So wie es ist... von L_Angel ((DeanXSam)) ================================================================================ Kapitel 34: Brüderchen & Brüderchen?? ------------------------------------- „Heißt das, dass ich auch kein Winchester bin?“, fragte Dean und machte sich auf alles gefasst. „Nein, Dean. Du bist ein Winchester. Deine Geburtsurkunde war nicht so gefälscht. Nicht in dieser Hinsicht.“, meinte Ted und biss erneut in sein Brötchen. „Wie denn dann? Lasst euch doch nicht alles aus der Nase ziehen!“, meinte er neugierig. Dean war zugleich erleichtert und entsetzt. Erleichtert, weil er wusste wo er her kam und nicht unwissend in der Leere schwebte mit nichts weiter als dem Wissen, dass er ja irgendwo herkommen musste. Dean sah zu Sam, der mit einem undefinierbarem Blick auf den Tisch sah. Er konnte sich nicht vorstellen wie es dem Größerem jetzt ging. So völlig aus seinem bisherigem Leben gerissen. Bei den ganzen Sachen, die sie in ihrem bisherigem Leben schon gesehen hatten, was sie erlebt hatten, Sams immer weiter wachsende Fähigkeiten. Langsam aber sicher wuchs ihnen alles über den Kopf. Es war als würden sie in einem riesigen Fass um ihr Leben paddeln, immer kurz vor dem Ertrinken. Und mit jedem Tropfen, der unaufhaltsam das Fass immer weiter füllte und sie an die Grenzen brachte. Dean schüttelte innerlich den Kopf und besann sich wieder auf das Hier und Jetzt. Was jetzt war zählte, egal was noch sein sollte, damit würden sie sich befassen wenn es soweit war. Immer eins nach dem anderen. Er und Sammy würden das schon alles packen. Das hatten sie doch immer geschafft. „Mary und John sind deine Eltern! Daran besteht kein Zweifel. Ich hab mal Fotos von ihnen gesehen. Und dein Vater sah dir als er noch klein war unglaublich ähnlich.“, meinte Bobby beruhigend. „Bei deiner Urkunde hatte jemand den Geburtsort verändert.“ Dean und Sam wechselten einen Blick und sahen danach wieder zu Ted und Bobby. „Was soll das denn?“, fragte Sam verwirrt. Warum hatte derjenige nur den Ort von Deans Geburt verändert? Was sollte das bringen? „Dean wurde nicht, wie bisher gedacht in Lawrence Kansas geboren, sondern in St. Cloud in Minnesota.“ „Und was ist da?“, fragte Dean und lehnte sich gespannt auf dem Stuhl vor, was wieder kleine Salven Schmerz durch seinen Körper schoss. Verdammter Schmerz! „Nichts soweit. Einfach nur ein kleines Städtchen. Aber es gab da einmal einen Vorfall. Wir haben im Internet ein wenig recherchiert und heraus gefunden, dass es dort vor genau dreiundzwanzig Jahren einen Zwischenfall gegeben hatte. Irgendein Verrückter war in ein Haus eingedrungen, hat eine allein erziehende Frau aufgeschlitzt im Garten liegen gelassen und ihr Haus mit dem darin befindenden Baby abgefackelt.“ „Lass mich raten, man hat ihn nie gefasst, aber was hat das mit uns zu tun?“, fragte Dean. „Nun mal ruhig, Jungchen. Ich sag es dir ja. Dieser Vorfall ereignete sich kurz bevor deine Eltern von dort nach Lawrence zogen.“ „Heißt das sie hatten was damit zu tun? Waren sie es? Aber warum? Was würde ihnen das bringen?“ „Dean! Dean, beruhig dich! Wir haben nie behauptet, dass Mary und John was damit zu tun gehabt haben, ja?! Es fiel uns nur auf. Mehr haben wir aber nicht raus kriegen können.“, meinte Bobby. Die Vier schwiegen eine Weile und dachten über das eben gesagte nach. Es gab noch so viele Sachen über die sie nichts wussten, um das vollständige Puzzle sehen zu können. „Wir sollten da hin und uns mal umsehen! Wenn wir uns beeilen sind wir heute Nachmittag da.“, entgegnete Sam und stand auf. Brownie, der die ganze Zeit still auf Deans anderer Seite an die Spüle gelehnt da gesessen und sie neugierig gemustert hatte, war sofort in eine Abwehrposition gegangen und fauchte Sam an. Dieser schüttelte nur wütend den Kopf und ging unbeeindruckt an dem Kleinen vorbei, der, als Sam am Nächsten bei ihm war versuchte nach ihm zu schnappen. „Nicht! Aus!“, rückte Dean sofort den Kleinen. Er wusste, dass er es nicht schaffen würde ihn zu dressieren, aber er wollte Sam zeigen, dass er es mitbekam und nicht einfach übersah. „Aber den nehmt ihr mit! Ich will das Vieh nicht länger unter meinem Dach haben!“, sagte Bobby grimmig und nahm einen letzten Schluck Kaffee aus seiner Tasse. „Dean!“, meinte Sam und sah ihn dabei eindringlich an. Er würde nicht mehrere Stunden zusammen mit diesem gemeingefährlichem Wesen in einem Auto verbringen. Das konnte Dean sich aber gewaltig abschminken. „Keine Panik! Ich überlege mir da schon was!“, beruhigte Dean die beiden, deren Blicke ihm nicht entgangen waren. Der Kleine war keine vierundzwanzig Stunden schon hier und hatte sich schon Feinde gemacht. Er hatte damit nicht lange gewartet. Aber Sam hatte recht, sie mussten sich auf den Weg nach St. Cloud machen und sich näher über die merkwürdigen Geschehnisse damals schlau zu machen. Dean fragte sich wie Mary und John Winchester in diese Vorkommnisse passen. Ob sie wirklich nichts damit zu tun hatten? Und wenn sie damit nichts zu tun hatten, warum sind sie dann so kurz nach diesem Vorfall weit weggezogen? Es gab einige Fragen auf die sie Antworten finden mussten. „Okay, dann mal los! Kommt ihr beiden nicht mit?“, fragte Dean die beiden älteren Jäger, die ruhig am Tisch sitzen geblieben waren. „Nein. Wir haben auch noch einiges zu tun. Du weißt doch das der Dämon, den wir vor einigen Jahren gebannt haben wieder frei ist. Wir müssen uns daran machen ihn wieder zu bannen und dafür noch einiges zu erledigen.“ „Wenn ihr Hilfe braucht sagt uns Bescheid, ja?!“, meinte Dean. Sam hatte nun vier langweilige, viel zu warme Stunden mit Dean UND dem Brownie hinter sich. Dean hatte es nicht regeln können, dass Vieh endlich los zu werden. Sam hatte zwar versucht Dean dazu zu bewegen was zu machen, aber der wusste nicht wie. Und um ehrlich zu sein, wusste auch Sam nicht genau was sie mit dem Kleinen tun sollten. Grummelnd saß Sam auf seinem Platz an die Beifahrertür gelehnt, im Blickwinkel immer die Rückbank, auf der sich der Brownie seit kurzen mit großer Begeisterung austobte. Dean warf von Zeit zu Zeit einen überprüfenden Blick in den Rückspiegel, um nach zu sehen, ob der Brownie das Leder der Rückbank in ruhe ließ. Er hatte die Autoheizung auf volle Leistung gestellt, weil der Kleine gefroren hatte. Sam war mehr als genervt. Wenn Dean mal nicht hinsah würde er ihn erschießen. „Wir brauchen nur noch ungefähr zehn Minuten bis St. Cloud. Wir suchen dann am besten erstmal das Rathaus oder das Einwohnermeldeamt, um die damalige Adresse von uns raus zu kriegen. Ich spring dann kurz mal rein und dann können wir unsere ehemaligen Nachbarn näher kennen lernen.“, meinte Dean und wollte die Musik wieder lauter drehen, aber Sam hielt ihn zurück. „Oh nein! Ich geh rein und suche die Adresse und du bleibst hier!“, bestimmte Sam. Dean sah ihn von der Seite her an und grinste. „Du hast angst allein mit dem Kleinem im Auto zu sitzen? Sammy! Du enttäuscht mich!“, lachte Dean und bog kurz nach dem Ortsschild auf die Hauptstraße ab. Zum Glück waren die wichtigsten Standpunkte der Stadt mit Schildern gekennzeichnet. Dean hasste es wenn sie ewig herumfuhren und danach suchten oder noch schlimmer irgendwen auf der Straße danach fragten. „Ich hab keine Angst allein mit dem Vieh! Aber du solltest welche haben!“ „Ach, und warum?“ „Erstens: der Kleine hat irgendwelche komischen Kräfte, mit denen er dich jeder Zeit fertig machen. Zweitens: Solltest du angst haben den restlichen Tag damit zu verbringen sein Blut vom Rücksitz zu kratzen, da ich ihn erschieße, wenn er mich noch ein einziges mal anknurrt!“, meinte Sam ernst. Überrascht sah Dean zu dem Größeren. „Und was ist Nummer drei?“, fragte Dean wagemutig und spähte vorsichtig zur Seite. Sam knirschte mit den Zähnen und starrte aus dem Fenster. Vielleicht hatte Dean es ein bisschen übertrieben?! Sam war keine zehn Minuten in dem grauen Kasten von Amt, als Dean ihn auch schon wieder aus dem Gebäude treten sehen konnte. „Mhm, das ging aber mal schnell, Sammy.“, meinte er. Hinter sich hörte er ein leises verdrießliches Zischen. Er sah mit halb umgedrehtem Oberkörper über die Lehne zu dem kleinen Brownie, der sich tief in das Leder der Rückenlehne geschmiegt hatte und vor sich hin blubberte. „Und du benimmst dich endlich! Verstanden?“ Dean deutete die Bewegung des Kleinen als ein zustimmendes Nicken und drehe sich vollständig zu Sam, der sich gerade wieder auf seinen Platz setzte und ihm eine Pappmappe reichte. „Was ist das?“, fragte Dean und öffnete sie. „Die Adresse und der Bericht zu dem Vorfall mit der Frau und dem Baby.“ Dean sah verblüfft zu dem Größeren. „Wie bist du da so schnell ran gekommen? Du warst keine zehn Minuten da drin.“ „Die Bearbeiterin, Blair Withmann, die gerade Publikum hatte war sehr hilfsbereit!“ Dean zog die Augenbrauen zusammen und sah Sam weiterhin an. „Was hast du ihr denn aufgetischt?“ „Wir sind auf der Suche nach alten Freundinnen unserer vor kurzen verstorbenen Mutter. Blair Withmann hatte alles ganz schnell raus.“ „Warum betonst du die ganze Zeit ihren Namen so?“ „Kommt er dir irgendwie bekannt vor? Blair Withmann.“ „Nö! Sollte er?“, Dean wusste nicht was er mit ihm anfangen sollte. Er kam ihm zwar irgendwie bekannt vor, aber Withmann war nicht gerade ein seltener Name. „Als ich meinen Namen nannte und den von Mum und Dad nannte, fiel sie mir fast um den Hals vor Freude!“ „Sie kannte Mum und Dad?“ „Sie war unsere Nachbarin. Sie sagte sie hätte in zwei Stunden Schluss und hat uns zu ihr eingeladen. Ihre Adresse liegt bei.“ „Prima. Warum geht das mit dem Recherchieren nicht immer so schnell?“, fragte Dean begeistert und startete den Motor. Blair Withmann war eine Frau in den späten Dreißiger. Sie hatte langes, hellblondes Haar, das ihr fast in den Nacken reichte. Sie sah wie die perfekte Hausfrau aus den Sechzigern. Korrekte Kleidung, die Wohnung war perfekt aufgeräumt und ausgestattet und die selbstgemachte Limonade war ein Traum. Dean hatte sich das jedenfalls vorgestellt, als Sam sie kurz beschrieben hatte, aber ein Schritt über ihre Türschwelle ließ seine Vorstellungen in Trümmer fallen. Das Haus wirkte Dunkel, hier und da lagen Haare von den vier? Katzen, die ab und zu durch seine Beine tauchten und es wirkte, als wäre es eine Zeit lang vernachlässigt worden. Die selbstgemachte Limonade schmeckte unglaublich. Dean hätte nicht gedacht, dass es jemandem gelingen könnte den Geschmack von alten Sportsocken und mindestens zwei Wochen stehen gelassenem Wasser in einem Getränk einzufangen, aber Blair war es gelungen. In einem unbesehenem Moment spuckte er das Gebräu zurück ins Glas, goss es schnell in die Topfpflanze neben dem Sofa und stellte das Glas lächelnd zurück. Sam bemerkte dies natürlich und war froh darüber, dass Dean der von ihnen war, der immer schneller bei angebotenem Essen und Trinken war. So konnte es sich die üble Begegnung mit der Limonade ersparen. „So, Miss Withmann...“ „Nennt mich Blair! Ich kann es immer noch nicht fassen dich endlich wieder zu sehen, Dean. Du warst so ein süßer kleiner Fratz, als ich dich das letzte Mal gesehen hatte.“ „Sie kennen mich?“, fragte Dean stirnrunzelnd. An manche Dinge von Früher konnte er sich so klar erinnern, aber an diese Frau kein Stück. „Natürlich! Ich war es, die deine Mutter ins Krankenhaus brachte, als die Wehen begannen. Dein Vater war gerade auf der Arbeit gewesen, musst du wissen. Und ich hatte gerade meinen Führerschein gemacht. Es war so aufregend gewesen!“, kicherte und trank doch tatsächlich was von der Limonade. Hatte die keine Geschmacksnerven mehr, dachte Dean. Wahrscheinlich nicht mehr, wenn sie dieses Gesöff öfters trank. „Das wusste ich gar nicht.“, meinte Dean wahrheitsgemäß und versuchte nicht zu sehr beunruhigt zu klingen. Wenn diese Frau gefahren war konnte er froh sein, dass es überhaupt zu seiner Geburt gekommen war. Sie machte nicht den vertrauensseligsten Eindruck auf ihn. „Ja, ich war bei der Geburt dabei. Du warst so winzig und hast die ganze Zeit geschrien.“, lachte sie und strahlte Dean an. „Ich hab öfters auf dich aufgepasst. Wir hatten immer viel Spaß. Du hast es zum Beispiel geliebt wie ein kleiner Wirbelwind durchs ganze Haus zu rennen und dich zu verstecken. Wenn ich dann nah genug an deinem Versteck war, bist du rausgesprungen und hast mich gejagt. Du hast es geliebt das zu spielen.“ Dean errötete leicht und Sam konnte sich sein Grinsen nicht mehr verkneifen. „So, und jetzt hast du also einen kleinen Bruder? Sam, richtig? Wie alt wenn ich fragen darf?“ „Ja, Sam. Ich bin dreiundzwanzig.“ Verwirrt zog Blair die Stirn kraus und sah eine Weile zur Seite. „Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte Sam nach, konnte sich aber schon denken was jetzt kam. „Ich kann mich nicht erinnern, dass Mary zu dieser Zeit schwanger war. Jedenfalls hat sie nichts gesagt oder sich irgendwie anders verhalten. In diesem Zeitraum gab es nur eine Schwangere hier in der Gegend und das war Sarah Payne von Gegenüber. Sie hatte nicht viel mit den Leuten in der Gegend zu tun und hielt sich lieber zurück. Sehr misstrauische Frau, wenn ihr mich fragt. Nur eure Mutter traf sich manchmal mit ihr. Besonders nach der Geburt half Mary ihr mit dem Kind. Sarah hatte anscheinend niemanden, den sie fragen konnte. Sie schienen sich immer gut verstanden zu haben. Ich wollte nicht näher mit dieser Frau zu tun haben. Wenn ich in ihrer Nähe war lief es mir immer kalt den Rücken runter. Irgendwie machte sie mir ein bisschen angst. Und dann kam dieser schreckliche Zwischenfall.“, Blair schluckte und hielt sich eine Hand vor die Brust, als sie daran zurück dachte. „Können sie uns erzählen woran sie sich noch erinnern können?“, fragte Sam vorsichtig, um nicht zu aufdringlich zu klingen. Doch sie blickte ihn leicht böse an. „Du sollst mich doch Blair nennen! Aber ja. Also es war schon spät an diesem Abend gewesen, als ich von einer Freundin nach hause kam. Ich sah noch Licht im Fenster von Sarah Payne´s Haus, was mich aber nicht weiter interessierte, das sie oft bis spät in die Nacht aufblieb. Doch dann hörte ich plötzlich dieses leise Grollen und dann ging alles ganz schnell. Ich hörte einen grellenden Schrei aus dem Haus, dass auch schon fast vollständig in Flammen stand. Eine Nachbarin hatte ihn ebenfalls gehört und hatte sofort die Polizei gerufen. Die hat dann die beiden Leichen gefunden. Am nächsten Tag stand ein riesiger Artikel darüber in der Zeitung. Ich hab euch die Seite ja vorhin kopiert. Sie hatten nur die Leiche von Sarah gefunden, die Leiche ihrer Tochter war kaum zu identifizieren gewesen, als sie das Haus gelöscht hatten. Grausam! Einfach schrecklich sowas!“ Sam und Dean schwiegen. „Was mich nur wundert ist, dass sie in der Zeitung von einem kleinen Mädchen sprachen. Ich dachte mich erinnern zu können, dass Mary immer von Sarahs süßem kleinen Jungen sprach.“ Sam sah schnell zu Dean, der seinem Blick schon entgegen kam. Sie wussten, dass sie in diesem Moment das Selbe dachten, aber dies wohl besser später im Motel besprachen. „Da hatte ich mich wohl geirrt. Dean, noch etwas Limonade?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)