Trostlose Aussicht von Dabi (Verräter unter uns) ================================================================================ Kapitel 1: One-Shot ------------------- Diese Nacht war einer der dunkelsten Nächte, die dieser eine Attentäter in den Wäldern, nahe von Lunas hinter Sol Falena, seit langen wieder erlebte. Der sonst so strahlende Mond verbarg seinen Schein hinter den dichten Regenwolken, die den Boden benässten. Es war wahrlich eine günstige Nacht für Intriganten, Schufte und Verräter um ihren heimlichem Treiben nachzugehen. Er selbst war einer dieser Personen die solche Nächte zu nutzen wussten. Ihm blieb kaum eine Wahl als diesen Weg in seinem Leben einzuschlagen, seine Loyalität wurde angezweifelt, und somit war sein Aufenthalt beim Dunkeln Tor zur Gefahr geworden. Die anderen vier Anführer, besonders der Kommandant selbst, hegten die größten Zweifel an jenem einem Giftmischer, dieser noch zu so später Stunde es vorzog, durch die Gegen zu streifen, was wohl auch ein entscheidender Grund war. Tsuranami betrachtete in Gedanken versunken die dichte Wolkendecke und auch sogleich die Finsternis des Waldes. Er konnte es nicht leugnen, trotz allem nagten Zweifel an ihm, vieles sprach für sein Verhalten. Das Dunkle Tor war sicherlich bald am Ende. Für alle die im Auftrag des Dunklen Tores handelten, hatte sich nun selbst der Eingang zur Hölle geöffnet. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis die Armee der Königlichen Familie in dem Lager einfallen würde. Doch bestand erst diese Befürchtung seit Arshtats Krönung. Die Entscheidung wann das Dunkle Tor sein Ende finden sollte, lag nur noch in des fünften Anführers Hände, entweder ließ er der Armee freie Hand ohne sein Wissen weiterzuleiten, was noch einige Zeit dauernd könnte, oder er beschleunigte dies, indem er die Information der Königin direkt in die Hände spielte. Dies hatte für ihn den Vorteil, vor dem Angriff zu verschwinden und sich anderen Tätigkeiten zu widmen. Immerhin musste er überdenken wie seine Zukunft konkret aussehen sollte, seine Überlegungen trieben ihn zu dem Gedanken, sich einem der Adeligen unterzuordnen. Dies war eine Sache die nicht schwer werden sollte, die Machtgier der Adeligen war seid jeher ein beständiger Teil von Falena gewesen. Sein bisheriger Favorit waren die Godwins, diese waren was Intrigieren anging geschickter im Ausführen als die Barows es je sein könnten. Ein leises Rascheln der Gebüsche riss den Attentäter aus seinen Gedanken und ließ dessen Blick zu dem Verursacher schweifen. Es handelte sich dabei um einen Kadetten der Königlichen Armee. Scheinbar schickten sie ihm keinen richtigen Soldaten, was hieß das Tsuranami oder eher gesagt die Person als die er sich ausgab, zu unwichtig war. Tsuranami wollte diesen unwissenden Kadetten eine Information zuspielen, die er sicherlich zu verstehen wusste. Der bald ehemalige Anführer wusste dass einige der Soldaten, ohne dass diese es wussten, nach dem Lager der Attentäter suchten. Wenn Tsuranami es recht bedachte, sah jener junge Kadett den Wald vor lauter Bäumen nicht, denn das Quartier vom Dunkeln Tor war unmittelbar in deren Nähe, fast schon zum Greifen nah. Der Anführer brach seinen minimalen, fast unwichtigen inneren Konflikt ab und wandte sich ganz dem Geschäftlichen zu. Zur Täuschung des Jünglings trug der Drogenmischer eine bäuerliche Kluft, sein Haar zerzaust und seine Fußbekleidung bestand aus ausgeleierten Sandalen. Alles in allem wirkte er wie ein minderbemittelter Bauer aus bescheidenen Verhältnissen, was das Vermuten das jener ein Mitglied des Dunklen Tores sein könnte zunichte machte. „Welche Information sollst einer wie du für uns haben?!“ fauchte der Kadett Tsuranami barsch an, dieser hingegen deutete nur mit einer seine Hände eine unmissverständliche Geste an die nach Geld verlangte. Verächtlich schnaubend griff der baldige Soldat unter sein Gewand und holte einen kleinen mit Münzen gefühlten Lederbeutel hervor, diesen legte er seinem Gegenüber in die leere Hand. „Und wehe es lohnt sich nicht!“ gab der Kadett drohend von sich. Der verkleidete Attentäter linste in das Innere des Beutels um dessen Inhalt zu prüfen, danach deutete er in nordwestliche Richtung. Der Jüngling sah in das Dickicht des Waldes und wirkte arg verwirrt bis Tsuranami seine Verwirrtheit löste. „Dort, etwa eine halbe Meile von hier, habe ich ein kleines Dorf entdeckt. Ich sah bewaffnete Menschen, Männer, Frauen und auch Kinder“, der vermeintliche Bauer senkte seinen Arm wieder „wahrscheinlich irgendwelche Rebellen oder Aufrührer gegen die Krone.“ Diese Aussage war die einzige die Tsuranami machen konnte, ohne seine Tarnung aufzugeben. Also blieb ihm nur diese Alternative, die wahrscheinlich bald ihre Wirkung zeigen würde. Einige Zeit beobachtete der Attentäter die Mimik seines Gegenübers, da dieser sehr geistesabwesend wirkte. Bald darauf wandte dieser den Rücken dem angeblichen Bauern zu. „Ich hoffe du erzählst nicht irgendwelche Geschichten“, mit diesen Worten verschwand der aufstrebende Kadett in den Tiefen des Waldes. Tsuranami sah gedankenvoll in den Himmel, er sich auf den Weg machte, weit weg vom Dunklen Tor. Nach den Informationen die der verräterische Attentäter erhielt, wurde nach nur wenigen Tagen seines nächtlichen Treibens das Lager des Dunklen Tores von der Armee und den Rittern der Königin eingenommen, die „Auflösung“ jener Attentäter war die logische Folge dessen gewesen. Kayanu und der Kommandant Takefute selbst desertierten und verschwanden irgendwo nach Nagarea. Shinatsu kam als einziger der Aufforderung der neuen Königin entgegen, und verließ mit zwei Schützlingen das Dunkle Tor. Hinoyagi hingegen gelang scheinbar die Flucht nicht, gehetzt von den Rittern der Königin, flüchtete soweit es ihm möglich war und nahm sich selbst vor deren Augen das Leben. Als Tsuranami dies hörte, konnte er ein Schmunzeln nicht verbergen. Er wusste von Hinoyagis geheimer Technik. Es war eine Technik, die den Gegner in die Irre führte, weil dieser vor deren Augen scheinbar den Tod wählte. Eine letzte Wahlmöglichkeit für einen Attentäter, der sich einer Gefangenschaft oder dem Tod, nicht zu stellen bereit fühlte. Tsuranami vermutete das Hinoyagi diesen Weg wählte, um seine Schergen von sich selbst abzubringen. So wie es der ehemaligen Attentäter sah, waren noch alle Anführer auf freiem Fuß. Tsuranami selbst war nach seinem Verschwinden bei einer der Adeligen Familie untergetaucht, und fuhr dort mit seiner Arbeit fort. Er wusste, dass sein Verständnis für die Herstellung von Drogen, bald beansprucht werden würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)