Little Things von Berrii (Kleine Dinge sind verletzlich) ================================================================================ Kapitel 8: ein anderes Leben ---------------------------- "Sasuke, bist du jetzt mal aufgestanden?", rief Sakura aus dem Bad und zog sich an. Der Kleinere hatte sich grade fertig angezogen und versuchte sich in der Küche was zu trinken zu nehmen. "Ja!", rief er leicht genervt und schob sich einen Stuhl an die Küchenzeile. Warum war er auch nur so klein? Die Rosahaarige kam in die Küche und musste mal wieder grinsen: "Kannst du nicht warten und einfach fragen?" "Weil ich alleine klar komme!", Sasuke kletterte auf den Stuhl und versuchte einen Küchenschrank zu öffnen, was ihm auch gelang, an die Gläser, die darin standen, kam er jedoch nicht. Seufzend reichte die junge Frau ihm eines: "Das wird schon wieder, du musst uns nur sagen, was passiert ist, dann können wir auch eher etwas unternehmen." "Ich weiß nichts!", zickte der Junge sauer und setzte sich auf den Stuhl. Sakura rollte mit den Augen: "Natürlich nicht, wie komm ich auch auf diesen Gedanken!" Sauer kippte sie ihm Orangensaft in das Glas, sehr wohl wissend, das der Schwarzhaarige diesen Saft gar nicht leiden konnte. Grummelnd nahm er einen sehr kleinen Schluck und schob dann das Glas eingeschnappt von sich. "Wir gehen jetzt zu Tsunade.", sagte Sakura forsch und trank Sasukes Glas leer. Dieser sah sie sauer an. Er hatte totalen Durst und sie schikanierte ihn hier rum! "Erst wenn ich was getrunken habe!", sagte er sauer und schaute die Größere auch dem entsprechend an. Die junge Frau ließ sich nicht beeindrucken. Ohne mit der Wimper zu zucken nahm sie Sasuke auf den Arm und verließ mit ihm die Wohnung. "Du egoistische Gans!", meckerte er rum und versuchte sich zappelnd zu befreien, "Kein Wunder das du keinen Kerl abkriegst, so wie du dich benimmst!" Sakura ließ ihn über Kopf zu Boden hängen: "So wie du dich benimmst, ist es auch kein Wunder, das du noch Jungfrau bist!" Der Junge wurde rot: "Spinnst du total?!" Woher wollte sie das denn bitte wissen? Sie ließ ihn runter und zog ihn an der Hand mit sich. "Du hast doch keine Ahnung! Dich wird in 20 Jahren noch keiner haben wollen!", blaffte der Junge und grinste. Er wusste nicht einmal warum er mit diesem Thema angefangen hatte und wieso er sie verletzte. Die junge Frau blieb stehen und hockte sich zu ihm, das sie ihm in die schwarzen Augen schauen konnte: "Lieber bin ich mein Leben lang alleine, als mit einem Kerl zusammen zu sein, der nicht mal seine Gefühle zeigen kann!" Sauer zog sie ihn weiter. Was sollte diese Streiterei nur.. Beide wussten, das sie Sasuke liebte, sie hatte es schon immer getan und würde es wohl auch ihr restliches Leben tun. Und Sasuke? Er würde wohl nie seine Gefühle zeigen können, auch das wussten beide. Beide tief verletzt kamen sie bei Tsunade an, die sie sofort empfing. "Na, wie siehts heute aus mit dem kleinen Uchiha?", neckte sie den Jungen und grinste breit. "Mir gehts gut, ich hätte nur gerne wieder meine richtige Körpergröße!", zischte er angepisst. "Ja ja, das ist wohl jedem hier klar.", gab die Hokage leicht gelangweilt zurück, "Wie kam es denn dazu, das du so geschrumpft bist?" "Ich weiß nichts!", meckerte er wie auch schon zuvor bei Sakura rum und verschränkte die Arme. Die Hokage musterte ihn: "Du lügst, das weiß doch jeder. Natürlich weißt du was passiert ist und irgendwie kann ich mir leicht denken, was passiert ist." Sie stand auf und lief um Sasuke rum. Sakura zog sich ein Stück zurück, damit sie nicht noch von Tsunade eine rüber bekam, wer wusste schon was die Hokage gleich tat. "Du hast ein Geschäft mit dieser Hexe gemacht, nicht wahr? Ich habe mit Naruto gesprochen und er hat mir sogar zitieren können, das die Hexe sagte, sie sei hergerufen worden, um ein Vertrag ab zu schließen.", Tsunade umrundete den Jungen weiter, der starr zu Boden schaute und schwieg. "Und so wie wir dich kennen, hat es bestimmt etwas mit Stärke zu tun. Was für einen Deal hast du mit der Alten abgemacht?", sie blieb vor ihm stehen und schaute ihm direkt in die Augen. "Nichts hab ich abgemacht.", zischte Sasuke und schaute seitlich weg, um ihren Blick zu entkommen. Sakura grub in ihren Erinnerungen. Es stimmte, die Alte hatte tatsächlich gesagt, das sie für einen Vertrag gerufen wurde. "Na los, sag schon oder willst du auf ewig so ein kleiner Zwerg bleiben? Ich mein, wir wissen nicht mal ob du überhaupt wieder wächst. Ist das nicht nervig im Körper eines Kindes gefangen zu sein? Nicht das machen zu können was du willst muss ziemlich scheiße sein, vor allem immer und überall Hilfe bei den banalsten Dingen zu brauchen.", die Hokage genoss es sichtlich den Uchiha damit zu ärgern, "Und was wenn du, so unglaublich es klingen mag, irgendwann doch mal eine Familie gründen willst?" Sie lachte: "Als Zwerg kommst du nie und nimmer weiter in diesem Leben!" Sasuke ging zur Tür: "Ich kann gut auf mich selber aufpassen, was mit mir ist, geht euch alle nichts an!" Er wollte gehen, doch ehe er einen Schritt getan hatte, schob Sakura ihn zurück vor Tsunades Schreibtisch: "Du bleibst hier! Denk mal an deinen Temperaturabsturz letzte Nacht!" Tsunade horchte auf: "Was war da?" Sakura schaute zu ihr auf: "Seine Temperatur fiel ganz plötzlich ab, er war eiskalt." "Hm..", Tsunade dachte nach, "Das ist seltsam. Wir müssen wissen was die Alte mit dir angestellt hat, verstehst du das nicht?!" Sie warf Sasuke einen wütenden Blick zu, der aber nur schwieg. Grummelnd gestikulierte Tsunade mit der Hand, das sie gehen konnten: "Meld ihn in der Grundschule an unter irgendeinen Namen, mir egal, sorg dafür das er seinem Alter entsprechend behandelt wird, sein Familienerbe wird für Kosten aufkommen, die er anhäuft." "Ich geh doch nicht in die Grundschule!", brüllte Sasuke widerspenstig auf. "Solang du meinst nicht nicht deinem richtigen Alter entsprechend zu handeln, wirst du so behandelt wie du aussiehst! Sei froh das ich dich nicht in den Kindergarten stecken lasse! Und sei gewarnt Uchiha, wenn irgendjemand raus kriegt, wer du bist und was mit dir passiert ist, dann bleibst du dein restliches Leben so, dafür sorge ich persönlich!" Der Uchiha öffnete den Mund und wollte wieder etwas sagen, doch Sakuras Hände, die sich in seine Schultern krallten, brachten ihn zum verstummen. Gedemütigt schloss er den Mund wieder und schaute zu Boden. Wenn er nur ansatzweise einen Teil seiner Kräfte zur Verfügung hätte, würde er sich das nicht bieten lassen. "Fein.", Tsunade winkte kurz mit der Hand, "Ihr könnt gehen." Sakura verbeugte sich leicht und schob Sasuke vor sich aus dem Büro der Hokage. Wortlos liefen sie zurück nach Hause, bis Sakura stehen blieb. Reflexartig blieb auch Sasuke stehen und schaut zu ihr. "Du brauchst Klamotten.", sagte sie und schob ihn in einen Laden, "Außerdem müssen wir dir Schulkram kaufen." Sasuke sagte nichts dazu. Klamotten brauchte er ja eh und gegen die Schule konnte er nichts sagen. Stumm ließ er Sakura Sachen für ihn raus suchen. "Hm.. Bei deiem alten Stil können wir nicht ganz bleiben, du wärst zu leicht wieder zu erkennen.", sie hielt ihm ein paar Hosen hin, "Welche?" Sasuke deutete auf eine graue lange Hose mit Taschen an den Seiten. Sakura nickte und suchte ein paar ähnliche Hosen zusammen, dann ging sie mit ihm zu den Shirts und Pullovern über. Sasuke bekam Oberteile mit Kapuzen, kein Kragen mehr hinter dem er sich verstecken konnte, außerdem kaufte sie ihm tatsächlich viele weiße Oberteile. "Damit würde bei dir keiner mit rechnen.", meinte sie und lächelte, "Außerdem stehts dir." Leicht verlegen schaute Sasuke zu Boden. Irgendwas lief hier doch falsch, diese ganze Situation war doch ziemlich abstrakt. "Wir bringen die Sachen gleich nach Hause und danach gehen wir los Schulzeug kaufen. Und Essen brauchen wir auch.", sagte das Mädchen und ging mit dem Stapel Klamotten zur Kasse. "Ja..", gab Sasuke leise zur Antwort. Das hier war irgendwie nicht mehr sein Leben, das war nicht mehr er. Noch immer versuchte der Schwarzhaarige zu verstehen, wieso er sich das alles gefallen ließ. Wirklich nur, weil er sich nicht wehren konnte? Während die junge Frau bei der Kasse anstand, schaute er gedankenversunken durch den Laden. Und zum ersten Mal, seitdem er bei ihr aufgewacht war, reflektierte er das Erlebte. Er war wieder hier, in Konoha. Gefangen in einem Kindskörper. Unter ihrer Obhut, gezwungenermaßen. Bei Sakura. Und nun schaute er sie an, wie sie da mit seinen Klamotten an der Kasse stand. Erst jetzt sah er sie genauer an. Wie sehr hatte sie sich verändert. Sie war wirklich kein Mädchen mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)