toot gayi... von elfogadunk (zerbrochen) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Simran freute sich als Dev am Sonntagabend wieder nach Hause kam. Sie umarmte und küsste ihn. Dev war von dieser Begrüßung mehr als überrascht. „Mensch, womit hab ich denn das verdient?”, fragte er fröhlich und legte seine Hände auf ihre Hüften, nachdem er seinen Koffer abgestellt hatte. „Ich weiß nicht.”, entgegnete sie frech. „Mein Liebhaber hatte dieses Wochenende leider keine Zeit und da musste ich jetzt die ganze Zeit auf dich warten.” „Ach, tatsächlich?! Na, dann kannst du dich jetzt auf etwas gefasst machen, meine Liebe.”, meinte Dev entrüstet und hievte sich Simran über die Schulter. Im Schlafzimmer angekommen, warf er Simran auf das Bett und legte sich neben sie. Sie rollte sich auf ihn, schob den Kragen seines Hemdes beiseite und küsste seinen Hals. Plötzlich hörte sie ein Geräusch, das sich verdächtig nach Schnarchen anhörte. Sie schaute hoch und Dev war tatsächlich eingeschlafen! Ihr entglitten ihre Gesichtszüge. „Also darauf war ich wirklich nicht gefasst…”, grummelte Simran leise vor sich hin als sie aufstand und ins Wohnzimmer ging, um noch ein wenig fernzusehen. Sie verstand ja, dass Dev von der langen Fahrt müde war, aber gerade dann einzuschlafen, wenn sie ausnahmsweise mal zärtlich zu ihm war, fand sie doch ein bisschen unverschämt. Das ließ sie ihn auch am nächsten Morgen beim Frühstück spüren. Normalerweise machte sie ihm sein Lunchpaket für die Arbeit immer, doch dieses Mal musste er ohne aus dem Haus gehen. Kurz bevor er die Wohnung verließ, versuchte er nun bereits zum gefühlten 100. Mal, sich zu entschuldigen, doch Simran hatte beschlossen, ihn noch eine Weile schmoren zu lassen. Nachdem er weg war, räumte sie ein wenig die Küche auf. Dann langweilte sie sich. Sie beschloss, Piya anzurufen. Als sie die Nummer gewählt und es ein paar Mal geklingelt hatte, meldete sich eine männliche Stimme. „Oh, ähm, Raj? Hallo, hier ist Simran. Ich wollte eigentlich mit Piya sprechen.” „…… Hi! Die ist gerade eben zur Tür raus.” „Mist, ich wollte sie eigentlich fragen, ob wir heute einen Kaffee zusammen trinken wollen… Ich komme sonst um vor Langeweile.”, meinte Simran leicht verzweifelt. „Das sieht schlecht aus. Piya wird sicher nicht vor 21 Uhr zu Hause sein…” Stille. „Aber wenn du willst, kann ich mich anbieten. Ich hab auch gerade nichts zu tun und du könntest mir die Stadt zeigen.”, schlug Raj schließlich vor. Simran überlegte kurz und wog in Gedanken die Argumente ab, die dafür und dagegen sprachen, sich alleine mit Raj zu treffen. Doch sie entschied sich dafür und sagte zu. „Wunderbar, dann würde ich sagen, ich hole dich elf Uhr bei dir zu Hause ab?!” Sie war einverstanden und legte auf, nachdem sie sich verabschiedet hatten. Als es an der Tür klingelte, schnappte sich Simran ihre Tasche und lief nach unten. Sie und Raj begrüßten sich und er meinte dann: „So, und was hast du nun mit mir vor?“ „… Äh… Ich mit dir vor?!“ „Du wolltest mir doch die Stadt zeigen. Da wirst du dir doch überlegt haben, wo wir als erstes hingehen?!“ „Du hast doch gesagt, ich soll dir die Stadt zeigen…!“, antwortete sie empört, sagte dann aber nach kurzem Nachdenken: „Okay, gut. Ich weiß schon, wo wir hingehen.“ Sie nahm seinen Arm und zog ihn mit sich. Als erstes schleifte sie ihn zum Gateway of India und dann zu verschiedenen anderen Sehenswürdigkeiten, wie den hängenden Gärten, dem Rajabai Glockenturm oder dem Crawford Markt. Nachdem sie etwa fünf Stunden die Stadt besichtigt hatten, setzten sie sich in ein kleines Café, in dem sie eine wunderbare Aussicht auf den Hafen hatten. Sie saßen schweigend nebeneinander, tranken ihren Kaffee und starrten auf das Meer. „Und wie lange bist du schon verheiratet?“, fragte Raj schließlich. „Vor vier Monaten waren es genau zwei Jahre, aber Dev und ich kennen uns schon seit wir Kinder waren. Unsere Väter haben sich versprochen, dass wir heiraten und das haben wir dann auch gemacht.“, meinte Simran und lächelte. „.... Und ihr liebt euch?“, wollte er wissen. Sie überlegte, ob sie ihm solch persönliche Dinge erzählen sollte, doch sie hatte das Gefühl, dass sie ihn nicht anlügen konnte und sagte schließlich gar nichts. „Keine Antwort ist auch eine Antwort...", meinte Raj darauf, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Simran zog die Augenbraue hoch und beäugte ihn misstrauisch. „Die Liebe wird schon irgendwann kommen, wenn…” „Da bin ich mir absolut sicher.”, unterbrach Raj sie und sah sie eindringlich an. „Aber was machst du, wenn sie dich nicht innerhalb deiner Ehe erwischt…?!” Simran wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Ständig machte er so merkwürdige doppeldeutige Andeutungen, von denen sie nicht wusste, wie sie gemeint waren. Sie beschloss, es einfach zu ignorieren und fragte stattdessen schnippisch: „Und wie ist es bei dir? Liebst du denn deine Piya?!” Er antwortete nicht und schlürfte seinen Kaffee. Simran lehnte sich zurück und setzte ein selbstgefälliges Grinsen auf. Sie hatte ihn mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Plötzlich fixierte er sie mit seinem Blick, was sie ein wenig erschreckte. „Die Liebe hat es schwer, wenn man mit einer Frau verheiratet wird, die man erst am Tag der Hochzeit zum ersten Mal gesehen hat und die sich mehr für ihre Arbeit interessiert als für ihren Ehemann.”, platzte er heraus. Damit hatte sie nicht gerechnet und es war ihr peinlich, gefragt zu haben. Sie schaute betreten zu Boden nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. „Aber mach dir keine Sorgen. Ich habe mich damit abgefunden und kann damit leben.”, sagte er und zwinkerte ihr zu. Doch ihr war es immer noch unangenehm. Als sie durch Zufall auf die Uhr schaute, bekam sie einen Schreck, da es schon so spät war und Dev sicher bald nach Hause kommen würde. „Ist es okay, wenn ich mich jetzt verabschiede? Dev kommt bald nach Hause und ich möchte da sein, wenn er kommt.” Raj winkte ab und sie legte ihm das Geld für ihren Kaffee hin. Dann verabschiedete sie sich und verschwand. Raj sah ihr nach und stieß einen leisen Seufzer aus. Nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken und bezahlt hatte, machte auch er sich auf den Weg nach Hause in seine leere Wohnung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)