So wie es ist... von L_Angel ((DeanXSam)) ================================================================================ Kapitel 35: Beihilfe -------------------- Erleichtert schloss Dean die Fahrertür hinter sich und atmete erst einmal aus. Er wusste nicht mehr genau wie, aber sie hatten es aus Blair Withmann´s Haus geschafft. Sam ließ sich schnell neben ihm auf den Beifahrerplatz nieder und schloss ebenfalls die Tür. „Lass uns schnell verschwinden.“, zischte dieser genervt durch die Zähne. Sie mussten sich jetzt bereits eine geschlagene Stunde süße Kindergeschichten aus Deans Zeit als putziger kleiner Wirbelwind anhören. „Ich hab absolut keine Einwände!“, meinte Dean und wollte den Wagen starten, als es plötzlich an der Scheibe neben ihm klopfte. Erschrocken zuckte er von der Scheibe weg, als er das breite Lächeln von Blair sah. „Das Weib hat Nerven!“ „Zum Glück bist du gerade nicht bewaffnet.“, lachte Sam. Dean grumelte und kurbelte das Fenster einen Spalt weit runter. „Ich kann es nicht fassen das du jetzt Auto fährst! A-aber was ich sagen wollte war, dass ihr jederzeit wieder vorbei kommen könnt. Wir könnten ja mal zusammen zu Abend essen.“, sagte sie mit hoffnungsvollem Blick und zog die dicke Strickjacke, die sie trug fester vor der Brust zusammen. „Das wäre sicher toll! Wir melden uns!“, meinte Dean gespielt freudig und startete nun endlich den Impala. Blair trat vom Wagen weg und winkte ihn zum Abschied nach und ging schnell wieder zur Tür, die nur angelehnt war. Sie sah dem Wagen nach, bis dieser um die Kurve bog, bevor sie die Tür hinter sich schloss und sich gegen diese lehnte. „Sie sind weg!“, sagte sie in die Dunkelheit ihrer Wohnung. Irritiert über die anhaltende Stille wagte sie sich etwas weiter vor und sah sich um. War sie allein? Eine Bewegung zu ihrer Rechten ließ sie zusammen fahren, doch es stellte sich nur als Vorhang heraus, der durch den Wind durch das Fenster Schwung bekommen hatte. „Behalte sie im Auge. Sag mir Bescheid, wenn sich was ereignet!“, meinte eine tiefe männliche Stimme, blieb jedoch weiterhin im Schatten verborgen. Blair verbeugte sich leicht, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte und vernahm einen Augenblick später auch schon das sich entfernende Geräusch von einem flatternden Mantel. „Also ich denke, dass wir beide das selbe denken, wenn wir sagen, das du das Kind von dieser Sarah Payne bist. Oder?“, fragte Dean und bog in die Straße in der sie sich ein Motel gesucht hatten. „Ja, aber das wirft einige Fragen auf. Wer war das andere Baby? Warum kam es zu diesem Vorfall? Wer wollte ihr Schaden? Und wie kommt es, dass ich bei euch gelandet bin?“, murmelte Sam nachdenklich und sah aus dem Fenster. Es hatte begonnen zu regnen und die dicken Tropfen klopften unbarmherzig an das Glas und nahmen Dean immer mehr die freie Sicht auf die Straße. Zum Glück war es nicht mehr weit. „Und warum haben sie deinen Geburtsort in deiner Geburtsurkunde geändert?“ „Es sieht fast so aus, als ob Mom und Dad diese Sarah umgebracht, dich entführt und alle Spuren verwischt haben.“, meinte Dean und fuhr auf einen Parkplatz, der nicht weit von der Tür zu ihrem Zimmer war. Er stellte den Motor ab, aber keiner von beiden machte auch nur die Anstalt aus zu steigen. Deans Worte lagen beiden schwer im Magen. Waren ihre Eltern Verbrecher? Sam schüttelte den Kopf. „Das kann nicht sein! Irgendwer muss sie reingelegt haben.“ „Du meinst, dass irgend jemand sich schnell ein Baby besorgt hat, das dann zusammen mit Sarah Payne umgebracht hat, das echte Baby von Sarah dann zu Mum und Dad gegeben hat und die beiden dazu gebracht hat alles zu vertuschen und in einer anderen Stadt ein neues Leben anzufangen?“ „Warum sollte das jemand machen?“ „Vielleicht war sie eine Rabenmutter und das Baby war in ihrer Nähe nicht mehr sicher.“, versuchte Dean den anderen etwas auf zu muntern. Doch dieser konnte sich nur ein müdes Lächeln abringen. „Okay. Nochmal alles auf Anfang. Was wissen wir?“ „Wir sind keine Brüder. Ich wurde in St. Cloud geboren und du nach dieser komischen Blair anscheinend auch. Deine Mum, wahrscheinlich diese Sarah Payne und war mit meiner Mum befreundet, die nach deren Tod mit uns allen im Schlepptau abgehauen war. Hab ich was vergessen?“, zählte Dean auf. „Den mysteriösen Unbekannten, der Sarah und das Baby umgebracht hat.“ Dean nickte. Ihm gefiel nicht vorauf das alles hinaus lief. Er konnte sich nicht vorstellen, dass seine Eltern einfach mit einem fremden Kind verschwanden und dies als ihres ausgaben. Das passte nicht zu den Personen, die er schon sein ganzes Leben als Mum und Dad ansah. Aber wie passten die Fakten sonst noch sinnvoll zusammen. Er sah zur Seite zu Sam, der tiefer im Sitz gesunken war und traurig den, an der Frontscheibe hinunter laufenden Regentropfen nachsah. „Alles Okay?“ Sam sah zu ihm auf und schüttelte kurz seinen Kopf. Die Haare fielen ihm ins Gesicht und versperrten Dean leicht die Sicht ihm in die Augen sehen zu können. „Ja. Mir geht es gut.“, sagte Sam, konnte das leichte Zittern seiner Stimme aber nicht verhindern. Er fühlte sich ein bisschen überrannt von all dem was sie in so kurzer Zeit erfahren hatten. Das war einfach zu viel für ihn. Sam hatte den Blick vom anderen zwar wieder ab gewandt, konnte im Augenwinkel aber sehen, wie dieser einen Arm hob. Dean legte seine Finger unter Sams Kinn und drehte dessen Kopf wieder zu sich. „Guck nicht so.“, meinte Dean und strich sanft über Sams Wange. Sam rückte näher an den anderen und legte seinerseits seine Hand neben das Gesicht des anderen und zog diesen leicht zu sich, bis nur noch wenige Zentimeter sie trennten. Der Größere sah in die leicht verschleierten Augen des anderen und lächelte leicht. Er wollte jetzt nichts anderes, als Dean nahe sein, als dieser plötzlich von ihm weg rückte und ihn leicht in die Seite zwickte. „Wir sollten nach dem Brownie sehen!“, meinte der Ältere und stieg hastig aus dem Wagen. Sam sah ihm wie vom Blitz getroffen nach. Was zum Teufel war das? Hatte Dean ihn hier gerade im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen lassen? Der andere war ja schon fast von ihm weg gesprungen. Verwirrt oder viel mehr verletzt sah er Dean nach, der durch den Regen, ohne sich noch einmal zu ihm um zu drehen zu ihrer Zimmertür stapfte. Seufzend stand Sam ebenfalls aus dem Wagen, schloss die Tür und stapfte hinter dem anderen hinterher. Schräg neben sich, ein paar Meter entfernt sah er ein paar Leute, die miteinander spaßend den Bürgersteig entlang gingen. Das Leute bei diesem Wetter freiwillig auf der Straße waren. Naja, wenigstens waren sie fröhlich. Missmutig ging Sam zu der offen stehenden Tür und betrat ihr Motelzimmer, das eher Bobbys Wohnzimmer von heute Morgen glich. „Verdammt! Das kann doch wohl nicht war sein!“, wetterte Dean los und sah sich nach dem Übeltäter um. Sam betrat kopfschüttelnd ihr Zimmer. Sie waren nur ein paar Stunden nicht da gewesen, aber die Zeit hatte anscheinend gereicht, damit der Brownie es schaffte jeden Gegenstand im Zimmer wo anders zu deponieren. Von seiner Position aus konnte Sam den kleinen Fernseher auf der Toilette stehen sehen, was bewies, dass der Brownie irgendwelche übernatürlichen Kräfte haben musste, da er ihn allein niemals hätte bewegen können. „Ha!“, hörte Sam Dean ausrufen und sah ihn ein kleines, sich windendes Knäuel hinter seinem Nachttisch hervorbringen. Er ließ ihn auf sein Bett fallen, wo der Kleine etwas auf der Matratze wippte und vergnügt zu Dean hinauf blickte. Doch der verzog keine Miene und sah diesen ernst an. Sam wollte sich das nicht antun und trottete müde in Richtung Bad. Sollte Dean sich doch um den Gnom kümmern, Sam wollte nichts mehr mit dem Mistvieh zu tun haben. Er schloss die Tür hinter sich, damit er Deans schimpfende Stimme nicht mehr so laut mitbekam. Jetzt tat ihm der Kleine vielleicht doch ein bisschen leid, aber noch lange nicht genug, dass er ihm helfen würde. Er hatte diese Strafpredigt verdient. Sie hatten ihn jetzt seit fast vierundzwanzig Stunden und er hatte nur Ärger und Dreck gemacht. Sam wunderte sich, dass Dean noch so nett war und ihn nicht schon auf die Straße gesetzt hatte. Er war doch sonst nicht so geduldig und jetzt stand er im Nebenzimmer vor dem Vieh und erklärte ihm wie er sich benehmen sollte und was er nicht tun sollte. Wenn Dean ihm wenigstens begreiflich machen könnte ihn in Ruhe zu lassen, dann hätte er ein Problem weniger. Sam lehnte sich mit den Armen ans Waschbecken, ihm war irgendwie ein wenig schwindlig. Wenn er die Augen schloss sah er wieder Dean vor sich. Warum hatte der andere sich so plötzlich zurück gezogen? Wollte er ihn nicht küssen? Oder war es ihm unangenehm? Deans Blick war seinem Blick ausgewichen, als er vor ihm geflohen war. Und auch eben hatte er ihn nicht wirklich beachtet. Warum tat er das? Hatte Sam irgend etwas gemacht, was den anderen verärgert hatte? Und wenn ja, warum sagte er ihm das einfach nicht. Sam schloss die Augen, als das Bild vor seinen Augen langsam verschwamm. Was wenn Dean nach der letzten Nacht erkannt hatte, dass er das doch nicht wollte? Aber am Morgen hatte er sich doch auch noch nicht so verhalten. Sam fuhr sich mit der einen Hand über die leicht schmerzende Stirn und rieb leicht über die Haut. Die Tatsache, dass Dean sich in seinen Gefühlen zu ihm geirrt hatte versetzte ihm einen Stich. Vielleicht hatte er ihm nur zeigen wollen, dass er ihm nicht egal war obwohl sie keine Brüder waren. Und er hatte das nur missverstanden und war schließlich zu weit gegangen. Sam seufzte durch die geschlossenen Zähne zischend aus, beugte sich und spritzte sich erstmal ein paar Hände voll Wasser ins Gesicht. Erfrischend, aber nur für den ersten Moment. Warum war es hier auch so verdammt warm? Genervt wollte Sam wieder zurück ins andere Zimmer gehen, als sein Blick auf den Fernseher fiel, der ihm von der Toilette anblinkte. Den sollte er lieber mit nach drüben nehmen. Mit dem Fernseher unterm Arm betrat er wieder das Zimmer, das gerade von einem leise schlurchzendem Gartenzwerg gereinigt wurde. Dean stand ein paar Meter weit von ihm entfernt und beobachtete ihn dabei argwöhnisch. Sam sagte nichts dazu, stellte den Fernseher an seinen alten Platz, warf die paar Klamotten von seinem Bett, die der Brownie darauf verteilt hatte und legte sich auf dieses. Dean beobachtete wie Sam sich hinlegte und erschöpft die Augen schloss. Irrte er sich oder sah der andere nicht gut aus. Sams Gesicht war blass und irgendwie fahl. Besorgt lies er den kleinen Brownie, der immer noch wimmernd ein Kleidungsstück nach dem anderen wieder in den Rucksack steckte, aus dem er es zuvor geholt hatte und ging zu dem Größeren hinüber. „Sam?“, fragte er und berührte ihn an ihm zugewandten Rücken. Sam zuckte erschrocken zusammen und hob seine Hand, um sich erneut über die stark schmerzende Stirn zu reiben. „Sam?“, fragte Dean erneut und zog den anderen etwas zu sich. „Mhm?“ „Was ist denn mit dir?“ „Nichts!“, raunte Sam und zog seine Schulter weg. Er wollte nur noch schlafen, als ein plötzlicher Schmerz seinen Brustkorb durchfuhr. Sam stöhnte und krampfte zusammen. Dean griff besorgt wieder nach Sams Schulter. „Sam? Sammy was ist mit dir?“ „Argh!“ Sam bekam kein Wort raus. Panisch sprang Dean auf und drehte Sam auf den Rücken, was diesen vor Schmerz leise auf schreien ließ. „Sam was soll ich tun? Wie kann ich dir helfen?“, Dean wusste nicht was er tun sollte. Er hatte zwar schon geahnt, dass Sams nächster Anfall nicht lange auf sich warten lassen würde, aber er hatte schon gehofft etwas mehr Zeit zu haben, um sich zu überlegen, wie er Sam helfen konnte. Ein Klatschen ließ ihn erschrocken herum fahren. In einer Ecke stand ein schwarzhaariger großer Mann und klatschte applaudierend in die Hände, während er gering schätzend zu Dean hinüber sah. „Ich bin beeindruckt. Das ist also der berühmte Dean Winchester.“ „Ach. Und wer bist du? Und wie bist du hier rein gekommen?“, fragte Dean misstrauisch mit hochgezogenen Augenbrauen und richtete sein Waffe, die er aus seinem Hosenbund gezogen hatte auf den Fremden. „Na na. Nimm doch die Waffe runter. Du hast sicher schon von mir gehört. Mein Name ist Ray. Sam hat dir sicher schon von mir erzählt.“ „Ja, und das sagt mir ich sollte die Waffe lieber da lassen wo sie ist!“, raunte Dean und trat näher auf den Größeren zu. „Du solltest lieber verschwinden!“, fügte er bissig hinzu, doch der andere dachte nicht daran, stieß sich von der Wand ab, an die er sich bis eben gelehnt hatte und kam näher. Dean entsicherte seine Waffe, als er plötzlich ein leises Fauchen vernahm. Verwundert sah er hinunter und sah den kleinen Brownie, der sich von dem schwarzhaarigen Mann anscheinend bedroht fühlte und vor ihm zurück wich. Ray grinste nur und sah auf ihn hinab. Mit einem Satz trat er vor den kleinen verängstigten Gnom, der mit einem heiseren Schrei und einem leisen Plop verschwand. Ray hielt sich lachend den Bauch und sah zu Dean, der verwundert das Bild beobachtete, welches sich ihm bot. „So, den wären wir ein für alle mal los. Kann ich jetzt zu Sammy?“ „Ich denke nicht! Du solltest besser wieder dort hin verschwinden, wo du herkommst.“, raunte Dean, als Sam plötzlich, der sich vor Krämpfen auf dem Bett wand und den Kopf von einer Seite auf die andere warf. Dean hatte nur kurz nach dem Wuschelkopf gesehen, als er ein leises Lachen ganz knapp vor sich vernahm. Schnell wand er sich wieder zu dem anderen, doch der war nicht mehr da wo er eben noch stand, sondern saß neben Sam auf dem Bett. Mit einer Hand hielt er Sams Hände in einem festen Griff, mit der anderen sein Gesicht und sah Sam prüfend in die Augen. „Hey, weg von ihm oder ich werde...“ „Oder du wirst was? Wenn du abdrückst triffst du Sammy. Versprochen! Und jetzt lass mich machen!“ „Nein! Weg von ihm oder ich knall dich ab!“ Grinsend sah Ray wieder zu Dean. Er sah ihn nur an, tat nichts und schwieg. „Worauf wartest du?“ „Darauf, dass du Sam hilfst! Ich kann ihm helfen, die Schmerzen los zu werden. Aber du meinst anscheinend es besser zu wissen.“ Dean sah von Ray zu Sam dessen Atem schon beschleunigt ging, fast schon keuchte. Konnte der Schwarzhaarige ihm wirklich helfen und sollte er ihm trauen oder war das ein Falle? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)