Time to say Good Bye von Blackball (~Tibbs~) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Kapitel 9 Zwei Wochen waren seit Martas Besuch bei mir vergangen. Langsam aber sicher schien mein Leben wieder anzufangen in normalen Bahnen zu laufen. Was nicht bedeutet dass ich die Jacks Tod überwunden hatte. Aber dank Marta und vor allem dank Gibbs…nein Jethro hatte ich angefangen zu lernen damit umzugehen. Es gab Stunden in denen ging es mir wirklich super toll, dann gab es aber auch wieder Zeiten wo ich mich in mein Bett zurück zog und mich mal wieder von den schmerzlichen Gefühlen überrollen ließ. Noch arbeitete ich nicht wieder, zum größten Teil wohl aus Angst wie mich andere Leute ansehen würden. Der halbe NCIS wusste nun dass ich mit einem Mann zusammen war und das erleichterte mir meine Rückkehr ins alte Leben nicht gerade. Jen versicherte mir, dass sie mir so viel Zeit geben würde wie ich brauchte, dass sie jedoch wenn es zu lange dauern würde, erst mal jemand anderen in Gib-…Jethros Team holen müsse. Etwas was ich absolut nicht wollte. Niemand andere sollte meinen Platz einnehmen. Das wollte ich nicht und soweit würde ich es auch nicht kommen lassen. Aber noch hatte ich Zeit den kleinen chaotischen Teil meines Lebens auch wieder gerade zu biegen. Jethro selbst arbeitet nun schon wieder seit einer Woche. Er übernachtete nun auch nicht mehr bei mir, etwas, was mir zu Beginn sehr schwer gefallen war. Denn auch wenn ich nachts alleine in meinem Bett gelegen hatte, so wusste ich, dass jemand, er, ganz in meiner Nähe war. Jetzt jedoch schlief er wieder zu Hause. Allerdings konnte ich ihn jeder Zeit anrufen. Ein Angebot von ihm, auf welches ich bisher dreimal in der letzten Woche zurückgegriffen hatte. Zweimal um mich einfach abzulenken und das dritte Mal da ich jemanden gebraucht hatte. Jethro war binnen zehn Minuten bei mir gewesen und war bis in die Nacht geblieben. Wir hatten viel geredet und er hatte es irgendwie wieder geschafft mich ein Stück weit mehr von diesem Schmerz zu befreien. Alles in allem schien mein Leben langsam wieder in geregelten Bahnen zu laufen, wenn man die paar Momente der Schwäche ausgrenzte. Nein Schwäche durfte ich es nicht nennen, denn es war keine Schwäche um einen Menschen zu trauern den man liebte. Ja, ich liebte Jack noch immer und das würde sich auch niemals ändern. Auch wenn ich mich wieder verlieben würde, Jack war und würde immer ein Teil meines Herzens bleiben. Das Klingeln des Telefons riss mich aus meinen Gedanken und ich stand auf um in den Flur zu gehen. Auf dem Display konnte ich sehen das es Marta oder gar Joe war. Aber ich tippte eher auf Marta. Sie rief eigentlich jeden zweiten Tag. Ich griff nach dem Hörer „Ja“, meldete ich mich leise. „Hallo Tony, ich bins…“, ja es war Marta, wie ich es mir schon gedacht hatte. „Hallo!“ begrüßte ich sie. „Bist du alleine?“ Fragte sie mich. Kurz runzelte ich die Stirn. „Ja bin ich“, „Sehr gut, dann komm doch vorbei, ich habe einen leckeren Apfelstrudel im Ofen und Joe musste weg, alleine isst der sich so schlecht“. Ich musste zugeben dass ich etwas erstaunt war, es konnte nicht alleine um den Apfelstrudel gehen. „Klar, da kann ich doch nicht nein sagen“, antwortete ich jedoch und blickte zur Uhr. „Gleich?“ Fragte ich sie. „Ja, wenn du gleich losfährst können wir ihn noch warm genießen“, „Da schmeckt er eh am besten!“ Ich brauchte gut eine halbe Stunde bis ich endlich mein Auto vor dem Haus von Marta und Joe parkte. Der Verkehr war mörderisch gewesen. Zumindest war es mir so vorgekommen. Vielleicht war ich aber auch einfach nicht mehr der ruhige Fahrer von früher. Ich stieg aus, schloss mein Auto ab und ging auf die Haustür zu. Es wunderte mich nicht, dass Marta mir die Tür öffnete ohne das ich es geschafft hatte zu klingeln. So wie ich Jacks Mutter kannte, hatte sie schon am Fenster darauf gewartet das ich endlich ankam. Sogleich zog sie mich in eine Umarmung. „Schön das du gekommen bist“, meinte sie und ließ mich eintreten. „Aber gerne!“ Meinte ich leise und befreite mich von meiner Jacke die mir Marta gleich abnahm und weghängte. „Komm, ich hab den Tisch schon gedeckt“, meinte sie und ging voraus ins Esszimmer. Schweigend folgte ich ihr, versuchte die Frage zu unterdrücken die mir schon seit ihrem Anruf auf der Zunge brannte. Aber irgendwie war ich letzter Zeit was Unterdrücken anging wirklich schlecht. „Ich bin nicht nur wegen des Apfelstrudels hier, oder?“ Marta füllte die Tassen auf dem Tisch mit Kaffe und blickte mich an. Ein kurzes Lächeln schlich sich über ihr Gesicht. „Nein, nicht nur! Aber ich hätte dich auch ohne Grund zum Apfelstrudel Essen eingeladen“. Ich nickte nur kurz, ja das wusste ich. Ich nahm Platz und sie setzte sich mir gegenüber. „Allerdings muss ich zugeben dass ich den Apfelstrudel nur gebacken habe um selbst einen triftigen Grund zu haben dich hier her zu beten“. Das gute Gefühl welches ich dank ihres Lächelns hatte, war von ein auf die andere Sekunde verschwunden. „Ist was passiert?“ Fragte ich zögerlich. Sofort kehrte das Lächeln auf ihr Gesicht zurück. „Oh Tony…entschuldige ich wollte dir keine Angst einjagen. Nein es ist nichts passiert. Allerdings habe ich mit Joe etwas geplant was dich mit einbezieht und das wollte ich dir gerne sagen wenn wir uns ins Gesicht sehen!“ Ich runzelte die Stirn, schmiss zwei Stückchen Zucker in den Kaffee und füllte dann den Rest der Tasse mit Milch auf. Um was bitte ging es hier? Was hatten Joe und Marta beredet und was hatte ich damit zu tun. „Lass uns erst mal essen!“ Meinte sie und ich zog eine Augenbraue kurz nach oben woraufhin sie kurz lachte. „Den Blick kenne ich. Gut dann erst zum Thema und dann das essen. Sonst isst du doch eh nicht richtig!“ Es war immer wieder erstaunlich wie gut Marta mich mittlerweile kannte. Marta war nicht nur die Mutter meines verstorbenen Lebenspartners, nein langsam sah ich sie als meine eigene Mutter an. Vor allem da ich selbst nie das Gefühl kannte in einer Familie zu leben. Ob ich sie daher so sah? Ja vielleicht. Aber sie war in den letzten Wochen immer für mich dagewesen, hatte sich um mich gekümmert, körperlich wie seelisch. Etwas was ich mir immer von meiner eigenen Mutter gewünscht hätte. Natürlich war nicht nur sie für mich dagewesen. Auch Joe, aber vor allem Jethro…! Ja ich war nicht alleine und mittlerweile war ich mir mehr als sicher, wenn ich meine Kollegen gelassen hätte, hätten auch sie mir beigestanden. „Es geht um Jacks Testament“, meinet Marta. „Er hat ein Testament?“ Rutschte es mir raus und ich räusperte mich gleich verlegen. „Natürlich hat er eins! Sag bloß du hast keins?!“ Ich schüttelte den Kopf. „Das einzige was ich habe ist eine Patientenverfügung!“ Gab ich zu. „Na immerhin…obwohl, ich hoffe die wird nie gebraucht werden!“ Erklärte Marta und legte mir schon mal ein großes Stück des Apfelstrudels auf den Teller. „Das Testament wurde vor zwei Jahren verfasst“, begann sie nun. „Ich weiß dass er eigentlich vor hatte es nochmal umzuschreiben. Eben weil er nun auch dich hatte. Allerdings kam er nicht mehr dazu…“, „Mich???“ Etwas entsetzt blickte ich auf. Warum wollte er mich in sein Testament mit reinnehmen. So lange waren wir nun auch wieder nicht zusammen. „Er hat dich von ganzem Herzen geliebt Tony. Und es gab etwas, was er gerne dir hinterlassen wollte. Im Aktuellen Testament steht das noch auf Joe und mich, aber wir beide haben daran kein Interesse und würden es sicher verkommen lassen. Und wir dachten uns, dass es für dich anders wäre…!“ Von was um alles in der Welt redete sie??? „Das Haus in dem ihr für drei Tage mal wart um etwas auszuspannen. Das gehörte Jack!“ Meinte Marta und schien sich über meinen Gesichtsausdruck zu amüsieren. Moment mal, dass Haus in den Bergen gehörte Jack? Warum hatte er mir das nicht gesagt? „Dieses Haus möchten wir gerne auf dich überschreiben…du bist noch jung Tony, wir hingegen sind schon alt und die Fahrt wäre uns beiden zu stressig!“, „Ihr wollt das ich das….“, „Ja! Wir wollen genau das und wir sind uns sicher das auch Jack das wollen würde, was meinst du?“ Der Mund stand mir offen. Es ging hier nicht um eine 0 8 15 Hütte die klapprig zwischen ein paar Bäumen stand. Wir redeten hier von einer kleinen Luxushütte. Edel, großräumig, mitten im Wald an einem großen See. „Nein Marta das kann ich nicht…“, „Kannst du nicht oder willst du nicht? Glaub mir Tony Jack wollte es so!“, „Aber…“, „Kein Aber mein lieber und nun iss endlich…hier ist noch Vanillesoße…“, sie reichte mir einen Krug mit der gelblichen leicht dicken Flüssigkeit die ich nur zögernd entgegen nahm. ~*~ Es war halb zehn am Abend und ich saß in meinem Wohnzimmer auf der Couch und blickte in die Flamme einer Kerze die auf dem Tisch stand. Irgendwie war ich verwirrt und ich fühlte mich schlecht. Sehr schlecht sogar. Jack hatte gewollte, dass ich dieses Haus bekomme, falls er sterben würde. Ja das glaubte ich nun. Was mich momentan so schockierte war, dass er sich mit so vielem mehr befasst hatte als ich. Er hatte vorausgedacht und hatte mich laut Marta in seine Pläne eingeschlossen. Meiner einer, hätte niemals an so etwas gedacht. Und genau das tat mir momentan weh. Hatte Jack mich mehr geliebt als ich ihn, dass er an so was gedacht hatte? Gab es überhaupt so etwas wie – einen mehr als den anderen Lieben? War liebe nicht gleich liebe? Tbc Hosted by Animexx e.V. 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