So wie es ist... von L_Angel ((DeanXSam)) ================================================================================ Kapitel 78: Mit geöffneten Augen voran -------------------------------------- Sein Atem ging hektisch. Mit geweiteten Augen sah er auf die Straße vor sich, ließ den Blick aber immer wieder nach rechts in den Rückspiegel gleiten und beobachtete die Straße hinter sich. Seine Hand tastete neben sich auf den Beifahrersitz. Ja. Es war noch da. Beruhigt atmete er etwas ruhiger und überlegte sich wo der passende Ort war. Auf keinen Fall sollte er es in der Nähe durchführen. Es waren zu viele in der Nähe, die in kannten und ihn eventuell stoppen könnten und würde. Nervös trommelten seine Finger auf dem Lenkrad. Er hatte es sich lange überlegt und war zu dem Entschluss gekommen, dass Blake recht hatte. Sam war tot und er würde dafür sorgen, dass er wieder lebt. Deans Gedanken schweiften ab, als das alles für sie noch kein Thema war. Sam und er waren von einem Job zum anderen gefahren. Hatten das Böse erledigt und fuhren weiter. Das was passierte bezog sich nicht auf sie oder ihre Vergangenheit und war relativ schnell erledigt. Dean vermisste die Zeit, die sie zusammen im Auto verbracht hatten sehr. Sam hatte zwar auch oft geschlafen, während er fuhr, aber das hatte ihm noch nie was ausgemacht. Es würde ihn jetzt wahrscheinlich sogar beruhigen. Wieder glitt sein Blick in den Rückspiegel. Niemand folgte ihm. Die letzten Tage hatte er bei Beth, James und Lukas verbracht. Beth hatte ihn eingeladen und er war ihr nur zu gern nachgegangen. Sie hatte ihr Bestes gegeben, um ihn auch nur ein bisschen zu trösten und von seinem Verlust ab zu lenken. James schwieg die meiste Zeit oder beobachtete ihn mit nicht zu identifizierendem Blick von der Seite. Selbst Lukas verhielt sich zuvor kommend und ließ ihm entweder den Vortritt oder mied ihn. Dean saß die meiste Zeit auf ihrer Veranda in einem der Binsenstühle und sah über die Wiese, die sich vom Haus bis einige hundert Meter bis zu einem kleinen Wäldchen zog. Stunden lang saß er draußen und starrte vor sich hin. Er versuchte nicht zu denken und sich einfach nur aufs Atmen zu konzentrieren, was ihm meist nicht so richtig gelingen wollte. Bobby rief ihn alle zwei Tage an und erkundigte sich wie es ihm ging, doch Dean hatte keine Lust über sein Befinden zu reden. Meist bloggte er ab, sagte kurz seinen Text auf und legte wieder auf. Bobby war zum Glück nicht sauer und verstand, dass es für Dean nervig sein musste und beließ es dabei. Alle machten sich Sorgen um den jungen Jäger. Beim Abendessen sprach keiner ein Wort. Dean zerquetschte die Kartoffeln gerade, um sie mit der Soße zu mischen. Mit dem Essen hatte Beth sich wieder einmal übertrumpft. Mit wenigen Worten hatte er ihr das gesagt und schwieg dann wieder. Beth lächelte leicht, sagte aber auch nichts. Sie sah kurz zu James, dessen Blick ebenfalls auf dem Jüngeren lag. Er verstand, dass der Verlust Dean sehr mitnahm. Vor zwei Wochen hatte man die Leiche seines besten Freundes Teddy in Waltans Haus gefunden und ihm ein ordentliche Feuerbestattung gemacht. James war auch eine Zeit lang nicht mehr zu gebrauchen gewesen. Er musste den Tod seines ältesten und besten Freundes erst mal verkraften, doch er saß wieder mit erhobenem Kopf am Tisch. Dean nicht. Der Junge sah nicht gesund aus. Dean lenkte den Wagen an den Straßenrand und schaltete den Motor aus. Die Straße war verlassen und dunkel. In der Ferne konnte er die Lichter des nächsten Städtchens sehen. Schnell beugte er sich zur Seite und zog aus dem kleinen Handschuhfach eine Karte hervor. Seine Finger zitterten leicht, als er sie entfaltete, doch er beachtete dies nicht weiter. Rasch suchte er sie ab und fand schließlich seinen momentanen Standort. Und das Städtchen vor ihm bot genau das was er suchte. Er knüllte die Karte unsauber zusammen und warf sie auf die Rückbank. Sam würde das zwar nicht gefallen, aber er verwarf den Gedanken daran schnell. Dean brauchte keine fünf Minuten, um das zu finden was er brauchte. Eine Kreuzung. Dean schluckte trocken, als er sie verlassen und einsam vor sich sah und schaltete den Motor aus. Die kleinen Kiesel knirschten leise unter seinen Sohlen, als r mit einer kleinen Schaufel und einem Kästchen in die Mitte der Kreuzung ging. Tief durch atmend sah er sich um. Kein Mensch weit und breit. Er konnte es erledigen, ohne lästige Zuschauer dabei haben zu müssen. Mit wenigen Stichen hatte er ein Loch ausgehoben, das groß genug für die kleine Kiste war. Er bemerkte, dass seine Finger zitterten, als er die Kiste kurz öffnete und noch einmal überprüfte, ob er auch wirklich nichts vergessen hatte. Das tat er schon den ganzen Tag. Und auch diesmal war alles drin, was reingehörte. Zufrieden damit schloss er es wieder und legte es in das kleine Loch. Mit wenigen Griffen war sie verbuddelt und die Sache am Laufen. Schnaubend stand er auf und sah sich um. Nichts. Nach einigen Minuten war immer noch nichts zu sehen. Zweifel tobten durch Deans Gedanken. Hatte er etwas vergessen? War irgendetwas falsch? Hatte er etwas übersehen oder einfach nur nicht gemacht? Dean versuchte sich an den Absatz im Buch zu erinnern, aber ihm viel nichts ein was falsch sein konnte. Vielleicht war alles nur eine Lüge und er dieser blöd und blind auf den Leim gegangen. Eine Geschichte für Idioten? Eine kalte Brise strich seinen Nacken. Fröstelnd stellte er seinen Kragen auf und fluchte. Wie konnte er nur so dumm sein und daran glauben, was in diesem verdammten Buch stand? Dean spürte wie es langsam kälter wurde und blies sich warme Luft in die Hände. „Am besten such ich mir hier in der Nähe ein Zimmer…“, murmelte er und wollte zurück zum Wagen. Abrupt blieb er stehen. Genau hinter ihm stand eine schöne junge Frau in einer schwarzen Motoradkluft. Ihre langen blonden Haare wehten leicht im Wind und umspielten ihre dünne Taille. „Verzeihung…“, murmelte Dean und wollte an ihr vorbei zu seinem Wagen, doch sie hielt ihn auf. „Nicht so schnell. Dean Winchester.“, sagte sie mit ernster Stimme. Erschrocken weiteten sich seine Augen. Woher? Doch sein Blick blieb an ihren Augenhängen, die sich genau in diesem Moment veränderten. Ein unmenschliches Rot leuchtete ihm entgegen und ließ seinen Atem stocken. Es hatte funktioniert! „Erst rufst du mich in diese Einöde, wo kaum Menschen sind und dann willst du einfach verschwinden.“, schnalzte sie mit der Zunge und ging links um ihn herum . Deans Blick folgte ihr und beobachtete, wie sie ihn von oben nach unten musterte. „Ich warte Dean.“, sagte sie und sah ihm tief in die Augen. „Ich will, dass du Sam wieder lebendig machst!“, erwiderte er mit fester Stimme und ging auf sie zu. Die kleine Frau, die die Hände fest in die Hüfte gestellt hatte, musste zu ihrem Missfallen zu ihm hinaufsehen. „Nein!“, meinte sie und sah weg. „Wie nein?“ Dean war verwirrt. Was sollte das? „Nein, deinem Wunsch werde ich nicht nachkommen.“ „Warum?“, in Deans Blick war nur kurz ein Hauch Endtäuschung zu sehen, welche sich sofort in Wut umschlug. „Keine Lust!“ Deans Fass lief über. Heftig packte er sie am Kragen und zog sie zu sich, doch es war als wolle er Luft mit den Fingern fangen. Sie entkam ihm ohne sich groß anzustrengen und stand dann plötzlich ganz wo anders. Sie lachte, als er erneut sein Glück versuchte und nach ihr schlug. „Du bist ein süßer Kleiner.“, lachte sie, als er wieder auf sie zukam, doch diesmal wich sie nicht aus, sondern ließ ihn einfach an ihrer Hand abprallen. Hart schlug Dean auf dem Boden auf und stieß sich den Ellenbogen an einem größeren Stein. „Was soll der Scheiß?“, fragte er und kam schnell wieder auf die Beine. „Das sollte ich dich fragen. Wer spielt hier denn wilder Stier? Du oder ich?“ Mit weit aufgerissenen roten Augen, den Händen weiterhin auf den Hüften und mit einem aufreizendem Gang trat sie näher an ihn ran. „Warum gehst du mit mir keinen Deal ein? War etwas falsch?“ „Nein, aber ich kann entscheiden welchen Dean ich eingehe und welchen nicht. Ich bin ein Dämon und keine Fee, die die Menschen mit Freude glücklich macht.“ Dean sah ihr finster entgegen. „Sonst noch was? Ich habe heute nämlich noch was vor…“, meinte sie und sah gelangweilt auf ihre Fingernägel. Dean schwieg und sah zu Boden. Was sollte er nur tun? „Und wenn ich das Angebot besser mache?“ Ihre Augen huschten nach oben und sahen ihn fragend an. „Wie besser?“ „Ich lege noch etwas oben drauf oder du kriegst früher meine Seele…“, sprudelte Dean nur so vor Ideen. „Nein.“ „Was soll ich denn noch tun? Willst du das ich auf Knien bitte? Verdammt!“ Dean raufte sich die Haare und versenkte seine Schuhspitze im Kies, welchen er etwas weiter weg schoss. „Das wäre zwar sehr unterhaltsam, würde dir aber auch nicht viel bringen.“ Die Blonde legte den Kopf schief und betrachtete Dean, der mit der Seite zu ihr stand und seufzte laut auf. Langsam ging sie auf ihn zu und legte eine Hand auf seine Schulter. „W-was?...“, weiter kam er nicht als er nach unten gezogen wurde und ihr Gesicht ganz nah dem seinen war. „Ich gebe dir einen kleinen Tipp: Ich kann nichts zurückholen, was nicht weg war.“ Dean riss die Augen auf und erstarrte. Sie ließ von ihm ab, verzog die Lippen zu einem kleinen Strich und betrachtete ihn wieder. „Jetzt hab ich was gut bei dir.“, meinte sie und ging die Straße hinter ihm weg. „Warum?“, rief er ihr hinterher. Sie drehte sich kurz um, ihre Augen leuchteten ihm entgegen, doch sie sagte nichts, als sie in der Dunkelheit verschwand. „Sam lebt!“, flüsterte Dean und lief einen Moment später wie ein Irrer zum Wagen, startete und fuhr los. *Flashback* Dröhnende Schmerzen machten sich in seinem Kopf breit, als er die Augen öffnete und gleich wieder schloss. Die Sonne schien ihm unbarmherzig ins Gesicht. Sam hob eine Hand und schirmte sie ab. Ächzend setzte er sich langsam auf und sah sich um. Er lag auf einer kleinen Lichtung. Um ihn herum nur Bäume, durch die der kalte Wind fegte, der eine Gänsehaut auf seinem Körper ausbreitete. Verwundert sah Sam an sich herab und erstarrte. Er war nackt. Wie kam er nackt in diesen Wald? Wo war er hier überhaupt? Panisch blickte er sich um. Von irgendwoher kamen Geräusche. Sam lauschte und entschied sich schließlich diesen nach zugehen. Vielleicht konnte er so schnell in Erfahrung bringen was er hier machte und wo hier überhaupt war. Er hatte keine Ahnung was passiert war. Was vielleicht der Grund war, weshalb er hier war. Sein Kopf dröhnte bei jeder Bewegung unbarmherzig, aber er musste schnell Antworten finden. Leise lief er auf das Geräusch zu und versteckte sich hinter einem Baum. Es war ein kleines, altes Farmhaus. Sams Aufmerksamkeit lag aber eher auf der Wäscheleine, an der mehrere Hosen und Hemden hingen. Schnell fixierte er die Umgebung. Kein Mensch war weit und breit zu sehen. Wie ein Blitz lief Sam los, sprang über die kleine Mauer und packte eine Hose, welche er sofort anzog. Doch gerade, als er sich eines der Hemden packen wollte, ertönte ein lauter Knall. „Verdammter Dieb. Mach gefälligst das du hier wegkommst oder ich mach dich einen Kopf kürzer!“, rief eine tiefe Männerstimme vom Haus her. Sam ergriff die Flucht und stürzte in den Wald zurück. Der Mann schoss weiter wie ein Besessener auf ihn, war aber zu Sams Glück ein miserabler Schütze. Sam stoppte nach ein paar Minuten. Die Schüsse hatten aufgehört und die Stimme des Alten war auch nicht mehr zu hören. Prustend stützte er sich auf seine Knie ab und versuchte wieder genügend Luft in seine Lungen zu kriegen. Sein Blick untersuchte schnell die Umgebung. Keine hundert Meter erkannte er ein weiteres Farmhaus. Sollte er es wagen und näher heran gehen? Sam sah sich um. Er war allein im Wald mit nicht mehr als einer Jeans am Leib, die ihm viel zu weit war. Vorsichtig schlich er sich näher, sein Blick immer nach dem Besitzer des Hauses suchend. Er wollte auf keinen Fall erschossen werden. Aus der Nähe konnte er den Garten besser erkennen. Ein großes Gemüsebeet lag hinter dem Haus. Der Garten, war wie der zuvor ebenfalls von einer kleinen Mauer umgeben, die Sam aber ohne Probleme überwinden konnte. Knurrend gab sich sein Magen zu erkennen. Sam seufzte und beschloss näher ran zugehen und sich etwas von dem Gemüse zu holen. Leise und in geduckter Haltung schlich er weiter und nahm sich ein paar Tomaten, die ihm am nächsten waren. Schnell lief er wieder zurück und setzte sich in den Schatten auf der anderen Seite der Mauer. Glücklich was in den Magen zu bekommen verschlang er seine Beute und nahm erst zu spät die Person hinter ihm war. „Du weißt aber schon, dass das nicht deine Tomaten sind, oder ?“, fragte eine tiefe, feste Stimme hinter ihm. Sam wollte aufspringen, stolperte jedoch und landete mit dem Rücken auf dem Boden. Panisch blickte er zu dem etwas älteren Mann auf, der sich auf seine Hacke stützte. „ Wie siehst du denn aus? Wer bist du und was machst du hier?“, fragte er schnell und trat etwas näher an die kleine Mauer, die ihm bis zum Bauch ging. „Ich..ähm…ich bin…“, stotterte Sam und senkte seinen Blick. Was sollte er denn sagen? Er wusste ja auch nicht viel. „Komm erst mal rein, es wird bald dunkel. Drinnen kannst du mir alles erzählen.“ Der Mann wand ihm den Rücken zu und bedeutete ihm, ihm zu folgen. Sam sah sich nochmal kurz um, folgte dem Mann aber schließlich. „Mein Name ist Adrian. Und du?“, fragte der blonde Mann und hielt ihm die Terrassentür auf. „Mein Name ist Sam…glaub ich…“, meinte Sam und senkte erneut den Kopf. „Setzt dich erst mal. Ich hol uns was zu trinken und dann können wir reden.“ *Flashback ende* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)