SUPERNATURAL: A Midwinter Night's Dream von Silly-Sama (Wichtel-Fanfic for Sandy25) ================================================================================ Kapitel 11: 11 (I can't fight this feeling) ------------------------------------------- Inzwischen war die Sonne auch über den letzten Bergwipfel gezogen und spendete ausreichend Licht und Wärme, sodass es Dean wagte nach draußen zu gehen um nach seinem ‚Baby’ zu sehen. In der Tat sah es alles andere als viel versprechend aus vor der Pension. Zu seinem Glück hatte er den Wagen noch unter einem Halbdach abstellen können, aber das bedeutete nicht, dass er nicht auch schippen musste. Schon wieder körperliche Betätigung! Gott, wie er das hasste. Es wäre ja nicht so schlimm und sogar erträglich, wenn er einen Ausgleich hätte, aber leider sah es mit weiblichen Subjekten mau aus in dieser ärmlichen Bergregion. Die einzigen verfügbaren Frauen waren dummerweise zu alt oder hatten soeben ihren Fast-Ehemann verloren, da konnte er schlecht seinen bekannten Dean-Charme spielen lassen. Das wäre pietät- und schamlos. Und einen Ödipuskomplex hatte er auch nicht. Wütend darüber schippte er sich den Frust von der Seele und erneut fasste er den Entschluss als nächstes Reiseziel Florida oder Kalifornien anzusteuern. Raus aus dem Schnee und rein ins Meer der weiblichen Reize, denn die gab es dort wie Sand und Alkohol. Groteskerweise verschwendete er keinen einzigen Gedanken daran, wie er seinem Tod entgehen konnte, denn den hatte ja bereits vorgeträumt und wusste, dass er eisig werden würde. Warum sich also den Kopf darüber zerbrechen, was er machen konnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sich in Shorts und T-Shirt in die klirrende Kälte hinauswagte, war ohnehin verschwindend klein um nicht zu sagen gänzlich nicht vorhanden. Was ihn aber dennoch beschäftigte und bei der Sache bleiben ließ war die Tatsache, dass er vielleicht auch durch eine Art Fremdsteuerung dazu gezwungen werden konnte, denn er glaubte kaum, dass Evelynes Freund im Vollbesitz eines Geistes in den Brunnen gestiegen war. In der Zwischenzeit half Sam dabei das Frühstück vorzubereiten. Er hielt es für besser die alte Mary McBride nicht allein werkeln zu lassen, solange er und Dean die Dame unter Verdacht hatten schamanische Praktiken durchzuführen. Auch Evelyne gesellte sich zu ihnen und deckte den Tisch. Offensichtlich störte es Mary nicht, dass die junge Frau anwesend war, aber Sams Hilfsbereitschaft schien sie nervös zu machen. „Sie müssen mir nicht helfen, wenn sie nicht wollen!“ meinte sie herrisch und sah den jungen Winchester durchdringend an. Sam lächelte mild und widmete sich dann wieder dem Kaffeekochen – etwas, dass er dank Dean sehr häufig tun musste und inzwischen perfektioniert hatte. „Ich helfe gern“, antwortete er ruhig. Dann kehrte wieder Schweigen in die geräumige Küche, die aus alten wie neuen Gerätschaften bestand und sehr fortschrittliches Mobiliar hatte. „Ich verstehe euch jungen Leute nicht. Warum widmet ihr euer Leben der Suche nach Übersinnlichem?“ Erneut war es Marys Stimme, die die Stille durchbrach. Evelyne hob den Kopf und wirkte interessiert an der aufkommenden Konversation. Sam überraschte diese Frage indessen, aber er wusste, was er antworten konnte. „Ein Familienauftrag.“ Die Antwort schien nicht zufrieden stellend. Marys und Evelynes Augen ruhten immer noch auf ihm, sodass er seine Aussagen noch erläutern musste. „Unser Dad, er…war auch ein Jäger und er…“, Sam suche nach passenden Worten. „Er starb, um uns zu beschützen. Deshalb…wollen Dean und ich seine Arbeit fortsetzen.“ Tatsächlich war sich selbst Sam nicht darüber im Klaren, weshalb er und Dean noch immer umherfuhren um das Böse auszutreiben. Sicher, der gelbäugige Dämon war noch am Leben und ihn mussten sie besiegen, das waren sie ihrem Dad schuldig. Aber das war nicht unbedingt der einzige Grund für sie oder zumindest für ihn. Da war noch dieses schlechte Gewissen, das Sam plagte und schon so lange darauf wartete erlöst zu werden. Dean wusste, wie sich Sam fühlte. Und er? Sicher, Sam konnte sich ebenfalls vorstellen mit welchen Gefühlen Dean kämpfte. „Sie zweifeln.“ Sam sah Mary aufmerksam an. Wieso hatte sie das eben gesagt? „Glauben sie an das, was sie tun, Sam Winchester?“ Eine Frage, die in die Substanz ging und da kramte er ungern herum. Sam war sensibler als er manchmal zugeben wollte, aber Dean schien der einzige zu sein, der sich dessen bewusst war – und ihn deshalb damit auch immer aufzog. Glaubte er an die Arbeit, die er verrichtete? „Ich denke schon. Wir haben schon vielen Menschen geholfen und-“ In diesem Moment stapfte Dean in die Küche, völlig durchnässt und abgekämpft und beendete das Gespräch mit seiner Was-gibt-es-denn-zum-Frühstück-Nummer. Sam atmete etwas erleichtert auf. In drei Dingen war Dean wirklich zu beneiden, schoss es dem Jüngeren durch den Kopf: Im Jagen, im Frauen abschleppen und im Essen. Seiner stillen Leidenschaft. Er lächelte Mary entschuldigend an und schnappte sich seinen Bruder am Ärmel. „Entschuldigt uns kurz“, meinte er ruhig und zerrte den irritierten und schon mit den Gedanken über der Pfanne stehenden Dean ins Foyer. „Alter, lass das. Ich hab Hunger.“ Sam ließ sich nicht beirren. Als sie dann ungestört waren gab er Dean wieder frei und stellte sich ihm gegenüber. „Du hattest Recht. Mit Mary stimmt was nicht.“ „Siehst du?!“ Triumphierend stemmte Dean die Arme in die Hüften. „Nein, nicht das Schamanische betreffend. Sie stellt seltsame Fragen und...“, Sam überlegte, was er sagen konnte. Das nutze Dean aus und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. „Sammy, die Frau hat Angst, sie ist nervös – schließlich liegt in ihrem Keller ein Mann auf Eis. Da ist es normal Fremde auszufragen. Das machen wir doch andauernd.“ Das mochte stimmen, aber Sam spürte, dass da noch etwas mehr dahinter steckte. „Geht das Telefon inzwischen wieder?“ „Nein, noch nicht. Auch das Handy hat noch keinen Empfang. Wie sieht’s mit dem Wagen aus?“ Dean zuckte mit den Schultern. „Ich hab mein Baby ausgebuddelt, aber wenn ich mir so die Straßen ansehe, würde ich den Winterdienst am liebsten verklagen.“ Ob die so was hier oben überhaupt hatten? Das hieß dann wohl, dass ein Wegfahren ernst einmal nicht in nächster Zeit möglich war. „Hast du auch noch mal im Haus nach du-weißt-schon-was gesucht?“ fragte Dean dann unvermittelt, doch Sam schüttelte lediglich mit dem Kopf. „Okay, dann müssen wir uns was anderes überlegen.“ „Das ist dämlich.“ Sam spielte wieder auf die unkonventionelle Taktik seines Bruders an. „Hör mal, ich hab darüber nachgedacht, was wir machen könnten. Unsere Chancen stehen nicht gerade gut, dass wir heil aus dieser Sache rauskommen, wenn wir weiter so passiv bleiben. So finden wir nicht heraus, was Mary hier treibt.“ „Hmmm.“ Dean sparte an Worten. Was sollte er auch entgegnen, einen besseren Plan hatte er auch nicht parat. „Was meinst du?“ fragte er dann noch Stirn runzelnd nach und verarbeitete erstmal Sams Worte. „Dass wir Mary vielleicht direkt konfrontieren sollten. Sie danach fragen.“ Dean sah ihn entgeistert an. Solche Vorhaben aus dem Mund des sonst so vorsichtigen Sam Winchesters zu hören war ungewohnt. Das war wie Weihnachten und Ostern zusammen. Er fuhr sich angespannt über den Nacken. „Also weißt du, ich halte das für keine gute Idee, schließlich sind das bisher alles nur unbewiesene Vermutungen.“ „Das weiß ich, aber anders können wir den Schamanen, Schrägstrich die Schamanin, nicht finden und vielleicht wird er oder sie ja nervös, wenn er oder sie weiß, dass wir ihm oder ihr auf den Fersen sind.“ Dean grinste. Alice Schwarzer in Person. Aber Sam hatte Recht. Da kein Alternativplan vorlag war dies also ihre momentan beste Chance in ihrem Fall voranzukommen. Als er zustimmend nickte und sich Sam umwandte und wieder Richtung Küche marschierte, schnaufte Dean unzufrieden. „Und das noch vor dem Frühstück, so ein Mist!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)