So wie es ist... von L_Angel ((DeanXSam)) ================================================================================ Kapitel 33: Partus scirene -------------------------- Sam erwachte, als er hörte wie unten eine Tür zu geschlagen wurde. Erschrocken wagte er es nicht einmal zu atmen und lauschte. Er konnte laute Stimmen von unten hören. Bobby und Ted schienen wieder zurück gekommen zu sein. Beruhigt legte Sam seinen Kopf zurück au sein Kissen, dass sich viel härter anfühlte als bisher. Müde öffnet er ein Auge, um sich seiner momentaner Position sicher zu sein. Wie vermutet lag er mit dem Kopf auf Deans Schulter, der beide Arme um seine Schulter und seinen Rücken geschlungen und ihn so dicht an sich gezogen hatte. Schmunzelnd rückte er etwas näher und plazierte einen sanften Kuss auf Deans Schläfe. Der Schlafende rührte sich kurz ein wenig und zog schließlich seine Arme und somit auch Sam enger an sich. So schön es auch war, das Dean ihn umarmte und er ihm so nahe sein konnte, aber alles hatte seine Grenzen. Sam tauchte nach Atem ringend unter dem oberen Arm ab und befreite sich aus dem Griff des anderen. Dean konnte sogar im Schlaf ziemlich besitzergreifend sein. Sam hob eine Hand und fuhr ganz leicht mit den Fingerspitzen die Konturen des Gesichts des Schlafenden nach. Seine Augenbrauen waren nicht wie sonst leicht ins runter gezogen, sondern entspannt wie der Rest seines Gesichtes. Sam konnte sogar mit etwas Anstrengung ein kleines Lächeln in Deans Mundwinkel sehen. „Dude, was hast du mit meinem Gesicht vor?“, fragte Dean ganz ruhig ohne die Augen zu öffnen. Erschrocken zuckte Sam zurück und grinste. Er hatte gar nicht bemerkt, dass der andere wach war. „Wie lange bist du denn schon wach?“ „Seit Bobby die Tür so laut ins Schloss geschmissen hat. Denkst du ich schlafe bei so was einfach weiter?“ Sam lächelte und lehnte sich wieder an Deans Schulter. „Wie spät ist es?“, murrte Dean gähnend. Sam reckte sich etwas, um auf den alten Wecker auf dem kleinen Tisch auf der gegenüber liegenden Seite des Zimmers zu erkennen. „Kurz nach neun. Wir sollten aufstehen.“, murmelte Sam. Keiner bewegte sich auch nur einen Zentimeter von seiner Position weg. „Wolltest du nicht aufstehen?“ „Ich hab nur gemeint, dass wir aufstehen sollten. Nicht das wir es auch tun müssen.“ Dean grinste und kraulte Sam durchs Nackenhaar. Dieser genoss die sanfte Berührung und lehnte sich noch näher an den anderen. Sam schloss seine Augen. Deans Geruch stieg ihm in die Nase. Er roch herb, aber angenehm. Sam hätte die ganze Zeit hier liegen bleiben können, doch plötzlich ertönten laute Rufe und Gepolter von unten. Sam und Dean sahen sich fragend ins Gesicht. „DDEEEAAAANNNN!!!!!!!!! SSSAAAMMM!!!!“, kam Bobbys Schrei von unten. Dean zuckte erschrocken zusammen und jede einzelnen Faser seines Körpers sagte ihm, dass er sein Leben riskierte, wenn er sich von hier weg bewegen würde. Aber er ahnte schon, dass er wahrscheinlich darum herum kommen würde. „DEAN! SAM! Kommt sofort hier runter!“, schrie Bobby erneut. Genervt stöhnte Sam auf und setzte sich hin. Bobby war nicht der Typ, der vor Wut ausrastete und unkontrolliert herum schrie. Er war immer ruhig und beherrscht. Bis auf das eine mal, als sie noch klein waren und ihr Vater sie wieder bei Bobby abgeladen hatte. Er war wieder hinter irgend einem Wesen her und wollte die beiden in Sicherheit wissen. Dean war ungefähr Zehn gewesen und er dementsprechend sechs Jahre alt. Sie hatten damals auf dem Schrottplatz zusammen gespielt und irgendwie war dabei Bobbys damaliges Auto ausversehen in die Schrottpresse gelangt. Bobby hatte sie den ganzen Tag angeschrien, immerhin waren die meisten seiner Waffen und andere Sachen von unschätzbarem Wert drin gewesen. Den Rest des Sommers mussten sie darauf drin verbringen und Daten, Zutaten eigentlich so gut wie alles was interessant wirkte aus alten, staubigen Büchern raus suchen. „Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht?“, grumelte Dean und fischte mit einer Hand nach seiner Hose, die etwas entfernt auf dem Boden lag. Aus dem Augenwinkel beobachtete er Sam, der gerade aufstand und ebenfalls in seine Jeans schlüpfte. Dean konnte sehen, wie sich beim Anziehen jeder Muskel von ihm bewegte. Sam fielen ein paar Haarsträhnen in die Augen, die er sich mit einer Hand aus dem Gesicht nach hinten wischte. Im Licht des frühen Morgens wirkte sein Haar für Dean fast sirupfarbenden und das erinnerte ihn wiederum an seinen Magen der vor Hunger schon grummelte. Was Dean ihm nicht verübeln konnte, immerhin hatte er seit gestern Mittag nichts mehr zu Essen bekommen, da Sam ihm abends ja nichts mehr machen wollte. Und das war schon viel zu lange her für seinen Geschmack. „Was guckst du so verträumt in der Gegend herum? Wolltest du dich nicht anziehen?“, fragte Sam, der schon eine Weile, mit vor der Brust gekreuzten Armen vor ihm stand und auf ihn hinab sah. „Komm, lass uns frühstücken gehen!“, meinte Sam, klopfte Dean kurz auf die Hüfte und verließ ihr Zimmer. Frühstück, das war doch mal ein Wort. Dean sprang mit einem Satz aus dem Bett und bereute es im nächsten Moment sofort wieder. Ein ziehender Schmerz machte sich aus seiner Lendengegend in seinem ganzen Körper breit. Stöhnend ließ er sich langsam wieder aufs Bett zurück sinken, doch das Sitzen war, was eigentlich kaum möglich sein dürfte noch schmerzhafter. Wie hatte er das die ganze Zeit über nicht mitbekommen? War er so auf Sam fixiert gewesen, dass er so offensichtliche Schmerzen einfach ausblenden konnte? Wäre praktisch für die Zukunft! Aber was musste, das musste. Und Dean musste nun endlich aufstehen und zu den anderen. Bobby klang wirklich stink sauer. Mit zusammen gebissenen Zähnen schlüpfte er in seine Sachen. Nur seine eine Socke konnte er nicht finden. Verwirrte drehte er sich im Kreis herum und suchte den Boden ab. Es dürfte eigentlich ja nicht schwer sein in einem, bis auf ihre beiden Taschen, leerem Zimmer eine Socke zu finden, aber sie war weg. Mühsam kam Dean auf die Knie und sah unters Bett und ganz weit Hinten konnte er das gesuchte Stück finden. Wie hatten sie es gestern, naja genau genommen heute früh, nur geschafft ihre Sachen so weit zu verstreuen. Wie auf Eiern gehend ging Dean die Treppe hinab und wollte ins Wohnzimmer, als er einen lachenden Sam im Türrahmen stehen sah. „Was ist so lustig?“ Stirnrunzelnd stellte er sich neben den anderen und folgte seinem Blick, der ins Chaos führte. Das Wohnzimmer war kaum zu erkennen. Überall lagen Bücher mit heraus gerissenen Seiten, alle Schranke waren offen und geleert worden. Kissen mit heraus gerissen Füllungen lagen auf dem Boden und Dean glaubte sogar eine Stelle im Teppich zu sehen an der irgend etwas herum geknabbert hatte. Mitten im Zimmer stand ein vor Wut rot angelaufener Bobby, der versuchte dem kleinem Brownie seinen Schuh zu entreissen. Wie hatte er es nur geschafft ihm den Schuh aus zu ziehen, fragte sich Dean und konnte ein Grinsen nicht zurück halten. Bobby hatte im Augenwinkel mitbekommen das Dean jetzt unten war, ließ den Schuh los, den der Kleine sofort in die nächste Ecke warf, und kam mit drohenden Blick auf ihn zu. „Bring das wieder in Ordnung oder ich vergesse mich!“ Dean nickte kurz und knapp. „Sam?“, fragend, ob dieser ihm helfen würde sah Dean zu dem anderen hoch, der immer noch nicht aufhören konnte zu lachen. „Hey, ich hab gesagt, dass das Ding weg muss. Du wolltest dich nicht darum kümmern. Und jetzt ist es deins. Viel Spaß damit!“ „Sam hat recht! Und jetzt mach endlich was dagegen, bevor Bobby die Schrottflinte aus dem Wagen holt.“, meinte Ted, der wagemutig zwei dampfende Tassen Kaffee durch das Chaos balanciert hatte und Sam eine davon überreichte. „Na toll! Und wie soll ich das machen?“, murrte Dean, ging in die Mitte des Zimmers und ließ seinen Blick auf der Suche nach dem kleinen Übeltäter, den er an Bobbys Schnürsenkel knabbernd in der Ecke recht von ihm fand. Dean sah wie sich die kleinen abstehenden Ohren mit bewegten, wenn er einen Schritt tat. Das Vieh war echt unheimlich. Dean räusperte sich und der Brownie hörte auf zu kauen und sah ihn mit seinen großen, glänzenden Augen an. Dann ging es plötzlich ganz schnell, der Brownie verschwand von einem Moment auf den anderen vor seinen Augen. Dean blinzelte alarmiert mehrmals um zu überprüfen, ob er sich das nur eingebildet hatte, aber in der Ecke lag nur noch Bobbys angenagter Schuh. „Dean! Hinter dir!“, meinte Sam, der mit Ted im Türrahmen stand und genüsslich seinen Kaffee trank. Angesprochener drehte sich schnell nun und sah nach unten, wo ihm der Brownie einen kleinen Teller mit, so wie es aussah einem kleinen Schlammball oder so was. Dean zog angewidert eine Augenbraue hoch und sah fragend zu Sam, der nur kurz mit den Schultern zuckte. Der kleine Brownie merkte anscheinend, dass Dean nicht wusste was er von ihm wollte, nahm sich mit der kleinen Hand ein Stück und schob es sich in den Mund, während er den Teller näher zu Dean schob. Dean sah wieder zu Sam und Ted. „Er hat dir was zu Essen gemacht, Jungchen. Er scheint dich zu mögen!“, meinte Ted und deutete auf den Kleinen, der mit großen Augen zu ihm aufsah. Dean ging in die Hocke, was er auch gleich wieder bereute, da sich sein Hintern lautstark meldete. Wie ein Mann ertrug er den Schmerz und ließ sich nichts anmerken. Fast auf Augenhöhe mit dem Kleinen sah er diesem in die Augen. „Danke. Kannst du diesen Saustall aufräumen?“, fragte Dean, als würde er mit einem fünfjährigem Kind reden. Der Kleine nickte so doll, dass ihm beinahe der Kopf wegflog. Er stand auf, sah nochmal zu Dean auf, nahm den Teller und warf ihn an die nächste Wand. Breit grinsend sah der Brownie wieder zu Dean, dessen Gesicht gerade entgleiste. Bobby würde ihn umbringen. Der Schlammball rutschte langsam die einst weise Wand herunter. Er war so was von tot! „Der ist echt saublöd!“, hörte Dean Sam lachen. Sam wollte erneut einen Schluck aus seiner Tasse nehmen, als er plötzlich die Kontrolle über seine Hand verlor und sich den heißen Kaffee über die Brust kippte. „Argh! Verdammt!“, schimpfte er und ließ vor Schmerz die Tasse fallen. Dean wandte sich zu ihm, als ein leises Kichern an seine Ohren drang. Verwirrt sah er zur Seite und sah den kleinen Brownie, mit einem Grinsen von einem abstehenden Ohr bis zum anderen, der Sam belustigt beobachtete. Sam hatte also Recht. Mit dem Ding stimmte was nicht. Aber wie sollten sie ihn los werden. Dean sah wie Sam laut fluchend das Zimmer verließ, um sich ein neues Shirt an zu ziehen. Zeitgleich trat Bobby wieder ins Wohnzimmer. Er hatte sich anscheinend wieder beruhigt. „Dean! Du hast innerhalb weniger Tage zweimal alles auf den Kopf gestellt. Hab ich dir was getan? Was ist es? Sag schon!“ „Das war ich nicht, sondern der!“ Bobbys Gesicht wurde rot vor Zorn. „Okay, es tut mir Leid. Kommt alles wieder in Ordnung!“, murrte Dean mit hängendem Kopf. Zwei Stunden später hatte Dean alles soweit wieder sauber gemacht, das Bobby ihm erlaubte erst einmal was zu essen, bevor er den Rest erledigen konnte. Es hatte, obwohl Sam sich erweichen ließ und ihm schließlich doch geholfen hatte ziehmlich lange gedauert alles auf zu räumen. Er setzte sich neben Sam zu den anderen an den Tisch und schob sich ein Brötchen nach dem anderen rein. „Warum habt ihr so lange gebraucht? Wo hin seit ihr mit der Erklingleiche denn hingefahren?“, fragte Sam. „Den haben wir hier in der Nähe entsorgt, war kein Problem. Ein Bekannter von mir, der bei der Stadt arbeitet, schuldete mir noch einen Gefallen. Er kennt da jemanden, der das Vieh einäschern lässt ohne groß Fragen zu stellen. Verbrennen ist am sichersten, Jungchen.“, antwortete Ted grinsend. „Wo wart ihr denn so lang, während ich auf Dean und den Kleinen aufpassen musste?“, fragte Sam und hatte augenblicklich einen recht unbequemen Ellenbogen in der Seite. Von der anderen Seite, aber zu seinem Glück ein Stückchen weiter weg konnte er ein leises Fauchen hören. Der kleine Brownie verstand eindeutig mehr von dem was sie sagten, als er vorgab. Sam wand seinen Blick von dem kleinen Ungeheuer wieder zu den anderen. „Wir waren in Rapid City und haben ein paar Sachen überprüft.“ „Das ist fast vierhundert Meilen weg. Was war denn so interessant? Ging es um den Dämon?“ „Nein, Dean hat mir gestern von der Sache mit deiner falschen Geburtsurkunde erzählt und das haben wir überprüft. Ted ist ein Genie, wenn es um Computer und so was geht.“ „Ein Genie nun auch wieder nicht.“, stritt Ted ab. „Jetzt sei mal nicht so bescheiden. Für dein hohes Alter weißt du ne Menge!“ „Ich gebe dir gleich hohes Alter! Ich bin fit wie noch nie. Dagegen wirkst du schon wie eine Mumie!“ „Hey, hey. Hört auf zu streiten, das bringt doch nichts!“, rief Dean die beiden Alten wieder zur Vernunft. Ihm war nicht entgangen wie ruhig Sam geworden war. Er wusste, dass ihm dieses Thema sauer aufstieß, aber es war wichtig. „Was habt ihr heraus gefunden?“ „Ja, natürlich haben wir das.“, meinte Ted beleidigt, als hätte Dean seine Art zu recherchieren runter machte. „Und was? Wisst ihr woher Sam kommt?“ „Nicht bei Sam. Wir haben uns deine Urkunde angesehen und raus gefunden, dass auch sie gefälscht wurde. Es ist schwer zu erkennen, weil da ein echter Könner am Werk war, aber sie ist falsch, Jungchen!“, meinte Ted. Dean stockte der Atem. Das konnte doch nicht war sein. Er auch? „Heißt das, dass ich auch kein Winchester bin?“, fragte Dean und machte sich auf alles gefasst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)