Hated, doomed, Deified - Gehasst, Verdammt, Vergöttert von DaddysNightmare ================================================================================ Kapitel 6: The race oder: Nachts im Selfkant -------------------------------------------- Name: Hated, Doomed, Deified – gehasst, verdammt, vergöttert Autor: DaddysNightmare Kapitel: 6/15 Warnung: keine Song: AC/DC – Thunderstruck http://youtube.com/watch?v=zvoeeq-BH4w “Went down the highway Broke the limit, we hit the town Went through to Texas, yeah Texas And we had some fun We met some girls Some dancers who gave a good time Broke all the rules, played all the fools Yeah, yeah, they, they, they blew our minds” Chap 6: The Race oder: Nachts im Selfkant Angespannt saß Georg in seinem Jetta, fuhr bis zur aufgesprühten Startlinie. Sein Gegner blickte ihn durchs heruntergekurbelte Fenster an, grinste hämisch und ließ provokativ den Motor aufheulen. Doch wirklich beeindrucken ließ Georg sich davon nicht. Eher genervt verdrehte er die Augen, trat im Leerlauf ebenfalls mehrere Male aufs Gaspedal. Ein zierliches Mädchen, Tom schätzte sie auf etwa 17, tauchte zwischen den beiden Wagen auf, stellte sich dicht davor und hob ihren Arm. Ein weißes Taschentuch flatterte im Wind, dann lies sie es fallen und gab so das Signal zum Start. Ehe Tom und Bill sich versahen, waren beide Fahrzeuge auch schon in einer Rauchwolke verschwunden. Die anderen Zuschauer hechteten den Wagen noch ein paar Meter, begleitet von ohrenbetäubendem Gegröle, hinterher. Gustav, Bill und Tom folgten der Menge eher gemächlich, wobei Bill seinen Blick gen Boden gerichtet hatte und immer wieder den Kopf schüttelte. Gustav beachtete den Jüngeren nicht weiter, sondern hielt Ausschau nach den Wagen, speziell nach Georg und grummelte immer wieder was in seinen nicht vorhandenen Bart von wegen, er müsse die Gänge schneller hintereinander reinhauen und den Motor bis zum Anschlag ziehen. Doch den Dreadhead interessierte das in diesem Moment nicht wirklich, vielmehr war sein Augenmerk auf Bill gerichtet, der sich mehr und mehr von der johlenden Meute abwandte und sich auf den Weg zu seinem Lupo machte. Tom folgte ihm, holte ihn schließlich auf halbem Weg ein. „Okay Bill, was ist los?“ Doch der Schwarzhaarige lachte nur gekünstelt auf. „Was los ist? Alles ist vollkommen in Ordnung! Bis auf dass Georgs Gegner hier Daddys bester Freund ist, Georg ihn furchtbar abziehen wird und dann heut Nacht, okay wenn er Glück hat und unser Vater sturzbesoffen ist, erst morgen, tierisch eins auf die Fresse bekommt, ist alles völlig okay! Doch ehrlich Tom! Alles super!“ Bill war den Tränen, auch aus Angst vor dem Kommenden, nahe, wollte sich an Tom vorbeischieben und sich zu Gustav gesellen, der nun mit Argusaugen das Tun seines Freundes auf der Rennstrecke beobachtete. Doch Tom hielt ihn sachte, aber dennoch bestimmend am Arm fest und zog ihn wieder zurück, umfasste das Kinn und zwang ihn so, ihm direkt in die Augen zu schauen. „Bill jetzt warte doch! Was soll das? Ich hab dich nur etwas gefragt! Das ist mit Sicherheit doch kein Grund um hier so auszurasten! Wieso lässt er das zu? Warum lässt er sich von dem alten Sack denn so zusammenschlagen?“ „Lass mich endlich los verdammt!“ Gustav hörte den kleinen Bruder seines Geliebten zetern, verdrehte entnervt die Augen und wandte sich den Beiden kurz zu. „He Filzlaus! Loslassen! Klärt das gleich!“ Doch Tom dachte nicht im Traum daran, sein Gegenüber loszulassen. Vielmehr wollte er eine Antwort erhalten. Bill schaffte es, sich aus Toms festem Griff zu lösen. „Du hast doch nicht den Hauch einer Ahnung dessen, was bei uns abläuft! Lass es einfach gut sein, Tom!“ zischte Bill ihm nur zu, schob seine Hände tief in die Hosentaschen und ging zu Gustav. „Und? Wie sieht‘s aus?“ Der Blonde warf noch einen abschätzenden Blick zu dem Dreadhead, drehte sich dann aber wieder gen Rennstrecke, auf der Georg gerade, mit extrem großem Vorsprung, über die Ziellinie fuhr. „Noch Fragen, Tuffi? War doch klar, oder?“ Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen schritt er auf Georg zu, als dieser gerade aus dem Wagen stieg und sich umjubeln ließ, was Gustav ziemlich missfiel, da zwei, in seinen Augen billige Flittchen, sich seinem Freund an den Hals warfen. „Miauuuu! Hier riecht‘s nach Fisch! Macht nen Abflug Ladies, oder ich zeig euch, wie mein Daimler von unten aussieht.“ Georg konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Wusste er doch, dass sein Herzkönig unwahrscheinlich eifersüchtig war, aber dennoch liebte er es, mit dem Feuer zu spielen. „Sie wollten mir nur gratulieren, okay? Und außerdem…“ „Außerdem können sie das auch aus sicherer Entfernung von 20 m tun, Georg. Okay? Fein, hätten wir das geklärt.“ Der Wagen des Gegners hielt neben den Beiden an. Der Besitzer des grünen Kadett GTI stieg aus und kam mit einem breiten Grinsen auf Georg und Gustav zu. „Ich hätte dich fast geschlagen Junge! Fast. Es fehlte nur noch ein kleeeeines Stückchen.“ Die Menge brach in schallendes Gelächter aus. Der Braunhaarige jedoch zog nur eine Augenbraue in die Höhe, löste sich von seinem Liebsten und ging gemächlich langsam auf den Kadett zu. „Es ist vollkommen egal, ob man einen cm oder einen Kilometer Vorsprung hat, gewonnen ist gewonnen. Du hattest nicht eine Sekunde deine Schmodderkiste hier unter Kontrolle. Weder ordentlich mit Zwischengas geschaltet, so wie es sich eben gehört, noch hast du das Prinzip deines Lachgasanlage verstanden. Es hätte dir fast die Bodenbleche weg gehauen. Und da sagt der, er hätte mich fast geschlagen.“ Er wollte gerade was erwidern, wurde aber von einem der Zuschauer unterbrochen. „Oha Jungs! Wir bekommen Besuch! Bullen, Bullen und noch mal Bullen!“ Tom, der immer noch abseits stand, schaute sich panisch um und ehe er genau begriff, was überhaupt los war, brach die absolute Panik aus und alle sprangen in ihre Wagen und verließen fluchtartig das Gelände. Bill schnappte ihn am Arm, zog Tom unsanft hinter sich her, bugsierte ihn in den Lupo, startete den Motor und fuhr mit quietschenden Reifen ebenfalls davon. Erst jetzt begriff der blonde Dreadhead, was überhaupt los war. „Wo kommen die denn jetzt auf einmal so plötzlich her?“ Doch Bill antwortete nicht, sondern fuhr rasant Richtung holländische Grenze. „Okay, dann sag mir wenigstens, wohin wir jetzt fahren.“ Bill schaute in den Rückspiegel, schmunzelte als er sah, dass die Polizeifahrzeuge immer weiter hinterher hingen. „Wirst du schon noch sehen. Keine Bange.“ ‚Ja. Ja das beruhigt mich ungemein.’ Tom seufzte resignierend und ließ sich tief in den Sitz sinken. Das mit dem pünktlich zu Haus sein hatte sich dann wohl erledigt. Nach ca. einer halben Stunde hatte Bill das Ziel für diese Nacht erreicht. Eine alte, ungenutzte Lagerhalle irgendwo im Nirgendwo. Langsam fuhr er hinter das Gebäude, stellte den Motor ab und stieg, zusammen mit Tom aus dem Auto und betrat die Halle. „Hier ist unser so genanntes Versteck. Hierhin flüchten wir immer, wenn die Bullen uns auf den Fersen sind. Gustav und Georg werden bestimmt auch gleich hier auflaufen.“ Doch eine SMS, geschickt von seinem Bruder, belehrte ihn eines Besseren. ‚Sind in Venlo. Ist besser, laut Gustav, wenn wir nicht alle zusammen irgendwo hocken. Außerdem will er mir noch was zeigen. Ich frag mich nur, ob ein Adrenalinkick heute nicht schon gereicht hat *fg* Stell nichts Blödes an und kleb Tom nen Pflaster auf den Mund. Georg’ „In Venlo? Was zur Hölle wollen die in Venlo?“ Fragend schaute Tom zu Bill. „Wer oder was ist Venlo? Und Bill, wo genau sind wir hier? Weißt du, ich häng gern mit euch ab, wirklich. Vor allem mit dir, aber das kann ich knicken wenn ich nich zeitig daheim bin. Meine Tante reißt mir den Kopf ab und…“ „Ssscht.“ Bill, der gerade die Nummer von Toms Tante im Handy eingetippt hatte, hielt ihm die Hand vor den Mund. „Hallo Frau Schneider? Ja ich bins, Bill. Nee ist alles okay mit Tom. Ist halt nur so; wir haben eben DVDs angeschaut…nein, nein wir wollten erst feiern gehen aber irgendwie war uns nicht danach und…ja genau. Na auf jeden Fall ist Tom vorhin eingeschlafen und… kann er nicht hier schlafen? Ich würd ihn nur ungern weck….ah ja danke. Wunderbar. Danke. Ciao.“ Triumphierend blickte er Tom an, nahm langsam die Hand von dessen Mund. „Bin ich gut, oder bin ich gut?“ Erst nickte der Blonde nur langsam, ließ seinen Kopf dann durch das riesige, leer stehende Gebäude schweifen und schüttelte dabei dann den Kopf. „Und wie lang hast du vor hier zubleiben?“ Bill, der gerade in einer Ecke eine Matratze und zwei Decken, die noch relativ neu aussahen, hervorkramte, drehte sich zu Tom. „Wir? Wir bleiben die ganze Nacht hier, bis sich das da alles wieder beruhigt hat, bzw. bis Gustav grünes Licht gibt.“ Bei dem Namen verdrehte Tom abermals die Augen. Gustav hier, Gustav da… „Sag mal Bill, tanzt eigentlich hier jeder und alles nach Gustavs Pfeife? Warum hört ihr alle auf den? Wo kommt er überhaupt her?“ „Gar nicht neugierig, hm? Komm her, ich erzähl‘s dir.“ Er ließ sich auf die Matratze nieder, zog sich die Schuhe aus und klopfte mit der flachen Hand auf den freien Platz neben sich, woraufhin Tom sich zu ihm gesellte. „Weißt du… Gustav ist…na Gustav eben. Seine Familie kommt aus Russland und sein Onkel gehört der Mafia an, die ca. 500 km von unserem Örtchen weg, hier ihr Gebiet hat, halt tätig ist. Irgendwie so etwas. Genau weiß ich das nicht. Selbst Georg weiß es nicht genau. Auf jeden Fall wollte sein Onkel nicht, dass Gustav in seiner Nähe bleibt. Wollte ihn eben aus der Gefahrenzone bringen. Joah und deswegen ist er hier und spielt hier unten ein bisschen Mafiaboss. Und so ziemlich alle gehorchen ihm, weil sie Angst vor ihm haben.“ Tom hörte Bill, der sich nun enger an ihn gekuschelt hatte, weil er angeblich fror, aufmerksam zu. „Aha. Und dein Bruder, hat der auch Angst vor ihm?“ Der Schwarzhaarige schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Nein, er hat keine Angst vor ihm. Er liebt ihn.“ Der Dreadhead sagte darauf nichts. Wusste auch nicht, was er dazu sagen sollte. Tom dachte noch lange über das Geschehene nach. Sicher, er war so einiges gewohnt, schließlich kam er aus Berlin. Aber dennoch haute ihn das Alles hier ein wenig von den Socken. Von der Müdigkeit dann schlussendlich doch übermannt, fiel er, so wie Bill kurz zuvor, in einen ruhigen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)