OneShot-Sammlung von Emmett-the-Cullen (Harry-Potter-Os, haupsächlich wohl Lily und James ^-^) ================================================================================ Kapitel 12: 12. OS: ~ kalte Füße ~ ---------------------------------- Lily fuhr erschrocken hoch. Wutentbrannt rief sie “Potter!”. Allerdings wusste sie, dass sie keine Antwort bekommen würde. Wie auch? Sie war zu Hause in ihrem Bett und mit einen Blick auf den Wecker stellte sie fest, dass es gerade mal halb fünf morgens war. Nicht einmal zu Hause hatte sie ihre Ruhe vor dem wohl größten Rumtreiber, Frauenverschlinger und Macho, den die Welt je gesehen hatte. Genervt strich sie sich eine rote Strähne aus dem Gesicht und schloss kurz die Augen. Wieder tauchte das lachende Gesicht von James vor ihrem inneren Auge auf. Warum um alles in der Welt musste sie jetzt schon von ihm träumen? Womit hatte sie das verdient? Sie war doch immer ein höflicher, strebsamer und liebevoller Mensch gewesen, der sich nie etwas hat zu Schulden kommen lassen. Warum wurde sie nur mit Träumen über James Potter bestraft? Wenn das der erste Traum gewesen wäre, würde sie das als kurzen geistigen Aussetzer ansehen, so wie sie es am Anfang getan hatte, aber mittlerweile träumte sie fast jede Nacht von ihm. Und jede Nacht wurde es verrückter. Am Anfang war das ganze ja noch harmlos. Sie hatte ihn einfach aus der Ferne angesehen und er hatte zurückgeschaut und gelächelt und ab und zu gewunken. Aber mit der Zeit war er immer näher gekommen. Nicht nur von der Distanz her, sondern auch vom Körperlichen. Zuerst hatte er sie nur vorsichtig an der Hand berührt, dann irgendwann hatte er ihre Hand mit seinem Daumen gestreichelt, dann war sie irgendwann in seinen, wie sie leider zugeben musste, starken Armen gelandet, einmal hatte er sie liebevoll “Lilyflower” genannt und sie mit seinen unwahrscheinlich braunen Augenliebevoll angelächelt und diese Nacht und der heutige Traum war die Krönung des bisher Dagewesenen. Er hatte sie geküsst. Einfach so. Sie schüttelte ihren Kopf und hatte auf einmal wieder das Gefühl, als würden seine Lippen wieder vorsichtig ihre berühren, wie im Traum. Nicht dass es nicht schön gewesen wäre. Er hatte weiche, liebevolle Lippen gehabt, aber es war eben James Potter. Manchmal erwischte sie sich selbst, wie sie in die Gegend starrte und sich selber fragte, ob James’ Arme genauso waren wie in ihrem Traum. Sie war sich sicher, dass nun die Lippen zu ihren Tagträumen noch dazu kamen. Sie hatte sich in seinen Armen beschützt gefühlt. Irgendwie ein angenehmes Gefühl. Und für genau diese Gedanken hätte sie sich am liebsten selbst verflucht. Sie stütze ihren Kopf auf einen Arm und atmete tief durch. Die Träume hatten mit Ferienbeginn angefangen. Eigentlich freute sich Lily immer auf zu Hause, aber diesmal war sie unausgeglichen und unruhig. Sogar ihren Eltern fiel das auf. Lily sagte ihnen, dass sie nicht gut schlafen könne, aber warum das so war, verschwieg sie ihnen. Sie wollte unnötige und sinnlose Fragen unbedingt vermeiden, vor allem im Bezug auf James Potter. Irgendwie war sie froh, dass nur noch zwei Wochen Ferien vor ihr lagen. Sie hatte nämlich die Hoffnung, dass es besser werden könnte, wenn sie James wieder um sich hatte, was nur in Hogwarts gehen würde. Leicht genervt legte sie sich wieder hin und schloss die Augen. Sie verstand nicht, was das sollte. Sie hatte ihn noch nie sonderlich gemocht, zumindest nicht so wie in ihren Träumen. Mit seiner aufdringlichen und nervigen Art ging er ihr gewaltig auf den Zeiger. Es war ja nicht so, dass er hässlich war oder unhöflich oder so was, aber er strengte sie unwahrscheinlich an. Immer dieses blöde Gebettel nach Dates und seine übertriebenen Beschützerversuche, sobald ein Slytherin in der Nähe war. Sie fühlte sich auf der einen Seite ein wenig geschmeichelt, aber auf der anderen Seite engte er sie total ein und das, obwohl sie nicht mal zusammen waren. Sie würde sich ja sogar mal mit ihm unterhalten, wenn er nur nicht so unglaublich aufdringlich sein würde. Wegen ihm redete nämlich kein anderer Junge mit ihr. Denn niemand würde sich mit dem großen James Potter anlegen. Was bedeutete, dass, wenn er Lily wollte, sie ihm gehörte. Das war auch der Grund, warum sie noch nie einen Freund hatte. Sie wusste nicht, was sie gegen diesen Kerl machen sollte. Alice, ihre beste Freundin, hatte ihr geraten, einfach nachzugeben, aber das kam für Lily überhaupt nicht in Frage. Sie würde ihm nie nachgeben. Als sie an Alice dachte, bekam sie ein schlechtes Gewissen. In den Briefen, die sich die beiden über die Sommerferien schrieben, war Alice aufgefallen, dass mit Lily etwas nicht stimmte, aber Lily hatte es einfach auf Petunia geschoben. Sie konnte Alice unmöglich von diesen Träumen erzählen. Wenn Lily auch nur die Andeutung machen würde, dass sie James mögen könnte, würde Alice komplett durchdrehen. Sie würde Feste feiern, Plakate machen und die dann überall aufhängen, sie würde sofort eine Hochzeit für die beiden planen und… obwohl, das vielleicht nicht unbedingt, aber Lily würde ihr damit einen großen Wunsch erfüllen. Alice war nämlich auf der Seite aller Hogwartsschüler, was das Thema James Potter anging. Jeder war der Meinung, dass Lily Evans und James Potter das perfekte Paar wären. Alle außer Lily und vielleicht noch Severus Snape, Lilys ehemals bester Freund. Sie schüttelte ihren Kopf und versuchte, die Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Sie hatte noch ein Schuljahr vor sich. Und bis jetzt hatte sie absolut keine Ahnung, was sie nach der Schule machen wollte. Sie hatte ihre Stärken in Zaubertränke und Kräuterkunde, aber ob es das war, was sie machen wollte, wusste sie einfach noch nicht. Es schien bereits die Sonne, als Lily wieder ihre wunderschönen grünen Augen öffnete. Verschlafen richtete sie sich auf. Mittlerweile war es halb zehn, verriet ihr der Wecker. Sie schlug die Bettdecke zurück und sprang aus dem Bett. Sie fühlte sich seit langem mal wieder richtig fit. Sie streckte sich, zog sich ihren Bademantel über ihr Neglige und ging die Treppe hinunter in die Küche. Sie hörte bereits die Stimmen ihrer Eltern, sie sich unterhielten. Freudestrahlend öffnete sie die Tür und rief: “Guten Morgen!” Ihre Eltern lächelten sie an und ihre Mutter reichte ihr eine Tasse Kaffee. “Lily? Im Wohnzimmer ist Besuch für dich.” Neugierig sah Lily auf und wandte sich zum Gehen. Als sie ins Wohnzimmer kam, saßen dort ihre Großeltern. “Oma! Opa!” Jauchzend rannte sie in die Arme ihrer Großeltern. “Wie schön! Ihr seid gekommen!” Lily hatte vor einer Woche mit ihnen ausgemacht, dass sie ihnen die Winkelgasse zeigen würde, wenn sie sich ihre Sachen für Hogwarts besorgen müsste. “Ich gehe nur schnell duschen und dann können wir losmachen.” Uns schon war Lily nach oben ins Bad unter die Dusche verschwunden. “So, das ist der Tropfende Kessel, von hier aus kommt man in die Winkelgasse.” Lily betrat mit ihren Eltern und Großeltern den Zaubererpub, der wie immer gut gefüllt war. “Wenn ihr wollt, bestell ich schnell ein Butterbier. Das werdet ihr sicher mögen!” Und schon war Lily zur Theke verschwunden. Lilys Eltern, die das ganze bereits von den vergangenen Jahren kannten, waren nicht mehr ganz so beeindruckt, wie Lilys Großeltern. Neugierig und ein wenig ängstlich musterten sie die ganzen Gestalten in ihren Umhängen und mit ihren Spitzhüten. Allerdings konnten sie sich nicht lange umsehen, denn Lily kam mit vollen Armen zurück und alle nahmen ihr ein Butterbier ab. Selbst ihre Eltern hatten noch keins getrunken und waren mehr als begeistert. Lachend zog sie ihre Familie weiter und blieb vor der Backsteinmauer stehen. Sie berührte die jeweiligen Steine und sah zu, wie sich die Wand öffnete. Mit offenen Mündern verfolgten ihre Großeltern das ganze. Als sich das Tor endlich vollständig geöffnet hatte, drehte sich Lily leicht um und meinte: “Willkommen in der Winkelgasse!” Sie waren jetzt schon bei Gringotts gewesen, in der Apotheke, sie hatten die Eulerei besucht und jetzt steuerten sie den Buchladen an. Lily wollte gerade die Tür öffnen, als sie plötzlich zwei schlanke Arme umschlossen. “Lily!”, jauchzte es neben ihrem Ohr und freudestrahlend drehte sich Lily um. “Alice! Das gibt’s nicht! Was machst du denn hier? Ich dachte, du bist noch im Urlaub und kommst erst nächste Woche wieder!” Begeistert strahlten sie sich an. “So war das auch eigentlich geplant, aber ich wollte noch ein wenig mehr Zeit mit Frank verbringen.” Alice war seit letztem Jahr mit Frank Longbottom, Hüter im Gryffindorquiddichteam zusammen. “Hätte ich mir denken können!”, meinte Lily breit grinsend. “Ja und als du geschrieben hast, dass du mit deiner Familie heute hier bist, dachte ich mir, ich überrasch dich und bin auch da!” Alice grinste Lily an und hackte sich bei ihr unter. Lily lachte und drehte sich ein wenig. “Das sind meine Großeltern und meine Eltern kennst du ja schon!”, stellte Lily vor. Alice machte sich sofort wieder los und begrüßte die Erwachsenen. Als sie den Buchladen betraten, war auch hier reger Betrieb. Lily schnappte sich ihre Bücherliste und suchte nach dem ersten Buch, was sie benötigte. Nebenbei fragte sie Alice: “Und wo sind deine Eltern?” Lily sah sich um, konnte aber niemanden von Alices Familie entdecken. “Ich bin mit Frank hier. Meine Eltern haben mir erlaubt, die letzten zwei Wochen bei ihm zu verbringen.” “Wenn du magst, kannst du die letzten zwei Wochen auch bei mir verbringen!”, meinte eine tiefe Stimme hinter Lily. Sie verdrehte die Augen und drehte sich langsam rum. Vor ihr stand ein lächelnder James, der bereits einige Bücher auf dem Arm hatte. Als Lily ihn musterte, musste sie kurz schlucken. In den letzten Wochen hatte er sich ziemlich verändert. Seine Stimme war tiefer geworden, er war noch ein Stück gewachsen und er sah nicht mehr wie ein kleiner Lausbub aus, sondern eher wie ein richtiger Mann. Sein Gesicht hatte jetzt markantere Züge angenommen und auch unter seinem schwarzen Swetschirt zeichneten sich deutlich seine Muskeln ab. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf und meinte: “Dann müsste ich meine Eltern fragen und du deine und das ist ziemlich viel Aufwand, meinst du nicht?” Er legte den Kopf schief und sah sie aus seinen braunen Augen belustigt an. “Das sollte nun wirklich kein Problem sein. Meine Eltern sind hier und um deine Eltern zu fragen, können wir dich auch nach Hause bringen.” Lily war für einen Moment sprachlos. Sie wusste wirklich nicht, was sie sagen sollte und weil ihr nichts besseres einfiel, meinte sie: “Lass mal. Ich fahr mit meinen Eltern nach Hause.” Verwundert sah James sie an. “Deine Eltern sind also hier?” Resigniert schloss Lily ihre Augen. Dass sie auch nie ihre Klappe halten konnte. “Das ist doch super, das vereinfacht das Ganze enorm.” Lily hörte, wie Alice neben ihr lachte. Lily sah sie böse an, wandte sich dann aber wieder James zu. “Lass mal, ich wollte den Rest der Ferien genießen.” “Na also, dann haben wir das ja geklärt, ich hol dich morgen ab.” Sprachlos starrte Lily ihn an. Dann drehte sie sich einfach um und griff nach dem nächsten Buch, das sie benötigte. Ihre Strategie bestand aus ignorieren. James, der das sofort durchschaute, griff in eines der oberen Regale, wo sie nicht hinkommen würde und reichte ihr ein Buch: “Hier Lilyschatz, das brauchst du auch noch.” wutentbrannt drehte sie sich um und wollte ihm gerade sagen, dass sie sicher nicht sein Lilyschatz war, als Sirius neben James auftauchte. “Das Traumpaar von Hogwarts wieder vereint! Na da wird unser Prongs hier aber glücklich sein, was?” Grinsend sah er seinen Freund an und legte ihm einen Arm um die Schulter. Lily atmete tief durch und lächelte dann. “Ja, ich weiß. Ich finde, das mit dem Traumpaar kann man nicht besser ausdrücken.” Sie machte eine kurze Pause und sah in die ziemlich verwunderten Gesichter ihrer Freunde. Grinsend setzte sie hinterher: “Was würde James nur ohne seinen Sirius machen?” Sie schüttelte leicht den Kopf und ging dann zum nächsten Regal, wo weitere Bücher von ihrer Liste standen. Sie konnte hören, wie Alice in Gelächter ausbrach und musste selber ein wenig grinsen. Neben ihr tauchte ihr Vater auf. “Hast du alles? Deine Großeltern wollen unbedingt so ein leckeres Eis essen, von dem du immer erzählt hast.” Lily lächelte ihren Dad an und nickte. “ja, ich bin gleich fertig.” Sie schob sich an ihrem Dad vorbei und wollte zur Kasse gehen, als sie plötzlich ins Straucheln kam und nach hinten kippte. Erschrocken schloss sie die Augen und wartete auf den harten Aufprall. Aber nichts der gleichen. Stattdessen hatte sich ein starker Arm um ihre Hüfte gelegt. “Immer langsam, Schatz. Sonst passiert dir noch was und du kannst die letzten beiden Ferienwochen nicht zu mir kommen.” Lily versteifte sich augenblicklich, was nicht nur daran lag, dass ausgerechnet James sie aufgefangen hatte, sondern auch, weil sie seinen warmen Atem auf ihrer Wange spürte und durch die Nähe bemerkte sie zum ersten Mal, dass er unglaublich gut roch. Irgendwie warm und frisch. Sie konnte nicht genau sagen, wonach er roch, aber sie musste sich eingestehen, dass der Geruch sie benebelte. Und was noch dazu kam, war die sofortige Erinnerung an ihren Traum. Seine Arme waren sogar besser als im Traum “Loslassen!”, presste sie mühsam hervor. Sie hörte ein leises Seufzen und wurde dann wieder richtig hingestellt. Sie presste ihre Bücher an sich und murmelte: “Danke!” Erstaunt sah James sie an. Er war sich nicht sicher, aber er hätte schwören können, dass sie sich eben bedankt hatte. Er neigte leicht den Kopf nach unten und flüsterte: “Keine Ursache!” Er sah, wie sie kurz durchatmete und sich dann eine Strähne aus dem Gesicht strich. Lily wandte sich um und ging nun endgültig zur Kasse, um ihre Bücher zu bezahlen. Sie legte die Bücher auf den Tresen, als James wieder neben ihr war und seine Bücher neben ihre legte. “Zusammen bitte!” Lily hatte bereits nach ihrer Geldbörse gegriffen und wollte eben protestieren, als er ihr den Mund zuhielt und meinte: “Halt die Klappe, Evans!” Währenddessen hatte der Verkäufer die Bücher eingepackt und James bezahlte die Rechnung. Lily hatte genau auf den Preis gehört und suchte jetzt das Geld zusammen um es ihm wieder zu geben. James, der das sah, schüttelte den Kopf, nahm ihr das Geld ab und tat es zurück. “Lad mich zu einem Eis ein und wir sind quitt!” Leicht genervt sah er sie an. Er verstand einfach nicht, wo Lilys Problem lag. James griff nach der Tüte und ging Richtung Ausgang. Und Lily ihm hinterher. “James, ich brauch die Bücher.” Er ignorierte ihre ausgestreckte Hand und meinte: “Kommt gar nicht in Frage, dass du das ganze Zeug schleppst. Das ist viel zu schwer.” Er ging weiter auf den Ausgang zu, bis Lily nach seiner Hand griff und ihn zurück hielt. “Meine Eltern und Großeltern sind noch hier. Ich werde sicher nicht ohne sie gehen!” James sah verwundert auf Lily hinab. Er hätte niemals gedacht, dass sie ihn an der Hand anfassen würde. “Na dann nehmen wir deine Familie eben zum Eis essen mit!” Mit großen braunen Augen sah er sie an. Lily seufzte bloß resigniert und meinte: “Warte hier, komm gleich wieder.” Und schon war sie in der Masse verschwunden. Sie hatte keine Ahnung, worauf sie sich hier gerade einließ. Wenn sie mit ihm ein Eis essen ging, bedeutete das automatisch, dass sie ihn ihren Eltern vorstellen müsste und nicht nur ihren Eltern, wie sie mit Grauen dachte. Als sie ihre Familie endlich gefunden hatte, atmete sie erleichtert auf, denn zu ihrem Glück waren noch Sirius, Alice und Frank da. Sie holte tief Luft und meinte: “So, bin fertig, wir können weiter, zumal da jemand Appetit auf Eis hat.” Mit einem Kopfnicken deutete sie Richtung Tür und hackte sich bei Alice unter. Schnell zog sie sie hinter sich her. Als sie endlich alle draußen standen, straffte Lily ihre Schultern und meinte: “So, Sirius und Frank kennt ihr schon und das ist James.” Der Reihe nach deutete sie auf die einzelnen Kerle, die bejahend nickten. Dann sah sie James an:” meine Eltern und Großeltern.” James, ganz Gentleman, reichte erst den beiden Frauen und dann den Männern die Hand und meinte leicht lächelnd: “Sehr erfreut.” Plötzlich tauchte hinter Sirius eine hübsche junge Frau auf und meinte: “Hier seid ihr! Wir haben euch schon gesucht.” Dabei blickte sie James an. Der lächelte die Frau an und meinte: “Sorry, Mum, wir haben nur gerade Lily und ihre Familie getroffen und ich habe jetzt bei Lily ein Eis gut.” Entgeistert sah Lily die Frau an. Seine Mutter? Aber sie war so unglaublich jung! Und als sie neben Mrs. Potter sah, bemerkte sie, dass nicht nur James’ Mum so jung war. Der Mann, der neben sie getreten war und einen Arm um ihre Hüfte gelegt hatte, war ebenfall mit einem sehr jugendlichen Aussehen gesegnet. Erst jetzt fiel Lily auf, dass beide Elternteile von James sie neugierig musterten. zögerlich streckte Lily ihre hand aus und meinte schüchtern: “Sehr erfreut!” Beide griffen grinsend nach ihrer Hand und schüttelten sie. “Gut, dann gehen wir also Eis essen!”, rief Sirius begeistert. Währenddessen hatten sich Lilys und James’ Familien untereinander bekannt gemacht. Langsam machte sich die große Gruppe auf den Weg. Es war schwer einen Platz für so viele Gäste zu bekommen, aber schlussendlich und mit Hilfe von ein wenig Magie fanden alle einen Platz und als hätten sie sich alle abgesprochen, saßen Lily und James nebeneinander. Es war ziemlich schwierig, einen Eisbecher zu finden, denn es gab so viel Auswahl, dass man sich kaum entscheiden konnte. Als dann aber schlussendlich jeder seine Bestellung abgegeben hatte und alle in Gespräche vertieft waren, lehnte James sich zurück, drehte sich ein wenig zu Lily, legte einen Arm hinter sie und sah sie an. “Du musst übrigens zu mir kommen. Ich hab es nämlich geschafft!” Stolz sah er sie an. Lily, die wegen dem Arm erst etwas sagen wollte, stutzte. “Was hast du geschafft?” Sie hatte absolut keine Ahnung, wovon er sprach. Lächelnd sah er in ihre grünen Augen, die ihn fragend ansahen. Beide bemerkten nicht die aufmerksamen Blicke um sie herum. Jeder, sogar Lilys Familie wusste, dass die beiden das perfekte Paar abgeben würden. Allerdings wusste auch jeder, wie sehr sich Lily dagegen wehrte. “Vor den Ferien, als du mit Remus aus der Bibliothek gekommen bist, was habt ihr da gesucht?” Es war fast so, als würde bei Lily de Blitz einschlagen. “Das letzte Buch über die ungesagten Zauber, das was es auch in der verbotenen Abteilung nicht gibt!” Aufgeregt sah sie ihn an. Ihre Augen blitzten freudig. “Und das hast du?” Plötzlich sah sie ihn skeptisch an. “Und wo hast du das her? Wieder so ein krummes Ding?” James lachte. “Nein, Dad ist Auror und er hat es mir für die Ferien besorgt, wenn du das Buch also lesen möchtest, wirst du wohl oder übel zu uns kommen müssen, denn es darf unser Haus nicht verlassen, zumindest hat das Dad gesagt.” Lilys Gedanken rasten. Das war die einmalige Chance, dass sie in diesem Buch lesen konnte, aber dafür müsste sie zu James Potter, dem Grund ihrer schlaflosen Nächte. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Aber das Buch. Sie könnte sich schließlich einiges abschreiben und dann würde sie in Hogwarts üben und James hatte bestimmt mit Sirius auch schon einige Sachen ausprobiert, das bedeutet, dass er ihr eigentlich helfen können müsste, wenn sie nicht weiter wusste und zur Not war da noch sein Dad, der Auror war. Sie war so in Gedanken, dass sie nicht einmal mitbekam, dass sie James die ganze Zeit anstarrte. Erst als er mit der Hand vor ihren Augen hin und her wedelte, schrak sie auf und schüttelte leicht den Kopf. Dann sah sie wieder auf den Tisch. Sie musste sich entscheiden: entweder zwei Wochen zusätzlich James an der Backe und das Buch lesen können und neue Zauber lernen oder zwei Wochen mehr Ruhe vor James du dafür nie das letzte Buch lesen können. Sie seufzte. Wenn sie nachdachte, hatte es vielleicht noch einen andern Vorteil, sie könnte vielleicht wieder ruhig durchschlafen, ohne, dass ein James Potter durch ihre Träume geisterte. Die ganze Zeit über musterte James gebannt die rothaarige Hexe neben ihm. Sie schien sich wirklich Gedanken darüber zu machen, ob sie sein Angebot annehmen sollte oder nicht. Er konnte es kaum fassen. Vor noch nicht all zu langer Zeit hatte er nicht mal neben ihr sitzen dürfen, geschweige denn einen Arm um sie legen. Und nun hatte er sie soweit, dass sie zusammen mit ihrer und seiner Familie ein Eis aßen. Und sie überlegte, ob sie den Rest der Ferien bei ihm verbringen sollte. Kopfschüttelnd sah er sie an. Er versuchte, aus ihrem Gesicht schlau zu werden, aber es brachte nichts. Die Denkfalten, die sie auf der Stirn hatte, verrieten ihm leider nicht, wie sie sich entscheiden würde. Lily schloss kurz die Augen und konnte selbst nicht glauben, dass sie gleich das unvorstellbare tun würde. Noch einmal atmete sie tief durch und sah ihre Eltern an, die sie interessiert musterten. mit Schmollmund meinte sie dann: “Ich lasse mich ja eigentlich nicht gern erpressen, aber Potter hat da ein Angebot, dass ich unmöglich ausschlagen kann, da ich dieses blöde Buch schon seit zwei Jahren suche.” Sie war frustriert. Und jeder merkte das, aber ein Grinsen konnte sich niemand verkneifen. James erst Recht nicht. Der strahlte sie glücklich an und hätte sie am liebsten in die Arme geschlossen, doch er wusste, dass das momentan zu viel für sie gewesen wäre. Fast zuviel war es, als Sirius James auf die Schulter klopfte und meinte: “Herzlichen Glückwunsch! Evans bei dir zu Hause!“ James ignorierte in und versuchte ruhig zu atmen, aber Lily spürte genau, dass er völlig aus dem Häuschen war. Und sie musste sich zu ihrem Leidwesen eingestehen, dass ihr Herz schneller schlug, als sie daran dachte, die letzten zwei Wochen bei ihm zu sein. Am liebsten hätte sie sich erhängt, gevierteilt oder ertränkt. Ihre Eltern hatten - wie Lily schon erwartet hatte - absolut kein Problem damit, dass sie bei ihm war. Wie auch. Er hatte sie binnen Sekunden alle um den Finger gewickelt. Manchmal fragte sie sich, wie er das nur machte. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als James noch immer freudestrahlend sie fragte: “Wann kommst du zu mir?” Sie sah ihn an und zuckte mit den Schultern. “Keine Ahnung.” Als sie aber den intensiven Blick von James auf sich spürte, wich sie seinem Blick aus. Sie sah ihre Eltern an und hoffte, sie würden ihr eine Antwort geben. Und Tatsache meinte ihr Dad: “Am besten fährst du gleich mit. Dein Koffer ist ja eh schon gepackt und den schicken wir einfach nach.” Entgeistert starrte Lily ihren Vater an. Der Blick schien der Verkündung ihres Todesurteils gleich zu kommen. “Aber Dad, ich hab nichts zum Anziehen dort und meine Waschsachen und so sind auch noch zu Hause.” Hilfesuchend sah sie ihre Mutter an, aber auch die fiel ihr in den Rücken. “Das ist doch kein Problem, Lily. Ich mach dir was zurecht und schicke dann deine Eule zu dir. Dann hast du es heut Abend schon.” Alice, die bis jetzt nichts dazu gesagt hatte, brach in schallendem Gelächter aus. Sie hatte noch nie gesehen, dass sich Lily so unwohl fühlte. Noch immer lachend stand sie auf, griff nach Lilys Arm und meinte: “Ich muss sie mir mal kurz ausborgen.” Und schon waren die beiden verschwunden. “Komm schon, so schlimm wird es doch sicher nicht werden.” Alice versuchte Lily aufzumuntern, aber das schien nicht so richtig zu funktionieren. Noch immer starrte Lily vor sich hin. “Hey, komm schon. James hat sich doch heute echt gut gemacht, oder etwa nicht?” Lily nickte und sah nun endlich Alice an. Sie holte och einmal tief Luft und meinte dann: “ich muss dir was erzählen. Aber wehe du unterbrichst mich. Und fass das ja nicht falsch auf, in Ordnung?” Vorsichtig sah sie Alice an, die nur nickte und sich sinnbildlich den Mund zuschloss und den Schlüssel wegwarf. Lächelnd beobachtete Lily die Geste und schloss dann die Augen. “Ich träume von James. Fast jede Nacht. Ich weiß nicht was das soll, aber es ist so und jedes Mal wache ich mitten in der Nacht auf. Am Anfang haben wir uns ja nur angesehen, aber dann kam er immer näher und diese Nacht hat er mich geküsst. Die einzelnen Zwischenstufen bis heute lasse ich aus. Ich meine, was soll das? Eigentlich hab ich meine Ruhe vor ihm und er geht mir jetzt nicht mehr tagsüber auf den Keks sondern nun neuerdings nachts. Angefangen hat das Ganze, als die Ferien begonnen haben. Und seit ich von ihm träume, sehe ich ihn immer in meinen Gedanken. Den ganzen Tag über. Ich werde noch verrückt, wenn das nicht bald aufhört. Was soll ich denn tun?” Sie konnte Alice nicht ansehen und blickte deshalb auf den Fußweg, der momentan sehr interessant war. Alice lachte leise und meinte: “Darf ich jetzt?” Lily nickte nur. “Also meine Meinung ist, dass du dich unbewusst in James verkuckt hast und jetzt sagt dir dein Unterbewusstsein, was Sache ist. Nämlich dass du auf unseren Quiddichkapitan stehst, der seit Jahren versucht, dir den Kopf zu verdrehen, was du bisher immer erfolgreich verhindert hast!” Lily war stehen geblieben. Sie wusste, dass Alice sie besser kannte, als irgendjemand sonst, wahrscheinlich kannte Lily sich nicht einmal selbst so gut. Deshalb sah sie Alice jetzt völlig verunsichert an. “Meinst du echt?” Alice brach in lautem Lachen aus. “Ja, meine ich. Und sei mal ehrlich. Er ist doch der perfekte Mann. Zumindest für dich. Er liest dir jeden Wunsch von den Augen ab, er erträgt alle deine Launen, er ist liebevoll zu dir, er beschützt dich, wo er nur kann, er unterstützt dich, wenn du ihn lässt, er hat dir sogar dieses komische Buch organisiert. Wie gesagt, er hat es verdient, dass du ihn erhörst. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass ihr perfekt zusammen passt.” Lily wurde leicht rot und lächelte. “Ich bin also in James Potter verknallt?” Am liebsten hätte sie es abgestritten, schließlich verliebte sich eine Lily Evans nicht in einen James Potter. Aber wenn sie ehrlich mit sich selber war, wusste sie, dass Alice Recht hatte. Alice schüttelte leicht den Kopf. “Nicht einfach nur verknallt, Lily. Du hast noch nie von einem Typen geträumt, soweit ich weiß. Du bist bis über beide Ohren verliebt. Ich bin mal gespannt, wann Potter das begreift.” Bei dem Gedanken schlich sich ein kleines fieses Grinsen auf ihr Gesicht. “Wobei ich auch gern das Gesicht von ihm sehen würde, wenn du es ihm sagen würdest. Ich glaub, der wird in jedem Fall aus allen Wolken fallen.” Auch Lily lächelte jetzt und meinte: “Ich glaub du hast Recht.” Alice sah auf ihre Uhr und sagte: “Ich glaube, wir sollten zurückgehen, sie werden schon alle warten.” Und dann rannte sie mit Lily an der Hand los. Völlig außer Atem aber lachend kamen sie wieder bei der Eisdiele an. Erschöpft ließ sich Lily neben James fallen und lehnte sich ein Stück zurück. “Du bist echt irre. Das mach ich nie wieder!” Alice lachte nur. “Das war als Training gedacht, wenn James zu aufdringlich wird, denn dann wirst du rennen!” Lily sah James an, der gerade Alice mit seinen Blicken erdolchte. “Ich glaube kaum, dass er das macht, denn dann bin ich ganz schnell wieder weg. Und ich glaube, das will er nicht!” Herausfordernd sah sie ihn an. Sein Kopf war blitzartig herumgefahren und er nickte wie ein Verrückter. “Ich bin ganz lieb, so wie immer.”, grinste er. Sie konnte sehen, dass der Schalk in seinen Augen saß. Sie drehte sich langsam zu ihren Eltern und meinte dann: “Ihr könnt mich also gleich wieder mitnehmen.” Entschuldigend sah sie ihre Eltern an. James schnappte empört nach Luft und alle außer ihm mussten lachen. “Hey Evans, nicht frech werden!” Er zog sie liebevoll an einer ihrer roten Haarsträhnen und sah sie gespielt empört an. Sie zuckte nur mit den Schultern und sagte: “Selbst gemachter Ärger!” Er hob beide Hände schützend vor sich und schwor: “Ich verspreche hiermit, dass ich ein ganz lieber James bin und mich benehmen werde.” Lily sah ihn lächelnd an und streckte ihm ihre Hand hin. Er ergriff sie und schüttelte sie. “Also, ich möchte, dass du mir eine Eule schickst, wenn du in Hogwarts angekommen bist.” Lilys Mum zog sie noch einmal in eine Umarmung und ließ sie dann wieder los. “Und ich schick dir heute noch ein paar Sachen mit deiner Eule.” Auch ihr Vater zog sie noch mal an sich. “Ich wünsch dir viel Spaß. Und sei nett zu James.” Lily verdrehte ihre Augen und nickte lediglich. “Ja, werde ich. Und grüß mir Tuni ganz lieb.”, fügte sie sarkastisch hinzu. Als sich auch ihre Großeltern verabschiedet hatten, wandte Lily sich langsam um und sah James aus ihren grünen Augen an. “Auf in die Höhle des Löwen!” Grinsend sah James sie an und knurrte kurz. Lily lachte und meinte: “Das ist aber noch ein kleiner Löwe!” Unschuldig blickte sie ihn jetzt an. Sirius schob sich neben James und meinte: “Er will dich nur nicht verschrecken. Er ist in Wahrheit ein richtig wildes Tier!” Und dann wackelte er vielsagend mit den Augenbrauen. Lily verdrehte nur ihre Auen, während James ihm eine Kopfnuss gab. “lass das.”, grummelte er. Entschuldigend sah er Lily an und meinte: “Ignorier ihn doch einfach. so mach ich das auch immer.” Empört pustete Sirius seine Wangen auf und sah schmollend in eine andere Richtung. “Ach komm schon, nicht böse sein!” James sah seinen besten Freund grinsend an und legte ihm einen Arm um die Schulter. “Du weißt, dass das nur Spaß ist.” Sirius schmollte noch immer, aber man konnte ihm deutlich ansehen, dass er nicht ernsthaft sauer war. Dann blitzten seine Augen auf. “Ich hab da grad einen Geistesblitz, Prongs!” Mit großen, leuchtenden Augen sah Sirius zwischen Lily und James hin und her. “Wie viele Gästezimmer habt ihr doch gleich noch mal?” Neugierig sah er James an. Der überlegte kurz und meinte dann: “Zwei, wieso?” Sirius’ Grinsen wurde immer breiter. “Und wer schläft momentan in diesen Zimmern?” “Meine Großeltern, warum?” Noch immer hatte James keine Ahnung, worauf Pad hinauswollte. Auch Lily hatte nicht die geringste Ahnung, um was es sich bei dem Gespräch gerade handelte. Breit grinsend hob Sirius seine Arme Richtung Himmel. “Das mein lieber Prongs bedeutet, dass die Gästezimmer besetzt sind und Lily bei uns mit schlafen wird!” Erschrocken sahen Lily und James auf Sirius, der sich sichtlich zu amüsieren schien. “Keine Angst Lily, wir schnarchen beide nicht!” Und schon drehte er sich um und ging zu James’ Eltern die gerade aus einem Geschäft kamen. Angekommen drehte er sich um und rief: “Kommt ihr? Wir wollen los!” Seufzend setzte Lily sich in Bewegung, blieb aber wieder stehen, als sie merkte, dass James sich nicht bewegte. Sie drehte sich ein Stück und streckte ihm eine Hand hin. Nun komm schon, oder hast du Angst, dass ich schnarche?” Lächelnd sah sie ihn an. James schüttelte kurz seinen Kopf und ergriff dann Lilys Hand. Als sie im Tropfenden Kessel ankamen, hatte er sie noch immer nicht losgelassen. Sie gingen zum Kamin und Lily sah mit großen Augen zu, wie Sirius in die Flammen stieg. Lily wollte schon auf ihn zurennen und ihn da wieder rausholen, als sie von James zurückgehalten wurde. “Was ist?” Sie drehte sich zu ihm und sah ihn panisch an. “Dein bester Freund steigt ins Feuer und du fragst mich was ist?” Lächelnd schüttelte James den kopf und deutet zum Kamin. Sie drehte sich wieder zum Kamin und sah gerade noch, wie er in einem grünlichen Licht verschwand. Mit aufgerissenen Augen starrte sie auf die Stelle, wo Sirius eben verschwunden war. James, der sie aufmerksam beobachtet hatte, ging ein Licht auf. “Du bist noch nie mit Flohpulver gereist, oder?” Ihr großes Fragezeichen im Gesicht war ihm Antwort genug. Er lächelte, als er zusah, wie seine Eltern in den Kamin stiegen und verschwanden. Dann blickte er wieder zu seiner Lieblingshexe, die immer noch gebannt auf den Kamin starrte. Er trat hinter sie und schob sie langsam Richtung Kamin. Entgeistert schüttelte sie ihren Kopf. “Oh nein, da steig ich mit Sicherheit nicht rein!” Er spürte, dass sie Angst hatte und als ihn grüne Augen ängstlich ansahen, war er sich Sicher, dass sie sich fürchtete. “Wir machen das zusammen, ich halte dich fest, dann kann dir nichts passieren.” Skeptisch sah Lily erst zum Kamin und dann zu James. Sie atmete tief durch und nickte dann. “Aber wirklich festhalten.” Er lächelte leicht und meinte: “Keine Sorge. Ich werde dich ganz bestimmt nicht loslassen.” Und schon stieg er in den Kamin und streckte eine Hand nach Lily aus. Sie straffte ihre Schultern und stellte sich neben ihn. Dann spürte sie, wie sich seine Arme um sie schlangen und sie klammerte sich an ihn. Als er das Pulver ins Feuer warf und “Potteranwesen!”, rief, hätte sie schwören können, ein Schmunzeln in seiner Stimme zu hören. Doch sie wurde durch einen angenehm warmen Schauer abgelenkt, und bevor sie richtig wusste, was das war, stand sie mit James auch schon in einem anderen Kamin. Er hob sie hinaus und trat neben sie. “Und? War doch gar nicht so schlimm, oder?” er konnte sehen, dass sie fasziniert davon war. Sie machte einen Schritt auf den Kamin zu und sah ihn sich genau an. Dann drehte sie sich zu ihm und meinte begeistert: “Kann man denn von hier aus überall hin?” Sie deutete auf den Kamin. Er schüttelte leicht den Kopf. “Nein, wir können zum Beispiel nicht zu dir, egal ob ihr einen Kamin habt oder nicht, denn ihr seid nichts ans Flohnetzwerk angeschlossen.” “An was?” Mit großen Augen sah sie ihn an. “Ans Flohnetzwerk. Das bedeutet, dass die Kamine als Reisemöglichkeit frei geschalten sind. Von hier aus kannst du meinetwegen zu Gringotts oder eben zum tropfenden Kessel und auch ins Ministerium oder ins St. Mungo. Unser Kamin ist ein ganz normaler zum Flohen. In Hogwarts geht das nämlich nicht so einfach. Von dort aus kannst du zwar zu jedem angeschlossenen Kamin aber umgedreht geht das nicht. Der entsprechende Kamin muss dann erst frei geschalten werden.” Sie hatte ihm mit großen, leuchtenden Augen zugehört und jetzt rasten ihre Gedanken. Die erste Frage, die ihr einfiel, war: “Gibt es noch mehr solcher Sachen?” Und wieder ging ihr Blick zum Kamin. Er lachte. “Ja, gibt es. Einige kennst du, das weiß ich. Zum Beispiel die Besen, die du aber hasst, dann apparieren, was wir letztes Jahr gelernt haben, und gibt es noch den Fahrenden Ritter und Portschlüssel.” “Was sind das für Sachen?” Neugierig musterte sie ihn. “Nun, der fahrende Ritter ist ein magischer Bus, der dich so ziemlich überall hinbringt und Portschlüssel…” Er wurde von Lily unterbrochen. “Ja, dass sind Gegenstände, die dich an einen bestimmten Ort bringen, oder? Und dabei ist es egal, was das für ein Gegenstand ist.” Fragend sah sie ihn an. Grinsend meinte er: “Ich sehe, da hat jemand aufgepasst.” “Und wie geht das mit dem Bus?” “Wie wie geht das mit dem Bus?” “Na ja, ich hab noch nie so einen Bus an der Haltestelle oder sonst wo gesehen.” “Kannst du auch nicht. Zum einen ist er für Muggel unsichtbar und dann hält er sich nicht an irgendwelche Linien oder so. wo du hinwollst, wirst du hingebracht.” “Wow.” Lily war sichtlich fasziniert. “Wenn du magst, fahren wir morgen mit dem Ritter zu dir und holen deinen Koffer. Ich frage mich sowieso, wie deine Eltern ihn hier her schicken wollen, sie wissen doch gar nicht, wo ich wohne.” Gedankenverloren schüttelte er den Kopf. Lily legte ihren Kopf schief. Sie wollte ihn gerade noch etwas fragen, als sich Siris einmischte: “Wollt ihr da ewig stehen und labern oder können wir jetzt nach oben gehen? Es gibt in zehn Minuten essen und ich würde gern mein Zeug wegräumen und Lily muss ja noch das haus gezeigt werden und so. Also, was nun?” Ungeduldig tippte er mit einem Fuß rhythmisch auf den Boden. Lilys und James’ Köpfe fuhren erschrocken herum und blickten in die belustigten Gesichter seiner Familie. Beide hatten nicht mitbekommen, dass sie nicht alleine waren. Lilys Augen wurden immer größer. Vor ihr saßen im Wohnzimmer James’ Großeltern mütterlicherseits und väterlicherseits. Selbstverständlich waren seine Eltern auch da und Sirius nicht zu vergessen. Mit hochroten Gesicht murmelte James: “Ja, also das ist Lily und das sind meine Großeltern.” Sie sah ihn noch mal kurz an und musste sich ein Grinsen verkneifen. Sie fand es unglaublich niedlich, wenn James schüchtern war. Vor allem, wenn er mal rot wurde, was ihrer Meinung nach leider viel zu selten passierte. Lily ging um die Sesselgruppe herum und reichte jedem die Hand. “Sehr erfreut. Lily Evans!” James räusperte sich und meinte dann mit leicht kratziger Stimme: “Ich zeig dir schnell das Haus, damit Pad nicht um seine Mahlzeit kommt.” Dann griff er nach ihrer Hand und zog sie hinter sich her. “So und hier wäre dann mein Zimmer. Und natürlich das von Sirius.” Er war vor einer Tür stehen geblieben und starrte die jetzt an. Allerdings machte er absolut keine Anstalten, die Tür zu öffnen. Mit hochgezogener Augenbaue sah sie ihn an. Sie wartete noch einen Moment und als er noch immer keine Anstalten machte, sich zu bewegen, sagte sie: “Wow, wirklich ein tolles Zimmer. Ich hätte nie gedacht, dass dein Zimmer so ordentlich ist!” Er löste sich aus seiner Starre und sah sie entschuldigend an. Dann öffnete er die Tür und ließ sie eintreten. Und tatsächlich war das Zimmer ordentlich. Es standen zwei große Betten im Raum. Außerdem ein Schreibtisch, auf dem seltsame Gefäße aufgebaut waren, in denen es blubberte. Lily wollte lieber erst gar nicht wissen, was das war. Nervös beobachtete er sie, während sie sich umsah. Er wusste nicht, ob ihr das gefiel, aber sie schien es zumindest nicht schlecht zu finden, denn sie lächelte ihn nur an und fragte: “Und wo werde ich nun schlafen?” Ihr Blick war neugierig und offen. Er zuckte zögerlich mit den Schultern. “Ich weiß nicht, wie es dir Recht ist. Du kannst mit bei mir im Bett schlafen, du kannst mit bei Pad im Bett schlafen, du kannst auch allein in einem Bett schlafen, dann…” Er wurde von ihr unterbrochen. “Vergiss es. Ich schlaf sicher nicht bei deinen Freund im Bett.” Dann sah sie ihn kurz mit zusammengekniffenen Augen an. “Ich werde bei dir schlafen. Ich habe nämlich kalte Füße und da kannst du sie mir schön wärmen.” Ein kleines gemeines Grinsen machte sich in ihrem Gesicht breit, aber James schien glücklich zu sein. “Kein Problem, das bekomme ich bestimmt hin!” In dem Moment wurden sie unterbrochen, denn James’ Mum rief: “Essen ist fertig!” James streckte Lily seine Hand entgegen und zögerlich griff sie danach und ließ sich von ihm in die Küche ziehen. Als sie dort ankamen, war Sirius schon fleißig mit essen beschäftigt. James sah ihn nur grinsend an, als er meinte: “Forry, atte o eien ungar.” Fragend sah Lily zu James hoch. “Was hat es gesagt?” Grinsend deutete James auf seinen Kumpel:” ES hat gesagt: ‘sorry, hatte so einen Hunger’.” Er sah Lily an, als hätte das jeder verstehen müssen. Sie zog eine Augenbraue hoch und meinte leicht sarkastisch: “Ah ja.” James schob sie zu einem freien Stuhl und setzte sich neben sie. Allerdings wurde sie vom Essen abgelenkt, denn Sirius stopfte auf für sie ungewöhnliche Weise sein Essen in sich hinein. Sie kannte seine Tischmanieren - wenn man das so nennen konnte - ja bereits aus Hogwarts, aber das übertraf alles bisher dagewesene. James’ Dad bemerkte, dass sie leicht abgelenkt war und fragte sie deshalb: “Und du möchtest also in dem Buch über ungesagte Zauber was lernen?” Lily drehte sich zu ihm und nickte: “Ja, die anderen hab ich alle in Hogwarts gefunden und nur das eine fehlt mir, um das Kapitel ungesagte Zauber richtig zu beenden. Wenn ich da an einige unserer Mitschüler denke, die solche Dinge perfekt beherrschen, ist eigentlich klar, dass man da zu Gegenmaßnahmen greifen muss. Wie soll man sich verteidigen, wenn man nicht weiß, wie ein Zauber funktioniert? Und deshalb würde ich eben gern noch etwas lernen.” Sirius sah sie leicht ungläubig an. “ich würde sagen, du bist einfach nur besessen vom Lernen. Das hat nichts mit Verteidigung oder so zu tun.” Genau in dem Moment fing sein umhang Feuer und Lily sah ihn unschuldig an. “AH!” Entsetzt sprang er auf und hüpfte im kreis, während James nur lachend zusah. “Aus, aus, aus!” Sirius versuchte sich aus seinem Umhang zu befreien, aber auch das gelang ihm nicht. Schließlich sah er leicht panisch zu Lily: “Gut, du hast gewonnen! Du hast Recht!” und schon erlosch das Feuer. Er hatte jetzt zwar einen angesengten Mantel, aber er lebte noch. Murmelnd meinte er: “Jetzt versteh ich auch, warum du immer klein beigibst, Prongs!” Der zuckte nur die Schultern und meinte: “Ich hab schon viel von ihr dabei gelernt!” Und alle außer Sirius mussten lachen, als sie sein resigniertes Gesicht sahen. Sie waren gerade mit Essen fertig, als es ans Fenster klopfte. Freudestrahlend sprang Lily auf und ließ ihre Eule hinein, die sich zufrieden von ihr streicheln ließ. Sie zwickte Lily liebevoll ins Ohr, als sie ihr die Last abnahm und zur Belohnung einen Eulenkeks gab. Dann flatterte sie wieder zum Fenster hinaus und auf den nächsten Baum, auf dem sie es sich gemütlich machte. Ihren Rucksack stellte sie kurz auf den Boden und sie nahm den Brief, der an einem Riemen befestigt war. Lily, Wir hoffen, du genießt die letzten zwei Ferienwochen. Weshalb wir dir schreiben: deinen Koffer können wir gar nicht verschicken, da wir verpasst haben, nach der Adresse der Potters zu fragen. Kannst du ihn vielleicht morgen abholen? Ach ja und bevor ich es vergesse, Severus war heute wieder da und wollte dich sehen. Meinst du nicht, dass du ihm langsam verzeihen solltest? So schlimm kann ein Streit doch nicht sein, dass man eine jahrelange Freundschaft aufs Spiel setzt. Ich hoffe, du weißt, was du da tust. Bitte richte doch James und seiner Familie noch mal liebe Grüße aus. Und sei höflich. Ach und dein Dad meint grad, du kannst James ruhig als deinen festen Freund mit nach Hause bringen, er mag ihn und ich ehrlich gesagt auch. Er ist na so ein höflicher und vor allem gutaussehender junger Mann. Ihr beiden würdet perfekt zusammen passen. Alles Liebe, Kuss Mum und Dad Kopfschüttelnd sah sie auf das Stück Papier. Sogar ihre Eltern. Aber was soll’s, schließlich stimmte sie ihren Eltern bedingt zu. Sie passte zu James. Die Sache mit Severus war etwas anderes. Das würde sich nie wieder einrenken. Weil sie es nicht wollte und sie wusste, dass es auch nichts bringen würde. Snape würde sich nicht mehr ändern. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als James sie fragte: “Alles in Ordnung?” Lily sah auf und lächelte ihn an. “Ja, ich muss Snape nur irgendwie klar machen, dass er mich in Ruhe lassen soll.” Sie wedelte mit dem Brief in der Luft herum. “Wenn du willst, übernehme ich das für dich.” Lily lachte. “Lass mal, aber meine Eltern haben schon eine Idee diesbezüglich. Wobei sie eigentlich nicht wissen, dass er mich dafür hassen würde. Und sie haben den Gedanken eigentlich nicht mal in Bezug auf Severus geäußert.” Wieder starrte sie den Brief an. James hatte allerdings keine Ahnung, was sie meinte und fragte deshalb leicht verwirrt: “Und die wäre?” Verträumt sah sie auf und machte: “Hm?” “Die Idee deiner Eltern um Sniefelus zu ärgern.” Noch immer sah er sie fragend an. “Ach so. eigentlich ist das ziemlich einfach. was hasst Snape am meisten?” “Shampoo!”, kam es von Sirius und James gleichzeitig. Lily verdrehe nur die Augen und meinte: “Ok, wen?” Jetzt grinste James und meinte lachend: “Mich!” Lily nickte nur. “Ja.” “Und?” James schien nicht so ganz zu verstehen, worauf Lily hinauswollte und auch Sirius sah etwas ratlos aus. Sie schüttelte den Kopf und meinte augenverdrehend: “Ich glaube, das schlimmste für ihn wäre, wenn wir zwei zusammen wären.” Dabei sah sie James an. Und dem fielen fast die Augen aus dem Kopf. “Echt?” Sie nickte nur und schnappte sich ihren Rucksack. Sirius giggelte: “Schade, dass Lily Sniefelus nicht ärgern will, was Prongs?” Man konnte James richtig ansehen, dass er kurz davor war einen Mord zu begehen. Lily, der das nicht entging, machte einen Schritt auf ihn zu und griff nach seinem Arm. “Ich muss mein Zeug irgendwo hin räumen.” Noch immer wütend stand er auf, griff aber nach der Hand, die ihm Lily hinhielt und zog sie dann hinter sich her. “Ihr habt ein tolles Bad!” Lily kam gerade vom Duschen. Sie trug ein T-Shirt, dass ihr knapp über den Po ging und darunter Hotpants. James fielen fast die Augen aus dem Kopf und auch Sirius musste anerkennend nicken. Lily hatte definitiv eine heiße Figur. James saß bereits in seinem Bett und lehnte mit dem Rücken am Kopfteil. Er hatte noch ein zweites Kopfkissen bezogen und das lag nun neben ihm und wartete auf Lilys Kopf. Als Lily James im Bett sitzen sah, oberkörperfrei und mit seinen wie immer ziemlich verstrubbelten Haaren, musste sie sich ziemlich zurückhalten, um nicht über ihn herzufallen, denn was sie sah, war noch besser als das, was sie heute gespürt hatte. Das waren definitiv Muskeln. Vorsichtig schlüpfte sie neben ihm unter die Decke und sah ihn an. “Nur eine Decke?” Dass ihre Augen dabei herausfordernd glitzerten, entging ihm nicht. “Ja, nur eine Decke, ich denke, die ist groß genug für uns beide.” Lily grinste nur und nickte. “Wenn du meinst.” Dann lehnte sie sich mit ihrem Rücken leicht gegen seine Brust und sah Sirius an. “Seit wann wohnst du eigentlich richtig hier?” Sirius sah sie verwundert an, meinte dann aber: “Seit zwei Jahren.” Ein leichtes Lächeln umspielte Lilys Lippen, als sie sagte: “Freunde sind die Familie, die man sich aussucht.” James hatte währenddessen vorsichtig einen Arm um sie gelegt und zu seiner Überraschung wehrte sich Lily nicht im Geringsten. “Ich will euch ja nicht enttäuschen, aber ich bin hundemüde!” Und schon hatte sich Sirius in sein Bett gekuschelt und schlief. Lächelnd ließ sich Lily in ihre Kissen sinken und schloss die Augen. Auch James rutschte neben sie und hätte sie am liebsten in seine Arme geschlossen, doch er wusste, dass er warten müsste, bis sie von sich aus zu ihm kommen würde. Er schloss die Augen und genoss einfach die Tatsache, dass sie hier neben ihm lag. Plötzlich zuckte er zusammen, denn zarte Finger schoben sich langsam an seine Brust und er spürte, dass Lily langsam näher an ihn heranrutschte. Leise fragte er: “Ist dir kalt?” Lily seufzte nur und schob ihm ihre Beine zu. Erschrocken keuchte er auf. “Himmel, das sind ja Eisklumpen.” Und schon schlang er ihren Arm um sie. “Ich glaub es einfach nicht!” Alice sah sie geschockt an. Wobei sich Lily nicht sicher war, woran das lag. Entweder, weil Lily jetzt - genauso wie James - Schulsprecher war oder weil sie noch immer nicht mit James zusammen war. Dabei waren die zwei Wochen wirklich schön gewesen. Sie hatte sich jeden Abend an ihn gekuschelt und hatte so gut wie lange nicht mehr geschlafen. Auch Tagsüber war sie immer in seiner Nähe oder umgedreht. Black hatte sich sogar schon darüber beschwert, dass sie so zusammenhingen. “Ich hab mich einfach nicht getraut.”, versuchte Lily zu erklären. Sie wusste selber, dass das ziemlich feige war, aber was sollte sie tun? Sie war, was das anging einfach unglaublich schüchtern. Momentan saß sie mit Alice auf ihrem Bett, in dem sie nun im letzten Jahr schlafen würde. Die Schulsprecherräume waren gemütlich und auch James war bereits mit seinen verrückten Freunden auf Entdeckungstour gewesen. Missbilligend sah Alice sie an und schimpft: “Das ist absolut nicht deine Art, einfach einer Sache aus dem Weg zu gehen. Vor allem geht es hier um dein persönliches Glück.” Sie sah, dass Lily ganz schön eingeschüchtert war, aber es regte sie ziemlich auf. Warum um alles in der Welt machte sie es sich nur so kompliziert? Dabei war es doch so einfach. Sie und er. Er und sie. Perfekt. Es sei denn, man hieß Lily Evans, dann machte man es sich zusätzlich schwer und ließ den Mann der Träume warten. Kopfschüttelnd stand Alice auf und sah sie an. “Ich geh schlafen Lily, bis morgen.” Lily nickte nur und sah Alice hinterher, die wortlos ging. Lily wälzte sich nun schon seit einer ganzen Weile im Bett herum und konnte nicht einschlafen. Immer wieder sah sie Alices vorwurfsvollen Blick vor sich und sie wusste, dass Alice Recht hatte. Es war einfach idiotisch, es ihm nicht zu sagen. Und dann hatte sie eine Idee. Sie schnappte sich ihr Kopfkissen und ging in den Korridor. Vor James’ Zimmertür blieb sie stehen und atmete tief durch. Dann nahm sie all ihren Mut zusammen und klopfte. Ein völlig verschlafener James in Boxershorts und freiem, muskelbepackten Oberkörper öffnete ihr die Tür und sah sie verwundert an. “Ist was passiert?” Lily sah ihn kurz an und versuchte, die aufsteigende Wärme in ihrem Körper zu ignorieren. Dass ein halbnackter James Potter mal für Schmetterlinge in ihrem Bauch sorgen würde, hätte sie nie gedacht. Schnell schüttelte sie ihren Kopf und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. “Meine Füße sind kalt und ich hatte gehofft, dass du sie wärmen könntest.”, murmelte sie schüchtern. Grinsend trat er beiseite und ließ sie hinein. Glücklich kuschelte sich Lily an ihn und schloss ihre Augen. Als sie nach einer Weile seinen gleichmäßigen und ruhigen Atem hörte, meinte sie leise: “Ich hab dich lieb, James.” Und dann kuschelte sie sich an ihn. Plötzlich spürte sie, dass James ihr über den Rücken streichelte. “Wirklich?”, flüsterte er leise. Sie zuckte zusammen und versteifte sich kurz. Doch dann entschied sie sich, diesmal nicht zu kneifen. Sie sah ihn an und streichelte dann über seine Brust. “Ja, hab ich, sehr sogar. Ich hab dich wirklich lieb. Ich… liebe dich!” Ruckartig setzt sich James in seinem Bett auf und machte das Licht an. Dann suchten seine Augen ihre. “Sag das noch mal.” Aufregung war aus seiner Stimme zu hören. Entschlossen sah sie ihn an und richtete sich ebenfalls auf. “Ich liebe dich, James Potter. Von ganzem Herzen!” Ein Leuchten ging über sein Gesicht und plötzlich warf er sich auf sie. Jauchzend fing sie ihn auf und erwiderte den Kuss, den er ihr hingebungsvoll gab. Am nächsten Morgen würde sie Alice auf alle Fälle etwas zu erzählen haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)