Besser, wir beenden es! von robin-chan ================================================================================ Kapitel 1: "Ich liebe dich trotzdem!" ------------------------------------- „Verdammt! Rede endlich mit mir!“ Keine Antwort. Kein Blick. Keine gottverdammte Reaktion. Minuten des Schweigens. Warum spricht sie nicht mit mir? Wenigstens ein Zeichen. Es gibt Tage, da bewundere ich sie für diese Ruhe, aber nicht jetzt, nicht wegen dieser Sache, nicht wegen uns – okay, das für sie zerbrochen ist – dennoch, sie kann nicht tun als hätten diese Worte keinerlei Wirkung auf mich. Sie kann nicht tun, als wäre nichts passiert! „Was genau hast du nicht verstanden?“ Erst lässt sie mich ein paar Minuten warten und dann stellt sie mir solch eine bescheuerte Frage?! Was ich nicht verstanden habe?! Wenn sie es genau wissen will, ALLES! „Weißt du was? Du kannst mich mal!“ Es ist wohl besser, wenn ich erst einmal versuche mich selbst zu beruhigen, sonst bringt dieses Gespräch nicht sehr viel, weder ihr und schon gar nicht erst mir selbst. Ich versteh es einfach nicht, will ich es überhaupt? Natürlich nicht! Wieder keine wirkliche Reaktion. Ihr Blick ist auf das Buch in ihren Händen gerichtet. Nur diese Geste reicht aus, um mich noch mehr zu brechen. Hat es ihr Spaß gemacht? Wollte sie einfach nur sehen, dass auch diese temperamentvolle, diese hitzige, diese Geldgierige, diese… diese… Scheiße! Dieses Gespräch – darf man es überhaupt ein solches nennen? – liegt gerade einmal zwei Tage zurück und ich fühle mich keinen Deut besser. Warum auch? Noch immer nicht kenne ich die Hintergründe für unsere Trennung. Unsere Trennung… ich hab nicht daran gedacht, dass ich jemals diese Worte denken würde, schon gar nicht nachdem, was wir alles durchgestanden haben. Es hat nicht lange gedauert bis sie mein Herz erobert hatte, noch weniger Zeit braucht es, um jenes zu zerbrechen. Es waren nur drei, kleine, eigentlich nicht ganz so große Worte. Sie haben ausgereicht um zu sorgen, dass meine Welt stehengeblieben ist. Just in dem Moment, in dem sie mir offenbart hatte, dass sie unsere Beziehung beenden will. Es ist, als drehe sich für den Rest die Welt weiter und ich kann nur zusehen, während meine sich einfach nicht mehr bewegen will. Robin ist teilweise zu meiner Welt geworden. Sie war da, jede Nacht, wenn ich diese Träume hatte. Sie war da, wenn es mir nicht gut ging und ich Aufmunterung brauchte. Sie war da, wenn ich nicht weiter wusste und lediglich einen kleinen Schups in die richtige Richtung brauchte. Sie war da, wenn ich einfach nur ihre Nähe, ihre Wärme spüren wollte, ohne Worte, einfach nur die Gewissheit zu haben, dass sie da war. Und heute? „Oi, Nami~.“ Ich sehe schon, es ist nicht der passende Moment um darüber nachzudenken. Es gibt erst einmal wichtigere Dinge, wie zum Beispiel unser Schiff. Wie sollen wir hier einfach versteckt bleiben, während Rayleigh unser Schiff bereit macht? Zwar finden wir mit der Vivre Card zusammen, doch ich habe so meine Bedenken bei diesem Vorhaben. Luffy grinst aufmunternd in meine Richtung. „Was ist?“, keife ich ein wenig, weiß jedoch er hat es nicht verdient. Zur Information, die Bande weiß es nicht, noch nicht. Robin hat zu ihnen kein Wort gesagt, vielleicht weil ich noch nicht so weit bin, vielleicht auch, weil sie meint, es gehe sie nicht an. Ich weiß es nicht „Warum so deprimiert? Läuft doch alles super für uns. Schon bald können wir endlich zur Fischmenscheninsel, ist das denn nichts?“ Sofort strahlen seine Augen das gewisse Etwas aus. Ich zucke lediglich mit der Schulter. Ich glaube es erst, wenn wir heil am Schiff sind und mit diesem von diesem Ort fortsegeln. Als von mir kein weiteres Wort mehr kommt, scheint es, als hat er aufgegeben und wendet sich von mir ab. Mir kann es nur recht sein. Wieder erklingt eine Stimme in meinen Ohren, die mich rasend machen könnte. „Woran denkst du gerade?“ Wie kann sie es wagen, ausgerechnet mich zu fragen? Es geht sie doch gar nichts mehr an, warum interessiert es sie dann? Das Bedürfnis ihr für diese Art eine Ohrfeige zu verpassen, wird immer größer. Warum halt ich mich zurück? Ich hätte es schon längst mal versuchen sollen, vielleicht ein Weg um dafür zu sorgen, dass sie nicht mehr diese übertriebene Ruhe ausstrahlt? „Was interessiert’s dich!? Durch die Trennung von mir, brauchst du nicht mehr zu mir zu kommen und nachzufragen, wenn ich einen weniger glücklichen Gesichtsausdruck hab, klar?“ Luffy hatte diesen keifenden, wütenden Unterton nicht verdient, sie umso mehr. Mein Blick wandert augenblicklich zu ihr hoch. Ihre Augen, sie verraten sie in diesem Moment und es erwacht eine Genugtuung in mir, die mich den Schmerz für einen - wenn auch nur für einen äußerst kurzen– Moment vergessen lässt. Sie versucht ihre Schilde zu verstärken, ich sehe es deutlich an. In der Zeit mit Robin habe ich gelernt, wie unsere Archäologin tickt, besonders wenn es Sachen gibt, die sie sekundenlang aus dem Takt werfen. Ihre Augen… ein Blick im richtigen Moment reicht aus um zu sehen, was in ihr vor sich geht. Nicht lange erhascht man ihn. „Dann eben nicht, ich wollte lediglich höflich sein.“ Nicht mehr und nicht weniger. Noch nie hab ich mir so sehr gewünscht, in ihren Gedanken lesen zu können. Es wäre mit Sicherheit einfacher zu wissen, warum sie mir so einfach das Herz gebrochen hat, warum sie dennoch versucht in meiner Nähe zu sein, ich kann mir keinen Reim darauf bilden und genau das macht mich noch wütender. Auch sie bekommt keine Antwort von mir, schnell hab ich mich abgewandt, ehe ich auch schon stehen bleibe. Die Jungs scheinen diesen Bekannten kurz vor mir bemerkt zu haben und halten ebenfalls in all ihren Bewegungen inne. Ein nicht gerade erfreuliches Gefühl macht sich breit in mir, wir alle kennen ihn und fürchten ihn in auf eine gewisse Art und Weise. „Kuma…“ hauche ich nur noch leise. - # ° # ° # - Die Lage scheint aussichtslos zu sein, wie sind kaum noch bei Kräften, Rayleigh ist hinzugekommen und unterstützt uns gegen einen Admiral, Kizaru, er ist ebenfalls der Runde hinzugestoßen. Das ist wirklich ganz und gar nicht unser Tag, zuerst ein Kuma Doubel, dann noch einer und so ein komischer Kauz mit Axt. Also hätten wir damit nicht schon genügend Probleme, muss auch noch dieser Admiral auftauchen, schlimmer kann es doch kaum werden. Alles gerät außer Kontrolle. Wenn selbst Luffy in Schwierigkeiten ist, wie sollen wir dann diesen Kampf überstehen? Automatisch dreht sich mein Kopf in Robins Richtung, sie versucht Chopper noch aufzuhalten, doch dieser hat sich längst Verwandelt. Wieder diese Gestalt, die nichts mit unserem süßen Arzt gemeinsam hat. Ist auch er so verzweifelt, dass er das riskiert? In Robins Gesicht erkennt man deutlich wie sehr sie geschockt von diesem Anblick ist. Sie war diejenige, die es bisher noch nicht gesehen hat, sie kennt es nur von unseren Erzählungen. Meine Aufmerksamkeit gilt nicht mehr lange ihr oder gar Chopper, nein, das Auftauchen von Kuma lässt den Rest vergessen. Was will auch noch er hier? Und sagte ich vorhin nicht, dass es nicht schlimmer werden kann? Ich habe mich geirrt, und wie! ZORRO! Er ist weg, von Geschehen verschwunden. Wie… wie Perona, es passiert schon wieder, doch was passiert mit den Menschen, die er so einfach verschwinden lässt? Geschockt kann ich lediglich zusehen. Sogar vor den eigenen Leuten macht dieser Samurai keinen Halt, wie krank ist der?! „Verschwindet!“ Der deutliche Befehl meines Kapitäns dringt zu mir durch. Ich kann ihn zwar verstehen, doch was ist mit Zorro? Die Zeit drängt, Franky ist ganz dicht neben mir. Wir müssen uns trennen, fliehen. Franky drängt mich zum Gehen. BROOK! USOPP! SANJI! Das kann doch nicht der Wahrheit entsprechen. Es muss ein Traum sein, ein Traum, der schon einige Tage anhält. Wie kann es sein, dass sie so einfach weg sind? Warum? Hatten wir bisher denn nicht auch immer Glück? Warum nicht auch dieses Mal? Eine Angst, wie ich sie bisher nur selten gespürt habe, macht sich breit in mir. Franky bewegt mich dazu wegzulaufen. Weit kommen wir nicht, bevor Kuma vor uns steht. Verzweifelt greift er an, umsonst, wie nicht anders zu erwarten. Luffys Versuch zu helfen ist vergebens, Kuma wehrt ihn ab, ohne mit der Wimper zu zucken. Auch noch Franky… Das ist das Ende, mit Sicherheit. Wenn die andere nichts unternehmen können, was soll ich ausrichten? „Nami!“ Diese Stimme, nach Hilfe suchend sehe ich zu ihr hinüber. In ihren Augen spiegelt sich das gleiche wider, wie in meinen, Angst, Reue, Verzweiflung. Das Kuma nah vor mir steht, spüre ich deutlich, doch kann ich meinen Blick einfach nicht von Robin abwenden. Auch wenn sie mich so behandelt hat, auch wenn sie mir nicht sagen kann, warum… „Ich liebe dich trotzdem, Robin.“ Meinen Namen, schreiend von ihr, mehr hörte ich gar nicht mehr. tbc? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)