Dobe's & Teme's Affairs von GOTTHEIT ([wird überarbeitet]) ================================================================================ Kapitel 4: FAKED FEELINGS ------------------------- F A K E D F E E L I N G S „Ach, Dobe... ich bin ein Bastard und ich gebe es auch noch zu...“, murmelte Sasuke gedankenverloren und schloss die Augen. Es würde eine ruhige Nacht werden, aber ein Bastard würde Sasuke bleiben... Naruto war Ausnahmsweise mal der erste, der aus dem Land der Träume wieder in die Realität eintauchte. Er war schon irgendwie von Anfang an traurig gestimmt, da der gestrige Streit mit Sasuke ihn bis in seine Träume verfolgt hatte. Dem Uchiha war es also ab jetzt egal, ob Naruto mit ihm befreundet war, oder nicht... Bei diesem Gedanken wurde dem Uzumaki übel zumute und irgendwas in seiner Brust zog sich ganz schmerzhaft zusammen. Er hatte ihn also so gut wie verloren. Es war das Gleiche wie mit Sakura. Ja, sie würden Freunde sein, wie dümmlich das auch klingen mochte, aber diese Abhängigkeit, die eine absolut unzerbrechbare Freundschaft ausmachte, würde nicht mehr da sein, jedenfalls von Seiten des Uchihas. Es war nicht fair. Naruto wollte seinen alten Teme zurück – seinen besten Kumpel! Er wollte Sasuke... und nicht dieses kalte Arschloch. Mit diesem Gedankenfluss unternahm Naruto mit seiner Hand den Versuch, die Oberfläche der warmen Decke zusammenzuraffen. Erst als ein unzufriedenes Murren ertönte, realisierte der Uzumaki, dass es keinesfalls eine Decke, oder ein Kissen war, sondern die Haut Sasukes, die er da zusammenraffen wollte... Jedoch schien der Schwarzhaarige weiter zu schlafen. Naruto öffnete vorsichtig die Augen und verschluckte sich beinahe an seinem eigenen Speichel, als er feststellte, in welcher Position er lag. Aber er beruhigte sich schnell wieder. War ja nur Sasuke, weshalb ihm das ganze nicht besonders viel ausmachte. Naruto lag ganz entspannt auf dem Rücken, seine Beine mal außer Acht gelassen, die er über das ganze Bett ausgebreitet hatte, aber der Uchiha hatte in der Nacht scheinbar eine Decke vermisst, denn diese lag einige Meter entfernt auf dem Boden. Stattdessen hatte sich der Schwarzhaarige mit seinem Torso halb auf Naruto gelehnt und seinen Kopf in den Freiraum zwischen Narutos Halsbeuge und dessen Schulter gelegt. Der Arm Narutos schlängelte sich unter Sasukes Brust entlang, zur anderen Seite, wo er im Ellenbogen geknickt war und der Rest davon samt der Hand auf dem Rücken des Uchihas ruhte. Sasukes rechter Arm dagegen lag über des Blonden Brust, sie somit leicht wärmend. Die Hand ging über die Schulter hinaus und vergrub sich in das wuschelige Haar des Uzumaki. Nach einigen Minuten war diese seltsame Position auch schon als absolut normal abgestempelt worden und sogar als sehr angenehm empfunden, angesichts der Tatsache, dass die Decke nicht da war, wo sie sein sollte. Ein wenig Kuscheln eben, was war schon dabei? Naruto wollte Sasuke auf keinen Fall wecken und verhielt sich deshalb leise und unauffällig. Von dem Uchiha wegzukommen war allerdings unmöglich, ohne ihn zu wecken, denn schließlich waren sie sich so ziemlich nah und jede Bewegung würde schon als Wecker dienen. Naruto seufzte. Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn er noch etwas schlafen würde. Aber aus einem undefinierbaren Grund konnte er das nicht. Er fand das Ganze hier zwar sehr angenehm, aber irgendwas verspannte sich in ihm und er wusste nicht was. Naruto ertappte sich dabei, wie sein Herz bei jedem leisen Atemzug Sasukes einen immer schnelleren Rhythmus annahm. Die nackte, blasse Haut des Uchihas rieb aus demselben Grund an der rosigen des Uzumaki. Es war beinah unerträglich angenehm! Aber Naruto durfte sich nicht bewegen, da sonst der Schwarzhaarige aufwachen würde... Vielleicht war es doch besser, ihn zu wecken... Naruto hob die Hand an, die auf dem Rücken von Sasuke ruhte, und wollte ihn gerade damit antippen, als etwas in ihm sich förmlich dagegen sträubte, nachdem sich der Uchiha ganz plötzlich noch etwas mehr an Naruto drückte. Was sollte das? Naruto blinzelte verwundert und drehte seinen Kopf nach rechts, wo ihm das Haar Sasukes das Gesicht kitzelte. Gerade noch so hielt er einem gewaltigen Niesen stand, oder besser gesagt seine Hand, die sich blitzschnell auf seinen Mund gelegt hatte. Innerlich grummelnd drückte er sie wieder weg und schob mit selbiger die kitzelnden Strähnen Sasukes bei Seite. Nun schaute ihm das leicht blasse Gesicht des Uchihas entgegen. Sasuke schlief immer noch, hatte die Augen fest verschlossen und atmete regelmäßig. Der warme Luftzug streifte Narutos Halsbeuge. Genau in diesem Moment biss der Blondschopf die Zähne zusammen. Wieder dieses Behagen, das doch etwas zu weit ging... Vermisste Naruto seinen Teme denn schon so sehr, dass ihm Sasukes unabsichtliche Nähe einfach nur wieder diese Nostalgie aufzwängte? Wahrscheinlich... Der Uzumaki fing seine Unterlippe zwischen den Zähnen und musterte Sasuke weiter. Warum musste das alles so kommen? Warum bloß? Der Uchiha schien plötzlich so unerreichbar, obwohl er doch so nah war. Hier, direkt neben dem Blondschopf. Sasuke war im Gegensatz zu Naruto völlig gedankenlos und entspannt, was seine Gesichtszüge deutlich offenbarten. Diese entspannte Kälte, ja, die Kälte war greifbar, aber Sasuke selbst irgendwie nicht. Es hätte doch alles so gut laufen können – Naruto wäre mit Sakura zusammen und Sasuke hätte sich ebenfalls ein Mädchen suchen können. Das war doch bei seinem Aussehen gar kein Problem. Naruto wünschte sich nichts sehnlicher als solch ein Äußeres. Diese makellose, schöne Haut, diese gerade Nase, und diese bis auf das kleinste Härchen symmetrischen Augenbrauen. Genauso wie die mit den genannten Organen perfekt harmonisierenden Konturen des Gesichtes. Sasukes Antlitz war maskulin und sanft zugleich. Wahrscheinlich mochten ihn deshalb alle Mädchen der Welt. Oder vielleicht standen sie so sehr auf die gesund rosigen, schmalen Lippen, die gerade leicht voneinander getrennt lagen und einen mikroskopisch kleinen Mundspalt bildeten. Diese Lippen waren so verflucht anziehend und wäre Naruto selbst ein Mädchen, dachte er, würde er diesen Blödmann sofort küssen, ohne darüber nachzudenken, was es für Konsequenten nach sich ziehen würde. Aber Naruto war kein Mädchen. Einerseits war er glücklich, dass es nicht so war, weil er die einzigartige Chance hatte, Sasuke nah zu sein, indem er ein Junge war, denn der Uchiha mochte Mädchen ja nicht sonderlich. Und andererseits war er Sasuke jetzt genauso unwichtig wie jeder andere. Da machte es keinen Unterschied mehr, ob er selbst ein Junge war, oder nicht – Naruto konnte Sasuke doch eh nicht mehr so nah sein wie vorher, oder? Was für eine verdammte Situation! Der Uzumaki spürte plötzlich wie seine Augen immer feuchter wurden. Das durfte doch nicht wahr sein, oder?! Schnell drehte er seinen Kopf wieder so, dass sein Gesicht zur Decke zeigte und schloss seine Augen. Sasukes Gesicht tauchte jedoch wieder vor seinem geistigen Auge auf. Es hatte sich in Narutos Kopf eingebrannt und er konnte an nichts anderes mehr denken. So ein Elend! Er war doch wahrlich eine Heulsuse... Lächeln, er musste wieder lächeln, dann würde alles wieder okay sein. Lächeln, nur mal eben lächeln... Sein Unterarm glitt zu seiner Augenpartie und verschloss sie mit seiner Präsenz. Nach einer kurzen Weile ging es Naruto dann besser, als sich Sasuke neben ihm anfing zu bewegen... Naruto hatte einen wahren Schreck bekommen, schaute zu dem sich rührenden Gesicht Sasukes und sah zu, wie dieser nach und nach aufwachte. Gerade noch rechtzeitig als Sasukes Augen sich anfingen zu öffnen, schloss Naruto die Seinen. Nur nichts anmerken lassen, Naruto, du schläfst einfach... du schläfst und träumst von Ramen – mmmh – Ramen, lecker! Versuchte sich der Uzumaki innerlich zu beruhigen und es klappte ausnahmsweise! Er schaffte es, ruhig liegen zu bleiben und regelmäßig zu atmen, während Sasuke nun seine Augen ganz öffnete und in das Gesicht Narutos sah. Von dieser erstaunlichen Nähe war er nämlich erst vollkommen überrumpelt und konnte nichts anderes machen, als da zu liegen und Naruto in die geschlossenen Augen zu starren. Was war das denn hier? Was sollte das hier bitteschön werden? Er hatte nun realisiert, dass er sich an den Uzumaki förmlich angekuschelt hatte. Das Wort, das in Sasukes Vokabular die Häufigkeit einer Nadel im Heuhaufen besaß. Was zur Hölle also, sollte das denn, verdammt noch mal, hier werden?! Mit einem kräftigen Stoß, drückte sich Sasuke von Naruto weg und sprang schon beinah aus dem Bett. Seine Augen fixierten den „schlafenden“ Naruto und musterten ihn der Länge nach. Der Blondschopf war jedoch ganz und gar nicht schuld an dieser Lage, sondern – und das verstand Sasuke nun – er selbst! Er selbst hatte diese Nähe zu Naruto gesucht, verdammt, er selbst war daran schuld, dass er sich nun schlecht fühlte, weil er wieder seine neuen Prinzipien missachtete. Er wollte doch Abstand von Naruto! Abstand, nicht Nähe! Das waren zwei reine Gegensätze! Verstimmt begann Sasuke sich anzuziehen und nach einer gewohnten Packung Zigaretten zu suchen. Ach ja... verfluchter Nichtraucherstichpunkt! Wütend knüllte Sasuke sein Hemd zusammen, das er gerade anziehen wollte, und warf es in das andere Ende des Zimmers. Dann eben essen! Was für ein scheiß Tagesbeginn! Stürmisch verließ der Uchiha sein Zimmer und gerade als die Tür ins Schloss fiel, riss Naruto seine Augen auf. Was war denn das eben? Er spürte höchste Unruhe in sich aufsteigen. Sasuke war eindeutig wütend – aber doch nicht etwa auf ihn, oder? Doch, scheinbar schon! Das hieß nichts Gutes. Nein, absolut nichts Gutes... Vielleicht sollte der Uzumaki heute eher Abstand von Sasuke halten. Nicht, dass dieser es sich doch noch mal anders überlegte und die Freundschaft gänzlich kündigte, die an einem seidenen Faden zu hingen schien! Langsam und ziemlich angespannt stand Naruto auf, hob die Decke vom Boden und zog sich seine Sachen an, oder das, was er davon fand. Und gefunden hatte er nur seine Hose. Warum hatte er nur so ein schlechtes Gefühl bei der Sache? Vielleicht ahnte er, dass Sasuke ihn anschreien könnte, er solle sich verpissen? Vielleicht, aber er war zu unruhig und aufgeregt, um daran bewusst zu denken. Leise öffnete er die Tür und lugte raus in den Flur. Es war still bis auf ein paar Geräusche aus der Küche, die an einen Wutausbruch erinnerten. Seit wann geriet Sasuke so außer sich? Gehörte das etwa ebenfalls zu seinen neuen Veränderungskriterien, oder was? Aber nichtsdestotrotz schien das Geschirr noch so ziemlich heil zu bleiben. Mit scheuen Schritten ging Naruto an der Wand entlang in die Küche. Irgendwie musste er den Uchiha beruhigen, so konnte das doch nicht weitergehen! Aber der Blondschopf musste sich eingestehen, dass er zu viel Angst hatte, als dass er noch den letzen Mut zusammenkratzen konnte. Wahrscheinlich wog seine Angst, Sasuke nun ganz zu verlieren, viel schwerer, als der Drang, den Schwarzhaarigen zu beruhigen, also ging er einfach leise in die Küche und setzte sich auf den Stuhl, während Sasuke irgendwas am Tresen vorbereitete. Einige blaue Flecke und Kratzer von Gestern zierten noch den porzellanblassen Rücken, während der Uchiha darauf nicht achtete und seine Taten fortsetzte. Seine Rückenmuskulatur schien ziemlich verspannt zu sein, aber die unter der Haut versteckten Muskeln arbeiteten trotzdem einwandfrei. Er gab ein ganz heißes Bild ab – so wie immer eigentlich. Naruto seufzte lautlos. „Hast du Hunger?“, zischte Sasuke plötzlich. „Ich... äh...“ „Wir haben nur Toastbrot da, alles andere muss eingekauft werden.“ „Schon gut... ich habe keinen Hunger...“ „Hahaha, der war gut. Is’ irgendwas? Bist du krank? Bist du vielleicht gar nicht Naruto?“ „Na ja... ich dachte wenn du dich veränderst... dann... dann kann ich mich ja auch verändern...“ Sasukes Blick schnellte über seine Schulter und anschließend drehte er sich ganz zu dem Uzumaki. „Warum?“, fragte er diesmal mit einer leicht verwirrter Stimme. „Wenn ich dich schon verliere... dann brauche ich ja wenigstens auch so was wie Ersatz, denke ich...“ „Du hast doch Sakura.“ Sasuke schien sich plötzlich beruhigt zu haben. „Bullshit, ich hab von ihr ’ne Abfuhr bekommen...“ „Ou“, murmelte der Uchiha eher zu sich, als zu Naruto. „Na ja, wenn sie mich nicht liebt... Aber hey... das ist doch jetzt voll unwichtig!“, versuchte der Blonde das Thema zu wechseln und lächelte fröhlich. Sasuke seufzte nur. „Dich kann aber auch rein gar nichts aus der Laune bringen.“ Das meinte er eher ironisch, denn eigentlich war ihm schon die ganze Zeit aufgefallen, dass Naruto ziemlich angefressen war. „Jepp, es gibt ja noch ne Chance! Sie hat gesagt, ich soll sie erobern! Wie macht man so was eigentlich?“ „Hmm...“ „Nee, jetzt im Ernst – du kennst dich doch damit aus, oder? Bring mir doch mal was bei!“ „Das soll wohl ein Witz sein!“ „Nein, echt jetzt!“ „Frag die Mädels, was sie an mir finden – ich mach so gut wie gar nichts.” „Aber du hast doch bestimmt irgendwelche coolen Sprüche drauf, oder irgendwas, was die Mädels sofort um den Verstand bringt. Ich meine, du hast Temari rumgekriegt!“ „Fast rumgekriegt... Die fallen mir spontan ein, die Sprüche... hmmm... aber, was du machen kannst ist... lass mich nachdenken... Na zum Beispiel nicht so offen zu sein. Wenn du alles über dich sofort preisgibst, wirst du nach einer Weile langweilig.“ „Bin ich... findest du mich... langweilig?“, stotterte Naruto plötzlich ganz unsicher. Sasuke seufzte, lehnte sich mit seinem Rücken gegen die Kühlschranktür und fuhr sich mit beiden Händen über das noch etwas verschlafene Gesicht, was mit einem Fahren durch die Haare endete. Er – Sasuke – war doch nicht mit irgendeiner dahergelaufenen oberflächlichen Tussi zu vergleichen, die immer nur danach urteilte, was sie sah und hörte... Für ihn war eh jeder ein Vollidiot. „Ok, pass auf: Ich bin jetzt mal ein heißes Mädchen, klar?“, schnitt Sasuke ab. Naruto nickte und machte sich für’s Zuhören bereit, auch wenn er die plötzliche Bemerkung ziemlich amüsant fand. Sasuke – ein heißes Mädchen. Aber vielleicht bekam er ja gleich hilfreiche Tipps, vielleicht war das mit Sakura ja am Ende dann doch nicht verloren und da Sasuke sich bereiterklärte, ihm etwas auf die Sprünge zu helfen, musste er ja doch nicht so sauer gewesen sein, wie es Anfangs schien... „So... Ich steh hier also und hab nichts zu tun. Ok, in Reallife würde das heiße Mädchen schon von zig Kerlen umzingelt sein, aber das lassen wir mal jetzt außer Acht, verstanden? Hier steh ich also und mir ist langweilig, was würdest du tun?“ Von dieser unerwarteten Frage schaute Naruto erst mal perplex drein. „Ich ich, oder ich du?“ „Du du, natürlich, Mann. Denk nicht so kompliziert, steht dir nicht.“ „Ich... ich würde irgendwie ihre Aufmerksamkeit auf mich ziehen!“ „Falsch. Die meisten Mädchen, auch wenn sie es nie zugeben würden, stehen auf machohafte Kerle. Nicht zu viel aber auch nicht zu wenig, klar? Du hüpfst da also nicht rum und schreist irgendwas, wobei das Mädel denkt, du bist ein irrer Angeber, sondern du kommst ganz gemächlich zu ihr rüber. Dann mal los.“ „Äh... soll ich jetzt wirklich, oder was?“ „Nein, du sollst mir jetzt ’nen Kuchen backen! Klar sollst du jetzt, was sonst?“ Verwundert stand Naruto auf. „Moooment, Moooment – was ist das für ein Gesichtsausdruck, hm?“, unterbrach Sasuke Narutos Handeln. „Sieh mich an, als wäre ich nichts besonders... aber zeig mir, dass du trotzdem Interesse an mir hast, okay? Wenn du einem Mädchen sofort zeigst, dass du sie total großartig findest, dann stempelt sie dich als Lusche ab.“ „Okay... Mann, ist das kompliziert...“ Naruto machte wieder einen unsicheren Schritt zurück und atmete tief durch, ehe er einen ziemlich gelungenen Blick aufsetzte und auf Sasuke zuging. „So, bleib genau hier stehen, nicht zu nah, nicht zu weit weg. Zu nah bedeutet, dass du nur an ihrem Körper interessiert bist und sie schamlos angraben willst. Das haben Mädchen nicht gern. Ich glaub sie sehnen sich nach Wertschätzung, aber das hast du ja schon ganz gut drauf, denk ich...“ „Hä? Woher willst du das denn wissen“ Sasuke hob seinen Zeigefinger in die Luft und belehrte sein Gegenüber ermahnend: „Dumme Reaktion auf Feststellung, beziehungsweise Kompliment – stell die Frage nochmal, aber... versuch dabei cooler zu wirken.“ „Wie soll ich das denn schon wieder machen?“ „Stell‘ deine Stimme dabei ruhig tiefer, nicht zu tief, und versuche gelassen zu sein, lässig halt. Sag doch so was wie ‚Tatsächlich?“, oder ‚Du scheinst mich ja richtig gut zu kennen!’. Das ist so was wie eine indirekte Aufforderung sich rauszureden und das veranlasst die Leute dann dazu, dir zu erklären, was Sache ist. Also...?“ „... Also sag ich jetzt ‚Hmm, du scheinst mich ja richtig gut zu kennen!’.“ „Und ich antworte dir – klar, hab dich ja auch mit Sakura umgehen sehen. Okay, Prinzip erkannt?“ „J-ja...“ „Gut, weiter im Text: Wenn du von dem Mädchen zu weit entfernt stehst, denkt sie bestimmt, du traust dich nicht ganz sie anzusprechen“, setzte Sasuke fort und gestikulierte erklärend mit seinen Händen. „Aha...“ „Also bleibst du genau hier stehen. So ist ungefähr der Abstand, aber es gibt ja auch schüchterne Mädchen oder, andersrum - extrovertierte. Du musst es halt immer etwas abschätzen.“ „Okay...“ „Und wie würdest du mich jetzt ansprechen?“ „Ähm... Ich würde sagen... ‚hey, Lust auf ’nen Drink?’.“ „Klingt gut, ist aber doch etwas zu simpel... Ich würde schon hier zeigen, dass ich kein einfacher Volltrottel bin, dem nichts außer das mit der Drinkeinladung einfällt, sondern ein Kerl mit Köpfchen. Also eher „Lust auf etwas Gesellschaft?““ Kurz dachte der Uchiha nach. „Hmm... nein... das wäre zu offensichtlich. Ich würde eher den hier nehmen: „Du scheinst dich ganz schön zu langweilen“... Ja, siehst du? Damit zeigst du ihr, dass du ihre Freizeit durchaus versüßen könntest, klar?“ „Äh... ja... und dann?“ Naruto akzeptierte erst einmal die Tatsache, dass Sasuke ihn, wie gewohnt beleidigt hatte, wenn auch nur indirekt. „Dann führst du mit ihr am besten ein Smalltalk. Machst ihr einerseits einige verpackte Komplimente und zeigst ihr andererseits, dass du clever im Hirn bist. Das mit der Drinkeinladung sollte so selbstverständlich sein wie möglich. Dann gehst du mit ihr tanzen, verführst sie dann zusätzlich mit deinem Körper und legst sie anschließend flach. Das war’s eigentlich“, beendete Sasuke. „W-wart mal, wart mal... nicht so schnell! Tanzen?“ „Sag jetzt bloß, du kannst nicht tanzen! Wer schleppt mich denn hier immer auf Partys mit? Du musst doch längst ein Profi drin sein!“ „Mann, das habe ich nicht gemeint. Ich meine – ich kann doch jetzt nicht wissen, wie weit ich gehen soll und was für ein Tanz. Welche Art und so...“ Sasuke seufzte und stieß sich von der Kühlschranktür ab, um gerade zu stehen. „Also: Du musst auf den Willen des Mädchens eingehen. Wenn sie sich zu dir mit’m Hintern dreht, dann tanzt ihr eben so, wenn sie ihre Arme um deinen Hals legt, dann tanzt ihr eben Auge in Auge. Natürlich sollte es ein möglichst langsamer Tanz sein, sonst werdet ihr nicht wirklich beieinander sein, sondern für euch selbst abrocken. Und wenn du sie ins Bett kriegen willst, dann ist das kontraproduktiv.“ Naruto nickte darauf und sah zu, wie Sasuke die letzte Distanz zwischen ihnen überwand. „Ok, gehen wir zuerst das letztere durch: Wichtig dabei ist, dass du der Mann bist und sie führst, klar? Das geht am besten, wenn du ihre Hüfte mit deiner Hand bewegen kannst. Also legst du deine Hand auf ihr Kreuzbein. Das ist ungefähr hier...“ sagte Sasuke und legte seine linke Hand auf Narutos Kreuzbein. Der Uzumaki spürte sofort die Wärme auf seiner Haut, denn seine Hose war, wie es bei coolen Jungs sein sollte, ansatzweise lasziv, leicht nach unten gezogen. Sasukes Fingerkuppen ertasteten den Saum von Narutos Hose. „Bei Weibern ist der Arsch etwas praller, und du kannst die Hand locker auf diese Wölbung hier legen. Höher, oder tiefer kommt auf das jeweilige Mädchen an.“ Der Uchiha fuhr langsam mit seiner Hand entlang Narutos Wirbelsäule im Bereich der Hüfte. „Diese Stellung hat folgende Vorteile: Du kannst ihre Hüfte mit minimalem Druck an dich ziehen und hast sie sozusagen im Griff, kannst sie leicht Bewegen und mit dem Bewegen deiner eigenen Hüfte kannst du dann zusätzlich den Rhythmus des Tanzes anführen.“ Einige Hüftbewegungen seitens des Uchihas folgten und der Uzumaki wurde erfolgreich mitbewegt. Irgendwie war das ungewöhnlich... angenehm... „Gleichzeitig kannst du dann mit dieser Hand weiter gehen, wenn das Mädel irgendwie willig sein sollte und wenn nicht, dann halt nicht. Aber fass ihr nicht gleich an den Arsch, das wäre etwas zu dreist... So, du hast aber auch noch deine andere Hand. Die kannst du Anfangs neben deinem Körper hängen lassen, oder wenn du merkst, dass das Mädchen dir eh verfallen ist, kannst du die Hand dafür benutzen, ihr über den Rücken zu streicheln, oder über ihren Arm, oder sonst was...“, erklärte Sasuke und begleitete sein Gerede mit einigen praktischen Beispielen. So fuhr er zum Beispiel kurz mit seiner rechten Hand über Narutos Rücken, nahm des Blonden linken Arm, legte ihn sich über die Schulter und glitt mit den Fingerkuppen dessen Oberfläche nach zur Schulter hinunter. Naruto war innerlich ziemlich nervös und überrascht, dass Sasuke so etwas machte, dass er plötzlich so offen und gesprächig schien. Nach außen versuchte Naruto nur einen leicht erstaunten Gesichtsausdruck zu zeigen. Er starrte Sasuke förmlich ins Gesicht und hin und wieder zu seiner aktiven Hand, die jedoch nicht mehr zu sehen war, da sie des Uzumaki Nacken erreicht hatte. Sasukes Blick war dagegen lehrerhaft konzentriert und er begleitete seine Taten damit. „Probier du mal“, riss er den Blondschopf aus seiner unsicheren Verzauberung. „Ich... was?“ „Na das, was ich vormache selbstverständlich“, antwortete der Schwarzhaarige und nahm seine Hände abrupt von dem Uzumaki weg, sodass sie nun an seinen eigenen Seiten mehr oder weniger hingen. „W-was – ich soll’s jetzt mit DIR machen?“ Sasuke rollte mit den Augäpfeln und schlug knapp mit seinen Handflächen gegen seine Oberschenkel. „Ja, Mann.“ „Jetzt im Ernst?“ „Habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, oder was?“ „O-okay...“ Etwas zögerlich legte Naruto seine linke Hand auf Sasukes Kreuzbein, sah dabei auf die Brust seines Gegenübers, während er konzentriert die richtige Stelle ertastete. „Hier?“, fragte er vorsichtshalber nach. Sasuke nickte und legte seinen Arm indes auf Narutos Schulter, um zu imitieren wie es ein Mädchen vielleicht machen würde. Allerdings klappte das natürlich nicht auf eine weibliche Weise, sondern kam ziemlich männlich daher. Sasuke war ja auch keine Frau! Wieder berührten sich die Bäuche der beiden Jungs und Naruto erspürte diesmal nicht nur die Wärme von Sasukes Hand, sondern die warme Ausstrahlung von Sasukes ganzem, nacktem Oberkörper. Fühlte sich unleugbar gut an... Etwas scheu versuchte er Sasukes Hüfte zu bewegen. Erstaunlicherweise war es nicht so schwer, wie Naruto es sich Anfangs vorgestellt hatte. Sasuke war scheinbar ziemlich flexibel, beherrschte jedoch keine so überzeugende Frauenrolle. Der Blondschopf ertappte sich dabei, wie ihm aber eben diese Unweiblichkeit des Uchihas gefiel... Es war anders. Langsam wurde Naruto etwas mutiger, probierte einiges aus, wurde aber wieder aus der Mutschwelle herausgerissen, als Sasuke sich nach vorne lehnte und sein Kinn auf Narutos Schulter nahe des halses legte. Die beiden Jungs waren in etwa gleich groß, aber Naruto merkte, dass der Schwarzhaarige ein kleines bisschen kleiner war, als er selbst. „Hey, du bist ja ziemlich gewachsen, was?“, unterbrach der Uchiha die Stille. Sofort spannte sich Narutos Hals an. Dieser warme Atemhauch, den er da auf seiner Haut spürte war diesmal ziemlich krass... angenehm... Sasuke hatte es also auch gemerkt – mit dem Wachstum – aber ihm selbst fiel plötzlich ein, wie zweideutig diese Feststellung sein konnte. Den sexbezogenen Gedanken verdrängte der Uzumaki jedoch schnell wieder. „Wie auch immer. Jedenfalls ist sie dir jetzt verfallen, was tust du als nächstes?“ Statt einer Antwort wurde Sasuke Unerwartetherweise an die Kühlschranktür hinter ihm gedrückt. Die Überraschung ließ er sich gekonnt nicht anmerken und beobachtete Narutos Handlungen. Das kalte Metall raubte dem Uchiha sofort eine Menge Wärme, doch diese wurde ihm von dem warmen Körper seines Gegenübers großzügig spendiert. Angenehm... „Gute... Wahl...“, hauchte Sasuke lautlos, „und dann?“ Nun war er durch die verdammte Anlehnung an die Oberfläche hinter ihm noch kleiner. Naruto erschien plötzlich so viel männlicher und stärker. Trotz der wieder hergestellten Distanz zwischen den Oberkörpern und den Hüften war der Uzumaki immer noch zu nah. Er stemmte die linke Hand seitlich über Sasukes Kopf auf die Kühlschranktür und hatte diesen seltsamen Blick drauf. Sasuke hatte den Verdacht, dass Naruto auf diese Weise ein Mädchen anschauen würde... Da war dieses große Stück Leidenschaft enthalten, ganz gegensätzlich zu dem kühlen Blick des Uchihas. Sasuke musste sich ziemlich zusammenreißen, um sich nicht zu tief in die Flirtrolle zu versetzen. „Soll ich dich etwa küssen, oder was?“, fragte Naruto und starrte Sasuke direkt in die Augen. Woher nahm dieser Chaot denn plötzlich diesen Mut für den Blickkontakt? „Nein, das ginge zu schnell, ich denke Spannungsaufbau wäre ganz gut...“, murmelte Sasuke. „Und was soll ich dann tun...?“ „Hauche ihr etwas Verführerisches ins Ohr... beginne langsam... über ihren Körper mit der Hand zu streicheln...“ Das zu sagen war wohl ein kleiner Fehler, denn sofort spürte Sasuke Narutos Hand an seiner nackten Seite entlang gleiten. Der Blonde hatte sich zu ihm gebeugt und seine Wange berührte nun die des Uchihas. Seine Lippen spalteten sich voneinander und er flüsterte hauchend: „Ich... will dich...“ Gut, dass der Uzumaki nicht sah, dass Sasukes Mund sich leicht öffnete. Der Uchiha hatte Gänsehaut von diesem Satz bekommen. Er versetzte sich zu sehr in diese eine ganz bestimmte Lage... „Und jetzt...?“ „Jetzt kannst du sie küssen...“ „Okay.“ Naruto nickte und es entstand eine kleine Pause, in der keiner der beiden Anwesenden auch nur zu atmen wagte. Irgendwie war da diese seltsame Spannung. „Gut gemacht...“, durchbrach Sasuke jedoch wieder die Stille und nahm seinen Arm langsam runter von Narutos Schulter. „Danke...“ „Okay... hast du... hast du jetzt Hunger?” „J-ja...“ „Ich habe nur Toastbrot...“ „Das hast du schon gesagt...“ „Ich weiß...“ „Na dann...“ „Na dann!“ Naruto machte einen Schritt zurück und ließ Sasuke wieder „frei“. „Willst du das Brot jetzt nun, oder nicht?“ „Nein...“ „Willst du mit mir einkaufen gehen?“ „Nein...“ „Dann musst du bei dir zu Hause frühstücken“ „Ja...“ „Okay...“ „Sehen wir uns heute auf der Party von Kabuto Yakushi?“ „Vielleicht... Kommt Haruno auch?“ „Ich weiß nicht...“ „Was willst du denn ohne sie da machen?“ „Hmm... deine Tipps ausprobieren...?“ Naruto versuchte zu grinsen, was ziemlich unsicher aussah. „Verstehe...“ „Vielleicht kannst du mir noch was beibringen... Na ja, wenn du willst halt... Übrigens komme ich heute ziemlich spät. Meine Eltern feiern ihr Fünfjähriges. Es wäre also besser, wenn du alleine hingehst und wir uns dort treffen, ja?“ „Hmm.. vielleicht...“ Wieder diese peinliche Stille, dann aber drehte sich Sasuke um, und steckte eine Brotscheibe in den Toaster. Beilagen würde es nicht geben, und als die Scheibe aus dem Gerät wieder rausgeworfen wurde, fing Sasuke an einfach so auf dem Toast rumzukauen. „Bist du sauer auf mich?“, fragte Naruto plötzlich. „Nein, wie kommst du darauf?“ „Du warst komisch, als du aufgestanden bist...“ „Ach das. Sorry, bin jetzt Nichtraucher.“ „Was, echt?!“ „Ja, hab aufgehört.“ Sasuke verschwieg die eigentliche Wahrheit, denn er wollte seinen Kumpel nicht weiter verletzen. Verletzen? – Verdammt, er dachte wieder daran! – es sollte ihm egal sein, ob er seinen Kumpel verletzte, oder nicht! Egal! Aber nein, Sasuke dachte sorgenvoll daran und wollte diesem Verletzen sogar vorbeugen! Was war er denn für ein Weichei?! „Das ist ja geil!“, sagte Naruto erfreut, dann sah er jedoch abrupt zur Seite. „Sag mal... glaubst du, ich habe bei Sakura-chan noch ne Chance?“ „Ich weiß es nicht“, antwortete Sasuke leicht abwesend. „Ach na ja, bestimmt!“, ertönte wieder Narutos fröhliche Stimme. „Wir sehen uns also heute Nacht und ich geh solange Heim, um mich fertig zu machen!“ „Ja... tu das.“ Naruto stand mit einem zufriedenen Grinsen auf und verließ die Küche, um in Sasukes Zimmer zu gehen. Einige Geräusche des ZUsammenpackens erhallten im Flur und dann war der Uzumaki schon verschwunden. Er war einfach so gegangen. Hatte seine Sachen genommen und ist nach Hause abgehauen. Sasuke fühlte sich plötzlich ganz leer und alleingelassen. Super, Uchiha – du bist ein Bastard – ganz wie du es sein wolltest! Toll gemacht! Einfach nur perfekt, wie du da gerade gezeigt hast, dass du doch noch an Naruto hängst! „Verdammt, ich hatte doch vor, nicht mehr mit Naruto abzuhängen!“, knurrte Sasuke zu sich, schmiss das Toastbrot in den Mülleimer und schlenderte verärgert ins Bad. Dort wusch er sich, machte sich frisch und ging wieder in sein Zimmer, wo ihn sein Handy mit einem einzigen Klingelton empfing. Sasuke hob das kleine Gerät vom Boden und schaute nach, wer ihm eine SMS geschrieben hat. „Naruto...“, murmelte der Schwarzhaarige und öffnete die SMS, um zu lesen, während er zum Fenster ging und es sperrangelweit aufriss, um zu lüften. die party fängt um 7 an ich bin dann gegen 12 da, gehe mal neue klamotten kaufen xDD und dann noch die feier von meinen eltern... wenn du früher da bist und sakura siehst, kannst du ihr ausrichten, dass sie auf mich warten soll? Ich schick ihr noch eine SMS, aber sie liest sie immer erst so spät... danke im voraus, teme. Urplötzlich ergriff den Uchiha wieder diese schreckliche Wut... Seine Hand zerdrückte das Handy mit voller Wucht und da ihm dies noch nicht reichte, holte er aus und schmiss es vor Zorn ruckartig aus dem Fenster. „Ich hab kein Bock auf Sakura! Kein Bock!“, rief er. „Ich hab kein Bock auf dich, Naruto! Verschwinde, verdammt! Und lass mich doch einfach in Ruhe!“ Was zur Hölle geschah hier bitte mit dem sonst so gelassenen und coolen Sasuke? Er drehte völlig am Rad und erst als unten auf der Straße jemand ein lautes „Au“ von sich gab, besann sich der Uchiha, seine Aufregung unterdrückend. Er schaute aus dem Fenster und erblickte wie eine junge Frau ihren Kopf rieb. Das Handy lag zerbrochen neben ihr... Als das Mädchen weiter gehen wollte, taumelte sie nach vorne und fiel auf die Knie. Das Handy war vielleicht aus Plastik, oder halb aus leichtem Metall, aber es hatte scheinbar denselben Effekt wie ein Stein, wenn er aus dieser Höhe geworfen wurde. Wunderbarer Zeitvertreib und von Naruto würde das auch ablenken – einfach perfekt! Sasuke rannte aus dem Zimmer, die Treppe nach unten, aus dem Haus, und fand sich auf der Straße wieder, wo das Mädchen immer noch da saß und förmlich Sterne über dem Kopf zu kreisen hatte. „Verdammt, Sorry... mir ist das Handy aus der Hand gerutscht, als ich am Fenster stand... Alles okay?“, fragte Sasuke, hockte sich vor der jungen Blondine hin und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „A-aaah... mein Kopf...“, stöhnte das Mädchen. „Komm, ich bring dich zu mir, dann kühlen wir das.“ „A-aber ich bin zu meinem Freund unterwegs...“, sagte das Mädchen nebenbei. „Mit Blut am Kopf lass ich dich doch nicht weiterlaufen!“, empörte sich Sasuke leicht gespielt und half dem Mädchen auf die Beine. „Du legst dich bei mir ein paar Minuten hin, klingelst deinen Freund an und alles ist fein.“ „O-okay...“ Kaum fünf Minuten später lag das Mädchen auch schon auf Sasukes Bett und hatte einen Beutel Eiswürfels aus dem Kühlschrank auf ihrem Kopf. „Geht’s wieder?“, fragte Sasuke nach. „Na ja... noch nicht so...“ „Darf ich mal nachschauen?“ „A-ach was... das ist doch nichts…” „Willst du mal ’nen Spiegel? Das sieht von hier verdammt heftig aus...“ „Echt...? Na dann mach mal...“ Irgendein erwähnter Freund hin oder her – Sasuke würde sich jetzt mit diesem Mädchen die Zeit vertreiben und sich auf andere Gedanken bringen. Auf Gedanken eines Bastards und nicht auf die eines psychisch labilen Weicheis. Der Schwarzhaarige setzte sich auf die Bettkante, beugte sich zu dem Mädchen runter und betrachtete dessen Kopf. Etwas Blut klebte zwischen den Haaren und Sasuke fasste leicht hin, um zu prüfen, ob es schon geronnen war. Noch nicht ganz, aber es war auch nicht viel. Als er sich wieder aufrecht hinsetzte, bemerkte er die leichte Röte in dem Gesicht der jungen Frau und schaute anschließend an sich runter. Oh, welch Überraschung! Sein Oberkörper war ja noch nackt! „Sorry, ich zieh mir gleich was über...“ „Mach dir keine Umstände!“, lachte sie darauf nur. „Aber hey, was krieg ich als Entschädigung für die abgefuckte Beule?!“, fragte die Blondine. „Ich weiß nicht, ich meine... ich hab nichts – willst du Geld, oder so?“ „Quatsch! Mach dir doch nicht in die Hose, ich klag dich schon nicht an.“ „Puh, ich dacht schon! Also? Was willst du? Was zu Essen, oder so, hab ich leider nicht da, ich kann aber noch mal nachschauen, wenn du willst. Oder ich lade dich auf ‘nen Kaffee irgendwo ein.“ Sasuke stand auf und ging zum Fenster, um es wieder zu schließen. Seine Haut bekam einein leichten Schauer rübergejagt und die feinen Härchen am Nacken stellten sich auf. „Ach nein, nein, lass mal... aber was ist jetzt mit meinem Kopf?“ „Na ja, da ist noch etwas geronnenes Blut dran, aber es scheint nicht so schlimm zu sein wie es von Weitem aussieht.“ „Okay... Wie heißt du denn eigentlich?“ „Sasuke.“ „Isomu...“ „Hi, Isomu“, begrüßte Sasuke die Blonde mit einem smarten Lächeln, als hätte er sie erst jetzt gesehen. „Hi, Sasuke.“ Angesprochener setzte sich wieder auf die Bettkante und schaute zu dem Mädchen, das noch vollständig winterangezogen auf seinem Bett lag. Dann setzte sie sich aufrecht hin und tat die Eiswürfel beiseite. „Verdammt... jetzt ist mein Styling ruiniert! Wie soll ich jetzt bloß meinem Freund unter die Augen treten?“, murmelte sie und tastete ihr Haar ab. „Achtet er so sehr auf Äußerlichkeiten?“ „Hach... leider ja...“ Opfer Nummer eins des heutigen Tages irrte gerade dem verlockenden Köder Sasukes nach... „Dabei bist du doch auch ohne Styling hübsch“, bemerkte Sasuke und kratzte sich am Hinterkopf. Wieder machte er aus sich jemanden, den er in Wahrheit gar nicht darstellte. „Findest du wirklich?“, fragte Opfer Nummer eins und bekam abermals diese verräterische Röte auf den Wangen. „Finde ich wirklich. Es kommt nicht immer darauf an, wie man aussieht. Die Ausstrah-“ Er konnte zwar nicht zu Ende sprechen, bekam aber genau die Antwort, mit der Er gerechnet hatte. „Hey, ich hab einen Freund – nix mit flirten!“ „Das nennst du Freund? Welcher Freund würde seine Freundin wegen einer Verletzung am Kopf kritisieren, hm? Ein Arschloch ist das und kein Freund!“ „Pass... pass auf, was du sagst!“, erwiderte Isomu stutzend und inzwischen leicht verwirrt. „Ich sage die Wahrheit – solche Typen regen mich echt auf. Wahrscheinlich wird er dich auch noch anschnauzen, weil du später gekommen bist, als er es verlangt hatte.“ Männertypen kannte Sasuke gut, deshalb durchschaute er diesen ‚Freund’ ohne jegliche Verzögerung anhand der wenigen, ihm gegebenen Fakten. Solche Mädchen wie Isomu waren einfach der Innbegriff für Freundinnen von Prolls. „Dahinter steckt ein psychologisches Phänomen, musst du wissen. Dein Freund hat einfach einen kleinen Schwanz und denkt, du könntest, wenn du mit anderen Typen abhängst, schneller weg sein, als er deinen Namen aussprechen kann. Ein Grund für Eifersucht und das Benehmen eines Teenagers. Deshalb will er die Kontrolle über dich behalten. Tja, so einfach ist das.“ Plötzlich kicherte das Mädchen. „Hey, woher willst du wissen, dass er einen kleinen Schwanz hat?“ „Hat er nicht?“ Wieder ein Kichern. „D-doch...!“ Und nun ein Lachen, das die Fülle von Sasukes Schauspieltalent gut präsentierte. „Na siehst du, ich habe nicht nur recht, ich bin auch noch klar im Vorteil!“ Ja, mit solchen Witzen würde er dieses Mädchen offensichtlich ruckzuck rumkriegen. „Angeber!“, lachte sie und piekte ihn sanft in die Seite. „Und außerdem lügst du doch eh!“ „Prüf doch nach, wenn du mir nicht glaubst!“ „Spinnst du?“ Sie wollte ihn wieder lachend in die Seite pieksen, aber er fing ihre Hand ab. „Na?“ Er hob eine Augenbraue. „Oder traust du dich nicht?“, provozierte er sie spielerisch. „Natürlich traue ich mich!“ „Ach ja?“ „Klar“ „Sicher?“ „Ja!“ „Sicher, sicher?“ „Jaha!“ „Na dann? Worauf wartest du?“ „Vergiss es!“ „Angsthase!“ „Gar nicht!“ „Das bezweifele ich allerdings.“ „Undich bezweifle, dass...“ Isomu stockte und wurde wieder rot. „Was?“ Er hob eine Augenbraue. „Ich habe doch einen Freund...“ „Den kannst du auch nachher haben!“ „Nachher? Wonach?“ „Hiernach.“ Mit diesen Worten beugte sich Sasuke zu Isomu vor und küsste sie direkt auf die Lippen. „Du spielst doch nur mit mir!“ „Ich würde es lassen, wenn du es nicht genießen würdest.“ Ein weiterer Kuss folgte. „S-sasuke... das... das ist nicht richtig...“ „Ist es richtig, sich von seinem männlichkeitslosen Freund unterdrücken zu lasen?“ Sie schluckte – ja, das war ein starkes Argument... „Außerdem bin ich dir doch noch was schuldig“, raunte er ihr Grinsend gegen die Lippen nur, um im sie im nächsten Moment wieder zu küssen. Sie schloss die Augen, und gewährte ihm einen Zungenkuss. Geschmeidig verwandelte sich das Ganze schließlich in ein erotisches Spielchen und endlich, endlich schwebten Sasuke keine Gedanken über Naruto mehr im Kopf... Wem musste er es alles noch mal besorgen? Temari, Ino, Karin ... Heute konnte er es ja mal angehen … Sasuke Uchiha verließ gerade die Straßenbahn, als ihn jemand von hinten antippte. Er drehte sich um und sein Atem verließ in Form einer kleinen Dampfwolke seinen Mund. „Was willst du, Haruno?“, fragte er vollkommen kühl. „Wie wäre es mit einem ‚Hallo’ zuerst?“ Gehst du auch zu der Party?“, fragte Sakura und ließ ihre Fröhlichkeit nicht von dem Mürrischsein des Uchihas unterkriegen. „Nein, ich bin nur zufällig am Arsch der Welt, weil ich spazieren gehen wollte.“ Die Rosahaarige lachte. „Na dann können wir ja zusammen ‚zufällig am Arsch der Welt spazieren gehen’, oder?“ Sasuke zuckte nur mit den Schultern. Ihm war es egal, da er sich abreagiert hatte, aber die Abneigung gegen dieses Mädchen blieb natürlich trotzdem, weswegen er auch so abweisend zu Sakura war. Zusammen setzten sie sich in Bewegung und gingen nebeneinander her die Straße entlang. Die Schule von Kauto, wo er seinen Geburtstag feierte und einige Räume dort für diese Nacht lieh, war ziemlich weit weg. „Kommt Naruto nicht?“ „Doch, er kommt später.“ „Ach so... und warum?“ „Was weiß ich?“ „Sasuke-kun... warum bist du eigentlich so abweisend zu mir? Ich habe dir doch nichts getan. Ich bin ein ganz normales Mädchen, will dich überhaupt nicht bedrängen, wie Ino oder Karin, und trotzdem bist du die ganze Zeit gemein zu mir. Kann es sein, dass du mich nicht ausstehen kannst?“ „Ja.“ „Aber warum denn nicht?“ „Weil du dumme Fragen stellst.“ Sakura seufzte. Das waren doch keine dummen Fragen! „Lass mich raten, ich nehme dir Naruto weg, oder?“ Sie seufzte nach dieser als Feststellung formulierten Frage. Bei diesem Satz musste Sasuke doch noch etwas staunen. Irgendwie hatte sie gerade voll ins Schwarze getroffen. Ruckartig hatte er seinen Kopf von ihr weggedreht. „Willst du mir damit jetzt die Stimmung versauen?“ „Nein, ich will nur Frieden, Sasuke-kun. Ich will dir Naruto doch gar nicht wegnehmen-“ „Stimmt, er verbringt so wenig Zeit mit mir, weil du rein zufällig vorbeigekommen bist, du Unschuld in Person. Und jetzt bist du auch noch unglücklicherweise Zeugin meiner grundlosen Eifersucht!“, gab er ihr ironisch recht. „Jetzt sei doch mal nicht so!“ „Es geht dich nichts an, wie ich zu sein oder nicht zu sein habe.“ Sakura seufzte schon wieder. Das war ja nicht auszuhalten, was Sasuke hier abzog! Selbst er merkte, dass er sich irgendwie in eine Zicke verwandelt zu haben schien. Aber er kannte auch den genauen Grund: Rauchaufgabe. Der Nikotinentzug zerrte an Sasukes Nerven und knabberte an seinem Selbstbeherrschungsgerüst, sodass ihn fast schon jede Kleinigkeit auf hundertachzig bringen konnte. „Aber ich habe nicht gedacht, dass du dich ausgerechnet mir so öffnest. Danke wenigstens für deine Ehrlichkeit.“, murmelte Sakura leicht bedrückt. „Tss.“ „Sag mal, Sasuke-kun, was hast du eigentlich auf der Party vor, du kommst ziemlich früh, weißt du? Und ohne Naruto...?“ Versuchte sich Sakura jedoch nach einer kleinen, stillen Pause daran, weiter mit dem abweisenden Sasuke zu kommunizieren. Der Weg war noch etwas weit, um ihn in Langeweile zu verbringen. „Warum fragst du?“ „Nur so.“ Der Schnee knirschte unter den Füßen der beiden. Es war still und Sasuke hatte nicht vor, weiter auf ihre Frage einzugehen. „Magst du dir nicht endlich mal ein Mädchen suchen?“ „Ich brauche nicht zu suchen brauche, sie liegen mir wie Asphalt zu Füßen.“ Sakura musste kichern und Sasuke grinste leicht. „Ich meine jetzt ein Mädchen für eine Längere Zeit, keinen Onenightstand.“ Einerseits war Sakura ja ganz sympathisch, Sasuke wurmte nur, dass sie das Herz seines besten Freundes gestohlen hatte. Verdammte Scheiße, jetzt dachte er wieder an den Querkopf. Aber der Haruno schien viel daran zu liegen, dass Sasuke auch sie mochte und sie gab einfach nicht auf. „Jetzt mal ernsthaft: statt dir so viele Gedanken um Naruto zu machen, könntest du dir doch auch ein Mädchen anschaffen, wie ihr Typen das wohl sagen würdet. Ich glaube wohl kaum, dass es schwierig werden würde...“ „Warum kümmert dich das überhaupt?“ „Ich habe es nicht gerne, wenn jemand leidet... Und du scheinst zu leiden, weil dein bester Freund nur noch von irgendwem anderes redet und wenig Zeit für dich hat.“ „Na gut, meinetwegen, ich sag’s dir“, zischte Sasuke darauf. „Ich habe keinen Bock auf oberflächliche Beziehungen, die nur darauf aufgebaut werden, dass ich gut aussehe und man mich als Trophäe im Bett haben will. Ich beschränke mich deshalb auf Sex und lasse das mit den Beziehungen ganz.“ „Aber es wird sich doch bestimmt ein Mädchen finden lassen, das nicht so ist. Ich bin zum Beispiel auch nicht so.“ „Hast du Naruto deshalb ’nen Korb gegeben?“ „Na ja... so kann man es nicht ganz sagen...“ „Und wie kann man es dann sagen?“ „Also... ich... ich bin mir nicht sicher, ob das, was ich für ihn empfinde, Liebe ist...“ „Ja, und? Kann sich doch währenddessen entwickeln.“ „Ehrlich gesagt habe ich Angst, dass es sich nicht entwickeln kann... Ich will ihm nicht das Herz brechen...“ „Hast du aber schon getan.“ „Was? So schlimm ist das schon bei ihm?“ „Warum schlimm? Er liebt dich scheinbar – das soll ja angeblich was Gutes sein.“ Sakura seufzte tief und schloss die Augen. „Ich mag ihn wirklich sehr... aber ich habe das Gefühl, dass es eher freundschaftlich ist.“ „Das hat aber ausgereicht, um mit ihm zu schlafen?“ „W-waaas?! Wir... wir haben doch gar nicht zusammen... ich meine... wir hatten noch keinen...“ „Sex.“ „...Ja...“ „Warum nicht? Hattest du noch keinen, oder was?“ Sasuke war direkt und das wusste er, aber irgendwie war es ganz nett mit diesen belanglosen Gesprächen die Zeit totzuschlagen. Sakura errötete und schaute abwärts, während die beiden ihren Weg fortsetzten. „Ich... ich hatte schon mal... äh... schon öfters...“ „Sex.“ „...Ja...“ „Und warum dann?“ „Aus dem selben Grund... Ich hatte zwar bei Naruto-kun übernachtet... aber da war nichts gelaufen... wir haben nur etwas geknutscht und ich dachte, dass es sich ja eben entwickeln kann, aber irgendwie...“ Sasuke musste grinsen. Dann war Naruto also immer noch Jungfrau. Diese Tatsache amüsierte ihn ungemein und er lachte auf. „Was?“, fragte Sakura irritiert und schaute den Schwarzhaarigen zu ihrer Linken mit überraschten, leicht verschüchterten Augen. Sasuke rieb sich die Nase und sah dann zu dem Mädchen neben ihm. „Nichts.“ „Saaag schooon!“, quengelte Sakura und rüttelte Sasuke an seinem Arm. „Nein!“ „Lachst du mich etwa aus?“ „Klar!“ „Heeey, das ist unfair – hör auf!“ „Warum, man trifft nicht oft auf Menschen, bei denen eine Kindersicherung bei dem Wort ‚Sex’ eingestellt ist!“ „Baka, das stimmt doch gar nicht!!“, rief Sakura empört und rüttelte abermals an Sasukes Arm. „Na dann sag doch einfach ‚Sex’.“ Die Rosahaarige wurde um ein paar tiefere Rottöne bereichert. „S...“, versuchte sie sich an dem Wort. „S...“ „Sex“, unterbrach sie Sasuke sie schadenfroh grinsend, „Soll ich dir das Wort aufschreiben?“ „Nein! Ich weiß wie es geschrieben wird!“ „Wie denn?“ „Es, E, Iks!“, buchstabierte Sakura schnell. „Eseiks? Was soll das sein? Kannst du das nicht richtig aussprechen, oder was? Was ist denn so schwer daran?“ „Nicht so laut!“ „SEX!“ „Nicht doch! Sei leise!“ „SEEEX!“ Die Passanten schauten komisch auf die beiden und dachten sich ihren eigenen Part, aber Sasuke hörte erst auf, als Sakura ihn einmal kräftig schubste und mit hochrotem Kopf davonlief. Tja, so konnte man Sakura also verjagen. Aber die kleine war witzig – Sasuke schmunzelte gemein. Wenn sie schon allein von dem Wort so Angst hatte – was würde sie denn sagen, wenn er völlig nackt vor ihr stünde? Irgendwie versprach der Abend ganz amüsant zu werden. Sicherlich war Sakura vorgerannt und er würde sie auf der Party wieder treffen... So war das auch, als er ankam und sich in den ziemlich großen Räumlichkeiten umgesehen hatte. Viele Leute waren schon anwesend. Einige kannte er, die anderen weniger und wiederum andere hatte er noch nie im Leben gesehen. Wunderbar! Das Licht war gedämmt worden und überall standen irgendwelche Leuchtkörper, die Lustiges Zeug an die Wände projizierten. Der DJ war scheinbar erst in der Aufwärmphase, dafür standen aber schon überall leere Flaschen oder Plastikbecher rum. Die Atmosphäre würde sich sicherlich noch verbessern, dachte sich der Uchiha. Und da war auch schon das Objekt, das er heute des Öfteren ärgern würde. Sakura unterhielt sich mit einigen Mädchen und war scheinbar immer noch nicht ganz bei sich von der Rennerei, aber ihr Outfit war nicht ohne, musste Sasuke sich zugeben. Der kurze hellgrüne Faltenrock und das schulterfreie weiße Oberteil standen ihr ausgezeichnet. Sasuke selbst hatte sich diesmal eher schlicht gekleidet: ein weißes Hemd, dessen obere drei Knöpfe selbstverständlich aufgeknöpft waren, und eine schwarze Hose, die ihm wie angegossen passte. Sofort hatte er einige Blicke von den Mädchen geerntet, die alles auf einmal aussagten. Nein, heute hatte er seine Auserwählten im Auge, denen er etwas schuldete. Wie praktisch, dass Ino und Temari schon mal beieinander standen und sich mit Sakura unterhielten. Da hinten saß wiederum Karin mit ihrem Gefolge. Die kam nächstes Mal dran, wenn Sasuke Lust hatte. Heute war er aber nicht ganz in Quietscheentchenstimmung, deshalb kam Temari in jedem Fall an die erste Stelle, wenn diesmal alles glatt laufen würde. Weit und breit war Kankurou nirgendwo zu erkennen und das hieß schon mal, dass es mit Temari heute komplizierter werden würde. Sie war ja bekanntlich die Sturheit in Person und es gab keinen, der sie vor Männern schützte, sodass sie aus Männerentzug leichter zu haben war, als sonst. Zielsicher ging er auf die kleine Gruppe zu, wo sich Kiba schon hinzugesellt hatte und begrüßte alle Anwesenden, wobei er Sakura nur ein Nicken schenkte. Temari schien ihm schon mal zweideutige Blicke zu zuwerfen. Vielleicht würde es ja doch ganz einfach werden. Mal schauen... Sasuke sah auf die Uhr. Es war gerade mal halb zehn und er langweilte sich bereits. Die Stimmung war heute einfach nicht gut, aber wann fand er es auf Partys schon gut? Eigentlich so gut wie nie. Meistens ging er ja nur wegen Naruto hin, oder, um eine gewisse Art von ‚Sport’ zu betreiben... Sein Blick suchte Sakura, die sich aus der Labergruppe entfernt hatte. Seinetwegen? Er grinste und fand sie gleichzeitig am Tresen bei einem Jungen, der sie brutal anzugraben schien. Es gefiel ihr nicht, aber sie blieb noch scheinbar wegen etwas anderem da sitzen. Vielleicht wartete sie ja auf einen Drink. Sollte, oder sollte er nicht? Sollte, oder sollte Sasuke nicht? Sollte er den Helden des Tages spielen? Oder sollte er es lassen? Er entschied sich für Ersteres. Heute war er halt in dieser Stimmung. Fein. Schnurstracks verließ er die Gruppe, von Temari mit Adlerblick beobachtet, und steuerte auf Sakura zu. „Hey, Penner, Finger weg von meinem Mädchen!“, knurrte er, als er bei dem Typen angekommen war, der Sakuras Oberschenkel gerade mit seiner Hand erforschen wollte. Sofort verzog sich der Kerl und Sasuke nahm seinen Platz ein. „Nun... wollen wir das Gespräch von vorhin wieder fortsetzen?“ „NEIN!“, platzte es aus Sakura heraus und ließ Sasuke grinsen. „Warum nicht? Sex ist doch was Schönes!“ „Halt den Mund, Uchiha!“, zischte Sakura und verschloss Sasuke die Lippen mit ihrer Hand. „Mfffhhhmmmff?!“ „Ich kann dich nicht hööören!“ „Und jetzt?“ Sasuke hatte seinen Kopf versetzt, sodass Sakuras Hand sich nicht mehr auf seinem Mund befand. „Bitte hör auf, Sasuke-kun, das find ich nicht mehr witzig!“ „Ich aber!“ „Sasuke, BITTE!“ „Ok, ich mach eine Pause. Wie wär’s mit Tanzen, oder hast du noch zu wenig getrunken?“ „Sag mal, flirtest du gerade mit mir?“ „Nein, ich plane nur den Verlauf meines Abends und muss wissen, wann und wo ich dich antreffe, um dich weiter zu ärgern!“ Sakura seufzte. „Warum willst du das tun?“ „Weil es Spaß macht und alle Kerle es ziemlich süß finden würden, wenn du errötest.“ „Baka! Ich steig nicht mit dir ins Bett! Nur damit das klar ist!“ Sasuke hielt die Handflächen verteidigend vor Sakura in der Luft. „Wow, wow, wow, Sakura, seit wann ist denn davon die Rede?“ „Seit jetzt!“ „Ich dachte du willst über Sex nicht reden!“ „Halt die Schnauze, Uchiha!“ „Gut, ist ja gut, ganz ruhig. Hey Kellner, ich will gerne einmal, falls vorhanden – ‚Sex on the Beach’.“ Sasuke hatte fast schon pervers gute Laune bekommen und lachte drauf los, als er Sakuras bösen Gesichtsausdruck sah. „Bastard!“, schimpfte diese dann nur, stand auf und verließ den Tresen mit ihrem Cocktail. Sasuke lachte dagegen zu Ende, nahm seinen fertiggestellten Drink in die Hand, bezahlte und ging in eine ganz andere Richtung. Und so verging die Zeit. Schleppend langsam, aber sie verging immerhin. Zwischendurch hatte der Schwarzhaarige Sakura weiter geärgert. Zum Beispiel kam er einmal von hinten an, legte die Arme um ihren Torso, neigte den Kopf zu ihrem Ohr hinunter und flüsterte ganz leise ‚Sex’, woraufhin Sakura rot anlief und sich erst einmal von ihm losriss. Einige hatten ihn gefragt, ob er sie anbaggerte, aber er verneinte wahrheitsgetreu und wenn er das tat, dachten die anderen, es müsse stimmen, da er sonst eigentlich immer direkt sagte, was Sache war. Aber eigentlich wusste er selbst nicht, was er da tat. Er war ja nicht der Typ, der Leute ärgerte, oder so ausschweifend und über so eine lange Zeit flirtete, aber irgendwie hatte er an Sakra einen sonderbaren Narren gefressen, vor allem in Bezug auf das Wörtchen ‚Sex’. Sasuke schob es auf den brutalen Nikotinentzug... „Sasuke-kun?“, sprach den Uchiha jemand von der Seite an. „Hey, Kabuto – Glückwunsch!“, begrüßte Sasuke den Grauhaarigen und schlug in die vor ihm schwebende Hand Kabutos, um den Gruß zu besiegeln. „Danke, danke. Was machst du denn hier ohne Naruto? Habt ihr euch zerstritten?“ „Ha, du bringst die Sache wieder einmal auf den Punkt! – Nee, er kommt später.“ „Ach so, klar. Und, heute schon ein neues Opfer ausgesucht? Ich hab ja so einiges von dir gehört – erzählt sich schnell rum in hohen Kreisen.“ „In hohen Kreisen?“ „Na ja – meine Mutter hat da ihre Bekanntschaften und als von einem schwarzhaarigen, gutaussehenden Typen die Rede war, der zwei Kusinen ihrer jüngeren Schwester flach gelegt hatte... Da musste ich irgendwie an dich denken. Na ja... da kamen natürlich auch noch genauere Details. „Haha, nicht schlecht – das Lauffeuer. Ich feile gerade wieder etwas an meinem Image. Hatte es ja beinah verworfen.“ „Scheinst ja an Haruno interessiert zu sein, was?“ „Nein, um Gottes Willen – ich ärgere sie nur, weil sie Angst davon hat, wenn ich das Wort ‚Sex’ ausspreche.“ „Aha, danke für die Info – wird dann nach den Ferien in der Schülerzeitung stehen.“ „Nichts zu danken, ich helfe dem Geburtstagserwachsenen doch gerne!“ Doch dann mischte sich eine dritte Stimme von der Seite ein. „Höre ich da etwa Geheimnisverrat aus deinem Munde, Mister Uchiha? Du weißt, dass du und Kabuto jetzt eines grausamen Todes sterben werdet, weil ihr Zeugen seid, die ich aus dem Weg räumen muss?“ „Hallo, Haruno-senpai“, begrüßte Kabuto die Rosahaarige, die Sasuke brutal in die Seite kniff. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag übrigens!“ „Danke, danke. Aber sagt mal, habt ihr grad was zu tun?“ Sasuke dachte nach und schüttelte daraufhin den Kopf. „Nein, ich eigentlich auch nichts besonderes, warum?“, fragte Sakura. „In dem Physik-Vorbereitungsraum haben wir noch Alk gelagert und mir fehlen gerade die Leute, um es zur Theke zu tragen. Könnt ihr das machen?“ „Äh... ich weiß nicht...“, sagte Sakura zögerlich. „Uchiha und ich... ich glaube das ist keine so gute Idee...“ „Ja, klar machen wir das!“, stimmte der Schwarzhaarige dagegen zu. „Sollen wir noch die leeren Kisten mitnehmen?“ „Oh, ja, das wäre schön.“ „Äh... ich hab da auch ein Wörtchen mitzu-“, wollte Sakura protestieren, wurde aber von Sasuke gleich unterbrochen. „Ok, dann machen wir’s, komm, Haruno.“ Und damit zog der Uchiha das rosahaarige Mädchen hinter sich her an der Hand. Der Flur war dunkel und lang, und Sakura schaute sich leicht panisch um, während sie eine leere Kiste in ihren Armen trug. Neben ihr erhallten die Schritte des Uchihas, der sich scheinbar beruhigt hatte. Seit sie außerhalb des Feierraums waren, hatte er nicht mehr mit ihr geredet und Sakura konnte sich nicht erklären, weshalb er mit ihr unbedingt diese Kisten schleppen wollte, aber viel schlimmer war noch, dass er es selber nicht wusste. Jedenfalls nicht genau. „Saskue-kun... Du hast mir eigentlich immer noch nicht geantwortet, warum du dir kein Mädchen suchst...“, erhob Sakura letzten Endes doch noch das Wort, um diese bedrückende Stille zu unterbrechen und wartete auf Sasukes Stimme. „Doch, habe ich. Ich wiederhole mich ungern.“ „Wie gesagt, es gibt ja auch Mädchen, die nicht nur auf Äußerlichkeit achten!“ „So wie du, richtig?“ „... Äh... ja, zum Beispiel.“ „Worauf willst du hinaus, Sakura?“ „Wie meinst du das?“ „Willst dudich mir etwa anbieten?“ „Was? N-nein!“, leugnete sie sofort. „Warum bringst du dann ausgerechnet dich als Beispiel? Das ist nicht gerade unauffällig.“ „Ich... ehrlich... es war nicht meine Absicht!“ Plötzlich blieb Sasuke stehen und hielt Sakura am Oberarm fest, um sie zu sich zu drehen. Er hatte die leere Kiste mit nur einer Hand getragen und hatte somit die andere frei. „Das hat sich aber verdammt so angehört.“, widersprach Sasuke und durchbohrte Sakura mit seinem stechenden Blick aus dunklen Augen, die in der Dunkelheit gar schwarz aussahen. Sakura zuckte zusammen und umklammerte die Kiste mit ihren Händen, sodass die Pappe leicht knisterte. „Sag mir eins, Sakura – stehst du auf mich, oder nicht?“, fragte Sasuke mit einer tiefen, leisen Stimme, bei der beinah die Luft vibrierte. Es war ihm scheinbar ernst. Von dieser Frage absolut empört zuckte Sakura ein weiteres Mal zusammen und riss die Augen auf. „Sa-sasuke-kun, ich...“ „Ja, oder nein?“, hakte der Angesprochene ruhig nach und wand seinen Blick nicht eine Sekunde lang von Sakuras Augen ab. Sie traute sich nicht, ihn anzuschauen. „Ich... ich kann nicht leugnen, dass... dass du gut aussiehst... aber...“ „Aber du stehst nicht auf mich, oder?“ „Also... ich-“ „Was?“ „Was willst du verdammt noch mal hören? Was willst DU eigentlich von mir, hä?“, rief die Rosahaarige aus ihrer Frustration von Sasukes Tyrannei heraus. „Ich?“, fragte Sasuke mit weiterhin ruhiger Stimme. Nun wurde sie doch etwas zu ruhig für den allgemeinen Geschmack. Was hatte der Uchiha nur vor, fragte sich Sakura innerlich und unsicher. In ihren Augenwinkeln glitzerten einige Tränen und die Pappe der Kiste wurde von ihrer festen Umarmung unsanft zusammengedrückt. Sasuke hob gemächlich die Hand und ergriff die Kiste an einer Seite. Dann zerrte er sie aus Sakuras Armen heraus und schmiss sie mit samt seiner eigenen, leeren Kiste einfach so auf den Boden. „Was ich von dir will, fragst du?“ Nun gab es keine Barriere zwischen ihm und Sakura mehr und er kam ihr Zentimeter für Zentimeter näher. Sie wich zurück und als sie an der Flurwand mit dem Rücken aufkam, wusste sie, dass sie nicht weiter fliehen konnte. Der Uchiha legte seine Hand unweit von Sakuras Kopf auf die Wand hinter ihr und beugte sich zu ihr hinunter. „Was ich will, willst du wissen?“, hauchte Sasuke der Rosahaarigen ins Ohr und strich dabei mit seiner Wange unwillkürlich über die ihre. „Ich... will dich...“ Sakura verschlug es den Atem, ihr Herz erlebte einen kurzen Stillstand und ihre Beine gaben nach. Rechtzeitig fing Sasuke das Mädchen auf und verzögerte ihren Fall, sodass sie sich am Ende an Sasuke festhaltend, langsam zu Boden sank. Der Uchiha selbst ging vor ihr in die Hocke und schaute sie mit unermüdlichem und unergründlichem Blick an. „M-meinst du das ernst?“, fragte sie ihn kaum hörbar, er konnte es jedoch gerade noch so verstehen. Aber er antwortete nicht. Er antwortete nicht, sondern streckte sich nach vorne zu Sakura und küsste sie, was ihr den nächsten Herzstillstand für einige Sekunden brachte. Diese roten Lippen, diese wunderschöne, samtige Haut, dieser zarte Duft nach Pflegeshampoo, der von den rosa Strähnen ausging – das alles nahm Sasuke wahr. Aber gleichzeitig war nicht dieser Fakt das Wichtigste für ihn, sondern jener Fakt, der besagte, dass Naruto all diese Eigenschaften ebenfalls wahrgenommen haben musste. Er hatte diese roten Lippen mit den seinen berührt. Er hatte diese Samtige Haut gestreichelt. ER – Naruto Uzumaki – hatte den zarten Duft des Haares von Sakura gerochen. Unwillkürlich genoss der Uchiha den Vorgang gleich viel mehr. Seine Hand glitt langsam zu Sakuras Hüfte und strich gemächlich über ihre Seite. Sakura selbst war dem unwiderstehlichen Kuss dermaßen verfallen, dass sie es nur später merkte. Später, als Sasuke ihren Top leicht anhob und mit der Hand darunter glitt. Etwas erschrocken machte sie ihre vorher geschlossenen Augen auf und löste den Kuss. Sasukes Blick war so undefinierbar, als sie versuchte daraus irgendeine Emotionsregung herauszulesen. Es machte ihr etwas Angst, aber Sasuke war so attraktiv, dass sie seinem Willen einfach nicht wiederstehen konnte. Ihr blieb nur die Entspannung und sie ließ ihren Körper zögernd lockerer werden, während sie ihre Hände etwas scheu auf Sasukes Brust legte und ihn an seinem Hemdkragen wieder zu sich runter zog. Er gehorchte und solange sie sein Hemd weiter aufknöpfte liebkoste er ihre Wange, dann ihre Halsbeuge und kam schließlich wieder bei ihrer Wange an, von wo er wieder ihre Lippen ansteuerte. Sie küssten sich wieder und Sakura verfiel immer weiter ihrer steigenden Lust. Sie spürte seine Hand auf ihrem Oberschenkel, dann unter ihrem Rock, dann auf ihrem Slip und dann darunter. Sie hatte währenddessen schon Sasukes Hemd ganz aufgeknöpft und küsste über seine Brust, seine Schlüsselbeine und seine leicht angedeuteten Brustmuskeln. Bislang ließ er keinen Ton seiner Kehle entweichen, genoss es innerlich. Er hatte nicht Sakura in seinem Kopf. Nein nur ganz bestimmte Stellen ihres Körpers. Unbewusst imitierte er Narutos Bewegungen, die er heute Morgen bei der Lehrstunde mitbekommen hatte. Er tat es nicht, weil er dem Uzumaki etwas stehlen wollte, nein, viel eher hatte er das seltsame Bedürfnis es dem Mädchen vor ihm zu geben. Oder sogar diesen bestimmten Stellen. Den Stellen, die Naruto auch berührt haben musste... Sakura stöhnte, als Sasuke mit seinem Mittelfinger in sie eindrang und lehnte sich zurück an die Wand. „Komm mit, Sakura – Physikraum...“, hauchte der Schwarzhaarige erregt in ihr Ohr. Sie nickte nur und ließ sich von ihm mitziehen. Dort angekommen ging alles ganz schnell: Er hob die Rosahaarige an den Oberschenkeln und trug sie zu einem Tisch, wo er die Sachen kurzerhand mit einem Handwisch zur Seite schob. Nun hatte er es besonders eilig. Sie küssten sich wild und sie hatte sich in seine pechschwarzen Haare am Hinterkopf gekrallt, als er ihre Brüste liebkoste. Seine routinierte Hand hatte sofort den BH-Verschluss ertastet und Sakuras Oberteil lag schon längst irgendwo auf dem Boden zusammen mit ihrem Slip. Sasukes Hosenstahl war offen und Sakuras rechte Hand glitt unter den Stoff von Sasukes Pants. Mit dieser Hand hatte sie auch Naruto... Sasuke stöhnte rau bei dieser Vorstellung und zog seine Hose weiter nach unten, sodass Sakura besser ran kam, wo sie mit ihrer Hand hin wollte. Ein weiteres dumpfes Stöhnen folgte, als sie endlich seine Erektion erreichte. Sakura sprang von dem Tisch wieder runter, um ihren Rock auszuziehen. Dann kniete sie sich hinunter und zog Sasukes Hose gänzlich runter. Er spürte ihre Lippen und ihre Zunge an seiner Männlichkeit und öffnete dem Mund, um einige erregte Seufzer seiner Kehle entweichen zu lassen. Seine linke Hand legte sich auf Sakuras Kopf, während er sich mit der anderen an der Tischkante abstützte. Hatte sie das bei Naruto auch gemacht? Shit, war das geil! Diese Lippen und diese Zunge hatten, verfluch nochmal mit denen Narutos gespielt! Aber es war auch schon vorbei, als Sakura wieder seinen Bauch entlang nach oben leckte. Irgendwann stand sie wieder direkt vor ihm und schaute ihn mit einem auffordernden Blick an. Sakura bot ihm wieder einen ihrer Oberschenkel an und er verstand sofort, hob sie hoch und schaute sich nach einer bequemen Liegegelegenheit um. Da stand auch schon eine alte Lehrercouch. Es war ja der Vorbereitungsraum, wo sich die Lehrer manches Mal ausruhten und Kaffee tranken. Nicht all zu sanft legte er Sakura dort ab und neigte sich über sie, legte sich über den zierlichen Körper und seine Lippen wieder auf die ihren. Da war dieses Bild von Naruto in seinem Kopf, der mit nacktem Oberkörper vor ihm gestanden hatte und ihm mit diesem leidenschaftlichen Blick tief in die Augen schaute. Diese Fantasien schlichen sich Fetzenweise in Sasukes Kopf und es war so, als würde er danach dürsten. Genau nach diesen Fantasiefetzen. Schließlich setzten sie auf der Couch ihr Vorhaben fort, liebten sich leidenschaftlich, doch unbewusst fehlte dem Uchiha etwas. Etwas Entscheidendes... Die wirkliche Körpernähe seines besten Freundes. Mit lautem Stöhnen war Sakura einige Male gekommen und hatte auf Sasukes Rückenhaut zahlreiche Kratzer mit ihren Nägeln hinterlassen. Beim letzten Mal kniff er die Augen leicht zusammen und gab ein langgezogenes ‚hnn’ von sich. Der Letzte Erinnerungsfetzen des heutigen Tages kam ihm in den Sinn. „Ich... will dich...“, flüsterte Naruto ihm innerlich ins Ohr. Und im selben Moment löste sich die Spannung Sasukes in einem himmlischen Höhepunkt auf. Er stöhnte rau und seine Augenbrauen zogen sich während dieses Zustandes zusammen. Die Zeit war für einen kurzen Augenblick stehensgeblieben. Aber nur für einen Augenblick... Dann entspannte sich alles in ihm. Er legte sich auf Sakura und atmete schwer ein und aus. „Fuck... wir haben nicht verhütet...“, fiel dem Uchiha sofort ein, als er wieder in der Realität ankam. Seine Fantasien waren sofort verdrängt. „Ich... ich nehme zwar die Pille... aber...“ Sasuke atmete erleichtert aus. Es entstand eine lange Pause. Zwischendrin tauschten Sasuke und Sakura Plätze, sodass sie am Ende auf ihm lag und fast schon rührend über seine Brust kraulte. Er lag nur da und starrte auf die Decke. Er hatte es mit Sakura getrieben... Mit Sakura, verflucht! Er hatte Verrat begangen. Verrat an seinem besten Freund. Er war doch durch und durch ein Bastard. War es nicht das, was er wollte? Aber warum quälte ihn dann dieses schrecklich schlechte Gewissen?! Er war doch ein Bastard. Ein Bastard! Wie er es sich vorgenommen hatte... „Sasuke-kun?“, riss ihn eine Stimme aus den Gedanken. „Hmm?“ „Warum sind auf deinem Körper überall diese Verletzungen? Bist du etwa die Treppe runtergefallen?“ Die leise Stimme formte ein Kichern. „Schlägerei...“ Sasukes Hand ruhte auf Sakuras Rücken, aber er nahm es nicht so wahr wie Sakura, die diese Nähe vollkommen auskostete. „Verstehe... Darf ich... vielleicht den Grund erfahren?“ „Lange Geschichte.“ „Haben wir nicht Zeit?“ „Wie man’s nimmt.“ „Und wie nehmen wir es?“ „Sakura, Naruto kommt bald.“ „Mhm... Ich würde am Liebsten noch hundert Jahre so liegen bleiben!“ Die Rosahaarige kuschelte sich noch etwas mehr an Sasuke, dessen Atmung sich langsam beruhigte. Der Uchiha durchbohrte die Decke weiterhin mit einem starren Blick. Warum hatte er sich noch gleich entschieden ein Bastard zu sein? „Sasuke-kun...“ „Hmm?“ „Ich habe jetzt eine Antwort auf deine Frage gefunden...“ „Auf welche?“ Die Rosahaarige lächelte sanft und schaute zu dem Uchiha empor. „Warum ich mit Naruto nicht zusammenkommen konnte...“ „Mhm?“ „Ich habe auf den Richtigen gewartet... und... ich habe festgestellt... heute... jetzt... dass ich mich in dich verliebt habe, Sasuke.“ Der Uchiha riss die Augen auf. Meinte die Haruno das etwa ernst?! „So Leid mir das mit Naruto auch tut... Ich kann nicht wirklich was dafür, dass sich mein Herz dich ausgesucht hat. Um ehrlich zu sein habe ich dich früher schon mal geliebt... Aber ich merkte schnell, dass ich keine Chance bei dir haben würde und gab es auf. Aber wahrscheinlich ist dieses Verlangen immer noch in meinem Herzen geblieben...“ Sasuke sagte nichts, aber sein Körper hatte sich verspannt. Er schluckte hart. Das würde Naruto nicht verkraften. Er könnte es einfach nicht und das wusste der Uchiha genau. Und dann kam noch die Tatsache dazu, dass Sakura Sasuke vollkommen egal war. Wenn sie ihm etwas bedeutet hätte, dann wäre Naruto zwar verletzt, aber er hätte es verstanden. Das wusste Sasuke auch, aber nun hatte er mit Sakura, deren Gefühle er quasi ausgenutzt hatte, geschlafen. Hatte mit ihr gespielt. Einfach so. Grundlos... Ruckartig nahm Sasuke seine Hand von Sakuras Rücken. „Weißt du was, Sakura?“, fragte er rhetorisch mit kalter Stimme. „Was?“, ertönte Sakuras warme Stimme daraufhin. „Du nervst.“ Die Rosahaarige zog scharf die Luft ein und richtete sich auf, um Sasuke in Gesicht zu schauen. „I-ich... nerve?”, fragte sie verzweifelt noch einmal nach – vielleicht hatte sie sich ja verhört! „Ja, du bist nervig.“ Nun richtete sich Sasuke auch auf, schob das rosahaarige Mädchen von sich, stand auf und ging zu seinen am Boden liegenden Sachen, um sich anzuziehen. „Nervig und verlogen“, fügte er hinzu. „Du hast mir gesagt, du wärst nicht wie andere Mädchen. Ich hatte dir fast geglaubt. Aber du bist genauso wie die anderen. Nicht ein Bisschen besser. Du suchst den Richtigen? Tss, ich bin es ganz sicher nicht, denn ich sage es dir ganz klipp und klar: Ich bin ein Mistkerl und habe dich die letzte halbe Stunde ausgenutzt, aber wenigstens stehe ich dazu, ganz im Gegensatz zu dir. Du denkst du hast den Richtigen gefunden? Na, hattest du dir schon Pläne im Kopf geschmiedet, wie du mit mir Händchenhaltend durch die Schule gehen würdest und alle dich beneidend anschauen würden? Daraus wird nichts.“ Am Ende seiner Rede war Sasuke vollständig angezogen und schaute sich nach den Kisten mit Alkohol um. „Zieh dich an, Haruno“, befahl er ihr kalt und trocken zum Schluss. Völlig überrumpelt saß das Mädchen auf dem Sofa und zitterte leicht von der Kälte, die Sasuke ihr entgegenstrahlte. „Sa-sauke-kun... w-warum… warum bist du plötzlich so gemein zu mir? Ich habe nicht gelogen! Ich bin wirklich anders! Wirklich, ehrlich!“ „Nein, bist du nicht, sonst hättest du dich nicht von mir vögeln lassen.“ Vielleicht war es eine Art Rache für Narutos gebrochenes Herz, vielleicht aber auch einfach nur das Frustablassen, jedenfalls wusste Sasuke genau, dass er Sakura diese ganzen Sachen grundlos unterstellte. Er hatte einfach genug bösartige Argumente parat und Sakura war zu schwach, um sich davor mit Gegenargumenten zu schützen, was Sasuke schamlos ausnutzte. Nach und nach kamen immer mehr Antworten auf sein seltsames, gemeines Verhalten. Ja, einerseits hatte er nach seinen neuen Prinzipien gehandelt, andererseits hatte er Sakura dazu gebracht vollkommen von Naruto abzulassen, dann war da noch die gleichzeitige Rache an Naruto, der ihn vernachlässigt hatte, und schließlich Rache an Sakura, weil sie ihm Naruto weggenommen hatte... Er war so kindisch. So idiotisch. So undurchdacht hatte er gehandelt. Er hatte alle um ihn herum verletzt, veranstaltete unsinnige Aufstände und spielte den Racheengel. Dabei war er einfach nur ein verdammter Egoist. Er hatte sich verändert? Was für ein Unsinn – er war schon immer ein Bastard! Und das erkannte Sasuke nun. Ein egozentrisches Arschloch. Er schaute auf seine Armbanduhr, die er nicht abgenommen hatte, doch die Zahlen wollten ihm nicht so recht klar werden. Nicht einmal Sakuras Schluchzen vernahm er – Naruto müsste bald da sein... Dann schnappte er sich zwei volle Kisten mit Alkoholflaschen und verließ den Raum. Die aufgelöste Sakura hatte er einfach allein gelassen. Sie konnte doch eigentlich nichts dafür. Sie würde nicht nur damit zu kämpfen haben, dass sie Naruto das Herz gebrochen hatte, sondern auch noch damit, dass sie unglücklich verliebt in einen Mistkerl war, der sich einfach nur ihren Körper genommen hatte. Sasuke selbst war indes hin- und hergerissen. Sollte er weiter machen, so wie vorher und alle weiterhin verletzen, wofür er ja scheinbar eine hohe Begabung hatte? Oder sollte er versuchen alles wieder gut zu machen, was Naruto anging? Aber bei dem Gedanken, es Naruto überhaupt zu sagen, überkam den Uchiha ein Übelkeitsgefühl. Er konnte es nicht... Er würde es ihm nicht sagen können. Aber er wusste, dass es irgendwann von alleine rauskommen würde. Und dann war es vorbei. Dann würde er Naruto für immer verlieren. Sollte es ihm nicht egal sein? Nein, diese Vorstellung zerfraß ihm die Innereien und ätzte die Lungen weg. Für eine Weile musste sich Sasuke mit dem Rücken an die Flurwand lehnen. Sein Kopf wanderte in den Nacken und Sasuke kniff die Augen zusammen. Nein, nein, nein – er durfte Naruto nicht verlieren! Er durfte nicht! Durfte nicht! Nein! Auf keinen Fall! Sasuke rutschte an der Wand runter, bis er am Boden ankam. Er hatte das Gefühl, dass ihn innerlich jemand würgte. Sein Hals war von unsichtbaren Seilen umwickelt und er konnte nicht schlucken, während seine Augen schmerzten. Was war das? Als ob etwas aus ihm hinaus wollte. Aber er kämpfte dagegen an mit allen Mitteln, die ihm noch unterlagen. Die Musik dröhnte und ließ die Wände vibrieren. Ihm war übel und seine Hand glitt auf seinen Bauch unter das Hemd. Er krallte sich in die weiche Haut, aber es half nicht. Es half nichts, denn das alles war nicht mehr rückgängig zu machen... Wenigstens nur den Rest der Zeit wollte er mit Naruto genießen. Aber dieser war nicht da. Wo war Naruto, warum war er noch nicht hier? Dieses plötzliche Verlangen und diese starke Sehnsucht! Sasuke hatte nie im Leben gedacht, dass er so etwas empfinden könnte. Und dann noch für seinen besten Kumpel. Aber angesichts der Tatsache, dass er ihn bald verlieren würde, war das keine Besonderheit mehr. Ein lautes Lachen erhallte im Flur. Sasuke hatte seine Hände auf das Gesicht gelegt und lachte mit einem leicht hysterischen Unterton, der nur schwer rauszuhören war. Er hatte sich selbst das Ganze eingebrockt. Heute Morgen hätte sich noch alles zum Guten wenden können, aber nein – er musste ja immer auf etwas beharren. Sasuke stand wankend auf und ging mit den Kisten zurück zur Party. Er würde weitermachen wie vorhin, denn ihm blieb kein anderer Ausweg mehr, als der des kranken Egozentrikers. Als das sich ständig wechselnde Licht endlich Sasukes Züge bestrahlte, sah man gar nichts mehr von seinem kleinen Nervenzusammenbruch. Er riss sich zusammen, um nicht jemanden nach einer Zigarette zu fragen – es war nicht leicht so nach acht Jahren einfach nicht mehr zu rauchen und das schon seit zwei Tagen. Sasuke vergrub in sich den Schmerz, den er durchlitten hatte und ging auf die provisorische Theke zu, um dort den Alkohol abzustellen. Danach schaute er sich um. Naruto war immer noch nicht da... Dafür aber ging die Tür auf und Sakura trat in den großen Feierraum. Sie schien ziemlich bedrückt zu sein, doch als sie jemand daraufhin ansprach, lächelte sie nur lieb und winkte ab. Gut so – sie sollte ihren Mund halten. Am besten wäre es sogar, wenn sie nach Hause gehen würde... Aber Sasuke wusste nicht wie er sie verjagen sollte. Wie fies das auch war – Sakura durfte heute nicht mit Naruto in Kontakt treten. Heute nicht und solange das nur ging! „Hey, Uchiha... was hast du denn mit Sakura gemacht? Sie ist ja grad echt komisch gewesen!“, fragte Kiba Inuzuka, der geradewegs neben Sasuke aufgetaucht war. „Ich weiß nicht, kann sein, dass sie ne Schraube locker hat...“ „Aha...?“ Irgendwas empfand hier Kiba als verdächtig. „Kein Ahnung, Mann – wir haben die Alkkisten aus dem Raum getragen und neue gebracht, sonst nichts.“ Der Inuzuka hob skeptisch eine Augenbraue und beobachtete Sakura. Diese merkte es dann, als sie einen Blick zu Sasuke warf und auf ihrem Gesicht erschien etwas Besorgtes. „Hey, Sakura!“, Temari tippte die Rosahaarige von der Seite an. „Hi, was gibt’s?“ „Sag mal... was hast du denn mit Uchiha getrieben? Habt ihr etwa...?“ „Wir... ähm... also...“ „Ihr habt’s getan?!“ „Pssst, Temari, nicht so laut...! Bitte...“ Die Blondine hielt ihren Mund, aber ein vielsagender Blick traf Sasuke. Sie war ihm ziemlich böse, wie es schien. Sakura wusste, dass Temari keine war, die das rumerzählen würde, aber dennoch war wohl die beste Entscheidung, einfach zu gehen, ehe noch jemand darauf kommen könnte. Ach Scheiß auf die ganze Situation, dachte sich der Uchiha Sasuke blickte zu den noch nicht in die Theke integrierten Alkoholboxen, bückte sich hinunter und schnappte sich eine volle Flache Gin. Scheiß auf die Situation, Scheiß auf die Mädchen, Scheiß auf Naruto. Die Kappe der Flasche flog davon und Sasuke kippte sich mehrere Schlucke der klaren, brennenden Flüssigkeit die Kehle runter. „Sasuke? Alles klar mit dir?“, fragte Kiba ihn. „Mir geht’s bestens!“ Dem wollte der Inuzuka nicht so recht glauben, aber er beließ es einfach dabei. „Kiba, was ist denn mit Sasuke?“ „Alter, Ino – woher soll ich denn das wissen, hm? Er hat scheinbar beschlossen, sich zu besaufen – hättest du aber auch selber drauf kommen können.“ „hihihi, das klingt guuut!“ Ino grinste vielsagend und rutschte an den Schwarzhaarigen ran. Kiba dagegen blickte bei Inos Vorhaben durch und empfand es als lebensverlängernder, einfach abzuhauen. Käme man Ino in die Quere, konnte man sein blaues Wunder erleben. Sasuke hatte das Gespräch nicht wirklich mitverfolgt, trank einfach immer weiter und achtete nicht auf die Umwelt. Aber dann schlangen sich zwei Arme um seinen Oberkörper und jemand – natürlich war es Ino – drückte pralle Brüste auf Sasukes Rücken. „Was meinst du, Sasuke-kun, sollen wir zusammen etwas Spaß haben?“ „Warum nicht?“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und nahm einen weiteren Schluck. „Dann hör auf zu trinken und komm mit, ja?“ „Meinetwegen...“ Die Yamanaka zog den Uchiha hinter sich her nach draußen auf den dunklen Flur, wo sie, nachdem sie ein paar Schlucke Gin gemeinsam getrunken hatten, mit Inos Ziel in einer dunklen Nische fortfuhren... tbc... Viel Spaß beim nächsten Kapitel :] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)