So wie es ist... von L_Angel ((DeanXSam)) ================================================================================ Kapitel 43: Scape Ore --------------------- Er konnte sich nicht endscheiden welche Position bequemer war, vielleicht lag es aber auch daran, dass keine der beiden besonders bequem war. Der Schmerz, der ihn schon seit dem Aufstehen begleitete schien nicht verschwinden zu wollen. Er hatte versucht ihn zu ignorieren und spielte, dass alles in Ordnung war, wenn Dean ihn komisch von der Seite ansah, was ihn aber auch nicht weniger machte. Genervt rutschte Sam schon seit beginn der Fahrt auf seinem Platz hin und her, was Dean nach und nach nervöser werden ließ. Er linst6e aus den Augenwinkeln zu dem größeren Wuschelkopf, der sich auf dem Beifahrersitz schon wieder anders hinsetzte. Was zum Teufel ging nur in dessen Kopf vor sich, fragte Dean sich und sah wieder auf die Straße. Irgendetwas stimmte hier nicht und es sah nicht so aus, als würde Sam es ihm freiwillig erzählen. Seit heute morgen benahm er sich schon so merkwürdig. Er lächelte wie immer und redete wie immer, aber es war nicht wie immer. Er sah wieder zur Seite, wo Sam wieder etwas weg rückte. Okay, dass reichte jetzt. Mit zusammen gepressten Zähnen lenkte er den Wagen an den Straßenrand, der leeren Landstraße, der sie schon seit fast zwei Stunden folgten. Schnell stellte er den Motor aus, drehte die Musik so leise, dass man sich anstrengen musste, um es zu hören und drehte sich zu dem Größeren um, der etwas verwirrt schon wieder auf dem Sitz hin und her rutschte. Dean legte seinen rechten Arm auf die Sitzlehne und sah Sam erwartungsvoll an. Dieser erwiderte den Blick. Dean konnte das große Fragezeichen in den Augen des anderen deutlich sehen und seufzte. „Was ist los?“, fragte er ganz ruhig, wendete diesmal aber den Blick über den Reif des Lenkrads. „Nichts, was soll los sein?“ Dean konnte das aufgesetzte Lächeln fast schon spüren. Er drehte sich wieder zu dem anderen. „Denkst du ich merke es nicht? Du benimmst dich merkwürdig. Schon den ganzen tag lang. Wenn ich irgendwas gesagt oder getan hab...“, sagte Dean und spürte wie sich ein kleiner Kloß in seinem Hals breit machte und ihn beengte, als Sam ihn mitten im Satz unterbrach, indem er ihm einfach seine Finger auf den Mund legte. Dean verstummte und sah zu Sam auf, der ihn aus warmen, sanften Augen anblickte und leicht lächelte. Wenigstens war dieses Lächeln echt. „Denk diesen Satz nicht mal zu ende!“, sagte Sam und nahm seine Finger von dessen Mund. Vorsichtig ließ er sie auf die Wange seines Gegenübers gleiten und streichelte diesen dort langsam. Dean lächelte ob der Antwort und lehnte sich gegen die sanften Berührungen. „Du hast nichts gemacht.“ „Was ist es dann? Und rede dich nicht mit Nichts raus. Ich weis dass etwas nicht stimmt, da kannst dich nicht raus reden.“, sagte Dean und hielt Sams Hand fest, als dieser sich wieder zurück ziehen wollte. „Sam?“, fragte Dean noch einmal und zog diesen, indem er ihm die andere Hand an die Hüfte legte an sich. Sam zuckte leicht unter seiner Berührung zusammen und Dean ließ ihn wieder los. Sam setzte sich gerade hin und sah nach vorn. Er lächelte verlegen und wurde sogar leicht rot. Moment er wurde rot? Dean blickte verwirrt auf das Profil des anderen. Warum wurde er so rot? Und warum sah er dabei nur so unwiderstehlich aus? Grinsend lehnte er sich an die starke Schulter des Größeren. „Warum wirst du rot und lächelst so süß?“, fragte Dean etwas präziser, obwohl er langsam erahnen konnte was seinen Sammy so hibbelig machte. „Ach man, dass weißt du doch ganz genau.“ Sam wurde noch roter, wenn das überhaupt möglich war. „Sag es trotzdem!“ Dean wusste dass er fies war und Sam sich irgendwann dafür rächen würde, aber diesen Moment wollte er genießen. Diesen Ton in Deans Stimme, den kannte er. Und zwar ganz genau. Dean wollte also seinen Spaß haben? Er auch. Langsam lehnte er sich zur Seite zu Deans Ohr und hauchte in dieses. „Mir tut der Arsch weh!“, hauchte er dem anderen entgegen, der sich gegen die plötzliche Gänsehaut, die sich auf seiner Haut ausbreitete, nicht erwehren konnte. „Warum hast du mir nichts gesagt?“ „Was meinst du?“ „Warum hast du nicht gesagt, dass es danach so weh tut?“, fragte Sam und grinste gegen Deans Hals. Er spürte wie er atmete und seinen Puls, der regelmäßig gegen seine Haut pumpte und lächelte. „Das hab ich doch!“ „Wirklich?“ „Ja, aber du hast es einfach nicht mehr ausgehalten.“, grinste er und hauchte einen leichten Kuss auf Sams Haar. Er strich mit der Hand über Sams Arm. „Hältst du dir Fahrt durch oder soll ich dir so einen Sitzring besorgen, wie ihn Schwangere brauchen?“, fragte Dean, was sofort mit einem Rippenstoß belohnt wurde. „Ich bin nicht schwanger. Und woher weißt du eigentlich, das Schwangere so was benutzen?“ „Ich hatte tagsüber mal nicht zu tun und du weißt ja, zu der Zeit läuft nur Schwachsinn...“, murmelte Dean vor sich hin. „Man kann sich auch anders beschäftigen.“ „Ja, dass weiß ich jetzt auch!“, raunte er leise gegen Sams Stirn. „Wir sollten weiter fahren. Pastor Jim erwartet, das wir bald da sind.“, murmelte er. „Ja das sollten wir!“, flüsterte Sam gegen seinen Hals, bewegte sich aber kein Stück von dem anderen weg. „Nein, ich meine wir sollten wirklich weiter!“, murmelte Dean, machte aber auch keine Anstalten sich von dem anderen weg zu bewegen. „Pastor Jim wird uns sicher keine Predigt halten, wenn wir uns ein bisschen verspäten. Lass uns noch eine Weile so bleiben.“, meinte Sam und kuschelte sich noch etwas näher an seine Wärmequelle. Dean legte beide Arme um die breiten Schultern und zog ihn näher an sich heran. Sam zuckte kurz vor Schmerz zusammen, fand dann aber doch eine angenehme Position. Vor einer Stunde waren sie endlich in Bishopville in South Carolina angekommen. Es hatte etwas gedauert, bis sie das einzige Motel im Umkreis von dreißig Meilen endlich gefunden hatten. Es lag ziemlich weit außerhalb der Stadt etwas versteckt. Das Bella Grande ähnelte nicht im Geringsten den anderen Motels in denen sie sich sonst immer einquartierten. Es war ein riesiges viktorianisches Haus, das für sein Alter in einem auffällig gutem Zustand war. An beiden Seiten der großen Eingangstür wuchsen Rosen, die aber schon alle verblüht waren. Innen war das Haus nicht weniger beeindruckend, als von außen. Die Wände waren mit dunklem Holz getäfelt und ein langer alter Teppich führte direkt von der Tür an die Treppe, die mindestens doppelt so breit war wie eine Normale und nach oben zu den Zimmern führte. Sam konnte es nicht fassen, dass das hier Motel genannt wurde. Es glich eher einem Hotel. Dean, der neben Sam stand besah sich die Eingangshalle auch mit geweiteten Augen. Das hier lag über dem was sie sonst gewohnt waren. Sein Blick fiel auf die Rezeption, die zu seiner Linken war. Eine ältere Frau um die Dreißig stand an dieser und beobachtete sie dabei, wie sie eingetreten waren und sich umsahen. Ein nettes Lächeln zierte ihr Gesicht, auf dem sich eine Menge Sommersprossen bemerkbar machten. Ihr langes braunes Haar, das an manchen Stellen schon etwas heller wirkte, hatte sie zu einem geflochtenen Zopf zusammen gebunden, der ihr über die Schulter nach vorn fiel. Sie lehnte sich locker an die Theke und sah zu ihnen herüber. Dean hatte sich als erster von dem Anblick wieder lösen können und ging mit festen Schritten zu der frau hinüber. „Hallo. Wir hätten gern…“, begann Dean, doch die Frau hörte ihm nicht zu und reichte ihm einen Schlüssel an dem ein kleiner Anhänger mit einer Eidechse drauf. Verwundert sah Dean zu der Frau und nahm den Schlüssel an. „W-was?“ „Dean und Sam Winchester? Das seid ihr doch, oder?“, fragte sie und sah von einem zum Anderen. Sam war inzwischen zu ihnen gekommen und sah Dean verwundert an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. „Jim hat mich vorgewarnt, dass ihr beide hier bald ankommen würdet. Ihr habt euch ja ganz schön Zeit gelassen. Eigentlich hab ich euch schon vor ein paar Stunden erwartet.“, lächelte sie und stützte ihren Kopf mit dem Arm unterm Kinn ab. „Der Verkehr…sind nicht rechtzeitig losgefahren…“, versuchte Dean sich raus zu reden. „Und sie kennen Pastor Jim?“, fragte Sam neugierig. Die Frau nickte. „Meine Mutter war seine kleine Schwester. Sie standen sich sehr nahe. Mein Name ist Emilia Davis.“ „Ihre Mutter war seine kleine Schwester?“ „Ja, sie ist vor zehn Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“ „Das tut mir Leid!“, meinte Sam anteilnehmend. „Ist schon in Ordnung. Es ist lange her.“, sagte sie ohne ihr strahlendes Lächeln zu verlieren. Sie stieß sich vom Tresen ab und kam um diesen herum. „Ich zeig euch das Haus und euer Zimmer. Ich hoffe es gefällt euch.“, sagte sie und ging voraus. Dean warf sich seine Tasche über sie Schulter und folgte ihr mit Sam. „Wenn es nur halb so eindrucksvoll wie die Eingangshalle ist, ist das schon mehr als wir gewohnt sind.“, entgegnete Dean und besah sich die Bilder, die an den Seiten des Ganges hingen, den sie gerade entlang gingen, nachdem sie die Treppe hinter sich gelassen hatten. Teilweise zeigten sie Landschaften oder irgendwelche alten Menschen, die grimmig drein schauten. „So, dies ist euer Zimmer.“, sagte Emilia, als sie vor der letzten Tür vor dem abknickenden Ganges stehen blieb. „Wenn ihr dem Gang weiter folgt und an dessen Ende die Treppe runter geht, kommt ihr direkt ins Esszimmer. Frühstück gibt es um acht genauso wie Abendessen. Sagt aber bitte Bescheid, wenn ihr nicht hier, sondern außerhalb essen wollt. Dann planen wir um.“ „Wie viele Gäste habt ihr denn hier im Moment?“, fragte Dean, während er etwas umständlich die Tür aufschloss. Er hätte vorher besser die beiden Taschen abstellen sollen. „Ich glaube mit euch sind es jetzt zwanzig. Aber die meisten werdet ihr kaum bemerken. Die sehen sich die Landschaft an, gehen Wandern oder machen sonst was. Die essen dann außerhalb.“, sagte sie und trat mit den beiden ins Zimmer, als Dean es endlich auf bekommen hatte. Es war ein großes helles Zimmer. An den Wänden reichte dunkles Holz, das auch den Boden bedeckte, bis zur Hälfte und ging dann in eine weiße Tapete über. Die Einrichtung war hauptsächlich in weiß und königsblau gehalten und verlieh allem einen sehr teuren Eindruck. „Emilia, warum wird dieses Haus als Motel bezeichnet? Das hier passt alles nicht zu einem Motel.“, meinte Sam und sah sich um. „Das hier ist kein Motel! Ach, ihr habt es sicher im Internet unter dieser Reiseführerseite gefunden, oder?“ Sam nickte verwirrt. „Das hat einer der verrückten Freunde meines Vaters gemacht. Er fand das wohl lustig. Wir wollten das schon immer mal ändern.“, grinste sie. Sam nickte verstehend und setzte seine Tasche auf einem der Stühle in der Nähe des Fensters ab. Das Fenster zeigte Richtung Parkplatz. Dean wird das sicher gefallen, so hat er immer den Wagen im Auge. „Pastor Jim hat dir erzählt, dass wir hier her kommen würden, aber hat er auch gesagt warum?“, fragte Dean. „Ja. Es gab da vor ein paar Tagen einen Vorfall. Mein Vater denkt, dass Es wieder da ist.“ „Es?“, fragten Dean und Sam fast schon synchron. „Ja. Ihr habt doch sicher schon mal vom Echsenmensch von South Carolina gehört, oder?“, fragte sie, schloss die Tür und setzte sich zu Dean, der sich auf eins der Betten gesetzt hatte. Sam blieb an den Stuhl am Fenster gelehnt stehen und sah zu den beiden rüber. „Mir kommt das bekannt vor. Ich glaube Dad hat was davon in seinem Tagebuch vermerkt.“, meinte Sam mit gerunzelter Stirn. Er ging zu Dean und griff nach dessen Tasche um das Tagebuch raus zu suchen. Dazu musste er sich leicht bücken, was wieder ein bisschen schmerzte. Es war zwar schon besser geworden, aber bei manchen Bewegungen machte es sich leider noch bemerkbar. Dean grinste leicht, als er Sams Gesicht sah und beugte sich leicht zu ihm. „Soll ich dir helfen?“ „Geht schon!“, raunte sam, der das Buch gefunden hatte und schnell die Seiten umblätterte. Emilia sah neugierig zu ihnen rüber und schwieg. „Ah, da ist es. Ein alter Zeitungsausschnitt von vor über zwanzig Jahren. Den muss er wohl mal bei einer Recherche entdeckt haben. Er hat jedenfalls nichts weiter dazu geschrieben.“, meinte Sam und überflog den Bericht. „Was steht in dem Artikel?“, fragte Dean neugierig. „Er ist vom 29. Juni 1998. Es wird berichtet, dass ein junger Mann aus der Gegend anscheinend von einem wildem Tier überfallen worden ist. Es war gegen zwei Uhr Nachts, als er bei der Polizei ankam und seine Aussage machte, dass er in der Nähe des Scape Ore Moores von einem Monster angegriffen worden ist. Es scheint ihm keiner geglaubt zu haben. Ungeklärt blieb jedoch, dass das Auto des jungen Mannes erhebliche Schäden aufwies. Das Dach hatte mehrere Dellen und Löcher und der linke Seitenspiegel hing nur noch halb an der Tür. Laut der Polizei ergab der Bluttest, das der junge Mann kein Alkohol im Blut hatte.“ „Er hatte auch nichts getrunken!“, warf Emilia mit ernster Miene ein. Bevor Sam oder Dean fragen konnten, sprach Emilia aber schon weiter. „Dieser junge Mann war mein Vater!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)