Sprich mit mir mein Liebling! von abgemeldet (ItaxSasu) ================================================================================ Kapitel 9: Meine Zuflucht bist du! ---------------------------------- Und auch hier ein Danke, an alle Kommischreiber^^ *euch mit kekschen fütter* Ich hoffe ihr verzeiht mir die kleinen Lückenfüller und dass es jetzt so "happy" ist^^ Keine sorge wird sich noch ändern *Hihi* Meine Zuflucht bist du! ------Sasukes Pov------ Verwirrt schlage ich die Augen auf. Hat da jemand etwas gesagt? Ich schaue mich um, kann aber nur, wie immer, das allumfassende dunkle Blau ausmachen, welches mich umgibt. Hier sitze ich, zusammengekauert in einer Kugel schillernder Kälte, in einer Kugel aus Schutz. Ich habe über die Jahre hinweg einfach schon zu viel Leid ertragen müssen, als dass ich ohne einen solchen inneren Abwehrmechanismus auskommen könnte. Doch noch nie zuvor sind Gefühle, Geräusche oder Worte bis in diesen Panzer vorgedrungen! Normalerweise fühle ich mich hier wie unter Wasser, schwerelos, leicht, schmerzfrei, zeitlos und absolut befreit. Heute ist es anders. Aus weiter Ferne dringen Wortfetzen an meine Ohren und in die Leere, in die angenehme Dunkelheit meiner Gedanken, dringen Stimmen, Bilder, Erinnerungen. Zu Anfang wehre ich mich noch gegen sie, denn ich habe die Befürchtung, dass mir meine Vergangenheit nun auch noch in meinem letzten Zufluchtsort nachhängt, ich täusche mich. Als ich mich nicht mehr davor verschließen kann, zeigt mir mein Gedächtnis Ausschnitte aus meinem Leben, wundervolle, berauschende und wohltuende Erinnerungen werden dadurch wahrgenommen und in der bläulichen Schwärze, die mich umgibt und langsam heller zu schillern beginnt, sehe ich immer wieder ein Gesicht. Warme und unglaublich tiefgründige schwarze Perlen strahlen mir entgegen, untermalt von einer Ernsthaftigkeit und oftmals auch Trauer, die weit jenseits ihres Alters liegt. Ich strecke verzweifelt die Hände nach ihm aus. Warum ist Itachi nicht hier? Warum lässt er mich alleine? Die Bilder von ihm, welche wie aus dem Nichts aufgetaucht sind, verschwinden langsam. Ich schüttle verzweifelt den Kopf und wünsche mir von ganzem Herzen, dass er auftaucht und mich in den Arm nimmt. Doch anstatt dessen erscheinen nur neue Bilder. Ich sehe mir selbst aus weiter Ferne dabei zu, wie ich komplett willenlos mein Bett verlasse. Ich, und gleichzeitig eine völlig fremde Person, wie mir scheint, begebe mich ungesehen und unter großen Schmerzen in den Wald, erschrocken muss ich feststellen, dass mein Körper die Absicht hegt sich umzubringen! Ich will schreien, die Kontrolle über mich zurückerlangen, umdrehen, aber auch nur zu einer dieser Aktionen fehlt mir die Kraft. Verzweifelt muss ich feststellen, dass es mir einfach an Stärke mangelt, den sehnsüchtigen Herzenswunsch meines Unterbewusstseins zu unterbinden, denn nichts anderes lenkt meinen Körper zurzeit. Ich denke zurück, daran zurück, was mich dazu brachte meine Hülle dermaßen ungeschützt zurückzulassen. Urplötzlich erstirbt mein Widerstand gegen das, was mein fleischliches Ich vorhat. Warum eigentlich nicht? So drifte ich wieder weiter ab. Verliere mich erneut für Jahrhunderte, wie mir scheint, in meiner Schutzbehausung und verschließe mich meinen Erinnerungen erneut. Warum sollte ich mir wieder Hoffnungen machen? Wann es wohl zu Ende sein wird? Ich hoffe bald… und doch wieder nicht. Ein winziger, verzweifelter und noch recht schwacher Teil von mir wünscht sich zwar ebenfalls mein Leid zu beenden, doch auf eine andere Art und Weise. Komplett verwirrt stelle ich fest, dass ich eigentlich viel lieber leben würde… mit Itachi. Warum? Warum mache ich mir immer noch Illusionen? Ich… mein Kopf ruckt in die Höhe. Was sind das für Stimmen? Die eine identifiziere ich nach einiger Anstrengung und mit Schrecken als meine eigene. Ich schlucke, warum spreche ich überhaupt wieder? Obwohl, ich bin es eigentlich gar nicht, der Itachi da in hohler Tonlage die fürchterlichsten Gemeinheiten an den Kopf knallt. Erneut flammt der Drang in mir auf, wieder Herr meines Körpers zu werden. Nein, ich kann den einzigen Menschen, der mich jemals wirklich gut und liebevoll behandelt hat, nicht einfach so vor den Kopf stoßen! Auch jetzt fehlt mir die Kraft. Ich beginne haltlos zu schluchzen, Itachi, hilf mir doch! Ich will dir ja glauben, ich will es so sehr, aber… Auf einmal ist mein Kopf wie leergefegt. Meine Augen weiten sich auf Tellergröße und ich kämpfe nun nur umso verzweifelter um die Kontrolle meines Bewusstseins. Seine Worte hallen immer wieder in mir nach. 'Weil ich dich gerne habe! Weil, seit du bei mir bist, mein Leben nicht mehr so grau und trostlos ist, weil ich ab heute deine Familie bin, mein kleiner Liebling!' Unter Aufbietung all meiner noch verbliebenen seelischen Stärke ringe ich, wie ein Ertrinkender, darum endlich an die Steuerung über mich selbst zu kommen. Ich bin ja so schrecklich dumm! So fürchterlich strohbunddumm! Was habe ich diesem hilfsbereiten und freundlichen Menschen eigentlich schon alles grund- und beweislos unterstellt? Erst dachte ich er wolle meinen Körper haben, dann meinte ich zu wissen, dass er nur mit mir spielt, und nun? Nun habe ich es wirklich auf die Spitze getrieben! Warum bin ich nur… Wütend auf mich selbst und von dem tiefen Wunsch beseelt ihm endlich zu vertrauen, breche ich in einem Akt der Anstrengung an die imaginäre Wasseroberfläche durch. Augenblicklich werden mir meine Schmerzen wieder bewusst, die Kälte, der Regen und das Unwetter, doch für mich gibt es nichts Schöneres, denn hier zu sein. Ein wenig verlegen blicke ich nun zu Itachi auf, schäme mich für alle Umstände, die ich ihm gemacht habe. Kaum zwei Sekunden später kann ich einfach nicht länger an mich halten. In einer stürmischen Geste werfe ich mich ihm um den Hals und fange an zu weinen. Mit jeder Träne, die ich vergieße, wird mein Herz, so scheint es mir, um einen Zentner leichter. Schniefend vergrabe ich meinen Kopf an seiner Halsbeuge und schließe müde wie erschöpft die Augen. Gleichzeitig breitet sich ein ungemeines Wohlgefühl in mir aus. Mit einem leicht wehmütigen Schluchzen stelle ich fest, dass ich mich hier viel wohler fühle, als in meinem kleinen Schneckenhaus, welches sorgsam mein Innerstes wegschließt, sollte meiner Seele der komplette Zusammenbruch drohen. Ich schmiege mich enger an ihn, ja, jetzt brauche ich diesen Abwehmechanismus wohl nicht mehr. Ich schaue schüchtern zu ihm auf, jetzt ist er meine Zuflucht, mein Ort, an dem ich sicher bin! Nachdem er mich eine Weile verständnisvoll gehalten und getröstet hat, zieht er meinen Kopf ein Stückchen nach oben und meint: „Versprichst du mir nie wieder so einen Blödsinn zu machen?“ Ich nicke scheu und beuge mich dann leicht zögerlich zu seinem Ohr, unwillkürlich kuschle ich ängstlich meinen Kopf an seine Schläfe. Darf ich das wirklich? Soll ich tatsächlich…? Ich seufze einmal und kratze jedes bisschen Mut zusammen, das ich finden kann. „Arigato!“ Sofort beiße ich mir schmerzhaft auf die Lippe und kneife die Augen zusammen. Erst als er mir zärtlich über den Rücken streicht und ein: „Gern geschehen, mein Schatz!“ von sich gibt, atme ich erlöst aus und drücke mich enger an ihn. Wie oft habe ich schon von einem solchen Moment geträumt? Von einem Menschen, dem ich wirklich etwas bedeute? Ich schluchze leicht, warum habe ich Itachi bloß so viele Schwierigkeiten gemacht? Warum habe ich ihm nicht vertraut? Brennende Schuldgefühle steigen in mir auf und ich fange wieder heftiger an zu weinen. „G…Gomen Nasai!“ ------Itachis Pov------ Wie vom Donner gerührt stehe ich da. Ich habe mich verhört! Ich muss mich einfach verhört haben! Ein heftiges Schluchzen an meiner Brust und zwei kindliche Augen machen diese Möglichkeit unwahrscheinlich. Langsam lasse ich eine meiner Hände durch den rabenschwarzen Haarschopf fahren, der klitschnass an meiner Schulter liegt. Dann streifen meine Finger die weichen Lippen, welche die eben gehörten Worte von sich gaben. Mit dem nächsten Blitzschlag sickert die Erkenntnis endgültig in mein Gehirn und ich vergrabe meinen Kopf in den schwarzen Fluten vor mir. „Nein, mein Kleiner, ich habe mich zu entschuldigen!“ Mein Herz droht zu zerspringen, als ich erneut diesen tieftraurigen Onyxen begegne und wieder flammt Zorn in mir auf. Was hat man diesem armen Kind eigentlich alles angetan, dass es jetzt so reagiert? Ich küsse ihm auf sein Stupsnäschen und lächle so überzeugend wie ich nur kann, überspiele meine eigentlichen Gefühle. „Na komm! Ich glaube, wir gehen jetzt besser wirklich Heim, ansonsten liegen wir nämlich die nächsten Wochen mit einer Grippe im Bett!“ Ein kleiner Glanz von Freude flackert in seinen Augen und nun lächle ich wirklich, weil mir danach ist. Ich drehe mich auf dem Absatz um und bin schon im Begriff zu verschwinden, da fährt erneut ein Blitz aus den Wolken. Erst jetzt wird mir bewusst wo ich überhaupt bin, wird mir die Situation um mich herum klar. Ich drehe mit schockgeweiteten Augen den Kopf nach hinten, blicke auf ein altes und leeres Haus, das für mich alles andere als dies ist. Mein ganzer Körper beginnt zu zittern, meine Gliedmaßen werden taub. Lähmende Angst und heiße Panik fließen anstatt von Blut durch meine Adern. Mein Blick verschleiert sich und mein Geist geht in den Tiefen meines Gedächtnisses verloren. Hinter mir stehen nun nicht länger die heruntergekommenen und morschen Überreste eines einstmals großen Anwesens, welches von Regen und Unwetter endgültig verschlissen wurde, sondern eine brennende Hölle! Schreie dringen an meine Ohren, Hitze umspielt mich, Funken fliegen von dem flammenden Inferno vor mir herüber und ich höre sie erneut. Die Geräusche, welche mich die letzten zehn Jahre verfolgt haben, am Tag, bei Nacht und zu jeder Sekunde meines Lebens. Er spielt sich erneut vor meinen Augen ab, der Moment, in dem mein gesamtes Dasein umgeworfen und zerstört wurde. Ich vernehme die Stimme meiner Mutter, die schmerzerfüllt durch die Anhöhe hallt, auf welcher ich stehe. Ich sehe meinen Vater erneut in mein altes zu Hause stürmen und wieder stürzt das Obergeschoss ein, nachdem er die Haustüre passiert hat. Ich stehe nur da, bin zum wahrscheinlich tausendsten Mal der kleine Junge, welcher an seinen besten Freund geklammert weint und hilflos zusehen muss. Ich beiße mir auf die Unterlippe, und auch er ist wieder da! Der Schatten, den ich zu sehen glaubte und glaube. Die minimale Bewegung nahe des Anwesens, welche mich eben nicht von einem Unfall ausgehen lässt! Doch wie auch schon die Jahre zuvor in meinen Alpträumen, stehe ich einfach nur da. Rühre mich keinen Millimeter und bin außer Stande dem vermeintlichen Mörder meiner Eltern nachzurennen. Verunsichert und verstört stolpere ich ein paar Schritte nach vorne, um im nächsten Moment davon zu hechten. Erst nach einer halben Stunde kann ich mich wieder beruhigen und komme langsam und am ganzen Leib bebend zum Stehen. Würgend gehe ich in die Knie und hätte mich um ein Haar übergeben, wenn ich nicht urplötzlich etwas Weiches und Warmes gespürt hätte. Verwirrt blinzle ich ein paar Mal, nur um mir im nächsten Moment am liebsten selbst eine Ohrfeige verpassen zu wollen! In meiner Panikattacke habe ich doch völlig meinen kleinen Schatz vergessen! Verwirrte schwarze Seen schauen mich besorgt an und ich könnte mich in der Tat dafür schlagen, ihn so ignoriert und verängstigt zu haben! Seufzend rapple ich mich, um innere Ruhe ringend, auf. „Es tut mir Leid, ich…“, verwundert halte ich inne, als mir zwei kalte Finger an die Lippen gedrückt werden. Der kleine Schwarzhaarige sieht mich warm an und schüttelt mit einem verstehenden Gesichtsausdruck den Kopf. Ich lächle erleichtert und drücke ihn an mich, genieße es wie er sich an mich schmiegt und leicht seine Wange an meiner reibt. Einige Minuten später setze ich mich erneut in Bewegung. Nun wesentlich kontrollierter und ruhiger. Was hat dieses Kind eigentlich an sich, dass ich es so dermaßen gern habe? Eine wirklich gute Frage, wie ich mir eingestehen muss! Es ist nun wahrhaftig nicht meine Art, den barmherzigen Samariter für alles und jeden zu spielen! Ich lächle sanft, und doch habe ich ihn bei mir aufgenommen, ihn gern gewonnen und nun sieht es so aus, als ob er von nun an bei mir wohnen würde! Das eigenartigste an dieser ganzen Situation ist, dass ich es, um alles in der Welt, nicht anders haben wollte! Ich schüttle den Kopf, mich soll mal einer verstehen! Unzufrieden mit mir selbst beiße ich mir erneut auf die Unterlippe, ich werde wieder ungerecht! Shisui weiß schließlich ganz genau wie es in mir aussieht! Aber reicht mir ein Mensch auf der Welt, dem ich mich wirklich anvertrauen kann? Gekitzelt von einer schwarzen Haarsträhne niese ich leicht. Mein Blick wird warm und ich küsse dem zitternden Bündel in meinen Armen sanft ins Haar. Du verstehst mich auch, nicht wahr, mein Kleiner? Als hätte der Schwarzhaarige mich gehört, kuschelt er sich enger an mich und gähnt einmal herzhaft. Beschützend ziehe ich ihn an mich. 'Und ich werde mir alle Mühe geben, dich auch irgendwann zu verstehen!' Hosted by Animexx e.V. 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