Chaahat von elfogadunk ================================================================================ Kapitel 34: ------------ „Ich werde gnädig sein und mir zuerst eure Erklärungen anhören bevor ich euch erschieße.“, meinte Vardhan ruhig und blickte langsam zwischen Rizvan und Radhika hin und her. Die auf sie gerichtete Waffe hielt sie zwar auf Trab, doch im Moment beschäftigte die beiden mehr, was Mahima hier verloren hatte. Diese sah ihre Blicke natürlich und ihr Lächeln wurde breiter. „Ihr beiden hättet eure kleine Affäre lieber von eurem Balkon in eure Wohnungen verlegt, denn man weiß ja nie, wer auf der Straße so vorbei laufen und euch beobachten kann, hai na?!“, sagte sie höhnisch und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast mich verletzt Rizvan und du weißt, dass ich es überhaupt nicht mag, wenn man mit mir spielt...“ Rizvans Blick verriet tiefen Hass und am liebsten wäre er auf sie losgegangen, doch Vardhans Waffe hielt ihn davon ab. „Ich hab euch beiden vertraut und euch gut behandelt und so dankt ihr es mir? Das verletzt mich zutiefst und lehrt mich für die Zukunft, dass ich meinen Mitarbeitern keine Freiheiten mehr lassen kann, wenn sie dann so schamlos ausgenutzt werden.“, meinte Vardhan. „Und vor allem von dir bin ich enttäuscht, meine liebe Radhika. Ich habe so viel Zeit in dich investiert und nun hintergehst du mich...?“ Er schien in der Tat etwas verletzt zu sein, doch diesen Gefühlszustand ließ er nur für den Bruchteil einer Sekunde durchscheinen und fing sich dann auf der Stelle wieder. Rizvan stand einfach nur da. Sein ganzer Körper war angespannt und sein Puls raste. Er wusste, dass das Spiel aus war, doch hatte er die kleine Hoffnung, wenigstens noch Radhika die Flucht zu ermöglichen. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, denn er musste genau den richtigen Moment abpassen, um Vardhan mit der Waffe, die er zur Sicherheit mitgebracht hatte, auszuschalten. Er schaute flüchtig zu Radhika doch ihre Miene war wie versteinert und sie starrte einfach nur geradeaus in Vardhans Richtung. Schließlich entschloss sich Rizvan einfach nicht weiter darüber nachzudenken und machte eine Handbewegung hinter seinen Rücken, um die Waffe aus seinem Hosenbund zu ziehen. Doch noch bevor er sie erreichte, sprang plötzlich Radhika auf ihn zu, drehte ihm mit Gewalt den Arm auf den Rücken und stahl ihm die Waffe. In Windeseile stellte sie sich vor ihn und richtete die Pistole auf ihn. Rizvan entglitten die Gesichtszüge. Was war hier los? Was hatte Radhika vor?! Doch sie grinste ihn nur an und sagte: „Vardhan, was denkst du von mir?! Hast du mir nicht einen Auftrag gegeben, den ich erledigen sollte?“ Vardhan senkte seine Waffe etwas und wurde aufmerksam. Auch Rizvan wurde hellhörig. „Auftrag?! Radhika, wovon zur Hölle sprichst du?!“ Sie lächelte Rizvan an und sagte dann süßlich: „Es tut mir wirklich leid, aber der einzige Grund, warum ich mich mit dir eingelassen habe, war, dass ich dich auf Vardhans Geheiß hin als Verräter entlarven sollte...“ Rizvan dröhnte der Kopf. Er konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. „Und habe ich meinen Auftrag nicht ordnungsgemäß erfüllt?!“, wollte Radhika wissen und drehte ihren Kopf leicht in Vardhans Richtung ohne jedoch ihren Blick von Rizvan abzuwenden. Vardhan musterte sie skeptisch. „Wer sagt uns, dass das hier nicht nur ein billiges Ablenkungsmanöver ist, hm?!“, meldete sich Mahima zu Wort und war sichtlich gereizt. Radhika drehte sich zu ihr um und schenkte ihr einen bitterbösen Blick, der Mahima sofort verstummen ließ. „Der Einzige, dessen Meinung mich hier interessiert, ist Vardhans. Also wärst du bitte so nett und würdest dich gefälligst hier raushalten?!“, zischte sie, woraufhin Mahima sie anfunkelte, aber nichts mehr sagte. Vardhan ließ seine Waffe noch ein wenig sinken, nahm sie jedoch nicht ganz herunter. „Auch wenn sie diese Sache hier nichts angeht, hat sie Recht. Woher weiß ich, dass ihr uns hier kein Theater vorspielt?!“, wollte Vardhan misstrauisch wissen. Radhika seufzte. „Wann habe ich dir einen Grund gegeben, mir nicht zu vertrauen? Was soll ich tun, damit du mir glaubst?“ „Erschieß ihn.“, entgegnete Vardhan ruhig. „Da ich nun mit Sicherheit weiß, dass er ein Verräter ist, brauch ich ihn nicht mehr. Auch wenn es zugegebenermaßen durchaus schade um ihn ist...“ Jeder einzelne Muskel in Rizvans Körper zog sich zusammen. Er nahm kaum noch wahr, was um ihn herum geschah. Alles wirkte so irreal, seine gesamte Situation zu absurd. Doch mit letzter Kraft riss er sich zusammen und sagte mit bebender Stimme: „Was soll das alles hier, Radhika? Was ist das für ein Spiel? Du kannst mich nicht erschießen. Es...“ Sie drückte ab. Ein Knall. Ein reißender Schmerz in der Brust. Rizvan sackte auf seine Knie, fiel zur Seite hin um und blieb reglos liegen. „War das Beweis genug?!“, wollte Radhika wissen und drehte sich zu Vardhan um. Ein Lächeln machte sich in seinem Gesicht breit und er legte einen Arm um ihre Schultern. „Es tut mir leid, dass ich an dir gezweifelt habe. Du bist einer der loyalsten Menschen, die ich kenne und du wirst für deinen erfolgreichen Auftrag eine ordentliche Belohnung bekommen, glaub mir.“ Radhika grinste. An Mahima gerichtet meinte Vardhan: „Es war nett, mich zu informieren, doch du hast nur zum Selbstzweck gehandelt und zudem waren deine Informationen falsch. Du kannst gehen, aber mehr brauchst du nicht zu erwarten.“ Mahima stand nur da und starrte auf Rizvans am Boden liegenden Körper. Sie hatte ihm eins auswischen wollen, doch dass es so weit kommen würde, hatte sie nicht gewollt. Geistesabwesend drehte sie sich um und verließ das Haus. Auch Vardhan warf noch einen flüchtigen Blick auf Rizvan und sagte: „Es ist wirklich schade um ihn. Er war ein guter Mann, doch Verräter kann ich nicht dulden.“ „Ja, er hat es nicht einsehen wollen...“, meinte Radhika in einem gespielt mitleidigen Ton. „Javed!“, rief Vardhan. Javed kam sofort angelaufen. „Räum bitte seine Leiche weg. Mein Arbeitszimmer ist schließlich kein Friedhof.“ Javed nickte und meinte dann zu Radhika: „Ich habe von Anfang an gesagt, dass du es schaffen würdest. Gute Arbeit.“ Er zwinkerte ihr zu und sie lächelte. „Komm, Radhika, lass uns ins Wohnzimmer gehen und über deine Belohnung sprechen.“, meinte Vardhan und ging voraus. Radhika drehte sich noch einmal um und blickte zu Rizvans leblosen Körper, den Javed gerade unter den Armen packte, um ihn aus dem Zimmer zu bringen. Sie schloss kurz die Augen und ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Dann lief sie Vardhan hinterher ins Wohnzimmer. ˙·•● ENDE ●•·˙ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)