Gott und Engel von konohayuki ================================================================================ Kapitel 1: ----------- //Engel fliegen einsam Du und ich gemeinsam Engel fliegen einsam Niemals mehr allein sein// (Christina Stürmer – Engel fliegen einsam) Gott und Engel Konans Blick ist starr auf das Fensterglas gerichtet. Dunkle Tropfen suchen sich ihren Weg die Schreibe hinunter, hinterlassen Schlieren auf ihrem Weg. Heute jährt er sich wieder. Der Todestag von Yahiko. Ihre Finger verkrampfen sich, als sie an ihn denkt. Daran, dass sie seinen Körper praktisch jeden Tag sieht, jedes Mal, wenn sie Pein in die Augen blickt. Die Rinnegan erinnern sie jedes Mal an die Zeit zurück, in der er noch Nagato war. Manchmal glaubt sie, dass sie wieder seinen alten Blick sieht. Den hilflosen Blick eines Flüchtlingskindes. Aber Konan weiß, dass er abgestumpft ist. Zweifel, Schmerzen und Tod sind für ihn nur noch Worte, die er belächelt. Wenn er denn lächelt ober überhaupt eine Reaktion – geschweige denn eine Emotion – zeigt. Das Bett, auf welchem sie gesessen hat knarzt leise, als sie sich erhebt. Als sie die Tür ihres Zimmers öffnet und den Flur entlang schleicht. Sie will nicht, dass eines der anderen Akatsukimitglieder, die sich gerade in Amegakure befinden sie sieht. Denn im Moment ist sie einfach nur Konan. Ihr Zopf löst sich, als sie nach draußen tritt. Einzelne blaue Haarsträhnen fliegen in ihr Gesicht, die weiße Origamiblüte in ihrem Haar fällt auf den Boden. Bald wird sie sich von Schlamm und Wasser durchzogen auflösen. Einsam und allein. Konan fühlt sich oft einsam, vor allem wenn sie sich mit ihren Sorgen konfrontiert sieht. Den Sorgen darum, wie es weitergehen soll. Was aus ihnen geworden ist. Aus ihr, aus Yahiko, aus Pein. Vor allem aus Pein. Er ist das Einzige, was ihr aus ihrer Vergangenheit geblieben ist. Ein Kindheitsfreund, den sie dabei beobachtet hat, wie er immer mehr gestorben ist, wie er unzählige Schmerzen auf sich geladen hat. Wie er seine Seele geteilt hat. Noch immer hat Konan Angst vor seiner beängstigenden Kunst. Manchmal ekelt sie sich auch davor, vor allem wenn sie Yahikos Körper sieht. Yahiko. Ein weiteres Fragment ihrer Vergangenheit. Genau wie Pein und sie ist er ein Opfer des Krieges gewesen, gemeinsam mit ihnen hat er bei Jiraiya Basis Ninjutsu gelernt. Und dann ist er krank geworden. Konan erinnert sich noch genau daran, als ob die Ereignisse erst einen Tag zurückliegen würden, nicht schon viele Jahre. Erinnert sich, wie Yahiko plötzlich angefangen hat Blut zu spucken. Wie er neben ihr in die Knie gegangen ist. Wie er seinen letzten Atemzug getan hat. Und wie sie nur daneben gestanden hat und nicht in der Lage war etwas zu tun. Yahiko begleitet sie noch heute. Auch, wenn es sich nur um seine sterbliche Hülle handelt. Ihre Schritte haben sie den ihr altbekannten Weg zu den Toren von Amegakure geführt. Sie tritt hindurch, biegt nach links ab. Ihre Haare und ihr Shirt sind inzwischen durchgeweicht, aber sie interessiert es nicht. Sie braucht jetzt einen Platz, an welchem sie sich entspannen kann. An welchem sie Ruhe findet. Die Gestalt, die mitten auf ihrem Weg steht bemerkt sie erst kurz bevor sie mit ihr zusammengestoßen wäre. Peins Gesicht ist gen Himmel gerichtet, das Wasser perlt von seiner Haut ab. Konan bemerkt, dass seine Ohrringe und Piercings nicht mehr an ihren angestammten Plätzen sind und auch der Akatsuki-Mantel ist verschwunden. Sie bleibt in einiger Entfernung stehen, unsicher, ob sie sich ihm nähern kann. Doch er winkt sie mit einer knappen Handbewegung zu sich. Vorsichtig nähert sie sich ihm, stellt sich neben ihn. Sie kann nicht verhindern, dass sie auf seine Nase starrt, die von unschönen Löchern geziert ist. Piercings wie seine hinterlassen Spuren. Er scheint ihren Blick bemerkt zu haben, denn er wendet sich ihr zu. „Ist etwas?“, fragt er leise. Konan beeilt sich, den Kopf zu schütteln. Doch kurz darauf nickt sie. „Es ist ... ungewohnt“, murmelt sie, offen lassend, was sie meint. Ein kehliges Lachen entrinnt Pein. „Yahiko mochte keine Piercings“, meint er, dann wendet er seinen Blick wieder ab, schließt die Augen und hebt seinen Kopf wieder gen Himmel. Freude durchflutet Konan. Er ist also auch wegen ihm hier. Und sie bemerkt, dass sie nicht allein ist. Auch wenn es ihr oft nicht so vorkommt, Pein ist da. Für sie, bei ihr. Immer dann, wenn es wichtig ist. Dank Yahiko sind sie ein Team geworden. Ein unschlagbares Team. Pein und Konan. Der Gott und sein Engel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)