Notebooks and Tea von Klayr_de_Gall (KuroxFye-FF-Production GmbH & Co.KG) ================================================================================ Kapitel 9: 08.Woche - schwierig und Blatt ----------------------------------------- ~Schneeblume~ Schwierig Schwierig. Mokona legte das Köpfchen schief, ließ die langen Ohren schwingen. Es sah Kurogane und Fye dabei zu, wie sie Kuchen aßen. Zumindest Fye tat das, der Schwarzhaarige sträubte sich gegen das „süße Zeug“, obwohl der Blonde sich hartnäckig zeigte. „Kuro-pii! Probier doch wenigstens Mal. Zum Beispiel eins von diesen grünen Marzipanblättern. Das schmeckt dir bestimmt! “ Fye pflückte ein Blatt von der essbaren Rose auf seinem Stück. „So ein Blödsinn, nur weil das ein grünes Blatt ist, ist das nicht weniger süß!“ Kurogane verdrehte genervt die Augen. So verquer denken konnte auch nur der Magier. „Wohl!“ Trotzig verschränkte dieser die Arme vor der Brust. „Nie nimmst du mich ernst!“ „…Und das wundert dich?“ Fye schniefte und warf ihm einen demonstrativ traurigen Blick aus den Tiefblauen zu. Und das wollten Erwachsene sein? Sogar Shaolan und Sakura benahmen sich nicht so kindisch. Sie trauten sich wenigstens, sich aus fadenscheinigen Gründen an den Händen zu halten – und einander liebevolle Blicke zuzuwerfen, wenn sie glaubten, dass es keiner sah. Kurogane gab knurrend auf, griff nach Fyes Handgelenk und zog es zu sich. Mit den Lippen stahl er sich das Blatt aus den langen Fingern und maß den Magier mit einem intensiven, feuerroten Blick, während er es aß. Ein zartes Rosa legte sich auf die Wangen des Blonden, der für einen Moment abwesend und fasziniert auf die schmalen Lippen starrte. Mit einem versteckten Lächeln widmete er sich dann wieder seinem Kuchen und lehnte sich kaum merklich an Kurogane. Dieser tat, als hätte er nichts bemerkt, und eine friedliche Stille breitete sich aus. Mokona kicherte in sich hinein. Hoffentlich schafften es diese Sturköpfe irgendwann doch noch, sich einzugestehen, dass sie einander mochten. Liebten. Was auch immer. Aber selbst dann blieb es wahrscheinlich… …Schwierig. <====~====> <=======================================~=======================================> <====~====> ~Klayr_de_Gall~ Das Blatt Es war nicht einfach. Ihn zu hassen war schwierig. Das machte es aber nicht leichter, ihn zu lieben, eher im Gegenteil. Fay war wie ein unbeschriebenes Blatt. Leer und weiß. Ein Blatt hatte keine Gefühle, es existierte einfach. Aber dieses spezielle ‚Blatt’ machte sich Vorwürfe. Es bemitleidete die Bäume, aus denen es gemacht worden war und trauerte um die Menschen, die sich bei seiner Herstellung in den Finger geschnitten hatten. Als das leichte Blatt, das er war, spielte der Wind oft mit ihm und nutzte seine Schwäche, um anderen damit Schaden zu zufügen. Dennoch gab es sich immer selbst die Schuld für das Unheil, das anderen durch ihn zugefügt worden war. Weil er schwach war. Es ließ sich nicht binden, aus Angst, den anderen Blättern in dem Buch schlecht zu Gesicht zu stehen und ihnen Unglück zu bringen. Und für die, die ihm nur das Beste wollten, war es unmöglich auf diesem Blatt zu schreiben. Zwar war seine Rückseite schon ganz schwarz, von all den bösen Dingen, die ihm widerfahren waren, von all den harten, kalten Worten, die man ihm gesagt hatte, aber die Vorderseite, reserviert für Worte der Heilung und Freundschaft, war noch blank. Blank und weiß. Leer. Und wann immer jemand versuchte in guter Absicht etwas drauf niederzuschreiben, hinterließ er tiefe Kratzer in dem empfindlichen weißen Papier. In seiner Seele. Wenn man das durchschaut hatte, konnte man ihn nicht hassen, aus Angst, das dünne Blatt damit zu zerreißen. Stattdessen weckte es den Wunsch, ihn zu beschützen. Doch genau das war es, was er fürchtete. Menschen, die ihm nahe standen, verletzt zu sehen. Ich wusste, dass Fay es mir niemals verzeihen würde, als ich mit meinem eigenem Blut drei Worte auf das weiße Blatt seiner Seele schrieb. Ich liebe dich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)