Beauty In The Breakdown von fruitdrop (Sometimes we're Falling Up to Heaven) ================================================================================ Kapitel 8: Andersrum. / Gaara. ------------------------------ Autor: fruitdrop Disclaimer: Characters are Kishimoto’s, not mine Warnings: Temari, once again. Andersrum. Ich traute meinen Augen kaum, als ich sah, dass Temaris und Kankuros Haus ein eigenes Aufnahmestudio hatte. Ihr habt richtig gehört. Ein richtiges Studio, mit den ganzen Knöpfen zum Mischen und einer schalldichten Kabine und überhaupt. Es war wirklich der Hammer. Und neben besagtem Studio war der „Proberaum“. Es war der helle Wahnsinn. Ich mein, wer hat schon sein eigenes Aufnahmestudio im Keller und nebenan gleich noch einen Raum, in dem Instrumente stehen, die etwa den Gegenwert meiner Wohnung samt Einrichtung hatten? Ich wär fast rückwärts wieder heraus gegangen. Nicht ein, nein gleich zwei Drumsets standen im Raum. Hätte man die verkauft hätten man einen Kleinwagen dafür gekriegt. Dann etwa ein Dutzend Marshall Verstärker, komplett mit Endstufen und Topteilen. Die zusammen ergäben etwa einen neuen Mittelklassenwagen. Dazwischen standen immer ein paar Mikrophone, die aber eigentlich eher nebensächlich waren. Und ringsum, an den Wänden, standen Gitarren und Bässe. Eine Epiphone, mehrere Fender und zwei Les Paul. Mit den Bässen kannte ich mich nicht so genau aus, aber ich erkannte, dass auch die ziemlich kostspielig waren. Und so entstanden Theorien in meinem Kopf: Die Sabakunos hatten Verbindungen zur russischen Mafia oder vielleicht zu den kolumbianischen Kokainbossen wie Pablo Escobar oder vielleicht gehörten sie der japanischen Yakuza an. Und von da an achtete ich genau darauf, was ich sagte. Schließlich wollte ich nicht mit einem Loch im Kopf aufwachen. Ich hatte mein kleines, aber treues Baby mitgebracht: Eine einfache Fender Squire, die zwischen all den teuren Gitarren irgendwie erbärmlich aussah. Ich meine, nichts gegen meine Gitarre, schließlich hab ich sie von Ero-Sennin bekommen, aber selbst die billigste Gitarre in diesem Raum hatte etwa den zehnfachen Wert meiner kleinen Strat. Ich achtete genau darauf, nichts anzufassen oder umzuwerfen. Ich fühlte mich irgendwie klein und überfordert. Sasuke saß mir gegenüber, genau wie ich auf einem Klavierhocker. Seine ESP locker in der Hand. Temari und Kankuro waren wieder oben, Geschäftliches klären, wie sie es nannten. In meinem Kopf wurde das zu „die Messer wetzen, damit sie durch Muskeln gleiten wie Butter, solltest du irgendetwas in diesem Raum kaputt machen.“ Wie gesagt, ein bisschen nervös war ich schon. „Klären wir zuerst das Technische,“ meinte Sasuke fast gelangweilt. „Die Saiten von der tiefsten zur höchsten sind standardmäßig gestimmt. Das heißt E, A, D, G, H und e.“ „Das weiß ich, ganz blöd bin ich auch wieder nicht! Schließlich hatte ich schon mal eine Gitarre in der Hand, danke!“ Was glaubte der eigentlich, wer er war? „Hn. Wenn du meinst. Beschwer’ dich nicht. Wir machen das hier auf meine Art oder gar nicht. Also, weiter.“ Er zeigte mit den Fingern auf die Gitarre. „Der Korpus, der Hals, die Wirbel.“ Sein Zeigefinger fuhr hinten am Holz des Instruments nach oben, bis zu den silbernen Plättchen, an denen man die Saiten stimmte. „Das Griffbrett,“ er zeigte auf die Vorderseite des Halses, „die Humbucker,“ das waren die schwarzen Platten unter den Saiten auf dem Korpus, „und die Lautstärkeregler. Und zu guter Letzt der Hebel mit dem du die jeweiligen Humbucker aktivierst. So weit, so gut?“ Ich nickte. „Gut. Die Abteilungen auf dem Hals heißen Bünde. Sie sind aufsteigend nummeriert, die Bünde 3, 5, 7 und 9 haben jeweils einen Punkt auf dem Griffbrett, siehst du ihn?“ Auf meiner Squire waren tatsächlich Punkte im Griffbrett eingelassen, auf seiner ESP wurden die Bünde aber durch kleine, weiße Totenköpfe gekennzeichnet. „Der 12. Bund hat zwei Punkte. Hier liegt wieder der Grundton der jeweiligen Saite, allerdings eine Oktave höher.“ Er blickte mich jetzt direkt an. „Kennst du dich auf der Klaviertastatur aus? Von einem C zum nächsten C sind es acht ganze Töne – wenn du nur die weißen Tasten zählst - und zwölf Halbtöne – wenn du auch die schwarzen Tasten dazu nimmst. Auf der Gitarre ist alles in Halbtönen. Auf dem 5. Bund findest du, wenn deine Gitarre genau gestimmt ist, genau denselben Ton, in der auch die Saite darunter gestimmt ist. Hör genau zu:“ Sasuke drückte mit dem Finger die tiefste Saite im 5. Bund und schlug gleichzeitig die darunter liegende A-Saite an. Ein einziger Ton erklang. „Drei Töne werden zu einem Powerchord, vier oder mehr zu einem Akkord. Die sind nach einem bestimmten Schema aufgebaut, das-“ „Stopp, stopp, stopp. Ich blick das alles nicht. Können wir nicht einfach spielen? Ich war noch nie gut in der Theorie.“ „Hn.“ „Also?“ Eigentlich hätte ich mir lieber die Zunge abgebissen, als das vor Sasuke-teme zuzugeben. Aber so wäre ich nie zum Spielen gekommen und schließlich wollte ich heute auch noch mal nach Hause. „Gut. Aber eine Sache noch.“ „Ja?“ „Bist du nicht Linkshänder?“ „Na und? Kann ich deswegen jetzt nicht spielen lernen, oder was? Kurt Cobain und Jimmy Hendrix waren auch Linkshänder und wurden zu Legenden!“ „Hn. Usuratonkatchi.“ Er lehnte sich auf seinem Hocker zurück. Im Stillen betete ich, dass er hinten über fiel und sich das Genick brach. „Ich meinte, dass du wahrscheinlich eine Gitarre für Linkshänder brauchst. Und du besitzt eine für Rechtshänder. Schon aufgefallen?“ Er griff einen bestimmten Akkord auf seiner Gitarre, schlug die Saiten aber nicht an. „Aber wenn du meinst, du könntest, dann fang' an und spiel' mir nach.“ Ich bemühte mich, und ich wollte wirklich, aber es schien nicht zu klappen. Meine Finger kamen mir schwerfällig und unflexibel vor, das komplette Gegenteil zu Sasukes flinken, langgliedrigen Fingern. Und schon nach wenigen Minuten musste ich einsehen, dass er vielleicht Recht haben könnte. „Und wo, glaubst du, soll ich auf die schnelle eine Linkshändergitarre herbekommen? Ich bin im Moment ziemlich knapp bei Kasse.“ Und genau in dem Moment kam Temari herein, als hätte sie unser Gespräch belauscht. Sie beachtete uns zuerst nicht, sondern fummelte am PC – einem Mac - , der im Raum stand, doch als sie die Stille im Raum bemerkte, drehte sie sich zu uns herum und fragte, ob es ein Problem gäbe. „Wir brauchen eine Linkshändergitarre. Hast du eine da?“ Daraufhin grinste sie ihr patentiertes Temari-Grinsen. „Klar. Naruto darf sich sogar eine aussuchen. Zur Auswahl stehen eine Gibson Les Paul,“ mein Blick wanderte zu einer wunderschönen, schwarzen Gitarre, „eine Ibanez,“ ein knallrotes Instrument für knapp 2000€, „und eine Framus Panthera,“ noch eine rote Gitarre, allerdings weniger auffällig. Und dann stand ich vor der Wahl: Nehme ich die richtig teure Gibson, die etwas günstigere Ibanez oder doch eher das preiswerte Modell von Framus? Ich laufe gegen alles, was im Weg steht, stoße alles um und den Rest mache ich irgendwie anders kaputt. Ich gebe es eigentlich nicht gern zu, aber ich bin ein absoluter Tollpatsch. Aber solange ich nur meine eigenen Sachen kaputt mache, ist das okay, schließlich habe ich dafür gezahlt. Ich fahre zum Beispiel auch nie mit Kibas Auto – die Gefahr, dass ich irgendeinen falschen Knopf drücke und das Auto zum explodieren bringe, ist viel zu groß. Das gleiche gilt eigentlich auch für Gitarren anderer Leute. Vielleicht kann sich jemand mein Dilemma vorstellen. Ich war mit allen vier Instrumenten vertraut. Von Katalogbildern. Gitarren interessiertem mich einfach und ich malte mir gerne aus, wie es den wäre, so ein teures Teil in meiner Hand zu halten. Bei meinen momentanen finanziellen Möglichkeiten allerdings ein unerreichbarer Traum. Ich entschied mich schlussendlich für die Framus. Sollte ich sie tatsächlich irgendwie kaputt machen, wäre diese Gitarre noch die günstigste. Und vielleicht würde Temari mir auch nur das eine Bein abhacken. Temari zögerte kurz, ehe sie die Gitarre vom Ständer nahm und mir in die Hand gab. Sie warf Sasuke einen kurzen Blick zu, den ich nicht so recht deuten konnte, doch Temes Gesichtsausdruck war emotionslos wie immer. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, also schlug ich wahllos einen Akkord an. Und merkte sofort, dass die Gitarre viel besser in meiner Hand lag, als meine eigene Squire. Meine Finger schienen flinker, beweglicher. Auf einmal stand Sasuke auf und warf sich den Gurt seiner ESP um die Schultern. Ich blickte ihn fragend an. „Na los, steh auf. Wir vergeuden unsere Zeit nicht damit, im Sitzen zu spielen. In zwei Wochen ist der Auftritt.“ „Na und?“ „Es ist schwieriger, im Stehen zu spielen. Und gleichzeitig zu singen. Deshalb lernst du das alles gleichzeitig. Also, steh auf.“ Oh herrje, ich sah schon, was mir blühte. Gaara. Drei Stunden. Drei volle Stunden hat Teme mich in diesem kleinen Raum eingesperrt gehalten. Ich durfte noch nicht einmal auf die Toilette. Er sagte, wenn er es aushalten könne, ohne zu rauchen dann müsste auch ich es aushalten ohne aufs Klo zu gehen. Sasuke-teme ist kein geduldiger Lehrer. Und ich bin kein guter Schüler. Ich glaube, das sagt alles. In diesen drei Stunden hatte ich kaum die Hälfte eines Songs gepackt. Ich meine, ich wusste, wie der Rest des Songs zu spielen ist, allerdings bekam ich die Bridge nicht so richtig auf die Reihe. Und Teme ist ein waschechter Perfektionist. Wenn es nach mir ginge, würde „geht so“ eigentlich reichen. Denn es ist wirklich verdammt schwierig, gleichzeitig zu spielen und zu singen. Und Still Waiting, der Song, den wir geprobt haben, ist wohl noch einer der einfachsten. Zumal Sasuke den Part der Leadgitarre übernahm und ich nur ein bisschen Rhythm-Geschrabbel zu machen hatte. Nach drei Stunden konnte ich bestimmte Dränge nicht mehr zurückhalten und türmte einfach. Das Bad fand ich schnell und dieser Toilettenbesuch war wohl der beste meines Lebens. Teme fand ich auf der Veranda wieder – Kaffee trinkend und rauchend. Kankuro war bei ihm. Durch die geschlossene Verandatür konnte ich sie nicht hören. Ich hatte keine Lust, raus zu gehen und Sasuke zuzuhören – auch wenn er wahrscheinlich eher der war, der Kankuro zuhörte – weshalb ich mich mit meinem Glas Cola an den Küchentisch setzte. Nach kurzer Zeit kam Temari und setzte sich zu mir. Sie hatte sich umgezogen: Anstatt kurzem Minirock trug sie jetzt Jeans und Shirt, die Doc Marten’s waren verschwunden. Sie war barfuß und ungeschminkt. Ich blickte sie verwirrt an. Wo war ihre Punkattitüde geblieben? „Ich kam gerade von der Theaterprobe, als ich euch an der Schule abgeholt habe. Ich hatte keine Zeit mich umzuziehen – und irgendwie gefällt mir der Look. Aber dafür bin ich eigentlich zu alt.“ „Du spielst Theater? Neben all dem, was du sonst noch tust? Wow.“ Sie zuckte die Schultern. „Ich habe lieber zu viel zu tun, als mich zu langweilen. Denn Langeweile lässt zu viel Zeit zum Nachdenken.“ „Ah.“ Sie grinste. „Musst du nicht verstehen. Wie war die Probe? Heftig, oder?“ Ich seufzte gespielt. „Meine Finger brennen, mein Kopf brummt und mein Hals tut weh. Und Sasuke-teme glaubt, allen müsste Musik machen so leicht fallen, wie ihm. Aber das Schlimmste ist ja, dass ich nicht glaube, dass wir für heute fertig sind!“ Temari nickte zustimmend. „Sasuke war früher auch ziemlich hart gegen sich selbst – so spielen wie er lernt man nicht über ein paar Tage.“ „Und jetzt will er, dass ich in zwei Wochen unser komplettes Set perfekt beherrsche? Das ist praktisch unmöglich!“ Temari schmunzelte. „Wenn Sasuke eins nicht tut, dann ist es Zeit zu verschwenden. Und da er sich die Zeit genommen hat, dir etwas beizubringen, glaube ich auch nicht, dass er dich als einen hoffnungslosen Fall ansieht oder glaubt, du könntest es nicht schaffen. Vertrau mir.“ Ich zuckte nur mit den Schultern. „Auf jeden Fall ist es verdammt anstrengend. Er erwartet einfach ein Wunder. Aber schließlich bin ich Uzumaki Naruto und für Wunder aller Art bekannt.“ Temari grinste. „Wenn das so ist, dann hast du einen harten Job. Denn Wunder brauchen hier so einige Leute.“ Ich ging zum Kühlschrank und füllte meine Cola nach. „Woher kennt ihr Sasuke?“ Bei der Frage lehnte Temari die Arme auf die Tischplatte und stützte ihren Kopf auf der Hand ab. „Er und Kakashi sind vor etwa neun Jahren nach Suna gezogen. Nur ein paar Straßen von unserem Haus entfernt. Er und Gaara wurden recht schnell so was wie Freunde, obwohl das eigentlich nicht der richtige Ausdruck ist. Gaara tolerierte seine Anwesenheit und andersherum. Wir haben recht viel Zeit in ihrem Haus verbracht, vor allem wenn unser Vater daheim war. Und da Kakashi meistens sowieso arbeiten musste, haben wir uns gegenseitig Gesellschaft geleistet. Irgendwann haben wir dann rausgefunden, dass wir alle eins gemeinsam hatten – Musik.“ „Ihr kennt euch schon so lange? Krass. Und wer ist dieser Gaara?“ Temaris Augen wurden traurig, trüb. Ihr Lächeln verblasste. „Unser kleiner Bruder. Er war ein Jahr älter als Sasuke, ging aber in seine Klasse. Er war ein musikalisches Genie, wirklich. Allerdings machte Vater ihn für den Tod unsere Mutter verantwortlich, weshalb sein gesamter Zorn sich immer auf ihn richtete. Er wurde psychisch labil und wir hatten Angst, dass er irgendwann durchdrehen würde und uns alle umbringen würde. Kankuro und ich haben ihn gemieden. Aber die Freundschaft mit Sasuke hat ihm gut getan und wir vier hatten eine recht lustige Zeit.“ „Und jetzt?“ Ich sah, wie traurig sie wurde, wie sehr die Erinnerungen zu schmerzen schienen, aber ich konnte nicht anders: Ich wollte wissen, was Teme für ein Mensch war und wieso er so geworden ist. „Nichts. Er ist vor über einem Jahr gestorben.“ Oh. Ich suche nicht nach Fettnäpfchen, aber sie scheinen mich trotzdem immer wieder zu finden. „Tut mir Leid. Ich hätte dich nicht so löchern sollen.“ Temari schüttelte den Kopf. „Ist schon in Ordnung. Konntest du ja nicht wissen.“ Und wie gerufen kamen Kankuro und Sasuke durch die Verandatür. Ich war froh, denn ihr Auftauchen löste die gespannte Stimmung. „Komm, dobe. Wir machen weiter.“ Gequält erhob ich mich aus meinem Stuhl. Ich hatte wirklich keine Lust mehr. „Braucht ihr Backup?“, fragte Kankuro dann, ehe wir aus der Tür heraus waren. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte und Teme zuckte nur die Schultern. Das deutete Kankuro wohl als „ja“, denn er und Temari folgten uns die Treppe hinunter. Im Proberaum angekommen setzte Temari sich hinter die Drums, was mich ehrlich gesagt ein bisschen überraschte. Man sah nicht oft eine Frau am Schlagzeug. Meistens fehlte ihnen die Kraft oder die Kondition um einen ganzen Gig lang volle Power zu geben. Aber Temari traute ich das auf Anhieb zu. Und schließlich war in meiner Band Shika der Beatman. Die Blonde wirbelte die Drumsticks in den Händen als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Kankuro hatte die Mikrofone angeschlossen und den Verstärkern Leben eingehaucht in dem er einen Schalter an der Wand umlegte. Dann hatte er sich einen Bass geschnappt und testete die Lautsprecher. Er forderte seine Schwester mit einem Blick auf, die Basedrums zu checken und drehte an einigen Knöpfen und Schaltern. Schnell war der Mini-Soundcheck beendet – Kankuro drehte noch an einigen Wirbeln seines Bass, während Temari fragte, was wir eigentlich spielen würden. „Dobes Version von Punk Rock – unmelodisch, einfach aufgebaut und immer das selbe. E, G, H und C für den Bass. Basedrum auf eins, einsund, drei und dreiund – dazwischen kannst du irgendwie auf den Snares improvisieren.“ Wäre ich nicht so unglaublich aufgeregt, wäre ich Sasuke an die Gurgel gegangen – meine Musik, unmelodisch? Einfach? Wenn er es besser machen würde, würde ich dieses Statement vielleicht hinnehmen, aber dann soll er es mir erst mal beweisen! Doch bevor ich überhaupt Zeit hatte, mich zu beschweren zählte Temari ein. Sasuke und ich setzten gleichzeitig ein, er mit abgedämpften Powerchords, ich mit den ersten Zeilen. Und danach ging eigentlich alles ganz schnell. Temari und Kankuro kamen nach acht Takten mit dazu und brachten eine Menge Speed mit rein. Temari haute auf die Drums als hätten sie ihr etwas wirklich Böses getan. Aber ich hatte kaum Zeit, die beiden zu beobachten. Sasuke spielte die Strophen allein, im Chorus setzte ich mit ein. Die Bridge klappte mit nur einem einzigen kleinen Patzer meinerseits (Sasuke spielte natürlich perfekt). Im Nachhinein war ich überrascht, dass Temari und Kankuro einfach so einen Song spielen konnten, den sie davor noch nie gehört hatten. Aber ich glaubte, kurze Blicke, Handzeichen und Nicken seitens Sasuke aus den Augenwinkeln wahrzunehmen, die den anderen beiden wahrscheinlich einen Wechsel im Takt oder Akkord anzeigten. Die drei schienen wie eine Rock/Punk-Maschine, die auch nach Jahren des Stillstandes sofort wieder perfekt funktioniert. Und bevor ich es überhaupt realisierte, war der Song zu Ende. Nach dem letzten Akkord trat ich vom Mikrophon zurück und holte erst einmal ganz tief Luft. Natürlich hatte ich schon Gigs vor mehreren Hundert Leuten gespielt und auch schon stundenlang geprobt, aber so sehr außer Atem war ich selten. Und so viel Adrenalin hatte wahrscheinlich noch nie in meinen Adern zirkuliert. Ich wusste nicht, was Temari und Kankuro sagen würden – fanden sie meine Stimme grausam? Habe ich mehr Fehler gemacht, als mir bewusst waren? Habe ich die Töne nicht getroffen? „Mh, klingt nicht schlecht. Allerdings musst du noch ein bisschen üben. Ist aber noch kein Meister vom Himmel gefallen – das kriegst du auf die Reihe,“ meinte Temari mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Hey, Sasuke. Was hälst du davon, wenn wir Kyuubi helfen, ein paar neue Songs zu komponieren? Wir haben schon lange nicht mehr zusammen gespielt und ich habe einige genial Riffs parat.“ Kankuro war an eines der Mischpulte getreten und drehte an ein paar Hebeln. Sasukes Gesicht blieb ausdruckslos. „Hn.“ Sasuke griff ein paar Akkorde, antwortete aber nicht auf Kankuros Frage. Kyuubi ist der Name der Band. Shika, Kiba und ich haben uns darauf geeinigt, Teme war an der Entscheidung nicht beteiligt. Kyuubi ist ein Fuchs mit neun Schwänzen, der in der japanischen Mythologie auftaucht. Und der in unserem Proberaum an die Wand gemalt ist. Und mein Alter Ego. Kyuubi ist etwas Besonderes. Es war eigentlich nicht geplant, dass ich erst nach Mitternacht nach Hause komme. Es war auch nicht geplant, dass ich dann angetrunken bin und mich von Teme nach Hause fahren lassen muss (der natürlich nichts getrunken hatte). Es war auch sicher nicht geplant, dass ich Teme in meinem betrunkenen Zustand auf diesen mysteriösen Gaara anspreche. Aber ich habe es trotzdem getan. Dass Teme mich nicht aus dem fahrenden Auto geworfen hat, war glaube ich alles. „Sag mal, Teme, vermisst du Gaara? Deinen Freund, mein ich. Der, der gestorben ist. Wart ihr best buddies, so wie Kiba und ich? Vermisst du ihn?“ Meine Zunge schien nicht länger mit meinem Kopf verbunden zu sein. Nur so konnte ich mir erklären, was ich da redete. Sasukes Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Ob die Erinnerungen schmerzten oder er wütend war konnte ich nicht sagen. „Wer hat dir von ihm erzählt?“, forderte er hart. Ich schluckte. Sein Ton war kalt, unbarmherzig, als würde er mich gleich abschlachten wollen. „Temari,“ lallte ich deshalb eher kleinlaut. Sasuke antwortete erst nicht, sondern verkrampfe die Hände um das Steuer, so dass die Knöchel sich fast weiß abhebten. „Du hast nichts damit zu tun. Sprich nie wieder von ihm, verstanden?“ Er sprach wieder in diesem eisig kalten Ton, der mir Angst einflößte. Was zum Teufel war da vorgefallen? Wieso wurde Temari so traurig und Sasuke so wütend wenn sie von diesem Gaara sprachen? Nachdem Sasuke mich vor meiner Haustür abgesetzt hatte und ich mich in mein Zimmer geschlichen hatte, wusste ich, dass das ein Fall für Naruto und die Detektive sei. Und eigentlich hatte ich noch vor, Shikamaru eine SMS zu schreiben, damit er etwas über diesen ominösen Gaara herausfindet, aber bevor ich überhaupt mein Handy gefunden hatte, war ich eingeschlafen. Und am nächsten Morgen wachte ich mit dem König aller Kater auf. OooOoOoOoO Liebe Leser und Leserinnen! I am terribly sorry. Ich weiß nicht, in wie fern ich diese Story weiterführen kann. Ich glaube, sie ist zu platt, zu leer, zu flach, whatever. Ich bin gar nicht glücklich, weder mit diesem Kapitel, noch mit der Story. Ich kann euch leider nicht versprechen, dass ich diese Fic in naher Zukunft weiterführen oder gar beenden werde. Ich denke zwar jeden Tag über den Plot nach, doch irgendwie kommt er nicht zu Papier. Und es tut mir wirklich wahnsinnig Leid. Ich werde versuchen, die Story weiterzuführen. Vielleicht tritt mir einer von euch in den Arsch und motiviert mich zum weitermachen. Ich hoffe, euch geht’s gut und ihr habt nen schönen Tag. Ich kann aber leider nicht versprechen, dass wir uns im nächsten Kapitel wieder sehen. Trotzdem setze ich diese Story !nicht! auf „abgebrochen“, denn stückchenweise werde ich meine Gedanken noch zu Papier bringen. Erwartet aber bitte nicht zu viel, weder inhaltlich noch stilistisch. Ich kann mich mit dem Fandom Naruto und dieser Story nicht mehr wirklich identifizieren. Sorry! (Vielleicht ist euch aufgefallen, dass dieses Kapitel ein bisschen länger ist als die anderen und nur zwei Teile anstatt drei beinhaltet. Dass es länger ist ist eine kleine Entschuldigung, weil so viele technische Details vorkommen und die Handlung wenig vorankommt. Dass es nur zwei Teile sind - naja, hat sich halt so ergeben.) Liebe Grüße Fruit Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)