Vampire? Die gibt es doch gar nicht! von The_Maoh ================================================================================ Kapitel 38: Kapitel 51-52 ------------------------- Kapitel 51: Meine letzte Kugel traf einen der Ghuls genau im linken Auge und er ging zu Boden. Leider war es aber nicht der letzte. Ich senkte meine Waffe. Den Soldaten um mich herum ging es nicht anders. Auch sie brauchten dringend Nachschub an Munition. Doch ich wollte sicher nicht einfach aufgeben und nichts tun. Über diese Grenze war ich bereits hinweg. Meine Sabroa ließ ich auf den Boden fallen. Am Kleid hatte ich keine Möglichkeit sie zu befestigen, würde mir aber genau merken wo sie lag. Jetzt hoffte ich sehr, dass das Training mit Alucard auch was gebracht hatte. Ich überwand meinen Ekel den Dingern nahe genug zu kommen und griff einen von ihnen am Hinterkopf, schleuderte diesen zu Boden und zerdrückte dabei dessen Schädel. Das knacken der Knochen war deutlich zu vernehmen und ein Teil der Gehirnmasse klebte an meinen Fingern, ich durfte mich davon nicht beeinflussen lassen und ignorierte es weitestgehend. Als einer der Ghuls mich am Stoff des Kleides packte, griff ich sofort nach seinem Hals und drückte diesen fest zu, anschließend riss ich ihm den Kopf von den Schultern. Das zerreißen der Haut, der Sehnen und Muskeln war genau zu hören, ebenso der Moment als ich das Rückrad durchbrach und so den Kopf samt unteren Hals auf den Boden schmeißen konnte. Schließlich trat ich drauf. Einen nach dem anderen tötete ich und verfiel dabei Zunehmens in einen Rausch. Bald schon wusste ich nicht mal mehr, wie viele ich schon erledigt hatte und ich wollte es auch gar nicht wissen. Ich wollte nicht einmal das es aufhörte. Es begann mir Spaß zu machen zu fühlen, wie ihre Knochen unter meinen Händen zerbarsten, oder ihr Hirn auf dem Boden sich verteilte. Ich hatte dem letzten Ghul erst den Arm ausgerissen und danach dessen Kopf von seinen Schultern gezerrt. Grinsend drehte ich mich danach zu den Soldaten um, welche zu mir sahen. Ich leckte mir über die Lippen. Jetzt etwas zu beißen war doch nicht verkehrt und zudem hatte ich es mir doch sicher mehr als nur verdient. Sie richteten ihre Waffen auf mich und ich musste nur noch mehr lachen. Letztes mal konnten die mich auch nicht aufhalten und ich wusste zudem, das sie kaum noch Kugeln hatten. Doch gerade als ich mich auf sie stürzen wollte, wurde ich zurück gerissen. „Ich wollte ungern stören, aber die Zeit rast.“ „Dann lass sie rasen und verzieh dich!“ Ich sah zu diesem Philip hin und war dann doch ein wenig erstaunt, dass er überhaupt noch am Leben war. Wollte sich Alucard nicht um die beiden kümmern? „Jaja. Genug davon. Komm endlich mit!“ Fauchend stieß ich ihn von mir und drehte mich wieder zu den Soldaten, welche bereits den Rückzug angetreten waren. Noch konnte ich sie erreichen, bevor sie bei der anderen Truppe weiter weg ankamen. „Hey! Dreh mir nicht den Rücken zu!“ Ich fühlte seine Gegenwart und wich ihm aus, als er versuchte nach mir zu schlagen. Sofort griff ich nach seinem Handgelenk und drehte mich um, riss ihn dabei nach hinten weg und wollte ihn über meine Schulter werfen. Zu meiner Überraschung landete er aber auf den Beinen und drehte seinen Arm so, das es knackte. Scheinbar war es ihm egal, das sein Knochen brach. „Händchen halten wollte ich dann doch nicht mit dir.“ Sagte er grinsend, wobei ich ihn anknurrte. „Du bist nicht mein Typ!“ Entgegnete ich ihm und schlug mit der anderen Hand gegen seine Schulter. Noch bevor ich ihm den Arm abreißen konnte, trat er mir gegens Knie. Ich knurrte kurz und stieß meinen Ellbogen gegen sein Brustbein, worauf hin er mit seiner Hand nach meiner Kehle griff und sie zudrückte. „Meine Schwester hatte gesagt, du seist wie ein Mensch. Schwach und ängstlich.“ „Dann liebe Grüße an deine Schwester, ich werde dir und ihr jeden Knochen im Leib brechen und euch danach den Kopf von euren Schultern reißen!“ Fauchte ich ihm zu und griff nach seiner Hand, mit welche er meine Kehle festhielt und schon fest zudrückte. Er war stark, oder ich einfach noch zu schwach. Doch in diesem Moment war es mir egal. Ich gab nicht auf und hatte sogar gefallen daran jemanden mir gegenüber zu haben, der einiges einstecken konnte. „Letzte Chance, Dakaria. Du kannst jetzt freiwillig mit kommen, oder ich werde dir das Genick brechen und dich dann mit nehmen.“ Ich ging mal davon aus, dass ein Genickbruch mich nicht umbrachte. „Mein Name ist Kathrin! Und ich hatte bereits gesagt, dass ich nicht mit euch kommen werden! Also verzieht euch endlich!“ Ich wollte seinen Arm brechen, mit welchem er mich festhielt als er noch mehr Druck ausübte und ich es schon bei mir knacken hören konnte. Doch bevor er mir das Genick ganz brechen konnte, vernahm ich einen Schuss. Er ließ von mir ab und ging einen Schritt zurück. In seinem Gesicht stand Unverständnis und ich bemerkte das große Loch in seiner Brust. Es dauerte nicht lange bis er sich in Staub aufgelöst hatte. Ich selber hatte auch Schmerzen in meiner Brust und sah runter. Ein Loch in meinem Rumpf. Jetzt drehte ich mich um und sah zu Alucard, welcher seine Waffe weg steckte und zu mir kam. Er grinste mich an, während ich in die Knie ging. Würde ich jetzt auch zu Staub zerfallen? Ich wusste es nicht und verlor das Bewusstsein schließlich. Als ich zu mir kam, spürte ich noch immer heftige Schmerzen und legte die Hand auf meine Brust. „Wenn ich tot bin, wieso tut es dann so verdammt weh?“ Wollte ich wissen und bekam ein lautes Lachen zu hören. „Du bist nicht tot.“ Verwundert drehte ich mich um. Ich lag in meinem Bett im Zimmer des Kellers. Alucard saß auf einen der Stühle. Hatte ich das alles eben nur geträumt? Nein. Ich trug noch immer mein dunkelblaues Kleid. Auch wenn das ein ziemlich großes Loch in der Mitte hatte. Die Haut untendrunter war gerötet und als ich drüber strich, durchfuhr mich ein stechender Schmerz. „Warum bin ich noch am leben?“ „Weil dich das alleine nicht töten kann.“ „Aber der andere war doch...“ „Vergleich uns nicht mit solchen Abschaum.“ Ich schwieg ja schon und setzte mich auf. Dabei griff ich aber nach der Decke um diese vor das Loch des Kleides zu halten. „Ich hatte mich wieder nicht unter Kontrolle gehabt Alucard..ich meine..ich kann mich noch an alles genau erinnern, aber als ich mit diesen..Ghuls fertig war..ich wollte bei den Soldaten weiter machen.“ „Es wird noch öfter geschehen. Irgendwann kannst du dich jedoch beherrschen.“ Na ob das stimmte? Ich wusste ja nicht. Dann aber sah ich wieder zu ihm. „Der Angriff und diese..Tereza?“ „Sie ist nicht mehr und oben wird gerade aufgeräumt.“ Mal wieder, dachte ich mir und seufzte etwas. „Sie waren deinetwegen dort.“ „Deswegen hast du mich aus dem Raum holen lassen, oder?“ „Ja.“ Er hatte nicht mal versucht es abzustreiten. Wütend funkelte ich ihn daraufhin an. „Gut das du nicht mit gegangen bist.“ „Ja schon klar. Ansonsten hättest du mich irgendwie zurück geholt und eingesperrt.“ Ich wollte aufstehen, verharrte dann aber mit einem Bein in der Luft. „Kannst du verschwinden?“ Denn ich wollte mir schnell was anderes überziehen. „Noch nicht.“ „Alucard...Zieh Leine!“ Ich ballte bereits meine Faust. „Wie gesagt, noch nicht. Du wirst morgen das Anwesen verlassen.“ Jetzt fiel ich aus allen Wolken und ließ mich gegen die Wand nach hinten lehnen. „Was?“ „Es war bereits der zweite große Angriff auf dieses Anwesen und erneut wegen dir. Wenn zeitnahe wieder jemand angreifen sollte und das mit einem genau so großen oder größeren Aufgebot, dann werden die Menschen es hier nicht so leicht weg stecken können.“ „Aber sie haben dich doch an ihrer Seite.“ Er griff zum Tisch und zu seiner Brille, welche er aufsetzte. „Es war auch nicht meine Entscheidung.“ Sofort kam mir diese Verrückte in den Sinn. „Ich bring sie um!“ Das stand für mich fest. Erst hielt die mich hier wie gefangen und dann soll ich einfach so verschwinden? Die hatte sie ja echt nicht mehr alle! „Super! Ich wollte eh nicht hier bleiben!“ kam es wütend von mir und ich verschränkte die Arme vor der Brust. Nur wusste ich auch nicht so recht wohin. Ja klar, ich könnte wieder versuchen zu meinen Eltern zu reisen aber wenn ich daran dachte wie wenig es mich gestört hatte Kindern etwas anzutun..oder den Soldaten vorhin. Ich würde mit Sicherheit keine Probleme haben meinen eigenen Eltern an die Kehle zu springen. „Es gibt ein kleines Haus in Ipswich. Dort werd ich dich morgen hinbringen.“ „Was? Wieso?“ „Weil ich dich nicht aus den Augen lasse!“ Und damit stand er auf. Ich wollte ihn gerade noch etwas fragen als er schon wieder verschwand und erneut ohne die Tür zu benutzen. Was sollte das denn jetzt? Gefrustet stand ich auf und ging zum Kleiderschrank. Das Kleid konnte ich weg schmeißen. Ich zog es aus und schmiss es die Ecke. Danach zog ich mir schnell eine dunkelblaue Jeans und ein grauen Kapuzenpullover über. Anschließend wollte ich hier schnellstens raus und mich irgendwie abreagieren. Ich hatte schon wieder ein Kribbeln in den Fingerspitzen und war mir sicher, das dieses andere Ich von mir raus wollte und..wie sagte es immer so schön? Spaß haben wollte. „Kathrin, darf ich rein kommen?“ „Ja..klar.“ Sera kam rein und lächelte wie sonst auch immer mir zu. „Hey. Alles in Ordnung mit dir? Das war ein ganz schöner Kampf gewesen vorhin.“ „Ja...es geht mir gut. Dir auch?“ „Nur ein paar Schrammen, nichts schlimmes.“ Ob sie bei mir von dem Loch in meiner Brust wusste? Ich sprach es lieber nicht an. „Sag mal Sera, wenn du schon hier bist eine Frage. Hast du manchmal das Bedürfnis über einige der Soldaten einfach her zu fallen?“ Jetzt sah sie sich erschrocken an, doch dann senkte sie auch den Blick. „Ab und an ja. Aber ich kann es dann sehr gut unterbinden. Dennoch habe ich immer ein schlechtes Gewissen danach.“ Ich nickte ihr zu und beließ das Thema dann dabei. Wenn sie es schaffte, dann ich doch wohl auch! „Und dir geht es wirklich gut? Ich hab mir sorgen gemacht bei der Verletzung.“ „Laut Alucard sollte bei solchen Verletzungen uns nichts geschehen.“ Wieder sah ich zu ihr hin, wobei sie sich räusperte. „Sera?..Was ist los?“ Die Arme verschränkte ich vor der Brust und sah sie durchdringend an. „Ihn bringt so was mit Sicherheit nicht um, aber bei uns..da bin ich mir nicht so sicher. Ich will es jedenfalls nicht ausprobieren.“ Hieß das etwa...er wusste es zu dem Zeitpunkt auch nicht, ob es mich umbringen würde oder nicht? Hätte der Kerl einfach so...Ich mahlte mit den Zähnen. „Aber eventuell wusste er es ganz genau bei dir. Du bist immerhin kein geschaffener Vampir.“ „Das hat damit nichts zu tun! Er hätte mich umbringen können!“ Wutschnaubend ging ich an Sera vorbei und direkt auf die Tür zu Alucards Zimmer. Dort angekommen hämmerte ich richtig dagegen und schrie er solle aufmachen. Ich wollte es von ihm selber hören ob er sich Sicher war, das ich das überlebt hätte oder nicht. „Kathrin...er ist gerade bei Lady Integra.“ „Auch noch bei der...“ Doch war mir das egal und ich lief die Treppe nach oben. Sera wollte mich zwar aufhalten, aber ließ ich das nicht zu. Ich stürmte an einigen Dienern vorbei, welche erschrocken zur Seite wichen. Als ich endlich bei einem der Räume ankam wo ich diese Verrückte drinnen vermutete, stürmte ich auch gleich rein. Wie ich richtig annahm war sie hier. Zusammen mit dem Butler und Alucard. „Was fällt dir ein, du jämmerliche, kleine...“ „Klappe zu!! Mit Ihnen habe ich später noch was zu besprechen, aber erst mal zu dir!!“ Ich zeigte dabei auf Alucard und ging zu ihm hin, griff an seinen Mantel und zog ihn etwas zu mir. „Hast du das gewusst??“ Ich wollte eine Antwort von ihm und ignorierte die wüsten Beschimpfungen von der Verrückten, später würde ich mich mit ihr befassen. „Alucard! Schaff sie hier raus! Auf der Stelle!“ Er legte seine Hand auf meine, mit welchen ich noch immer den Stoff seines Mantels festhielt. „Ein schlechter Zeitpunkt.“ „Das ist mir egal! Ich will eine Antwort! Sofort!“ „Tut mir leid, ich hatte versucht sie aufzuhalten, aber...“ Jetzt war auch Sera da und die Verrückte schien nur noch mehr auszuticken, dennoch behielt ich meine ganze Aufmerksamkeit auf Alucard, bis dieser mich mit sich in die Schatten zog. Ich erschrak dabei, vor allem da ich meine Augen offen behalten konnte. Verwundert sah ich zu ihm. Im Gegensatz zu mir und der Umgebung war er nicht in Grautönen gehalten. Das Rot seiner Sachen konnte ich genau erkennen. Als ich dann runter sah und nichts unter meinen Füßen hatte, nicht mal den Boden sehen konnte, drückte ich mich sofort an ihn ran und krallte mich richtig in ihm fest. „Wo sind wir hier??“ „Du hast endlich gelernt in den Schatten zu sehen?“ „Ich wünschte ich hätte es nicht getan.“ Noch mehr drückte ich mich an ihn ran und vergaß dabei, weswegen ich ihn zur rede gestellt hatte. „Keine Angst, wir werden schon nicht fallen. Solange ich dich festhalte du auch nicht.“ Jetzt sah ich zu ihm hoch, während er zu mir runter grinste. Bei ihm war ich sicher, das er mich los lassen würde und wenn es nur zum Spaß war. „Zu deiner Frage. Ich habe es nicht gewusst, aber geahnt. Deine Fähigkeiten haben sich verbessert und vor allem, wenn du die Kontrolle über dich verlierst.“ „Du hättest mich umbringen können!“ „Es wäre ein schneller Tod gewesen.“ Finsternis legte sich in meinen Blick und zu gerne hätte ich ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht geprügelt, wenn ich nicht solche Angst gehabt hätte zu fallen..wohin auch immer. „Ich hasse dich.“ „Alles andere wäre auch nicht vom Vorteil.“ Was meinte er damit? Doch anstelle das ich fragte oder eine Antwort bekam, legte er den Arm um meine Taille und ich sah nur, wie sich die Umgebung um uns herum schnell veränderte. Wir bewegten uns, ein leichtes ziehen konnte ich spüren. Doch schienen wir uns so schnell zu bewegen, dass ich nicht mal meine zurück gebliebenen Formen sehen konnte wie letztes mal. Als wir ankamen trat er auch gleich aus den Schatten und nahm mich mit. Wir standen in einem Raum wo sämtliche Möbel mit Lacken überzogen waren. „Das Haus in Ipswich, wie bereits erwähnt.“ „Aber...ich dachte erst morgen.“ „Bis dahin hätte mich Integra nur dazu gebracht dich wirklich umzubringen.“ Und schon war er wieder weg. „Hey!! Du kannst doch jetzt nicht einfach hier verschwinden!!“ Schrie ich ihm nach und hätte ihm glatt wieder den Kopf abreißen können. Gefrustet sah ich mich um, doch holte ich dann auch erst mal tief Luft. Meine Gefühle fuhren mit mir gerade Achterbahn und ich war mir nicht sicher ob ein Teil davon vielleicht auf die Sache mit dem von mir lösenden Zauber zu tun hatte. Ich ging zu einem von den Lacken und zog es weg. Dort drunter stand ein Tisch aus dunklem Holz. Er wirkte alt, hatte aber einige Verzierungen an den Seiten. Ringsherum mussten die Stühle stehen, von welchen ich die Laken zog und mich dann auf einen von ihnen setzte. Was sollte ich jetzt machen? Ich wusste ja nicht mal wo dieses Ipswich lag! Sollte ich mich einfach umsehen gehen? Aber was wenn ich dabei wieder die Kontrolle über mich verlor? Eines stand nämlich fest, sollte ich irgendwelchen Menschen begegnen, ich würde über sie herfallen. Ich hatte schon seit vorhin als ich aufwachte einen ziemlich großen Hunger. Es nützte nichts hier einfach herum zu sitzen. Daher beschloss ich die Laken von allen Möbeln zu ziehen und diese auf einen großen Haufen zu legen. Als ich fertig war konnte ich mir auch sicher sein in eine Mischung aus Wohn- und Esszimmer zu stehen. Die Fenster waren mit schweren, dunkelroten Vorhängen zugezogen und ich zog diese schließlich auf. Es war hell draußen und ich musste mir kurz die Augen zuhalten. Doch dann ging es. Ich sah hinaus. Vor mir erstreckte sich eine Allee mit Bäumen. Die Straße war leer und lauter Blätter lagen auf ihr. Ich war mir sicher, das sie schon lange nicht mehr benutzt worden war. Mehr als Bäume und Gras, so wie die verlassene Straße konnte ich nicht erkennen. Es schienen keine Menschen in der Nähe zu sein. Ich haderte einige Minuten mit mir, doch dann hielt ich es nicht mehr aus und verließ den Raum. Ich stand in eine Art Flur, ging zu der großen Tür am Ende. Zum Glück hatte ich mich nicht getäuscht und stand auf einer Veranda. Es war ruhig hier draußen. Als ich ein bisschen weiterging erkannte ich einen großen Zaun, welcher das Gelände zu umrunden schien. Deswegen war bestimmt keiner hier. Wem es wohl gehörte? Ich ging wieder zurück und rein in das Wohnzimmer, sah mir dort etwas genauer die Inneneinrichtung an. In einem Schrank standen ein paar Bilder und als ich eines genauer betrachtete schien es fast wie eine kindliche Version von der Verrückten zu sein. Oh ich hoffte jetzt nicht, das dies hier auch ihr gehörte! Aber mit Sicherheit tat es das. Der Tag wurde immer besser! Kapitel 52: Draußen fing es schon an zu dämmern. Nachdem ich einige Zeit in dem Wohnzimmer auf Alucards Rückkehr gewartet hatte, konnte ich einfach nicht länger nur in dem Wohnzimmer meine Zeit vergeuden. Ich ging mich im Haus etwas umsehen und war überrascht. Es hatte zwei Schlafzimmer wo alle Möbel mit Laken eingedeckt waren. In einem der beiden Schlafzimmer zog ich die Decke von dem Bett runter. Es war nicht bezogen und sah genau so alt aus wie der Tisch im Wohnzimmer. Verwundern taten mich aber vor allem die Verzierungen am Kopf des Bettes. Ich hatte keine Ahnung was sie darstellen sollten. Wer nur behielt solch ein altes Bett? Ich verließ das Schlafzimmer und ging mich weiter umsehen, stand nun in einer Küche. Hier war nichts mit Laken überzogen und daher befand sich eine Staub Schicht auf dem Möbeln. Es stand nur ein alter Herd und eine Spüle zusammen mit einem Küchenschrank und einem kleinen Esstisch hier drinnen. Mehr nicht. Es sah fast aus wie eine Küche aus dem Anfang des 20.Jahrhunderts. Nicht mal einen Kühlschrank gab es. Ich öffnete den einen Schrank und fand dort drinnen ein paar Teller, Gläser und Tassen. Wo hatte der mich nur hingebracht? Am Ende saß ich wieder im Wohnzimmer. Selbst das Bad hatte sich heraus gestellt wie aus einer anderem Zeit. Zumindest war eines hier drinnen, dafür war ich dankbar. Aber die Badewanne stand doch tatsächlich mitten in dem Badezimmer und hatte Metallfüße. Gelangweilt saß ich auf einem der Stühle vor dem Tisch und hatte meinen Kopf in den Nacken gelegt, sah hoch zur Decke. Wenn er nicht innerhalb der nächsten ein oder zwei Stunden hier auftauchen würde, würde ich einen schnellen und effizienten Weg finden um den Zaun um das Gelände herum zu überwinden. Mein Hunger war gewaltig und dementsprechend auch meine Laune im Keller. Ich hatte keine Lust wieder die Beherrschung zu verlieren und ich war mir sicher, dies geschah wenn ich am Rande des Verhungerns sein werde. Meine Augen hielt ich geschlossen, denn nochmal den Stuck an der Decke wollte ich nicht betrachten. Als ich endlich seine Gegenwart fühlte, sah ich nach vorne. „Warum hat das so lange gedauert?" fragte ich als erstes und er sah sich im Wohnzimmer um. „Du hast es dir bereits gemütlich gemacht?" „Was hätte ich denn sonst tun sollen? Ich hätte auch einen Weg über den Zaun finden können..." „Gut das du es nicht gemacht hast. Ansonsten würde ich dir unbeschreibliche Schmerzen zufügen." „Ja. Das alte Lied mal wieder." ich winkte mit der Hand ab und stand auf. „Ich würde mich gerne noch weiter mit dir unterhalten. Aber ich hab Hunger und wenn ich mich recht erinnere, wirst du mir wohl nichts von eurem Blut Vorrat geben oder?" „Du hast recht. Das werde ich nicht. Erst wenn du gelernt hast dich zu beherrschen." „Dann sollten wir jetzt gehen.“ Ich hatte derzeit keine Lust mich mit ihm weiter zu unterhalten. Noch immer war ich auf ihn wütend. Er ging an mir vorbei und zur Tür. Verwundert sah ich ihm nun nach. „Warte mal...du benutzt Türen? Echt jetzt? Seit wann denn das?“ Ich ging ihm nach und konnte das Lächeln auf meinen Lippen dabei nicht unterdrücken. „Du kannst mir schlecht folgen, wenn ich es nicht machen würde.“ „Hey! Mittlerweile kann ich mich auch in den Schatten fortbewegen.“ Wenn auch noch immer als Anfänger, aber immerhin. „Es geht nicht darum. Während du hier bist, hältst du dich von den Schatten fern.“ „Wieso? Sonst hast du immer gesagt, ich soll üben üben und nochmals üben.“ „Dort wussten scheinbar schon alle die nach dir suchten, wo du dich genau aufhältst. Hier jedoch weiß es niemand und so soll es auch bleiben. Wenn ich nicht hier bin, wer wird dich dann vor ihnen beschützen?“ Er hielt mir die Eingangstür mit einem Lächeln auf den Lippen auf und ich blieb mit verschränkten Armen vor der Brust stehen. „Ich kann selber gut auf mich aufpassen!“ „Deswegen hast du dir vorhin auch fast das Genick brechen lassen? Interessante Sichtweise auf sich selber acht zu geben.“ Knurrend ging ich an ihm vorbei. Draußen blieb ich aber auf dem Weg stehen und sah zum Zaun. „Soll der eigentlich Leute drinnen oder draußen lassen?“ Fragte ich und deutete nur mit einer Kopfbewegung darauf. „Bei dir? Beides. Du sollst hier drinnen bleiben und keiner soll zu dir rein kommen.“ „Solche wie dich..oder mich wird er nicht aufhalten.“ „Nein, aber Menschen schon und ich will vermeiden, dass du ein Blutbad anrichtest...wenn ich nicht dabei bin.“ Ich sah zu ihm bei den letzten Worten, als er schon an mir vorbei ging. Manchmal verstand ich ihn einfach nicht. Es sollte ein Blutbad verhindert werden, solange er nicht hier war? Kopfschüttelnd folgte ich ihm zu dem Tor, um welchen eine Kette gelegt war. Als er einen Schlüssel dafür aus seiner Tasche zog, war ich noch erstaunter. „Trägst du den immer bei dir?“ „Ich habe ihn vorhin eingesteckt, also nein.“ Die Kette ging mit einem lauten Klirren auseinander und er hing sie über den Zaun, öffnete das Tor durch welches ich ging. Die Allee aus Bäumen zog sich die Straße weiter entlang und ich schlang die Arme enger um mich als ein frischer Wind aufkam. „Es ist hier kühler als in London.“ „Wir sind nahe an der Küste.“ „Wirklich? Wo genau?“ „Ipswich liegt im Osten von England, etwa 30 Kilometer von Felixstowe entfernt.“ „Ja...und ich hab eine Landkarte im Kopf.“ Als wenn ich wüsste wo das wiederum lag. Er seufzte und ging weiter, wieder folgte ich ihm. „Direkt am Meer.“ Es dauerte vielleicht 5 Minuten und wir sahen die ersten Häuser. Noch wirklich von einer Stadt zu sprechen, wäre zu früh gewesen. „Hm...Vor 10 Jahren wir hier noch alles Wald.“ „Also warst du solange schon nicht mehr hier gewesen?“ „Damals nur kurz...vielleicht eine Woche.“ „Aber die Verrückte...ich meine Lady Integra.“ Korrigierte ich mich, als ich seinen Blick sah. „Die war des öfteren hier?“ Denn ich ging davon aus, dass dieses Haus ihr gehörte. „Nein. Ich hatte ihr damals gestattet mit zu kommen, als ich für diese kurze Zeit hier her zurück kam.“ „Also...gehört das Haus gar nicht ihr?“ „Nein. Es gehörte einem alten..Bekannten von mir, welcher schon seit über einem Jahrhundert verstorben ist.“ „Und du hast das Haus was? Geerbt? Geschenkt bekommen?“ „Geschenkt trifft es wohl, ja.“ Ich wartete, doch er sagte nicht mehr, mal wieder. Dennoch sollte ich wohl froh sein, das er mir so viel verriet wie er es getan hatte. „In dem Schrank im Wohnzimmer steht ein Foto, es sieht dieser Ve...Lady Integra sehr ähnlich.“ „Das ist sie auch. Sie sagte damals irgendwas von...Andenken...Ich hab es sie hinstellen lassen.“ Musste ich das nun wiederum verstehen? Ein Andenken? Woran denn? An sie? Na vielen Dank auch. Die Straße führte uns an den wenigen Häusern vorbei und bald schon kamen wir an den Rande einer größeren Stadt. Es war ein Industriegebiet. „Es hat sich wirklich schnell verändert.“ „Wie sah es denn vor 10 Jahren hier aus?“ „Nur Felder bis dort hinten hin.“ Er zeigte auf einen Kirchturm, der sicher einen halben Kilometer weit weg war und wir uns auch dorthin bewegten. „Du hättest vielleicht öfter her kommen sollen. Was wenn du eines Tages her gekommen wärst und neben dem Haus befände sich jetzt eine Fabrik?“ Fragte ich grinsend. „Um das Anwesen herum ist zwar ein Zaun, doch das Grundstück reicht bis zu der Stelle wo die ersten Häuser standen.“ Jetzt war ich tatsächlich überrascht. „Wirklich? aber das ist ja riesig....“ Er zuckte nur mit den Schultern, während ich das alles nicht richtig glauben konnte. Als wir bei der Kirche ankamen, konnte ich ein pfeifen nicht zurück halten. „Wow..die sieht alt aus.“ „Etwa ein Jahrtausend müsste sie hinter sich haben.“ „Nicht schlecht....aber..nur mal so für mich, warum sind wir hier her gekommen?“ Wie um zu zeigen, warum wir eigentlich los gegangen sind, begann mein Magen zu knurren und ich hielt die Arme sofort über den Bauch verschränkt. „Dort hinten ist ein Teil des alten Friedhofs und wenn ich mich nicht irre, gibt es noch immer ein paar Menschen, die gerne des Nachts sich auf diesem aufhalten.“ „Hä?“Ich folgte ihm weiter und als wir den schöneren Teil der Kirche hinter uns ließen, fegte wieder ein kühler Luftzug an mir vorbei. Bald schon aber bemerkte ich, was er meinte. Ein paar Jugendliche, vielleicht mein alter, saßen auf einer Bank in Mitten des alten Friedhofsteil und unterhielten sich, tranken dabei Biere. Ob ich so was auch gemacht hätte, wenn ich nicht plötzlich in dieses andere Leben gezogen wurden wäre..nun, vielleicht wenn ich Freunde gehabt hätte? Ich vertrieb die aufkommenden Gedanken sofort wieder. Es nützte nichts darüber nach zu denken was hätte sein können. „Dein Abendessen.“ „Wie nett von dir, fehlen nur noch die Kerzen zum Candle-light-dinner.“ Gab ich scherzend von mir und ging an ihm vorbei. Ich nahm mir richtig vor mich zusammen zu reißen und die Kontrolle zu behalten. Komme was wolle, ich musste es einfach schaffen. Das hier war mein Leben, egal wie verkorkst es war. „...wegen dem danach und anschließend hat Jackson dem Kerl echt eines zwischen die Beine gegebene.“ „Das war nicht mit Absicht! Ich konnte nichts dafür, das der Wichser hinter mir stand als ich grade mit dem Schläger ausgeholt hatte!“ „Dennoch war es zum Schreien komisch.“ Es waren fünf Jugendliche, zwei Mädels und drei Kerle, und sie alle lachten gerade über die erzählte Geschichte. Einfach so über sie herfallen..ja, hätte ich tun können, doch mit Sicherheit würde dies mein anderes Ich befördern. Daher kam ich näher und räusperte mich schließlich. „Abend.“ Sie drehten sich zu mir um, da ich mich von hinten an sie ran bewegt hatte. „Abend...und du bist?“ Fragte die eine mit dem knallrot gefärbten Haaren, welche sie sich als Bob geschnitten hatte. Sie trug etliche Piercings im Gesicht und ein Outfit, welches für die Jahreszeit zu kalt sein müsste. Einen kurzen, schwarzen Rock mit Karomuster drauf und ein Top an welchem lauter kleine Schnallen befestigt waren. Dazu knöchelhohe, schwarze Schuhe mit silbernem Metall-hacken. Dieser Kerl, welcher wohl Jackson war, stellte sich neben die Frau und schien sich aufzubauen. Seine kurzen, dunkelbraunen Haare waren nach oben gestylt und er trug schwarze Lederklamotten, dazu die passende Jacke. „Mein Name ist Kathrin. Ich bin neu hier.“ „Kein Zweifel, so ein Freak wie dich hätten wir ansonsten schon mal gesehen.“ Sagte dieser Jacksonverschnitt und ich wusste sofort, das er damit auf meine Augen und Zähne hinaus wollte. Das alte Lied kannte ich bereits zur genüge. „Möchtegernvampire haben hier nichts verloren! Verzieh dich zu deines gleichen.“ „Meinesgleichen?“ „Ja! Ihr lungert doch sonst nur im Chuntry Park herum.“ Es gab Möchtegernvampire? Verwundert sah ich die fünf an und schüttelte schließlich mit dem Kopf. „Ich bin keiner von denen.“ „Schön für dich, verzieh dich dennoch.“ „Wow..seit ihr unfreundlich.“ „Wir kennen dich nicht und du passt nicht zu uns, also nochmal, verzieh dich.“ Jetzt standen die anderen drei von der Bank auf. „Hast du nicht gehört? Hau ab! Oder sollen wir dir Beine machen??“ „Vielleicht will sie ja was von uns, Patrick.“ „Wenn sie was von mir will, sollte ich es ihr vielleicht geben.“ Der Kerl, welcher wohl Patrick sein sollte, steckte seine Hände in die Hosentaschen und grinste mich an. Er trug einen langen, dunkelbraunen Mantel mit Schallen an den Ärmeln und darunter eine schwarze Hose mit lauter Taschen. Seine Haaren waren dunkelblond und zerzaust in allen Richtungen. Zu erst wollte ich einen bissigen Kommentar zurück geben, doch dann lächelte ich ihn an. „Vielleicht will ich wirklich was von dir...Patrick..“ Ich drehte mich um und ging, sah dabei aber nochmal über meine Schulter zu ihm zurück und zwinkerte ihm zu. „Wuuuhhh..alter! Ich glaube die will echt flachgelegt werden von dir!“ „Na dann will ich sie mal nicht warten lassen. Möchtegern-Vamp hin oder her. Die hat jedenfalls nen geilen Arsch.“ Wie gerne hätte ich ihm alleine für den Kommentar eine in die Fresse geschlagen, doch ging ich weiter weg und bemerkte schon bald, das er mir folgte. „Hey nun warte doch mal Süße.“ Er legte seine Hand auf meine Schulter und ich drehte mich zu ihm um. Die anderen waren schon außer Sichtweite. „Warum sollte ich?“ Ich legte meinen Finger an eine der Schnallen seines Mantels und begann diese zu öffnen. „Weil ich dir gerne gebe, was du willst.“ „Ach ja? Wirst du das?“ Ich schmunzelte und leckte mir dabei über die Lippen. Wollte dann meinen Kopf zu seinem Hals bewegen, doch beugte er sich dabei schnell runter und legte seine Lippen auf meine. Ich war komplett überrascht, vor allem als er seine Arme um mich legte und mir an den Hintern grapschte. Ich wollte ihn gerade von mir stoßen, als er am Kragen seines Mantels weg gerissen wurde. Noch ehe er zu Schreien beginnen konnte, hatte Alucard ihm seinen Willen genommen, alleine durch einen Blick. „Es war von Hungerstillen die Rede gewesen, nicht von sich flach legen lassen.“ Ich legte die Fingerspitzen auf meine Lippen und sah dann wieder zu Alucard hin. „Das war...mein erster Kuss...“ Gestand ich ihm und konnte gar nicht anders als zu lächeln. Auch wenn es nicht wirklich freiwillig geschah, dennoch schien der Kerl ein guter Küsser zu sein. Schneller als ich sehen konnte, hatte Alucard dem Kerl in die Kehle gebissen und stieß ihn zu mir. Überrascht fing ich ihn auf. „Was soll das?“ Fragte ich noch, doch stieg der süße Geruch in meine Nase und ich sah hin. Warum es verschwenden lassen? Dachte ich und fletschte meine Zähne. Dann aber schlug ich sie auch in dessen Hals und begann von ihm zu trinken. Ich stillte meinen Hunger und ließ von ihm ab. Das war das erste mal, das ich nicht vollständig die Kontrolle verloren hatte und noch immer musste ich Lächeln, als ich an den Kuss eben zurück gedacht hatte. Der Kerl war noch am Leben und würde es mit Sicherheit auch überleben. Daher wollte ich Alucard gerade bitten ihm die Erinnerung zu nehmen. Er konnte das mit Sicherheit doch noch bevor ich ihn fragen konnte, drehte er ihm den Hals um. „Was? Was sollte das???“ Fragte ich entsetzt und sah zu ihm. „Nichts.“ „nichts? Du hast ihm den Hals umgedreht!“ „Ein versehen.“ Er ging weg und winkte mir nur über die Schulter. „Alucard!!“ „Ich muss mich um die anderen vier kümmern, welche deinen Namen nun kennen.“ „Aber..du wirst sie nicht auch noch umbringen, oder?...Oder?“ Ich bekam keine Antwort und seufzte nur, riss die Arme nach oben. Früher wäre ich bestimmt noch mehr ausgeflippt aber mittlerweile nicht mehr. Dennoch sah ich auf diesen Patrick runter und wieder legte ich die Finger auf meine Lippen. Wie schade das Alucard ihn umgebracht hatte. Schreie ertönten von dort wo die vier noch waren, doch so schnell wie sie kamen, waren sie auch wieder weg, kurze Zeit später kam Alucard zu mir zurück. „Du kennst den Weg zurück? Dann geh schon mal vor.“ „Wirst du mir irgendwann auch zeigen was du mit den Leichen machst, dich ich hinter mir zurück lassen?..Verdammt...ich bin schon eine Serienmörderin oder?“ „Später ja, aber jetzt noch nicht und im Sprachgebrauch der Menschen..ja.“ Ich seufzte und drehte mich um. Vielleicht würde ich mein Foto irgendwann auf einen Aushang sehen: Gesucht, lebendig oder Tod. Wieder musste ich schmunzeln, als ich an so einen alten Western dachte und an diese Steckbriefe. Auf dem Weg zurück dachte ich aber auch darüber nach, warum Alucard den Kerl umgebracht hatte. Es war wirklich das erste mal gewesen, das ich von mir aus aufhören konnte, das ich nicht die Beherrschung verloren und das nicht dieses andere Ich die Kontrolle über mich genommen hatte. Mit der Hand wischte ich ein paar mal über meine Lippen und somit auch das Blut weg, welches ich jedoch danach von den Fingern ableckte und weiter meinen Gedanken nachging. Als ich am Ende von der Straße ankam und abbog in Richtung jener zu dem Industriegebiet, tauchte er aus den Schatten eines der Gebäude auf und ging neben mir. „Wirst du nachher wieder verschwinden und mich alleine in dem Haus zurück lassen, wo es außer Staub zu wischen nichts zu tun gibt?“ „Wenn jemand mal Staub wischt, tut es dem Haus sicher gut.“ „Und du glaubst wirklich, das ich es machen werde?“ „Es wird für längere Zeit dein zu Hause sein, du solltest es dir gemütlich machen.“ „Ach wenn das so ist, dann hätte ich gerne einen Fernseher, einen Rechner ein vernünftiges Bett wäre auch nicht schlecht und einige andere Sachen fallen mir bestimmt auch noch ein.“ Zählte ich an meiner Hand ab. „Es gibt ein Bett für dich..“ „Ohne Bettzeug?“ „Das liegt in einem Schrank, dem Bett gegenüber.“ Ich dachte kurz nach. Bei dem Bett mit den Verzierungen war kein Schrank im Zimmer mit gewesen der diesem gegenüber stand, aber in dem anderen wo ich nicht das Lacken von dem Bett gezogen hatte. „Wenn ich in dem Bett schlafen soll...für wen ist dann das andere reserviert?“ „Für mich.“ Und schon blieb ich stehen. „Für dich?“ „Es ist meines und ich will nicht, das du in diesem schläfst!“ „Du hast nicht im Keller des Gebäudes geschlafen?“ Ich ging weiter und somit nun hinter ihm her. „Die Gemäuer unter dem Gebäude sind für andere Zwecke gedacht.“ „Jetzt hast du mich neugierig gemacht.“ „Du kannst dich gerne dort umsehen gehen, doch wird es dort von Kriechtieren wimmeln.“ Und damit meinte er sicher Spinnen. Sofort durchzog mich ein Schauer. „Wie lange wirst du mich hier alleine lassen?“ „Du solltest drei, vier Tage nichts mehr zu dir nehmen müssen, wenn du dich nicht überanstrengst.“ So lange also wollte er mich alleine lassen? Na super und ich würde mit Sicherheit nichts von dem bekommen, was ich verlangt hatte. Auf Putzen hatte ich jedoch auch keinen Bock. Irgendwann kamen wir wieder bei dem Haus an und Alucard befestigte hinter mir die Kette an der Tür neu. „Um wie viel wollen wir wetten, das es Leute dennoch schaffen über das Tor zu klettern, wenn sie es wollen?“ Fragte ich, da dieses oben herum abgeflacht war. Ja, es war hoch, doch wer gut im klettern war, sollte es dennoch schaffen. „Betreten auf eine Gefahr.“ Er tippte gegen ein Schild das neben dem Tor hing und ich konnte mein Lachen einfach nicht unterdrücken. „Okay...du hast gewonnen.“ Damit ging ich weiter auf das Haus zu, „Kathrin, du wirst innerhalb dieses Geländes bleiben, zu deiner eigenen Sicherheit. Es weiß niemand außer mir wo du gerade bist.“ An der Eingangstür drehte ich mich nochmal zu ihm um. „Es werden verdammt langweilige Tage, aber ich werde sie schon überleben...obwohl, wenn du willst, könntest du doch wenigstens Dark her schicken. Dann hätte ich gleich noch einen Wachhund und das Schild käme dann sicher noch besser rüber.“ Gab ich zwinkernd von mir und ließ ihn dann draußen stehen. Ich war mir sicher, das er kurz danach zurück gekehrt war und ließ mich auf einen der Stühle im Wohnzimmer nieder. Drei vier Tage nun mit Nichtstun vertreiben. Oder ich sollte die Zeit nutzen um mich auszuruhen und vielleicht raus finden was genau mit mir passiert ist in den letzten tagen. Doch sagte er nicht, ich solle mich nicht überanstrengen wegen dem Hunger? Es war doch zum verrückt werden. Ich resignierte und legte den Kopf wieder in den Nacken als ich auf einmal das Bellen eines Hundes hörte. Sofort stand ich auf und ging raus, musste lächeln. „Dark...“ Ich kam zu ihm und legte gleich die Arme um seinen Kopf. „Danke Alucard...“ Sagte ich und hoffte das er die Worte vernahm und keinen Schutz zu seinen Gedanken gerade aufgebaut hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)