Du und ich von Schreibfee_86 ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Kapitel 2. 8 Jahre Ihrem Mann war die Nachdenklichkeit seiner Frau nicht entgangen. Sanft legte er ihr einen Finger unter das Kinn und hob es an. „Was ist los?“ fragte er sie besorgt. „Nichts, es ist nur… es ist nichts….., alles in Ordnung.“ Sagte sie dann und überspielte ihre Trauer mit einem Lächeln. „Ihr kommt noch zu spät wenn ihr weiter so rumtrödelt.“ Fügte sie lachend hinzu. Schon war Kaiko im Flur verschwunden und quengelte bereits an der Tür. „Nimm bitte seine Brote mit. Die Tasche ist noch im Auto.“ Sagte Hitomi und bemühte sich nicht niedergeschlagen zu klingen. Nachdem Marcello seinen Sohn sicher im Auto angeschnallt hatte, trat er zu seiner Frau. „Ist auch wirklich alles in Ordnung?“ In seinen Augen spiegelte sich Sorge wieder. „Ja, wirklich. Mach dir keine Sorgen, es geht mir gut.“ Log Hitomi und versuchte ein Lächeln. „In Ordnung.“ Meinte Marcello und akzeptierte, dass seine Frau nicht darüber reden wollte. Niedergeschlagen ging er zurück zu dem silbernen Audi. „Marcello, pass auf dich auf.“ Rief Hitomi ihm nach. Wieder hüpfte sein Herz, immer wenn sie ihn mit ein wenig Zuneigung beglückte, verstärkte sich die Liebe zu ihr nur noch mehr. Immer wieder keimte die Hoffnung in ihm auf. Erst als der Wagen schon längst verschwunden war, ging Hitomi zurück ins Haus und griff nach dem Telefon. Es dauerte eine Weile bis ihre Freundin ans Telefon ging. „Yukari Seraton.“ Meldete sich ihre langjährige Freundin. „Hallo Yukari, ich bin es, Hitomi.“ „Hitomi wie schön, gerade habe ich an dich gedacht.“ Rief ihre Freundin lachend in den Hörer. „Wie geht es dir?“ fragte sie vorsichtig. Auch die Freundin wusste, welcher Tag heut war. „Es geht.“ Hörte sie ihre Freundin antworten. „Acht Jahre nicht wahr?“ fragte sie dann. „Ja, ganze acht Jahre.“ Meinte Hitomi bedrückt. „Hey, was hältst du davon, wenn wir uns heute einen schönen Vormittag machen? Meinte Yukari und wechselte so geschickt das Thema. „Ja, gern.“ „Gut dann treffen wir uns in einer halben Stunde im Lexi’s, in Ordnung?“ Schlug Yukari vor. „Alles klar, dann bis gleich!“ meinte Hitomi. „Ja, bis gleich.“ Antwortete Yukar bevor sie den Hörer auflegte. Hitomi begutachtete ihr Spiegelbild. Sie hatte sich in den letzten Jahren kaum verändert. Bis auf die langen Haare, sah sie sich immer noch wie vor acht Jahren. Ihr Körper hatte nach der Schwangerschaft wieder eine zierliche, weibliche Form angenommen. Doch wenn sie in ihre Augen blickte, kam es ihr vor, als stünde eine Fremde vor ihr. Es schien als wäre jegliche Lebensfreude aus ihren einst so glänzenden, grünen Augen gewichen. Anders als vor acht Jahren, wo sich alle Lebensgeister in ihr, den Herausforderungen dieser fremden Welt gestellt hatten. Vor acht Jahren, die ihr Leben völlig veränderten. Als sie wieder auf die Erde zurückgekehrt war, wollte der Alltag einfach keinen Einklang finden. Immer wieder sehnte sie sich zurück zu ihrem König, der sie mutig beschützt hatte. Immer wieder erinnerte sie sich an ihre erste Begegnung mit ihm. Wie missmutig und verbissen er ihr entgegen getreten war. Ein Lächeln bildete sich auf ihren schmalen Lippen. Er war so misstrauisch gewesen, doch nach und nach, ohne es wirklich zu merken, verband die Beiden auf einmal mehr als nur das Ziel den Krieg zu beenden. Doch als sie wieder auf der Erde war, fühlte sie sich so allein. Vollkommen Fremd. Obwohl dies doch ihr geliebter Heimatplanet war. Doch war das noch so? Die ganze Zeit über in der sie auf Gaia gewesen war, hatte sie sich zurück gesehnt, sie wollte nichts anderes als nach Hause. Doch als dies geschehen war. Empfand sie plötzlich ganz anders. Ihr Leben würde nie mehr das sein, was es einmal war. Und obwohl sie sich in ihren Träumen so nah waren, war es nicht dasselbe. Van war seit ihrer Abreise immer sehr offen zu ihr gewesen. Er hatte sich ihr geöffnet und lies sie an seinen Gefühlen teilhaben. Er vertraute sich ihr an. Doch trotz der Zärtlichkeiten, die sie sich schenkten, war und blieb es ein Traum. Plötzlich hatte sie wieder sein Bild vor Augen. Diese wunderschönen braunen Augen. Sein schwarzes Haar, das in der Sonne wunderbar glänzte. „Ach Van!“ seufzte sie leise. Ein letzter Blick in den Spiegel, dann machte sie sich auf den Weg. Sie griff ihre Schlüssel und schloss die Haustür hinter sich. Sie lief den kurzen Weg durch den Park, dann konnte sie ihre Freundin schon auf der anderen Straßenseite, vor dem gemütlichen Lokal stehen sehen. Übermütig hob Yukari den Arm und begrüßte ihre Freundin. Hitomi erwiderte die freundliche Geste und überquerte dann die Straße. Gemeinsam betraten sie das Lokal. Nachdem sie sich einen Platz ausgesucht hatten musterte Hitomi ihre Freundin eindringlich. „Du siehst gut aus.“ Sagte sie dann und lächelte sanft. Yukari lächelte ihr dankbar entgegen. „Ich fühle mich wie ein Pinguin, ich kann nur noch watscheln. Und mein Rücken wird mein Ende sein.“ Meinte sie dann und verdrehte dramatisch die Augen. Als Hitomi ihren Gesichtsausdruck musste sie lauthals loslachen. Yukari musterte ihre Freundin zufrieden. Endlich sah sie ihre Freundin wieder Lachen. „Lass uns was bestellen, ich bin unheimlich hungrig. Auf das der Bauch noch runder wird.“ Sagte Yukari vergnügt und grinste Hitomi an während sie über ihren gewölbten Bauch strich. „Es dauert ja nicht mehr lang.“ Gab Hitomi besänftigend zurück und legte ihre Hand auf die ihrer Freundin. „Wann kommt Amano denn zurück?“ fragte Hitomi neugierig. „Tja, so wie es aussieht wird er zur Geburt unseres Kindes nicht einmal in Tokio sein. Diese blöden Manager halten ihn in den USA an eisernen Ketten. Ein Auftrag nach dem anderen.“ Antwortete Yukari traurig. „Mach dir keine Sorgen, ich bin für dich da, in Ordnung?“ schlug Hitomi vor und strich liebevoll über die Hand ihrer Freundin. Diese nickte dankbar. „Was darf es denn sein?“ eine der Kellnerinnen unterbrach das Gespräch der Freundinnen höflich. „Ich hätte gern einen Milchkaffee und ein Stück Schokoladentorte.“ Sagte Yukari und grinste Hitomi an. „Für mich nur einen Milchkaffee bitte.“ Antwortete Hitomi der Kellnerin. Nachdem diese gegangen war beugte sich Yukari ein Stück zu ihrer Freundin hinüber. „Das ist der Vorteil am Schwanger sein. Man kann soviel in sich hineinstopfen wie man will.“ Meinte Yukari und zuckte wissend mit den Augenbrauen. Wieder musste Hitomi lachen. Ihre Freundin war wirklich das beste Trostpflaster an diesem Tag, welches Hitomi bekommen konnte. Doch dann wurde sie wieder ernst. „Marcello wünscht sich ein weiteres Kind.“ Sagte sie leise und starrte auf die Kerze, dessen Flamme zu flackern begann. Überrascht hob Yukari die Augenbrauen. „Und wie geht es dir dabei? Möchtest du das auch?“ fragte Yukari behutsam nach. „Ich fürchte er denkt, dass er damit unsere Beziehung, was auch immer das sein mag, verbessern kann. Das ich mich doch noch in ihn verliebe.“ Erwiderte Hitomi leise, dann blickte sie in die Augen ihrer Freundin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)