Chaahat von elfogadunk ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Als Rizvan am nächsten Morgen wach wurde, öffnete er noch nicht sofort die Augen. Er lag einfach nur da und ließ in seinen Gedanken die letzte Nacht Revue passieren. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, denn das erste Mal seitdem er Radhika getroffen hatte, verspürte er Genugtuung. Sie hatte sich ihm hingegeben und es hatte ihr unbestreitbar gefallen. Die Gedanken daran erregten ihn erneut und so fasste er neben sich, doch der Platz war leer. Rizvan öffnete nun doch die Augen und schaute sich im Zimmer um, aber von Radhika fehlte jede Spur. Er zweifelte kurz daran, ob nicht alles nur ein Traum gewesen war, doch diese Überlegung verwarf er sofort wieder. Schließlich stand er auf, ging ins Badezimmer und nahm eine Dusche. Nachdem er fertig war und sich angezogen hatte, suchte er überall in seiner Wohnung nach Radhika, doch er fand sie nirgendwo. Normalerweise war es ihm egal, wenn seine Eroberungen am nächsten Morgen verschwunden waren, eigentlich war es ihm sogar lieber, doch bei Radhika störte es ihn. Sie mussten ihre Situation klären und davor sollte sie sich nicht drücken. Er ging also rüber in ihre Wohnung und fand sie schließlich schlafend in ihrem Bett. Er fragte sich, wann sie gegangen und warum sie nicht bei ihm geblieben war. Vorsichtig setzte er sich neben sie aufs Bett und küsste sanft ihre nackte Schulter. Sie öffnete langsam die Augen und setzte sich leicht erschrocken auf, als sie sich der Situation bewusst wurde. „Was machst du da?!“ „Was ich mache?!“, entgegnete er irritiert. „Wir haben letzte Nacht noch ganz andere Dinge getan, falls du dich erinnerst...“ Sein schelmisches Grinsen verschwand als er Radhikas Gesichtsaudruck sah. „Ich hoffe, dass du das nicht falsch verstehst, aber das war eine einmalige Sache. Eine dumme Kurzschlussreaktion, die nicht hätte passieren dürfen... Denn wenn Vardhan davon Wind bekommt, sind wir geliefert.“ Rizvan wusste, dass sie Recht hatte, doch nun hatte er einmal Blut geleckt und wollte eigentlich mehr. Jedoch verdrängte er diese Gedanken für den Moment und holte sich den eigentlichen Grund in Erinnerung, aus dem er gestern zu Radhika gegangen war. „Wir werden sehen...“, meinte er bedeutungsvoll und wechselte dann sofort das Thema: „Und jetzt will ich wissen, wo du gestern warst, als du gestern eigentlich mit mir bei der Übergabe hättest sein sollen.” Radhika seufzte, aber hielt seinem bohrenden Blick stand. „Du hast doch eindeutig klar gestellt, dass ich bei den Übergaben nur ein Klotz am Bein bin. Wieso also sollte ich dich begleiten, wenn du es alleine besser kannst?!” Rizvan überraschten ihre Worte. Das klang so gar nicht nach ihr und er wurde etwas misstrauisch. „Was soll das denn jetzt?! Du willst mir doch nicht allen Ernstes erzählen, dass du aufgeben willst...?” „Das hab ich nicht gesagt, aber ich sehe nicht ein, dich zu begleiten, wenn du sowieso ständig etwas an mir auszusetzen hast.”, meinte sie trotzig. Rizvan konnte nicht glauben, dass sie schon wieder damit begann, ihn zu reizen. Er war sich sicher gewesen, dass sie nach dieser Nacht netter zu ihm sein würde, doch da hatte er sich anscheinend getäuscht. Es wurmte ihn erneut, dass ihr das anscheinend nichts bedeutet hat, doch er entschloss sich, sich nichts anmerken zu lassen und meinte in einem betont ruhigen Ton: „Also gut.... Dann werden wir dein Auftreten gegenüber unseren Geschäftspartnern zusammen üben. Ich habe schließlich den Auftrag, dir etwas beizubringen und das werde ich auch tun.” Während seiner letzten Worten kam er immer näher auf sie zu bis ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. Er fixierte ihre Augen und war versucht, das von letzter Nacht zu wiederholen, doch er riss sich zusammen und stand schließlich auf. „Komm rüber, wenn du dich angezogen hast... Wobei... Du kannst auch gern bleiben, wie du bist.” Er musterte sie mit einem schelmischen Grinsen, wohlwissend, dass sie unter dem vorgehaltenen Bettlaken nichts anhatte und verließ dann das Zimmer. Als Rizvan das Zimmer verlassen hatte, atmete Radhika erleichtert aus und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Wie sollte es jetzt weitergehen? Ihr neuer Plan bestand aus berechnenden Zugeständnissen, die ihn dazu bringen sollten, zu glauben, dass er ihr vertrauen konnte. Dass sie mit ihm schlafen würde, hatte sie zwar nicht geplant, doch es konnte ihrer Sache nur dienlich sein und außerdem hätte es durchaus schlimmer kommen können, denn sie musste sich eingestehen, dass es ihr gefallen hatte. Er hatte genau gewusst, was er tat... Trotzdem beschloss sie, dass es kein zweites Mal geben würde. Vardhan hatte zwar gesagt, dass sie zu allen Mitteln greifen sollte, um Rizvans Vertrauen zu erlangen, doch damit hatte er keinen Sex gemeint. Sie wusste, dass er es alles andere als gerne sah, wenn seine Leute untereinander anbandelten. Radhika stand schließlich auf, zog sich an und aß eine Kleinigkeit. Währenddessen überlegte sie, wie sie ihre ungestüme Natur im Zaum halten konnte. Vorhin wäre es beinahe wieder mit ihr durchgegangen, als sie begann, ihn zu reizen. Er war glücklicherweise nicht darauf angesprungen und so hatte sie die Möglichkeit, mit ihrem Zugeständnis-Plan fortzufahren. Gerade als sie zu Rizvan gehen wollte, hörte sie, dass er mit jemandem telefonierte und beschloss, zu lauschen. Zu Radhikas Enttäuschen war es anscheinend jedoch nur Mahima. „Jetzt reiß dich verdammt noch mal zusammen! Es geht dich nichts an, was ich mit wem tue!“, sprach er wütend in den Hörer und legte auf. „Hast du ihr deinen kleinen Seitensprung mit mir gebeichtet?“, meinte Radhika mit einem provozierenden Lächeln als sie in seine Wohnung trat. Er schaute sie verwundert an und sagte: „Das geht sie nichts an. Sie ist ja schließlich nicht meine Freundin, hai na?!“ „Dafür benimmt sie sich aber wie eine eifersüchtige Furie...“ Rizvan seufzte gespielt und kam auf sie zu. Er packte sie an der Hüfte und zog sie an sich heran. „Vielleicht ist es auch langsam Zeit für eine Veränderung... Mir fehlt die Abwechslung, weißt du...“ Sie musste unwillkürlich grinsen, doch sie fasste sich schnell wider und löste sich von ihm. „... wie gesagt, es war eine einmalige Sache.“, meinte sie mit einem warnenden Unterton und fügte dann hinzu: „Und jetzt lass uns bitte mit dem anfangen, wozu ich hier bin.“ Rizvan zog die Augenbraue hoch und verleierte die Augen. Jetzt, da er einmal von der verbotenen Frucht gekostet hatte, wollte er mehr. Er hatte nun erst recht keine Lust mehr darauf, sie auszubilden. Ihm fielen da ganz andere Dinge ein, die er lieber mit ihr getan hätte, doch er war schließlich Profi und besann sich auf seinen Auftrag. Wenn Radhikas Ausbildung beendet war, hatte er immer noch genug Zeit, sich ihr voll und ganz zu widmen. Nachdem sich beide auf die Couch gesetzt hatten, fragte Rizvan: „Also was ist dein Problem?“ Radhika verstand seine Frage nicht. „Ich meine, was ist so schwer daran, einfach den Mund zu halten und zu beobachten? Du bist noch am gleichen Punkt wie bei der ersten Übergabe. Du hast nichts dazu gelernt.“ „Diese Kerle reden manchmal so einen Blödsinn, dass es fast schon weh tut. Da muss ich einfach was sagen.“, verteidigte sie sich. „Und das ist genau das Falsche. Ignorier es einfach und bleib oberflächlich höflich. Mehr wird gar nicht erwartet. Du musst keinen Smalltalk machen, sondern einfach die Ware übergeben, das Geld annehmen und wieder gehen. Ganz einfach.“ Das klang in Radhikas Ohren plausibel und sie beschloss, seinem Rat das nächste Mal zu folgen. Rizvan war überrascht, dass sie so schnell einverstanden war, doch es kam ihm sehr gelegen, da der geschäftliche Teil nun abgehakt war und er noch einen Anmachversuch starten konnte. Noch ehe Radhika reagieren konnte, hatte er sie an sich gezogen und wollte sie küssen. Sie drehte noch rechtzeitig ihren Kopf weg und legte einen Finger auf seine Lippen. „.... Eine einmalige Sache...”, flüsterte sie und verließ seine Wohnung. Er schaute ihr hinterher und begriff einfach nicht, was sie bezweckte. Nun, da er wusste, was er verpasste, machte ihn ihr Verhalten noch wahnsinniger. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)