My sweet, secret love von abgemeldet (Kyo X Cipher) ================================================================================ Kapitel 5: FIVE ~lose you tonight...?~ -------------------------------------- Wohin mit diesen Gefühlen? Stunden sind vergangen und ich kann nicht abschalten. Wenn ich doch nur ein Auge zu tun könnte, aber etwas hält mich davon ab. Jemand hält mich davon ab. Ich hatte Cipher damals bei der Hand genommen. Durch mich hatte er seine Vorliebe für Musik gefunden. Wir waren immer unzertrennlich gewesen, selbst den schlimmsten Streit hatte unsere Freundschaft überstanden. Was ist, wenn aus Freundschaft plötzlich Liebe wird? Geht das denn so einfach? Gleichgeschlechtliche Liebe war ja an sich nichts falsches, aber es war einfach ein Schritt, der mir riesig vorkam. War ich etwa zu feige um es zu wagen? Der Grund warum ich mir diese Frage stellte ist offensichtlich, oder? Meine Gefühle für Cipher waren wohl schon länger nicht mehr nur für eine freundschaftliche Basis geeignet. Wann war der Punkt an dem ich mich verliebt hatte ohne es zu merken? Ist er vielleicht nicht mal so lange her? Im Fragen stellen war ich schon immer Weltmeister, besonders wenn mir keiner darauf Antwort geben konnte. Meine Gedanken wurde durch eine leichte Berührung an meiner Brust unterbrochen. Cipher schlief, er träumte wohl gerade. Ob er nun von mir dachte, das ich ihn ausnutzen wollte? Oder ihn einfach nur aus purer Neugierde geküsst hätte? Nein, er kennt mich. Ich würde nichts tun was ihm schaden könnte. Ich drehte mich zu ihm, sah in sein schlafendes Gesicht. „Du bist wunderschön.“ flüsterte ich, wissend das er es nicht wahrnehmen würde. Meine Lippen berührten seine Stirn. Was hätte er wohl gesagt wenn er wach gewesen wäre? Ein kalter Luftzug der meinen Arm streifte lies mich spüren, dass das Fenster noch geöffnet war. Eigentlich hatte ich keine Lust aufzustehen, aber wir würden uns sicher eine Erkältung holen wenn wir so heute Nacht einschlafen würden. Ich quälte mich also auf und trat an das offene Fenster heran. Der flüchtige Blick, den ich erst hinaus werfen wollte, wandelte sich in ein sehnsüchtiges Starren in den klaren Nachthimmel. Manche Menschen suchen ein ganzes Leben lang nach ihrem Glück. Andere wiederrum bekommen es zugeworfen. Und wieder andere sehen es und greifen nicht danach... Zu welcher Kategorie gehörte wohl meine Wenigkeit? Ich wünschte mir, die Sterne könnten mir eine Antwort geben. Mein Leben war doch bisher immer gut gelaufen. Ich hatte doch alles was wünschenswert ist, oder? Diese Antwort konnte ich mir schon lange selbst geben. Was ist Ruhm, Erfolg, Ansehen, Beliebtheit und Reichtum schon ohne Liebe? Richtige Liebe... Das ich einmal so denken würde hätte ich mir in meinen enferntesten Träumen nicht ausmalen können. Das Abwenden meines Blickes vom hell leuchtenden Mond zu Cipher löste ein Gefühl in mir aus... Ich konnte es nicht zuordnen. Wovor hatte ich eigentlich Angst? Die Tatsache das ich mich von falschen Gefühlen leiten lassen könnte und damit unsere Freundschaft zerstören könnte? Natürlich war es das! Aber war ich mir nicht eben noch sicher, das ich mehr für ihn empfand als Freundschaft? Aber manchmal muss man sich ein Bein brechen um das Genick zu retten. Ich trat wieder zu ihm ans Sofa uns setzte mich neben ihn. Ich war vorhin, als wir uns geküsst hatten doch auch nicht so unsicher. Wieso also nun, wo er schläft? Bin ich überhaupt unsicher oder rede ich mir das nur ein? Einen Augenschlag dauert es und ich lag wieder neben ihm. Immer noch in Gedanken, merke ich garnicht, dass er aufwachte. Wahrscheinlich war ich doch lauter als ich dachte. Ich hatte mich bemüht leise zu sein um ihn nicht aus seinen Träumen zu reißen. „Worüber denkst du nach?“ Ein warmer Blick trifft mich und hält mich gefangen. Ich erschrecke mich etwas, lasse es mir jedoch nicht anmerken. „Ich... ich habe mir Gedanken darüber gemacht, was es heißen würde, wenn wir ein Paar wären...“ Ciphers überraschter Blick lässt mich erstarren. Wieso überrascht ihn das so? Seine Augen beginnen zu leuchten. Der Glanz schleicht sich nur ganz langsam hinein. „Heißt das, das du ernsthaft darüber nachdenkst, mit mir eine Beziehung einzugehen?“ das denkt er also. Ich kann ihm darauf keine Antwort geben. Wie war das eben? Glück wird manchen zugeworfen, andere sehen es und greifen nicht danach. Oder habe ich vielleicht danach gesucht und habe es nun vor meinen Augen? Ich bin mir einfach nicht sicher, verdammt! Wenn ich ihm heute noch Hoffnung schenke, wäre es dann fair sie morgen wieder zu zertrümmern? Ich seufze, weiß, das ich Cipher damit wohl erschrecke. Oder doch nicht? Er richtet sich auf und legt eine Hand auf meine Schulter, sieht mir in die Augen. Mehr brauche ich nicht um zu wissen, das er sich Sorgen um mich macht. Ich lehne mich leicht zurück, er fängt mich mit seinen Armen ab und legt seinen Kopf auf meine Schulter. „Ich werde dich nicht dazu zwingen. Auch werde ich dir niemals böse sein, wenn du mich abweist. So ist das Leben nunmal. Man kann nicht immer erwarten das Gefühle erwidert werden, das weiß ich und damit habe ich mich eigentlich von Anfang an abgefunden.“ Die Traurigkeit, die seine Worte begleitet, lässt mich wissen das er doch falsch von mir denkt. Ich bin kein Mensch der einen anderen aus reiner Neugierde verletzen würde. Mein Handeln hat mir mehr Antworten gegeben als es meine ewiges Fragen jemals tun könnte. „Weißt du, auf jeden Sturm, egal wie schwer er ist, folgt auch wieder Sonnenschein.“ Ich lege meine Hände auf die Seinen und streichele seinen Handrücken. „Ich weiß...“ eine leise, betrübte Stimme. „Tiefe Gefühle sind auch immer mit tiefem Schmerz verbunden.“ Diese Worte legen sich wie Handschellen um mein Herz. Denkt er das wirklich? Ist das vielleicht die Wahrheit und ich bin zu naiv um das je erkannt zu haben? Stille. Hin und wieder ein leises Schluchzen. Ich fühle im Moment zu viel um ihn trösten zu können. Die Tage an denen wir zusammen Spaß hatten kommen mir plötzlich so weit entfernt vor. Waren sie jemals da? Ich drehe meinen Kopf zu Cipher, kann sein Tränen benetztes Gesicht sehen. „Gomen ne....“ Ich stehe auf. Ich denke es ist Zeit zu gehen. Solange ich meine Gefühle nicht zuzuordnen weiß, will ich Cipher nicht mehr gegenübertreten. Dies ist kein Egoismus, ich will ihn lediglich nicht weiter verletzen. Auch wenn er es abstreiten würde, wüsste ich, das ich genau die mit meiner Anwesenheit tue. Ciphers Gesichtsausdruck ist leicht zu deuten. Schmerz.... „Du...du gehst?“ Fassungslosigkeit in seiner Stimme. Ein Nicken meinerseits. Ich würde ihm gerne noch den Grund dafür nennen, doch meine Kehle ist so trocken, das ich mir jedes weitere Wort sparen muss... Ich ziehe meine Schuhe an. „War es das was du wolltest? Bist du hergekommen um zu testen wie es sein kann?“ Ich binde eine Schlaufe. „Und, hat es sich gelohnt?“ Eine zweite Schlaufe. „Tut mir leid das ich deinen Anforderungen nicht gerecht wurde.“ letzter Satz versinkt in einem verzweifelten Schluchzen. Mein Herz tut weh. Ich ziehe meine Jacke über und öffne die Tür. Wenn ich mich jetzt zu ihm herum drehe, dann würde ich wohl nicht gehen können, darum ziehe ich die Tür ins Schloss, bleibe erstarrt davor stehen. Von drinnen kann ich eindeutig Ciphers Wimmern hören. Es tut mir leid... Ich will nicht noch mehr anrichten. Vielleicht wird alles gut... vielleicht. Stumme Tränen suchen ihren Weg aus meinen feuchten Augen, sie versperren mir die Sicht, werden immer mehr. Ich gehe zu meinem Wagen und sperre ihn auf, setzte mich dann hinein. Mit einem letzten Blick zu Ciphers Haus starte ich den Motor. Ich wische mir über die Augen. Erfolglos. Mit jedem Meter, mit dem ich mich nun entferne, wird mir kälter. Was hat das alles zu bedeuten? Vorhin war ich mir doch noch so sicher und jetzt? Ich zittere, weiß nicht wo ich hinfahre. Die Ausfahrt zu meinem Ort habe ich schon verpasst. Ich will jetzt auch nicht nach Hause, denn dort würden die weißen Wände mich gefangen halten und meine Gedanken hätten freie Bahn um mich zu verschlinge.. Ich habe ihn alleine gelassen. In seiner tiefen Verzweiflung habe ich ihn sitzen lassen. Das muss Egoismus sein... Ich trete hart auf die Bremse. Woher kommt diese Kälte? Wieso diese ständigen Gedanken an Cipher? Wieso ist alles so schwer obwohl es so einfach sein könnte? Wegen meiner Blindheit, deshalb! Ich wende. Heute Mittag als diese Frau auf Ciphers Sofa saß... was war das? Es war die Angst das er jemand anders lieben könnte! Das Stechen in meinem Herzen, das mich kaum noch atmen lies... woher kam es? Von der Tatsache Cipher durch meine Unentschlossenheit verlieren zu können! Tausend Zeichen, die mir einfallen und alle führen sie zu einer Antwort. Tiefe Gefühle und tiefer Schmerz. Nein, das kann nicht immer zusammenhängend sein! Wieso war ich die ganze Zeit so blind? Mein Glück stand vor meiner Nase, hat mich angetippt und ich habe es nicht bemerkt. Ich halte vor Ciphers Haus. Im Flur brennt immer noch Licht. Ich hatte es nicht ausgemacht. Ich steige aus und bewege mich auf die Eingangstür zu. Meine Hände zittern als ich klingele, doch ich war mir noch nie in meinem Leben so sicher wie jetzt, das Richtige zutun. Es dauert ewig, bis ein Spalt breit die Tür aufgeht und ein ziemlich blasser Cipher hinaus späht. Er ist überrascht, sichtlich. „Wieso bist du zurück gekommen?“ Man kann den Vorwurf in seiner Stimme deutlich heraushören. „Weil mir etwas klar geworden ist.“ Ich drücke leicht gegen die Tür, schiebe Cipher somit zurück und trete nun ein. Er schüttelt den Kopf. Mein Blick ist fest auf ihn gerichtet. „Weißt du, manchmal sieht man selbst mit offenen Augen nicht.“ Ich trete näher an ihn heran. „In diesem Fall muss man sich auf sein Gefühl verlassen.“ Nun stehe ich unmittelbar vor ihm. Er hebt den Blick, sieht mich verwundert an. „Weißt du eigentlich, wie wunderschön du bist?“ meine Worte. Es ist ein Ausdruck den ich nicht in Worte fassen konnte. Cipher brach in Tränen aus, wollte sich fallen lassen, doch ich hielt ihn fest, zog ihn in meine Arme. „Du musst nicht mehr weinen... jetzt nicht mehr...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)