Beauty In The Breakdown von fruitdrop (Sometimes we're Falling Up to Heaven) ================================================================================ Kapitel 3: Für Haku / Veränderung / Anfänge ------------------------------------------- Autor: fruitdrop Disclaimer: Characters are Kishimoto’s, not mine Warnings: Don’t know. Fluffiness? Maybe. Little bit. 3. Für Haku Wie erwartet fand ich Sasuke-teme an seinem Auto – ein alter Audi 80 – rauchend. Lässig an die Fahrertür gelehnt stand er da und beobachtete jeden meiner Schritte, seit ich aus dem Schulgebäude herausgetreten war. War ziemlich unheimlich, so durchdringend wie der mich angeguckt hat, als hätten seine Augen eine Art Röntgenfunktion und er mich durchleuchten könnte. Das Auto selbst war blitzblank, wenn man auch sehen konnte, dass es nicht die neueste Karre war. Die Gitarre war sicher auf der Rückbank verstaut. „Was willst du?“ Die schwarzen Augen verließen mein Gesicht keine Sekunde. Ihr glaubt gar nicht, wie unangenehm das werden kann. Ich hab eigentlich gar nichts dagegen, wenn ich das Zentrum von Aufmerksamkeit bin, aber Teme hatte bestimmt irgendwas mit seinen Augen gemacht, dass sein Blick mich so unsicher werden ließ. Aber auch ich gab nicht klein bei, sondern erwiderte seinen Blick. Mit ernstem Gesicht reichte ich ihm den Ordner, den ich aus dem Musikraum mitgenommen hatte. „Ich denke, wir sollten es mal versuchen. Für Haku. Es scheint ihm echt viel daran zu liegen, dass wir zusammen Musik machen und wenn er dann glücklich ist, dann nehm ich es auch in Kauf mit einem Bastard wie dir die Bühne zu teilen. Bist du dabei?“ Sein Blick fuhr noch einmal über mein Gesicht, erst ein wenig ungläubig. Wäre ich an seiner Stelle wahrscheinlich auch, denn das war wahrscheinlich die erste richtige Konversation, die wir beide führten. Dann nahm er den Ordner aber entgegen. „Für Haku.“ Ich setzte mein Trademark-Grinsen auf. „Super. Wir müssen nicht so tun als würden wir uns mögen, aber wir sollten uns wie zivilisierte Menschen benehmen, damit das was wird, okay?“ „Hn“ „Ich sehe, du hast dein unheimlich großes Vokabular immer noch nicht erweitert, aber das wird schon noch.“ Ein kurzer Seitenblick auf die Uhr sagte mir, dass mir langsam die Zeit knapp wurde. In einer halben Stunde sollte ich bei Starbuck’s hinterm Tresen stehen und Kaffee und Dounuts verkaufen. „Und was soll ich mit dem Ordner?“ Um seinen Worten mehr Bedeutung zu verleihen wedelte er mit besagtem Teil ziemlich dicht vor meiner Nase rum. Fast zu dicht. Leider nur fast. Hätte er mir nämlich mit dem Ordner eine übergezogen, dann hätte ich eine Ausrede dafür, dass ich ihm seine ach-so-wunderschöne-Fresse eingeschlagen hatte. So musste ich meinen Ärger über seine Arroganz und Hochmut runterschlucken. Bastard. „In zwei Wochen haben wir einen Gig. Könnten ein Album aufnehmen, wenn wir das Ding drehen. Ist also ziemlich wichtig. Das da sind die Songs, die wir bis jetzt haben, du musst die also bis dahin drauf haben. Morgen treffen wir uns für die erste Probe in Kibas Keller. Verstärker und Kabel sind da, wenn du Pedale brauchst, musst du deine eigenen mitbringen. Und natürlich dein Baby. Wär auch nicht schlecht, wenn du dein Repertoire auffrischt. Wir müssen Morgen mal schauen, wie das Zusammenspiel funktioniert. Wenn das nicht geht, dann können wir’s nämlich gleich abhaken. Das kriegen wir in zwei Wochen nämlich nie auf die Reihe und –“ „Du schweifst ab. Komm zum Punkt.“ Mürrisch zog er ein letztes Mal an seiner Zigarette, ehe er sie von sich schnipste. „Die Höflichkeit in Person bist du ja nicht grade. Hat Mama dir nicht beigebracht, dass man andere Leute nicht unterbricht?“ Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Ich weiß ja, dass ich manchmal vom Thema abschweife, aber das ist noch lange kein Grund mich so anzufahren! „Wie dem auch sei, morgen Abend um sechs. Kibas Adresse findest du auf der Klassenliste. Sei pünktlich!“ Damit machte ich kehrt und ging mit schnellen Schritten zur Schule zurück. Jetzt musste ich nur noch Shikamaru überreden, mich zu Starbuck’s zu fahren, damit ich pünktlich kam! Irgendwo ganz weit hinten hörte ich das Auto anspringen und Kies unter schweren Gummireifen quietschen. Und irgendwie wusste ich, dass wir es diesmal auf die Reihe kriegen würden. Irgendwie. Veränderung- Kakashi Nach der Arbeit war ich mit Genma noch in einer Kneipe versackt unter dem Vorwand, Berufliches besprechen zu müssen. Natürlich hatten wir uns einen Sake nach dem anderen in den Rachen gekippt, in vollem Bewusstsein, am nächsten Morgen wieder vor einer Klasse quengelnder, hormongesteuerter Möchtegernerwachsener stehen zu müssen. Es war also ziemlich spät, als ich nach Hause kam und dementsprechend heiter war ich auch. Als ich die Tür zu der Wohnung aufschloss, die ich mir mit meinem Pflegesohn teilte (wir beide waren gegen eine Adoption aus Gründen, die keiner von uns mit dem anderen teilen wollte), bemerkte ich dank meines Alkoholpegels noch nichts Ungewöhnliches. Schon auf Socken erhaschte ich einen kurzen Blick in das Bad und beschloss, erst am nächsten Tag aufzuräumen, da ich in dem Moment viel zu angetrunken dafür war. Dasselbe galt für die Küche. Heute war ich zwar dran abzuwaschen, allerdings habe ich heute Morgen nur eine einzige Tasse Kaffee in diesen vier Wänden getrunken (die immer noch auf der Anrichte stand) und das Chaos, das zwischen Spüle und Esstisch herrschte, ging allein auf Sasukes Konto. Hier fiel mir allerdings etwas Ungewöhnliches auf. Sasuke hatte gekocht. Kein drei Gänge Menü, nur Pasta und Soße, aber das hieß, dass er immerhin freiwillig etwas zu sich genommen hat. Und er hat sogar was für mich übrig gelassen. Nicht so, wie es eine liebende Hausfrau und Mutter tun würde, die darauf gewartet hat, dass ihr Mann endlich von der Arbeit nach Hause kam, während dem Warten aber müde wurde und dann doch ins Bett gegangen ist, ihm aber einen fein angerichteten Teller mit einer kleinen Notiz auf dem Tisch hat stehen lassen. Sasukes Vorstellung von einer „ich hab gekocht“-Notiz waren zwei Töpfe auf dem Herd mit ein paar verschrumpelten Nudeln und einem kleinen Rest Soße darin. Nichtsdestoweniger dankbar nahm ich einen Teller aus dem Schrank und schöpfte mir. Dass Sasuke noch wach war, bezweifelte ich nicht. Zwar war seine Zimmertür geschlossen gewesen und er hatte keinen Mucks von sich gegeben, als ich die Haustür ins Schloss fallen ließ, aber er würde noch nicht schlafen. Es war immerhin erst elf Uhr. Das Verhältnis zwischen mir und Sasuke war sowieso ein Abstraktes. Ich benahm mich nicht wie sein Vater und er nicht, als wäre er mein Sohn. Wir hatten beide unsere eigenen Familien (gehabt) und wollten nicht so tun, als würden wir dem jeweils anderen das ersetzen wollen. Wir waren mehr oder weniger eher eine Wohngemeinschaft. Zwei traurige Entschuldigungen für Existenz, die sich zusammenrotteten um nicht ganz allein zu sein. Oder so. Es gibt eigentlich kein Wort oder keinen Ausdruck dafür, was Sasuke und ich waren. Ich sollte eigentlich eine Autoritätsperson für ihn sein, allerdings habe ich ihn nicht gestoppt, als er sich eines Abends vor fünf Jahren zu mir auf den Balkon setzte und eine Zigarette geraucht hat. Genauso wenig habe ich etwas dagegen gesagt, wenn er sturzbetrunken von einer der berühmten Sabakunofeten kam. Genauso gab es Tage, an denen ich ohne seine Hilfe wohl nicht mehr ins Bett gekommen wäre. Wir balancierten uns aus, stützten uns gegenseitig. Wir haben viel voneinander gelernt und uns gegenseitig immer wieder hoch geholfen. Wir waren also mehr wie Brüder als Vater und Sohn. Auch wenn Sasuke das gar nicht gern hören würde. Nachdem ich aufgegessen hatte wollte ich eigentlich nur kurz mit Sasuke reden und danach ins Bett gehen. Aber so ich kam noch nicht einmal dazu, an seine Zimmertür zu klopfen. Unsere Wohnung ist nicht groß, wirklich. Grade genug für zwei Personen, nice and cozy sozusagen. Obwohl Sasuke allein schon genug Geld besitzt um sich eine Villa mit Bediensteten und allem drum und dran zu leisten und ich persönlich auch nicht der Ärmste bin, haben wir uns entschlossen, ein kleines 3-Zimmer Apartment in der Stadt zu beziehen. Weniger zum Aufräumen. Außerdem haben sowohl Sasuke als auch ich ein komisches Verhältnis zu dem Geld auf unseren Konten: Es sollte nicht unseres sein. Ich stand also vor seiner Zimmertür und hörte etwas, dass ich schon so lange nicht mehr gehört hatte. Sasuke spielte. Einzelne Töne überwanden das Holz zwischen uns, ein zerfetztes, aber bewegendes Stück. Das erste, das ich ihm damals – wie lang ist es her? – beigebracht hatte. Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Ich musste Haku dafür danken, dass er ihn wieder zurückgebracht hatte. Den alten Sasuke. Der Musik machte; bis mitten in der Nacht den Verstärker aufheulen lies, nur für die Musik lebte. Ich wollte nicht beim Lauschen erwischt werden, also rang ich mich dazu durch, ins Bett zu gehen. Es schien, als wäre Sasuke endlich dazu bereit, neu zu beginnen, nicht weiter auf der Stelle zu treten. Irgendwie werden er und ich das alles wieder auf die Reihe kriegen. Schließlich hatten wir Haku. Und Genma. Und diesen blonden Wildfang, der wohl am meisten dazu beitragen würde, dass Sasuke langsam wieder der wurde, der er mal war. Und ich glaubte, auch schon den perfekten Katalysator dafür gefunden zu haben… Anfänge - Haku Ich habe fast vier Monate gebraucht, um Sasuke zu überreden. Vier Monate, mehrere Todesdrohungen, Versprechen und Erpressungen, totales Ignorieren und nie-von-der-Seite-weichen später hab’ ich es geschafft. Wenn ich wirklich ehrlich zu mir bin, dann ging es eigentlich nicht um die Band. Die Jungs hätten auch jemand anderen gefunden. Es ging um Sasuke, und nur um Sasuke. Er muss endlich aus diesem Schneckenhaus raus, in das er sich zurückgezogen hat. Kakashi-san sagt, früher sei er anders gewesen. Offener, fröhlicher. Ich weiß nicht, was passiert ist, weshalb er so kalt und gefühllos wurde. Während den Monaten, die ich ihn kannte, ist er mir wirklich ans Herz gewachsen, denn manchmal hab ich das Gefühl, dass sein früheres, fröhliches Selbst zum Vorschein kommt: Immer nur kurz und wenn du blinzelst hast du es vielleicht schon verpasst. Du musst genau hinschauen bei Sasuke. Er verbirgt sich selbst so gut vor der Welt, vor dir und deinen Augen, dass du fast glaubst, er wäre so ein arrogantes, gefühlskaltes Arsch, das er vorgibt zu sein. Heute, im alten Musiksaal unserer Schule habe ich dieses andere Ich gesehen. Es war da, ganz klar und deutlich. Wir haben alle noch einen langen Weg zu gehen, vor allem Sasuke und Naruto. Aber den ersten, kleinen Schritt haben wir heute getan. Es ist ein Anfang. ~*~ Ist kürzer, hat aber auch seinen Grund: Dazu gehört das Interlude I. Aber das sieht schöner aus in nem extra Kapitel. Lebt damit Feed the feedback monster! Yay! Und vielen vielen Dank für die lieben Kommentare, die ihr mir hinterlassen habt. Um auf eine spezielle Frage zu antworten: Es wird kein NaruxSasu werden! Ihre Beziehung wird rein freundschaftlich bleiben. Ein paar Heteropairings will ich aber reinbringen. Freut euch drauf! zup! fruit Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)