Vampire? Die gibt es doch gar nicht! von The_Maoh ================================================================================ Kapitel 33: Kapitel 41-42 ------------------------- Kapitel 41: „AAAAAHHHHHHHHHHH“ Als ich registrierte, das ich tatsächlich ins Nichts zu fallen schien, schrie ich mir geradewegs meine Seele aus dem Hals. Alucard hatte noch versucht nach meiner Hand zu greifen, doch hatte sich das das Loch zwischen uns schon geschlossen gehabt. Ich bekam Angst und Panik, da ich nicht wusste, was gerade geschehen war und was noch kommen würde. Oder war ich vielleicht einfach nur Ohnmächtig geworden? Ist das hier alles nur ein Traum? Ich hoffte auf einen Traum. Plötzlich wurde ich von einem grellen Licht geblendet und hielt meine Arme schützend davor. Mit dem Hintern voran landete ich auf einen harten Boden und ächzte vor Schmerz auf. Es war definitiv kein Traum. Warum sollte es auch? Ich versuchte sofort aufzustehen und schwankte hin und her. Dennoch konnte ich meine Umgebung nach und nach wahr nehmen. Ich schien in einem alten Haus zu sein. Das Dach über mir hatte Löcher, durch welche ich den Nachthimmel sehen konnte und die Wände hatten tiefe Risse, sicher nicht mehr lange, bis das Gebäude seinen Geist aufgeben würde. Der Wind peitschte draußen durch die Bäume und gerade als ich mich um meine eigene Achse drehen wollte, fiel ein Stück vom Dach runter. Ich sprang schreiend zur Seite weg und landete mit dem Rücken gegen eine der Wände, welche dabei jedoch nach gab und ich den Halt nach hinten verlor. Ich sah noch, wie das Haus nun wirklich einstürzte und hielt schützend meine Arme übers Gesicht. Noch ehe einer der Steine mich allerdings treffen konnte, wurde ich weg gerissen und stöhnte dabei auf. „Hey, alles klar bei dir, kleines?“ Am ganzen Leib zitterte ich und sah nach nach oben. „Du?...Ihr?“ Um mich herum standen drei Männer und ich kannte alle drei von ihnen. Es waren die Werwölfe, welche mir einst am Tage in Rumänien Gesellschaft geleistet hatten, auf Jurajs Geheißen hin. Sofort wurde ich blass. Hieß das, er war auch hier in der Nähe und wenn, wo war ich dann gerade? Ich strampelte mich aus Jacks Armen raus, der mich sofort los ließ und aufstand. „Das ist der Dank, wenn man einem Blutsauger hilft, man wird dafür getreten.“ Kam es amüsiert von ihm, während sein Bruder ihm auf die Schulter klopfte. „Nimm es nicht so schwer, sicher wollte sie nur etwas spielen nach der Aufregung.“ Sie beide lachten, als ich versuchte aufzustehen und dann immer wieder von links nach rechts torkelte, bis ich meinen Gleichgewichtssinn wieder hatte. Ich schlang die Arme um mich und lies meinen Blick sofort umher wandern. Das Haus, in welchem ich eben noch gewesen war, war tatsächlich zusammen gefallen und bestand nur noch aus Trümmern. So wie es aussah, musste es bestimmt schon mehrere Jahrhunderte alt gewesen sein. Zudem lag es mitten in einem Wald. Ich sah nur Bäume um mich herum und es roch nach nasser Erde und Kiefern. „Wo bin ich?“ Ich sah zu den dreien hin, welche noch immer darüber lachten, das Jack von mir getreten wurde. „Ein paar Kilometer von Durau entfernt.“ Durau? Was war Durau? Ich sah sie noch fragender an, woraufhin Jack mit den schultern zuckte. „In den Karpaten.“ Also war ich schon wieder in Rumänien? Aber dieses mal wo anders, wie es schien. Denn diese Gegend hier sagte mir nichts. „Habt ihr mich hier her geholt und wenn ja, wie?“ Ich ging noch ein paar Schritte von ihnen weg, da sie sich auf mich zu bewegt hatten. „Wir haben nur gesagt bekommen, das wir hier auf dich warten und aufpassen sollen.“ „Was beinahe in die Hose gegangen wäre.“ Meinte der andere der drei Werwölfe. Ich wusste seinen Namen nicht mehr, doch den des anderen, welcher sich hinterm Ohr kratzte. „Juraj hätte uns das Fell über die Ohren gezogen, wenn dir was passiert wäre.“ Kam es von Sorin. Bei dem Namen zuckte ich zusammen. „Ist er hier??“ Meine Stimme musste mich verraten haben, genau wie meine ganze Körpersprache, denn alle drei sahen mich verwundert an. „Nein, noch nicht. Er wird aber bald hier sein.“ „Verdammt..ich muss schnellstens hier weg!“ Und damit drehte ich mich um und rannte in den Wald hinein. Es war mir egal, das ich mich hier nicht auskannte. Ich konnte nicht dort stehen bleiben und auf ihn warten. Die drei folgten mir und ich brauchte nicht mal zu versuchen sie abzuschütteln, da Sorin bereits neben mir lief. Doch sie machten auch keine Anstalten mich aufzuhalten. Irgendwann blieb ich deswegen stehen. „Verschwindet!“ Ich hatte die Befürchtung, solange sie in meiner Nähe waren, würde er mich mit Leichtigkeit finden. „Wow. Was ist denn mit dir los?“ „Echt mal, letztes mal wirktest du um einiges entspannter und nicht so angriffslustig.“ „Anscheinend doch genau wie alle anderen Blutsauger.“ Die drei standen in einer Art Halbkreis um mich herum. Zudem trugen sie nur Hosen, welche knapp über die Hüfte gingen. Keine Schuhe oder sonstiges und obwohl ich durch den Minuten langen Lauf gerade etwas verschwitzt war, hatten sich bei denen noch nicht mal kleinste Schweißtropfen gebildet. „Ihr versteht das einfach nicht! Juraj darf nicht in meine Nähe kommen!“ Wieder sahen sie mich verständnislos an und ich begann von einem Fuß zum anderen zu tänzeln. Ich hatte keine wirkliche Angst vor ihnen hier und eigentlich konnte ich sie sogar leiden, aber sie verbauten mir die Möglichkeit vor Juraj zu fliehen. „Tut mir leid.“ Als ich das sagte, kratzte sich der eine von ihnen am Hinterkopf. „Hä?“ Fragte er und ich rannte auf ihn zu, rammte ihm mein Knie in den Bauch. Als Jack daraufhin mich angreifen wollte, schlug ich ihm meinen Ellbogen gegen das Brustbein und Sorin bekam meine Faust gegen den Kiefer. Damit brachte ich dir drei nur kurz aus der Fassung, aber es reichte um los zu laufen. Ich fand es nur mehr als blöde, das ich auch keine Schuhe anhatte und hier Barfuß herum lief. Zum Glück aber schien es mir nicht so viel aus zu machen, zumindest bis ich auf einen Kieferzapfen trat und vor Schmerzen schrie. Ich hüpfte einige Meter auf dem linken Bein vorwärts und setzte mich dann auf den Boden. „Scheiße!!“ Fluchend sah ich mir die Bescherung an und fluchte nochmal. Ich musste weiter, das war mir klar, doch als ich versuchte mit dem Fuß aufzutreten, tat es so höllisch weh, das ich mich nur wieder hin setzte und einfach hoffte, ich war schon weit genug weg gekommen. Meine Hoffnung aber wurde zerstört, als ich das knacken von Ästen hörte und dann sah wie die drei hinter einigen Bäumen auf mich zugelaufen kamen, schließlich vor mir hielten. Jack knurrte mich an und wollte gerade sich auf mich stürzen, als er die Tränen in meinem Gesicht sah. „Verdammt! Seit wann weint ein Blutsauger!!“ „Seit wann verletzt sich einer, wenn er auf einen Kiefernzapfen tritt?“ Fragte der andere und sie sahen mich durchdringend an. Ich wischte mit dem Unterarm über meine Augen. „Du bist verdammt eigenartig, Blutsauger.“ „Ich heiße Kathrin!!“ Berichtigte ich den Wolf und zuckte kurz zusammen, als der Schmerz durch meinen Fuß ging. „Lass mal sehen.“ Sorin kniete sich zu mir runter und nahm mein Bein in die Hände. Erst wollte ich ihn weg stoßen, ließ es dann aber, es hatte eh keinen Sinn. „Du riechst wie ein Blutsauger, der schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel haben müsste, benimmst dich aber wie ein kleines Blutsaugerbaby, das gerade mal die erste Nacht hinter sich hat.“ Spottete er und die anderen mussten auch lachen. Zumindest hatten sie ihren Humor wieder und wollten mich nicht mehr zerfleischen, weil ich ihnen eine rein gehauen hatte. „Bewusst habe ich gerade mal ein paar Monate hinter mir...“ Er hielt sofort inne und sah zu mir hoch. „Wie nur ein paar Monate?“ „Ich bin noch nicht lange einer!“ Das ich von Geburt an einer war, mussten die ja nicht wissen und zudem lebte ich vorher ja wie ein Mensch, also war ich für mich auch einer gewesen. „Dann ist vielleicht ganz gut, das ich dir nicht den Arm ausgerissen hab.“ Jack räusperte sich und sah ohne besonderes Ziel in den Wald hinein. „Ich auch.“ Jetzt legte sich doch ein kleines Lächeln auf meine Lippen, welches aber gleich wieder verschwand, als ich daran dachte, was ich eigentlich hier machte und warum die drei hier waren. „Ich muss noch immer hier weg..hört zu, ich hab nichts gegen euch, aber ich muss von Juraj weg!“ „Warum?“ „Eine längere Geschichte, aber ich kann nicht hier bleiben!“ „Juraj hat uns hier her geschickt um auf dich aufzupassen, warum also sollte er dir dann was tun?“ „Weil er Böse ist!“ Zischte ich Sorin an, der nun lachen musste. „Böse? Er doch nicht.“ Was? Sprachen wir hier eigentlich die selbe Sprache und kannten wir den gleichen Juraj? „Natürlich ist er Böse! Verdammt nochmal, der Kerl hat keine Probleme damit, irgendwelche Menschen umzubringen!“ „Blutsauger auch nicht.“ Wieder sah ich zu dem einen Wolf hin und wollte was sagen, doch senkte ich dann meinen Blick. Er hatte wohl recht, also war dies das falsche Argument gewesen. „Er hat mich gezwungen bei ihm zu bleiben und hatte mich eingesperrt!“ „Hätte ich auch gemacht, wer weiß schon ob du uns nicht sonst umbringen würdest.“ „Ich kann niemanden umbringen!...niemanden von euch..glaube ich...“ Hoffte ich auch und seufzte schließlich. Ich lag doch nicht so falsch! Wieso also dachten die drei das dieser Juraj gut war? „Was wenn ihr euch in ihm täuscht? Wenn er nicht der ist, für den er ihn haltet?“ „Bis jetzt hat er uns noch kein Leid zugefügt.“ „Ganz im Gegenteil sogar, er hat dafür gesorgt, das ein Schutzbann über unser Rudel gelegt wurde und kein Mensch in einem Umkreis von 70 Kilometern uns zu nahe kommt.“ „Und das hat er einfach so gemacht??“ Wieder zuckten sie mit den Schultern. „Als Gegenleistung verlangt er nur unsere Treue oder ab und an ein paar Gefallen, wie jetzt gerade.“ Sorin sah mich kurz grinsend an. „Du wirst doch entschuldigen.“ „Was...?“ doch bevor ich weiter fragen konnte, riss er ein Stück von meinem Oberteil ab, wobei ich aufschrie und von ihm weg wollte, er mich aber fest hielt. „Schön sitzen bleiben.“ Dann wickelte er das Stück um meinen Fuß und die Wunde. „Wieso hast du mich nicht einfach gefragt??“ „Warum sollte ich?“ Er stützte sich mit den Händen auf seinen Oberschenkeln ab und stemmte sich nach oben. Ich folgte ihm auch gleich und zischte wieder auf vor Schmerzen. „also glaubt ihr mir nicht, das ich vor ihm fliehen muss?“ „Das könnte schon Möglich sein, aber da wir uns mehr zu unserem Rudel verpflichtet fühlen als zu dir, werden wir sicher nicht dafür sorgen, das er den Bann zu unserem Schutz verschwinden lässt.“ Ich seufzte und stützte mich an Sorins Schulter ab. „Er manipuliert euch, das kann der verdammt gut.“ „Vielleicht, aber selbst dann ist es uns egal.“ Was konnte ich auch anderes erwarten? Sicher würde ich genau so handeln, wenn meine Familie auf dessen Schutz angewiesen wäre. „Könnt ihr mir dann einen Gefallen tun? Wenn er hier auftaucht bei mir bleiben und darauf bestehen bei mir zu bleiben?“ Eventuell hatte ich so eine kleine Chance, sollte der Kerl mir zu nahe kommen und die würden vielleicht auch mit bekommen, was für ein Mistkerl Juraj wirklich war. Von wegen der nette Drache von nebenan! „Warum sollten wir?“ Ich sah zu Jack und versuchte irgendwie hilfesuchend auszusehen, was ihn aber nur zum lachen brachte und ich daher mit den Augen rollte. „Bitte.“ „In Ordnung, wir werden sehen was passiert.“ „Jedenfalls können wir ihm sagen, solltest du nochmal versuchen abzuhauen, können wir dich ziemlich schnell wittern und einfangen.“ „Die Option gefällt mir kein bisschen.“ Murrend humpelte ich neben Sorin her, als wir einige Schritte weit gingen. „Das kann man sich echt nicht weiter mit ansehen!“ Bevor ich was fragen konnte, hob mich Jack plötzlich hoch und setzte mich auf seine Schulter. „Hey!! Lass mich sofort runter!!“ Ich fühlte mich dabei nicht sehr wohl und kam mir plötzlich wie ein kleines Kind vor. Doch er ignorierte mich und ging einfach los. Nun, zumindest hatte er mich nicht über die Schulter geworfen, doch hätte er das getan, hätte ich sicher nicht ständig irgendwelche Äste von meinem Gesicht fern halten müssen. „Kannst du dich nicht kleiner machen?“ „Kannst du dich nicht einfach auflösen und irgendwo anders wieder auftauchen?“ Verdammt, zu gerne hätte ich das gekonnt und schlug schon wieder einen Ast zur Seite, der vor meinem Gesicht war. Irgendwann kamen wir bei den Trümmern des Hauses wieder an und Jack setzte mich in der Nähe auf einem Stein ab. Wieso hier? Wir hätten doch auch irgendwo anders warten können. Außer Juraj konnte die drei nicht so einfach finden, wie ich gedacht hatte. Es brachte mir nichts, darüber nach zu denken. „Also Kleines...“ „Kathrin!“ „Blutsauger!“ Ich hob die Hände hoch und gab damit auf. „Dann lieber Kleines.“ Besser als ständig von ihnen mit Blutsauger angesprochen zu werden. „Geht doch.“ Er wuschelte mir durch die Haare. „Lass das!“ Als ich seine Hand weg schlagen wollte, lachte Jack nur und setzte sich hin. Die anderen beiden taten es ihm gleich. „Seit wann bist du ein Blutsauger, Kleines?“ Genervt rollte ich die Augen und begann dann an meiner Hand zu zählen. Sollte ich die Zeit mit rechnen, welche ich verschlafen hatte? „nicht ganz ein Jahr..in etwa 10 Monate.“ „Dann bist du doch gar nicht mehr so jung.“ „Nein, einfach nur verdammt schwach und zu nichts zu gebrauchen.“ Ich rieb mir über die Stirn. Jetzt musste ich mir das auch noch von den Werwölfen sagen lassen, was ich selber bereits wusste. Wenigstens waren das mal welche, die mir glauben könnten, das ich nichts besonderes war und auch nichts besonderes drauf hatte. „Wirklich Schade, das die dich so jung zu einem gemacht haben.“ „Hä?“ fragend sah ich hoch. „Na du siehst verdammt jung aus..14?“ „17!“ Korrigierte ich ihn und fasste es nicht! Wie kam der auf 14?? „Dann wurdest du mir...16 verwandelt? Wie gesagt, wirklich Schade.“ „Was ist daran denn Schade?“ Konnte mir das vielleicht mal einer erklären? „Weil du wohl für immer so jung aussehen wirst. Bestimmt wäre aus dir was schöneres geworden.“ „Und ich würde dir jetzt am liebsten in den Arsch treten, wenn das nicht so verdammt schmerzhaft für mich wäre!!“ Jetzt hatten die es auch noch geschafft, dass mein Selbstwertgefühl ins Bodenlose fiel. „Wartet mal..heißt das ich altere wirklich nicht mehr?? Aber ich will nicht auf ewig in dem Körper einer sechzehnjährigen bleiben!!“ Diese Frage hatte ich mir schon mal gestellt und ich hoffte so sehr, das es nicht stimmte. Sollte ich wirklich auf ewig so herum laufen? Als Teenager? Verdammt!! „Kannst es ja positiv sehen.“ „Was denn?? Das ich selbst in hundert Jahren noch nach einen Ausweis gefragt werde, weil ich Minderjährig aussehe?“ Als sie lachend die Schultern zuckten, hätte ich ihnen wirklich am liebsten in die Fresse geschlagen. Das war nicht witzig! Das war mein Leben! Meine Zukunft! Mein Körper! „Du wirst leichter an Menschen ran kommen. Ist doch auch was. Bestimmt werden die jemanden, der so unscheinbar aussieht, nicht gleich verdächtigen.“ Und wieder bekam mein Selbstwertgefühl einen Schlag. Unscheinbar? Mein Leben war ruiniert! „Und bestimmt niemals einen Freund haben...“ Kam es leise über meine Lippen, als ich daran dachte. Denn ich wollte sicher keinen Teenager ständig an meiner Seite haben, wenn ich älter war. Obwohl, kurz dachte ich doch wieder an Marcus, er war etwas älter gewesen. Eventuell bestand doch noch Hoffnung, bei wenigen. „Wozu einen Freund?“ Wozu? Ich wurde etwas rot um die Nase bei dieser Frage. „Das sollte euch nicht interessieren!“ „Oh, ach deswegen...Komisch. Dachte immer Blutsauger sind des Sexes gar nicht fähig.“ Als Sorin das so einfach raus haute, blieb mir glatt die Spucke weg und ich sah zu ihm hin. Das Thema war nicht gerade etwas, das ich so leicht ansprechen konnte und eigentlich auch nicht wollte. Vor allem nicht mit drei Männern, welche ich so gut wie gar nicht kannte. „Wie gar nicht fähig?“ Fragte ich dann dennoch und hoffte die meinten das nicht so. „So weit ich mal gehört habe, sollen die Blutsauger keinen hoch bekommen und die Frauen kein Interesse an etwas Spaß in der Richtung haben!“ „WAS?.,.Heißt das ich werde als alte Jungfrau irgendwann enden??“ Was mir nun einfach so raus gerutscht war und ich sofort die Hand vor meinem Mund hielt, wohl knallrot anlief. „Wenn du willst, kann ich das ändern, süße Dakaria.“ Bei dieser Stimme zog sich alles in mir zusammen und ich hielt kurz den Atem an. „Ganz sicher nicht!“ Ich drehte mich um und fixierte diesen Mistkerl ganz genau. Ich hatte ihn nicht näher kommen hören und die drei Wölfe schienen auch überrascht zu sein, standen sofort auf. „Wie hast du mich hier her geholt?“ Denn freiwillig war ich nicht hier her gekommen. „Ein paar kleine Gefallen eingefordert und den einen oder anderen dazu überredet mir zu helfen.“ Ich hasste ihn immer mehr. Als sein Blick zu meinem Fuß ging, legte sich ein Grinsen auf seine Lippen. „Hattest du versucht zu fliehen und bist gescheitert?“ „Hast du dir nicht die Flügel verbrannt, bevor du abgehauen bist wie ein kleines Kind?“ Sein Grinsen verschwand sofort und dennoch richtete er nicht den Blick von mir ab, nicht mal als er mit den anderen dreien sprach. „Ihr könnt gehen und gibt eurem Leitwolf Bescheid, dass ich für weitere 5 Jahre den Schutzbann bestehen lassen werde.“ Jetzt sah ich zu den dreien mit einem flehenden Blick. „Ähm..sollten wir nicht lieber hier bleiben?“ Versuchte es Sorin wirklich und ich war ihm dankbar, doch winkte Juraj ab. „Wir könnten ihre Fährte aufnehmen, wenn sie versucht abzuhauen.“ Gab Jack das doch auch für mich ziemlich gut klingende Argument von sich. „Ihr habt ihn doch gehört, ihr sollt gehen!“ zischte ich zu ihnen und hoffte wenigstens, das der Mistkerl nicht mit bekam, wie ich log. Er fing tatsächlich an zu überlegen. „Einer reicht von euch aus dafür.“ Einer nur? Einer konnte bestimmt herzlich wenig gegen ihn ausrichten, aber vielleicht würde er mit bekommen, was für ein Drecksack er war. „Ist gut, ich bleibe.“ Sorin sah zu den anderen beiden und nickte ihnen zu. Diese klopften ihm auf die Schulter und drehten sich weg. Was ich dann sah, brachte mich dazu, schnell von dem Stein zu springen und weg zu humpeln, jedoch nicht sehr weit, dank der Schmerzen. Die Beiden verwandelten sich noch im gehen. Ihre Knochen knackten richtig laut und ihre Körper begannen sich zu verformen. Die Gesichter wurden länger und veränderten ihre Gestalt. Fell wuchs auf ihren Körper und die Hosen, welche sie trugen, begannen zu reißen und hingen nur noch in Fetzen an ihnen, als sie sich nach vorne beugten und mit ihren Händen auf den Boden abstützen. Diese wurden zu riesigen Pfoten, mit großen Krallen, welche sicher so einiges zerreißen konnten. Meine Hand hatte ich vor dem Mund gehalten und hoffte bei dem Anblick mich nicht zu übergeben. Der Hüftknochen schob sich vor und ich sah, wie er sich unter deren Haut verformte und schließlich ihre Beine sich auch verwandelten. Die letzten Fetzen der Hose rissen die beiden mit ihren Schnauzen von sich. Sie sahen wirklich aus wie Wölfe, nachdem es vorbei war, aber sie waren in dieser Gestalt etwa genau so groß wie ich und mir rutschte glatt das Herz in die Hose. Keinen von denen will ich jemals in Feindschaft begegnen. Der eine, welcher vorher Jack war, hatte dunkelbraunes, geflecktes Fell und schnaubte mir zu, als wenn er sagen wollte, ich solle mich nicht so haben. Dann aber rannten die beiden los. Ich stützte mich an einem Baum ab und musste erst mal wieder richtig zu Atem kommen, bzw. mich beruhigen. „Triff uns in der Stadt Durau. Da du sie ja angeblich wittern kannst, wirst du uns finden.“ Ich sah zu Juraj, der den Arm nach mir ausstreckte, ich ihn aber weg schlug. „Fass mich nicht an!!“ „Ich hab wenig Geduld zur Zeit, also sei ruhig!“ Er befahl es mir richtig und als er wieder nach mir griff, schlug ich erneut seine Hand weg, doch packte er mich dann mit der anderen am Handgelenk und zog mich gleich mit sich in die Finsternis hinein. Es dauerte nicht mal fünf Sekunden und wir tauchten in einem etwas kleinem, aber geräumigen Zimmer wieder auf. Es war ein Wohnzimmer, da ein Sofa an der Wand und an der anderen ein Fernseher auf einem Tisch stand. Ebenso war eine Schrankwand hier drinnen aus dunklen Holz, in welchem ich Geschirr drinnen liegen sah. Die Fenster hatten Klappen dran, welche geschlossen wurden und ich nahm mal an, das diese nicht so einfach aufzumachen waren. Von innen jedenfalls schon mal gar nicht. Noch waren wir alleine hier und er stieß mich zur Seite weg, so das ich auf dem Sofa landete. Sofort zog ich meinen Fuß hoch und hielt ihn zwischen meinen Händen, um irgendwie den Schmerz zu stoppen. „Du wirst diesen Raum solange nicht verlassen, bis ich was anderes sage!“ „Und was wenn doch? Was willst du dann machen??“ Ich ließ mich von ihm sicher nicht so leicht unterbuttern! Dann jedoch hatte ich seine Hand an meiner Kehle und er druckte mich nach hinten, gegen die Sofa-Lehne. „Ich kann dir jeden einzelnen Knochen in deinen Beinen brechen! Und wenn sie beginnen zu heilen, werde ich es gleich wieder machen!“ Na also, von wegen netter Drache! Wieso nur konnte Sorin nicht jetzt schon hier sein und das mit hören? „Wenn Alucard mich findet, wird er dich fertig machen!“ Und ich war sicher, das er mich finden wird..und ich hoffte auch, das er mich wieder suchen wird und nicht genug davon hatte. „Wenn! Ich habe dieses Mal nichts dem Zufall überlassen. Was glaubst du, warum ich dich hab Abseits von irgendwas auftauchen gelassen hab und nicht selber dich empfangen habe? Zudem ist dieser Raum mit einem Bann belegt. Keiner wird dich hier drinnen finden können, du wirst für alle anderen nicht mal existieren, solange du hier drinnen bist.“ Was meinte er damit? Er drückte noch fester zu und ich griff an seine Hand, kratzte drüber, damit er mich los ließ. „Nicht mehr lange, bald haben wir es geschafft, Dakaria.“ Jetzt sprach er wieder mit dieser sanften und ruhigen Stimme und am liebsten hätte ich was erwidert, konnte aber gerade nicht sprechen. Dann jedoch ließ er von mir ab und ging etwas zurück. „Du bleibst hier drinnen! Sonst werde ich deinem Schoßhund zudem wohl einschläfern müssen.“ Mit großen Augen sah ich zu ihm. „Als wenn sie von sich aus vorgeschlagen hätten bei dir zu bleiben.“ Er lachte und ging zur Tür. „Also vergiss nicht, verlässt du dieses Zimmer, werde ich dir sämtliche Knochen in den Beinen brechen und den Wolf zur Hölle schicken!“ Mit den Worten ging er durch die Tür und ließ mich hier alleine zurück. Kapitel 42: Der zweite Tag in Folge, welchen ich in diesem verdammten Zimmer war. Sorin schlief zur Zeit auf der Couch. Er hatte das Zimmer nicht mehr verlassen, seid dem wir beide festgestellt hatten, dass er mich jedes mal vergisst, sobald er aus diesem raus ging. Es war eigenartig gewesen. Hier her kam er nur, weil er Juraj in der Nähe gewittert hatte und sich aus irgend einem Grund sicher war zu ihm zu müssen. Das es wegen mir war, wurde ihm erst klar, als er das Zimmer betrat. Anfangs konnte er es selber nicht glauben, wie ich und hatte sich einen Spaß draus gemacht,immer wieder bei der Tür hin und her zu springen. Obwohl ich hier im Zimmer stand und er mich hätte sehen müssen, sagte er, das er nur einen leeren Raum gesehen hatte und wieder nicht wusste, was er dort tat. Erst nachdem er das Zimmer wieder betrat, wusste er plötzlich, was er hier machte. Damit er nun nicht einfach weg ging, hatte ich ihn geradezu angefleht das Zimmer nicht mehr zu verlassen. Mit dem Rücken gegen der Wand gelehnt saß ich auf dem Boden und sah zu der Tür hin. Meine Gedanken gingen zur Zeit überall hin. Was wenn Alucard mich auch vergessen hatte? Denn eine Verbindung konnte ich bisher nicht zu ihm herstellen, egal wie sehr ich es versucht hatte. Dann dachte ich auch daran, was wenn meine eigenen Eltern sich nicht mal mehr an mich erinnern konnten und wie war das verdammt nochmal möglich? Die Hände hatte ich vor meinem Gesicht zusammen geschlagen und lehnte meine Stirn dran. Ich musste auch kurz an das Gespräch im Wald mit den dreien zurück denken. Als sie so offen über die eine Sache gesprochen hatten. Noch immer wurde ich rot um die Nase, wenn ich nur daran dachte. Ich sollte eigentlich wissen, dass sie unrecht haben, denn ansonsten wäre ich wohl kaum hier oder wie sollten meine wirklichen Eltern mich ansonsten gemacht haben? Zudem hatte ich sehr wohl Interesse an dem einen...was ich ganz schnell wieder vergessen sollte, als ich bereits erneut begann mir bestimmte Szenen in meinem Kopf auszudenken. Seufzend ließ ich den Kopf nach hinten gegen die Wand fallen und schloss meine Augen. Das Juraj seine Drohung war machte, sollte ich versuchen hier abzuhauen, konnte ich mir sehr gut vorstellen und biss mir auf die Innenseite meiner Wange. Das er mir drohte alle Knochen zu brechen, damit konnte ich komischerweise klar kommen. Aber nicht das er Sorin dafür umbringen würde. Er hatte mit dem nichts zu tun, bis auf das er mich im Wald eben auch gejagt und festgehalten hatte. Doch nur weil er es nicht anders wusste und zu seiner Verteidigung, er blieb gerade jetzt hier bei mir um sich eventuell ein anderes Bild von Juraj zu machen. Hier herum zu jammern brachte nichts, vor allem da mein Magen sich langsam bemerkbar machte. Bisher hatte mir noch niemand etwas zu trinken gebracht und ich wusste nicht, ob dies so beabsichtige war. Aber um so länger ich hier blieb und um so länger jemand dabei in meiner Nähe war...einen kurzen Blick riskierte ich auf den schlafenden Wolf und leckte mir über einen meiner Eckzähne, schüttelte dann aber schnell den Kopf um diesen Gedanken zu verbannen. Noch war ich Herrin meiner Sinne und atmete tief durch, begann mich zu konzentrieren. Ich versuchte wieder eine Verbindung zu Alucard aufzubauen. Irgendwie musste es doch funktionieren. Ab und an kam es mir so vor, als wenn ich kurz davor stünde, doch gegen eine Barriere sprach, genau wie jetzt schon wieder. Das durfte einfach nicht wahr sein! Schloss er mich absichtlich von sich aus? Aber warum? Irgendwie glaubte ich die Antwort zu kennen. Wenn er sich auch nicht an mich erinnern konnte, warum sollte er es dann zulassen, das ich mit ihm sprach? Ich war verloren, konnte auch gleich aufgeben. Minuten verstrichen in denen ich in Selbstmitleid verging und dann aber wieder neuen Mut zusammen nahm. Vielleicht war Alucard auch einfach eine Nummer zu groß für mich in dieser Hinsicht. Eventuell sollte ich es mit jemanden probieren, der nicht so viel Macht hatte? Was schadete es schon, dies zu probieren? Also versuchte ich jetzt irgendwie mit Sera in Verbindung zu treten. Eventuell schaffte ich es ja, auch wenn ich das vorher nie getan hatte, aber sollte es denn anders sein als mit ihm? Das die beiden sich untereinander Unterhielten hatte ich schon mal mit bekommen, nur das Sera dann immer richtig sprach, während er nur in ihren Kopf zu sprechen schien. „Komm schon Kathrin..zeig was du drauf hast...“ Redete ich mir selber Mut zu und atmete nochmal tief durch. Ich ballte die Fäuste und fing an mich auf sie zu konzentrieren. Was Sera wohl gerade machte? Wie spät es in London wohl war? Ich hoffte nur, sie war auch wach. Die Zeit verging und immer wieder aufs neue versuchte ich eine Verbindung zu ihr aufzubauen, doch war es noch schwerer als jene zu Alucard, die mir nur gerade nichts brachte, doch Aufgeben war eine Option, die ich mir nicht leisten durfte. „Komm schon Sera...hörst du mich?....kannst du mich hören?“ Ich flüsterte die Worte immer und immer wieder vor mich hin in den kommenden Stunden, selbst noch als Sorin aufgewacht war und mich fragte, was ich da tat. Zum Glück rief er nicht Juraj, sondern ließ mich einfach machen, wofür ich ihm wieder dankbar war. Doch schließlich gab ich auf, ich konnte meinen Fokus nicht mehr halten und öffnete die Augen. Mein Magen knurrte schon wieder und ich sah erneut zu Sorin hin, der sich auf der Couch gerade durch streckte und dann mit einer fließenden Bewegung aufstand. Er brauchte viel Bewegung und hier drinnen konnte er sich diese nur holen, in dem er anfing durch den Raum zu laufen, immer wieder im Kreis. Mit meinem Blick verfolgte ich seine Bewegungen und fing bald schon an, seinen schneller werdenden Puls wahr zu nehmen. Wie gerne würde ich meine Zähne in seiner Haut vergraben und wie gerne würde ich diese warme Köstlichkeit zu mir nehmen. Lippen leckend stand ich langsam auf und fixierte ihn weiter, holte mich dann aber mit einer Schelle selber wieder zurück. „Sorin..du solltest verschwinden...“ Auch wenn ich es eigentlich nicht wollte, es war besser als ihn anzufallen. „Hm? Warum?“ Er blieb stehen und sah zu mir, musste meine Qual mit bekommen haben, als er in Richtung Tür ging. „Du willst mich beißen, Blutsauger??“ „Verdammt ja!! Hau ab!!“ Schrie ich ihm entgegen und fauchte dann sogar. „Du hältst nicht mal ne Woche ohne zu trinken aus?“ „Muss ich das denn?“ Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich stieß mich von der Wand ab, kam langsam auf ihn zu, dabei den Blick immer auf diese schöne pochende Stelle an seinem Hals gerichtet. Als er geschlafen hatte, konnte ich mich noch gerade so daran hindern über ihn her zu fallen, doch jetzt wo er wach war und ich so viel Energie drauf verschwendet hatte mit Alucard oder Sera in Verbindung zu treten, begann meine Beherrschung zu bröckeln. „Geh...oder ich werde mich nicht mehr beherrschen können.“ Zischte ich ihm zu und meine Umgebung begann bereits zu verschwimmen. Das war kein gutes Zeichen, es fehlte nicht mehr viel, bis ich die Kontrolle über mich verlor und ich wollte ihm nicht schaden, auch wenn ich glaubte, das er mir wohl eher schaden würde. „Ist gut Kleines, ich werde gehen, warte nur etwas.“ Ich sollte warten? Wusste er eigentlich wie schwer es für mich war, nicht hier und jetzt mich auf ihn zu stürzen? Er griff den Block vom Tisch und notierte sich was, steckte den Zettel zerknüllt in seine Hosentasche und ging schließlich aus dem Zimmer raus. Ich wusste, das er mich schon vergessen hatte, als sein Fuß über die Schwelle getreten war und als er die Tür hinter sich schloss, sprang ich gerade zu an diese und schlug dagegen mit einem lauten Schrei. Aber wenigstens war die Versuchung weg. Ich kam wieder richtig zu mir und setzte mich auf das Sofa. Ob ich irgendwann des Hunger wegen hier ausbrechen würde? Doch müsste Juraj dies nicht klar sein? Also warum ließ er mich verdammt nochmal hungern? Ich legte mich hin und versuchte zu schlafen. Vielleicht brachte das ja was. Irgendwann schlief ich wirklich ein, wachte aber auch auf, als die Tür aufging. Ich richtete mich gleich auf und sah hin. Als ich erkannte, das Juraj war, knurrte ich ihn sogar an und stand auf. „Welche Aggression mir gegenüber. Ich dachte du freust dich über einen kleinen Besuch.“ „von dir nicht!“ fuhr ich ihn an und ballte die Fäuste. Vielleicht sollte ich ihn angreifen und beißen, bei dem Gedanken musste ich kurz schmunzeln. „Ich bekam durch Zufall eine Nachricht von deinem Wolf.“ „Meinem Wolf?“ Meinte er Sorin? Kurz hatte ich das Bedürfnis Dark zu sagen, aber das war wirkliches Wunschdenken, vor allem als ich sah, das er das zerknüllte Papier in Händen hielt. „Er schreibt, du hast Hunger? Nun, dann sollten wir etwas dagegen tun, denkst du nicht auch?“ Was hatte dieser Mistkerl vor? „Dir kann es doch egal sein!“ Er zuckte mit den Schultern und steckte danach die Hände in seinen Hosentaschen. „Du bist jung und deine Beherrschung hält sich in Grenzen. Wenn du wegen so etwas lausigem wie Hunger die Kontrolle verlierst und hier ausbrichst, habe ich nicht wirklich viel davon.“ Sollte das heißen, sobald ich hier raus war, würden sich auch alle anderen an mich erinnern, so als wenn jemand hier rein kam. „Wie ist es eigentlich möglich, das du genau zu wissen scheinst, das es mich gibt, während alle anderen mich vergessen?“ Was war sein Geheimnis? Ein fieses Lächeln auf seinen Lippen und er tippte auf sein Hemd..nein, nicht auf sein Hemd, etwas da drunter an einer Kette. Was es war, konnte ich aber nicht sehen, dank des Stoffes drüber. „Also, was möchtest du haben? Ein Kind? Einen Erwachsenen? Mann? Frau? Jung? alt?“ Sollte das ein Scherz sein? Wenn konnte ich nicht drüber lachen. „Wie wäre es mit einem Drachen?“ Jetzt sah er mich überrascht an. „Du willst von mir trinken? Dakaria. Zu einem anderen Zeitpunkt mit vergnügen.“ Mit vergnügen sagt er? Der Kerl machte mir wirklich Angst. „Und warum nicht jetzt? Angst ich könnte dich dabei aussaugen?“ „Ganz im Gegenteil, meine Schöne. Solange dein Körper noch so schwach ist, würde mein Blut dich wohl eher von innen heraus verbrennen und ich will ungern das du dich in ein Stück Schwarzkohle verwandelst.“ Ein Schauer ging durch meinen Körper und ich schlang sofort die Arme um mich herum. „Also zurück zu der Bestellung. Was darf es sein?“ „Blut in einem Glas oder einer Flasche und derjenige von dem es ist bleibt am Leben.“ „Er soll am Leben bleiben? Na von mir aus.“ Und damit ging er wieder raus. Seufzend setzte ich mich wieder aufs Sofa und sah auf meine Hände. „Zu einem anderen Zeitpunkt?,...Igitt...mit Sicherheit niemals!“ Ich dachte an Jurajs Worte kurz zurück und schüttelte mich etwas. Der Gedanke, das ich von ihm trank, hatte ihn nicht angewidert oder ihm Angst gemacht und das wiederum bereitete mir Sorge. Tatsächlich brachte er mir etwas Blut in einem Glas. Vielleicht ein halber Liter. Ich sah nicht hin, drehte mich weg und versuchte den Geruch zu ignorieren. Solange er noch hier im Zimmer war, wollte ich nicht trinken und erst als ich sein Lachen vernahm und dann hörte wie die Tür wieder geschlossen wurde, hielt ich es nicht mehr aus und stürmte zu dem Glas. Ich kippte es in einem Zug runter und versuchte danach noch es aus zu lecken. Da ich nicht so weit runter kam, strich ich mit dem Finger den Rand entlang und leckte die mehr als köstliche Flüssigkeit von meinem Finger. Das leere Glas stellte ich auf den Tisch zurück, als der Nebel sich in meinem Kopf gelegt hatte. Es hätte ruhig noch mehr sein können, schrie mein Körper, doch sollte er sich nicht so haben. Es reichte, was ich zu mir genommen hatte vollkommen aus, redete ich mir zumindest selber ein. Zumindest fühlte ich mich bei weitem besser als zuvor und legte mich wieder hin. Den Unterarm hatte ich dabei auf meiner Stirn gelegt und die andere Hand auf meinen Bauch. Ich schloss die Augen, jetzt oder nie, dachte ich mir. Solange ich mich so gut fühlte. „Sera...bitte...hör mich....Sera.....“ Ich flüsterte ihren Namen dutzende Male und konzentrierte mich auf sie, bis ein heftiger Schmerz durch meinen Kopf schoss. „Lass mich in Ruhe!!“ Es war ihre Stimme, ich konnte sie hören und anscheinend hatte sie etwas dagegen, das ich mit ihr sprach. Mein Kopf schien zu bersten. „Sera..bitte hör auf..du tust mir weh....“ „Dann lass mich in ruhe!“ Schrie sie in meinem Kopf, doch nicht sie war es, welche mir diese Schmerzen verursachte, sondern er. Wie es aussah war Sera gerade bei ihm. „Verdammt...Sag Alucard er soll das sein lassen...er tut mir weh!“ Kurz nachdem ich dies ausgesprochen hatte, hörte der Schmerz genau so schnell auf, wie er gekommen war und ich rollte vom Sofa auf den Boden, lies meine Stirn auf den kalten Boden legen. Ich hatte noch nie eine Migräne in meinem Leben gehabt, von denen andere Leute sprachen, aber ich war mir sicher, das dieser Schmerz gerade schlimmer als solch eine war. Etwas Erholung würde mir gut tun, aber ich war mir auch im Klaren, dass ich die Zeit nicht unverbraucht verstreichen lassen durfte. Wie es aussah, hatte ich seine Aufmerksamkeit doch endlich bekommen. Ich hoffte mal, er würde nicht dafür sorgen, das mein Kopf explodierte, wenn ich gleich nochmal versuchte mit ihm zu reden. Der Schmerz eben hatte mir schon vollkommen ausgereicht. Ich atmete tief durch, beruhigte mich und lies meinen Kopf wo er war, auf dem kalten Boden. Dann aber begann ich eine Verbindung zu ihm aufzubauen und tatsächlich, keine Barriere gegen die ich stieß. Ich konnte Seine Präsenz spüren und das wiederum sorgte dafür, das ich mich gleich etwas besser fühlte. „Verlangst du so sehr, von deinem Elend erlöst zu werden?“ Seine hämische Stimme, wie ich die vermisst hatte und doch wusste ich, das ich hier gerade mit dem Feuer spielte. „Versuch mich doch zu finden, wenn du denkst, du könntest mich erlösen.“ „Als wenn ich meine Zeit mit einem Nichts vergeuden würde.“ „Einem Nichts, das es geschafft hat deine Aufmerksamkeit zu bekommen und ein Nichts das einiges über dich weiß?“ Ob er anbiss? Wenn er sich nicht an mich erinnerte, vielleicht konnte ich ihn irgendwie her locken. Wenn er nur in dieses Zimmer kam, dann würde er sich wieder an mich erinnern..aber irgendwie glaubte ich auch daran, das er mich von außerhalb schnell ausschalten konnte. Ich hoffte mal, ich schätzte ihn richtig ein, das er so was gerne aus der Nähe tat. „Was glaubst du über mich zu wissen?“ Er war neugierig..oder aber versuchte nur mich im Gespräch zu halten um den richtigen Moment zu fassen und mir wieder solche Schmerzen wie eben zu bereiten. „Ich weiß, dass du zum Lachen in den Keller gehst..nein. Ich weiß das du in London lebst, in einem Zimmer im Keller des Anwesens von...verdammt..wie war gleich dieser urks lange Name von ihr....Lady Integra..Fa..dingsbums Wingat irgendwas Hellsing.“ Irgendwann sollte ich ihn mir vielleicht doch merken, aber bisher war sie einfach nur die Verrückte für mich. Sein Lachen hallte durch meinen Kopf und so langsam konnte ich meine Stirn vom Boden nehmen. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen das untere Ende der Couch. „Du hast keine Ahnung, mit wem du dich hier einlässt.“ „Doch. Ich weiß noch vieles mehr, zum Beispiel das deine beiden Waffen dir wirklich sehr am Herzen liegen, wenn du überhaupt ein Herz hast. Vor allem die eine, auf welcher Hellsing Arm 454 Casull Auto eingraviert ist.“ Das hatte ich mir zum Glück gemerkt, als ich mit ihm ab und an gemeinsam auf dem Schießstand war und er selber mal geschossen hatte und das die beiden Waffen sehr mochte...davon ging eich einfach mal aus und hoffte das ich recht hatte. Warum sonst sollte er immer so großen Wert darauf gelegt haben, das ich selber mit einer schießen konnte? „Jetzt bin ich wirklich neugierig, wer du bist.“ „Komm her und finde es einfach selber raus.“ „Du baust eine Verbindung zu mir auf und dann willst du, das ich zu dir komme? Warum sollte ich? Wenn du unbedingt spielen willst, dann komm du zu mir.“ Wenn ich das könnte, wäre ich schon lange bei dir, du Vollidiot! Sprach ich in meinen Gedanken zu mir selber und wollte gerade weiter mit ihm reden, als die Tür aufging. Sofort unterbrach ich die Verbindung zu ihm und sah Juraj in der Tür stehen. Hatte er etwas bemerkt? Zumindest sah er mich durchdringend an. „Was?“ Wollte ich dann wissen und stand auf. „Was willst du?“ „Nachsehen ob du auch alles ausgetrunken hast.“ Er kam rein und nahm das leere Glas an sich, doch ich war mir sicher, das er nicht deswegen hier her gekommen war. „Habe ich...und ich hoffe derjenige von dem es ist, ist noch am Leben.“ „Das ist er und keine Sorge, morgen wirst du wieder etwas von ihm bekommen.“ „von dem selben? Aber das hält er nicht doch gar nicht so lange aus!“ „Nicht mein Problem.“ Damit verschwand er wieder und ich strich mir übers Gesicht. Irgendwann einmal werde ich mich sicher dafür verantworten müssen, dass meinetwegen so viele Menschen ums Leben kamen..obwohl, vielleicht war das hier ja schon die Strafe gewesen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, Juraj hatte mit bekommen, das ich versuchte mit alucard in Verbindung zu treten und kam deswegen hier rein, aber er hatte nichts gesagt. Also entweder ist er ziemlich von sich überzeugt, und das dieser Bann, oder was auch immer auf dem Zimmer liegt, wirklich dafür sorgt, dass sich keiner an mich erinnert und mir hilft oder aber er wird mich stärker überwachen. Ich hatte nicht mal Ahnung ob er es überhaupt mit bekam, wenn ich versuchte mit jemand anderen in meinen Gedanken zu sprechen. Konnte er dies abfangen? Ich sollte es für heute jedenfalls sein lassen. Ich glaube es war Morgens, zumindest zeigte die Uhr beim Fernseher kurz nach sieben Uhr an, als die Tür wieder aufging und Sorin rein kam. Kaum hatte er den Fuß im Zimmer drinnen, schüttelte er seinen Kopf. „Woho...Echt, das ist noch immer so schräg!“ gab er lachend von sich und schloss die Tür wieder. Er grinste mich an und streckte seinen Körper durch. Der Geruch von Wald haftete an ihm. Scheinbar hatte er die Zeit damit verbracht draußen umher zu laufen, der Glückspilz. „Danke...Das du Juraj eine Nachricht hast zukommen lassen.“ „Keine Ursache. Dachte ist besser, als wenn du hier ausbrichst und über einen kleinen Wolf herfällst.“ Dabei zeigte er auf sich und nun musste ich lachen. „Von wegen klein, du bist fast zwei Meter groß!“ Er zuckte nur grinsend mit den Schultern und kam zu mir, setzte sich mit auf die Couch. „Was machen wir heute?“ Ich überlegte kurz und deutete dann auf den Fernseher. „Ich glaube irgend eine Serie läuft immer.“ „Oh nein! Nicht schon wieder solch einen Schwachsinn! Noch eine Folge von dieser komischen Serie Liebesstürme in den Bergen ertrage ich nicht!“ „Als wenn es mir da anders ergeht, aber was anderes läuft nun mal nicht auf diesen fünf Sendern.“ Denn mehr hatten wir hier nicht zur Verfügung und etwas anderes außer Fern zu sehen konnten wir hier auch nicht machen. Uns nur unterhalten. Irgendwelche Brettspiele gab es hier drinnen leider nicht. „Du hättest ja was mit bringen können, als du draußen warst.“ „Hätte ich gewusst, das ich, sobald ich hier rein gehe mit dir wieder alleine nur herum sitze, hätte ich es getan.“ „Was glaubst du eigentlich hier drinnen gemacht zu haben, wenn du raus gehst?“ „Nichts...geschlafen. An mehr kann ich mich immer nicht erinnern, wenn ich raus gehe.“ Wie schön, dachte ich mir und seufzte wieder etwas. „Das ist echt verrückt.“ „Wem sagst du das? Aber auch voll genial! Stell dir vor, du willst nicht das sich auch nur irgendwer an dich erinnert, warum auch immer, wäre das hier genial.“ „Ja, nur will ich, dass man sich an mich erinnert!..Glaubst du mir jetzt wenigstens, das Juraj nichts gutes im Schilde führt?“ Wieder zuckte er nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht was zwischen euch abgelaufen ist, aber bisher hat er dir doch nichts weiter getan.“ „Er sperrt mich ein!“ „Die Tür ist offen.“ Er zeigte drauf und sofort presste ich die Lippen auf einander. Ja, die Tür war auf. Nur sobald ich raus ging, würde Sorin wohl nie wieder hier her kommen oder irgendwo anders hingehen. „Vergiss es.“ „Mach ich auch, spätestens wenn ich das Zimmer verlasse.“ Dafür griff ich nach einem Kissen und schlug es ihm gegen den Hinterkopf. Lachend griff er danach und riss es mir aus der Hand. Schnell griff ich nach einem anderen und wir schlugen mit den Kissen auf einander ein. Ich hatte ja mit bekommen, das die Wölfe zu gerne spielten und herum tobten. Es gehörte einfach zu ihnen und so war es für diesen Moment zumindest nicht langweilig. Als sich schon die ersten Federn daran machten, aus einem der Kissen zu fliegen, hörten wir doch auf und setzten uns wieder auf die Couch. Ich legte die Beine dabei über die Seitenlehne und meinen Kopf an Sorins Schulter. „Wenn was ist, kannst du mich wecken?“ „Wenn du mich dann nicht beißt, kleiner Blutsauger, mach ich das.“ Ich hatte aufgehört ihn zu ermahnen mich so zu nennen und schloss meine Augen. Schlafen jedoch konnte ich noch nicht, versuchte aber so zu tun als wenn und rief in Gedanken wieder nach Alucard. Sollte Juraj rein kommen, könnte er vielleicht doch annehmen ich schlief nur, dank Sorin. Wie sehr es mir weh tat ihn dafür zu benutzen, aber ich musste in erste Linie an mich selber denken und hoffte einfach, ihm geschah nichts. „Das kleine Nichts versucht mich am Tage zu stören?“ In London war es also gerade Tag? Ein Glück das er dann nicht schlief. „Ich habe dich eben vermisst, wie klingt das?“ Fragte ich und wollte mich an ihm festhalten, an seiner Stimme, seiner Präsenz, aber rutschte immer wieder ab und verlor ihn für einen Moment. „Vorhin konntest du dich besser halten.“ „Vorhin hatte ich gerade frisch getrunken.“ Gestand ich und schaffte es dann endlich mich bei ihm festzukrallen mit den Gedanken. „Alucard, ich weiß das du in meine Träume eindringen kannst, lass uns dort reden.“ „In deine Träume? Du tust fast so, als hätte ich das bereits getan gehabt.“ „Hast du auch und ja ich weiß, du erinnerst dich nicht daran. Das ist aber egal. Bitte, tu einfach was ich dir sage.“ Jetzt lachte er wieder. „Von dir einen Befehl ausführen? Für wen hältst du dich eigentlich?“ „Für jemanden, der weiß, das du es hasst, wenn man dich Dracula nennt.“ Und damit unterbrach ich die Verbindung schnellstens, noch ehe er mir wieder einen Schmerz durch den Kopf jagen konnte, doch einen kleinen stich hatte ich noch gespürt, war froh so schnell gehandelt zu haben. Ich zuckte dabei leicht zusammen und spürte wie Sorin seinen Arm um meine Schulter legte. Was er wohl gerade dachte? Egal. Ich hoffte es hatte geklappt und ich hatte seine Aufmerksamkeit noch mehr auf mich gezogen. Jetzt musste ich nur noch einschlafen, was sich aber als schwerer herausstellte als es war. Mit Gewalt einzuschlafen funktionierte irgendwie nie so gut. Ich brauchte sicher an die drei Stunden, bis ich endlich mal weg gedämmert war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)