Chaahat von elfogadunk ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Radhika überlegte die ganze Zeit, wie sie das mit Rizvan wieder geradebiegen konnte. Sie beschloss schließlich, sich zu entschuldigen und ging am frühen Nachmittag zu seiner Wohnung, doch sie war verschlossen und es schien niemand da zu sein. Erst gegen Abend hörte sie, wie er wiederkam, doch jetzt hatte sie keine Lust und keine Zeit mehr zu ihm zu gehen, da sie sich für die Party fertig machen musste. Sie duschte ausgiebig und machte sich dann zurecht. Sie war pünktlich fertig und ging zur abgesprochenen Zeit zu Rizvan. Er öffnete ihr nachdem sie geklingelt hatte, doch würdigte sie keines Blickes. Als Radhika die Wohnung betrat, sah sie bereits Mahima auf der Couch sitzen. Diese musterte sie von oben bis unten und wendete dann mit einem überheblichen Grinsen ihren Blick von ihr ab. Radhika verstand sie nicht. Was hatte sie nur für ein Problem mit ihr? War sie etwa eifersüchtig auf sie? Bei diesem absurden Gedanken musste sie grinsen. Nach fünf Minuten der Stille kam dann auch wieder Rizvan dazu, der sich im Schlafzimmer umgezogen hatte. Radhika biss sich bei seinem Anblick auf die Unterlippe. Er sah beinahe verboten gut aus. Mahima sah ihren Blick und hakte sich mit einem triumphierenden Lächeln sofort bei Rizvan ein. Während der Autofahrt sprach keiner der drei ein Wort und so herrschte eine unangenehme Stille. Die Party fand auf Vardhans Anwesen statt und nachdem sie den Wagen geparkt hatten, wurden sie gleich am Eingang von Vardhan herzlich begrüßt. Er flüsterte Rizvan kurz etwas zu und bat sie dann herein, damit sie sich unter die anderen Gäste mischten. Rizvan steuerte mit Mahima am Arm zuerst zielsicher auf die Bar zu und gönnte sich einen Drink. Radhika beobachtete die beiden und musste über Mahimas lächerliches Verhalten lachen. Dann sah sie sich etwas um und schaute, ob sie jemanden kannte. Nachdem sie ein paar Minuten herumgelaufen war, erblickte sie plötzlich Singh. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und sie suchte schnell das Weite in der Hoffnung, dass er sie nicht gesehen hatte. Sie wollte sich auf die große Terrasse flüchten, doch als sie bemerkte, dass dort bereits jemand war, blieb sie stehen. Sie erkannte die zwei Männer als Rizvan und Vardhan und beschloss, sie zu belauschen und versteckte sich hinter dem großen Samtvorhang, der links und rechts die Tür zur Terrasse zierte. „Gute Arbeit, Rizvan.”, hörte sie Vardhan sagen, als Rizvan ihm einen Koffer gab. „Danke. Ich habe alle Missverständnisse mit Chopra geklärt und die Geschäftsbeziehung wieder hergestellt. Es tut mir wirklich leid, dass...” „Ich denke, es war ein Ausrutscher und da alles wieder im Reinen ist, wollen wir die ganze Sache schnell wieder vergessen, hai na? Die Übergabe heute ist auch nach unseren Wünschen verlaufen?” Radhika wurde hellhörig. Welche Übergabe? Rizvan nickte und als Vardhan ihn nach Radhika fragte, antwortete er: „Sie ist... In ihrer Art etwas Besonderes...” Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. Vardhan nickte und klopfte ihm kurz auf die Schulter. „Ich werde wieder reingehen und mich um meine Gäste kümmern. Weiter so, Rizvan.” Mit diesen Worten verließ Vardhan die Terrasse. Radhika wartete bis er an ihr vorbeigelaufen war und stürmte dann wutentbrannt auf Rizvan zu. Sie griff ihm an die Schulter und drehte ihn zu sich herum, da er mit dem Rücken zu ihr stand. Er schaute sie verwundert an, doch sie ließ sich nicht irritieren. „Worüber habt ihr beiden da gerade gesprochen? Und vor allem von welcher Übergabe?” Er verleierte die Augen und wollte sich von ihr wegdrehen, doch sie legte eine Hand an sein Gesicht und zwang ihn, sie anzusehen. Das machte ihn wütend. Er griff ihr Handgelenk und hielt es fest. „Heute war eine Übergabe, Sanam und zwar mit einem der Partner, die du verscheucht hast. Um alles wieder ins Reine zu bringen, bin ich lieber allein gegangen, da du hast ja augenscheinlich kein gutes Händchen bei Verhandlungen.”, zischte er wütend. „Was erlaubst du dir? Wenn es tatsächlich so schlimm gewesen wäre, hätte Vardhan mir das sicher mitgeteilt, meinst du nicht auch?!”, konterte sie. „Ich.. .”, begann Rizvan, doch er schluckte sein Worte hinter. Gerade in dieser Situation sollte sie nicht erfahren, dass er seinen Kopf für sie hingehalten hatte. Sie starrte ihn an und wartete auf eine Antwort, doch als keine kam, befreite sie ihre Hand aus seinem Griff und meinte mit wutgeladener Stimme: „Du bist mein Lehrer und sollst mir etwas beibringen und keine kindischen Intrigen hinter meinem Rücken spinnen.” Sie drehte sich um und wollte gerade gehen, doch sie blieb noch einmal stehen und sagte, ohne sich zu ihm umzudrehen: „Das wirst du bereuen, mein Lieber...” Nachdem Radhika die Terrasse wutentbrannt verlassen hatte, lief sie direkt Singh in die Arme. Als er sie erkannte, breitete sich ein dickes Grinsen in seinem Gesicht aus und er leckte sich die Lippen. Angewidert trat Radhika einen Schritt zurück und wollte gehen, doch Singh hielt sie am Handgelenk fest und sagte herausfordernd: „Habe ich nicht gesagt, man sieht sich immer zweimal im Leben, Sajna? Was für ein Glück ich doch habe...” Während er sprach, kam starker Alkoholgeruch aus seinem Mund und Radhika drehte angewidert ihr Gesicht weg. Als sie versuchte, ihr Handgelenk zu befreien, verstärkte er seinen Griff jedoch noch und er zog sie näher an sich heran. „Ich würde mich freuen, wenn du ein wenig mit mir plaudern würdest. Komm, wir setzen uns in eine ruhige Ecke, wo wir uns ungestört unterhalten können.” Radhika wollte gerade protestieren und sich von ihm losreißen, doch dann fielen ihr Rizvan Worte wieder ein und sie wollte beweisen, dass sie in der Lage war, Geschäftsbeziehungen zu pflegen und diesen Singh auf Trab zu halten. Sie willigte also schweren Herzens ein und folgte ihm zu einer Couch, die in einer Ecke des Raumes stand. Rizvan blieb nach der Auseinandersetzung mit Radhika noch etwas auf der Terrasse und dachte nach. Sie brachte ihn zur Weißglut. Ihm war noch nie so ein sturer Mensch wie sie begegnet. Er hatte im Moment weder Lust mit ihr zu reden noch sie zu sehen, da er ihr sonst an die Gurgel gegangen wäre. Also beschloss er, Mahima zu suchen und nach Hause zu fahren. Wie Radhika nach Hause kommen sollte, war ihm egal. Alleine die Gedanken an sie machten ihn bereits wütend und er wollte einfach nur weg von ihr. Als er wieder ins Haus ging und seinen Blick auf der Suche nach Mahima durch die Menge schweifen ließ, blieben seine Augen an Radhika und Singh hängen. Er war überrascht, doch als er Radhikas gequälten Blick sah, fand er ihre Situation sehr interessant und beschloss, doch noch ein Weilchen zu bleiben und die beiden zu beobachten. Er ließ sich von einem der Angestellten noch einen Drink bringen und stellte sich an einen Tisch, von dem er einen guten Blick auf Radhika und Singh hatte. Amüsiert stellte er fest, dass Singh scheinbar mehr als betrunken war und Radhika verzweifelt versuchte, auf Abstand mit ihm zu bleiben. Immer wieder versuchte er, sie anzufassen, doch sie wehrte seine Hände jedes Mal wieder ab. Rizvan fragte sich, wieso sie überhaupt mit ihm redete, wo sie das letzte Mal doch so angewidert von Singh gewesen war, doch ihr gequälter Anblick gab ihm zu viel Genugtuung, als dass ihn die Antwort wirklich interessiert hätte. Er schaute den beiden eine ganze Weile lang zu und es freute ihn ungemein, sie leiden zu sehen. Mit der Zeit bemerkte er allerdings, dass Radhika es kaum noch schaffte, sich Singhs Hände vom Leib zu halten. Seine Annäherungsversuche wurden immer fordernder und er versuchte, sie zu küssen. Rizvan fragte sich, warum sie ihm nicht einfach eine knallte, doch anscheinend war Singh zu stark. Er hielt ihre Arme fest, sodass sie sich kaum noch wehren konnte. Rizvan überlegte, ob er sie einfach in dieser Situation sitzen lassen und nach Hause fahren oder ob er ihr helfen sollte.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)