Beauty In The Breakdown von fruitdrop (Sometimes we're Falling Up to Heaven) ================================================================================ Prolog: Music ------------- Autor: Fruitdrop Disclaimer: Characters by Kishimoto Warnings: Noch nicht viel. Noch nicht. Prolog: Music Musik ist mein Leben. Musik ist in allem. Ich mache praktisch nichts ohne Musik. Und alles was ich mache, ist Musik. Musik ist essentiell für mich. Sie ist um mich herum, in mir, in dir, in jedem. In allem. Wenn du über trockenes Laub gehst, hörst du es rascheln. Wenn du schreibst, hörst du das Geräusch von Stift auf Papier. Wenn du auf deiner Computertastatur tippst, erzeugst du einen Rhythmus. Tap-Tap-Tap. Alles, was lebt, macht Musik. Machst du Musik, lebst du. Du musst nur hinhören. Alles macht Geräusche, alles hat eine eigene Melodie. Selbst jeder Mensch hat eine eigene Melodie. Wie er atmet, in welchem Takt sein Herz schlägt, wie er sich bewegt,… Wenn du genau hinhörst, dann erfährst du so viel über die Menschen, ohne dass sie irgendein Wort sagen. Seit ich klein war, liebe ich die Musik. Es kann damit zusammenhängen, dass es früher in meiner kleinen Wohnung immer so verdammt still war und ich dieser Stille entgegenwirkte, indem ich vor mich hin summte, Rhythmen mit den Fingern auf den Küchentisch schlug und später dann laut zu Kassetten oder CDs mitsang. Ich ertrage Stille nicht. Ist etwas still, bewegt sich etwas nicht, dann ist es tot. Deshalb ist Musik für mich gleichbedeutend mit Leben. Und wenn ich leben will, ist Musik damit unweigerlich verbunden. ~*~ Musik ist meine Psychoanalyse. Dadurch, dass ich mich in der Art mit Geschehenem auseinandersetzte, die mir die Menschen beigebracht haben, die mich am meisten verletzten, heile ich mich selbst. Ich bin nicht jemand, der die Musik anderer anhört. Ich bin jemand, der selbst Musik macht, der etwas machen muss. Ich habe früh gelernt, dass ich mich mit meiner Vergangenheit auseinandersetzten muss. Ich kann nicht vergessen. Ich darf nicht vergessen. Ich will nicht verzeihen. Und um damit klarzukommen, muss ich loslassen können. Loslassen, nicht vergessen. Ohne meine Musik wäre ich schon lange nicht mehr am Leben. Ich drücke mit ihr Dinge aus, die ich einer anderen Person gegenüber nie offen aussprechen würde. Ich schreibe die Musik und ich schreibe die Texte und dafür wühle ich mich durch meine Vergangenheit, suche nach Worten, Phrasen. Um mich selbst zu heilen. Um offene Wunden zu schließen. Um nicht zu vergessen. Um zu leben. Und damit ich mein Ziel ständig vor Augen behalte. ~*~*~ Feed the Feedbackmonster! fruit Kapitel 1: Tag x / Zahnlose Löwen --------------------------------- Autor: Fruitdrop Disclaimer: Characters by Kishimoto Tag x Angefangen hat alles letztes Jahr, im September, glaub ich. Da geschahen diese zwei speziellen Dinge, die mein Leben von Grund auf verändern sollten. Ich will jetzt nicht übertreiben, und ich weiß, dass es sich unheimlich kitschig und klischeehaft anhört, aber es war wirklich so. Im Vergleich zu den letzten paar Monaten war mein Leben davor ein Witz. Ein langweiliger Witz ohne Pointe. Und das will was heißen. Ich bin schließlich Uzumaki Naruto. Ich hab früher nie gedacht, dass mein Leben langweilig wäre. Nope. Also, eines dieser zwei Dinge war, dass Haruno Sakura die berühmt-berüchtigte „Neue“ in meiner Klasse war. Sie kam zwei Wochen nach Schuljahresbeginn; berühmt-berüchtigt war sie, weil davor ne Menge getratscht wurde. Tatsache war, dass ihr Vater, der große Haruno Takashi, tot war und seine Firma bankrott. (Den Harunos hatte ungefähr halb Iwa gehört.) Wie besagter steinreicher Firmenchef zu Tode kam war allerdings umstritten: Die Meinungen reichten von ‚er-schlug-seine-Frau-die-das-alles-nicht-mehr-länger-mitmachen-wollte-und-ihn-deshalb-kaltblütig-abgestochen-hat’ bis hin zu ‚der-Chef-von-UchihaCorp-hat-ihn-wegen-Verletzung-eines-Vertrags-mit-Zementstiefeln-in-den-Fluss-geworfen’. Beides Quatsch, wenn ihr mich fragt, aber mich fragt ja niemand. Die Leute reden halt gerne, also lass ich sie reden. Solange sie nicht über mich reden, geht’s mich nichts an. Wobei sich meine Desinteresse zu oben genanntem Thema, dem Tod von Haruno Takashi, recht schnell änderte, als seine Tochter die Tür zum Klassenzimmer durchschritt. Ihr werdet’s mir nicht glauben, Leute, aber Haruno Sakura war und ist und wird für immer und ewig die wunderschönste Frau auf dem ganzen großen grünen Planeten sein. Sie hat Charme, sie hat Sexappeal, sie ist intelligent, sie hat einen Körper wie keine andere (außer vielleicht Ino; aber die ist doch ein bisschen arg dürr geworden, seit sie ihm hinterher rennt), sie hat die schönsten grünen Augen, die ich je gesehen habe. Und ihre Hände erst. Ihr müsst wissen, ich steh auf Hände. Nein, jetzt mal ganz ehrlich und ohne Scham: Ich find, Hände haben was. Sie zeigen, wer du bist, was du tust, wie du bist. Und Haruno Sakura hat wunderschöne Hände. Nicht zu klein, nicht zu groß, nicht zu bleich. Genau richtig. Alles in allem ist sie eine Sexbombe. Alles an ihr schreit nach Sex. (Hey, ich bin männlich, 17, und vor allem pubertierend, ich darf so was denken. Überlegt mal, wenn ich nicht so denken würde, dann würde ich explodieren, wollt ihr das?) Aber das absolut Tolle war ja, dass ich nicht nur am Sex mit ihr interessiert war. Vom ersten Moment an wollte ich sie küssen, sie lieben, ihr Blumen schenken, ihre Füße massieren, sie auf Händen tragen, ihr die Welt zeigen, sie trösten, sie ermutigen, für sie da sein. Ich wurde also selbst in meinen Träumen und Phantasien unheimlich kitschig. So unheimlich, dass es mir selbst schon fast unheimlich war. Nun gut, das mal beiseite gelassen. Das Dumme an der Sache war ja, dass sie sich nicht für mich interessierte. Kein Stück. Nicht die Bohne. Aber sie interessierte sich nicht nur nicht für mich, sondern eigentlich für gar niemanden auf der ganzen Schule. Damit hätte ich leben können, wirklich. Wenn sie eine Anti-soziale Zicke sein wollte, dann käme ich über meine Verliebtheit hinweg und könnte alles hinnehmen und würde sie vergessen. Das Dümmste aber war, dass sie sich genau für zwei Leute in der Stadt interessierte. Eine davon war Yamanaka Ino. Anscheinend waren die beiden vor Jahren mal Nachbarinnen und best friends, dann ist Ino aber weggezogen und sie haben sich seither nicht mehr gesehen. Ende. Ino gehörte auch zu meinem Freundeskreis, also hatte ich damit kein Problem. Das war sogar richtig gut, denn dann war ich gezwungenermaßen immer wieder in ihrer Nähe: Ob beim Mittagessen, vor der Schule, nach der Schule, egal, zumindest war ich bei ihr. Die andere Person war problematischer. Denn diese zweite Person war Sasuke-teme. Zwischen Sasuke und mir herrscht so eine Art Rivalität. Wobei ich nicht weiß, ob man das so bezeichnen kann. Wir redeten nämlich nicht miteinander. Es war ein unausgesprochenes Gesetz, dass wir nicht miteinander kommunizierten. Und wenn, dann nur über böse Blicke und Beleidigungen. Allerdings hatte ich fast alle Kurse mit besagtem Bastard. Was unserer Rivalität auch nicht gerade gut tat, zumindest von meiner Seite aus. Das Problem hierbei war, dass er stets der Klassenbeste war. Und ich der Schlechteste. Ich bin nicht dumm, ganz und gar nicht; auch wenn manche Leute glauben, ich sei es. Wenn mich etwas interessiert, dann kapier‘ ich’s schnell und kann’s mir merken. Aber Schule ist etwas, dass mich absolut nicht interessiert. Ich geh noch hin, weil mein Ziehvater mich dazu nötigt. Das war’s. Würd ich’s nicht für ihn tun, dann wär ich schon längst auf und davon auf der Suche nach kleinen Kneipen und Absteigen, in denen ich für ein paar Kröten ein bisschen spielen und singen würde, um dann weiter zu ziehen. Ihr seht, ich bin hoffnungslos naiv. Genau deshalb hab ich Sakura auch nicht gleich aufgegeben, was sich im Nachhinein als gut erwies. Und weil ich weiß, dass ich naiv bin, bin ich es wiederum nicht. Ihr müsst diese Logik nicht verstehen. Kaum einer versteht meine Denkweise. Was auch wieder ein Grund ist, warum die meisten mich nur als Idioten oder Depp sehen. Vor allem Sasuke-teme. Womit wir auch gleich beim zweiten, speziellen Ding wären, das Anfang September geschah. Entschuldigt, wenn ich ein bisschen weiter ausholen muss. Zuerst mal das, was ihr wissen müsst, um mein Problem zu verstehen: Bis etwa Mitte Juni desselben Jahres war ich Mitglied einer Band. Wir nannten uns „Jeff killed John“, was meiner Meinung nach der absolut geilste Bandname auf der ganzen weiten Welt ist. Ich will nicht übertreiben, aber wir waren gut. Sehr gut. Wir hatten `ne Menge Fans die an jeden unserer Gigs gekommen sind und die Lieder auswendig mitgrölen konnten. Wir waren unheimlich stolz und haben fast jeden Tag geprobt um immer besser zu werden. Dann kam eben jener schicksalhafte Tag im Juni. Haku, unser Gitarrist, wurde in einen tragischen Unfall verwickelt, bei dem er zwei Finger seiner linken Hand verlor. Auch sein Handgelenk wird für immer steif bleiben. Für ihn hieß dass, dass er nie wieder spielen können würde. Wir waren am Boden zerstört. Es war Hakus Idee, eine Band zu gründen und er war einer der besten Gitarristen, die ich jemals hören werde. Er hat `ne Reha gemacht und alles, in der Hoffnung, die Hand wenigstens wieder bewegen zu können, aber es wurde nicht besser. Also haben wir gesagt, wir machen `ne kreative Pause. So, Mitte September, also knapp drei Monate nach Hakus Unfall und der Quasi-Auflösung der Band, bekam ich diese Email. Absender war irgendein Heini vom Kulturamt Konoha. Besagter Heini meinte, sie hätten eine Umfrage gemacht. Wunderbar, nich? Umfragen sind was Tolles. Naja, es ging also darum, welche Band mal wieder auftreten sollte. „Jeff Killed John“ stand auch zur Auswahl. Und wir wurden tatsächlich gewählt. Die Leute wollten uns spielen hören. Ihr habt keine Ahnung, in was für ein Dilemma mich das gestürzt hat. Einerseits wollte ich unbedingt wieder auf der Bühne stehen und regelrecht die Sau raus lassen, andererseits konnte ich doch Haku nicht so einfach fallen lassen. Ich hab mich also mit dem Rest der Band zusammengesetzt – sprich Haku, Kiba und Shikamaru – und hab die Sache mit ihnen besprochen. Shikamaru war es egal, oder zu umständlich seine Meinung zu äußern, wie er es ausdrückte. Ihr solltet Shika mal sehen. Er ist unser Drummer und wenn ihr ihm einfach irgendwo begegnen würdet, würdet ihr einen unmotivierten, faulen Sack vor euch sehen, dem alles zu „mühsam“ ist. Aber hinterm Schlagzeug zieht er alle ab. Manchmal scheint es, als würde er seine gesamte Energie nur zum Drummen sparen. Kiba wollte auf jeden Fall. Was aber auch bedeutete, dass wir einen neuen Gitarristen brauchten – der unsere Lieder in etwas mehr als zwei Wochen auf’m Kasten haben müsste. Jemanden zu finden, der etwa gleich gut wie Haku war, war schon schwer genug, aber ihm dann auch noch die Songs beizubringen, die wir spielen wollten, schien fast unmöglich. Ich hab versucht, das Kiba klar zu machen, aber er wollte es nicht verstehen. Er wollte diesen Gig unbedingt haben. Dabei sollte ich vielleicht auch noch erwähnen, dass mit dem Auftritt eine Studioaufnahme eines Albums geknüpft war. Es war vergleichbar mit einem Talentwettbewerb. Jeder Besucher sollte ein Zettelchen kriegen, auf den sie die –ihrer Meinung nach – beste Band schreiben sollten um den selbigen dann in eine Box am Eingang zu schmeißen. Der mit den meisten Stimmen bekam die Zusage für die Aufnahme. Geil, was? Aber da war immer noch das Gitarristen-Dilemma. Schlussendlich haben wir uns so geeinigt: Wir würden uns umhören, wer gut spielen kann, denjenigen am Tag x in den Musikraum der Schule schleppen und vorspielen lassen. Haku wollte kein allzu öffentliches Vorspiel, was ich auch verstehen kann. Er kriegt Tag für Tag genug sowohl mitleidige als auch hässliche Blicke wegen seiner Hand. Heute ist Tag x. (Nur ein kleines x dafür, weil wir alle nicht zu stolz und aufgeregt waren; Haku ist und bleibt unser Lieblings-Gitarrist.) Zahnlose Löwen Heute Morgen hab ich mich mal wieder mit Sasuke-teme gestritten. Irgendwie schien er heute noch schlechter drauf zu sein als normalerweise. Wir haben uns wie 13-Jährige Schulmädchen angezickt und uns gegenseitig Beleidigungen an den Kopf geworfen. So wie jeden Tag, eigentlich. Trotzdem war er auf eine Weise angespannter als sonst. Ich freu mich schon so sehr auf den Tag, an dem ich ihn zum letzten Mal sehen muss; Nie wieder Beleidigungen von Sasuke-teme und nie wieder ein böser Blick. Ich denke, am Abend vor der Abschlussfeier werd ich mit ihm einen Trinken gehen: Wir stoßen dann sozusagen darauf an, dass wir uns nie wieder begegnen werden. Ich weiß, technisch gesehen hat er mir nie was getan. Vor gut einem halben Jahr Jahren ist er hierher gezogen, zusammen mit Kakashi-sensei. Wenn es Liebe auf den ersten Blick gibt, dann war das, was Sasuke und mich verband, Feindschaft auf den ersten Blick Seit Tag Null können wir uns nicht ausstehen. Ab und an haben wir uns geprügelt, aber nichts zu Ernstes. Es war eher Aggressionsabbau. Sonst versuchen wir uns so gut es geht zu ignorieren. (Was allerdings schwer war, da ich den Bastard fast täglich sehen musste.) Irgendwie ist diese Rivalität auch unheimlich inspirierend. Vor allem, wenn Haku dann auch noch ein passendes Riff parat hatte, dann konnte ich Songtexte schreiben ohne Ende. Hauptsächlich über ihn, muss ich zugeben. Manchmal kam ich mir dann selbst so vor, als wäre ich heimlich in ihn verknallt. Was natürlich nicht stimmt. Ich meine, verknallt oder verliebt ist man nur dann, wenn der andere einem Schmetterlinge in den Bauch zaubert und die Knie matschig werden. Außerdem bin ich absolut hetero. Wer wäre das auch nicht, bei den ganzen unheimlich gut aussehenden Mädchen an meiner Schule. Die allerdings alle besagtem, inspirierenden, arroganten Bastard hinterher rennen. Deshalb ignoriere ich ihn. Und er mich. So gut es halt geht. Das letzte Mal gesehen hab ich ihn am Ende der Mittagspause. Ich kam aus der Mensa und er vom Raucherbereich. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann ist das alles, was er tut, wenn andere essen: Rauchen. Ich glaube nicht, dass ich ihn jemals habe etwas essen sehen. Der Bastard ist wahrscheinlich noch fixierter auf seine Figur als Ino. Wobei es mich eigentlich nicht kümmern sollte. Was es ja auch nicht tut. Zumindest versuche ich mir das einzureden. Wie dem auch sei, nach der letzen Stunde hab ich den Kerl, den ich zum Vorspiel ausgesucht hab, am Eingang abgeholt und war jetzt grade auf dem Weg zum Musikraum. Er hieß Hioshi, glaub ich, und spielte im Schulorchester. Keine Ahnung, was genau, aber irgendwas würde er schon spielen können. Jedenfalls hat er gemeint, er würde schon ein paar Akkorde auf der Gitarre können und das hat mir gereicht. Er sah auch nicht grade am Besten aus, aber im Moment sollten die anderen Mitglieder damit zufrieden sein. Er war immerhin etwas, oder? Ich stieß also super gut gelaunt die Tür zum Musikraum auf, trat ein und erfüllte sofort das ganze Zimmer mit meiner hyperaktiven, fröhlichen, orangenen Präsenz. (Hab ich schon erwähnt, dass Orange meine Lieblingsfarbe ist? Nein? Gut, dann wisst ihr es jetzt! Und dass ihr es mir ja nicht mehr vergesst, habt ihr verstanden? Gut.) Im genannten Zimmer befanden sich nur zwei weitere Personen; Kiba und Shikamaru. Shika war der faule Sack, erinnert ihr euch? Aber egal, wie faul und langweilig er auf den ersten Blick scheint, Shikamaru ist eine der intelligentesten Personen die ich kenne. Und am Schlagzeug wahrscheinlich unschlagbar. Kiba ist ganz anders. Er ist eher so wie ich: Hyperaktiv und laut. Und Bassist. Eigentlich sollte man meinen, dass die beiden das falsche Instrument spielen; dass Shika eigentlich eher zum Bass passt und Kiba ans Schlagzeug. Aber glaubt mir, die beiden haben sich schon richtig entschieden. Kiba hat den wohl schnellsten Mittelfinger auf der ganzen Welt. Zumindest am Bass. Wie das in anderen Angelegenheiten ist, will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen. Ich kenn die beiden zwar schon eine halbe Ewigkeit, aber ich will nichts von ihrem Sexleben wissen, wirklich. Ich kam also ins Musikzimmer und stellte fest: Die beiden haben gar niemanden gefunden! Wenn Haku nicht jemand besseren anschleppte, dann müssten wir uns mit Hioshi hier zufrieden geben. Ihr glaubt gar nicht, wie angepisst ich war. „Hey, ich bin Hioshi. Freut mich, dass ich anscheinend würdig bin, für Jeff Killed John zu spielen.“ Er grinste und schüttelte Kiba und Shikamaru selbstbewusst die Hand. „Sollen wir auf Haku warten?“ Kiba trommelte ungeduldig auf seinen Beinen rum. Ich zuckte die Schultern. „Solange wir warten, kann Hioshi sich auch mal einspielen. Du hast keine Gitarre dabei, oder?“ „Siehst du eine? Ich dachte, ich nehm die von eurem letzen Gitarristen.“ Er grinste selbstgefällig. „Tch. Glaubst du wirklich, Haku lässt dich an sein Heiligtum ran? Nimm eine von der Schule.“ Zu meiner Antwort schenkte ich ihm einen herablassenden Blick. Was dachte der eigentlich? Der war ja fast noch schlimmer als Sasuke-teme. Also verpisste sich Hioshi in den „Instrumentenkeller“ wie die Schülerschaft das kleine Kabuff nannte, das am Musikraum angrenzte. Dort drin fand man fast alle Instrumente, allerdings von Anno dazumal. Hioshi kam wieder raus, schulterte die alte Squire, schloß den Verstärker an und griff ein paar Akkorde. „Also, was soll ich spielen?“ Wieder dieses selbstgefällige Grinsen. Und er merkte noch nicht einmal, dass die Gitarre verstimmt war. Gott, bitte lass Haku jemanden finden, der besser war. Bitte! ~*~ feed the feedbach monster! fruit Kapitel 2: Zerplatzt / Von Hasen, Absichten und Gitarren -------------------------------------------------------- Autor: Fruitdrop Disclaimer: Characters by Kishimoto Warnings: Swearing. Names. I. Zerplatzt [u/] „Haku, ich glaube nicht, dass das so ne gute Idee ist.“ „Komm schon, du weißt, du bist der Beste. Du kommst mit allem klar, was er dir an den Kopf werfen wird. Und das weißt du auch. Du bist dafür gemacht! Ich weiß das, Kakashi weiß das, selbst du weißt das. Warum weigerst du dich so sehr?“ „Schon mal drüber nachgedacht, dass ich das gar nicht will?“ „Ach quatsch, ich hab doch gesehn, wie melancholisch du auf jedem unsere Gigs wurdest –“ „An die ich nicht freiwillig mitgekommen bin.“ „Das mal außen vor gelassen. Du bist dafür geschaffen auf der Bühne zu stehen.“ Der Schwarzhaarige blieb still. „Komm schon. Du bist schon hier, die Gitarre ist da, ich bin da, was kann passieren?“ Wieder blieb der Angesprochene still. „Ich weiß, du wolltest nie wieder auf der Bühne spielen, nachdem das damals passiert ist. Aber schau mal, du hast mir das Spielen beigebracht. Und du hast damit einen Traum für mich in Erfüllung gebracht. Der für mich jetzt vorbei ist.“ Haku grinste. Der Schwarzhaarige grummelte. „Deshalb bitte ich dich jetzt, diese Band nicht sterben zu lassen. Die Jungs da drin sind echt okay und wirklich gut und du bist auch wirklich gut und ich will nicht, dass sie ihre Chance verpassen, nur weil ich … verhindert bin.“ Er schielte traurig auf seine linke Hand. „Also, tust du’s für mich? Nur für mich?“ Der Angesprochene blieb wieder eine lange Zeit still. Dann legte er seine Hand auf die Türklinke. „Nach dir,“ war seine knappe Antwort. „Du bist der Beste, weißt du das?“ Der feminine Junge sah ihn mit vor Glück funkelnden Augen an. „Mittlerweile schon. Ich glaube, du hast es dreimal gesagt.“ Der andere grinste. „Dann ist ja gut. Also, bereit?“ Er nickte. „Dann mal los.“ „Auf in die Höhle des Löwen…“ Er atmete einmal tief durch und schritt dann nach Haku durch die Tür. II. Von Hasen, Absichten und Gitarren [u/] Hioshis letzter Akkord verklang und ein sehr schräger Ton erfüllte den Raum und ließ die Fensterscheiben klirren. Genau in dem Moment ging die Tür auf. „.. Höhle des Löwen.“ „Hey Haku-Hasi! Wie geht’s - “ Ich verstummte, war total perplex und überrumpelt als ich die Person sah, die nach Haku die Tür hinter sich schloss. (By the way: Hasi ist mein Kosename für Haku. Ich finde, manchmal sieht er aus wie ein Schneehase. Das ganze hat also nichts Sexuelles an sich. Ich bin absolut hetero, verdammt! Auch wenn Haku schon des Öfteren für weiblich gehalten wurde.) „Teme… Was suchst du hier?“ Sofort wurde mein Gesicht zornig und böse. „Siehst du, ich hab dir gesagt, dass es nicht klappen wird. Ich sollte wieder gehen.“ Er wandte sich um. „Das ist wohl das Schlaueste, was du je gesagt hast, Arschloch.“ „Naruto, gib ihm ne Chance, okay? Meinetwegen? Meinst du, ich hätte ihn hergebracht, wenn ich nicht wüsste, dass er der perfekte Mann hierfür ist?“ „Das würde nicht gut gehen. Mit Naruto und mir. Vergiss es, Haku. Tut mir Leid für dich.“ Sasuke war schon halb aus der Tür raus und ich fühlte mich wie das letzte Schwein auf Erden als ich Haku ins Gesicht sah. Er wirkte so traurig, so down. Ihm hatte wohl wirklich viel daran gehangen, dass Teme in die Band kam. „Ach, lasst den doch gehen. So wie der aussieht, kann der kaum ’ne Fender von ’ner Flying V auseinander halten!“ Und Hioshi wurde von Sekunde zu Sekunde unsympathischer. Ich wandte mich von Haku ab und schaute aus dem Fenster ohne wirklich etwas zu sehen. „Hioshi, verpiss dich. Tut mir Leid, aber du bringst es einfach nicht. Teme, schwing deinen traurigen, dürren Arsch hier rein und zeig uns was du drauf hast dattebayo!“ Bei den letzen Worten blickte ich Sasuke-teme an und fixierte ihn mit meinem patentierten Uzumaki - Blick. Dem konnte keiner widerstehen. „Tch. Tu nicht so, als ob du mich herumkommandieren könntest.“ Er sträubte sich erst, legte dann aber seine geschulterte Gitarrentasche auf dem nächstbesten Tisch ab. „Zumindest funktioniert’s, nicht?“ „Nh.“ „Jetzt pack schon aus, damit wir hören können, was du uns zu bieten hast.“ Sasuke-teme blickte mich nur von oben herab an. Ich hasste diesen Blick. Er sollte dir weiß machen, dass du unter seiner Würde warst. Es machte mich rasend. Ich mochte vielleicht nicht die beste oder reichste Familie haben, (wenn man das, was ich habe, überhaupt Familie nennen kann) aber ich hab hart dafür gekämpft, was ich heute war. Und dann machten mich solche Blicke von Schnöseln, die alles in den Arsch gesteckt kriegten, wahnsinnig. „Nee, Haku. Woher weißt du, dass Sasuke überhaupt spielen kann?“ Shikamaru hatte sich auch mal dazu bequemt, seinen Blick von den Wolken abzuwenden und sich im Geschehen einzuklinken. „Ano… Er…“ „Ich habe es ihm beigebracht.“ Das ließ mich allerdings stutzen. Doch ich fing mich gleich wieder. „Eh, liar, liar, pants on fire….“ Ich liebte diesen Singsang. Doch den Bastard ließ es kalt und er fummelte weiter am Reißverschluss der Gitarrentasche. „Nein, ehrlich. Alles was ich kann hat er mir beigebracht.“ Haku schien peinlich berührt. „Und warum hast du uns das nie erzählt?“ Mein Ton war fast anklagend. Aber ich hatte auch jedes Recht dazu! Immerhin war Haku-Hasi schon lange einer meiner besten Freunde. „Weil er wusste, dass du es nicht akzeptieren würdest, darum. Dobe.“ Sasuke-teme hielt es noch nicht mal für nötig, mich anzuschauen als er mich beleidigte. Dobe ist noch so eine Hänselei, die ich nicht leiden kann. Kann ich denn was dafür, dass ich meistens der Klassenschlechteste in Klausuren bin? „Teme!!“ Ich hatte meine Hände schon zur Faust geballt und wollte auf ihn zustürmen, da nimmt der Bastard auf einmal die göttlichste Gitarre der Welt in seine Hände und grinst mich hämisch an. „Was denn, Dobe?“ „Da – Da – Das ist ne ESP?“ Sein hinterhältiges Grinsen wurde breiter – nicht so, wie ihr jetzt sicher denkt, eigentlich bewegten sich seine Mundwinkel nur ein kleines Stück weiter. Ich stotterte weiter ungläubig: „ESP KH202? Oh mein Gott! Du musst verdammt noch mal steinreich sein für so ein Baby!“ Ich starrte weiterhin. Auch Kibas und Shikamarus Interesse wurde dadurch geweckt. Doch Sasuke zuckte nur die Schultern. „Können wir endlich anfangen?“ „Mh, ich bezweifle, dass du besser bist als Hioshi, Teme.“ Ich verschränkte selbstbewusst die Arme vor der Brust. Was glaubte der eigentlich, wer er war? Nur weil er eine super teure Gitarre hatte, hieß dass nicht, dass er spielen konnte. „Nh. Was auch immer, dobe.“ Er schritt (ja, ihr habt richtig gelesen. Sasuke geht nicht, wie ein normaler Mensch, er schreitet. Dieser Schnösel. Aber ich konnte nicht anders, als seine natürliche Grazie zu bewundern…) zum Verstärker, steckte das Kabel in die Buchse und schlug einen einfachen Akkord an. Komischerweise denselben wie Hioshi vor ein paar Minuten, nur dass seine Gitarre nicht verstimmt war. Noch mal zu dem Baby: Es ist sicher nicht die teuerste Gitarre der Welt, und wahrscheinlich auch nicht die Beste. Aber ihr solltet sie mal sehen! Das ist eine Axt, Leute. Eine Metal-Axt. Nach so einem Stück lechzt jeder, der nicht vollkommen daneben ist im Kopf. Sie ist tiefschwarz und hat diese kleinen Totenköpfe auf den Bünden. Der Korpus glänzt und die gesamte Gitarre ist einfach wunderschön. Ich gab es ungern zu, aber ich war absolut eifersüchtig. Auch wenn ich wirklich noch ein totaler Anfänger war, was das Spielen anbelangte. Aber ich konnte eine gute Gitarre erkennen, wenn ich eine sah. Punkt. Er drehte noch ein bisschen an den Wirbeln, bis sein Baby seiner Meinung nach perfekt gestimmt war, nahm dann die Hand vom Bund und kramte in seiner Hosentasche nach einem Plec. Er lehnte sich locker gegen den Tisch hinter ihm, nachdem er es gefunden hatte und fixierte mich mit diesen kohlrabenschwarzen Augen, die Mädchenherzen höher schlagen lassen. Meins natürlich nicht. Ich. Bin. Nicht. Schwul. Aber ich muss zugeben, dass er gut aussah. Vor allem mit der Gitarre um den Hals. Es passte zu ihm. „Also? Was willst du hören?“ Ich konnte nicht anders, als zu bemerken, dass er Kiba, Shikamaru und Haku vollkommen außen vor ließ. Er hatte dieses selbstgefällige Lächeln auf den Lippen, das mich so rasend machte. Ich verschränkte die Arme noch fester. Abweisung. Lass ihn nicht an dich ran kommen. Zeig ihm die kalte Schulter. Sei selbstbewusst. Lass ihn nicht merken, wie sehr er dich irritiert. Bastard. „Wenn du schon die passende Gitarre hast, warum dann nicht was von Metallica? ’Wherever I may roam’ vielleicht? Ja, ich denke, das ist gut.“ „Was auch immer.“ Er stellte den Verstärker auf ‚verzerrt’ und drehte die Lautstärke auf. Ich hörte es leise aus dem Lautsprecher knistern. Er legte die Hand auf den Bund, griff das Plec fester. Ich konnte mir vorstellen, wie er sich im Kopf den Takt auszählte. Er schlug den ersten Ton an. Ein E, sollte es jemanden interessieren. Dann wieder ein E, allerdings eine Oktave höher. Dann das Tremolo. Mein Gott, diese Gitarre klingt einfach unheimlich gut. Ein G, noch ein Tremolo. Und wieder von vorne. Vier schnelle Powerchords. Wieder von vorne, diesmal leicht variiert. Er legte das Intro aufs Parkett als wär’s nichts. Und es sah genauso aus. Er lehnte immer noch lässig gegen den Tisch, seine Finger glitten über die Saiten wie Wasser über eine glatte Oberfläche. Die Strophen. Ein paar mitternachtsschwarze Strähnen hingen vor seinen Augen, verbargen seinen konzentrierten Blick. Kein Fehler bis jetzt. Die Töne nahmen den ganzen Raum ein, ließen kaum Platz zum Atmen. Er wirkte selbstsicher, fast glücklich. Ein Fuß tippte im Takt auf den Boden. Der Refrain. Ähnlich wie das Intro. Er kürzte ab, übersprang die zweite Strophe und ging gleich zum Solo über. Habt ihr euch mal Gitarrentabs angeschaut? Sie sind praktisch das Pendon zu Klaviernoten. Ein bisschen anders notiert. Ich hab mir die Tabs zu diesem Song angeschaut, hab das Solo gesehen und hab sie gleich wieder weggelegt. Zumal ich wirklich noch Anfänger war. Es waren so unheimlich viele Zahlen, so hohe Noten, so schnell gespielt. So viele Bezeichnungen. Der Song gehört sicher nicht zu den schwersten. Aber zu den guten. Und wer gut sein will, spielt diesen Song. Und Sasuke war gut. Sehr gut. Er beherrschte die Slides perfekt, sein Tapping war der absolute Hammer und er spielte nicht einen falschen Ton. Und seine Körperhaltung blieb gelassen. Er war echt gut. Aber ich durfte mir natürlich nicht anmerken lassen, wie begeistert ich von seinem Spielen war. Ich würde ihm nie diese Genugtuung verschaffen, nicht über meine Leiche. Niemals! Er beendete den Song mit einem Powerchord und schaute mich dann abwartend an. „Naja. Sooo toll bist du jetzt auch nicht.“ Ich trat Kiba neben mir auf den Fuß, als er etwas dagegen sagen wollte. „Pff.“ Ich hörte Haku von irgendwo hinten links kichern. „Wie’s aussieht bist du auf Metal und Rock und was auch immer spezialisiert. Wie steht’s mit etwas Klassischem?“ Ich war mir sicher, dass er so was nicht auf dem Kasten hatte. Ich meine, wer hätte? Ist ja nicht so, dass Jugendliche sich für Klassik interessieren. Ich muss allerdings zugeben, dass ich keinen blassen Schimmer von Mozart, Bach und dem ganzen Rest hab. Sasuke überlegte. Währenddessen tänzelten seine Finger über die Saiten, berührten sie allerdings nicht. „Rondo alla Turca, Mozart.“ Seine Stimme war echt unheimlich tief. Und leise. Das komplette Gegenstück zu meiner. Überhaupt waren wir die totalen Gegensätze. Ich war von Natur aus braun, während er so blass war, als hätte er noch nie die Sonne gesehen. Ich wette, sobald er auch nur einmal ohne Shirt rausgeht, kriegt er nen Sonnenbrand. He, ich würd’s ihm gönnen. Ich zuckte die Schultern. Mir war es egal, was er spielte. Ich wollte ihn nicht in der Band haben, deshalb hab ich mir diese Aufgabe ausgedacht. Ich glaubte nicht, dass er sie erfüllen könnte. Aber ich lag schon wieder falsch. Er stellte die Gitarre nicht auf ‚clean’, sondern drehte einfach nur die Lautstärke ein bisschen runter und begann, die einzelnen Töne anzuschlagen. Wie gesagt, ich hab keine Ahnung von klassischer Musik, deshalb kann ich nicht sagen, was es für Noten waren, aber es hörte sich verdammt geil an. Er spielte das Stück schnell. Sehr schnell. Wie schon vorhin tanzten seine Finger über die Saiten, so schnell, dass ich ihnen kaum folgen konnte. Er verhaspelte sich nicht. Kein Ton schien falsch. Ohne falsche Zurückhaltung und meinen Stolz mal bei Seite geschoben, aber er konnte spielen. Nach etwa zwei Minuten hielt Haku es für nötig, sein Spielen zu unterbrechen. „Ich denke, du hast jetzt gesehen, was er drauf hat. Warum lässt du ihn nicht einfach in die Band, Naruto?“ „Weil… weil das…“ Warum muss ich ausgerechnet jetzt anfangen zu stottern? Vor Sasuke-teme? Diese Welt ist so ungerecht! „Weil das nicht klappen würde, Haku. Alle Anwesenden wissen das.“ Er verstaute das Baby wieder sicher in der Tasche, steckte das Plec ein und machte sich daran, zu verschwinden. Währenddessen beobachtete ich Haku. Erst sah er traurig aus, fast persönlich angegriffen. Dann wurde er wütend. Ziemlich wütend. Und ihr wollt Haku nicht erleben, wenn der wütend ist. Wirklich nicht. Als ich ihn kennen gelernt hab, hab ich mir im Traum nicht denken können, dass Haku-Hasi mal wütend werden kann. Ich mein, er sieht so unschuldig aus und so sanft und einfühlsam. Aber tief in ihm drinnen schlummert ein wildes Tier! Wenn Haku mal richtig sauer wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Stühle und andere harte und spitze Objekte durch die Gegend fliegen. Gott sei Dank passiert so was nur sehr, sehr selten. „Und warum? Weil du es noch nicht einmal versuchen willst. Weil du ein absoluter Feigling bist, der nicht mit Vergangenem klarkommt. Weil du-“ Haku war auf Sasuke-teme zugegangen, die Augen vor Wut zusammengekniffen. Teme war ein paar Schritte zurückgewichen, nur einen Gurt der Tasche über die Schulter geworfen. Seine Miene war ausdruckslos, wie immer. „Lieber davon rennst als dich mit dem, was passiert ist auseinander zusetzten. Ich hab gedacht, das hätte sich in den letzten Monaten geändert aber du bist unverbesserlich, nicht wahr? Und ein elender Feigling noch dazu!“ Ich war milde gesagt ziemlich überrascht von Hakus Ausbruch. Und auch von Sasuke-temes Reaktion. Wäre ich in seiner Position gewesen, hätte ich wahrscheinlich das Gesicht zu allen möglichen Grimassen verzogen und mich vor allem gegen Hakus Anschuldigungen gewehrt. Aber Teme blieb stumm, seine Augen weiteten sich kurz, allerdings hatte er sich sofort danach wieder gefasst und diesen unfassbar gleichgültigen Ausdruck wieder aufgesetzt. Manchmal frage ich mich wirklich, ob der Kerl irgendwelche Muskeln im Gesicht hatte. Es war mir ein Rätsel wie er so gleichgültig bleiben konnte, während Haku ihn anschrie. „Denk was du willst.“ Und damit war er aus der Tür. Ihr könnt euch sicher denken, dass der Rest – also Kiba, Shikamaru und ich – nach dieser Szene ziemlich baff waren. Ich hätte nicht gedacht, dass Haku und Sasuke-teme sich so nahe standen. Außerdem lässt Teme sich normalerweise von niemandem was sagen, sondern schlägt gleich zurück. Weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber jetzt hat er sozusagen den Schwanz eingezogen. Hat mich doch ziemlich überrascht, mal davon abgesehen, dass ich keine Ahnung habe, über was Haku geredet hat. „Ach du heilige Scheiße, warum kann ich nicht einfach meinen Mund halten?“ Haku wandte sich von uns allen ab und vergrub das Gesicht in den Händen. Er seufzte tief. „Haku? Alles klar?“ Als würde ich mich auf einer dünnen Eisschicht befinden, tastete ich mich langsam zu Haku-Hasi vor und legte ganz behutsam eine Hand auf seine Schulter. „Ist schon okay. Ich geh jetzt am Besten zum ihm und entschuldige mich. Und bei dir sollte ich mich auch entschuldigen, Naruto. Ich weiß, dass ihr beide euch nicht leiden könnt und hab ihn trotzdem dazu überredet, hierher zu kommen. Tut mir Leid, Naruto.“ Er schaute mich aus diesen haselnussbraunen Augen an und irgendwie wirkte er so verdammt traurig. Wobei traurig noch nicht mal das richtige Wort war, er schien eher enttäuscht zu sein. „Ist kein Ding, Haku-Hasi. Du weißt doch, ich kann dir nicht böse sein.“ Was wahr war. Haku kann man nicht böse sein. Wütend auf Haku zu sein ist ein Ding der Unmöglichkeit, wirklich. „Und lass mich mal zu Sasuke-teme gehen. Ich glaub, ich muss ihm noch ein Wörtchen mit ihm reden.“ Und bevor irgendeiner überhaupt die Gelegenheit hatte, meine Worte genau zu begreifen, hatte ich einen relativ dünnen Aktenordner vom Tisch neben mir geschnappt und war aus dem Zimmer entschwunden, schnell wie ein (orangefarbener) Blitz. Doch durch die geschlossene Tür vernahm ich noch Shikamaru, der seufzend etwas Ähnliches meinte, wie: „Der Kerl bringt mich noch ins Grab.“ War nie meine Absicht, Shika, sorry… ~*~ oookay... ich hab ne ens vom mexxteam gekriegt. da stand drin, dieses kapitel enthält kommentare im fließtext. müsst ihr euch halt selber zurechtfinden. ich glaube, erklärungen sind nicht schlecht, vor allem, wenn die dinge etwas spezieller werden, wie in diesem fall und nicht jeder sofort bescheid weiß. deshalb müsst ihr jetzt selber klarkommen. ich kann nix dafür! schaut euch die charabeschreibungen durch, da werd ich dann die einzelnen erklärungen posten, bzw bilder. wenns halt hier nich geht... ~*~ Das zweite Kapitel. Es werden alle Kapitel so aufgeteilt sein: Ein kürzeres, ein längeres. Ich schau, dass ich etwa überall um die 2500 Worte hab. Mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger. Nun ja, ich hoffe, es gefiel. Feed the feedback monster! fruit Kapitel 3: Für Haku / Veränderung / Anfänge ------------------------------------------- Autor: fruitdrop Disclaimer: Characters are Kishimoto’s, not mine Warnings: Don’t know. Fluffiness? Maybe. Little bit. 3. Für Haku Wie erwartet fand ich Sasuke-teme an seinem Auto – ein alter Audi 80 – rauchend. Lässig an die Fahrertür gelehnt stand er da und beobachtete jeden meiner Schritte, seit ich aus dem Schulgebäude herausgetreten war. War ziemlich unheimlich, so durchdringend wie der mich angeguckt hat, als hätten seine Augen eine Art Röntgenfunktion und er mich durchleuchten könnte. Das Auto selbst war blitzblank, wenn man auch sehen konnte, dass es nicht die neueste Karre war. Die Gitarre war sicher auf der Rückbank verstaut. „Was willst du?“ Die schwarzen Augen verließen mein Gesicht keine Sekunde. Ihr glaubt gar nicht, wie unangenehm das werden kann. Ich hab eigentlich gar nichts dagegen, wenn ich das Zentrum von Aufmerksamkeit bin, aber Teme hatte bestimmt irgendwas mit seinen Augen gemacht, dass sein Blick mich so unsicher werden ließ. Aber auch ich gab nicht klein bei, sondern erwiderte seinen Blick. Mit ernstem Gesicht reichte ich ihm den Ordner, den ich aus dem Musikraum mitgenommen hatte. „Ich denke, wir sollten es mal versuchen. Für Haku. Es scheint ihm echt viel daran zu liegen, dass wir zusammen Musik machen und wenn er dann glücklich ist, dann nehm ich es auch in Kauf mit einem Bastard wie dir die Bühne zu teilen. Bist du dabei?“ Sein Blick fuhr noch einmal über mein Gesicht, erst ein wenig ungläubig. Wäre ich an seiner Stelle wahrscheinlich auch, denn das war wahrscheinlich die erste richtige Konversation, die wir beide führten. Dann nahm er den Ordner aber entgegen. „Für Haku.“ Ich setzte mein Trademark-Grinsen auf. „Super. Wir müssen nicht so tun als würden wir uns mögen, aber wir sollten uns wie zivilisierte Menschen benehmen, damit das was wird, okay?“ „Hn“ „Ich sehe, du hast dein unheimlich großes Vokabular immer noch nicht erweitert, aber das wird schon noch.“ Ein kurzer Seitenblick auf die Uhr sagte mir, dass mir langsam die Zeit knapp wurde. In einer halben Stunde sollte ich bei Starbuck’s hinterm Tresen stehen und Kaffee und Dounuts verkaufen. „Und was soll ich mit dem Ordner?“ Um seinen Worten mehr Bedeutung zu verleihen wedelte er mit besagtem Teil ziemlich dicht vor meiner Nase rum. Fast zu dicht. Leider nur fast. Hätte er mir nämlich mit dem Ordner eine übergezogen, dann hätte ich eine Ausrede dafür, dass ich ihm seine ach-so-wunderschöne-Fresse eingeschlagen hatte. So musste ich meinen Ärger über seine Arroganz und Hochmut runterschlucken. Bastard. „In zwei Wochen haben wir einen Gig. Könnten ein Album aufnehmen, wenn wir das Ding drehen. Ist also ziemlich wichtig. Das da sind die Songs, die wir bis jetzt haben, du musst die also bis dahin drauf haben. Morgen treffen wir uns für die erste Probe in Kibas Keller. Verstärker und Kabel sind da, wenn du Pedale brauchst, musst du deine eigenen mitbringen. Und natürlich dein Baby. Wär auch nicht schlecht, wenn du dein Repertoire auffrischt. Wir müssen Morgen mal schauen, wie das Zusammenspiel funktioniert. Wenn das nicht geht, dann können wir’s nämlich gleich abhaken. Das kriegen wir in zwei Wochen nämlich nie auf die Reihe und –“ „Du schweifst ab. Komm zum Punkt.“ Mürrisch zog er ein letztes Mal an seiner Zigarette, ehe er sie von sich schnipste. „Die Höflichkeit in Person bist du ja nicht grade. Hat Mama dir nicht beigebracht, dass man andere Leute nicht unterbricht?“ Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Ich weiß ja, dass ich manchmal vom Thema abschweife, aber das ist noch lange kein Grund mich so anzufahren! „Wie dem auch sei, morgen Abend um sechs. Kibas Adresse findest du auf der Klassenliste. Sei pünktlich!“ Damit machte ich kehrt und ging mit schnellen Schritten zur Schule zurück. Jetzt musste ich nur noch Shikamaru überreden, mich zu Starbuck’s zu fahren, damit ich pünktlich kam! Irgendwo ganz weit hinten hörte ich das Auto anspringen und Kies unter schweren Gummireifen quietschen. Und irgendwie wusste ich, dass wir es diesmal auf die Reihe kriegen würden. Irgendwie. Veränderung- Kakashi Nach der Arbeit war ich mit Genma noch in einer Kneipe versackt unter dem Vorwand, Berufliches besprechen zu müssen. Natürlich hatten wir uns einen Sake nach dem anderen in den Rachen gekippt, in vollem Bewusstsein, am nächsten Morgen wieder vor einer Klasse quengelnder, hormongesteuerter Möchtegernerwachsener stehen zu müssen. Es war also ziemlich spät, als ich nach Hause kam und dementsprechend heiter war ich auch. Als ich die Tür zu der Wohnung aufschloss, die ich mir mit meinem Pflegesohn teilte (wir beide waren gegen eine Adoption aus Gründen, die keiner von uns mit dem anderen teilen wollte), bemerkte ich dank meines Alkoholpegels noch nichts Ungewöhnliches. Schon auf Socken erhaschte ich einen kurzen Blick in das Bad und beschloss, erst am nächsten Tag aufzuräumen, da ich in dem Moment viel zu angetrunken dafür war. Dasselbe galt für die Küche. Heute war ich zwar dran abzuwaschen, allerdings habe ich heute Morgen nur eine einzige Tasse Kaffee in diesen vier Wänden getrunken (die immer noch auf der Anrichte stand) und das Chaos, das zwischen Spüle und Esstisch herrschte, ging allein auf Sasukes Konto. Hier fiel mir allerdings etwas Ungewöhnliches auf. Sasuke hatte gekocht. Kein drei Gänge Menü, nur Pasta und Soße, aber das hieß, dass er immerhin freiwillig etwas zu sich genommen hat. Und er hat sogar was für mich übrig gelassen. Nicht so, wie es eine liebende Hausfrau und Mutter tun würde, die darauf gewartet hat, dass ihr Mann endlich von der Arbeit nach Hause kam, während dem Warten aber müde wurde und dann doch ins Bett gegangen ist, ihm aber einen fein angerichteten Teller mit einer kleinen Notiz auf dem Tisch hat stehen lassen. Sasukes Vorstellung von einer „ich hab gekocht“-Notiz waren zwei Töpfe auf dem Herd mit ein paar verschrumpelten Nudeln und einem kleinen Rest Soße darin. Nichtsdestoweniger dankbar nahm ich einen Teller aus dem Schrank und schöpfte mir. Dass Sasuke noch wach war, bezweifelte ich nicht. Zwar war seine Zimmertür geschlossen gewesen und er hatte keinen Mucks von sich gegeben, als ich die Haustür ins Schloss fallen ließ, aber er würde noch nicht schlafen. Es war immerhin erst elf Uhr. Das Verhältnis zwischen mir und Sasuke war sowieso ein Abstraktes. Ich benahm mich nicht wie sein Vater und er nicht, als wäre er mein Sohn. Wir hatten beide unsere eigenen Familien (gehabt) und wollten nicht so tun, als würden wir dem jeweils anderen das ersetzen wollen. Wir waren mehr oder weniger eher eine Wohngemeinschaft. Zwei traurige Entschuldigungen für Existenz, die sich zusammenrotteten um nicht ganz allein zu sein. Oder so. Es gibt eigentlich kein Wort oder keinen Ausdruck dafür, was Sasuke und ich waren. Ich sollte eigentlich eine Autoritätsperson für ihn sein, allerdings habe ich ihn nicht gestoppt, als er sich eines Abends vor fünf Jahren zu mir auf den Balkon setzte und eine Zigarette geraucht hat. Genauso wenig habe ich etwas dagegen gesagt, wenn er sturzbetrunken von einer der berühmten Sabakunofeten kam. Genauso gab es Tage, an denen ich ohne seine Hilfe wohl nicht mehr ins Bett gekommen wäre. Wir balancierten uns aus, stützten uns gegenseitig. Wir haben viel voneinander gelernt und uns gegenseitig immer wieder hoch geholfen. Wir waren also mehr wie Brüder als Vater und Sohn. Auch wenn Sasuke das gar nicht gern hören würde. Nachdem ich aufgegessen hatte wollte ich eigentlich nur kurz mit Sasuke reden und danach ins Bett gehen. Aber so ich kam noch nicht einmal dazu, an seine Zimmertür zu klopfen. Unsere Wohnung ist nicht groß, wirklich. Grade genug für zwei Personen, nice and cozy sozusagen. Obwohl Sasuke allein schon genug Geld besitzt um sich eine Villa mit Bediensteten und allem drum und dran zu leisten und ich persönlich auch nicht der Ärmste bin, haben wir uns entschlossen, ein kleines 3-Zimmer Apartment in der Stadt zu beziehen. Weniger zum Aufräumen. Außerdem haben sowohl Sasuke als auch ich ein komisches Verhältnis zu dem Geld auf unseren Konten: Es sollte nicht unseres sein. Ich stand also vor seiner Zimmertür und hörte etwas, dass ich schon so lange nicht mehr gehört hatte. Sasuke spielte. Einzelne Töne überwanden das Holz zwischen uns, ein zerfetztes, aber bewegendes Stück. Das erste, das ich ihm damals – wie lang ist es her? – beigebracht hatte. Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Ich musste Haku dafür danken, dass er ihn wieder zurückgebracht hatte. Den alten Sasuke. Der Musik machte; bis mitten in der Nacht den Verstärker aufheulen lies, nur für die Musik lebte. Ich wollte nicht beim Lauschen erwischt werden, also rang ich mich dazu durch, ins Bett zu gehen. Es schien, als wäre Sasuke endlich dazu bereit, neu zu beginnen, nicht weiter auf der Stelle zu treten. Irgendwie werden er und ich das alles wieder auf die Reihe kriegen. Schließlich hatten wir Haku. Und Genma. Und diesen blonden Wildfang, der wohl am meisten dazu beitragen würde, dass Sasuke langsam wieder der wurde, der er mal war. Und ich glaubte, auch schon den perfekten Katalysator dafür gefunden zu haben… Anfänge - Haku Ich habe fast vier Monate gebraucht, um Sasuke zu überreden. Vier Monate, mehrere Todesdrohungen, Versprechen und Erpressungen, totales Ignorieren und nie-von-der-Seite-weichen später hab’ ich es geschafft. Wenn ich wirklich ehrlich zu mir bin, dann ging es eigentlich nicht um die Band. Die Jungs hätten auch jemand anderen gefunden. Es ging um Sasuke, und nur um Sasuke. Er muss endlich aus diesem Schneckenhaus raus, in das er sich zurückgezogen hat. Kakashi-san sagt, früher sei er anders gewesen. Offener, fröhlicher. Ich weiß nicht, was passiert ist, weshalb er so kalt und gefühllos wurde. Während den Monaten, die ich ihn kannte, ist er mir wirklich ans Herz gewachsen, denn manchmal hab ich das Gefühl, dass sein früheres, fröhliches Selbst zum Vorschein kommt: Immer nur kurz und wenn du blinzelst hast du es vielleicht schon verpasst. Du musst genau hinschauen bei Sasuke. Er verbirgt sich selbst so gut vor der Welt, vor dir und deinen Augen, dass du fast glaubst, er wäre so ein arrogantes, gefühlskaltes Arsch, das er vorgibt zu sein. Heute, im alten Musiksaal unserer Schule habe ich dieses andere Ich gesehen. Es war da, ganz klar und deutlich. Wir haben alle noch einen langen Weg zu gehen, vor allem Sasuke und Naruto. Aber den ersten, kleinen Schritt haben wir heute getan. Es ist ein Anfang. ~*~ Ist kürzer, hat aber auch seinen Grund: Dazu gehört das Interlude I. Aber das sieht schöner aus in nem extra Kapitel. Lebt damit Feed the feedback monster! Yay! Und vielen vielen Dank für die lieben Kommentare, die ihr mir hinterlassen habt. Um auf eine spezielle Frage zu antworten: Es wird kein NaruxSasu werden! Ihre Beziehung wird rein freundschaftlich bleiben. Ein paar Heteropairings will ich aber reinbringen. Freut euch drauf! zup! fruit Kapitel 4: Interlude I ---------------------- Autor: fruitdrop Disclaimer: Characters are Kishimoto’s, not mine Warnings: Angst. Lots of it. Interlude I Atemlos. Herz rast. Augen ungläubig geweitet. Was…? Nein. Nein. Nein. Lügen. Monster. Rot. Rot. Bleib stehen! Warte! Ich- Noch mehr Rot. Hände, die greifen. Festhalten. Nein! Das ist nicht wahr. Lügen! Nichts als Lügen! Geh weg! weg. weg. weg! Lachen. Kalt. Unbarmherzig. Monster! Nein! Nein, ich- Ich sollte dich umbringen, Kleiner. Stahl blitzt auf. Kalt. Lachen. Nein! Nicht, bitte … ich- Es ist deine Schuld. Schuld? Rot. Tod. Reißende rote Flüsse. Was? Warum? Es ist alles allein deine Schuld! Verstehst du nicht? Du bist das Monster. Wegen dir sind sie gestorben. Damit du leben kannst. Nein! Nein! Nein! Nein! Nein! Bitte nicht! Ich will nicht- Und weil es deine Schuld ist, musst du bestraft werden. Wieder kaltes Lachen. Übelkeit droht die Kehle zu verätzen. Blut. Pocht in Ohren. Auf dem Boden verspritzt. Wo? Und deine Strafe ist das Leben. Mit dieser Schuld zu leben. Lachen. Lauter, lauter, lauter. Hände auf den Ohren. Kannst du das? Lachen. Rot. Lachen. Rot. Geh weg! Lass- Nein, nein, nein! Bleib! Ich will nicht- [allein sein] daran Schuld sein! Ich- Lachen. Tote Augen. Kalte Haut. Und dann – [Dunkelheit] – schlug er die Augen auf. ~*~ Once again: Feed the feedback monster! Yay! zup! fruit Kapitel 5: Schwarze Tinte / Kaffee und Zigaretten ------------------------------------------------- Autor: fruitdrop Disclaimer: Characters are Kishimoto’s, not mine Warnings: Nothing. Schwarze Tinte Punkt sechs klingelte es an der Haustür. Wären wir im Keller gewesen, hätten wir’s nicht gehört, deshalb haben wir uns noch für ein paar Minuten ins Wohnzimmer gechillt, Kiba und ich jeweils ein Beck’s in der Hand und Shikamaru zählte (glaub ich) diese kleinen Punkte an der Decke. Kibas kleine Schwester war sofort aufgesprungen und zur Tür gerannt. Normalerweise kümmerte sie es nicht im Geringsten, wenn jemand klingelte, aber ich glaube, Ino hatte ihr am Mittag den Kopf verdreht, als sie über eine Stunde lang von diesem Bastard mit dem Stock im Hintern geschwärmt hat. Sie riss die Tür auf und obwohl ich im Wohnzimmer saß und mindestens eine Wand zwischen mir und Kibas kleiner Schwester war, konnte ich praktisch sehen, wie sich ihre Augen weiteten. Dass ihr ihre Begrüßung im Halse stecken blieb trug, ganz nebenbei, natürlich auch noch dazu bei. „Wird wohl Zeit in den Keller zu gehen, was? Komm Shika, beweg deinen faulen Hintern!“ Kiba drückte sich schwerfällig vom Sessel hoch, beugte sich dann noch mal runter um sein Bier vom Tisch zu nehmen und Shikamaru mit der Faust sachte auf die Stirn zu hauen. Natürlich nur, um sicher zu gehen, dass der Intelligenzbolzen auch wach war. Im Gang konnte ich Kana hören. „Kiba ist mit Naru-chan und Shika-kun im Wohnzimmer, ich bin Kana, Kibas kleine Schwester. Schön dich endlich mal zu treffen!“ Bevor Sasuke irgendetwas antworten konnte (was er, glaub ich, sowieso nicht getan hätte) traten Kiba und ich aus dem Wohnzimmer raus und somit in den Flur, an dessen einem Ende Teme und das kleine Mädchen standen. „Zieh die Schuhe aus und komm runter,“ kommandierte Kiba. „Hn. Der Gestank nach Hund scheint in der Familie zu liegen, was?“ Kiba, der Teme schon den Rücken gekehrt hatte, wirbelte herum wie der Blitz und fixierte Sasuke-teme mit einem mörderischen Blick. „Bitte was hast du gesagt?“ Wenn Blicke töten könnten, wäre Sasuke gevierteilt, überrollt, gehängt und geköpft worden. In genau der Reihenfolge. Doch den eiskalten Bastard kümmerte es nicht, wie eh und je. „Hn.“ Er streifte sich die Schuhe von den Füßen – lose gebundene, schwarze Converse – und erst nachdem er sich aufgerichtet hatte, realisierte ich, dass ich Teme noch nie außerhalb der Schule gesehen habe. Schule heißt bei uns Uniform. Dunkelblaue Hose, bitte mit Bügelfalte und weißes Hemd mit Schullogo, drunter ein dunkelblaues Shirt. Ab Oktober auch ein Jackett für die Jungs in demselben langweiligen dunkelblau und höhere Socken für die Mädchen. Die übrigens alle in kurzem Rock (dunkelblau) und weißer Bluse kommen mussten. Toller Anblick, zumindest für uns Kerle. Jetzt kam mir etwas in den Sinn, was Chouji, einer meiner Freunde, mal über einen Kerl gesagt hat, den Ino und Tenten „hot“ fanden. Sasuke sah aus, als hätte man ihn in schwarze Farbe getunkt. Schwarze Hose, nicht zu eng, nicht zu weit, Nietengürtel und schwarzes, langärmliges Shirt. Durch die ebenfalls kohlrabenschwarzen Augen und Haare war keine Unze Farbe an dem Kerl. Aber der Kontrast zu seiner fast schneeweißen Haut war damit umso deutlicher. Der Junge macht ja Schneewittchen Konkurrenz! „Sind wir heut mal wieder ein bisschen Emo, Teme?“ Ich grinste und wartete mal wieder nicht auf eine Antwort, sondern drehte mich um und führte den Weg runter in den Keller. Ich war schon so oft bei Kiba, dass ich mich in seinem Haus blind und mit gefesselten Händen zu Recht gefunden hätte. Nicht, dass ich das müsste. Nein, nein. Irgendwo im Wohnzimmer hörte ich noch, wie Shika sich schwerfällig aufrappelte und „mühsam“ vor sich hinmurmelte. Unser Proberaum war nicht groß, aber gemütlich. Kibas Mum hat uns ein Sofa spendiert und Shika hat vor ein paar Monaten mal einen kleinen Kühlschrank mitgebracht, wo wir stets ein paar Flaschen Bier und Cola drin stehen hatten. Im Eck stand Shikamarus Schlagzeug. Wir hatten uns entschieden es hier stehen zu lassen. Wär ja bescheuert das Teil nur wegen den Proben jeden Tag hin und her zu tragen. Kibas Bass stand auf einem Ständer, hintendran standen alle Lautsprecher, in die die gesamte Band ihr mühsam zusammengespartes Geld investiert hatte. Zwei Mikros, eins für mich und eins für Kiba. Die Wände sind aus solidem Mauerwerk und meterdick, glaube ich. Jedenfalls kann man oben keinen Piep hören, egal wie laut die Verstärker aufgedreht sind. Ino hatte es sich mal zur Aufgabe gemacht, den Bandraum zu dekorieren. Sie hat also ne Menge bunte Tücher aufgehängt, mehrere Bierkisten besorgt und sie mit Holz und Stoff verkleidet, zum drauf sitzen. Außerdem wurde ich dazu kommandiert, eine Wand mit meiner Kunst zu versehen, weshalb ein riesiger, rot-orangener Fuchs mit neun Schwänzen, die wie Flammen um ihn herumzüngelten die Wand hinterm Schlagzeug zierte. Meine Stimme mag nicht die Beste sein, aber ich singe für mein Leben gern und es muss sich ja irgendwie gut anhören, sonst hätten wir nicht so viele Fans, aber malen kann ich wirklich. Vor allem Füchse. Haku hat mal gesagt, ich grinse wie ein Babyfuchs. „Teme, willkommen in unserem Heiligtum. Jede Woche ist jemand anderes dran, den Kühlschrank aufzufüllen, einmal im Monat ist Putztag. Vor jedem Gig wird das ganze Equipment in den Anhänger von Kibas Dad verladen, danach wieder hier rein. Bring nichts durcheinander und mach nichts kaputt. Und sei freundlich zu Kiba, sonst hetzt er dir Akamaru auf den Hals.“ Teme grummelte nur als Zeichen, dass er verstanden hatte und packte weiter seine Gitarre aus. Auf einer Ex-Bierkiste lag der Ordner den ich ihm gestern mitgegeben hatte, neben dran eine Pedale für die Gitarre. Damit kann man die Gitarre mit einem einzigen Klick von ‚clean’ auf ‚verzerrt’ stellen. Praktisches Teil. Bin mal gespannt, wie weit er gekommen ist. „So, wie steht’s? Was hast du drauf?“, fragte Kiba, während er sich seinen Bass um den Hals schlang. Shika saß schon hinterm Schlagzeug und wirbelte die Sticks zwischen den Fingern. Teme zuckte die Schultern. „Etwa die Hälfte.“ Verarsch mich nicht, teme, wollte ich schreien. Es muss doch unmöglich sein, die Hälfte unserer Songs an einem Abend zu lernen! War der Kerl eine Maschine, oder was? „Allerdings hab ich ein paar kleine Änderungen vorgenommen, die-“ „Jetzt mal halblang, Bastard! Wer hat dir erlaubt, unsere Songs zu ändern? Willst du gleich wieder mit nem Arschtritt rausfliegen, oder was?“ Ich war echt sauer. Was fällt diesem arroganten Arsch denn ein? „Weder Bass noch Schlagzeug betreffen. Das Intro von Still Waiting genauso wie die Brigde von Fat Lip. Mach dir nicht gleich in die Hose, Usuratonkachi. Außerdem solltest du an deiner Schrift arbeiten. Diese Sauklaue kann ja keiner lesen.“ „Teme!“ „Hört auf zu streiten und lasst uns anfangen. Am Besten gleich mit den zwei Songs, die Sasuke erwähnt hat. Dann werden wir ja sehen, ob es sich besser anhört oder nicht.“ Shika gähnte hinter seinen Drums um seinen Worten mehr Bedeutung zu verleihen. Unloyaler Faulpelz! „Okay, okay. Still Waiting. Shika, zähl ein.“ Ich hatte meinen Platz hinterm Mic eingenommen, Shika schräg rechts hinter mir, Kiba zu meiner Rechten und Teme links. Lautsprecher und Mikrophone waren angeschlossen und rauschten ganz, ganz leise. Shikamaru schlug die Sticks gegeneinander und zählte laut ein. „One, Two, One, two, three, four.“ Ich begann zu singen, uns zu meiner Überraschung stieg auch Sasuke gleich mit ein. Er spielte abgedämpfte Powercords. Nach den ersten Zeilen trat er feste aufs Pedal und langte kräftig in die Seiten. Kiba und Shikamaru setzten mit ihm ein. Die Strophen. Sasuke spielte anders als Haku. Energischer, wütender. Aber es passte so unheimlich gut zu unserem Sound. Und er verhaspelte sich nicht. Schaute noch nicht mal auf die Taps, die er vor sich auf dem Boden hatte. Ich hing am Mikro und sang und schrie mir die Seele aus dem Leib. Shika hinter mir malträtierte seine Base drum als hätte sie sein liebstes Kuscheltier ermordet. Und Kiba groovte mit seinem Bass. Es war so ein unglaubliches Gefühl, nach so vielen Monaten endlich wieder mit meinen Jungs zusammen zu spielen. Ich hatte es echt vermisst. Natürlich hatten wir uns ab und an getroffen und Shika hat seine Künste zum Besten gegeben, aber wir haben seit Hakus Unfall nie wieder ein ganzes Stück gespielt. Trotzdem klappte es einwandfrei. Jeder konnte seinen Teil im Schlaf spielen, und obwohl wir so oft geprobt haben, schien jeder jedes Mal von neuem sein ganzes Herz reinzulegen. Der erste Song war fast zu Ende. Immer noch bewunderte ich im Stillen die Energie, die Sasuke auszustrahlen schien, ganz anders als ich ihn sonst kannte. Shikamaru schien noch härter auf die Drums zu schlagen und Kiba ließ seinen Bass wummern. Die Bridge klappte perfekt. Wieder in den Refrain. Ich merkte, wie Sasuke zwischen die einzelnen Teile Slides reinpackte, die echt rockten. Er wirkte wie ein echter Profi. Der Song endete mit einem Schlag und ehe ich überhaupt Zeit hatte, zu realisieren, was abging, fanden sich zwei zierliche Arme um meinen Hals und Haku quietsche in mein linkes Ohr. Ich schwöre euch, es drohte abzufallen! Ich glaube, ich habe noch nie so ein lautes und unangenehmes Geräusch gehört, wie das, was Haku da gemacht hat. Selbst als Kiba sich mal im Flöte spielen probiert hat, aber das ist eine andere Geschichte, die Kiba immer noch die Tränen in die Augen treibt. Zumal er so, wie ihn die Natur geschaffen hatte in seinem Vorgarten stand. Aber wie gesagt, diese Story gehört nicht hier her. Jedenfalls stand Haku jetzt vor mir und wirklich, ich glaube er hatte Tränen in den Augen. Und ich war in meinem Leben wohl noch nie so … happy. Kaffee und Zigaretten „Ich hol Kaffee, wer mag einen?“, fragte Haku in die Runde. Ich persönlich kann Kaffee nicht leiden. Wohl, weil ich drei Tage die Woche bei Starbuck’s davon umgeben bin. Was die Leute alles in ihrem Kaffee haben wollen ist teilweise echt pervers. Sasuke ‚hn’te. Ich glaube, dass sollte heißen, dass er auch gerne einen haben würde, danke. Shikamaru fischte ein Päckchen Zigaretten aus seiner Hosentasche und öffnete das kleine Fenster. Nach wenigen Minuten gesellte sich auch Teme zu ihm. Kiba und ich lungerten auf dem Sofa. Kaum ein paar Sekunden entspannter Stille vergingen, da musste Teme auch alles gleich wieder ruinieren: „Kiba, du verpasst manchmal die Einsätze, was die ganze Band durcheinander bringen kann. Außerdem musst du aufpassen, dass du das Tempo hältst. Du wirst gegen Ende zu schnell.“ Kiba grummelte nur. Wahrscheinlich hatte er das selbst schon gemerkt, aber so was von einer anderen Person zu hören, vor allem in einem so anklagenden Tonfall, war wohl nicht angenehm. Dann fixierte Teme mich mit diesen unglaublich schwarzen Augen. „Und du bist ein Halbton zu hoch. Deine Tonlage passt nicht zu der meiner Gitarre. Das du es überhaupt schaffst, so nah an die Melodie heranzukommen, ist wohl schon fast unglaublich, aber es passt immer noch nicht.“ Bitte was? Einen Halbton zu hoch? Was ist den der Kerl für ein Haarspalter? Wir sind bis jetzt gut damit gefahren, wie ich singe und nur wegen ihm werde ich diese Taktik sicher nicht ändern! „Pfft, wenn dir nicht passt wie ich singe, dann komponier mir doch ein Stück, das genau darauf abgestimmt ist! Du bist echt ein Kleinscheißer, weißt du das?“ Doch Teme ‚hn’te mal wieder nur. Ein großes Vokabular hatte er wohl wirklich nicht. Aber das mit der Musik, das hat er schon drauf. Wir haben die erste Hälfte unserer Songs in der letzten Stunde mehrmals durchgespielt, und Teme hatte wirklich nicht gelogen, als er sagte, er hätte sie drauf. Die Änderungen, die er vorgenommen hatte, waren nicht gravierend, aber sie rockten ziemlich. Ein paar Slides hier, abgedämpfte Powercords da, dann wieder ein Tritt auf’s Pedal und die Melodie war clean. Ich würde es wohl noch nicht mal vor Akamaru zugeben, aber er konnte wirklich Gitarre spielen. Es war nicht so, dass Haku nicht gut war, aber im Vergleich zu Teme stand er wirklich total angespannt auf der Bühne und hatte nur Augen für seine Gitarre. Er spielte die Stücke so, wie er sie gelernt hatte, variierte nicht, konnte schlecht improvisieren. Das fiel mir alles erst jetzt auf, schließlich hatte ich jetzt den direkten Vergleich. Mit Teme ging fast eine Verwandlung einher, wenn er schräg hinter mir stand und seine ESP malträtierte. Er wirkte entspannt und at ease, ganz anders als ich ihn sonst kannte. Da kam Haku mit dem Kaffee wieder, einen für sich und einen für Teme. Er hatte sein Schneehasengrinsen aufgesetzt, als er Sasuke-bastard die Tasse reichte. „Kaffee und Zigaretten. Die Mischung ist total ungesund. Willst du nicht endlich mal aufhören zu rauchen?“ Beinahe wäre mir mein Schluck Cola im Hals stecken geblieben. Seit wann war Haku denn Temes Mama? „Hn. Kümmer dich um deinen eigenen Kram.“ Haku schien nicht wirklich betroffen zu sein. „Wenn du meinst. Komm aber nicht angekrochen, wenn der gute Onkel Doktor sagt „Es tut mir Leid, Hatake-san, aber sie haben Lungenkrebs. Und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Und Prostata-“ „Ist ja gut, Haku. Ich hab’s verstanden.“ Und tatsächlich nahm er einen letzten Zug und drückte sie im Aschenbecher aus. „Okay. Wir sollten weitermachen. Irgendwelche Einwände? Keine, dann ist ja gut. Auf geht’s, Jungs!“ Kiba war voller Tatendrang, wie immer eben. Und auf mich wirkte das Ansteckend wie Bazillen. Shika nahm seinen Platz hinter den Drums wieder ein, Kiba und Teme positionierten sich und voilá, Jeff Killed John war wieder einsatzbereit. „In Too Deep, Auf mein Kommando, one two, one two three four!“ Teme begann die supereinfache, aber dafür umso genialere Melodie zu spielen, die Haku geschrieben hatte. Nach zwei Takten setzten die Drums ein, nach zwei weiteren ich. Nach dem achten kam Kibas Bass. Und dann … hörte Teme einfach auf. „Wasn los? Zickt Schneewittchen rum?“ „Pfft. Dass du nicht hörst wie langweilig der Song klingt, ist ja klar. Aber zumindest von den anderen beiden hätte ich mehr erwartet.“ „Temeeee! Ich sollte dich –“ „Sei ruhig. Und hör mal zu.“ Er beugte sich an den Verstärker hinunter und steckte sein Kabel um. Dann spielte er die Melodie noch mal. „Das klingt langweilig. Hohl. Unvollständig. Nenn es wie du willst. Und das hier – “ Er drückte einen Knopf und spielte eine ähnliche Melodie, diesmal aber tiefer und leicht variiert. Und aus dem Verstärker klang dazu die eigentliche Melodie. Es klang wirklich nicht schlecht. Der Rhythmus war ein anderer, aber trotzdem fügte es sich nahtlos in die eigentliche Melodie ein. „Wie hast du das denn jetzt gemacht, Teme?“ Sasuke gab mir keine Antwort, sondern verdrehte nur die Augen. „Jetzt sag schon!“ „Er hat es aufgenommen, Naruto. So schwer ist das nicht, oder?“ Shikamaru wirbelte seine Sticks zwischen den Fingern. Und ich könnte schwören dass er noch ein „mühsam“ hinter seine Aussage hängte. „Woher soll ich das denn wissen? Pfft, Idiot.“ Ich zeigte ihm den Mittelfinger, allerdings nicht wirklich ernsthaft und Shika hatte es sowieso nicht gesehen, weil er die Augen schon wieder geschlossen hatte. Was ein Faulpelz. Zu Teme gewandt meinte ich: „Und was schlägst du vor? Dass wir noch einen zweiten Gitarristen suchen? Falls du es nicht kapiert hast, aber du bist hier, weil es sonst niemand anderen gibt!“ „Das ist mir auch bewusst. Wir lösen das Problem einfach anders. Du wirst es lernen.“ Der Kerl zuckte doch tatsächlich noch nicht mal mit den Wimpern. „Jetzt hackt’s dir aber, oder was. Ich singe, du bist der Gitarrist. Was ist an dieser Rollenverteilung nicht zu verstehen, Bastard?“ „Willst du damit sagen, dass du nicht gleichzeitig spielen und singen kannst? Hn, Idiot.“ „Temeeeeeeeee! Natürlich kann ich das. Nur mal daran gedacht, dass ich keinen Plan habe vom Gitarrespielen?“ Na wunderbar. Meine so genannten Freunde hätten sich ruhig auch einmischen können und mich verteidigen können. Unloyale Bastarde. „Jeder Song klingt besser, wenn zwei Gitarren dabei sind. Variationen sind drin, Soli und der Sound ist satter. Du hast eigentlich keine Wahl.“ „Und wie soll ich das hinkriegen? In zwei Wochen ist der Gig, falls du das vergessen hast!“ Hatte er eigentlich eine Schraube locker? „Hn. Legt fest, welche Songs ihr spielen wollt. Dann treffen wir uns in zwei Tagen. Hast du Verstärker zu Hause? Nein? Dann eben hier oder sonst wo. In einer Woche hast du die Grundlagen drauf, der Rest wird einfach.“ Ich glaube, meine Augen waren tellergroß. Teme bat mir an, das Spielen beizubringen? Der ehrwürdige Meister persönlich? Freiwillig? „Und wo ist der Haken?“ „Die Band wird umbenannt.“ Bitte was? ~*~ Ich hoffe, es gefiel! Please, feed the feedback monster! Happy New Year to everyone who bothers to read! And thanks a lot for your reviews so far. You make my day! zup! fruit Kapitel 6: Pornobriefchen und Sauerkrautsaft / Xena und Mephisto ---------------------------------------------------------------- Autor: fruitdrop Disclaimer: Characters are Kishimoto’s, not mine Warnings: Temari. Die kriegt ihre eigene Warnung, weil sie so ein Kick-ass Charakter ist. Ich liebe sie. Pornobriefchen und Sauerkrautsaft Es war das erste Mal in meinem ganzen bisherigen Leben dass ich das Unterrichtsende regelrecht fürchtete. Denn es war der Tag. Genau. Der Tag, der mir seit vorgestern den Appetit verschlägt. Und ich hasse mich selbst dafür, weil es eigentlich nichts gibt, wovor ich mich fürchten müsste, nicht wahr? Ich bin schließlich ich selbst, Uzumaki Naruto, und der hat vor nichts und niemand Angst. Außer vor diesem Nachmittag, den ich allein mit Sasuke im Musikraum der Schule werde, damit er mir das Gitarrespielen beibringen kann. Uhrg. Allein davor habe ich eigentlich keine Angst. Sasuke-Bastard und seine Launen kann ich ertragen. Es hat sich ja auch in den letzten Tagen gebessert: Zuerst konnten wir keine Viertelstunde in der Gegenwart des anderen verbringen, ohne uns gegenseitig an den Kragen zu gehen. Jetzt schaffen wir es schon sage und schreibe drei Stunden ohne dumme Bemerkungen und Beleidigungen. Wenn Haku oder Shikamaru in der Nähe sind. Kiba stachelt unsere Streitereien und Prügeleien an. Allerdings habe ich Sasuke-Bastard gestern einen klitzekleinen Streich gespielt. Als Strafe, sozusagen, dass er durchgedrückt hatte, dass wir die Band umbenannten. Naja, vielleicht nicht so klitzeklein. Und vielleicht ist ein Streich auch nicht richtig. Zuerst habe ich ihm Sauerkrautsaft in seinen Kaffee gekippt. Diese Aktion war sogar ziemlich ausgeklügelt von mir. Ich wusste, dass Kiba immer Sauerkrautsaft im Haus hat, weil seine Mum voll drauf abfährt. Also hab ich mich während der Bandprobe dazu bereit erklärt, Kaffee und was zu Knabbern von oben zu holen. Natürlich wollte Teme einen Kaffee, der Kerl ist wohl der größte Kaffeejunkie, den es auf der ganzen weiten Welt gibt. Also hab ich ihm natürlich einen mitgebracht. Schwarz und ohne Zucker, gepimt mit Sauerkrautsaft. Sein Gesichtsausdruck war fabelhaft. Mein Shirt danach versaut, aber das war es mir trotzdem wert. Und die Probe lief danach noch besser, weil Teme seine ganze Wut an der Gitarre ausließ und die Songs dann so unglaublich gut klingen. Das war der erste Streich und der zweite folgte sogleich: Wir haben keine Spinde in der Sporthalle. Alle Wertsachen musst du mitnehmen und beim Lehrer in eine kleine Box legen, die Klamotten bleiben in der Umkleide. Hier habe ich auf eine alte Technik zurückgegriffen. Einfach, aber gewitzt: Ich musste aufs „Klo“, bin hochgegangen und hab vorher präpariertes Juckpulver über Sasuke-Bastards Hemd verstreut. Ich konnte es nicht lassen das rote Zaubermittelchen auch in seine Schuhe zu streuen. Das war der beste Gang aufs Klo seit langer Zeit. Ich hab mich beim Umziehen beeilt, sodass er mich nicht gleich zu Brei hauen würde, deshalb hab ich seine Reaktion leider nicht gesehen, aber Kiba hat mir danach in Spanisch versichert, dass der Anblick wirklich sehr … erfreulich war. Shika hat gesagt, dass Mr. Cool nicht in Mathe war, ein Fach, das er noch nie verpasst hat. Ich hatte schon gehofft, dass er nach Hause gegangen war, wurde jedoch enttäuscht. Literatur mit Kakashi-sensei begann für mich mit einem blauen Auge, allerdings wollte ich mir nicht die Blöße geben und zur Schulkrankenschwester rennen wie ein kleines Baby. Also saß ich in Kakashis Klasse und schmiedete schon süße Rachepläne. Das Veilchen tat nicht wirklich weh, außerdem hab ich eine Wundheilung, die selbst mir schon unheimlich ist, aber es ging um’s Prinzip, um meine Ehre. Also schrieb ich ein Briefchen, wie das im Unterricht so oft getan wird. Ein kleines Liebesbriefchen. Ich strengte mich an, damit meine Schrift ordentlich und sauber war und beförderte ihn auffällig unauffällig im „Auftrag“ von Teme zu einem Mitglied des Teme-Fanclubs. Kakashi sah das natürlich. Auch wenn der Kerl nur ein Auge hat (weil das andere immer von irgendeinem Bandana bedeckt wird), sieht er wie ein Adler. Spucky, nicht? Das arme Mädchen musste also dieses Briefchen vorlesen. Schon beim ersten Satz wurde sie rot wie eine Tomate und fing an zu stottern. Zuerst habe ich diese ganze Romantikkacke geschrieben, wie „ich liebe dich so sehr“ und so weiter. Im zweiten Teil ging’s dann aber richtig ab, doch leider kamen wir nicht dazu, weil Kakashi-sensei dem Mädchen den Brief abnahm und selber einsteckte. Ich wette, er wusste was danach kommen würde und bewahrte ihn jetzt für einsame Stunden ohne sein kleines Pornobüchlein auf. He, Perversling. Aber wie dem auch sei, es sieht so aus, als hätte ich Ero-sennins Talent zum Schreiben geerbt. Und wenn es auch nur Pornostories sind. Jedenfalls war Sasuke danach nicht so glücklich. Seit da hab ich ihn auch noch nicht gesehen, ich weiß also nicht, wie er auf mich zu sprechen ist. Deshalb fühlte ich mich jetzt gerade ein bisschen unwohl. Teme hat mich nicht eines einzigen Blickes gewürdigt, als wir uns am Schwarzen Brett getroffen haben. Noch nicht einmal ein „hn“ auf mein mehr oder weniger zaghaftes ‚hey’. Wie dem auch sei, ich hab schon Schlimmeres überstanden. Ich arrangierte meinen Rucksack und die Gitarrentasche auf meinem Rücken. Jedes Teil einzeln war nicht wirklich schwer, aber beides zusammen auf meinem Rücken zwang mich fast in die Knie. Und Teme machte absolut keine Anstalten, mir zu helfen. Aber irgendwie … nahm ich ihm’s nicht wirklich übel. Teme-sama und ich machten uns also auf den Weg zu seinem Auto, damit er seine Gitarre holen konnte und mich dann in der Höhle des Löwen – aka dem Musikraum - gefangen halten konnte und mich mit Kinder-Gitarrenübungen quälen konnte. Oh, joy. Doch so weit kamen wir nie. Xena und Mephisto Wir waren grade auf dem Weg zurück in die Schule, da sprang auf einmal wie aus dem Nichts eine junge Frau auf Sasuke zu. Aber nicht in dem Sinne „Ich liebe dich, ich will ein Kind von dir, hab unglaublichen Sex mit mir“, sondern eher à la „Ich bring dich um, du Schwein“. Das, was ich von ihrem Gesicht sehen konnte, war mehr als wütend. Ihre Augen funkelten vor Zorn, ihre Lippen waren zu einem feinen Strich zusammengepresst und ihre Haltung war angespannt wie die einer Katze, die zum Sprung ansetzte. Temes Gesicht verzog sich erst vor Schreck und seine Augen weiteten sich. So hab ich ihn glaube ich noch nie gesehen. Dann, einen winzigen Augenblick später hatte er wieder diese gleichgültige Miene aufgesetzt, dich mich so sehr zur Weißglut trieb. „Hn.“ Ich fasste es nicht, er Kerl stand grade Xena persönlich gegenüber, deren Wut sich eindeutig auf ihn richtete. Und ihm fiel nichts Besseres ein als „hn“. Die zornige Amazone war nebenbei eines der hübschesten Mädchen, die ich wohl in meinem ganzen Leben gesehen habe. (Aber nichts gegen Sakura-chan!) Sie war groß und gertenschlank, ihre Haare waren aschblond und ihre Augen genau so, wie das karibische Meer auf diesen ganzen Panoramapostern. Sie trug einen ultrakurzen, violetten Minirock, kunstvoll aufgeschlitzte, schwarze Strümpfe und Doc Marten’s. Alles an ihr schrie förmlich „Punk“. „Du verschissenes kleines Arschloch. Ich sollte dir die Fresse polieren, ich sollte dich kurz und klein schlagen.“ Ihre Stimme triefte vor Zorn und Wut. Und jetzt hatte ich echt Angst vor ihr. Sie hatte Sasuke am Kragen seiner Uniform gepackt und gegen eine Wand gedrückt. Zeigs ihm, Darling, wollte ich ihr zubrüllen, aber manchmal bin auch ich rational und überlege, bevor ich etwas sage. Vor allem dann, wenn’s um meine eigene Haut geht. Ich hab schließlich keine Lust, von ihr auch noch als Punching-Ball benutzt zu werden. „Ich sollte dir eine Lektion verpassen, die du nie wieder vergisst, ich sollte mit dir ins Bett steigen, oh Gott, du hast keine Ahnung, was ich dir am liebsten alles antun würde, du gottverdammtes Arschloch.“ Hat euch schon mal jemand gesagt, dass Frauen manchmal echt komisch drauf sind? So richtig komisch, mein ich. Nehmen wir jetzt mal unsere ultra-wütende Amazone. Grade eben hat sie noch davon geredet, Sasuke-teme grün und blau zu hauen und jetzt? Ja, dreimal dürft ihr raten. Jetzt umarmt sie ihn, als würde ihr Leben davon abhängen. (Das mit dem Sex hab ich überhört) Sie hat ihren wunderschönen Körper an Teme gepresst, ihre Hände um seinen Hals geschlungen und ich glaube, sie schluchzte auch in noch in seine Haare. Ich kam mir grade echt vor, wie das fünfte Wagenrad. Außerdem wurde die Gitarre auf meinem Rücken schwer. Können wir nicht endlich gehen? Doch da kam auch schon die nächste Überraschung. Schnell wie ein Blitz zog sie ihre Hand zurück und ohrfeigte Sasuke-teme. So richtig heftig. Ich hab’s richtig knallen hörn. Zu schade nur, dass er keinen knallroten Handabdruck auf der Wange hatte. Naja, man kann halt nicht alles haben. „Hn.“ Wäre das hier eins dieser japanischen Animes würde ich jetzt wahrscheinlich „sweatdroppen“ oder so. Da das hier aber das echte Leben ist begnüge ich mich damit, dumm aus der Wäsche zu gucken. „Du kommst jetzt erst mal mit. Damit das klar ist. Keine Widerrede.“ Damit schleifte sie Teme-Bastard am Handgelenk davon. Natürlich wusste ich nicht, was tun. Also stolperte ich den beiden hinterher. „Hey, jetzt wartet doch mal! Was ist denn mit mir? Halloooo?“ Ich kam Xena fast nicht nach. Die hatte ja mal ein Tempo drauf! „Der gehört zu dir?“ Xena schaute mich nicht an. Und Teme-san nickte nur stumm. „Na dann. Komm mit. Das hier könnte allerdings ein bisschen länger dauern.“ „Okay, okay.“ Ich bemühte mich immer noch, Schritt zu halten. „Sabakuno Temari.“ Auf einmal grinste sie wieder. Echt unheimlich. „Häh?“ „Mein Name, du Trottel. Temari.“ Xena – alias Temari – rollte die Augen. „Gehörst nicht zu den Schnellen, oder?“ „Pffft, denk was du willst. Uzumaki Naruto ist der Name, nicht Trottel. Du kennst Teme hier?“ „Könnte man so sagen. Wenn man bedenkt, dass ich kurz bevor er abgehauen ist, mit ihm ins Bett gestiegen bin und den geilsten Sex meines Lebens hatte. Dann wohl schon, ja.“ Sie grinste verschmitzt. Teme und Sex? Wenn ich ehrlich bin, dachte ich der würde als Jungfrau sterben, so prüde wie der sich immer gibt. Aber wie ich schon ein paar Zeilen weiter oben erläutert habe, steht die weibliche Bevölkerung dieses Planeten auf ihn, also ist es wohl kein Wunder, dass auch er schon gewisse … Erfahrungen gemacht hat. „Ich bin übrigens anwesend.“ Wenn ich mich nicht recht täuschte, waren das die ersten Worte, die Teme von sich gegeben hatte, seit Xena hier war. „Na und? Entspann dich übrigens nicht zu sehr, Kankuro hat auch noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen.“ Wenn Xena ein Punk war, war dann Kankuro der Teufel persönlich? Mephisto, der mich in die Tiefen der Hölle hinunterreißen will? „Woher wisst ihr überhaupt, dass ich hier bin?“ Mh, irgendwie wird die ganze Sache immer krasser. So, wie es aussieht waren die zwei - drei? - mal befreundet. (Wobei das schon ein Wunder an sich ist!) Und dann scheint Teme einfach abgehauen zu sein. Jetzt galt es natürlich herauszufinden, wieso. Ich wittere eine Story! Wer weiß, was Teme für Skelette unter seinem Bett versteckt hatte! Vielleicht könnte ich ja sogar richtig dick absahnen, wenn ich diese Story dann an irgendeine Presseagentur verkaufe! Und dann kaufe ich mir ein Haus in der Karibik und lasse mir Jahresrationen Instant-Ramen mit dem Hubschrauber anfliegen... oh ja. „Kakashi.“ Kakashi? Wie in Kakashi-sensei? Oha. „Pft. Ich hätte es ja denken können.“ Mittlerweile hatte Temari seinen Arm losgelassen und wir liefen alle drei in schnellem Tempo zum Schülerparkplatz. „Wir haben uns Sorgen gemacht, Sasuke. Du wart über ein Jahr spurlos verschwunden.“ Spurlos verschwunden? Wäre meine Neugier nicht schon längst geweckt, dann ist sie es spätestens jetzt. Diese Geschichte wurde ja immer krasser. „Hn.“ Sasukes Ausdruck war gleichgültig wie immer. Wie schaffte das der Kerl nur? Hatte der gar keine Gesichtsmuskeln, oder was? Wir waren am Auto angekommen – einen schwarzen Hummer H2 komplett mit Lederausstattung und LCD-Bildschirmen in der Kopfstütze – und Sasuke stieg auf der Beifahrerseite ein, weshalb ich hinten Platz nahm. Ich war zu erstaunt um wirklich ein Wort rauszubringen. Ich? In einem Hummer? Einem Hummer? Wow. Wie viel Geld hat diese Frau? „Kankuro hat dir sein Auto überlassen?“, sagte Teme, während er sich anschnallte. Temari grinste. „Scheint so. Meins ist in der Werkstatt und irgendwie musste ich dich ja nach Hause schleppen. Dass es so einfach wird, hätte ja niemand ahnen können.“ Sie rammte den Rückwärtsgang rein und fuhr mit quietschenden Reifen aus der Parklücke. „Schnall dich an, Dobe. Unter Temaris Händen wird das Auto zu einer Waffe.“ Und das traf es wirklich gut. Temaris Fahrstil entsprach Xenas Kampfstil. Augen zu und durch, ohne Rücksicht auf Kollateralschäden. Ich glaube, noch nicht einmal hinter Kiba auf seinem Motorrad stand mir der Angstschweiß so kalt auf der Stirn. Geschwindigkeitsbegrenzungen schien sie nicht zu kennen oder einfach geflissentlich zu ignorieren. Straßenschilder? Waren wohl zu Dekozwecken da. Rechts vor links? Dieser Arsch soll aufhören zu hupen, ich war zuerst da. „Und du bist also Naruto. Woher kennst du Sasuke?“ Temari drehte sich beim Fahren doch tatsächlich um, schenkte der Straße keinerlei Aufmerksamkeit mehr. „Ich – Uhm –“ „Konzentrier dich aufs Fahren, ’Ri!“ In Sasukes Augen war kurz eine Panik aufgeblitzt, die ich so wohl noch nie gesehen habe. Er riss das Lenkrad rum, was den Wagen kurz schaukeln ließ, dann aber wieder in die Spur brachte. „Äh, also er ist seit etwa sechs Monaten auf der Schule hier. Und glücklicherweise teilen wir fast jeden Kurs. Ich kann diesem Bastard also kaum entkommen.“ „Tch.“ „Und was hattet ihr beide heute vor?“ „Wird das hier ein Verhör oder was soll das?“ Sasuke war sichtlich angepisst, auch wenn er von Xenas Fahrstil unbeeindruckt schien. „Sei doch nicht so zickig, Sasuke-chan. Er kann doch nichts dafür, dass du mal wieder deine Tage hast.“ Temari war echt cool. Ihre Attitüde gefiel mir wirklich. Wenn auch mein erster Eindruck von ihr (und vor allem ihr Fahrstil) eher angsteinflößend war, wurde das von ihren Kommentaren gegenüber Sasuke wieder wettgemacht. Ich glaube, so hat noch keines der Mädchen auf meiner ganzen Schule mit ihm geredet. Temari rocks, dattebayo! The Greater Good Sasuke war nicht da als ich nach Hause kam. Was bedeutete, dass mein Plan funktioniert hatte. Natürlich mochte Sasuke es nicht, wenn ich in seinem Leben rumpfuschte und ich war mir ziemlich sicher, dass ich noch etwas zu hören bekam, sobald er wieder da war. Aber das war es wert, wenn es bedeutete, dass ich sein Leben wieder auf eine Bahn gebracht hab und er nichts weiter tun musste, als diesen Weg zu gehen. Dass Uzumaki die richtige Wahl gewesen war, bezweifelte ich keine Sekunde. Sie beide hatten es nicht leicht in der Vergangenheit, und auch wenn sie noch nicht einmal ähnliche Dinge erlebt hatten, schweißte Schmerz doch zusammen. Und dass Temari und Kankuro wieder mit von der Partie waren, wird auch dazu beitragen, dass alles wieder gut wird. Auch wenn es schwer wird. Für alle drei Beteiligte. Der Katalysator, von dem ich sprach, der Auslöser, dass war eine Aufgabe, die ich mir für meinen Literaturkurs überlegt habe. Dabei war natürlich hilfreich, dass sowohl der Uzumakijunge, als auch Sasuke meinen Kurs besuchen. Und es in meinem Ermessen lag, ob sie dieses Jahr bestanden, oder durchfielen - denkt euch hier bitte ein fieses Grinsen auf meinem Gesicht. Ich musste ein bisschen schummeln, damit auch beide die Aufgabe bekamen, die ich für sie auserkoren hatte, aber das wird mir sicher verziehen werden. Schlussendlich diente ja alles einem höheren Zweck. Oder so ähnlich. Wie dem auch war, ich war mir sicher, dass alles gut enden würde. So gut es eben ging. ~*~ Ich hoffe, es gefiel! Das hier wird das letzte Kapitel vor meinen Abiturprüfungen sein. Das hier is so zusagen ein Geschenk an euch, weil ich in der Kunstprüfung Fachpraktisch 1,0 geschafft hab! Yeah! Es tut mir leid, dass in diesem Kapitel nicht viel passiert. Im nächsten wird zwar auch nicht viel passieren, aber es wird viel geredet werden! Macht euch auf was gefasst! Und zu guter letzt noch: Stay tuned for more! Kapitel 7: Von Zombies und Schwangerschaften / Geschichten, die das Leben schrieb --------------------------------------------------------------------------------- Autor: fruitdrop Disclaimer: Characters are Kishimoto’s, not mine Warnings: Temari, once again. Von Zombies und Schwangerschaften Hätte es nicht ein bisschen komisch ausgesehen, hätte ich mich sobald Temari den Motor abgestellt hatte, auf den Boden geworfen und Gott und Mutter Erde und Shiva gedankt, dass ich diese Höllenfahrt überlebt habe. Glaubt mir, sowas habt ihr noch nie erlebt. Ich musste neun Leben haben wie eine Katze um das überstanden zu haben. Als die anderen beiden ausstiegen, sah ich ihnen genau ins Gesicht um zu erfahren, wie sie diesen Trip in die Hölle und zurück (a.k.a. Temaris Auto) aufgenommen haben. Temari grinste wie doof. Ich konnte nicht umhin mich zu fragen, ob sie wahnsinnig war. Und Teme – schaute gleichgültig wie immer drein. Ich glaube, die beiden sind Zombies und nichts kann sie erschrecken. Zombies sind immerhin unsterblich, nicht? Temari hat den Jeep in der Einfahrt zu einer der schönsten Villen geparkt, die ich bis jetzt gesehen habe. Wie sie sich das Haus leisten konnte, konnte ich mir nicht im Traum denken, zumal sie allerhöchstens ein paar Jahre älter war als ich. Aber schön war das Haus trotzdem. Sandfarben verputzt, die Eingangsstufen aus dunklem Marmor, stuckverzierte Fenster, grüne Bäume und Kakteen und ein goldener Klingelknopf auf dem „Sabakuno“ stand. Wirklich hübsch. Sie schloss die Tür auf und bat uns herein. Auch der Eingangsbereich war stilvoll und schön eingerichtet, wenngleich genauso pompös wie das Exterieur. Überall dunkler Marmor und teures Holz verbunden mit glänzendem Edelstahl. Ich konnte nicht umhin anerkennend durch die Zähne zu pfeifen. „Mei, mei, Bastard. Da hast du dir ja ne stinkreiche Freundin zugelegt.“ Ich grinste Sasuke an, doch der beachtete mich gar nicht. Anders als Temari. Die kam gleich auf mich zu, mit einem Ausdruck im Gesicht, als hätte sie gerade in eine Zitrone gebissen. „Nur weil ich eine Nacht lang Spaß hatte, heißt das nicht dass wir zusammen sind. Verstanden?“ Und damit zischte sie wieder ab. Teme gluckste. „Was?“, fragte ich genervt und ehrlich gesagt auch ein bisschen verstört. „Das ist Temaris Art dir zu sagen, dass sie nichts dagegen hätte mit dir zu schlafen, wenn du dich am nächsten Morgen verpisst.“ Ihr könnt euch glauben, dass ich ziemlich doof aus der Wäsche geschaut hab. Und einen kurzen Moment musste ich meine Gedanken sammeln, ehe ich Teme mit einem „Hey!“ hinterher stürzte. Es stellte sich heraus, dass ich Teme in die Küche gefolgt war, die genau so edel eingerichtet war wie der Eingangsbereich. Marmor, Glas und Edelstahl, stoffbezogene Stühle und blühende Zimmerpflanzen. Wie viel Geld hatte diese Frau? „Was willst du trinken, Naruto?“ Xena war schon dabei, einen dieser alten, italienischen Espressokocher auf den Herd zu stellen. Wohl für Sasuke-teme und seinen Kaffee. Bäh. Ich begnügte mich mit einem Glas Cola. Tja, ich war eben pflegeleicht, anders als unsere Eisprinzessin. Temari goss sich Tee aus einer anderen Kanne ein. „Kankuro ist oben, regelt ein bisschen Papierkram. Er wird aber in ziemlich genau zwei Minuten unten sein. Dann ist der Kaffee nämlich fertig.“ Temari stellte ihre Tasse auf der Anrichte ab und begann damit, Milch heiß zu machen. Teme stand an der großen Fensterfront, die den Blick auf einen wunderschön gepflegten Garten freigab. Als ich ihn aus den Augenwinkeln heraus genau betrachtete, dann fiel mir auf, dass er genauso unruhig war wie ich – wobei man das bei ihm nur sah, weil er sich in unregelmäßigen Abständen kurz auf der Lippe kaute. Ich wusste selbst nicht so wirklich, wohin mit mir. Temari hatte uns nicht angeboten, zu sitzen. Ich weiß, eigentlich war mir sowas egal. Ich pfiff auf Manieren und Etikette, wie ihr vielleicht schon ahnen konntet. Aber ihr solltet dieses Haus sehen! Ich hatte echt Angst, irgendetwas kaputt zu machen – was bei meiner manchmal auftretenden Schusseligkeit nicht weit hergeholt war – und mein Geldbeutel hätte das wirklich nicht vertragen. Allein das Glas, das ich in der Hand hielt schien mehr wert zu sein als ich in einem Monat verdiente. Nun ja, ein einziges Glas wäre wohl ein wenig unrealistisch. Nehmen wir einfach das gesamte Set, in Ordnung? Ich hielt mich an meinem Glas fest und tippelte unruhig von einem Fuß auf den anderen. Das Glas abzustellen traute ich mich nicht: Nachher bekam es wirklich noch einen Sprung oder sowas und dann hatte ich den Salat. Während Sasuke also aus dem Fenster starrte, Temari ihren Tee trank und ich dem Kaffee beim Kochen zusah, geschah eigentlich nichts. Nun ja, vielleicht fiel irgendwo in China ein Sack Reis um, aber das tut hier nichts zur Sache. Tatsache war aber, dass die Stimmung auf einmal total anders war. War Temari zuvor noch aufgebracht und wütend oder drauf und dran, uns alle umzubringen, schien sie jetzt fast nervös. Und Teme zeigte sowieso nie eine Regung, also war es nichts Ungewöhnliches, das er sich heute damit begnügte, aus dem Fenster zu sehen und uns andere zu ignorieren. Doch nach etwa zwei Minuten angespanntem Schweigens polterten Schritte auf der Treppe. Teme blickte kurz zur Tür, fand dann aber den Garten wieder interessanter. Und Temari begann, den Kaffee in die bereitgestellten Tassen zu füllen und goss die warme Milch obendrauf. Sie stellte den kleinen Topf in die Spüle und praktisch im selben Moment wurde die bereits offenstehende Tür weiter aufgestoßen und ein seltsam gekleideter Mann trat ein. Wie könnte es auch anders sein, natürlich war das Kankuro und natürlich stürzte er auf Sasuke zu, der sich vom Anblick des Garten abgewendet hatte, um die volle Wut des hereinplatzenden Mannes über sich ergehen zu lassen. Zumindest sah es für den ersten Moment so aus, da Kankuro ähnlich wie Temari ein paar Minuten zuvor das Gesicht wütend verzehrt hatte und während er auf Teme zuging die Worte „wo ist dieser Idiot? Man sollte ihn umbringen, zertreten wie eine faulige Made sollte man ihn“ vor sich hin murmelte. Diese Familie war wirklich am Rande des Wahnsinns angekommen. So schien es mir zumindest. Doch anstatt Sasuke eine runter zu hauen wie Temari vorhin als sie noch im Xena-Modus war, drückte er ihn fest an sich, beide Arme um den dürren Nacken von Teme geschlungen und wollte ihn wohl gar nicht mehr loslassen. Keiner sagte was, nur Kankuro murmelte irgendwas vor sich hin, dass wohl niemand außer Sasuke verstehen konnte und ich war, ehrlich gesagt, auch gar nicht sonderlich scharf darauf, herauszufinden was er gesagt hatte. Temari nahm beide Kaffeetassen und drückte mir ihren Tee in die Hand und sagte laut an alle gewandt: „Lasst uns runtergehen, dort ist es gemütlicher. Und dann werden wir mal ein paar Dinge klären. Damit auch Naruto-kun hier nicht so dämlich rumsteht. Los, bewegt eure faulen Ärsche, Jungs!“ Und bewegen taten sie sich. Kaum hatte Xena geendet, war Kankuro auch schon bei ihr und nahm ihr beide Tassen ab, gab eine Sasuke und behielt die andere für sich. Dann marschierte er los „nach unten“. Wo auch immer „unten“ war. Ich hielt mich einfach an Sasuke und ging als letzter. „Unten“ stellte sich als Erdgeschoss heraus (der Eingangsbereich lag im ersten Stockwerk, wir mussten ein paar Treppen steigen, um zur Tür zu kommen). Hier gefiel es mir schon besser. Selbstgemalte Bilder, ein klappriger Schrank, eine alte Couch, Türen die ins nirgendwo führten und ein Kühlschrank in dem ein ganzer Kasten Bier stand. Dazu ein Fernseher, der zwar schon älter, aber immer noch gut ins Schuss war, viele Poster an den Wänden und wohl die größte Slashermovie Kollektion auf Erden. Das hier musste das Paradies sein! Ich drückte Temari schnell ihren Tee in die Hand und ließ mich aufs Sofa fallen, neben Sasuke. Kankuro und seine Schwester machten es sich in den großen Sesseln bequem. „So, Naruto. Jetzt da wir alle sitzen und uns beruhigt haben, werd ich dir erklären, wo du hier gelandet bist.“ „Na, solange ihr keine Zombies seid, die mich entführen hab ich eigentlich kein Problem.“ Zusammen mit meinem Trademark-Grinsen war alles perfekt. „He, der Junge gefällt mir,“ meinte Kankuro zu seiner Tasse. „Der Idiot zu deiner linken ist Sabakuno Kankuro, seines Zeichens mein kleiner Bruder und Vollzeit-Volldepp.“ Kankuro rief ein „Hey“ während Sasuke meinte, da hätten er und ich ja was gemeinsam, woraufhin ich protestierte. „Der arrogante Arsch zu deiner rechten ist Hatake Sasuke, nicht mein kleiner Bruder, und deshalb gut zum Vögeln. Und ich bin Sabakuno Temari, 24 und schwanger.“ „Bitte was?“ Geschichten, die das Leben schrieb Das war tatsächlich einer der ersten menschlichen Gesichtsausdrücke die ich bei Sasuke beobachten konnte: Purer Schock. Kankuro gluckste nur. „Keine Angst, ist nicht von dir, ‘Suke,“ meinte er dann trocken, als er seine Tasse auf dem Holztisch vor uns abstellte, sie aber gleich darauf wieder in die Hand nahm. „Hn.“ Sasuke schien sich wieder gefasst zu haben. „Bevor du fragst, das Ganze ist eine längere Geschichte. Und am besten fangen wir gleich damit an.“ Kankuro hatte sich entspannt in seinem Sitz zurückgelehnt und nippte ab und zu an seinem Kaffee. Temari seufzte. Vermutlich fand sie keinen Anfang. „Nachdem du und Kakashi sich aus dem Staub gemacht haben – wofür ihr beide eigentlich eine ordentliche Tracht Prügel a la Temari kassieren solltet – hab ich mir ein halbes Jahr freigenommen. Die Redaktion verstand meine „außerordentlichen Umstände“ und ich hab meine Koffer gepackt und bin nach China. Von dort in den Himalaya, nach Indien, Nepal. Dann weiter nach Afghanistan, Ägypten, Afrika und Europa. Ich bin einfach durch die Welt gereist, mit dem Ziel, den ganzen Mist zu verdrängen und zu fotografieren. Ich war praktisch überall. Nenn mir ein Land, ich zeig dir ein Bild.“ Sie strich sich ihren kurzen Rock zu recht und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. Dann räusperte sie sich. “Schlussendlich bin ich zurück nach Suna. Kankuro war mitten im Studium und wir haben versucht so gut es ging weiterzumachen. Es war extrem schwer, wie du dir vorstellen kannst.“ Sie stellte ihre Tasse auf dem niedrigen, hölzernen Tisch zwischen uns ab. „Kankuro hatte sich inzwischen eine kleine Wohnung in der Nähe der Uni gemietet und ich bin zu ihm gezogen. Was natürlich ein gefundenes Fressen für die Presse war. Wir haben uns nicht drum gekümmert, Kankuro hat weiter studiert und ich hab meine Bilder und Artikel veröffentlicht. Zwischendrin gab es mal die ein oder andere Studentenparty, an der muss es wohl passiert sein.“ „Du weißt nicht, wer der Vater ist?“, Sasuke musterte sie mit seinen Röntgen-Augen eindringlich. Temari zuckte die Schultern. „Ist das so wichtig? Ich glaube, Kankuro und ich sind auch allein ganz gut in der Lage, ein Baby großzuziehen. Geldsorgen haben wir keine, ich hab mein Studium abgeschlossen, Kankuro ist auch fertig – eine Abtreibung oder Adoption kommt also nicht in Frage.“ „Hn. Wenn ihr meint.“ Ich bin noch nicht sehr vertraut mit den einzelnen Tonlagen der „hn“s, weshalb ich nicht genau weiß, wie Teme dieses „hn“ gemeint hat. Temari und Kankuro schienen damit aber was anfangen zu können. Wie dem auch sei… „Vor einen Monat ist unser alter Herr auch endlich an seinen beschissenen Gewohnheiten verreckt, weshalb wir Suna endlich verlassen konnten. Er hat uns das Haus dort sowieso nicht vererbt, ich glaube, er würde lieber Ewigkeiten in der Hölle verbringen, als uns irgendetwas zu überlassen, was er mit eigenen Händen aufgebaut hat.“ Temari seufzte schon wieder. „Was war mit ihm?“, fragte ich kleinlaut zwischen rein. Ich wusste nicht, ob es mit zustand, diese Frage zu stellen. Schließlich war das doch etwas ziemlich Persönliches. Teme schaute mich auch dementsprechend finster von der Seite her an, aber Temari schien meine Frage nichts auszumachen. „Er war ein elendiger Alkoholiker, der in seiner Freizeit nichts Besseres zu tun hatte, als seine Kinder zu schlagen und zu saufen. Hauptberuflich war er aber Bürgermeister.“ Die Stimmung – sofern sie überhaupt noch vorhanden war – war jetzt leider wie weggepustet. Komischerweise schauten die Geschwister Sasuke ziemlich betrübt an, als wäre er auch irgendwie davon betroffen gewesen. Ich wunderte mich echt, was da vorgefallen war. „Naja, wir haben dieses Haus hier von unserer Mutter geerbt. Vater hat uns davon nur nie erzählt. Wir haben die Beerdigung und den ganzen Pressekram hinter uns gebracht, rührende Abschiedsreden gehalten,“ sie grinste schelmisch, „und haben dieses Haus hier bewohnbar gemacht. Und jetzt werden wir in Konoha ein Café eröffnen. Du kannst uns also nicht länger davonlaufen, `Suke.“ Die Blonde zwinkerte verschmitzt. Sasuke stöhnte auf. „Und womit hab ich das verdient?“ Ich gluckste. „Ich bin eigentlich eher überrascht, dass es tatsächlich Menschen gibt, die dich leiden können, Teme.“ „Na, so schlimm kann er ja nicht sein, oder?“ „Du hast keine Ahnung, Kankuro! Seit er hier aufgetaucht ist, glaubt er, er sei der King! Selbst Sakura-chan hat er schon rumgekriegt! Wäre er nich so gut an der Gitarre und wär die Band nich von ihm anhängig, würd ich diesen Bastard nicht mit dem Arsch anschauen! Das kannst du mir aber glauben!“ Kankuro und Temari hatten verschmitzt gegrinst während ich mich über Teme ausgelassen hab, doch als das Wort „Band“ gefallen war schauten die beiden mehr oder weniger verdutzt drein. „Du spielst wieder?“, fragte Temari fast vorsichtig. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich wurde ziemlich … eindringlich drum gebeten. Vor ziemlich genau einem Jahr hat Kakashi mich gezwungen Haku Gitarrenunterricht zu geben. Frag mich nicht wieso.“ „Ist das der Haku, der vor kurzem diesen schrecklichen Unfall hatte?“ Temari klang irgendwie besorgt. „Woher weißt du davon?“, warf ich sofort ein. Natürlich waren zwei fehlende Finger schwer zu verstecken, aber trotzdem wurde das, was passiert war nie an die große Glocke gehängt. „Ich arbeite als Journalistin, Kleiner. Ich weiß alles. Immer.“ Sie bekam einen ganz ganz unheimlichen Blick. Hatten diese Stimmungsschwankungen etwas mit ihrer Schwangerschaft zu tun? „Na, wie dem auch sei, weshalb habt ihr euch eigentlich getroffen, wenn ihr euch nicht leiden könnt?“ Und auf einmal war sie wieder super lieb. Wirklich, diese Frau … argh. Und plötzlich musste ich schlucken. Ja wieso hatten wir uns eigentlich getroffen? Genau, damit Teme mich quälen konnte. Teme grinste ganz komisch. „Gut, dass du das sagst, ‘Ri. Heute werden Finger bluten.“ Ich hätte mich wirklich nicht darauf einlassen sollen… Ich und Du und Er - Temari Ich glaube, der kleine Blonde tut Sasuke gut. Er hat etwas an sich – ich kann nicht genau sagen, was es ist, aber er scheint dich in einen Bann zu ziehen. In den wenigen Stunden, die Naruto bei uns im Haus war, strahlte er eine fast ansteckende Lebensfreude aus. Er scheint all das zu haben, was Sasuke fehlt: Spaß am Leben, Freunde, Optimismus und vor allem einen unbezwingbaren Willen. Naruto ist jemand, der zu seinem Wort steht und nichts unversucht lässt, sein Ziel zu erreichen. Ich hoffe, seine Art färbt auf Sasuke ab. Ich bin immer noch wütend. Auf ihn und Kakashi. Das die beiden einfach so gegangen sind und Kankuro und mich allein gelassen haben werd ich ihnen wohl ewig vorhalten. Aber es stimmt wirklich, dass die Zeit alle Wunden heilt. Zumindest was mich betrifft. Wie das bei Sasuke ist, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, wie er sich wieder aufrappeln konnte, nachdem, was damals passiert ist. Ich mein, der Junge war ein seelisches Wrack, als wir ihn kennenlernten. Und dann, kaum ein paar Jahre später – noch ein Schicksalsschlag. Ich weiß nicht, ob ich damit klarkommen könnte. Naruto erinnert mich ein bisschen an ihn. Bevor er und Sasuke sich anfreundeten, war er extrem zurückgezogen und aggressiv. Doch dann schien er aufzublühen, beide schienen aufzublühen. Sie haben sich beide immer wieder hochgeholfen, sich gegenseitig gestützt. Naruto ist wie er, irgendwie. Da ist mehr unter der Oberfläche des sorglosen, lachenden Blonden als Naruto zugeben will. Und vielleicht hat Sasuke das auch erkannt und vielleicht hat er sich deshalb bereiterklärt, der Band auszuhelfen. Aber ich kann sagen, dass er Angst hat. Dass das Geschehene sich wiederholt, diesmal mit Naruto in der Hauptrolle. Und ich auch. ~*~ Diesmal ein kleiner Einblick in das, was passiert ist. Wenn etwas passiert ist - wer weiß das denn schon? Mein Abi is rum, alle Abizeitungsartikel geschrieben und jede Klausur vorbei. Ich bin frei! Naja, zumindest bis Anfang Juli, dann muss ich arbeiten gehn um Geld für mein Studium zu verdienen. Hoffentlich nehmen die mich an... Aber ihr seid ja hier, um zu wissen wie die Story weitergeht und nicht um mich labern zu hören. Deswegen hör ich auch auf. Und zuletzt noch: Stay tuned for more! Kapitel 8: Andersrum. / Gaara. ------------------------------ Autor: fruitdrop Disclaimer: Characters are Kishimoto’s, not mine Warnings: Temari, once again. Andersrum. Ich traute meinen Augen kaum, als ich sah, dass Temaris und Kankuros Haus ein eigenes Aufnahmestudio hatte. Ihr habt richtig gehört. Ein richtiges Studio, mit den ganzen Knöpfen zum Mischen und einer schalldichten Kabine und überhaupt. Es war wirklich der Hammer. Und neben besagtem Studio war der „Proberaum“. Es war der helle Wahnsinn. Ich mein, wer hat schon sein eigenes Aufnahmestudio im Keller und nebenan gleich noch einen Raum, in dem Instrumente stehen, die etwa den Gegenwert meiner Wohnung samt Einrichtung hatten? Ich wär fast rückwärts wieder heraus gegangen. Nicht ein, nein gleich zwei Drumsets standen im Raum. Hätte man die verkauft hätten man einen Kleinwagen dafür gekriegt. Dann etwa ein Dutzend Marshall Verstärker, komplett mit Endstufen und Topteilen. Die zusammen ergäben etwa einen neuen Mittelklassenwagen. Dazwischen standen immer ein paar Mikrophone, die aber eigentlich eher nebensächlich waren. Und ringsum, an den Wänden, standen Gitarren und Bässe. Eine Epiphone, mehrere Fender und zwei Les Paul. Mit den Bässen kannte ich mich nicht so genau aus, aber ich erkannte, dass auch die ziemlich kostspielig waren. Und so entstanden Theorien in meinem Kopf: Die Sabakunos hatten Verbindungen zur russischen Mafia oder vielleicht zu den kolumbianischen Kokainbossen wie Pablo Escobar oder vielleicht gehörten sie der japanischen Yakuza an. Und von da an achtete ich genau darauf, was ich sagte. Schließlich wollte ich nicht mit einem Loch im Kopf aufwachen. Ich hatte mein kleines, aber treues Baby mitgebracht: Eine einfache Fender Squire, die zwischen all den teuren Gitarren irgendwie erbärmlich aussah. Ich meine, nichts gegen meine Gitarre, schließlich hab ich sie von Ero-Sennin bekommen, aber selbst die billigste Gitarre in diesem Raum hatte etwa den zehnfachen Wert meiner kleinen Strat. Ich achtete genau darauf, nichts anzufassen oder umzuwerfen. Ich fühlte mich irgendwie klein und überfordert. Sasuke saß mir gegenüber, genau wie ich auf einem Klavierhocker. Seine ESP locker in der Hand. Temari und Kankuro waren wieder oben, Geschäftliches klären, wie sie es nannten. In meinem Kopf wurde das zu „die Messer wetzen, damit sie durch Muskeln gleiten wie Butter, solltest du irgendetwas in diesem Raum kaputt machen.“ Wie gesagt, ein bisschen nervös war ich schon. „Klären wir zuerst das Technische,“ meinte Sasuke fast gelangweilt. „Die Saiten von der tiefsten zur höchsten sind standardmäßig gestimmt. Das heißt E, A, D, G, H und e.“ „Das weiß ich, ganz blöd bin ich auch wieder nicht! Schließlich hatte ich schon mal eine Gitarre in der Hand, danke!“ Was glaubte der eigentlich, wer er war? „Hn. Wenn du meinst. Beschwer’ dich nicht. Wir machen das hier auf meine Art oder gar nicht. Also, weiter.“ Er zeigte mit den Fingern auf die Gitarre. „Der Korpus, der Hals, die Wirbel.“ Sein Zeigefinger fuhr hinten am Holz des Instruments nach oben, bis zu den silbernen Plättchen, an denen man die Saiten stimmte. „Das Griffbrett,“ er zeigte auf die Vorderseite des Halses, „die Humbucker,“ das waren die schwarzen Platten unter den Saiten auf dem Korpus, „und die Lautstärkeregler. Und zu guter Letzt der Hebel mit dem du die jeweiligen Humbucker aktivierst. So weit, so gut?“ Ich nickte. „Gut. Die Abteilungen auf dem Hals heißen Bünde. Sie sind aufsteigend nummeriert, die Bünde 3, 5, 7 und 9 haben jeweils einen Punkt auf dem Griffbrett, siehst du ihn?“ Auf meiner Squire waren tatsächlich Punkte im Griffbrett eingelassen, auf seiner ESP wurden die Bünde aber durch kleine, weiße Totenköpfe gekennzeichnet. „Der 12. Bund hat zwei Punkte. Hier liegt wieder der Grundton der jeweiligen Saite, allerdings eine Oktave höher.“ Er blickte mich jetzt direkt an. „Kennst du dich auf der Klaviertastatur aus? Von einem C zum nächsten C sind es acht ganze Töne – wenn du nur die weißen Tasten zählst - und zwölf Halbtöne – wenn du auch die schwarzen Tasten dazu nimmst. Auf der Gitarre ist alles in Halbtönen. Auf dem 5. Bund findest du, wenn deine Gitarre genau gestimmt ist, genau denselben Ton, in der auch die Saite darunter gestimmt ist. Hör genau zu:“ Sasuke drückte mit dem Finger die tiefste Saite im 5. Bund und schlug gleichzeitig die darunter liegende A-Saite an. Ein einziger Ton erklang. „Drei Töne werden zu einem Powerchord, vier oder mehr zu einem Akkord. Die sind nach einem bestimmten Schema aufgebaut, das-“ „Stopp, stopp, stopp. Ich blick das alles nicht. Können wir nicht einfach spielen? Ich war noch nie gut in der Theorie.“ „Hn.“ „Also?“ Eigentlich hätte ich mir lieber die Zunge abgebissen, als das vor Sasuke-teme zuzugeben. Aber so wäre ich nie zum Spielen gekommen und schließlich wollte ich heute auch noch mal nach Hause. „Gut. Aber eine Sache noch.“ „Ja?“ „Bist du nicht Linkshänder?“ „Na und? Kann ich deswegen jetzt nicht spielen lernen, oder was? Kurt Cobain und Jimmy Hendrix waren auch Linkshänder und wurden zu Legenden!“ „Hn. Usuratonkatchi.“ Er lehnte sich auf seinem Hocker zurück. Im Stillen betete ich, dass er hinten über fiel und sich das Genick brach. „Ich meinte, dass du wahrscheinlich eine Gitarre für Linkshänder brauchst. Und du besitzt eine für Rechtshänder. Schon aufgefallen?“ Er griff einen bestimmten Akkord auf seiner Gitarre, schlug die Saiten aber nicht an. „Aber wenn du meinst, du könntest, dann fang' an und spiel' mir nach.“ Ich bemühte mich, und ich wollte wirklich, aber es schien nicht zu klappen. Meine Finger kamen mir schwerfällig und unflexibel vor, das komplette Gegenteil zu Sasukes flinken, langgliedrigen Fingern. Und schon nach wenigen Minuten musste ich einsehen, dass er vielleicht Recht haben könnte. „Und wo, glaubst du, soll ich auf die schnelle eine Linkshändergitarre herbekommen? Ich bin im Moment ziemlich knapp bei Kasse.“ Und genau in dem Moment kam Temari herein, als hätte sie unser Gespräch belauscht. Sie beachtete uns zuerst nicht, sondern fummelte am PC – einem Mac - , der im Raum stand, doch als sie die Stille im Raum bemerkte, drehte sie sich zu uns herum und fragte, ob es ein Problem gäbe. „Wir brauchen eine Linkshändergitarre. Hast du eine da?“ Daraufhin grinste sie ihr patentiertes Temari-Grinsen. „Klar. Naruto darf sich sogar eine aussuchen. Zur Auswahl stehen eine Gibson Les Paul,“ mein Blick wanderte zu einer wunderschönen, schwarzen Gitarre, „eine Ibanez,“ ein knallrotes Instrument für knapp 2000€, „und eine Framus Panthera,“ noch eine rote Gitarre, allerdings weniger auffällig. Und dann stand ich vor der Wahl: Nehme ich die richtig teure Gibson, die etwas günstigere Ibanez oder doch eher das preiswerte Modell von Framus? Ich laufe gegen alles, was im Weg steht, stoße alles um und den Rest mache ich irgendwie anders kaputt. Ich gebe es eigentlich nicht gern zu, aber ich bin ein absoluter Tollpatsch. Aber solange ich nur meine eigenen Sachen kaputt mache, ist das okay, schließlich habe ich dafür gezahlt. Ich fahre zum Beispiel auch nie mit Kibas Auto – die Gefahr, dass ich irgendeinen falschen Knopf drücke und das Auto zum explodieren bringe, ist viel zu groß. Das gleiche gilt eigentlich auch für Gitarren anderer Leute. Vielleicht kann sich jemand mein Dilemma vorstellen. Ich war mit allen vier Instrumenten vertraut. Von Katalogbildern. Gitarren interessiertem mich einfach und ich malte mir gerne aus, wie es den wäre, so ein teures Teil in meiner Hand zu halten. Bei meinen momentanen finanziellen Möglichkeiten allerdings ein unerreichbarer Traum. Ich entschied mich schlussendlich für die Framus. Sollte ich sie tatsächlich irgendwie kaputt machen, wäre diese Gitarre noch die günstigste. Und vielleicht würde Temari mir auch nur das eine Bein abhacken. Temari zögerte kurz, ehe sie die Gitarre vom Ständer nahm und mir in die Hand gab. Sie warf Sasuke einen kurzen Blick zu, den ich nicht so recht deuten konnte, doch Temes Gesichtsausdruck war emotionslos wie immer. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, also schlug ich wahllos einen Akkord an. Und merkte sofort, dass die Gitarre viel besser in meiner Hand lag, als meine eigene Squire. Meine Finger schienen flinker, beweglicher. Auf einmal stand Sasuke auf und warf sich den Gurt seiner ESP um die Schultern. Ich blickte ihn fragend an. „Na los, steh auf. Wir vergeuden unsere Zeit nicht damit, im Sitzen zu spielen. In zwei Wochen ist der Auftritt.“ „Na und?“ „Es ist schwieriger, im Stehen zu spielen. Und gleichzeitig zu singen. Deshalb lernst du das alles gleichzeitig. Also, steh auf.“ Oh herrje, ich sah schon, was mir blühte. Gaara. Drei Stunden. Drei volle Stunden hat Teme mich in diesem kleinen Raum eingesperrt gehalten. Ich durfte noch nicht einmal auf die Toilette. Er sagte, wenn er es aushalten könne, ohne zu rauchen dann müsste auch ich es aushalten ohne aufs Klo zu gehen. Sasuke-teme ist kein geduldiger Lehrer. Und ich bin kein guter Schüler. Ich glaube, das sagt alles. In diesen drei Stunden hatte ich kaum die Hälfte eines Songs gepackt. Ich meine, ich wusste, wie der Rest des Songs zu spielen ist, allerdings bekam ich die Bridge nicht so richtig auf die Reihe. Und Teme ist ein waschechter Perfektionist. Wenn es nach mir ginge, würde „geht so“ eigentlich reichen. Denn es ist wirklich verdammt schwierig, gleichzeitig zu spielen und zu singen. Und Still Waiting, der Song, den wir geprobt haben, ist wohl noch einer der einfachsten. Zumal Sasuke den Part der Leadgitarre übernahm und ich nur ein bisschen Rhythm-Geschrabbel zu machen hatte. Nach drei Stunden konnte ich bestimmte Dränge nicht mehr zurückhalten und türmte einfach. Das Bad fand ich schnell und dieser Toilettenbesuch war wohl der beste meines Lebens. Teme fand ich auf der Veranda wieder – Kaffee trinkend und rauchend. Kankuro war bei ihm. Durch die geschlossene Verandatür konnte ich sie nicht hören. Ich hatte keine Lust, raus zu gehen und Sasuke zuzuhören – auch wenn er wahrscheinlich eher der war, der Kankuro zuhörte – weshalb ich mich mit meinem Glas Cola an den Küchentisch setzte. Nach kurzer Zeit kam Temari und setzte sich zu mir. Sie hatte sich umgezogen: Anstatt kurzem Minirock trug sie jetzt Jeans und Shirt, die Doc Marten’s waren verschwunden. Sie war barfuß und ungeschminkt. Ich blickte sie verwirrt an. Wo war ihre Punkattitüde geblieben? „Ich kam gerade von der Theaterprobe, als ich euch an der Schule abgeholt habe. Ich hatte keine Zeit mich umzuziehen – und irgendwie gefällt mir der Look. Aber dafür bin ich eigentlich zu alt.“ „Du spielst Theater? Neben all dem, was du sonst noch tust? Wow.“ Sie zuckte die Schultern. „Ich habe lieber zu viel zu tun, als mich zu langweilen. Denn Langeweile lässt zu viel Zeit zum Nachdenken.“ „Ah.“ Sie grinste. „Musst du nicht verstehen. Wie war die Probe? Heftig, oder?“ Ich seufzte gespielt. „Meine Finger brennen, mein Kopf brummt und mein Hals tut weh. Und Sasuke-teme glaubt, allen müsste Musik machen so leicht fallen, wie ihm. Aber das Schlimmste ist ja, dass ich nicht glaube, dass wir für heute fertig sind!“ Temari nickte zustimmend. „Sasuke war früher auch ziemlich hart gegen sich selbst – so spielen wie er lernt man nicht über ein paar Tage.“ „Und jetzt will er, dass ich in zwei Wochen unser komplettes Set perfekt beherrsche? Das ist praktisch unmöglich!“ Temari schmunzelte. „Wenn Sasuke eins nicht tut, dann ist es Zeit zu verschwenden. Und da er sich die Zeit genommen hat, dir etwas beizubringen, glaube ich auch nicht, dass er dich als einen hoffnungslosen Fall ansieht oder glaubt, du könntest es nicht schaffen. Vertrau mir.“ Ich zuckte nur mit den Schultern. „Auf jeden Fall ist es verdammt anstrengend. Er erwartet einfach ein Wunder. Aber schließlich bin ich Uzumaki Naruto und für Wunder aller Art bekannt.“ Temari grinste. „Wenn das so ist, dann hast du einen harten Job. Denn Wunder brauchen hier so einige Leute.“ Ich ging zum Kühlschrank und füllte meine Cola nach. „Woher kennt ihr Sasuke?“ Bei der Frage lehnte Temari die Arme auf die Tischplatte und stützte ihren Kopf auf der Hand ab. „Er und Kakashi sind vor etwa neun Jahren nach Suna gezogen. Nur ein paar Straßen von unserem Haus entfernt. Er und Gaara wurden recht schnell so was wie Freunde, obwohl das eigentlich nicht der richtige Ausdruck ist. Gaara tolerierte seine Anwesenheit und andersherum. Wir haben recht viel Zeit in ihrem Haus verbracht, vor allem wenn unser Vater daheim war. Und da Kakashi meistens sowieso arbeiten musste, haben wir uns gegenseitig Gesellschaft geleistet. Irgendwann haben wir dann rausgefunden, dass wir alle eins gemeinsam hatten – Musik.“ „Ihr kennt euch schon so lange? Krass. Und wer ist dieser Gaara?“ Temaris Augen wurden traurig, trüb. Ihr Lächeln verblasste. „Unser kleiner Bruder. Er war ein Jahr älter als Sasuke, ging aber in seine Klasse. Er war ein musikalisches Genie, wirklich. Allerdings machte Vater ihn für den Tod unsere Mutter verantwortlich, weshalb sein gesamter Zorn sich immer auf ihn richtete. Er wurde psychisch labil und wir hatten Angst, dass er irgendwann durchdrehen würde und uns alle umbringen würde. Kankuro und ich haben ihn gemieden. Aber die Freundschaft mit Sasuke hat ihm gut getan und wir vier hatten eine recht lustige Zeit.“ „Und jetzt?“ Ich sah, wie traurig sie wurde, wie sehr die Erinnerungen zu schmerzen schienen, aber ich konnte nicht anders: Ich wollte wissen, was Teme für ein Mensch war und wieso er so geworden ist. „Nichts. Er ist vor über einem Jahr gestorben.“ Oh. Ich suche nicht nach Fettnäpfchen, aber sie scheinen mich trotzdem immer wieder zu finden. „Tut mir Leid. Ich hätte dich nicht so löchern sollen.“ Temari schüttelte den Kopf. „Ist schon in Ordnung. Konntest du ja nicht wissen.“ Und wie gerufen kamen Kankuro und Sasuke durch die Verandatür. Ich war froh, denn ihr Auftauchen löste die gespannte Stimmung. „Komm, dobe. Wir machen weiter.“ Gequält erhob ich mich aus meinem Stuhl. Ich hatte wirklich keine Lust mehr. „Braucht ihr Backup?“, fragte Kankuro dann, ehe wir aus der Tür heraus waren. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte und Teme zuckte nur die Schultern. Das deutete Kankuro wohl als „ja“, denn er und Temari folgten uns die Treppe hinunter. Im Proberaum angekommen setzte Temari sich hinter die Drums, was mich ehrlich gesagt ein bisschen überraschte. Man sah nicht oft eine Frau am Schlagzeug. Meistens fehlte ihnen die Kraft oder die Kondition um einen ganzen Gig lang volle Power zu geben. Aber Temari traute ich das auf Anhieb zu. Und schließlich war in meiner Band Shika der Beatman. Die Blonde wirbelte die Drumsticks in den Händen als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Kankuro hatte die Mikrofone angeschlossen und den Verstärkern Leben eingehaucht in dem er einen Schalter an der Wand umlegte. Dann hatte er sich einen Bass geschnappt und testete die Lautsprecher. Er forderte seine Schwester mit einem Blick auf, die Basedrums zu checken und drehte an einigen Knöpfen und Schaltern. Schnell war der Mini-Soundcheck beendet – Kankuro drehte noch an einigen Wirbeln seines Bass, während Temari fragte, was wir eigentlich spielen würden. „Dobes Version von Punk Rock – unmelodisch, einfach aufgebaut und immer das selbe. E, G, H und C für den Bass. Basedrum auf eins, einsund, drei und dreiund – dazwischen kannst du irgendwie auf den Snares improvisieren.“ Wäre ich nicht so unglaublich aufgeregt, wäre ich Sasuke an die Gurgel gegangen – meine Musik, unmelodisch? Einfach? Wenn er es besser machen würde, würde ich dieses Statement vielleicht hinnehmen, aber dann soll er es mir erst mal beweisen! Doch bevor ich überhaupt Zeit hatte, mich zu beschweren zählte Temari ein. Sasuke und ich setzten gleichzeitig ein, er mit abgedämpften Powerchords, ich mit den ersten Zeilen. Und danach ging eigentlich alles ganz schnell. Temari und Kankuro kamen nach acht Takten mit dazu und brachten eine Menge Speed mit rein. Temari haute auf die Drums als hätten sie ihr etwas wirklich Böses getan. Aber ich hatte kaum Zeit, die beiden zu beobachten. Sasuke spielte die Strophen allein, im Chorus setzte ich mit ein. Die Bridge klappte mit nur einem einzigen kleinen Patzer meinerseits (Sasuke spielte natürlich perfekt). Im Nachhinein war ich überrascht, dass Temari und Kankuro einfach so einen Song spielen konnten, den sie davor noch nie gehört hatten. Aber ich glaubte, kurze Blicke, Handzeichen und Nicken seitens Sasuke aus den Augenwinkeln wahrzunehmen, die den anderen beiden wahrscheinlich einen Wechsel im Takt oder Akkord anzeigten. Die drei schienen wie eine Rock/Punk-Maschine, die auch nach Jahren des Stillstandes sofort wieder perfekt funktioniert. Und bevor ich es überhaupt realisierte, war der Song zu Ende. Nach dem letzten Akkord trat ich vom Mikrophon zurück und holte erst einmal ganz tief Luft. Natürlich hatte ich schon Gigs vor mehreren Hundert Leuten gespielt und auch schon stundenlang geprobt, aber so sehr außer Atem war ich selten. Und so viel Adrenalin hatte wahrscheinlich noch nie in meinen Adern zirkuliert. Ich wusste nicht, was Temari und Kankuro sagen würden – fanden sie meine Stimme grausam? Habe ich mehr Fehler gemacht, als mir bewusst waren? Habe ich die Töne nicht getroffen? „Mh, klingt nicht schlecht. Allerdings musst du noch ein bisschen üben. Ist aber noch kein Meister vom Himmel gefallen – das kriegst du auf die Reihe,“ meinte Temari mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Hey, Sasuke. Was hälst du davon, wenn wir Kyuubi helfen, ein paar neue Songs zu komponieren? Wir haben schon lange nicht mehr zusammen gespielt und ich habe einige genial Riffs parat.“ Kankuro war an eines der Mischpulte getreten und drehte an ein paar Hebeln. Sasukes Gesicht blieb ausdruckslos. „Hn.“ Sasuke griff ein paar Akkorde, antwortete aber nicht auf Kankuros Frage. Kyuubi ist der Name der Band. Shika, Kiba und ich haben uns darauf geeinigt, Teme war an der Entscheidung nicht beteiligt. Kyuubi ist ein Fuchs mit neun Schwänzen, der in der japanischen Mythologie auftaucht. Und der in unserem Proberaum an die Wand gemalt ist. Und mein Alter Ego. Kyuubi ist etwas Besonderes. Es war eigentlich nicht geplant, dass ich erst nach Mitternacht nach Hause komme. Es war auch nicht geplant, dass ich dann angetrunken bin und mich von Teme nach Hause fahren lassen muss (der natürlich nichts getrunken hatte). Es war auch sicher nicht geplant, dass ich Teme in meinem betrunkenen Zustand auf diesen mysteriösen Gaara anspreche. Aber ich habe es trotzdem getan. Dass Teme mich nicht aus dem fahrenden Auto geworfen hat, war glaube ich alles. „Sag mal, Teme, vermisst du Gaara? Deinen Freund, mein ich. Der, der gestorben ist. Wart ihr best buddies, so wie Kiba und ich? Vermisst du ihn?“ Meine Zunge schien nicht länger mit meinem Kopf verbunden zu sein. Nur so konnte ich mir erklären, was ich da redete. Sasukes Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Ob die Erinnerungen schmerzten oder er wütend war konnte ich nicht sagen. „Wer hat dir von ihm erzählt?“, forderte er hart. Ich schluckte. Sein Ton war kalt, unbarmherzig, als würde er mich gleich abschlachten wollen. „Temari,“ lallte ich deshalb eher kleinlaut. Sasuke antwortete erst nicht, sondern verkrampfe die Hände um das Steuer, so dass die Knöchel sich fast weiß abhebten. „Du hast nichts damit zu tun. Sprich nie wieder von ihm, verstanden?“ Er sprach wieder in diesem eisig kalten Ton, der mir Angst einflößte. Was zum Teufel war da vorgefallen? Wieso wurde Temari so traurig und Sasuke so wütend wenn sie von diesem Gaara sprachen? Nachdem Sasuke mich vor meiner Haustür abgesetzt hatte und ich mich in mein Zimmer geschlichen hatte, wusste ich, dass das ein Fall für Naruto und die Detektive sei. Und eigentlich hatte ich noch vor, Shikamaru eine SMS zu schreiben, damit er etwas über diesen ominösen Gaara herausfindet, aber bevor ich überhaupt mein Handy gefunden hatte, war ich eingeschlafen. Und am nächsten Morgen wachte ich mit dem König aller Kater auf. OooOoOoOoO Liebe Leser und Leserinnen! I am terribly sorry. Ich weiß nicht, in wie fern ich diese Story weiterführen kann. Ich glaube, sie ist zu platt, zu leer, zu flach, whatever. Ich bin gar nicht glücklich, weder mit diesem Kapitel, noch mit der Story. Ich kann euch leider nicht versprechen, dass ich diese Fic in naher Zukunft weiterführen oder gar beenden werde. Ich denke zwar jeden Tag über den Plot nach, doch irgendwie kommt er nicht zu Papier. Und es tut mir wirklich wahnsinnig Leid. Ich werde versuchen, die Story weiterzuführen. Vielleicht tritt mir einer von euch in den Arsch und motiviert mich zum weitermachen. Ich hoffe, euch geht’s gut und ihr habt nen schönen Tag. Ich kann aber leider nicht versprechen, dass wir uns im nächsten Kapitel wieder sehen. Trotzdem setze ich diese Story !nicht! auf „abgebrochen“, denn stückchenweise werde ich meine Gedanken noch zu Papier bringen. Erwartet aber bitte nicht zu viel, weder inhaltlich noch stilistisch. Ich kann mich mit dem Fandom Naruto und dieser Story nicht mehr wirklich identifizieren. Sorry! (Vielleicht ist euch aufgefallen, dass dieses Kapitel ein bisschen länger ist als die anderen und nur zwei Teile anstatt drei beinhaltet. Dass es länger ist ist eine kleine Entschuldigung, weil so viele technische Details vorkommen und die Handlung wenig vorankommt. Dass es nur zwei Teile sind - naja, hat sich halt so ergeben.) Liebe Grüße Fruit Kapitel 9: Coffee and Whisky / Baby You Don't Wanna Know -------------------------------------------------------- Autor: fruitdrop Disclaimer: Characters are Kishimoto’s, not mine Warnings: Temari, once again. Underage drinking. Coffee and Whisky Ich habe keine Ahnung, wie ich diese zwei Wochen vor dem Auftritt überstanden habe. Ich kann mich kaum daran erinnern, wie genau ich von einem Ort zum anderen kam. Alles ist so wahnsinnig schnell passiert. Es ist als wäre ich an einem Ort eingeschlafen und an einem anderen wieder aufgewacht, entweder mit einem Stift in der Hand und einem Lehrer vor der Nase oder mit einer Gitarre um den Hals hinter einem Mikrophon. Ich hatte keine Ahnung, ob ich dieses Tempo noch bis Samstag durchhalten konnte. Seit ich Temari und Kankuro vor zwei Wochen kennen gelernt hatte, probte Kyuubi nur noch in ihrem Haus. Und es zahlte sich aus. Unsere Setlist für den Auftritt stand, wir hatten ungefähr sieben neue Songs und ich beherrschte sie alle – selbst die alten, die Sasuke verändert hatte – fast perfekt. Wie ihr euch vielleicht denken könnt, reicht es für Sasuke-teme aber nicht, „fast perfekt“ zu sein. Er hatte Kiba sogar dazu gebracht, seine Schlagzeugkünste bei Temari zu verfeinern. Ich würde das vor ihm oder irgendjemand anderem nie zugeben, aber das hat auf jeden Fall ziemlich was gebracht. Unsere neuen Songs waren wirklich genial. Natürlich lag das auch daran, dass Sasuke-teme tolle Riffs auf Lager hatte und Temari und Kankuro auch ihren Senf dazu gaben, aber eben nicht nur. In dieser letzten Woche waren wir alle ein ganz schönes Stück besser geworden. Sasuke und ich haben sogar unseren Kleinkrieg beiseite geschoben, um uns voll auf die Musik konzentrieren zu können. Wir beleidigten uns zwar immer noch, aber wir prügelten uns nicht mehr oder schütteten uns Sauerkrautsaft in den Kaffee. Auch wenn die Versuchung manchmal doch ziemlich groß war. Zwischen Schule, Job und Band hatte ich also die letzten Tage praktisch keine Zeit, mich um irgendetwas zu kümmern. Ich war echt froh, dass meine Bandkollegen auch gleichzeitig meine Freunde sind und dass ich kein Haustier habe, denn das wäre sicherlich längst auf den Haustierfriedhof gezogen. Zu Hause war auch ein riesiges Chaos. Ich war so froh, dass der alte Perversling sich mal wieder auf einer seiner „Forschungsreisen“ befand , denn dann störte das niemanden. Aber gleichzeitig war es schon ziemlich einsam, nachdem man den ganzen Tag mit der Band und den Sabakunos zusammen war, nach Hause zu gehen und vollkommen allein zu sein in einem Haus, dass eigentlich für eine Familie gebaut war. Aber die meiste Zeit verbrachte ich sowieso bei den Sabakunos. Ich hab sogar da geschlafen und mich dann zusammen mit Sasuke von Kankuro zur Schule fahren lassen. Eigentlich wollte Temari uns ja fahren, aber ich habe mich einfach strickt geweigert, zu ihr ins Auto zu steigen. Schließlich wollte ich nicht, dass die ganze Schufterei, die um die Ohren geschlagenen Nächte und blutigen Finger schlussendlich umsonst gewesen wären. Kankuro hat uns dann zwar langsam, aber sicher zur Schule gebracht. Ich habe in dieser Woche gezwungenermaßen viel Zeit mit Sasuke verbracht und musste wohl oder übel feststellen, dass er auch nur ein Mensch ist, und dass mehr an ihm dran ist als der Außenseiter-Bastard. Zum Beispiel das ewige Geheimnis um seine Frisur: Tausende Mädchen (naja, das ist vielleicht ein klein wenig übertrieben) an meiner Schule stehen auf ihn, nicht zuletzt wegen seiner Frisur und manche Kerle glauben, sie könnten bei Mädchen landen, wenn sie Sasuke imitieren. Witzig ist dabei aber, dass es gar kein Geheimnis gibt. Sasukes „out of bed“ Style ist nichts anderes als gerade das: Er duscht abends und steht morgens auf und seinen Haaren schenkt er absolut keine Aufmerksamkeit. Und wenn er dann keinen Kaffee bekommt, wird er zickig – ja richtig, zickig. Als hätte er seine Tage oder wäre schwanger oder sonst was. Er knabbert an seinen Fingernägeln, wenn er überlegt. Würde Temari ihn nicht daran erinnern, würde er vergessen, dass sein Körper auch Bedürfnisse hat, also etwas zu Essen oder zu Trinken braucht, und wenn er dann einmal etwas isst, dann lässt er immer die Hälfte übrig. Wenn wir abends nach getaner Arbeit, noch zusammen sitzen und unsere schmerzenden Finger und brennende Kehlen mit einem Bier kühlen, trinkt er Whisky Sour. Ein Glas an Wochentagen, zwei am Wochenende. Er hat ein unglaubliches Gedächtnis für Musik – er kann ein einmal von Kankuro gespieltes Gitarrenriff perfekt wiedergeben – auch noch am nächsten Tag. Ich war so froh, dass Temari alles aufnahm, was wir spielten, denn dann konnten wir uns nochmal alles anhören und gegebenenfalls aufschreiben. Ansonsten hätten wir wohl noch nicht einmal die Hälfte der neuen Songs schreiben können. Und irgendwie arbeiteten wir wahnsinnig gut miteinander. Ich probierte etwas aus, merkte, dass es gut klang, und er verwandelte es in ein tolles Riff und schmückte es mit ein paar Kleinigkeiten aus, die einfach genial klangen. Und wenn dann alles stimmte, dann habe ich einen Text dazu geschrieben und es passte einfach. Dann kamen Temari und Kankuro und sagten, was noch anders klingen sollte und dass der Beat noch mehr Substanz brauchte und dann nahmen wir das so auf, setzen uns mit einem Bier ins Wohnzimmer und hörten uns an, was wir den ganzen Tag über gemacht hatten. So auch am Mittwoch vor dem Auftritt. Wir saßen oben in Temari und Kankuros Vorzeigewohnung. Temari trank Tee, Shikamaru Kaffee und Kankuro, Kiba und ich Bier. Sasuke hatte seinen üblichen Whisky Sour vor sich. Wir waren alle total erledigt – Kiba hatte sich hinter den Drums verausgabt und sogar Shikamaru war richtig motiviert, vor allem, weil Temari und Kankuro ihm immer mehr und mehr abverlangten und er diese Herausforderung richtig genoss. Wir haben an dem Tag die Songs eingespielt, die wir auch am Samstag bei unserem Auftritt spielen würden. Vier eher punkige Lieder, zwei eher rockig, mit ziemlich viel Improvisationsspielraum für Sasukes Soli. Drei der Songs waren neu. Es war echt ziemlich krass, was wir in den letzten sieben Tagen geschafft hatten. Kiba schlug den Rhythmus auf dem Holztisch mit, Shikamaru hatte sich zurück gelehnt und die Augen geschlossen, aber da sein Fuß im Takt auf den Boden tippte, merkte man, dass er nicht schlief. Sasuke hatte die Hände vor seinem Gesicht gefaltet und die Ellenbogen aufgestützt. Man merkte, dass wir aufgeregt auf Temaris und Kankuros Urteil warteten. „Kibas Drumming ist zu wenig aggressiv, vor allem bei Blood in my Eyes,“ murmelte Sasuke in seine Hände. „Versuch du mal ein paar Stunden am Stück volle Power zu geben. Irgendwann machen meine Muskeln einfach nicht mehr mit,“ verteidigte der sich empört. „Sasuke hat Recht. Vor allem beim letzten Song, bei dem du auch einen Teil zum Singen hast. Du musst an deiner Kondition arbeiten.“ Trotzdem nickte Temari anerkennend. „Das ist ziemlich gut so. Ich würde die Setlist genau so lassen,“ meinte Kankuro dann. „Aber Narutos Gitarre hat noch ein paar kleine Fehler. Es ist zwar gut, dass du trotzdem weiterspielen kannst, aber jemand mit Gespür für Musik wird das hören. Zum Beispiel bei The Bitter End musst du aufpassen, dass du mit Suke's Solo mithalten kannst. Sonst beißen sich die Töne.“ Ich schnaubte. „Das ist wirklich einfacher gesagt als getan. Das Solo ist krank! Ich hab keine Ahnung, wie ich das überhaupt soweit schaffe.“ Temari nickte wieder nachdenklich, eine Hand am Kinn. „Sasuke hat dir alles aufgeschrieben, oder?“ Diesmal nickte ich. Teme hatte mir tatsächlich alle Tabs aufgeschrieben, mit Lyrics sogar. Trotzdem war es wirklich nicht einfach. „Okay. Wir müssen anders ran gehen. Du lernst über dein Gespür. Das ist okay so, aber Sasuke kann sich da nicht hinein versetzen.“ Sie blickte Sasuke an. „Du hast die Theorie dahinter verstanden, weißt, wann und wie du was spielen musst.“ Jetzt sah sie mich an. „Ich will dich nicht beleidigen, Naruto. Aber du hast keine Ahnung von Musiktheorie und dieses Defizit kann man nicht in zwei Tagen oder zwei Wochen aufholen. Du lernst über das Hören, über dein Gespür, wie ich schon gesagt habe. Und so müssen wir da auch ran gehen.“ Temari stand auf und nahm noch einen letzten Schluck von ihrem Tee. „Sasuke wird dir deine Gitarren komplett einspielen. Und dann gebe ich dir das mit. Du hörst es dir an und prägst es dir ein. Und wenn du morgen wieder kommst, dann hast du's drauf. Verstanden?“ Man sagt zu allem ja wenn man von Temari mit ihrem „böse-Amazone-Blick“ angesehen wird. „Verstanden?“ hackte sie noch einmal scharf nach. „Ja, Ma'am,“ antwortete ich kleinlaut. „Geht doch,“ raunte sie. „So, und jetzt alle nochmal abmarsch in den Proberaum. Es gibt noch einiges zu tun!“ Ihr Lächeln lies mir kalte Schauer über den Rücken laufen. Aber was tat man nicht alles für ein bisschen Berühmtheit... Baby You Don't Wanna Know Es war Donnerstag Abend und wir saßen alle in Temaris Küche (Temaris Küche, weil Kankuro noch nicht einmal Erdbeeren von Radieschen auseinander halten kann) und ruhten uns nach einem anstrengenden Rockstar-Tag aus. Naja, irgendetwas in der Art zumindest. Die zwei Wochen bis zum Auftritt waren fast um, aber wir hatten eine Menge geschafft: Alle Songs saßen, dank Temaris Idee, meine Parts aufzunehmen und mir damit Tag und Nacht die Ohren voll zu dröhnen. Ihr gezwungener Schlagzeugunterricht war ein absoluter Segen für Kiba und die Band und brachte sogar Shikamaru dazu, noch mehr zu grooven. 'Ri und Kankuro haben uns echt extrem viel geholfen und uns immer wieder angestachelt und weiter gebracht. Und dazu auch noch ihren Proberaum zur Verfügung gestellt. Und sogar Teme war ziemlich cool. Ich mein, ich habe in den letzten zehn Tagen mehr Zeit mit ihm verbracht, als das ganze letzte Jahr und wir haben uns nur ein einziges Mal richtig in die Haare gekriegt und nur ein paar Mal angezickt (und das, obwohl ich teilweise Stunden mit ihm allein verbracht habe, wegen dem Gitarrenunterricht). Und Sasuke war erstaunlich gut als Lehrer. Er hatte überhaupt keine Geduld und konnte es nicht verstehen, wieso ich irgendetwas nicht auf Anhieb richtig gemacht habe, aber irgendwann haben wir dann eine Methode entdeckt, die mir extrem viel half beim Lernen. Und dann ging alles praktisch von allein. Und es fühlt sich echt gut an. Es war also Donnerstag Abend und nach Temari ist der vorletzte Abend vor einem Gig „Spieleabend“. Also veranstalteten wir einen Spieleabend. Sogar Shikamaru war da, wobei ich glaube, dass Temaris Versprechen, ihn ohne zu zögern in vier Teile zu zerreißen ordentlich Eindruck bei ihm hinterlassen hatte. Wie dem auch sei, wir saßen alle hier – Ja, alle. Auch Sasuke-teme. Vielleicht sollte ich kurz erläutern, dass man in Konoha erst mit 18 Jahren volljährig war und demnach auch erst mit 18 Jahren Alkohol trinken durfte – ein Gesetz, dass auch ich, zugegeben, gelegentlich außer Acht gelassen hatte (Vor allem an dem Abend, an dessen Ende Kiba nackt in seinem eigenen Vorgarten Flöte spielte). Temari schien sich einen feuchten Dreck um Konohas Gesetze zu scheren. Sie packte also zwei Flaschen Tequila aus (hat noch jemand gesehen, wie Sasuke die Nase gerümpft hat?), befahl uns alle auf unsere Stühle und schlürfte an ihrem grünen Tee. „First of all: Keiner geht, bis ich sage, er darf gehen. Das hier ist Tradition und Traditionen müssen geachtet werden. Zweitens: Wir spielen zwei Spiele. Auch das ist Tradition und Traditionen werden geachtet in meinem Haus.“ Hier muckte Kankuro kurz auf, schwieg aber sofort wieder, als ihn Temaris patentierter wütender Amazonen Blick traf. „Die heutigen Spiele sind relativ harmlos, da wir uns erst ein paar Tage kennen. Wir wärmen uns mit einer Partie „I've never“ auf und gehen dann über zur Königsdisziplin: Truth or Dare. Jeder, der nicht schwanger ist, trinkt Tequila, ohne Zitrone, weil ich keine da habe und auch keine Lust, welche zu schneiden. Der Abend endet erst, wenn mehr Leute inkohärent sind als nicht, ob ihr morgen zur Schule müsst oder nicht ist mir ziemlich egal.“ Hier stöhnte Shikamaru auf. „Die Regeln sind einfach,“ sagte Temari, während sie vor jedem ein Shotglas platzierte. „Keine Lügen. Wer nicht antworten will oder die auszuführende Tat nicht zur Befriedigung aller vollendet, trinkt. Es wird ausschließlich Tequila getrunken. Und als letztes: Wer kotzt, der putzt. Alles soweit klar?“ Ein gesammeltes Stöhnen schlug ihr entgegen. Sasuke sah irgendwie angewidert aus. Temari hob ihre Tasse. „Mögen die Spiele beginnen,“ sagte sie mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Ich hab noch nie“ ist ein wirklich interessantes Spiel. Die Regeln sind relativ einfach. Jemand sagt etwas, dass er „noch nie“ getan hat – und jeder, der es schon getan hat, trinkt. Man erfährt viel über seine Mitspieler. Dinge, über die man sich schon oft gewundert hatte. Dinge, die man schon immer wissen wollte und Dinge, die besser nie ausgesprochen wären. „Ich habe mich noch nie geprügelt,“ sagte Temari – und trank einen Schluck von ihrem Tee. Und mit ihr alle anderen, sogar Shikamaru. Wir schauten ihn perplex an. Doch Shika zuckte nur die Schultern und meinte: „Ich bin mit Ino und Chouji aufgewachsen.“ Und damit war alles gesagt. „Ich habe noch nie Unterwäsche des anderen Geschlechts getragen,“ sagte Kankuro. Dieses Mal tranken Kiba und ich. Wir blickten uns an und grinsten – von dieser Party würden wir unseren Enkelkindern noch erzählen. „Ich war noch nie eine ganze Erdkundestunde bei Ebisu wach,“ sagte Shikamaru. Nur Sasuke trank und schaut dabei aus, als würde er Fledermauspisse schlucken. Ich schaute ihn an mit einem Blick der sagen soll „das glaube ich dir nicht, das geht gar nicht, bist du überhaupt ein Mensch?“, aber Teme machte nur „hn“. Temari grinste. „Ich habe noch nie einen Streich gespielt,“ meinte Kiba und trank sofort. Genauso wie alle anderen, außer Shikamaru. Sasuke machte wieder nur „hn“. „Ich wurde noch nie verhaftet,“ sagte ich. Und das stimmte sogar. Ich habe schon ziemlich viel Mist gebaut in meinem kurzen Leben, aber erwischt wurde ich dabei noch nie. Dieses mal trank – Indianerehrenwort, ich spreche nichts als die Wahrheit – Sasuke-teme. Aber nicht nur ich verlangte nach einer Erklärung. „Können wir es bei „er war jung und wusste nicht, was er tat“, belassen?“, fragte Temari unschuldig. Ich schüttelte sofort den Kopf. „Die Geschichte muss ich hören.“ Vor allem, weil Temari ihn in Schutz nahm. „Ich hatte das Pech betrunken und in Besitz einiger nicht ganz legaler Substanzen zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein. Leider auch in Begleitung der falschen Leute.“ „Alter, heißt das, du warst besoffen, stoned und hast 'ne Nutte abgeschleppt?“, schoss es aus Kiba heraus. Kankuro zuckte zusammen. „So in der Art,“ gestand Sasuke. Kiba pfiff anerkennend durch die Zähne „Mei, mei, der gute, alte Sasuke ist gar nicht so unschuldig, wie er immer tut,“ flötete Kiba. Temari gluckste und legte ihren „wenn ihr nur wüsstet-Blick“ auf. „Ich habe mich noch nie gefragt, wie Kakashis Gesicht unter der Maske aussieht,“ meinte Sasuke dann. Und wir alle tranken, außer er. Kankuro grinste. „Der war fies. Du wohnst bei ihm,“ sagte er und schüttelte den Kopf. „Ich habe noch nie Make-up getragen,“ meinte Temari und fixierte Sasuke mit einem wissenden Blick. Und er trank, zusammen mit Kankuro, ihr selbst und mir. Natürlich wurde ich zuerst angestarrt. „Das Mädchen hat nicht aufgehört zu heulen, bis sie mir Lippenstift und Lidschatten ins Gesicht schmieren konnte,“ murmelte ich etwas verlegen. „Hat 'ne Ewigkeit gedauert, alles wieder runter zu bekommen.“ Dann wandten sich alle Blicke auf Teme. „Gegen Temari sind alle Argumente und jedes bisschen gesunder Menschenverstand machtlos,“ sagte er mit einem Schulterzucken. „Oh, ja? Du erinnerst dich aber daran, dass ich dir damit geholfen habe, die Wette zu gewinnen, nicht wahr? Außerdem war das nur ein bisschen Eyeliner. Die Mädchen stehen auf so was.“ Ihr Grinsen wurde immer breiter. „Noch eine Geschichte, die erzählt werden muss.“ Ein teuflisches Grinsen lag auf Kibas Gesicht. „Wir haben gewettet, wer an einem Abend mehr Mädchen abschleppen kann – 'Suke hat eine mehr rumgekriegt und war damit stolzer Besitzer einer Kirk Hammet 202,“ erklärte Kankuro. „Wie viele?“, fragte Shikamaru fast gelangweilt. Sasuke grinste selbstgefällig. „Sechs,“ sagte er dann. Kiba pfiff anerkennend durch die Zähne. Und auch ich war ziemlich beeindruckt. Sechs Mädels an einem Abend? Wenn ihr mich fragt, eine ganz schöne Leistung. Aber so, wie die Teme auch in der Schule hinterher rennen, eigentlich nicht wirklich verwunderlich. Und wenn er sie zur Abwechslung mal nicht abweist … Man merkte, dass der Alkoholpegel stieg. Kiba fing an zu kichern, etwas, dass er immer tat, sobald er angetrunken war. Shikamaru wurde müde. Ich bin laut wenn ich betrunken bin. Und zu fast allem bereit. Ich glaube, genau das wollte Temari mit ihren kleinen Spielen auch erreichen. Sogar Sasuke merkte man die Shots an: Er redete auf einmal. „Ich hab noch nie harte Drogen genommen,“ schlurrte Kankuro – und trank sein Shotglas erneut aus, zusammen mit Sasuke. Dieses Mal mussten wir gar nicht auf die Story dahinter drängen. „Ecstasy, an einem Rave in Suna vor drei Jahren. Der nächste Morgen war einer der schlimmsten meines Lebens,“ sagte er und trank gleich nochmal, wohl um die Erinnerungen daran zu verdrängen. „Oh, daran erinner' ich mich!,“ lachte Temari. „Ich hab' Kakashi noch nie so wütend gesehen.“ „Oh ja,“ stimmte ihr Bruder zu. „Kakashi kann wütend werden?“, hackte Shikamaru nach. Temari nickte. „Extrem.“ „Und?,“ fragte ich neugierig. „Wie war's?“ Teme schüttelte bloß den Kopf. „Die Schmerzen und Depression am Morgen nicht wert.“ „Ich hatte noch nie Sex,“ sagte Shikamaru dann auf einmal, und es wer jedem klar, dass er damit nur bezwecken wollte, dass alle trinken mussten. Was sie auch taten: Sasuke schien ja ein ziemlicher Weiberheld zu sein und dass Temari schwanger war, erübrigte alle Spekulationen. Kankuro schien nicht gerade der Unschuldige zu sein – und Kiba und Shika kannte ich zu lange, um nichts von ihren sexuellen Erfahrungen zu wissen. Wobei man manche Fehltritte wohl besser nicht ans Licht brachte. So ging das Spiel weiter: Wir erfuhren, dass noch keiner für Sex bezahlt hatte, dass Temari bei König der Löwen immer noch in Tränen ausbricht, dass Kiba auf Frau Yuhi stand, dass ich alle Bücher der Icha-Icha Serie gelesen habe, dass Kankuro im Miles High Club aufgenommen wurde, dass Sasuke früher einmal Tierarzt werden wollte und dass Shikamaru unter der Dusche singt. Und dann waren wir alle (bis auf Temari natürlich) ziemlich angetrunken. Sie gönnte uns eine Pause, bevor wir das zweite Spiel begannen. Eine Pause, die auch ziemlich nötig war, wie ich merkte als ich aufstand und schwankend auf die Terrasse trat, um an der frischen Luft ein wenig auszunüchtern. Shikamaru entschied sich für ein kurzes Powernapping, Kankuro und Teme kamen mir nach auf die Terrasse. Nicht nur ich konnte mein Gleichgewicht nicht ganz halten. „Dude, das erinnert mich wirklich an alte Zeiten. 'Ri hat s'gar den selben Tequila gekauft.“ Kankuro lallte ein wenig. Teme nickte und brauchte zwei Versuche, bis seine Zigarette brannte. „Sie weiß wie sehr ich das Zeug hasse,“ sagte er dann. Und ich war erstaunt, dass man ihm die Shots, die er bis jetzt getrunken hatte, beim Reden nicht anmerkte. Er schwankte auch nicht wie ich, sondern stand felsenfest. „Dude, ich hab' grad' beschloss'n, dass du kein Mensch bis',“ lallte ich. Die frische Luft lies mit ihrer Wirkung ziemlich lange warten. Kankuro kicherte. „Glaub mir, 's dauert nich' mehr lang, dann is' es mit ihm auch vorbei. Du merkst, dass er betrunken is', wenn er auf einmal anfängt, zu fluchen wie sie dir nich' in deinen kühnsten Träumen einfallen würden.“ Ich glaube, ich schaute ziemlich doof aus der Wäsche. Aber in meinem angetrunkenen Zustand war mir das ziemlich egal. Sasuke fluchte nicht. Sasuke benutzte noch nicht einmal geläufige Kraftausdrücke. Nada. Nicht Sasuke-Teme. Bevor ich genaueres in Erfahrung bringen konnte, torkelte Kiba auf die Veranda. „Hey, hey, 'Suke!,“ rief Kiba, obwohl er nur ein paar Meter von uns entfernt war und lies uns alle zusammenzucken. „Wars' dann eigentlich im Knast, als die dich verhaftet haben, mein' ich,“ fragte er und kicherte. Sasuke schaute ihn an, als wäre ihm ein drittes Bein gewachsen und schnaubte. „Natürlich nicht.“ Er drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus und ging wieder hinein. „Der Junge hat einflussreiche Freunde,“ erklärte dann Kankuro und folgte Teme. Kurz danach läutete 'Ri die zweite Runde ein. Die Frau gäbe wirklich einen wahnsinnig guten Army-Ausbilder ab. Einer, der dich Runde für Runde über den Platz und durch den Matsch jagt, nur um dir dann, wenn du komplett kaputt und durchgeschwitzt bist, zu sagen, dass ein dreijähriges Mädchen das besser gemacht hätte. Und dir dann für die nächsten Wochenenden den Ausgang streicht. Genauso war Temari. Naja, zumindest ein bisschen. „Okay, wir verzichten auf die Flasche und es geht einfach reihum: Ich fang' an und stelle 'Suke seine Aufgabe, danach darf er Shikamaru eine stellen und so weiter.“ Sie füllte alle Shotgläser bis zum Rand. „Ihr kennt die Regeln. Ist einmal entschieden, ob ihr Wahrheit oder Pflicht nehmt, gibt es kein zurück – außer ihr trinkt. Wer nicht antwortet, bekommt einen Strafshot verpasst.“ Ihr Grinsen wurde immer teuflischer. „Auf geht’s!“ Alle Augen richteten sich auf Sasuke-teme. Der saß allerdings ganz ruhig da. „Pflicht,“ meinte er dann. Temari rieb sich die Hände. „Ah, das ist gut. Sehr gut sogar. Okay, lass mich überlegen. Was wolltet ihr 'Suke hier schon immer mal tun sehen?“ Ich brauchte nicht lange überlegen. Wirklich, davon habe ich schon geträumt. „Den Ententanz.“ Und dann konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen. OoOoOooOoOoO Liebe Leser und Leserinnen! Willkommen zurück zu einem neuen Kapitel zu Beauty in the Breakdown. Aller Dank für dieses Kapitel geht an Chiho - wirklich, vielen Dank, denn allein dank dir habe ich meinen Allerwersten bewegt und dieses ohnehin fast abgeschlossene Kapitel nach über zwei Jahren endlich zu einem Ende gebracht. So, jetzt steht nur noch die Frage im Raum, ob und wie es mit der Story weitergeht. Ganz ehrlich - ich weiß es nicht. Aber ich habe mal die Setlist für den Gig zusammengestellt und eigentlich habe ich ein paar tolle Ideen. Aber mit dem Anfang der Story wird das nicht mehr viel zu tun haben. Den will ich aber auch nicht umschreiben, da würde ich sofort das Interesse verlieren. Also, wenn ich weiterschreibe, dann wohl nach einem neuen Plan. Und vielleicht, wenn diese Story jemals zu einem Ende kommt, dann fange ich vielleicht ganz von vorne an und passe den Anfang an. Mal sehen. So, jetzt noch einmal: Liebe Chiho, vielen, vielen Dank für dein Kommi und den damit verbundenen Arschtritt. Und an alle zusammen: Es würde mich total freuen, wenn ihr mir ein kurzes Hallo da lasst, wenn ich etwas gefallen hat, und noch viel mehr würde es mich freuen, wenn ihr eines da lasst, weil euch etwas nicht gefallen hat. Außerdem würde ich gerne wissen, ob die Story noch gerne gelesen wird. Ganz vielen Dank im Voraus! ;) Das Fruit sagt: Hoch die Tassen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)