Erin Erik 2 von Mad-Dental-Nurse (Buch Zwei: In den Klauen der Krähe) ================================================================================ Kapitel 8: Der Racheengel! -------------------------- Erin stand einfach nur da, und ließ sich von den Kugeln zerfetzen. Das Heck des Mercedes zerbarste unter den Schüssen und das Glas wurde durchbrochen und bespritzt von Erins Blut. Erin öffnete den Mund, um zu schreien, doch es drang nur ein nasses Gurgeln aus ihrer zerftezten Luftröhre. Eine Kugelsalve riss ihr das Fleisch von der Wange und ihr ganzer Körper zuckte unter den Schüssen zusammen, so als würde sie unter Strom stehen. Daroga hatte sich schnell in Sicherheit gebracht, auch wenn er ihr sie da wegziehen wollte. Doch bevor Erin ihn weggestossen hatte, sagte sie ihm in Gedanken, dass er sich raushalten und sich verstecken sollte. Nun hatte er sich hinter einigen Kisten verborgen und sah zu, wie Erin von den Schüssen regelrecht zerrisen wurde und ihm wurde schlecht. Und er war nicht der einzige, dem es so erging. Branca hatte sich ebenfalls versteckt, wobei sie sich immer noch fragte, wie sie das geschafft hatte. Sie wusste nur, dass wie von einem Moment auf den nächsten plötzlich nicht mehr im Auto war und nun hinter einigen alten Kisten und Säcken wiederfand. Aber ihre Verwunderung, über ihren plötzlichen Ortswechsel verflog, als sie nun sah, wie Erin erschossen wurde. Sie konnte nicht begreifen, wieso Erin J.D solange gereizt hatte, bis er rot sah. Was hatte sie sich dabei gedacht und neben der Ratlosigkeit, machte sich das schlechte Gewissen in ihr breit. Wäre sie nicht gewesen, wäre das alles nicht passiert. Dann wäre Clear noch am Leben und ebenso Erin. Nur wegen ihr passierte das. Und dabei hatte Erin versucht ihr zuhelfen, sie zuretten und nun musste sie sterben. Nur wegen ihr, weil sie ihr irgendwie nahestand und sich mit ihr angefreundet hatte. Nun hatte sie die Quittung dafür und Branca war draufunddran, aus ihrem Versteck zustürmen und sich zwischen die Kugel und sie zu werfen. Doch ihre Füsse und Beine versagten den Dienst und so konnte sie nichts andere tun, als zuzusehen, wie Erin immer mehr von den Kugeln durchlöchert wurde, bis nichts mehr an ihr an einem Menschen erinnerte. „Hört auf, die hat genug!“, sagte er und die Männer hörten auf zuschiessen. Johnny Dickson ging zur Leiche und schaute sie sich einen Moment an. „Hättest du bloss gleich etwas gesagt!“, sagte er leise vor sich hin und sah sich dann um. Suchte nach Branca. Diese saß immernoch in ihrem Versteck und wagte es nicht, sich zurühren. Ununterbrochen sah sie zur Leiche. Erins Leiche und Übelkeit, gemischt mit schwerer Reue, stieg in ihr auf. Nahm ihr Herz in Besitz und sie musste dagegen ankämpfen einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Dennoch konnte sie nicht anders, als zu weinen und sich immer wieder vorzuwerfen, dass Erin und Clear nur ihretwegen gestorben waren. Sie senkte den Kopf und wollte schon zusammenbrechen, als jemand vor sie trat und den Lauf einer Mgaum auf die Stirn drückte. Branca schaute hoch und sah in die kalten Augen ihres Bosses. „Und jetzt bist du dran, du kleine Nutte!“, sagte er und grinste hässlich. Branca schluckte und schaute ein letztes Mal zu Erin. Schloss dann die Augen und rief sich das Gesicht Erins vors geistige Auge und wie als glaubte sie, dass sie sie hören noch würde, flüsterte sie die Worte:„ Erin, bitte…vergib mir!“, dann öffnete sie wieder die Augen und, schaute erneut zu J.D hoch. Dieser sah sie immernoch hässlich grinsend an und legte im nächsten Moment den Finger auf den Abzug. „Bestell der Schlampe da, einen netten Gruss von mir!“, waren seine letzten Worte, ehe er abdrückte. Die Schuss zerriss die Luft um sie herum und für einen kurzen Moment herrschte Stille. Dann aber wurde diese durch ein Keuchen unterbrochen. Niht von Branca, sondern von Johnny Dickson. Ungläubig schaute er zu Branca, die wiederum verblüfft und auch erschrocken, zu ihm hochschaute und zu der Waffe, die sie mit blosser Hand gepackt hatte. Konnte das vielleicht purer Reflex gewesen sein, der Branca dazugebracht hatte, die Waffe und somit den Schuss von sich abzuwehren. Oder war es was anderes. Branca hatte, als der Schuss losging einfach zugepackt. Ohne sich im Klaren zusein, was sie da eingentlich tat und nun schaute sie völlig überrascht, über sich selbst zur Waffe, aus deren Mündung ein dünner Rauchfaden stieg. Die Kugel war nur wenige Zentimeter von ihrem Kopf in einen der Kisten eingeschlagen und hatte ein tiefes Loch hinein gerissen. Doch das war nicht weiter wichtig. Besonders nicht für J.D, der immernoch schockiert zu Branca hinab schaute, während sie langsam die Magnum losließ. Wie vom Blitz getroffen taumelte er zurück und schüttelte den Kopf. Wie konnte es sein, dass Branca, die eben noch völlig paralysiert war und sich nicht zu wehren versuchte, plötzlich so schnell sein konnte. Fieberhft suchte er nach einer Lösung, doch sein Kopf war wie leer und er konnte immer wieder stammeln:„ Wie…wie hast du das gemacht?“ Branca stand langsam auf, den Blick unverwandt auf J.D gErikhtet und sie schüttelte ebenso den Kopf. Branca öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch ihr kam kein Kein Ton über die Lippen und so konnte sie nur ratlos die Schultern heben. J.D blinzelte einen Moment, doch dann wurde sein Gesicht wieder hart und er legte erneut an. „Was solls. Egal. Dann drücke ich eben nochmal ab!“, knurrte er und legte erneut an. Da erklang der Big Ben. Er schlug gerade die zwölfte Stunde. Mitternacht und kaum war das letzte Schlagen verklungen, war ein anderes Geräusch zuhören. Erst leise, kaum wahrnehmbar, doch dann wurde es immer lauter und deutlischer. Es war ein Lachen. Aber etwas darin war weder freudig, noch amüsant. Sondern Dunkel und Böse. Und es kam genau von hinten. Um genau zusein, hinter J.D. Langsam drehte sich der Mann um und glaubte im selben Moment, jemand würde ihn mit Eiswasser begiessen. Das Blut, welches verspritzt auf Boden, Wänden und auf dem Heck des Mercedes war, zog sich zusammen, wurde zu dünnen kleinen Rinnsalen, die langsam auf die Leiche zuflossen und darin aufgesogen wurden. Eine Hand, die nur noch an Sehnen hing, zuckte etwas und wurde wieder gefestigt. Wie die Beine einer Spinne bewegten sich die Finger. Ballten sich zur Faust, um sich wieder zu öffnen. Ein gebrochenes, zerschossenes Bein setzte sich von selbst ins vorherige Knie, welches darauf auch verheilte. Der Oberkörper, der völlig in sich gesackt war, begann wieder feste Konturen und richtete sich auf. Ebenso der Kopf, der nor wenigen Minuten, von den Schüssen regelrecht durchsiebt war. Und nun sah man auch, wie sich die Haut, die nur noch in Fetzen hing, regenerierte und zu einem schönen Gesicht wurde. Nur die Augen blieben was sie waren. Dunkle, schwarze Löscher, aus denen Blut floss und deren Rinnsale Tränen glichen. Branca und J.D glaubten jemand würde ihnen in den Magen schlagen und auch den anderen Männern erging es nicht anders. Fassungslos schauten sie auf die Leiche, die sich aufsetzte und die beiden, den Zuhälter und die junge Stripperin mit einem furchteinflösendem Grinsen ansah. Scharfe Wolfszähne lugten unter die sinnlichen Lippen, der einst schönen Erin und die Augen, die vorher schwarz waren, glühten nun in einem tiefen Rot. J.D und Branca schauten noch eine Weile zu der neuauferstandenen Erin und sie glaubten beiden den Verstand zu verlieren. Besonders Johnny Dickson. Für ihn schien das alles ein furchtbarer Alptraum zu sein, aus dem er sicher nicht so schnell erwachen würde. Und in seinem Kopf hallte es immer wieder, dass es sowas nicht geben konnte, dass das völlig unmöglich war. Erin, deren letzten Wunden soeben verheilt waren und das Blut in sich aufgesogen hatte, grinste nochmehr und entblösste somit nun ganz ihr tödlich aussehendes Wolfsgebiss. Mit einem Ruck, warf sie dann den Kopf nachhinten und drehte ihn. Es knackte wiederlich, als sich die Knochen einrenkten und ihr Rücken sich durchbog. J.D immernoch geschockt machte einen Schritt zurück und hatte Branca nun vollundganz vergessen. Er konnte nichts anderes, als diese Frau, die er vorherin erschiessen ließ und nun wieder lebte, einfach nur anschauen. „Wie kann das sein…du müsstest doch…!“, stammelte er nur und Erin lachte. „Tja, pech gehabt, Johnnylein. Aber soleicht kriegst du mich nicht tot. Daran sind schon viele gescheitert!“, sagte Erin und es durchzuckte Branca wie ein Stromsclag. Das war nicht Erin. Das Ding, was Erins Gesicht hat, war auf keinen Fall sie. Und auch ihre Stimme, war nicht die von Erin, sondern von etwas anderem und sie glaubte, sie schoneinmal gehört zuhaben. Aber nicht in ihren Träumen, sondern von ganz woanders. Sie wusste nur nicht woher. J.D stiess einen Schrei. Das alles war zuviel für ihn. Er wandte sich an seine Männer und zeigte auf Erin. „Knallt sie ab. Nalos. Worauf wartet ihr!“, schrie er und auch wenn er wusste, dass das wenig Sinn hatte, wollte er dennoch, dass sie schossen. Er hoffte, dass es diesesmal klappen würde und sie nicht noch ein weiteres Mal erwachen würden. Die Männer, die vorhin noch, genauso wie ihr Boss auf die lebende Tote geschaut hatten und sich nicht rühren konnten legten an und wollten schiessen. Da drehte Erin den Kopf zum Wagen und stiess zwischen den Lippen einen scharfen Pfiff aus. Etwas großes, Schwarzes sprang durch die geborstene Rückscheibe und stürzte sich auf den nächstbesten Mann. Dieser schrie entsetzt auf, als das schwarze Etwas ihn ansprang. Doch sein Schrei ging schnell in einem nassen Gurgeln unter und im nächsten Moment ging er tot zu Boden. In seiner Kehle klaffte ein riesiges Loch. Blut sprudelte hervor und breitete sich unter ihm zu einer großen Lache aus. „Was zum Teufel ist das?“, schrie Bruno und legte an, Wollte das Ding, was seinen Kollegen eben gerade getötet hatte, erschiessen, doch da war Erin schon da und versetzte ihm mit der Faust einen Schlag ins Gesicht. Benommen vom schlag und mit einem vor schmerzpochendem Schädel fiel zu zu Boden und noch beor er sich aufsetzte konnte, trat Erin ihm auf beide Knie. Es krackte, als ihre Absätze seine Knie zertrümmerten und Bruno schrie vor Schmerzen. Tränen schossen ihm in die Augen und er schaute zu ihr hoch. Ein diabolisches Grinsen lag auf ihren Lippen und ihre Augen waren nun prechschwarz. „Ich bin bin der Teufel!“, knurrte sie. Und wie aus dem Nichts, war der Wolf über ihm. Die Augen ebenso dunkel und die Zähne gebleckt. Blut troff aus seinem Maul und fiel auf das Hemd Burnos. Angewidert und vor Angst schreiend, versuchte er den Wolf von sich zu schieben. Doch Rafael, biss ihm in die Hand, bevor sie ihn auch nur beühren konnte. Bruno schrie erneut auf und versuchte nun wegzurobben. Rafael jedoch dachte nicht daran den Mann entkommen zulassen. Er sauste mit einem markerschütternen Brüllen, nachvorne und durchbiss ihm in Sekundenbruchteile die Kehle. Bruno zuckte nocheinmal, dann wurden seine Gleider schlaff und er blieb reglos liegen. Erin lächelte und streichelte den Wolf am Kopf. „Guter Junge!“, säußelte sie und wurde von hinten im Rücken von einem Schuss getroffen. Doch anstatt umzufallen, stand sie nur da und machte jegenlich einen kurzen Satz nachvorne. Dann aber fing sie sich wieder und schaute über die Schulter. Es war der bullige Leibwächter J.Ds, der auf sie geschossen hatte und sie nun mit einem panischen Ausdruck in den Augen ansah. Erin verzog missbilligend das Gesicht. „Weißt du denn nicht, dass es feige ist, jemanden in den Rücken zu schiessen?“, fragte sie und noch bevor der Mann Anstalten machen konnte zu fliehen, stand Erin auch schon vor ihm und stiess mit einem Fauchen ihre flache Hand in den Brustkorb des Mannes. Dieser verdrehte die Augen und knickte ein. Erin zog angewidert die Hand raus raus und wedelte mit der Hand. Blutstropfen fielen auf den Boden. „Und nun zu dir, J.D. Ich habe allmählich die Faxen ziemlich dicke. Junge Mädchen dazuzwingen sich mit ekelhaften, notgeilen Kerlen einzulassen, nur für Geld und auch noch Morde zu begehen, nur weil du deinen Arsch retten willst…das sind Dinge, die auf meiner Top-Ten-Liste der Dinge, die ich überalles hasse, ganz hochoben stehen. Und glaub mir, jetzt kriegst du das alles doppelt und dreifach zurück!“, knurrte Erin und ging auf sie zu. J.D warf einen Blick auf Bobby, der wie Espenlaub zitterte und der ganz weiss im Gesicht war. „Bobby, steh nicht so dumm rum und knall die Schlampe ab!“, bellte er und deutete auf sie. Doch Bobby war nicht mal in der Lage, seine Waffe richtig zu halten, geschweige den richtig zu zielen. Erin kicherte. „Wie du siehst, ist nicht mal dieser kleine Mistkerl in der Lage dich zu beschützen…und dabei hält er sich so für taff!“, spottete sie und kam noch einen Schritt. J.D schluckte und griff sich dann Branca. Er legte ihr den Arm um den Hals und drückte zu. Branca wollte sich losreissen, doch da spürte sie wieder das kalte Metall von Johnnys Magnum an ihrer Schläfe und ihre Versuche sich zu befreien, hörten abrupt auf. „Bleib wo du bist, oder ich jage diesem kleinem Miststück eine Kugel in den Schädel!“, drohte er und drückte noch etwas fester zu. Branca stiess einen gequälten Laut aus, als sein Unterarm gegen ihren Kehlkopf drückte. Erin blieb wirklich stehen und sah den Gangster tadelnt an. „Das willst du nicht wirklich tun, oder?“, fragte sie gelangweilt und hob eine Braue. „Oh, doch das will ich. Denn ich glaube kaum, dass sie auch aufersteht, wie du. Ich weiss ja nicht, was du bist, aber die Kleine hier ist, ist auf jeden Fall ein Mensch. Und ich bin mir sicher, dass sie niemand vermissen würde, wenn ich sie abmurkse!“, sagte er und grinste feist. Erin hob nur die Schultern. „Wie du willst, wenn du dir dein eigenes Grab schaufeln willst, bitte!“ „Aber Erin!“, schrie Branca hysterirsch und konnte nicht glauben, was sie da sagte. Wollte sie sie jetzt wirklich sterben lassen? Das konnte und wollte sie einfach nicht glauben. „Wenn der Herr meint, dich umzubringen, dann lass ihn. Er wird schon sehen, was er davon hat!“, sagte sie und hob die Hände. „Außerdem weißt du genauso gut, wie ich, was das zubedeuten hat!“, hörte sie in ihren Gedanken Erin sagen und erschauderte. Und plötzlich begriff sie. „Nein, ich…ich will nicht!“, schrie sie innerlich und erstarrte. „Dir bleibt keine andere Wahl. So erging es mir nämlich auch. Erst durch unseren Tot werden unsere jeweiligen dunklen Seiten aktiv!“, sagte sie und ihr Gesicht verfinsterte sich. J.D, der natürlich nicht begriff, was gerade vor sich ging, schaute von einer zu anderen und verzog dann wütend das Gesicht. „Hey, was soll das. Wieso sagt keine von euch was!“, schrie er. Ihm ging dieses Schweigen und nur Anstarren ziemlich auf den Geist. „Tu was du willst, aber ich sag dir schonmal im vorraus, dass es dir leidtut!“, sagte sie und lehnte sich an eine der Stützpfosten. „Was soll der Bockmist. Was soll schon passieren, wenn ich ihr das Licht wegblase?“ „Mach es und du wirst es sehen!“ J.D sah Erin ungläubig an und dachte, sie würde ihn für dumm verkaufen. Spielte schon mit dem Gedanken, dass das ein Trick war. So selbstsicher, wie sie sich hier aufspielte, konnte das nur einer sein. Aber wieso spielte Branca dann nicht mit? Wieso blieb sie nicht genau gelassen? J.D konnte deutlich ihren Herzschlag spüren. Wie es in ihrer Brust hämmerte und es zu zerspringen drohte. Gerne hätte er noch länger darüber nachgedacht, aber sein Verstand sagte ihm, dass er sich damit noch später auseinander setzten konnte. Sobald er die beiden aus dem Weg geschafft hat zum Beispiel. „Tse ich glaub dir kein Wort!“, schnauzte er und spannte den Hahn. Branca kniff die Augen zusammen und musste dagegen ankämpfen in die Knie zugehen. Bis jetzt hatte sie immer gedacht Erin würde ihr helfen, aber nun hatte es wohl nicht mehr den Anschein. Und Angst kam wieder in ihr hoch. Was bezweckte Erin nur damit. Wollte sie auch, dass sie zu einer untoten Bestie wurde? Wollte sie das wirklich, oder handelt es sich hierbei um einen schlechten Scherz. Branca hoffte es, denn sie wollte niemals zu so etwas werden. Da wollte sie doch lieber sterben. „Willst du das wirklich?“, fragte eine Stimme und Branca zuckte zusammen. Wieder schien es, als würde sich die Zeit, wie zäher Gummi dehnen und sie öffnete die Augen. Diesesmal war es nicht Erins Stimme, die sie da hörte, sondern, die des Unheimlichen und Branca wusste nun wirklich nicht, was schlimmer war. Ihre oder seine Stimme im Kopf zuhaben? „Ja, lieber würde ich sterben, als soetwas zuwerden, wie sie?“, schrie sie in Gedanken und hörte sofort den Unheimlichen böse lachen. „So, dann lass mich dir ein kleines Geheimniss verraten. Du bist schon längst tot. Einzig allein ich erhalte dich am Leben. Und bevor du wieder versuchst, mich zu unterdrücken, sage ich dir noch etwas. Schon mein erster Wirt konnte mich nicht unter Kontrolle bringen. Dafür aber ich ihn und glaub mir, um dich zubezwingen brauche ich nicht mal meine ganze Kraft!“, zischelte er ihr zu und Branca glaubte nicht richtig zu hören. Was hatte er da gesagt. Sie war schon längst tot? Aber wie konnte das sein? Der Unheimliche lachte wieder, als er ihre Frage hörte. „Das bleibt mein kleines Geheimniss. Aber nun will ich von dir eins wissen. Willst du, dass er dich tötet und alles für was du gelitten hast umsonst war. Denk doch mal nach. Wenn du jetzt zulässt, dass er dich erschiesst, waren alle Opfer umsonst. Ganz besonders Clear. Die arme kleine Clear, die deine beste Freundin und wie eine Schwester zu dir war. Und Will, dein lieber Big Brother. Was meinst du was passiert, wenn Johnny spitzkriegt, dass auch Will von diesem Plan wusste?“, fragte er und für die Atowrt brauchte sie nicht lange. „Er würde ihn genauso umbringen!“ „Richtig und willst du das. Willst du, dass noch ein geliebter Mensch sterben muss, nur weil er dich über alles liebt?“ „Nein!“ „Dann überlasse mir die Kontrolle und ich werde dafür sorgen, dass dieses Schwein seine gerechte Strafe bekommt!“, sagte der Unheimliche und Branca schluckte. Sollte sie wirklich ihm die Kontrolle überlasen, nur um ihn für seine Taten sühnen zulassen? Es schien ihr eine gute Idee zusein, aber was würde das bedeuten. Zu einem Monster wie Erin zuwerden und noch mehr Blut an ihren Händen zuhaben, als sie es jetzt schon hatte? Die Stimme des Unheimlichen sagte ihr immer wieder, was passieren würde, wenn sie es nicht tue und es schien ihr schlimmer zusein, als dass was geschehen würde, wenn sie es tat. Es klang in ihren Ohren wie ein endloses Echo und sie musste einsehen, dass er Recht hatte und je öfter sie seine Worte hörte, desto größer wurde ihr Entschluss, dass niemals zuzulassen. Niemals zuzulassen, dass noch mehr Menschen wegen ihr starben und so gab sie nach. „Also gut…ich überlasse dir die Kontrolle, aber…lass mir dann wieder meinen Willen!“, flehte sie. „Gut, das werde ich. Aber zuerst du!“, sagte er und Branca schloss die Augen. Spürte dann wie der Unheimliche Besitzt von ihr ergriff und sie langsam in weiter Ferne verschwand. Erin sah, was in ihr vorging und fluchte leise. Sie machte ernst. Branca ließ sich wirklich von diesem Mistkerl manipulieren. Was hatte er ihr versprochen, damit sie es tat? Sie konnte nur hoffen, dass es einen guten Grund gab. Ansonsten sehe sie keinen Sinn, die Kleine noch länger am Leben zuhalten. „Ich werde ihr jetzt das Hirn rauspusten und dann mache ich dich fertig!“, schnaubte er und wollte abdrücken, als eine Hand sich blitzschnell um seine legte und mit einem Ruck inzwei brach. Johnny schrie gellend auf. Branca, die den Kopf gesenkt hatte, schaute nun auf und sah ihm mitten ins Gesicht. J.D wiederum schrie noch mehr als er in das Gesicht der jungen Branca sah. „Was zum…!“, keuchte er, als ihre Augen sah, die nicht braun waren, sondern rot und ein Feuer aus ihnen zulodern schien, dass er noch nie zuvor gesehen hatte. Branca schaute ihn einen Sekundenbruchteil an, dann grinste sie und spitze Vampirhauer kamen zum Vorschein. „Oh mein Gott!“, kam es aus ihm und da packte Branca ihn schon am Hals. „Nicht annährend. Der wird dir auch nicht mehr helfen!“, krächzte sie und Erin, die wieder sie selbst war, erkannte in den Gesichtszügen Brancas die der Krähe. Wutverzerrt und mit einer Spur von sadistischer Freude. Und irgendwie erinnete sie das, an sich selbst. Als sie damals das erste Mal Erik das Ruder überließ und sie fragte sich nun, ob die Kleine es schaffen würde, sich von alleine von diesem Monster zubefreien. Wenn nicht, musste sie wohl schweren Herzens einsehen, dass es für sie keine Rettung gab. J.D versuchte sich aus dem Griff der dunklen Branca zubefreien, doch dies quittierte sie nur mit einem müden Lächeln und drückte nun fester zu. J.D röchelte und schlug um sich. Doch Branca ließ nicht los, im Gegenteil. Sie drückte umso mehr zu. Aber dann schien sie sich entschieden zuhaben, etwas Besseres mit ihm vorzuhaben. Sie ließ ihn für einen kurzen Moment los. Doch kaum hatte Johnny sich richtig erholt und fliehen konnte, schleuderte ihn etwas Unsichtbares gegen den nächsten Stützpfosten. Und erstmal geschah nichts. Aber dann streckte Branca die Hand aus und Johnny begann zu schreien. In seinem Körper knackte es und schon bald sah man, was mit ihm geschah. Die Knochen brachen. Einer nach dem anderen und sein Körper mitsamt dem Fleisch, verwandelte sich in eine rote, unförmige und Blut troff aus zahlreichen Wunden in der Haut, die von den gespitterten Knochen durchbohrt wurde. Johnny schrie umso lauter, als sich seine Knochen durch seine Brust bohrten und einer davon das Herz traf. Schlagartig war es still und der tote, geschundene Köroer Johnny sank zu Boden. Brach förmlich in sich zusammen. Bobby, der das ganze mitansehen musste und sich bis eben nicht rühren konnte, schrie von Sinnen. Drehte sich um und rannte davon. Er wollte soschnell wie möglich weg. Er hatte genug gesehen, um zuwissen, dass diese Branca nicht normal war. Genauso wenig diese Cloe und er wollte nicht so enden, wie seine Kollegen und sein Boss. Fast schon hatte er den Ausgang erreicht, als erplötzlich etwas hinter sich rauschen hörte. Es klang wie das Schlagen von Flügeln. Großen Flügeln und als er einen Blick nachhinten warf, sah er, wie etwas großes Schwarzes auf ihn zusauste. „Neiiiin!“, schrie er und hob die Arme um das Ding abzuwehren, doch da machte sich augenblicklich ein scharfer, reissender Schmerz in seinen Armen breit und er schrie noch mehr auf. Dabei achtete er nicht auf seine eigenen Füsse und er stolperte zu Boden. Hart schlug er mit dem Kopf auf und schaute weiternachoben. Über ihn thronte Branca. Aus ihrem Rücken ragten pechschwarze Flügel und ihre Augen glühten noch mehr als zuvor. Sie sah aus, wie ein Engel. Ein Racheengel, und die Angst, die in ihm hochkroch, wie ein schleichendes Gift, ließ ihn erstarren. Was würde sie mit ihm machen? Wie würde sie ihn richten? Wenn er ehrlich sein wollte, wollte er das eigentlich gar nicht wissen. Aber in seinem Kopf wirbelten so viele schreckliche Gedanken und Vision herum, dass er nicht in der Lage war, auch nur einen zuerfassen oder gar aus seinem Verstand zu verbannen. Wie als wenn sie seine Gedanken gehört hatte, lächelte sie und streckte die Hand aus. Sofort machte sich ein unerträglicher Schmerz in ihm breit und er wurde durch eine unsichtbare Macht hochgehoben. Minutenlanf verharrten er und Branca in dieser Position. Sahen sich nur einander an. Während Bobby sie angstvoll anschaute, grinste sie ihn sadistisch an und ballte dann ihre ausgestreckte Hand zur Faust. Plötzlich knackte es leise in seinem Körper und Bobbys Gesicht verzog sich zu einer schmerzhaften Fratze. Wieder ein Knacken, oder viel mehr ein Platzen. Bobby kniff vor lauter Schmerz die Augen zu und unterdrückte einen Schrei. Als er die Augen wieder öffnete, waren diese rot. Die hauchdünnen Äderchen waren geplatzt und färbten das Weiss seines Augapfels blutrot. Nun wiederholte sich das Knacken und platzen immer wieder, bis Bobby glaubte, sein ganzer Körper würde innerlich verbluten. Blut sickerte ihm aus dem Mundwinkel, als Branca immer mehr Adern in seinem Körper zu platzen brachte. Und es machte ihr Spass. Trotz das der Unheimliche alles steuerte und verursachte, bereitete es ihr eine wahre Freude, diesen Bastard noch mehr leiden zulassen, als er es bei Clear getan hatte und ihre Hand senkte sich nun auf die Höhe seiner Brust. Dann spreizte sie die Finger und ein harter stechender Schmerz ließ ihn alle Luft entweichen. Er schrie erstickt auf, als er glaubte, sein Herz würde sich aufblähen, um sich dann schmerzhaft wiederzusammen zuziehen, sobald sie die Hand zur Faust ballte. Erneut blähte es sich auf, in Erin glaubte, die Umrisse davon unter der dünnen Haut zusehen. Bobby konnte nun nicht anderster und schrie wie von Sinnen. Zappelte im unsichtbaren Griff Brancas und flehte sie mit seinen Augen an, endlich aufzuhören. Branca lachte nur. „Soll ich dich von deinem Leiden erlösen?“, fragte sie sadistisch und Bobby erschauderte. Genau diese Worte hatte er auch Clear zugeflüstert, als sie sich nicht mehr wehrte und nur noch ein weinendes und wimmerndes Häufchen etwas war. Bobby schluchzte und musste einen weiteren Schrei unterdrücken, als Branca erneut sein Herz aufblähen und zusammenziehen ließ. Bobby öffnete den Mund, war jedoch nicht in der Lage etwas zusagen. Zu gross waren die Schmerzen, als das er etwas hätte sagen können und Branca zuckte die Schultern. „Nagut, ich will mal nicht so sein und dir einen schnellen Tod bescheren!“, knurrte sie und ballte streckte nur ganz die Finger durch. Bobby schrie, als sich sein Herz zum letzten Mal aufblähe und dann in seinem Leib platzte, wie eine überreife Frucht. Blut sprudelte aus seinem Mund, wie eine Fontäne und spritzte ihr ins Gesicht. Ein hässliches, rotfeuchtes Loch klaffte, da wo sein Herz war und Branca entliess ihn aus ihrem Bann. Wie ein nasser Sack viel der Tote zu Boden und sank in sich zusammen. Erin, die das Ganze beobachtet hatte, sah mit einem forschenden Blick zu Branca, sie sich über den Toten beugte, die Hand nach der Wunde ausstreckte und die Finger hineintauchte. Mit einem verzückten Leuchten in den Augen hob sie die blutbeschmierten Finger zu ihrem Mund und öffnete diesen. Wollte schon das Blut ablecken, als Erin die Stimme hob. „Branca, das reicht jetzt!“, sagte sie entschieden. Die Krähe hatte ihrer Meinung nach, lange genug ihren Spass gehabt. Nun sollte sie Branca wieder freilassen. Branca fauchte und drehte sich zu ihr um. „Das hast du nicht zu entscheiden. Es reicht noch lange nicht!“, knurrte sie und Erin hörte wieder die Stimme des Unheimlichen in ihr. Ihre Augen wurden schmal. „Du hast deine Rache bekommen, oder besser gesagt, sie hat ihre Rache bekommen. Lass sie jetzt frei, oder ich helfe nach!“, drohte sie und zog ihre Ranchaster. Der Unheimliche lachte. „Du willst mich erschiessen? Dann erschiesst du auch sie. Willst du das wirklich riskieren?“, fragte er provozierend und Erins Lippen pressten sich festaufeinander, sodass sie nur noch ein weiser Strich sind. „Das Risiko muss ich wohl eingehen. Aber ich werde garantiert nicht zulassen, dass du dieses unschuldige Mädchen mit in die Hölle reisst, aus der du kommst!“, schnappte sie und lud durch. Der Unheimliche schaute sie durch Brancas Augen lauernd an und sah, wie ernst sie das meinte. Er schnaubte hassefüllt. „Also gut, du hast gewonnen. Du kriegst sie wieder!“, knurrte er und von einem Moment auf den anderen, war das rote Glühen in ihren Augen erloschen und braune, verwirrte Augen, blickten Erin an. Branca schnwankte etwas und hielt sich den Kopf. Ihr war mit einemmal so schlecht und sie hielt sich automatisch die Hand vor dem Mund, um sich nicht zu übergeben. Erin steckte ihre Ranchaster wieder weg und kam auf sie zu. Umarmte sie und drückte sie sanft an sich. Strich ihr durch das schwarze Haar und als Branca sich wieder regte, sah sie auf sie hinunter. Immernoch lag Verwirrung in ihrem Blick, so las habe sie geträumt und wisse nun nicht, ob sie es immernoch tat, dann sah Branca zu den Toten, die vertreut auf dem Boden lagen und dann zu J.D und Bobby. Sie erschauderte und sah dann wieder zu Erin. Nun lag schockierte Gewissheit in ihrem Blick und Erin konnte spüren, wie sie sich in ihrer Umarmung versteifte. „Erin, sag…habe ich etwa…?“, fragte sie und Erin nickte nur. „Oh mein Gott!“, keuchte sie und sank in die Knie. Fassunglos darüber was sie getan hatte, schaute sie vor sich hin und wagte es nicht, sich genauer umzusehen Das brauchte sie auch nicht. Der Anblick von Johnny Dickson und seinen toten Männern haftete in ihrem Gedächtniss und sicher würde nichts diesen Anblick vertreiben können. Erin kniete sich vor ihr hin und umarmte sie wieder. Wieder streichelte sie sie am Kopf und flüsterte ihr beruhigend zu:„ Schschsch…ist ja gut…jetzt ist alles vorbei!“ Einen langen, fast endlosen Moment blieben sie so sitzen. Als sich da nun Daroga meldete, der höflich sich räusperte. „Wir…wir sollten gehen. Sicher wird man uns gleich finden!“, sagte er und Erin wollte ihm schon wiedersprechen. Doch da hörte sie Polizeisirenen und nickte dann. „Ja, wir sollten London endlich verlassen!“, sagte sie und stand auf. Zog Branca sanft aber bestimmend auf die Füsse und die drei stiegen ein. Rafael kauerte auf dem Rücksitz, neben Branca, die sich in sein schwarzes Fell geksuchelt hatte und eingeschlafen war. Im Traum sah sie den Unheimlichen, wie er sie triumphierend angrinste und einen Finger hochhielt. „Nur noch einmal, dann wirst du mein sein!“, sagte er und verschwand, mit einem teuflichem Gelächer in der Dunkelheit. Sanftes Sonnenlicht beschien ihr Gesicht und weckte sie. Branca rollte sich auf die andere Seite und wollte weiterschlafen. Da schlug sie die Augen auf auf sprang hoch. Wo war sie. Das war nicht ihre Wohnung. Das Zimmer, in dem sie war, war mindestens doppelt so groß, wie das Wohnzimmer ihrer alten Wohnung und das Bett in dem sie lag dreifach so breit, wie die Couch. Wo war sie nur? Erneut ließ sie den Blick umherschweifen und musste erkennen, dass das Zimmer wirklich luxuriös ausgestatt war. Mit rotem Samt bespannte Sessel, ein polierter, schwarzer Ebenholztisch und kostbare und vor allem teure aussehende Teppische, zierten das Zimmer. Ein großer Wandschrank in der einen Ecke und ein massiv aussehnder Schreibtisch in der anderen. Die Fenster reichten vom Boden bis zur Decke und waren mit durchsichtigen, goldenen Vorhängen zugezogen. Dennoch schien das Licht hinein und obwohl es Branca ins Gesicht fiel freute sie sich, die warmen Sonnenstrahlen so angenehm auf ihrem Gesicht zuspüren. Sie lächelte und schaute in den anbrechenden Tag. Es schien wie ein schlimmer Traum gewesen zu sein, was sie in London erlebt hatte und sie streckte sich. Ihre Glieder fühlten sich noch immer etwas müde an, doch das störte sie nicht. Sie war hier und nicht mehr in London und allein das zählte. Nein, etwas zählte noch viel mehr. Clear! Ihre Freundin. Zwar war sie hier, aber nicht ihre Schwester und sie wünschte sich, die Zeit zurückdrehen zu können um zu verhindern, was ihren Tod verursacht hatte. Sie seufzte und legte de Kopf in den Nacken. „Clear, es tut mir so leid. Wärst du doch auch hier…!“, sagte sie und schloss die Augen. Ein leises Pochen, holte sie aus ihren Gedanken und sie schaute zur Tür. „Ja, bitte?“, fragte sie höflich und die Tür öffnete sich. Erin kam rein. Gekleidet in einem schwarzen Morgenmantel und einer Tasse dampfendem Kaffee in der Hand. „Morgen!“, sagte sie freundlich und schloss die Tür. „Oder besser gesagt, mittag!“ Beim letzten Satz musste sie etwas lächeln und Branca ließ sich davon anstecken. „Mittag, Erin!“, sagte sie und Erin setzte sich zu ihr aufs Bett. „Gut geschlafen?“, fragte sie und reichte ihr die Tasse. „Ja, endlich mal. Danke, auf für den Kaffee!“, antwortete sie und nippte daran. „Keine Ursache!“ Erin winkte ab und lehnte sich zurück. „Und, hörst du ihn immernoch in deinem Kopf reden?“, fragte sie nun und wurde ernst. Branca schaute vom Tee auf und runzelte die Stirn. „Wen meinst du?“ „Den Unheimlichen. So nennst du ihn doch, oder?“ „Äh, ja. Aber woher?“ „Du hast im Schlaf geredet und dabei immer von ihm gesprochen und dass es nur einmal geschehen muss, ehe du ihm gehörst!“, erklärte Erin und Branca wäre fast die Tasse aus der aus der Hand gefallen. „Wie…?“, keuchte sie und Erin lachte. „Beruhig dich. Ist doch nichts dabei!“, sagte sie und klopfte ihr auf die Schulter. „Ich habe am Anfang auch ständig im Schlaf vor mich hingebrabbelt. Das ist was ganz normales!“ „Hm, und dabei ist mein Leben alles andere als Normal!“, nuschelte Branca und machte für einen kurzen Moment, um sich wieder zusammeln, die Augen zu. „Wo sind wir überhaupt?“, fragte sie nun, um auf ein anderes Thema zu kommen und öffnete wieder die Augen. „Im Vatikan. Bei mir daheim!“, erklärte Erin und Brancas Augen wurden gross. „Im Vatikan? Du meinst, in dem Vatikan?“ „Ja, natürlich, oder kennst du noch einen. Wenn ja, dann zeig mir wo der liegt!“ „Aber…wie…wir waren gestern noch in London!“, stammelte Branca und nun musste Erin wirklich lachen. „Du meinst wohl vor einer Woche?“ „Was?!“, schrie Brancan nun und schaute Erin fassungslos an. „Vor einer Woche?“ „Ja, du warst so müde, dass du tief und fest geschlafen hast. Daroga hat dich hierher getragen und du bist erstmal nicht aufgewacht. Wir wollten dich ausschlafen lassen. Schließlich hast du ziemlich viel mitgemacht!“, erklärte Erin ruhig und strich ihr über den Kopf. „Aber dann machten wir uns schon Sorgen. Wir dachten schon, du wachst gar nicht mehr auf. Solange hast du geschlafen!“ Brancas Erstaunen verpuffte und sie senkte die Schultern. „Dabei wäre es doch das Beste gewesen, wenn ich wirklich nicht mehr aufgewacht wäre!“, murmelte sie und nippte wieder an ihrer Tasse. „Das magst du denken, aber dieser Unheimliche hatte wohl andere Pläne. Wieso sonst, gab er dir wieder die Kontrolle über dich selbst!“, sagte Erin und ihre Stimme klang etwas grimmig. „Weil ich ihn darum gebeten habe!“ „Und wieso hast du es getan?“ „Ihn darum zubitten?“ „Nein, dich von ihm einwickeln lassen. Du weißt wohl nicht, was das bedeutet hätte, wenn du nicht wieder zu dir selbst gefunden hättest!“, fauchte Erin und das Lächeln war wie weggewischt. Branca sah sie nur an und merkte, wie sie weiche Knie bekam. Sie konnte es sich denken. Erin hatte es ihr selbst mal gesagt. Sie würde sie töten müssen und dass sie das nicht wollte war totsicher. „Doch das wusste ich!“, kam es leise von ihr und Erin schnaubte missbilligend. Gut dass sie es wusste, denn ansonsten, hätte Erin keine andere Wahl gehabt. Aber gerade das ärgerte sie und sie begriff nicht, wieso sie es dann zugelassen hatte. „Aber ich hatte keine andere Wahl. Johnny D. hätte sich auch noch Will getötet!“, verteidigte sie sich schnell und Erins Miene wurde noch finsterer. „Hat er dir das erzählt?“, fragte sie giftig und Branca nickte. Erin stiess ein verachtendes Lachen aus. „Typisch. Da haben die beiden wirklich was Gemeinsames. Erik hat mir auch gesagt, dass Chris sterben wird, wenn ich mit ihm nicht verschmelze!“, sagte sie. „Das ist wohl ihre Masche. Männer!“ Branca hätte dabei gerne gelacht, doch Erins sarkastischer Ton, sagte ihr schon, nichts dergleichen zutun. „Und was jetzt. Was…was machen wir jetzt?“, fragte sie verlegen und schaute auf ihren Schoss. Die Tasse hatte sie immernoch in der hand und obwohl der Kaffee mit seinem herrlichen Duft dazulockte, noch einen Schluck zu nehmen, ließ sie es. Die Lage war vielzuernst, als dass sie seelenruhig Kaffee trinken könnte. Ihre Hände zitterten und sie stellte die Tasse auf das kleine Tischchen, bevor sie sie verlor. Erin legte den Kopf mal auf die eine, dann auf die andere Seite und überlegte. „Tja, die einfachste Lösung wäre, wenn ich dir eine Kugel in den Schädel jage!“, sagte sie dann und Branca sog scharf die Luft ein. „Aber dann wäre das ganze Theater für die Katz gewesen…Nein. Wir müssen uns jetzt eine andere Möglichkeit ausdenken!“ Branca atmte erleichtert aus. So schnell wollte sie nun auch wieder nicht sterben. „Wie wäre es, du holst diesen Unheimlichen aus mir raus. Du bist doch immerhin Exorzistin. Die können doch sowas!“, schlug Branca vor. Mit diesem Gedanken hatte sie schon seitlangem gespielt und sie hoffte, dass das wirklich in Erins Macht stand. Erin schaute sie einen Moment an und lächelte verbittert. „Ja, aber wenn ich das bei dir anwende, könnte ich dich damit töten!“, erklärte sie und Brancas Hoffnung zerbrach. „Natoll!“, seufzte sie und lie sich nachhinten in die Kissen fallen. „Kopf hoch. Uns wird schon was einfallen!“, sagte sie und stand auf. „Lass uns erstmal frühstücken!“ Kaum dass sie am Tisch saß und das herrliche Frühstück sah, knurrte ihr Magen und sie beschloss kräftig zuzulangen. „Das gibt es doch nicht. Wollen Sie mir sagen, dass sie einfach so verschwunden ist?“, fragte er fassungslos und zerriss fast eine der Akten. Chris Adea und ein weiterer Kollege schauten sich nur an. Dann richtete Adea das Wort an seinen. „Nun unsere Kollegen und die Beamten von Scottland Yard haben jeden überprüft, der London verlassen haben könnte. Außer ein paar Touristen und ein paar Kleinkriminellen, war jedoch sonst niemand dabei, auf dem die Beschreibung passt!“, erklärte er sachlich und musste sich insgeheim das Lachen verkneifen. Er hatte sämtliche Spuren, mit Hilfe Darogas verwischt. Ihm war schon klar gewesen, dass das seinen Job kosten könnte. Doch für Erin, würde er alles tun. Das war es ihm wert. Trotz dass er ihretwegen am Anfang ziemlich viel Ärger hatte mit seinem Boss und den Kollegen, liebte er sie und tat es immernoch. Außerdem war er es ihr schuldig. Ohne sie, wäre er schon längst tot. „Argh, das kann doch alles nur ein schlechter Scherz sein. Wie konnte sie also dann entkommen?“, fragte Gero und Chris und sein Kollege hoben die Schultern. „Tja, wenn wir sie schnappen, können wir sie das ja fragen!“, meinte Chris und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Lombert Geros Gesicht verfinsterte sich darauf hin und seine Lippen wurden zu einem harten Strich. „Wenn wir sie schnappen!“, knurrte er. „Ich will, dass sie weiterhin nach ihr suchen. Dieses Weib hat zwei Menschen auf dem GewIssen und auch sicher diesen Johnns Dickson. Ich gebe zu, um ihn ist es wirklich nicht schade, aber dass sie ihn dermassen abgeschlachtet hat…und ich dachte die schwarze Bestie sei das schlimmste, was diese Welt hervorgebracht hat!“, sagte er und wandte sich an beide. „Wie auch immer. Suchen Sie sie. Das ist ein Befehl!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)