Du und ich von Schreibfee_86 ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Kapitel 5. Mein Engel Er machte einen weiteren Schritt auf sie zu, sie wehrte sich, versuchte ihn zu schlagen und zu beißen. Doch er drückte sich gegen ihren zierlichen Körper und stöhnte erregt. Dann hielt er ihr ein Messer an den Hals. Sofort hielt sie inne und betrachte ihn verschreckt. Seine andere Hand strich über ihr Haar, hinab an ihrem Hals zu ihrer Brust. Angewidert schloss sie die Augen, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie ahnte bereits was dieser Kerl mit ihr vor hatte. Und er würde sie nicht einfach so gehen lassen. „Bitte, nehmen sie meine Brieftasche, meinen Schmuck, aber bitte lassen sie mich gehen.“ Brachte sie mühsam mit zitternder Stimme hervor. „Nein, Schönste, du hast etwas viel Wertvolleres für mich als dein Geld.“ Brachte er keuchend hervor, seine Zunge glitt über ihren Hals, während seine Hand unsanft ihre Brust begrapschte. Van, ihre Gedanken glitten zu jenem Mann, den sie vor Jahren zurückgelassen hatte. Sie hob sich jede Erinnerung an ihn hervor. Sie musste sich ablenken, bis es vorüber war. Sie spürte wie er grob an ihrem Mantel zog, dann hörte sie das Geräusch von reißendem Stoff, er hatte ihre Bluse aufgerissen. Erschrocken zuckte sie zusammen und konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken. Seine rauen Lippen striffen über ihren Hals hinab zu ihrer Brust. Gequält schloss sie die Augen. Seine Hand glitt zu ihrem Gürtel. Mit aller Kraft zerrte er daran, gierig blickte er sie an. „Sieh mich an.“ Forderte er schnaufend. Nur mit Mühe konnte sich Hitomi dazu überwinden, die Augen zu öffnen. Sie blickte in sein Gesicht und konnte die blanke Erregung darin aufblitzen sehen. Ruckartig zog er an ihrer Jeans, wieder wandte sie den Blick ab. „Ey.“ Motzte er und übte mit dem Messer mehr Druck auf ihren Hals aus. Sie spürte den Schmerz und dann die warme Flüssigkeit die an ihrem Hals hinab lief. Angewidert schrie sie auf und tobte unter seinem Griff. Sie wollte ihn von sich stoßen. Doch er war zu stark. Er griff nach ihrer Kehle und drückte sie gegen den harten Müllcontainer, sie spürte das kalte Metall an ihrem Rücken. Ein Zittern glitt durch ihren Körper. Wieder schloss sie die Augen als sie den Reißverschluss seiner Hose hörte. NEIN, schrie es in ihrem Kopf, doch sie war unfähig sich noch einmal wehren. Sie hörte wie Schritte näher kamen, doch sie konnte nicht aufsehen. „EY, verschwinde, das ist meine Party.“ Grollte der Mann und verstärkte seinen Griff um sie. Doch plötzlich spürte sie wie der Druck nach ließ und der Mann von ihr weggerissen wurde. Ihr Peiniger schrie gequält auf. Langsam sank sie an dem Container hinab und schlang die Arme um ihren Körper. Ihr Peiniger schien mit seinem Gegner zu ringen, dann hörte sie einen fluchenden Ausruf und ein schmerzvolles Stöhnen. Sollte sie so durcheinander sein? Sie kannte diese Stimme, sie klang etwas anders, aber dennoch…., aber… das war unmöglich. Dann hörte sie wie jemand davon rannte. Sie hatte schon jegliche Hoffnung aufgegeben, jetzt würde er es zu ende bringen. Jemand kam langsam näher. Dann spürte sie warme Hände an ihren Schultern. Sanft zog er sie hoch. Immer noch hatte sie die Augen ängstlich zu gekniffen. Es wurde ihr eine Jacke oder ein Mantel umgelegt. Behutsam öffnete sie die Augen. Ungläubig blinzelte sie. „Van.“ Wisperte sie leise. „Ja, ich bin es.“ Antwortete er ihr ruhig. Ihr war sein kühler Tonfall keineswegs entgangen. „Bist du in Ordnung, hat er… hat er…? ….Du bist verletzt!“ stellte Van schockiert fest und neigte ihren Kopf zur Seite um die Verletzung besser sehen zu können. „Es geht mir gut.“ Antwortete sie ihm wie in Trance und blickte zu ihm auf. Langsam hob sie ihre Hand an seine Wange. Doch noch bevor sie ihn erreichen konnte, ergriff er sie. „Wir sollten dich nach Hause bringen.“ Sagte er dann und wich ihrem Blick aus. Er ließ sie los und wandte sich zum gehen. Als er sie so plötzlich los ließ, fühlte sie sich als hätte ihr jemand den Boden unter den Füßen weggerissen. „Van.“ Hauchte sie gebrochen und schwankte, ihre Beine zitterten. Sie war so erschrocken über seine Kälte, die er ihr zeigte. Dass er überhaupt hier war, verwirrte sie. Doch bevor sie fallen konnte war er schon wieder da und fing sie auf. Erst jetzt konnte sie ihn genauer ansehen. Eine lange Narbe zierte seine linke Wange, die kurz über dem Auge begann und dann unter seinem Ohr am Hals entlang endete. Er war größer geworden und sah unheimlich gut aus. Doch seine Augen strahlten Schmerz und Kälte aus, wo waren die warmen braunen Augen, die sie so geliebt hatte? „Was tust du hier?“ fragte Hitomi verwirrt, als sie ihre Stimme wieder fand. „Du hast Hilfe gebraucht.“ Sagte er knapp und löste sich wieder etwas von ihr. „Du hast mich nicht vergessen!“ stellte Hitomi fest und plötzlich wusste sie warum er so betrübt war. Er wusste von allem. Von Marcello, von ihrer Ehe, ihrem Sohn. Er war immer bei ihr gewesen. Er hatte sie gespürt. „Es tut mir so leid!“ flüsterte sie und suchte seinen Blick. Doch wieder verbarg er seine Augen vor ihr. Unruhig blickte er umher. Er wollte der Versuchung nicht nachgeben. Sie hatte sich für ein anderes Leben entschieden. Und er hatte nichts dagegen unternommen. Aber dennoch ließ ihn diese Frau nicht los. Van hatte keinen Augenblick lang gezögert als er ihre Angst spürte. Er wusste, dass sie in Gefahr war und sie dachte an ihn. Er fühlte plötzlich ihre Gegenwart. „Van?“ hauchte sie leise. Langsam hob sie erneut ihre Hände. Sie umfasste sein Gesicht und er ließ es geschehen. Er schloss seine Augen und genoss den Moment, ihre warmen, sanften Berührungen zu spüren. „Sieh mich an, bitte.“ Flüsterte sie sanft. Er hob den Blick und sah sie an. „Ich wollte nicht, dass es so kommt.“ Brachte sie traurig hervor. Er sah sie einfach nur an. „Und dennoch ist es passiert.“ War seine Antwort. Ja, sie hatte ihn verletzt. Sie wusste wie er sich fühlte. Er musste sich fühlen als hätte ihm jemand das Herz herausgerissen. Sie hatte ihm das Herz herausgerissen. „Ich wollte zu dir zurückkehren, Van, ich wollte es um jeden Preis, aber es ging nicht. Immer und immer wieder habe ich es versucht.“ Schluchzte sie. „Ich weiß, Hitomi.“ Sagte er dann und strich zaghaft über ihre Wange. „Ich wollte dir das hier zurückgeben.“ Murmelte er und öffnete seine Hand. Der purpurne Anhänger kam zum Vorschein. Überrascht sah Hitomi ihn an. „Nein Van, es war ein Geschenk und ich möchte, dass du ihn behältst.“ Einen Moment zögerte er, dann nickte er jedoch und legte sich das Amulett wieder um den Hals. „Ich habe es nicht zugelassen, ich war es der das verhindert hat.“ Sagte er dann und blickte erneut zu Boden. Ungläubig starrte sie ihn an. „Was?“ hauchte sie verständnislos. „Ich versuche Monatelang zu dir zu kommen und du willst das nicht?“ brachte sie ihre Gedanken hervor. „Du musst doch gespürt haben, wie sehr du mir fehlst, wie sehr ich dich gebraucht habe.“ Schrie sie ihn an. Wild schlug sie auf seine Brust ein. „Das ist nicht wahr.“ Gab sie kraftlos von sich. Er schlang seine Arme um sie und zog sie an sich heran. Tief atmete er ihren Duft ein und verbarg sein Gesicht in ihrem Haar. „Warum.“ Fragte sie ihn dann tonlos. „Liebst du mich nicht mehr?“ war ihre nächste Frage und sie spürte wie sich sein Griff um sie verstärkte. „Sag so etwas nicht, bitte.“ Flehte er sie an. „Was dann, was ist es dann?“ rief sie verzweifelt und blickte ihn fassungslos an. „Hitomi, ich habe dich nicht zurückkommen lassen um dich zu schützen.“ Erklärte er stockend. „Aber wovor denn?“ rief sie verwirrt aus. „Kurz nachdem du Gaia verlassen hattest… es gab einen neuen Krieg. Fanelia, wurde erneut zerstört. Ich hätte es nicht ertragen wenn ich dich dort verloren hätte. Ich wusste, dass du hier in Sicherheit bist. Ich hätte dich erst geholt wenn alles vorbei ist. Doch als es soweit war… ich meine…als ich dann merkte, dass du verheiratet bist und ein Kind erwartest, dachte ich du wärst glücklich.“ Erklärte Van zögernd, sie spürte seinen Schmerz und als sie ihn reden hörte verflog ihr Zorn. „Oh Van!“ hauchte sie und zog ihn wieder an sich heran. Sie presste sich an ihn und schluchzte verzweifelt. „Ich bin aber nicht glücklich.“ Brachte sie weinend hervor. Sie war gerührt davon, dass er sie schützen wollte, doch dadurch war sie in eine andere Falle getappt, die sie nun ergriffen hatte und vermutlich auch nicht mehr loslassen würde. „Ich weiß.“ Antwortete er ihr gebrochen. Es schien alles so ausweglos. Noch eine Zeitlang standen sie eng umschlungen da, bevor er sich langsam von ihr löste und mit seinen Fingern sanft ihr Kinn anhob um ihr in die Augen zusehen. „Niemals werde ich dich vergessen können. Ich liebe dich, Hitomi. Und dennoch können wir nicht zusammen sein, du hast Familie Hitomi, dein Platz ist hier.“ Gab er mühsam von sich, sie spürte seinen Widerwillen ihr so etwas zu sagen. „Komm schon, ich bring dich nach Haus.“ Fügte er ruhig hinzu. Schweigend sah sie zu ihm auf, was sollte sie dazu noch sagen. Sie wollte, dass es einen Weg gab, doch sie sah keinen. Sanft schob er sie vor sich her, bis sie wieder die normale Straße erreicht hatten. Immer wieder blickte sich Van verwirrt um. Es gab hier so viel merkwürdiges Zeug. Doch er ließ sich seine Unsicherheit nicht anmerken. „Ich habe alles zerstört was wir hatten.“ Sagte Hitomi nach einer Weile und starrte auf die Straße. Van ruckte herum und drehte sie zu sich. „Es ist nicht deine Schuld.“ Sagte Van dann. „Vielleicht ist es einfach gekommen, wie es hatte kommen müssen.“ Fügte er hinzu, spürte aber selber, dass er daran nicht glaubte. Er hasste sich dafür, dass er sie hier gelassen hatte. Und dennoch war er froh, dass sie lebte. Hitomi musterte sein Gesicht. „Wie ist das passiert.“ Fragte sie leise und strich zärtlich über die Narbe in seinem Gesicht. „Nicht wichtig.“ Erwiderte er und versank in ihren smaragdgrünen Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)