Missing - verzweifelt gesucht von Starfi ================================================================================ Kapitel 1: Erster Akt --------------------- „Hey, Yamato, lauf nicht weg!“ Die 26jährige Ayako Kawashima lief hinter ihrem 4jährigen Sohn her, der sich ganz nach seiner üblichen Wirbelwindmanier mal wieder davon stehlen wollte. Dieser Erkundungsdrang würde früher oder später gefährlich werden, wenn sie ihn nicht zu stoppen schaffte. Bei ihnen zu Hause mochte das ja noch zu verkraften sein, vorrausgesetzt sie hatte das kleine, dunkelhaarige Kind dauerhaft im Blick, aber hier inmitten Tokyos war zu schnell ein Kind verschwunden oder von einem Auto niedergemäht wurden. So riss Ayako den kleinen an sich und knaaaaaartsch bemerkte sie, wie sich ein riesen Riss zwischen ihren Beinen abzeichnete. „Das... ist meine neue Markenjeans... wie kann die denn reißen?“ Sie setzte den Kleinen wieder ab, der das Geräusch ebenfalls vernommen hatte, nun in Mitten der vollen Straße zwischen ihre Beine starrte, den Finger hob und laut und vernehmlich rief; „Kaputt!“ Mit hochrotem Kopf hielt Ayako sich ihre Handtasche vor den Schoß, die jedoch kaum größer war als eine Coladose und gerade mal genug Platz für Schlüssel, Ausweis und Kreditkarten beherbergte. Sie schnappte sie die ohnehin erhobene Hand des Kindes und zerrte ihn hinter sich her, weg von den Blicken der anderen Herumstehenden. Sie suchte nach einer nicht zu gut besuchten Gasse, um sich das Unglück zu besehen. Unter den hämischen Blicken des eigenen Sprosses besah sie sich den riesigen Riss, der sich an einer ungünstigen Stelle seinen Weg bahnte und sich immer weiter ausbreitete, je mehr sie sich bewegte. „Wie sollen wir denn so heim kommen..?“ fragte sie sich resigniert und überlegte hin und her, was für eine Lösung es für das Dilemma geben könnte. „DAS wird noch Ihr kleinstes Problem sein.“ Die schroffe und nahe Stimme ließ Ayako herum fahren. Direkt hinter ihr stand ein hochgewachsener Mann mit dunklen Haare, in der Hand eine Waffe, die er direkt auf sie richtete. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen, sofort sah sie sich nach Yamato an, der mit großen Augen von seiner Mama zu dem Fremden starrte. Er schien die Waffe noch nicht gesehen zu haben. „Sie werden jetzt mit mir mitkommen,“ ließ der Unbekannte verlauten, sich vollkommen dessen gewahr, dass sie sich nicht wehren würde. „Kawashima-san, wenn ich bitten dürfte...“ er wies in die entgegengesetze Richtung, aus der sie ursprünglich in die Gasse gebogen war. Ayako antworte nicht, nahm die Hand ihres Kindes und versuchte, ihre Stimme nicht all zu verkrampft klingen zu lassen, als sie sich an ihn wand. „Komm Yamato, der Herr ist so freundlich, uns mitzunehmen...“ „Conan, wir müssen los. Professor Agasa wartet bereits vorm Haus!“ Rans Stimme bahnte sich ihren Weg bis in sein Zimmer, in dem er gerade damit beschäftigt war, seine elastischen Hosenträger anzubringen. „Ich bin gleich soweit.“ Entnervt seufzte er auf. Es war deprimierend. Eine schiere Unendlichkeit war er nun also schon wieder ein Grundschüler ging stupiden Beschäftigungen nach und hatte ständig sein amtliches „Ich bin ein Kind und dementsprechend naiv“Gesicht aufzusetzen. Er konnte dieses Gefasel nicht mehr hören, dass er alle in Gefahr bringen würde, die über seine wahre Identität Bescheid wussten, ebenso wenig wie Ai´s „Ich arbeite an einem Gegengift“-Rede, die schon ewig anhielt. Er wollte seinen alten Körper zurück, sein altes Leben, wieder normal in die Schule gehen und seine Schuldgefühle gegenüber Ran loswerden, die ihm das Leben von Tag zu Tag schwerer machten. Sie war ein starkes Mädchen, schon immer gewesen. Doch er wusste nicht, wie lange sie das ganze Theater noch erdulden können würde. Wie oft hatte er sie weinen gesehen, traurig, deprimiert – und das schlimmste von allem; mit anderen Männern. Es wäre kein Problem für ihn gewesen, wenn r einen Zeitpunkt in Aussicht gehabt hätte, wann sich sein Leben wieder normalisieren würde, doch davon war er weit entfernt. Es half ihm auch nichts, nun das FBI mit in die ganzen Angelegenheiten verwickelt zu wissen, auch die hatten weder ihm noch Haibara bislang helfen können... Das stürmische Klopfen seiner eigentlichen Altersgenossin riss ihn aus seinen grummeligen Gedanken. „Conan nun komm aber, es ist doch sonst nicht deine Art, so zu trödeln.“ sie stieß die Tür auf. „Komm jetzt... was schaust du denn so komisch, ist irgendwas? Du bist die letzte Zeit ohnehin so... knurrig.“ Conan setzt seine unbeteiligste Miene auf. „Es ist nichts.“ Er schnappte sich sein Skateboard und lief vorraus in Richtung der Haustür. „Wo ist überhaupt Onkel Kokoro?“ Ran schüttelte den Kopf. „Er hat uns doch gestern in aller Bandbreite erklärt, was für nen ungeheuren Spaß er doch haben würde bei den Wahlen zur 'Miss Japan'. Man hat ihn, den grooooßen Meisterdetektiv, doch extra dazu eingeladen.“ Nun musste der Kleinere doch lachen. „Du hast ihn wirklich sehr gut getroffen bei deiner Imitation,“ lobte er sie, während sie gemeinsam die Treppe der Detektei hinunter gingen und an das Auto heran traten. „Tag, Professor.“ grüßte Conan den wie üblich zerstreut wirken Mann, ließ sich dann auf die Rückbank des kleinen Wagens gleiten und nickte nun auch Ai zu. Die musterte ihn argwöhnisch. „Irgendwie bist du die letzte Zeit seltsam...“ entnervt verdrehte der nur die Augen. „Wenn ich für jedes Mal, wenn das ins letzter Zeit jemand zu mir sagte, 100 Yen bekommen würde, wäre ich bald reich.“ ai kicherte. „Das bist du doch ohnehin schon.“ und spielte dabei auf seine Eltern an, die nun wirklich alles andere als arm waren. „Ja, er ist seltsam, das sage ich ihm auch schon seit Tagen.“ stimmte Ran Ai zu und setzte sich neben den Professor auf die Beifahrerseite. „Schönen guten Tag, Professor Agasa.“ „Schön, dass ihr beide nun da seid,“ nickte er Ran zu, „dann können wir ja mal losfahren.“ Das Vierergespann war auf dem Weg zu einer Neueröffnung, zu der ursprünglich Kogoro eingeladen gewesen war, der jedoch den Contest der Halbnackten vorzog. „Unglaublich, wer Paps in letzter Zeit immer alles einlädt..“ überlegte Ran laut. 'Wirklich unglaublich, wenn man bedenkt, dass ich die Leuchte bin, der er das zu verdanken hat.'. Als hätte Ai seine Gedanken gelesen grinste sie ihn an. „Wir haben noch massig Zeit,“ erklärte derweil der Fahrer, „die Veranstaltung beginnt erst um 15 Uhr und wir haben es gerade mal halb eins.“ Die Fahrt über schwiegen die Beteiligten. Das 'neue Kaufhaus der Superlative' sollte heute eröffnet werden. Ein Kaufhaus, das gleichzeitig als Erholungsoase im nie stillstehenden Tokyo gedacht war, 24 Stunden am Tag geöffnet, verteilt auf insgesamt 20 Etagen. Alles, was das Herz begehrte, sollte es in diesem Einkaufskomplex zu erstehen geben. Pompös wurde es nun am heutigen Samstag eröffnet und die vier Karten waren an Ran und die anderen über gegangen, nachdem Sonoko Kogoro Mouri ewig bearbeitet hatte, na dürfe dem Besitzer nicht vor den Kopf stoßen und die großzügig bemessene Summe an Eintrittskarten verfallen lassen. Nachdem sie ihm erklärt hatte, dass es sich bei Yosuke Kawashima um einen aufstrebenden Jungunternehmer handelte, der bald schon in den Mündern aller Japaner sein würde. Laut der Beschreibung befand sich im Eingangsbereich ein wahrer Gourmetempel, bestehend aus über 30 verschiedenen Nationen mit vollkommen unterschiedlichen kulinarischen Schwerpunkten in einem ruhigen und besonnen Ambiente, damit der Kunde den schweren Arbeitsalltag hinter sich lassen konnte. Frisch gestärkt kann er sich dann auf in die nächsten 18 Etagen machen, in denen von dem normalen Wocheneinkauf über gewöhnliche Bedarfsartikel bis hin zu den luxuriösesten Geldverschwendungen alles zu erhalten war, was man so brauchte – oder eben auch nicht. Den Abschluss bildete in der 20. Etage, von der man einen traumhaften Blick auf das Panorama Tokyos und direkten Blick auf den Tower hatte, eine Art Entspannungslounge. Ein stadtbekannter Friseur, ein Team aus 20 Masseuren und eine Gruppe Kosmetiker hatten dort einen angeblich phänomenalen Pol der Erholung geschaffen haben, wie es in nirgends anders gab in ganz Tokyo. Ran hatte versucht den Kindern den Besuch schmackhaft zu machen, in dem sie ihnen einen besonders ausgiebigen Besuch in der Spielabteilung in Aussicht gestellt hatten. Die beiden „Kinder“ freuten sich dementsprechend schon besonders darauf, und Ai war nur mit von der Partie, weil Shinichi sie damit erpresst hatte, dass er nur wegen ihr so klein und geteiltes Leid eben immer noch halbes Leid sei. So hatte sie sich ergeben in ihre Roll gefügt und versuchte, die leuchtenden Augen zu üben, die sie beim Anblick der Spielzeugabteilung haben sollte. Ergeben seufzte sie. „Warum hat es mich damals nicht einfach umgebracht?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)