So wie es ist... von L_Angel ((DeanXSam)) ================================================================================ Kapitel 8: Hab ich dich! ------------------------ Sam erwachte früh, die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster kamen, tänzelten in seinem Gesicht und weckten ihn. Grummelnd hob er einen Arm um seine Augen abzuschirmen. Er wollte sich mit der anderen Hand über das Gesicht streichen, als er merkte das er diese nicht bewegen konnte. Irritiert sah er zu Seite und sah Dean, der an seine Schulter gelehnt schlief und die ganze Zeit über seine Hand hielt. Was war denn bitte schön hier los? Eine Weile beobachtete er die entspannten und ruhigen Gesichtszüge seines Bruders bevor er sich vorsichtig, um ihn nicht zu wecken aus dessen Griff heraus wand. Ganz langsam hob er seinen linken Arm und schob seine Schulter so nach unten das Dean´s Kopf jetzt auf dem Kissen lag. Sam hielt vor Schreck den Atem an, als Dean sich plötzlich nuschelnd tiefer ins Kissen kuschelte. Erleichtert stieß Sam die Luft zwischen den Zähnen aus, zum Glück war Dean nicht wach geworden. Behutsam strich er ihm eine Wimper, die lose auf seiner Wange lag von dort weg und betrachtete ihn genauer. Lange hatte er ihn nicht mehr so ruhig und entspannt gesehen. Er kam in letzter Zeit nicht wirklich zur Ruhe, ständig stand ein neuer Job an und nie hatte etwas Zeit für sich. Vielleicht sollte Dean mal kurz eine Auszeit nehmen, während er sich näher mit ihrem Fall beschäftigt. Lächelnd strich er mit dem Zeigefinger Dean´s Konturen nach. Die ganzen Jobs, ihr ganzes Leben hatte Spuren hinterlassen. Hastig erhob Sam sich bevor Dean erwachte und komische Fragen stellen würde, obwohl er eigentlich die Fragen stellen müsste. Immerhin hatte sich Dean gestern Nacht einfach zu ihm in seine Bett gelegt. Das hatte er noch nie gemacht, noch nicht mal früher als sie noch klein waren, da ist Sam manchmal zu Dean unter die Decke gekrochen wenn er schlecht geträumt hatte, aber nicht Dean und sie waren ja nun auch keine Kinder mehr. Mit schnell pochendem Herzen stand Sam auf. Was tat er hier eigentlich? Am Besten sprach er die Sache später nicht an, dann umging er ganz einfach die unangenehmen Fragen. Sollte Dean etwas dazu sagen, müsste er sich halt was einfallen lassen. Vielleicht, dass sie gestern zu betrunken waren... Sam versuchte sich an den gestrigen Abend zu erinnern. Nichts. Vielleicht hatte er ja wirklich zu viel getrunken und daher einen Blackout, aber er trank doch sonst auch nicht viel. Er wusste das er nicht viel verträgt. Aber es musste so sein. Das Letzte an das er sich noch erinnern konnte, war das sie vom Gespräch mit dieser Mutter zurück ins Motel gefahren waren. Sam schielte an sich herab, er trug noch seine Klamotten. Also mussten sie sehr betrunken gewesen, dass sie nicht mal aus den Sachen kamen. Er sah wieder auf Dean hinab und errötete, vielleicht war es doch besser so wie es war. Wie sollte das nur weiter gehen? Sam war so in seine Gedanken vertieft, dass er gar nicht mitbekam das Dean gerade blinzelnd aufgewacht war und sich nun suchend um sah. "Sammy?", nuschelte er und versuchte vergeblich die Augen offen zu halten. Als er diesen nicht neben sich fand, stand er so schnell auf, wie er konnte und stolperte auch prompt über seine Schuhe, die er sich gestern noch ab gestriffen hatte, nachdem er sicher gegangen war, dass Sam tief und fest schlief. "W-wo..", begann er, aber erblickte ihn auch schon im nächsten Moment am Bettrand stehend. "Wie geht es dir? Hast du noch Schmerzen? Brauchst du was?", überfiel Dean ihn sogleich mit Fragen über Fragen. Stirnrunzelnd sah Sam auf ihn hinab. "Wovon sprichst du oder träumst du noch?" "Was? Du weißt es nicht mehr?" "Was denn? Was war gestern?" "Ich glaube, dass du wieder eine deiner Visionen hattest. Nur viel stärker, als sonst. Was war das?" Dean setzte sich wieder auf den Bettrand und sah zu seinem Bruder auf, der mit gerunzelter Stirn an der Wand lehnte. Er konnte förmlich sehen wie die kleinen Rädchen in seinem Kopf arbeiteten und nach einem Ergebnis suchten. Vergeblich, der nachdenkliche Ausdruck auf seinem Gesicht blieb. "Sammy?" "Huh?!", gab Sam von sich und sah wieder vom Boden auf. "Was war mit dir?" "Das fragst du mich? Bis eben dachte ich wir hätten uns gestern so richtig zulaufen lassen. Das wäre mir der liebste Grund für den Blackout!", Sam fuhr sich mit den Händen durch die Haare und lief im Zimmer auf und ab. "Okay, was machen wir jetzt?", fragte er schließlich. Er hatte aufgegeben sich an den vorigen Abend zu erinnern, das brachte nichts außer Kopfschmerzen. "Wie oft ist dir so was schon passiert?", fragte Dean, wollte die Frage aber schon gleich zurücknehmen, als er sich mit Sam´s Blick konfrontiert sah. "Was denkst du?" "Okay, okay. Dumme Frage. Am Besten bleibst du hier und ruhst dich aus, während ich Frühstück hohle. Also Muffins oder Croissant?" Sam stieß sich von der Wand ab, doch Dean hob die Hände und schüttelte den Kopf. "Du bleibst hier und ruhst dich aus!", sagte er mit ernster Stimme, die kein aber, wenn oder vielleicht zulassen würde. Sam gab auf und ging mit einem Schulterzucken zu seinem Bett und setzte sich neben Dean, der gerade seine Schuhe anzog. "Wir müssen raus kriegen was mit dir los ist! Vielleicht beeinflusst dich der Dämon. Oder zumindest deine Visionen.", Dean stand optimistisch auf und sah zu seinem Bruder hinab, der etwas erschlagen mit einer Hand am Reißverschluß seiner Jacke nestellte. Dean kannte diesen Blick, genervt aufseufzend setzte er sich wieder neben seinen Bruder und sah diesen an. "Was ist los, Sammy?", fragte und lächelte ihn sanft an. Sam spürte wie ein angenehmes Kribbel ihm dabei von oben bis unten durch den Körper jagte. Unruhig, da er auf keinen Fall wollte das Dean irgendwas von diesem Wahnsinn, denn er sich in letzter Zeit zusammen fantasierte, atmete er tief ein und aus und sah schließlich auf. "Bin müde!", log er und lächelte zurück. Dean streichelte ihm kurz freundschaftlich über den Rücken, wofür Sam ihn im Moment erwürgen konnte. Bildete er sich das ein oder hatte Dean Spaß daran ihm jedes Mal einen Herzkasper zu verursachen, wenn er ihm näher kam. "Na dann, tu endlich mal was ich sage und leg dich hin!", sagte Dean nachdrücklich und schob ihn in die Kissen. Sam hatte nie darauf geachtet wie schön seine Augen waren. Okay, jetzt wollte er lieber sich selbst erwürgen, statt seinem gegenüber. Mit einem Augendrehen legte er sich auf die Seite. "Bleib liegen und ruh dich aus. Bin gleich wieder da. Ich beeil mich!", sagte Dean, strich Sam liebevoll eine Strähne aus der Stirn und ging schnell zur Tür. "Lass dir ruhig Zeit!", murmelte Sam und kuschelte sich tiefer in die Kissen. Dean hatte nicht richtig verstanden was Sam gesagt hatte und drehte sich lauschend um, doch Sam schien bereits eingeschlafen zu sein. Schulterzuckend öffnete er die Tür und schloss sie wieder leise hinter sich. Draußen auf dem Parkplatz war für die Uhrzeit verhältnismäßig viel los. Hausfrauen mit ihren Kindern fuhren in ihren Autos zur Schule, zum Kindergarten oder sonst wohin, wohin man in einer Familie mitten in der Woche um halb Acht fuhr. Pfeifend ging er, die Schlüssel um den Zeigefinger drehend zum Wagen. Warum war er nur so fröhlich heute? Sam geht es wieder gut! Ja, aber sie wussten aber auch nicht warum es ihm so schlecht ging. Eine Vision war es nicht, sagte er. Sam hatte sich nicht mal daran erinnern, diese Schmerzen gehabt zu haben. Dean spürte wie ihm ein kalter Schauer den Rücken runter lief. Wie lange ging das wohl schon so, ohne das er was mitbekommen hatte? Wie oft hatte er sich mit einem Mädchen vergnügt, während Sam allein in ihrem Motelzimmer unter Schmerzen litt? Verdammt! Wütend ließ er den Wagen an und fuhr schnell vom Parkplatz zum nächsten Supermarkt. Er beeilte sich mit dem Einkauf, um schnell wieder bei Sam zu sein. Er wollte ihn nicht länger als nötig allein lassen in diesem Zustand. Auch wenn er immer sagte das es ihm gut geht. Er hatte sehr wohl mitbekommen, dass der andere gelogen hatte, als er sagte das es ihm gut ging. Dean wusste wann sein Bruder log. Der pickelige, hagere Kerl mit den roten Haaren hinter der Kasse grinste ihn mit seinem schiefen Zahnspangengrinsen an und zog viel zu langsam Artikel um Artikel über den Scanner. Mann hatte der Schnecken gefrühstückt? Von einem Bein aufs andere hüpfend sah er sich um. Hinter ihm stand eine alte Oma, die im stehen zu schlafen schien, da sie immer wieder zusammenzuckte und sich dann verwirrt umsah. Grinsend den Kopf schüttelnd drehte Dean sich wieder nach vorn, um dem Kassierer wieder bei der Arbeit zu zusehen. Immer wenn man es eilig hatte, geriet man an diese Sorte Mensch die dachten jeder der bei ihnen war hatte Zeit ohne Ende. Es war schon fast zum Verzweifeln! Endlich, nach schier einer Ewigkeit konnte Dean mit einer der Falschen Kreditkarten zahlen und gehen. Der Kassierer grinste ihn nochmal breit an und wünschte ihm einen schönen Tag. Schon ein bisschen unheimlich, als würde er was wissen... Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Dean aus dem Laden trat. Notgedrungen musste er seine Augen mit einer Hand abschirmen, um nicht blind durch die Gegend zu laufen. Ein plötzlicher Druck in der Bauchgegend ließ ihn erahnen, dass das nicht wirklich geholfen hatte. Er öffnete die Augen und sah vor sich das kleine Mädchen von gestern. Sie lächelte ihn halb versteckt hinter ihren weißen Haaren durch einen kleinen Spalt an, rappelte sich wieder auf, da sie leicht nach hinten gefallen war und lief an ihm vorbei in den Laden. "Verrückte Kleine.", murmelte Dean und ging nach rechts zu der kleinen Gasse in der er den Impala abgestellt hatte. Die Lebensmittel balancierend schloss er die Tür auf und lud alles auf den Beifahrersitz ab. Seufzend wollte er den Wagen starten, als er plötzlich das kleine Mädchen von eben vor dem Impala stehen sah. Sie lächelte ihn an. Ein bisschen unheimlich fand Dean, ließ sich aber nichts anmerken und kurbelte das Fenster herunter. "Hey Kleine, geh da weg bevor ich dich ausversehen noch überfahre!", brüllte er. Die Kleine zeigte durch ein übertriebenes Nicken, was eher wie ein wildes Schütteln war. Hastig lief sie aus der Gasse um die Ecke. "Kinder.", murrte er und startete den Wagen, als er eine schnelle Bewegung im Spiegel wahrnahm. Er sah sich schnell um und blickte ins lächelnde Gesicht des kleinen Mädchens. Wie zum Teufel war sie so schnell und lautlos in den Wagen gekommen? Schnell wollte er nach seiner Waffe in der Innentasche seiner Jacke greifen, als er sah wie die Kleine langsam den Kopf schüttelte. "Das würde ich mir anders überlegen, Dean!", sagte sie mit einer für ihr Alter viel zu tiefen Stimme. Mit einer fließenden Bewegung schlang sich ihre kleine Hand an seinen Hals. Dean nahm noch einen leichten Geruch war, den er schon kannte aber nicht zuordnen konnte, als sein Blick sich verschleierte und er bewusstlos nach vorn aufs Lenkrad sank. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)