Little Things von Berrii (Kleine Dinge sind verletzlich) ================================================================================ Kapitel 15: Testosteron ----------------------- An nächsten Morgen stellte die junge Frau enttäuscht fest, das sie alleine in ihrem Bett lag. Sie hätte sich sehr über frierenden Besuch gefreut... Aber das Thema hatte sich wohl erledigt, weil er wieder seine ursprüngliche Form besaß. Wie gut das heute Samstag war, so konnte sie entspannt ausschlafen. Kurz streckte sie sich unter ihrer warmen Decke, ehe sie sich auf die Seite drehte und ihr Gesicht unter der Bettdecke verbarg. Es war alles so herrlich weich und warm. Der Duft von frisch aufgebrühtem Tee stieg ihr in die Nase. Unmöglich, das konnte nicht wahr sein. Sofort saß die Rosahaarige senkrecht im Bett. Klasse, jetzt hatte sie nicht nur Durst, sondern auch Hunger. Murrend stand sie auf und tapste Augen reibend in die Küche. Dort stand ein vollständig angezogener Sasuke am Fenster, schaute nach draußen und nippte an einer Teetasse. „Ich hätte nicht gedacht, das du mich hörst.“, entgegnete der Uchiha überrascht. „Ich hab dich nicht gehört. Ich hab den Tee gerochen.“, erklärte sie müde und gähnte. Vielleicht konnte sie ihm einen Schluck stibitzen und dann zurück ins Bett huschen? Sie ließ es auf einen Versuch ankommen und trat zu ihm. Ohne zu fragen griff sie nach seiner Tasse, die er noch immer festhielt und trank einen Schluck. Wie gut das warme Getränk ihr tat. Ein entspannter Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht. „Ich hab gehört, das anziehen auch hilft, wenn man friert.“, ein amüsiertes Grinsen zierte seinen Mund. „Ach wirklich? Ich hörte das Tee trinken auch hilft.“, konterte Sakura. „Weißt du was ich noch gehört habe? Das hemmungslos wilder Sex richtig aufheizt.“ Die Rosahaarige blinzelte. Wie konnte er so etwas so nüchtern sagen?! Ihr krabbelte die Röte die Wangen hinauf. Würde sie sich je an diese nicht jugendfreie Seite von Sasuke gewöhnen? „Ich geh zurück ins Bett.“, sagte sie so monoton wie möglich, machte kehrt und lief zurück in ihr Schlafzimmer, um sich unter ihrer Decke zu verkriechen. Kaum lag sie wieder zufrieden in ihrem molligen Nest, klingelte ihr Telefon. „Nein!“, grummelte sie zornig. Sie wollte es ignorieren, aber es klingelte immer weiter. Resignierend stand Sakura wieder auf und schleifte zum Telefon, welches im Flur auf dem kleinen Regal stand. „Haruno..“, antwortete sie wenig begeistert und schaute nebenbei zur Uhr. Kurz nach neun. „Tsunade hier. Ich hab etwas äußerst Interessantes entdeckt...“ Sakura wurde hellhörig: „Also ist es noch nicht vorbei?“ „Keineswegs. Das kannst du ihm auch direkt sagen. Alles weitere erfahrt ihr, wenn ihr hier seid.“ Die Hokage legte auf und die Jüngere tat es ihr gleich. „Was ist los?“, Sasuke stand im Türrahmen zur Küche. Die Rosahaarige fixierte ihn mit ihren grünen Augen: „Es ist noch nicht vorbei, Sasuke.“ Ungeduldig standen beide vor Tsunades Büro. Die Hokage war grade im Krankenhaus unterwegs, bereits seit eine halben Stunde warteten sie auf die Blondine, die älter war, als sie aussah. Wie Sasuke so über ihren Zustand nachdachte, kam er zu dem Entschluss, das ihr dieser Trank von der Hexe sicher gefallen hätte. „Da seid ihr ja. Kommt rein.“, ohne sie anzuschauen, betrat Tsunade ihr Büro und winkte die beiden hinterher, „Schließt die Tür.“ Da Sasuke sich dafür zu fein war, übernahm Sakura diese Aufgabe. „Was hast du entdeckt?“, wollte der Uchiha wissen. „Das heißt noch immer Sie, du Rotzbengel.“, sie holte ein paar Zettel hervor, „Also... Zunächst bin ich auf eine Substanz in deinem Blut gestoßen, die dich wohl jünger macht, als du in Wirklichkeit bist.“ „Ich bin aber wieder erwachsen.“, stellte er unnötigerweise fest. „Im Moment.“, gab sie zu bedenken. „Im Moment?“, fragte er dann nach, jetzt war er doch neugierig. Die Hokage stand auf und stellte sich hinter ihren Schreibtischstuhl: „Das einzige, was dich grade erwachsen hält, ist dein Hormonspiegel.“ Ungläubig starrte Sasuke sie an. „Ich musste auch erst einmal darüber nachdenken, aber es ergibt einen Sinn. Dein Testosteronspiegel ist so hoch, das es dein kindlicher Körper nicht verarbeiten kann. Das kannst du nur als Erwachsener. Wenn du welches verarbeitest, wird auch direkt wieder neues ausgeschüttet, ein Kreislauf also, der dazu führen kann, dass du das Dilemma mit dem kindlichen Körper verdrängen kannst. Es ist keine endgültige Lösung, aber es bewahrt dich im Moment davor, als Fünfjähriger durch die Weltgeschichte zu gehen.“ Sasuke war nicht dumm, aber mit tieferer Biologie kannte er sich nun doch nicht aus. Was sollte ihm das sagen? Sakura hingegen schien angestrengt nachzudenken. Tsunade schürzte die Lippen: „Das ist... eine wirklich äußerst pikante Sache.“ Bei Sakura fiel der Groschen. Plötzlich fügte sich alles vor ihrem inneren Auge zusammen und sie wurde rot im Gesicht. „Tsunade, das- das hat ganz anders-“, stotternd hob Sakura eine Hand und hielt sie sich beschämt vor ihr Gesicht. „Ich weiß. Ich gehe davon aus, das dieser Temperaturabsturz damit auch zusammen hängt.“ Wieder dachte die jüngere Frau nach. Ja, auch das passte. Sasuke hingegen riss der Geduldsfaden: „Ich erwecke ja nur äußerst ungerne den Eindruck, ungeduldig zu sein, aber eine Erklärung würde ich durchaus begrüßen!“ Ein Lachen hallte durch das Büro. Die Hokage lachte herzhaft über Sasukes Aussage. „Ach wie herrlich, das ist wie der Aufklärungsunterricht in der sechsten Klasse!“ „Komm zum Punkt.“ Die Blonde grinste wissend: „Es ist ganz einfach. Dein Körper scheint durch das Mittel in eine Schockstarre zu fallen. Aber wenn dein Hormonhaushalt in Wallung gerät, wird diese Starre zurück gedrängt. Bei deinem Temperaturabsturz hat dir nur Sakuras Körperwärme geholfen. Aber es war nicht ihre Wärme, die du gebraucht hast, sondern ihre Nähe.“ „Das macht keinen Sinn, jedenfalls nicht gänzlich. Vorgestern Abend war es wieder so, und immerhin für ein paar Minuten hat ein heißes Bad geholfen.“, gab Sasuke zurück. „Ich wette, Sakura war nicht weit weg. Und du hattest bestimmt den einen oder anderen Gedanken.“ Der Schwarzhaarige dachte zurück. Sakura mit ihrem nassen Shirt und dem durchblitzenden BH. Die Hokage räusperte sich: „Jedenfalls war das jedes Mal der Moment, an dem du an der Grenze zur Schockstarre standest. Und in Sakuras Nähe hat dein Körper dann fleißig Hormone produziert, welches das Zeug in dir in Schach hält. Und gestern ist dann irgendwas passiert, das dein Körper besonders viel auf einmal ausgeschüttet hat. Es war so viel auf einmal, dass der Trank deine kindliche Form nicht mehr Aufrecht erhalten konnte und du wieder zu deiner natürlichen Größe gewachsen bist.“ Jetzt verstand er. Der Auslöser war die nackte Sakura unter der Dusche gewesen. Und danach war es schlicht und ergreifend der Sex mit ihr, der seinen Hormonspiegel mehr als konstant hielt. „Ähm...“, Sakura hatte das Gefühl, sich irgendwie erklären zu müssen, um kein falsches Bild von sich in den Raum zu stellen. Doch Sasuke war pietätlos und schneller, es scherte ihn nicht, was diese Alte von ihm oder Sakura wusste: „Ja, so eine nackte Sakura kann einem durchaus gut Hormone durch die Adern jagen.“ Am liebsten wäre die junge Frau im Boden versunken. Ihr war es mehr als peinlich vor der Hokage. „Wenn du sie so ansprechend findest, wird es wohl so sein.“, antwortete Tsunade, wohl wissend, das die Rosahaarige sich bis auf die Knochen blamiert fühlte, „Das Problem wird nur sein, diesen Hormonspiegel konstant zu halten, bis du ein komplettes Heilmittel gefunden hast.“ „Um meine Größe mache ich mir vorerst keine Sorgen.“, entspannt legte er eine Hand auf die Hüfte, wie gut das Sakura ihm ein passendes Angebot unterbreitet hatte. Dieser riss jetzt jedoch der Geduldsfaden: „Das solltest du dir aber vielleicht!“ Okay, anscheinend war sie nicht so ganz begeistert davon. „Tsunade, gibt es die Möglichkeit, das Hormon intravenös zuzuführen?“ Wäre das machbar, könnte der Schwarzhaarige sofort los und sich wieder seinem Training widmen. Zeitgleich könnte er die alte Hexe aufstöbern und sich das Gegenmittel organisieren. „Da muss ich dich leider enttäuschen. Zwar können wir dieses Hormon spritzen, aber wir wissen weder, wie viel du brauchst, noch wann du es brauchst. Diese Blutuntersuchung war nur eine Momentaufnahme, aber es dauert seine Zeit, bis die Ergebnisse da sind. Bis dahin könnte dein Körper schon unterversorgt sein und sich zurück verwandeln.“ „Wie soll ich dann überhaupt wissen, wann der Spiegel sinkt?“ Wieder zogen sich die Mundwinkel der Blonden zu einem süffisanten Grinsen hoch: „Du warst in Biologie nicht die hellste Leuchte, was?“ „Ich würde eher sagen tiefere Biologie war nie Bestandteil des normalen Unterrichts.“, war seine patzige Antwort. „Wie gut das Sakura sich sogar mit der medizinischen Biologie auskennt, da kann sie dir das ganz genau erklären.“ Die Erwähnte wünschte sich nichts mehr, als sich in Luft aufzulösen. Ihr wurde klar, das ihre Lehrerin ganz genau wusste, was da zwischen ihr und dem Uchiha passiert war. Seufzend drehte sich die junge Frau zu ihm: „Es ist ganz einfach... Testosteron ist das männliche Hormon... Ab der Pubertät wird es benötigt, damit diese überhaupt in Gang kommt und sich der Junge zum Mann entwickeln kann.“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch: „Du gibst mir nicht grade wirklich Nachhilfe in Biologie?“ Sie überhörte seine Bemerkung. „Ich denke du weißt was alles tolles in der Pubertät passiert. Das volle Programm wird durch Testosteron ausgelöst. Es ist ein Kreislauf, der sich die ganze Zeit fast von selbst am Laufen hält. Testosteron führt ab einem bestimmten Spiegel zu gesteigerter Libido, was wiederum dafür sorgt, das mehr Testosteron produziert wird. Ich würde mal behaupten, wenn du das Verlangen hast, dann ist dein Hormonspiegel dabei zu sinken.“ Dieses Gespräch nahm absurde Ausmaße an. Drehte sich jetzt alles um seine sexuellen Bedürfnisse? „Das ist es!“, Tsunade schlug mit der einen geballten Hand in die andere offene, „Testosteron ist auch für den Muskelaufbau zuständig, mehr Testosteron führt zu mehr Muskelmasse, also mehr Kraft.“ Sakura starrte die Hokage an: „Stimmt! Hält er die ganze Maschinerie am laufen, könnte er dadurch stärker werden.“ Der Uchiha hielt sich kurz eine Hand vor die Augen: „Ihr macht mich verrückt.“ Die blonde Frau hob eine Augenbraue: „Wer hat denn hier den Scheiß getrunken? Und so übel hat es dich jetzt ja auch nicht getroffen, es ist ja nicht so, als wenn es super schlimm wäre, den Hormonspiegel hoch zu halten!“ Da schwieg er wieder. Wo sie recht hatte, hatte sie recht. Es hätte ganz anders ausgehen können. „Sakura...“, die Hokage räusperte sich und ließ sich wieder auf ihren Stuhl nieder, „Du rechnest deinen Zyklus nach, oder?“ „Ehm..“ Betretendes Schweigen. „Versuch es gar nicht erst abzustreiten, mir war spätestens nach der Blutuntersuchung klar, warum ihr gestern zu spät gewesen seid. Daher gehe ich davon aus, das du dich in Sicherheit gewogen hast.“ Sasuke schüttelte kurz den Kopf. Was für ein Zyklus zum Teufel noch einmal? „Ja, ich zähle immer nach.“ „Wie dem auch sei, das kann auch nach hinten losgehen. Egal wie gerne du ihm helfen willst, die Entscheidung liegt bei dir.“ Wieder schämte sich du junge Frau. Das war eigentlich ein Thema, was man nicht mit seiner Lehrmeisterin besprechen wollte. Erst recht nicht in diesen komplexen Kontext. Die Ältere seufzte noch einmal und blätterte durch eine Liste: „In den nächsten Tagen sind Naruto und Kakashi ohne Mission, ihr solltet so schnell wie möglich aufbrechen und diese Hexe finden, damit sie dir ein Gegenmittel gibt.“ „Ich kann die Alte auch alleine finden.“ „Natürlich, Mister Superego. Ohne Sakura?“ Er grummelte. „Und ich lass Sakura garantiert nicht mit dir alleine auf eine Mission, anschließend verliere ich meine Schülerin noch.“ „Ich soll mit ihm auf Mission? Mit Naruto und Kakashi zusammen?“, fragte die Rosahaarige ungläubig. „Real life Flirtparadise für Kakashi!“, diesen Kommentar konnte sich Tsunade nicht verkneifen. Geschockt blickte die jüngere Frau sie an: „Sie wollen ihm das doch nicht erzählen!“ „Wo denkst du hin, Sakura! Dieser Lustmolch soll sich mit seinen blöden Heftchen zufrieden geben, was ihr treibt geht ihn nichts an. Und jetzt seht zu, das ihr euch vorbereitet. Sagt Naruto und Kakashi Bescheid, meldet euch beim Tor ab, ich erfahre dann ja, wann ihr gestartet seid.“, damit war die Unterhaltung für sie beendet und sie wandt sich wieder ihren Papieren zu. Sakura nickte nur und verließ das Büro. Der Schwarzhaarige folgte ihr aus dem Krankenhaus durch die Straßen Konohas. Sie konnte es nicht fassen. Diese Mission war doch schon direkt zu Beginn zum Scheitern verurteilt. Oder sie gab sich die komplette Blöße. Kakashi bekam alles in seinem größeren Umfeld mit und Naruto war ein unberechenbarer Faktor. Und dann war da noch Sasuke... Es war purer Wahnsinn. „Was meinte sie mit Zyklus?“, kam es ruhig von ihm. „Nicht jetzt Sasuke, ich versuche nicht durchzudrehen...“ Ein leichtes Murren kam von dem Uchiha. Zu warten gefiel ihm gar nicht. Sakura reizte das noch mehr: „Du Trottel, damit meinte sie, wann ich meinen Eisprung habe und wann meine Tage! Denn falls es dir in der Schule nicht entgangen ist, hat Sex eigentlich den Zweck zu Fortpflanzung!“ Wie gut das sie vollkommen alleine in dieser Gasse standen, denn er wurde doch tatsächlich rot. Er war wirklich ein Idiot. Daran hatte er keinen Gedanken verschwendet. Nun wesentlich umgänglicher räusperte sich der Schwarzhaarige: „Entschuldige.“ „Ich hätte nicht gedacht, dass du das außer Acht gelassen hast. Ich hatte vermutet, das du weißt, das ich darauf achte und du darauf vertraust. Aber das du so sorglos mit mir schläfst, ohne darüber nachzudenken, was passieren könnte, ist wirklich enttäuschend.“ Sasuke fuhr sich kurz durch die Haare: „Vielleicht sind die Pferde etwas mit mir durchgegangen...“ „Etwas? Das müssen ziemlich viele gewesen sein! Aber zum Glück kann ich meinen Fehler ja korrigieren: ich nehme mein Angebot zurück. Seh zu wo du dein Testosteronschub herbekommst!“ Im entglitten sämtliche Gesichtszüge. Ihre grünen Augen musterten ihn. Andererseits gefiel es ihr, ihn so in der Hand zu haben. Er brauchte sie. „Das meinst du nicht ernst?“, erkundigte sich Sasuke unsicher. Sie stieß ihm mit den Zeigefinger vor die Brust: „Das du so schon nur aus Vergnügen mit mir schläfst, ist ja eine Sache, das konnte ich akzeptieren. Aber das du jetzt nur noch mit mir schlafen willst, damit du deinen Zustand erhalten kannst, diese Schmach geb ich mir nicht!“ Empört starrte er zurück: „Wer sagt denn, das ich deswegen mit dir schlafen will? Erstens könnte ich gar nicht ohne Lust auf dich mit dir schlafen, also hat sich daran nichts geändert! Und zweitens, wenn du nicht willst, werde ich dich bestimmt nicht dazu zwingen, ich hab auch noch zwei gesunde Hände!“ Als wäre seine Aussage nicht provokativ genug, streckte der Uchiha ihr mit erhobenen Händen auch noch kurz die Zunge raus. Jetzt war Sakura es, die grummelte und leicht wütend weiter stapfte. Die Vorstellung, wie Sasuke selbst Hand an sich legte... Nein! „Unglaublich!“, zischte sie. Sasuke folgte ihr grinsend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)