Arguments with kisses von -Sui- ================================================================================ Kapitel 3: Die Suche nach Antworten ----------------------------------- Sui merkte schnell, dass sie sich im gesamten Flügel des Hauses, in dem sie sich befand völlig frei bewegen konnte. Begegnen tat sie eigentlich niemandem. Es musste ein abseits gelegener Flügel eines gigantischen Hauses sein. Leider durfte sie ihn nicht verlassen. Auch der Garten war tabu. Allerdings wusste Sui nicht warum. Constance hatte ihr dass nur schnell bei ihrem zweiten Treffen mitgeteilt und noch freundlicherweise angefügt, dass es nur zu Suis Schutz diente. Wovor zu Teufel?! Sie war jetzt schon sicher eine Woche in diesem Haus und hatte bisher noch keinerlei Antworten erhalten. Constance sah sie nur beim Essen. Sie hatte sich inzwischen an die komischen Essenszeit gewöhnt. Frühstück gab es abends um 8, Mittag- um 1 Uhr morgens und Abendessen um 8 Uhr in der Frühe. Warum das so war, hatte ihr bisher noch keiner gesagt. Als sie Constance danach gefragt hatte, hatte diese schnell das Thema gewechselt und Sui hatte es nicht gewagt sie noch einmal darauf anzusprechen. Auch von Yann und Max hatte sie keine Antwort erhalten. Kai war sie den letzten Tagen zum Glück nicht mehr über den Weg gelaufen. Die meiste Zeit verbrachte sie in der Bibliothek, in der sich neben unzähligen Büchern, die dicht an dicht in über 30 Regalen standen, auch ein Computer mit Internetzugang befand. Das sie so was neu modisches in diesem doch eher antiken Haus gefunden hatte überraschte sie ein wenig. Um dieser doch etwas verrückten Atmosphäre, mit ihren verrückten Leuten ein wenig zu entfliehen, hatte sie in den letzten Tagen viel gesurft und dabei herausgefunden, dass sie die einzige Überlebende des Massakers war, aber offiziell als tot galt, was sie sehr verwunderte. Schließlich lebte sie nicht nur, sondern war auch nicht in Gefangenschaft. Naja zumindest nicht so richtig, wenn man mal über das Verbot den Flügel zu verlasen hinweg sah. Was sie auch interessiert hatte, war die Art des Überfalls. In den Zeitungsartikeln die sie im Internet fand stand nur, dass an dem Verbrechen einige Schwerverbrecher, die der geschlossenen Psychiatrie entflohen waren schuld hatten. Und so befassten sich viele Artikel mit Klagen von Eltern und Verwandten, die die mangelnden Sicherheiten in diesen Anstalten anprangerten.`Schwerverbrecher? Erstens Mehrzahl stimmte nicht ganz, das war nur einer gewesen. Zweitens mit was hatten die die in der Psychiatrie gefüttert das die so stark wurden?`etwas ungläubig hatte Sui auf den Bildschirm gestarrt. Das war doch alles sehr merkwürdig. Sui sah von ihrem PC auf und aus dem Fester. Die Sonne war gerade untergegangen und tauchte die Bibliothek in rotorangenes Licht. Abwesend starrte Sui ein paar Minuten still aus dem Fenster. Dann stand sie auf und schaltete den PC ab. Danach brachte sie die einzelnen Bücher die sie sich zu Unterhaltungsfilm aus den Regalen gezogen hatte wieder an ihren Platz zurück. Als sie die Tür der Bibliothek hinter sich schloss sah sie gerade noch wie Kai um ein die Ecke bog. Sui sah im kurz nach und beschloss dann ihm zu folgen, wenn keiner der anderen ihre Fragen beantworten wollte, dann vielleicht er. Schließlich war Kai der ein zigste den sie kannte, den sie noch nicht befragt hatte, was wahrscheinlich dran lag das er ihr mehr als unsympathisch war. Nach dem er nicht auf ihre Rufe das er anhalten solle reagierte stapfte sie ihm einfach nach. Nach dem sie ihm etwa 15 Minuten nach gelaufen war, bog er um eine ecke und war verschwunden Sui sah sich im Gang um in den er gegangen war aber sie konnte ihn nirgends finde und such keine Tür durch die er hätte gehen können. Erst als sie sich das dritte mal um sich selbst drehte um nach ihm zu sehen ober nicht doch an irgend einer wand lehnte, viel ihr auf das sie keine Ahnung hatte in welchem Gang sie sich befand und wie zum Teufel sie wieder zu ihrem Zimmer finden sollte. Nach dieser Erkenntnis versuchte sie angestrengt den richtigen Weg zu finden und verdrängte die Tatsache das Kai einfach verschwunden war in den hintersten teil ihres Gehirns. Wahrscheinlich wahr sie eh nur blind gewesen und hatte ihn übersehen. Als sie nach einer halben Ewigkeit endlich wieder vor ihrem Zimmer stand, hätte sie am liebsten einen Jubelschrei ausgestoßen. Allerdings blieb er ihr im Hals stecken als ihr die Erinnerungsbuch an ihre Freunde hoch kamen. Sei der Sache im Internat blieb ihr jedes Lachen im Hals stecken. Am Liebsten hätte sie sich hingelegt und etwas geschlafen, am Liebsten würde sie die nächsten Monate durch schlafen, doch sie wusste, dass das nicht möglich war. Zunächst war da ihr persönlicher Fluch wenig zu schlafen und dann waren da noch die Albträume, die sie immer dann heimsuchten, wenn sie nur die Augen schloss. Versuchte sie dann tatsächlich zu schlafen, obwohl sie nicht sterbens müde war, erwachte sie immer mit einem lauten Schrei und schweißgebadet. Es war wirklich komisch das sie noch keiner darauf angesprochen hatte. Die einzige Möglichkeit traumlos zu schlafen war, bis zum Umfallen müde zu werden und aus völliger Erschöpfung zu schlafen. Wenn sie doch noch schöne Bilder ihrer Freunde hätte, wenigstens ein paar. Bilder auf denen sie nicht zerstückelt waren, sondern lachten. Es dauerte eine Weile, bis ihr die Lösung dazu einfiel: Die Digitalkamera! Yann hatte ihr gesagt, dass er sie ihr in die Kommode gelegt hatte. Sui rannte richtiggehend zu dem Schränkchen und riss die oberste Schublade auf. Da lag sie. Die Kamera hatte bei ihrer Flucht Einiges abbekommen, doch sie schien noch funktionstüchtig. Dass das kleine Ding so robust war überraschte sie immer wieder. Sui saß auf ihrem Bett und betrachtete die Fotos. War das wirklich erst eine Woche her, dass sie diese Bilder geschossen hatte? Sie konnte es nicht glauben! Anita, wie sie lachte. Mandy, wie sie versuchte Bina das Bild ihres neuen Liebsten abzujagen diese schrecklichen blonden Haare was hatte sie nur an dem Typen gefunden? Ein für Sui ewiges Rätsel, bei dem sie mal nicht die Antwort wissen wollte. Es waren sehr schöne Bilder, Bilder voller Lachen. Sui liefen die Tränen die Wangen herab. Doch die Bilder mit den schönen Erinnerungen waren allzu Wenige. Schon bald kamen die Bilder die sie von dem Mond gemacht hatte. Als sie das gefilmt hatte waren ihre Freunde gestorben und sie hatte noch über Gruselgeschichte sinniert, wie dumm! Die Kamera zeigte noch eine weitere Datei an, obwohl die Bilder das letzte waren was sie mit der Kamera aufgenommen hatte. Kurz entschlossen spielte sie die Datei ab. Zu ihrem entsetzen zeigte das Video Leichen. Als sie zu Boden gegangen war, musste sich die Kamera eingeschaltet haben. Neben den Leichen waren die Füße des toten Jungen, die über dem Boden schwebten. Dann war das Video verschwommen, weil sich die Kamera anscheinend gedreht hatte. Als sie aufgesprungen war um zu fliehen, hatte die Kamera sogar einen großen Teil des Mörders aufgenommen, aber leider nur einen Bruchteil seines Gesichts. Der Rest der Aufnahme bestand größtenteils aus verschwommenen Bildern von ihrer Flucht. Sie musste das Video geheim halten! Wenn Constance davon erfuhr, wusste sie, das Sui gelogen hatte. Dann wussten sie das sie dabei gewesen war und den Mörder gesehen hatte. Das durften sie nie erfahren! So sehr sie die strenge Frau in den letzten Tagen, in den wenigen Stunden in denen sie mit ihr zusammen gesessen hatte, auch ins Herz geschlossen hatte, so hatte sie ihre Spekulationen, darüber das Constance auf irgendeiner Art in den Vorfall im Internat verwickelt war, noch nicht über den Haufen geworfen. Solange sie nur offiziell unwissend blieb, hatte sie eine Chance hier weg zu kommen. Löschen konnte sie die Datei jedoch nicht. Dass würde bedeuten zu vergessen, wie viele Opfer dieses Monster geopfert hatte. Sui nahm den Speicherstick aus der Kamera und ließ ihn in einer Ritze des Bettes verschwinden. Jetzt dürfte sie sich bloß nicht durch auffälliges Verhalten verraten. zum Glück war sie mit einem schauspielerisches Talent gesegnet, das hatten ihr ihre Mitschüler jedenfalls immer gesagt, wenn sie keinen Bock auf Unterricht hatte und sich deshalb krank stellte. Ob das allerdings auch so gut in diesem Fall klappte, wo es nicht lustig oder cool war, sondern vielleicht vielmehr um ihr leben ging, wusste sie nicht. Mit dem Versteck für den Chip für den Moment zu Frieden, verließ sie ihr Zimmer wieder. Was sollte sich auch dort? Schlafen konnte sie ja im Moment sowieso nicht. Vielleicht fand sie einen weg in den Garten der von ihrem Fenster aus gut zu sehen war. Am Ende des Flurs angekommen sah sie Yann, der mit einer jungen Frau um die 20 stritt. Sie kreischte laut, dass sie zu Kai wolle, denn dieser hatte ihrer Aussage nach gesagt, das sie ihn heute treffen sollte. Yann wollte ihr freundlich mitteilen, das der junge Mann nicht da war, aber sie ließ sich um nichts in der Welt abwimmeln und beharrte darauf nachdem sie schon bis zum Flügel gekommen war, hier auf ihn zu warten. Sui betrachtete das Schauspiel mit etwas genervten Gesichtsausdruck, wie immer eigentlich, wenn sie den Namen Kai hörte. Wie penetrant und nervig diese Frau doch war. Ganz zu schweigen von ihrer Fähigkeit Menschen einzuschätzen, die anscheinend nur in geringem Maße vorhanden war, wenn überhaupt. Denn welche halbwegs intelligente Mensch ließ sich auf jemanden wie Kai ein? Doch während sie die zeternde Frau so betrachtete kam ihr eine blendende Idee. Sie hatte die ganze letzte Woche versucht Antworten zu erhalten und das war die perfekte Gelegenheit. Denn der Idiot würde bestimmt etwas brauchbares in seinem Zimmer haben. Ein böses grinsen zierte Suis Gesicht, was aber auch gleich wieder verschwunden war, als Yann sich an sie wendete. Er hatte aufgegeben und erklärte Sui jetzt den weg zu Kais Refugium, da er keine Zeit hatte die junge Frau dort hin zubringen. Das Zimmer lag erstaunlich nah an ihrem eigenen. Während sie die Frau zu dem Zimmer brachte, erzählte diese ihr, was für ein toller Liebhaber Kai doch währe. ´Ok diese Frau hatte wirklich keine Menschenkenntnis, der und lieben!` Sie bekam alleine vom Gedanken daran das reine kotzen. Doch sie ließ sich nichts anmerken und lächelte das Mädchen weiter freundlich an. Auch wenn sie dachte, dass jemand der so von diesem Mistkerl schwärmte dringend zum Psychater sollte. Sui lieferte sie an Kais Zimmer ab und war stolz auf sich den Weg gleich gefunden zu haben. Sie wartete noch vor der Tür bis von innen zu hören war, „Kai Schatz, du bist ja doch da! Oh wie wundervoll! Ich liebe dich, Kai!“ Mit einem boshaften lächeln verschwand Sui Richtung Speisesaal. Sie würde ihn nicht mal lieben wenn ihr Leben davon abhänge, man sollte ja niemals nie sagen, oder? Es war Zeit für das Abendessen und ihr Magen erinnerte sie daran. Kai Schatz würde sicher nichts dagegen haben, dass sie sich sein Zimmer in den nächsten Tagen mal ansah. Natürlich wenn er nicht da war, aber das verstand sich ja von selbst. Wenn ihr keine Antworten gab, würde sie sich eben selber welche suchen! Den Tag über, überlegte sie, wie sie am besten sein Zimmer durchsuchen konnte, ohne das er etwas davon merkte. Allerdings scheiterten alle Pläne schon daran, dass sie nicht wusste, wann er sich im Zimmer befand und wann nicht. Der Mond ging auf und es wurde Nacht und sie hatte immer noch keine Ahnung wie sie in dieses verfluchte Zimmer kommen sollte, ohne das er sie dabei erwischte. Sie überlegte auch noch einmal, ob sie Constances Zimmer suchen sollte. Verwarf die Idee aber gleich wieder. Dieses Gebäude war riesig und Constance konnte überall wohnen, mal abgesehen davon, das die Suche auf einen Flügel beschränkt war, da sie diesen ja nicht verlassen durfte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)