Tenjo-Tenge: Hass und Liebe von Anticia ================================================================================ Kapitel 10: 9. Kapitel: Namy freundet sich mit ? an --------------------------------------------------- 9. Kapitel: Namy freundet sich mit ? an Das Wochenende brach mit einem sonnigen Tag an. Namy stand vor dem Badspiegel und betrachtete sich darin. Sie stellte fest, dass sie schrecklich aus sah. Dunkle Augenringe umringten ihre Augen, die Haare waren ungewaschen und sie war seit zwei Tagen nicht mehr duschen. Die Schülerin war die letzten Tage nicht in der Schule gewesen. Stattdessen hatte sie sich zu Hause eingeschlossen, mehrere Taschentuchpackungen geleert und Schokolade in sich hinein gestopft. Doch das sollte heute ein Ende haben. Es brachte ihr schließlich nichts zu Hause herumzusitzen und Däumchen zu drehen. Also huschte sie in die Dusche. Nachdem Namy sich wieder hergerichtet hatte, machte sie noch ihre Wohnung sauber. Dann öffnete sie ihre Wohnungstür und eine Packung Milch stand davor. Sie hob es auf und ging zu Chiakis Wohnung. Zaghaft klopft sie an die Tür. Nichts rührte sich. Namy setzte nochmal an zu klopfen, in diesem Moment hörte sie Schritte von der anderen Seite und die Tür wurde aufgezogen. „Guten Morgen!“, begrüßte Chiaki sie. „Hallo Chiaki. Ich bring dir die Milch zurück. - Aber ich denke, dass du die nicht mehr Trinken kannst.“, sagte Namy und lächelte sie entschuldigend an. „Namy“, umarmte Chiaki sie stürmisch. „Du bist wieder unter den Lebenden. Komm doch rein.“ Zusammen gingen sie in die Küche und mussten feststellen, dass die Milch tatsächlich nicht mehr zu genießen war. „Chiaki ich muss mich entschuldigen.“, redete Namy los. Chiaki sah sie mit einem fragenden Geschichtsausdruck an. „An dem Abend, wo Bunshichi bei euch war und ich nach der Milch gefragt hatte. Ich habe mich da total bescheuert aufgeführt. Meine Nerven waren mit mir durchgegangen, an dem Tag war alles zu viel für mich.“, erklärte Namy. „Ihr habt euch bestimmt Sorgen gemacht, dass ich mich nicht gemeldet habe, aber ich musste erst mal mit mir ins Reine kommen und über einige Dinge nachdenken.“ „Also zuerst nehme ich deine Entschuldigung an. Dass wir uns Sorgen um dich gemacht haben, ist doch klar, immerhin sind wir doch Freunde. Aber mach dir darüber keine Gedanken. Du solltest dir lieber überlegen, was du gegen die Kerle machst die dich bedrohen. Ich habe mit Bob schon darüber geredet, er kann dich zur Schule hin und zurück mitnehmen. Er hat auch mit Maya gesprochen, du kannst gerne beim Kampftraining mitmachen, zwecks Selbstverteidigung, versteht sich.“, erzählte Chiaki und sah Namy aufmunternd an. „Danke! Macht das Bob aber nichts aus mich jeden Tag zur Schule zu kutschieren?“, fragte Namy vorsichtig nach. „Ach wo, das macht mir nichts aus.“, stand auf einmal Bob hinter ihr, legte seinen Arm um ihre Schulter und grinste sie an. „Woher …?“, sprach sie nicht zu Ende, denn erst jetzt registrierte sie, dass Bobs Haare nass waren und er nur ein Handtuch um seine Hüfte trug, da er duschen war. Namy errötete leicht. „Hier, was zu Trinken für dich.“, stelle Chiaki ein Glas Orangensaft vor sie hin. „Eine andere Sache solltest du auch noch erledigen, nämlich dich bei Bunshichi entschuldigen. Er hat es wirklich nur gut gemeint, als er die Kerle verdroschen hatte. Und auch er hat sich Sorgen um dich gemacht. Bunshichi hat bei Bob immer nachgefragt wie es dir geht und das es ihm leid tut, dass er so gehandelt hat. Obwohl gerade er sich nicht schuldig fühlen sollte.“, sah Bobs Freundin Namy eindringlich an. „Ich weiß Chiaki. Ich habe es auch vor. In den letzten zwei Tagen habe ich viel darüber nachgedacht und bin zum Entschluss gekommen, dass ich mich falsch gegenüber Bunshichi verhalten habe.“, blickte sie betrübt in ihr Glas. „So, da hätten wir das geklärt. Was machen wir jetzt?“, fragte Chiaki. „Heute ist schönes Wetter, wie wäre es mit Fahrrad fahren?“, schlug Namy vor. Bob und seine Freundin schauten sich an und nickten zustimmend. Sie bereiteten die Fahrräder vor, packten eine Picknickkorb und los ging die Fahrt. ………………………………………………………………………………………………………………… Ein neuer Schultag brach an. Namy saß hinter Bob auf seinem Motorrad und fuhren zur Todo-Akademie. Dort trafen sie auf Soichiro, der Namy stürmisch begrüßte. „Endlich können wir um Unterricht wieder schlafen“, sagte er. Darauf bekam er Namys Schultasche ins Gesicht geschleudert. „Das war doch nur ein Scherz.“, erwiderte er lachend. Zusammen lief das Dreiergespann in den Unterricht. Namy brauchte nicht lange warten bis Soichiro einschlief. Die ersten Stunden vergingen schnell. Danach trennten sie sich. Bob und Soichiro mussten die nächsten zwei Stunden Nachsitzen. Namy hatte dagegen Frei. Die Schülerin lief zu ihrem Schließfach und gab ihre Zahlenkombination ein. Die Spinttür wollte trotzdem nicht aufgehen. Sie zog nochmal kräftig daran. Im gleichen Moment bog Bunshichi um die Ecke. Er erblickte Namy und wollte wieder zurückgehen, als er ein Summen hörte. Tawara hielt in seiner Bewegung inne und schaute nochmal zu Namy. Sie hatte die Tür jetzt aufbekommen und das Geräusch kam aus ihrem Spint. Die Schülerin wollte gerade ein Buch aus dem Fach heraus holen, als sie ein Klacken hörte. Sie runzelte die Stirn und just in diesem Augenblick wurde sie vom jemanden umgerissen. Nun lag Namy mit dem Rücken auf den Boden und über ihr war Bunshichi, der sich gerade auf seine Knie aufrichtete. „Alles okay bei dir? Das war ganz schön knapp.“, sagte er besorgt. Namy sah ihn verwundert an, und sah das er an der rechten Wange leicht blutete. Dann schaute sie auf die gegenüberliegende Wand ihres Spintes und erschrak. In der Wand steckten mindestens fünf Wurfmesser. Die anscheinend aus ihrem Schließfach geschossen kamen. Erst dann antwortete sie: „Ja, danke! Du blutest.“ „Ist nur ein Kratzer.“, stand Bunshichi auf und reichte ihr die Hand. Namy ergriff diese und ließ sich hochhelfen. Eine Sekunde lang standen sie sich stumm gegenüber, bis die Schülerin das Wort ergriff. „Bunshichi, ich muss mit dir reden.“, sagte sie leise. „Um was geht es?“, fragte er kühl, blickte sie aber erstaunt an. „Es tut mir leid, wie ich mich bei unserem letzten Zusammentreffen verhaltet habe. Ich weiß, dass du es nur gut gemeint hast. Leider ist mir das erst in den letzten Tagen klar geworden. Nimmst du meine Entschuldigung an?“, sagte Namy etwas kräftiger. „Nur unter einer Bedingung.“, sagte er und wendete sich zu Namys Spint. „Und diese wäre?“, hakte die Schülerin nach und gesellte sich neben ihn. „Ich nehme deine Entschuldigung nur an, wenn du mich nicht mehr hasst. Ach ja noch was, du sollest die einen andern Spint zulegen.“, nahm er Namys Bücher aus dem Schließfach und überreichte sie ihr. Dann ging Bunshichi zur Treppe, die zum Dach hinaufführte. Ohne Aufforderung lief sie ihm hinterher. >Ich soll ihn nicht mehr hassen. Was ist das denn für eine Bedingung? <, fragte sie sich selber. Jetzt standen beide auf den Dach und schaute über den Schulhof. „Ich bin einverstanden.“, wendete sie sich zu Tawara. „Gut. Ich nehme deine Entschuldigung an.“, sagte er, zündete eine Zigarette an und ein zufriedenes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Gut, dann geh ich mal. Man sieht sich.“, machte sie sich auf die Suche nach einem neuen Spint, nachdem sie alles der Schulsekretärin erklärt hatte, was geschehen war. …………………………………………………………………………………… Die weiteren Stunden waren auch schnell vorbei und Namy ging zu ihrer ersten Trainingsstunde im Dojo. Zuerst waren Aufwärm- und Dehnungsübungen an der Reihe. Danach sollte Namy erstmal zeigen, was sie überhaupt konnte. Maya wählte Soichiro als Gegner für sie aus. Beide stellten sich in Kampfposition. Nagi wies mit einen Wink Namy auf, als erstes anzugreifen. Dies tat die Schülerin auch. Ohne Vorwarnung versetzte sie dem blondhaarigen Stachelkopf ein Schlag auf die Nase. Soichiro knallte dadurch auf den Boden. Einen Moment herrschte Stille.- Dann erfüllt ein lautes Lachen den Raum, welches von Bob kam. „Was lachst du so dämlich?“, fragte Soichiro darauf. „Du hättest Mal dein Gesicht sehen sollen. Einfach zum Brüllen.“, erwidert Bob lachend. „Halts Maul! Dass sie so hart zuschlagen kann, hab ich nicht gewusst. Woher denn auch?“, sagte der Blonde eingeschnappt. „Ich wusste es schon, dass sie reinhauen kann. Oder hast du vergessen wie sie beim Volleyball den Ball in den Boden gerammt hatte?“, erklärte Bob. Soichiro Gesicht verzog sich zu einer Grimasse und er trat herausfordernd auf Bob zu. In kürzester Zeit entbrannte ein Streit zwischen den beiden. Namy stand mit offenem Mund da und schaute dem Szenarium zu. Doch dann schritt Maya ein und versetzte die beiden mit ihrem Kendo, was aus Bambus-Lamellen bestand, einen Schlag auf den Kopf. „AUA“, schrien Bob und Soichiro zu gleich. Die Jungs ernteten einen strengen Blick von Maya, der alles sagte. Bob setzte sich hin und Nagi stellte sich Namy gegenüber. Der Kampf ging weiter. Diesmal griff Nagi an. Namy wich dem ersten Schlag aus und parierte den zweiten gerade so. Dann verspürte die Schülerin ein Schmerz in der Bauchgegend und sie krümmte sich zusammen. Soichiro hatte sie mit dem dritten Schlag getroffen. Luftholend rappelte Namy sich auf und stellte sich in Kampfposition. Von solch einem Schlag ließ sie sich nicht unterkriegen. Der Trainingskampf ging weiter und Namy musste viele Schläge einstecken. Schließlich lag sie erschöpft auf dem Boden. Namy hörte nicht einmal mehr, dass Maya den Kampf für beendet erklärte. Namy setzte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und atmete mehrmals tief ein und aus. Eine Hand wurde ihr hingestreckt, welche sie dankend annahm und ergriff. Sie wurde von Bob hochgezogen. Im ersten Moment drohte die Schülerin umzukippen, aber Bob stütze sie. Wenige Sekunden später konnte sie dann auch wieder laufen. „Namy ich möchte gerne mit dir sprechen.“, winkte Maya die Schülerin zu sich herüber. „Also, ich habe dich beim Kampf beobachtet. Du bist stark, hast Ausdauer, für deine Verhältnisse bist du auch schnell, aber es mangelt eindeutig an der Technik. Gegen einen Gegner könntest du gewinnen, aber sobald ein Feind mehr auftaucht, wirst du verlieren. Komm bitte morgen nach der Schule wieder zum Training, wir werden dann mit den Grundlagen beginnen.“, sagte Maya und verließ den Raum. Namy begab sich langsam zu den Duschen und dachte über das gerade Gesagte nach. ……………………………………………………………………………………………………………. Währenddessen wurde Bunshichi in das Büro des Executive-Komitees gerufen. Wiederwillig folgte er der Aufforderung. Er trat in das Büro hinein, wo bereits die anderen Mitglieder auf ihn warteten. Tawara ging zum Fenster, lehnte sich auf die Fensterbank und hörte mit einem halben Ohr dem Gesprächen zu. „Bunshichi, was hältst du davon?“, wurde er, Stunden später, von Emi Isuzu angesprochen. „Von was?“, gähnte er zurück. „Hast du überhaupt zugehört?“, ballte Emi ihre linke Hand zur Faust. „Es geht darum, ob wir die Schüler der Kazua Akademie noch beobachten sollen oder nicht?“ „Macht doch was ihr wollt. Ich gehe, das ist einfach zu öde.“, verließ Tawara das Zimmer. Er lief die Treppen hinunter und gelangte ins Freie. Bunshichi lief den Weg entlang zum Schultor und er sah von Weiten, dass Namy, Bob und der Stachelkopf am Tor standen und diskutierten. Gemütlich ging er auf die Gruppe zu. „Hey Leute!“, begrüßte er sie, „Was diskutiert ihr denn so ausgiebig?“ „Hallo Bunshichi.“, begrüßte Namy ihn. „Ach der alte Knacker.“, sagte Soichiro knapp. „Mh Bunshichi?“, sagte Bob. „Wir haben ein Problem, ich kann Namy heute nicht nach Hause bringen, weil ich mit ihm“, er zeigte auf Nagi, „Heute beim Hausmeister mit helfen sollen. Namy will aber nicht so lange warten.“, erklärte er weiter. „Das ist doch kein Problem. Ich bring sie nach Hause.“, schlug Bunshichi vor und legte einen Arm um Namys Schulter. „Ob das eine gute Idee ist?“, zweifelt Soichiro den Vorschlag an. „Wenn Namy nichts dagegen hat?“, sah Bob die Schülerin an. „Es geht ja nicht anders.“, meinte sie. „Spitze!“, sagte Tawara und lächelte Namy an. „Dann werden wir mal losgehen. Ich pass auf sie auf.“, zog er sie mit sich und beide waren um die Ecke verschwunden. Soichiro sah misstrauisch aus, aber sagte dazu nichts. Bob hat seinen Blick mitbekommen und meinte: „Das wird schon klappen. Er ist gar kein schlechter Kerl.“ ……………………………………………………………………………………………………… Namy und Bunshichi liefen stumm nebeneinander her. Tawara blickte die Schülerin ab und zu mal an, aber sie schaute immer nur gerade aus. Er stellte aber fest das auf ihrem Gesicht ein leichtes Lächeln lag. Sie hatten schon die Hälfte des Weges hinter sich, als Tawara sie ansprach. „Kann es sein Namy, das du nicht viel redest?“, darauf erhielt er nur ein Schulterzucken. „Komisch, wenn du sauer bist redest du durchweg.“, stellte er fest. Wieder kommentierte Namy dies mit einem Zucken ihrer Schultern. „Kannst du wenigsten auf meine Fragen mit Ja oder Nein antworten?“, fragte Bunshichi scherzhaft. „Ja, warum?“, antwortete sie und beiden fingen an zu grinsen. „Warum? Naja damit ich deine schöne Stimme hören kann.“, klärte er sie auf. Darauf erwiderte die Schülerin nichts, aber ihre Wangen färbten sich leicht rot, was Bunshichi natürlich mitbekam. „Du bist es nicht gewöhnt Komplimente zubekommen?“, versuchte er das Gespräch im Laufen zu halten. „Stimmt.“, antworte sie leise. „Wir sind da!“, sprintete sie die Außentreppe hoch und Tawara hinter her. „Warte Namy, lass mich zuerst reingehen.“, stoppte er sie. „Ich glaub kaum …“, konnte sie den Satz nicht zu Ende sprechen. „Sicher ist sicher.“, unterbrach Bunshichi sie. Also ging er zuerst in ihre Wohnung und schaute sich um. „Es ist alles sauber.“, lehnte er sich an den Türrahmen. „Wirst du morgen wieder von Bob mitgenommen oder soll ich dich abholen?“ „Bob nimmt mich mit.“, antwortet Namy, „Danke das du mich nach Hause gebracht hast.“, lächelte sie ihn in zaghaft an. „Keine Ursache, eine Schönheit wie dich zu beschützen ist doch selbstverständlich.“, schaute er sie an und bemerkte, dass ihre Wangen noch röter wurden. Dann ohne Vorwarnung fasste er mit seiner rechten Hand sanft ihr Kinn, zog es leicht nach oben und küsste Namy. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, aber sie empfand es als angenehm. Schließlich endete der Kuss. „Na dann bis morgen. Bye.“, verabschiedet sich Tawara. Namy stand noch wie angewurzelt zwischen dem Türrahmen und kam langsam zur Besinnung. Als sie wieder ihre Gedanken klar fassen konnte, verzog sich ihr Gesicht zur einer finsteren Mine. „Aaarg, dieser Blödmann.“, schlug sie wütend die Tür hinter sich zu. TBC LG Anticia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)