Arguments with kisses von -Sui- ================================================================================ Kapitel 1: Wenn Gruselgeschichten wahr werden --------------------------------------------- Sui fluchte. ’Diese blöden Lehrer, mussten die immer nachts im Mädchenflügel Wache schieben? Echt schrecklich!’ Als die Schritte auf dem Flur sich langsam entfernten knipste sie die Taschenlampe, die sie unter ihrer Decke versteckt hatte, wieder an, damit sie die Matheaufgabe zu Ende machen konnte, die sie vorhin begonnen hatte. Natürlich hätte sie die Aufgabe auch während der Studienzeit machen können, aber Mandys neue Flamme war einfach interessanter gewesen. Diese blond gefärbten Haare, wie ein Küken, und wenn Sui nicht so geizig mit Geld umgehen würde hätte sie ihm sofort eine neue Garderobe gekauft. Dass Mandy ihrem Freund auch nur erlaubte diese schreckliche Hose zu tragen lies das junge Mädchen an dem Geschmack ihrer Klassenkameradin zweifeln. Aber nun gut, so lange sie nichts mit diesem Kerl anfangen musste sollte es ihr egal sein. Sie schrieb schnell das Ergebnis der Aufgabe in ihr Heft, auch wenn sie wusste das es falsch war, aber eine Lösung war besser als gar keine. Wieder Schritte auf dem Flur. Sui verstaute schnell die Taschenlampe und das Heft, in das sie eben noch geschrieben hatte. Gerade noch rechtzeitig, denn in der nächsten Minute schob sich schon ein Kopf, dessen Haare mit einem Netz an ihrem Angestammten Platz gehalten wurden, durch Tür und Angel um nach einem kurzen rund-um-Blick durchs Zimmer wieder zu verschwinden. ’Was war heute nur los?’ Normalerweise beließen es die Lehrer bei ein zwei Kontrollen pro Nacht. Woher sie das wusste? Nun, erst vor kurzem hatte sie der Schularzt als hyperaktiv eingestuft weil sie unter Schlafmangel litt, es ihr aber nichts ausmachte. Sie hatte das immer als Vorteil gesehen, schließlich konnte man so die Hausaufgaben nachts machen und versäumte nichts am Tag. Dem Arzt bereitete diese Tatsache allerdings Kopfzerbrechen. Und auch heute Nacht konnte sie einfach nicht einschlafen und so beschloss Sui ein bisschen das Gelände des Internats abzuschreiten und vielleicht ein paar Bilder vom Mond zu machen der heute ihrer Meinung nach besonders schön war. Langsam tapste sie zum geöffneten Fester und stieg das Rosengitter hinunter, immer darauf bedacht niemanden aufzuwecken. Der Hausmeister hatte es erst vor kurzem angebracht, unwissend, welche Möglichkeiten er ihr damit eröffnet hatte. Am Boden angekommen streckte sich das junge Mädchen erst einmal kräftig um die steifen Glieder wieder auf Vordermann zu bringen. Bedächtig lief sie zu einer nicht gerade nahe gelegenen Mauer um sich auf ihr nieder zu lassen und verträumt die riesige weise, leuchtenden Kugel anzusehen die vor ihr am Horizont schwebte. Sie liebte den Mond der so viel schöner als die Sonne war, denn er zeigte nicht die Ecken und Kanten eines jeden Gegenstandes, nein was der Mond in sein Licht tauchte war weich und abgerundet, nur Konturen. Schon alleine dass machte die Welt nachts viel schöner. Mal abgesehen von dem Nervenkitzel ob sich im nächsten Schatten vielleicht doch noch irgendjemand oder irgendetwas verborgen hielt. Nervös zwirbelte sie an ihrer Kreuzkette herum, was sie immer dann tat wenn sie nervös oder unsicher war. ’Solch schaurige Vorstellungen waren eben doch nichts für sie, Horrorfilme schön und gut aber im echten Leben mussten es dann doch keine blutrünstiges Monster sein, die hinter der nächsten Ecke hervorsprangen.’ Aufgerüttelt durch diesen, doch etwas negativen Gedenken beschloss Sui zurück in ihr Zimmer zu gehen, um doch noch ein bisschen Schlaf abzubekommen, falls es ihr denn vergönnt war. Schon fast lautlos, weil sie inzwischen so geübt war kletterte sie in das Zimmer zurück aus dem sie gekommen war. Als sie den Raum betrat beschloss sie Anita ihre Zimmergenossin im Schlaf zu fotografieren damit sie etwas hatte womit sie die Andere ärgern konnte. Langsam schlich sie sich an das Bett, beugte sich über ihre Freundin und drückte den Auslöser. Fröhlich wartete Sui darauf, dass die Kamera ihr das Bild anzeigte. Als es dann schließlich erschien war es ein Grund für das Mädchen ihre Taschenlampe hervor zu holen um ihre Freundin genauer zu betrachten. Etwas über der Schulter von Anita sog der Bettbezug langsam aber sicher eine tief rote Flüssigkeit ein. Sui sah sich die Wunde genauer an, sie musste feststellen das das Blut aus zwei kreisförmigen Wunden austrat die Anita am Hals trug. ’Sie musste Hilfe holen!!!!’ Die Digitalkamera baumelte noch immer an ihrem Handgelenk als sie zur Tür stürzte und sie aufriss. Auf dem Flur erwartete sie ein Bild es Grauens. Überall auf dem Flur lagen verstümmelte Menschen herum und manche schienen sogar noch zu leben. Wer auch immer das getan hatte war absolut leise und mit äußerster Grausamkeit vorgegangen. Manche ihrer Mitbewohner schienen richtig gehend zerfetzt worden zu sein, denn nicht alle Gliedmaßen waren noch an ihrem Platz. Das Blut lief von den Wänden und sammelte sich in Lachen auf dem Boden.’Was war hier nur geschehen!?’ Ein Fußtrippeln das in ihre Richtung lief lies sie den Blick von den Leichen am Boden abwenden, gerade als sie den Blick gehoben hatte sah sie einen Jungen um die Ecke rennen. Der nun nur noch schwache Mondschein lies Sui sein vor Angst verzerrtes Gesicht erkennen. Er sah sie, wie sie aus ihrem Zimmer lugte und streckte die Hand aus, wollte etwas sagen doch seiner Kehle entfuhr nur ein Krächzten. Sui wollte gerade zu ihm laufen und ihn fragen was vorgefallen war, doch da stand plötzlich ein Mann zwischen ihr und ihm. Verwundert sah sie die Person an, die ihr den Rücken zu wand und sie gar nicht bemerkt zu haben schien. Die Augen des Jungen weiteten sich, wenn das überhaupt noch möglich war, noch mehr vor Angst als er den Fremden vor sich stehen sah. Er wollte gerade wieder kehrt machen als ihn zwei große kräftige Hände packten und mit spielerischer Leichtigkeit den Kopf von den Schultern rissen. Entsetzt sank Sui auf die Knie die Kamera die sie noch ums Handgelenk trug knallte unsanft auf den Boden. Außer Stande sich zu bewegen musste sie dem grotesken Schauspiel, das sich ihr bot, zusehen. Was daraus bestand, dass der Mann mittlerweile den Kopf seines Opfers über den seinigen hielt und das Blut das aus dem abgetrennten Körperteil ran, genüsslich in seinem Mund willkommen hieß. Suis Kehle entfuhr ein Schrei, der sich durch den misslungenen Versuch ihn zurückzuhalten eher wie ein Quieken anhörte. Der Schrei war nicht laut gewesen, aber doch laut genug um die Aufmerksamkeit des Monsters auf sich zu ziehen. Der dunkle Mann drehte sich langsam zu ihr und fixierte sie mit einem Blick den man einem Riesen Becher Eis mit Sahne an einem viel zu heißen Sommertag schenkte. `Ein makaberer, aber passender Vergleich. Gott der Psycho hatte sich sogar rote Kontaktlinsen besorgt, als ob er nicht eh schon krank genug aussah.` Während er sich Sui langsam näherte breitete sich ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen aus. Sui saß auf dem Gang wie ein Reh das auf die Straße gerannt war und sich im Licht der Scheinwerfer vor Schreck nicht mehr rühren konnte. Erst als der Mörder ihrer Freunde die Hand nach ihr ausstreckte kam sie wieder zu sich, sprang auf die Füße und kurzer Hand durch das Fenster das hinter ihr das am Gangende lang. Als sie auf dem Boden auf kam durchzuckten sie schmerzende Blitze die von ihren Füßen ausgingen und sich ihren weg durch ihre Beine nach oben arbeiteten. Aber das hielt sie nicht davon ab weiter zu rennen. Die einzige Möglichkeit auf Rettung war die nahe gelegene Straße die hinter dem Eingangstor lag, in der Hoffnung, dass noch jemand um diese später Stunde auf die Idee gekommen war sie zu befahren. Immer schneller kam das Eingangstor des Internats näher, als sie es erreicht hatte kletterte sie die eisernen Rosenranken die als schmuck des Tores dienten hinauf wobei sich die scharfen Blätter tief in ihre Hand bohrten. Genauso wie dir Spitzen, die den Eingang krönten in ihre Beine schnitten. Doch sie spürte den Schmerz gar nicht. Viel stärker war die Angst, dass der Monstertyp aus dem Internat sie einholte. Stolpernd lief Sui auf die Straße und sah sich um. Kein Auto, keine Hilfe, keine Rettung. Vor Erschöpfung und Hilflosigkeit brach Sui auf dem geteerten Streifen zusammen und wartete darauf das der Mörder ihrer Freunde sie einholte. Doch statt Schritten die schnell näher kamen hörte sie erst ein Quietschen und kurz drauf Autotüren zuschlagen dann wurde alles still und die Dunkelheit umfing sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)