Sprich mit mir mein Liebling! von abgemeldet (ItaxSasu) ================================================================================ Kapitel 3: Es passiert dir nichts, versprochen! ----------------------------------------------- Es passiert dir nichts, versprochen! ------Itachis Pov------ Seufzend streiche ich dem schlafenden Kind in einer Geistesverlorenen Geste über den Kopf. Der Kleine schmiegt sich daraufhin nur enger an mich und drückt sich meiner Hand entgegen. Ein mildes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, wenn ich daran denke wie scheu er noch vor ein paar Stunden war. Mit einem energischen Ruck straffe ich meinen Körper und rufe mich gedanklich dazu auf, endlich den Heimweg anzutreten. Ohne es verhindern zu können streift mein Blick erneut den Jungen in meinen Armen. Was soll ich jetzt eigentlich mit ihm anfangen? In gewisser Weise habe ich mich für ihn verantwortlich gemacht, aber… wie soll ich schon in der Lage sein mich um ein völlig verschrecktes und verängstigtes Kind zu kümmern? Wie soll ich ihm die so dringend benötigte Wärme und Geborgenheit vermitteln, welche ich doch selbst schon ein ganzes Jahrzehnt missen muss? Aufseufzend trete ich den Heimweg an und komme zu dem Schluss, wohl jetzt entweder einen Ziehsohn zu haben oder die Aufgabe, ihn seiner noch lebenden Verwandtschaft wiederzubringen. Ich grinse, aber am Besten stecke ich den kleinen Dreckfink erst mal in die Badewanne! ****** ------Sasukes Pov------ Verschlafen reibe ich mir die Augen und kuschle mich noch ein wenig enger als ich es ohnehin schon tue an die Wärmequelle neben mir. Ich schrecke auf, Wärmequelle? Mein Kopf ruckt herum und im nächsten Moment ziert eine unverkennbare Röte meine Wangen. Itachi trägt mich immer noch durch die Weltgeschichte? Ich verbeiße mich in meiner Unterlippe und hadere leicht mit dem was ich jetzt tun soll. Zappeln und wieder versuchen wegzulaufen oder stillhalten und abwarten? Ich erinnere mich mit Schaudern an meinen letzten Fluchtversuch und beschließe einfach, vorerst zumindest, keinen Widerstand mehr zu leisten. "Ah, du bist wach! Wie geht es dir?" Schon wieder diese seltsamen Fragen! Ein Gähner entkommt mir, gleichzeitig laufe ich, sofern möglich, noch röter an. "Lehn dich noch ein bisschen an, wir sind gleich da!" Jetzt würde ich wahrscheinlich mit jeder Tomate in Konkurrenz treten können, gerade deshalb vergrabe ich mich schnellstmöglich im Stoff seiner Kleidung, lasse gleichzeitig meinen Blick schweifen. Ein freundliches, aber nicht gerade kleines Anwesen tut sich direkt vor uns auf. Ich kann zur rechten Seite des Eingangstores einen Stall ausmachen und zur linken den wohl bombastischsten Kräutergarten, welchen ich je gesehen habe. Ich komme zu dem Schluss, dass die hiesigen Herren dieses, man kann es nicht anders sagen, Schlösschens mutmaßlich reich sein müssen. Was Itachi hier wohl mit mir will? Ein Stich geht durch mein Herz, wie hätte es auch anders sein können? Wahrscheinlich arbeitet er in diesem Haus und liefert mich nun bei seinem Vorgesetzten ab, um ihn entscheiden zu lassen, was mit mir geschehen soll. Ich schlucke einmal hart, ich möchte aber bei ihm bleiben! Ich ertrage es einfach nicht, jetzt den ersten Menschen in meinem Leben entrissen zu bekommen, der mir von Anfang an Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft entgegengebracht hat. Ich kralle mich fester in sein Oberteil, bete darum die Zeit möge einfach stehen bleiben, vergeblich. Unbarmherzig nähern wir uns dem warmen Licht, welches für mich nur wieder Einsamkeit wie Kälte bedeutet. In einer geschmeidigen Bewegung schlüpft Itachi zur leicht geöffneten Eingangstür herein und ich muss aufpassen, dass mir die Augen nicht aus dem Kopf fallen. War das Anwesen von außen beeindruckend, ist es hier nur noch atemberaubend! Nicht protzig oder prunkvoll, sondern von einer schlichten Eleganz, die den Besucher schon beinahe zu erdrücken gedenkt. "Schön, oder?" Ich fahre zusammen, werde mir erst jetzt bewusst die ganze Zeit ungeniert in den Raum gestarrt zu haben. Panik steigt in mir auf, ich beginne nun doch zu zappeln, ernte dafür allerdings nur ein mildes Lächeln. Jetzt habe ich es übertrieben! Itachi hatte wirklich viel Geduld mit mir, aber nun wird er mich schlagen! Ich mache mich so klein wie möglich und kneife die Augen zusammen. Der erwartete Aufprall seiner Hand bleibt aus, ich lüpfe vorsichtig ein Augenlid und kann gerade noch sehen wie sich seine Finger sanft und liebevoll ihren Weg an meine Wange suchen. Die folgende Berührung ist nicht mehr als ein Windhauch, dennoch löst sie meine Verspannung. "Na siehst du! Es passiert dir…", weiter kommt Itachi nicht. Ein völlig in Hektik aufgelöster schwarzhaariger Mann hechtet die Treppe hinunter und brüllt los: "Sag mal, bist du eigentlich noch ganz zu retten? Bei dem Sturm wagt sich doch kein normaler Mensch vor die Tür! Was, wenn dir etwas passiert wäre!" Ich fahre schlagartig zusammen und drücke mich enger gegen die schützende Brust vor mir. "Jetzt hör schon auf hier so herumzuschreien! Du weckst noch das ganze Haus auf!" Itachis Stimme war weder laut noch aggressiv, dennoch hatte sie eine Durchschlagskraft, von der die unseres Gegenübers nur träumen kann. Ich schmiege mich enger an ihn, es ist so schön warm bei ihm! ------Itachis Pov------ Ich frage mich, warum Shisui hier so einen Wirbel macht. Diese nächtlichen Ausflüge meinerseits sind nun wirklich keine Seltenheit! Ich ziehe missbilligend eine Augenbraue nach oben. "Was ist passiert?" Mein Gegenüber jappst erst ein paar Mal nach Luft, dann zieht er mich wortlos mit. Vorbei an vielen Türen und Räumen bahnt er uns einen Weg in die Bücherei. Wir sind kaum zwei Sekunden im Raum, da hagelt eine schneidende, herrische Stimme auf uns ein: "Oh, Ihr seid anscheinend doch nicht so inkompetent wie ich dachte!" Ich blinzle verwirrt, was geht hier vor? Ein Blitz erhellt das düster vor uns liegende Zimmer und ich kann zumindest die Person ausmachen, welcher diese Worte entsprangen. Ein Mann mittleren Alters steht mit hinter dem Rücken gekreuzten Armen am Fenster und dreht sich nun halb zu uns um. Ich ziehe verwundert die Stirn Kraus, denn es blitzen in bösartiger Intelligenz zwei blutrote Sharingan auf uns nieder und ihr Träger fixiert genau meine Vorderseite. "Bist du also wieder weggelaufen, ja?" Wieder weggelaufen, meint er mich? Ein leises Wimmern dringt an meine Ohren und mir wird bewusst, wem die Furcht einflößenden Worte des Unbekannten gellten. Ich schließe in schlimmer Vorahnung die Augen, um meine Sicht zu klären. Mein Sharingan setze ich vorerst nicht ein, man sollte dem Gegner niemals die Möglichkeit einer Einschätzung seiner selbst geben. Dennoch strafft sich mein Körper kampfbereit und ich fahre dem zitternden, verängstigten und weinenden Jungen in meinen Armen über den Kopf. Ich wüsste zwar nicht, was er von dem Kleinen wollen könnte, aber seiner Tonlage nach keinesfalls etwas gutes! Nein, so wie der Junge reagiert… glühender Zorn macht sich in mir breit, ich kann mir zwar nicht den geringsten Reim auf meine momentanen Reaktionen machen, aber indem er diesem unschuldigen Kind solche Angst einjagt, macht sich der Unbekannte automatisch zu meinem Feind. "Wart Ihr es, der meinen Leibwächter umbrachte?" Leibwächter? Ich erwidere kühl: "Wenn Ihr den Streit suchenden Dummkopf meint, dessen Leiche nun den Waldboden ziert, dann ja." Mein Kommentar wird einfach übergangen. In einer abfälligen Kopfbewegung deutet der Fremde zu mir und richtet dann das Wort an Shisui: "Wer ist dieser unverschämte Flegel?" Nun übergehe ich meinerseits seine Worte und stelle ebenfalls eine Frage: "Hättet Ihr vielleicht erst einmal die Güte, euch vorzustellen? Ich spreche nur ungern mit Fremden!" Die folgende Erwiderung erwartend, grinse ich wölfisch. "Mit Euch redet auch keiner!" Abschätzend wandert mein Blick über den Körper des Mannes vor mir. Er scheint ein guter bis hervorragender Kämpfer zu sein, mein Grinsen wird breiter, aber allzu viel im Kopf scheint er nicht zu haben. In einer lässigen Geste werfe ich meinen Mantel zurück und meine: "Gut, dann ist meine Anwesenheit wohl überflüssig." Damit will ich schon aus dem Raum treten, kann es mir allerdings dann doch nicht verkneifen in einer geschmeidigen Handbewegung die Kerzen im Raum zu entzünden. Bisher lag er nur wie zur Salzsäule erstarrt in meinen Armen, jetzt kommt Leben in den kleinen Schwarzhaarigen und er starrt mich mit tellergroßen Augen an. Ich lächle ihm warm zu und flüstere: "Keine Angst, egal was passiert, ich beschütze dich!" Warum sage ich das? Ich kenne weder die Begebenheiten noch die Personen, welche sie betreffen und doch mische ich mich hier in etwas ein, das mich eigentlich nichts angeht! "Bleibt sofort stehen!" Mit dem Feuer spielend, frage ich frech: "Ach, wollt Ihr nun doch mit mir sprechen? Also, wer seid Ihr?" Genugtuung überkommt mich, als ich sehe wie mein Gegenüber zähneknirschend zu dem Schluss kommt, dass es wohl besser ist, zu antworten: "Mein Name ist Uchiha, Uchiha Fugaku!" Wenn ich bis jetzt auch nur einen Funken Sympathie für diesen überheblichen und großkotzigen Mann gehegt habe, dann ist er hiermit, wie eine Fahne im Wind, in Hass umgeschlagen. Ja, ich könnte wirklich nicht behaupten ein besonders gutes Verhältnis zu meiner ach so lieben "Familie" zu besitzen. Meine Züge erstarren zu Eis, als ich in kaltem Ton frage: "Und was treibt das Clanoberhaupt der Uchihas hierher? Eine Familienfeier wohl kaum!" Blitzschnell verschwindet Fugaku, auf meine Worte hin, vom Fenster und kommt einige Sekunden nachdem ich seine Absichten durchschauen konnte, hinter mir zum Stehen. In einer Drohgebärde beugt er sich zu meinem Ohr und zischt: "Treib es nicht zu weit, Bürschchen! Wer bist du überhaupt, dass du es wagst so mit mir zu reden?" Ich drehe emotionslos meinen Kopf ein Stückchen zur Seite und antworte kühl: "Itachi, Uchiha Itachi und wenn Euch einmal jemand dumm fragt, der Herr dieses Hauses!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)