Lebensfrust und Lebenslust von Lian (Kakashi Hatake im Ruhestand... ^^) ================================================================================ Kapitel 2: dicke Luft --------------------- „Oji- san? Hast du irgendwo noch Klopapier?“ „Oji- san, wann willst du eigentlich mit uns trainieren?“ „Sayuri hat mich geschlagen, Oji- san!“ „Oji- san! Oji- san! Was machest du da eigentlich?“ „Oji- ….“ „STOP!“ Frustriert schloss Kakashi Hatake seine Augen und atmete vorsichtig ein und aus. Der kühle Lufthauch in seiner Lunge ließ seine Stimmbänder unangenehm zittern und ganz deutlich spürte der Grauhaarige ein leichtes Ziepen in seiner rechten Schläfe, was ein deutliches Anzeichen für baldige Kopfschmerzen war. „Und jetzt… jetzt bitte noch einmal ganz langsam und von vorne.“ „Also ich…“ „Also wir…“ „Hey! Ich rede zuerst!“ „Aber ich war zuerst da, Teme!“ „Vergiss es, Dobe!“ „ANKI! UND ZWAR ALLE BEIDE!“ ( `Anki` = Ruhe, soviel wie Klappe) Ein tiefes Seufzen erfüllte die Kehle des alten Jonin und mit einem dankbarem Lächeln wandte Kakashi sich Sayuri zu, die ihren Bruder sowie Minato abwechselnd mit einem strafenden Blick ansah. Kami- sama hatte er es wohl zu verdanken, dass die kleine Uchiha mehr nach ihrer Mutter kam, als nach ihrem Vater und somit die beiden Streithähne und gleichzeitig besten Freunde total unter Kontrolle hatte…zum Glück aber auch. „Also Sayuri- chan…. Mein noch nicht taubes Ohr hört dir voll und ganz zu.“ Kaum hatte Kakashi diesen Satz ausgesprochen, setzten die beiden Jungs eine entschuldigende Miene auf und zogen den Kopf ein bisschen ein. Sich schämend starrten sie den Erdboden an, als ob es da etwas Interessantes zu entdecken gäbe, und wischen seinem tadelnden Blick aus. „Erstens: Auf ihrer Toilette ist kein Klopapier mehr, Hatake- oji- san. Zweitens: Minato- kun lässt fragen, wann sie mit uns trainieren und Drittens: Und das habe ich dir schon dreimal gesagt, Kusame- ni- san, war das mit dem Schlag ein versehen!“ „Pah! Wer´s glaubt!“ „Schluss jetzt! Also die Klopapierrollen befinden sich im Schrank unter dem Waschbecken, Sayu. Trainieren werde ich mit euch nach dem Abendbrot und hör endlich auf beleidigt zu sein, Kusame, deine Schwester hat sich gerade bei dir entschuldigt!“ Kakashi´s Rede endete abrupt und sofort verschwand die kleine rosahaarige Uchiha auf dem Klo und ließ ihren immer noch schmollenden Bruder und Minato zurück, wobei Letzterer einen leicht enttäuschten Eindruck machte. Seufzend wandte sich der Ex- Anbu wieder der noch kalten Milch im Topf zu, die keinerlei Anzeichen von irgendeiner Aktivität machte und wahrscheinlich auch nicht machen wollte… Bloß gut, dass er noch Babymilchpulver vom letzten Mal da hatte, sonst hätte er heute wirklich noch einkaufen gehen müssen und das mit der gesamten Rasselbande. Ein schrecklicher Gedanke Nicht der Einkauf, der meist im reinsten Chaos endete, bereitete dem Hatake Angst, … sondern allein die Tatsache, dass fast alle weiblichen Wesen über 30 und ledig, bei diesem Einkauf, meist wie verrückt aufquietschend und süssholzraspelnd, hinter ihm her liefen. Immer öfter trieb ihm das den reinsten Angstschweiß auf die Stirn. Mal ehrlich… kaum sahen diese Frauen einen gut aussehenden und freundlich mit Kindern umgehenden Mann, musste sie sich gleich an seine Fersen heften… Eigentlich ganz schön deprimierend. Kakashi hätte gern noch ein bisschen länger darüber philosophiert, beziehungsweise sich unaufhaltsam in Gedanken darüber ausgelassen, doch unterbrach ein kurze spitzer Schrei seine Gedankengänge, wobei ihm vor Schreck auch gleich der Topf, in dem er noch immer rührte, von der Herdplatte kippte und ihm, samt lauwarmer Babypulvermilch über die Hose schwappte. Fluchend machte sich der Grauhaarige, nachdem er nach einem Wischtuch gegriffen hatte, so schnell wie möglich auf den Weg ins Badezimmer, von wo der Schrei her kam, und blieb danach schlitternd, über den Holzboden, in der offenen Türe stehen. Sein frustriertes Gesicht verschwand sofort bei dem Anblick, der sich ihm da bot und unwillkürlich musste er einmal kurz auflachen. „Das ist nicht komisch! Oji- san! Haben sie nie gelernt die Klobrille herunter zu klappen?!“ „Gomen, Sayuri- chan… aber ich als einsamer, alter Mann bin es einfach nicht gewöhnt mit einer kleinen Lady ein Badezimmer zu teilen.“ Lachend betrachtete er noch immer das rosahaarige Mädchen, welches mit ihrem Hintern eingeklemmt in seiner Toilette saß und leise vor sich hinfluchte. Ganz die Mutter… Wobei er natürlich Klein- Sakura noch nie in so einer Situation gesehen hatte, jedoch deutlich von ihrem Verhalten auf ihre Tochter schließend konnte. „Moment ich helfe dir da raus.“ Ja, ja… Kinder waren schone eine Sache für sich. ………………………. An dem kleinen Ramenstand zwischen dem Hokageturm und dem Marktplatz Konoha- gakures herrschte reges Treiben. Der sonst so stille Ort wurde von drei laut diskutierenden Stimmen heimgesucht, wobei eine sich mehr oder weniger versuchte aus dieser Unterhaltung herauszuhalten. Hinata Uzumaki sah abwechselnd zwischen ihrem Mann, ihrer besten Freundin und deren Ehegatten hin und her, die alle drei eine leicht in Falten gelegte Stirn aufwiesen und sich zum ersten Mal seit langem… seltsamerweise … nicht einig waren. Ihr besorgter Blick blieb vor allen Dingen an Naruto hängen, der immer noch stur in die Augen des Uchihas sah und dieses Mal tatenkräftig dabei unterstützt wurde…. Nämlich von Sakura selbst, die damit nicht nur ihrem Ehemann in den Rücken viel, sondern die Situation nur noch mehr zum brodeln brachte. „Tatsache ist doch, dass wir in den letzten Monaten viel zuwenig Zeit für die Familie hatten. Tsunade- sensei beansprucht außerdem nicht nur uns. Kiba und Sai beklagen sich auch, dass sie fast nicht mehr nachhause kommen und gerade bei Sai ist die Situation brenzlig. Schließlich ist Ino- chan schwanger!“ „Genau. Und wie Saku- chan schon sagte, Teme, ist es heut nicht leicht einen Babysitter zu finden geschweigeden auch einen, der nicht so viel kostet, echt jetzt!“ Genervt stöhnte der Uchiha auf. Seit einer Woche lagen ihm sein bester Freund und seine Frau schon wegen der Überstunden auf Arbeit in den Ohren. Ihm selbst machte es ja nichts aus, so viele Aufträge zu erfüllen, doch sahen das wohl alle Anderen außer ihm anders. „Das Thema hatten wir doch schon, Dobe. Also, warum fangt ihr beiden jetzt wieder damit an? Jiraya reicht doch als Aufpasser völlig aus!“ „Pah! Dieser alte Sack, hatte nichts Besseres zu tun, als sich durch unseren Kühlschrank zufuttern. Außerdem hat er doch tatsächlich Kusame eines seiner perversen Heftchen in die Hand gedrückt! Wirklich ein sehr guter Aufpasser, Sasuke- kun!“ Leicht verzog der Uchiha sein Gesicht zu einer entsetzten Miene. „Er hat was?!“ Sakura warf ihrem Mann einen bösen und sogleich wissenden Blick zu, wobei sie automatisch eine ihrer Hände auf dem Tisch aufstützte. „Tja, wenn der werte Uchiha- san nicht so oft auf Arbeit sein würde, hätte er von all dem mitbekommen!“ Die Worte der Rosahaarigen hatten gesessen und unwillkürlich warf Hinata ihrem Mann einen warnenden Blick zu. Diese Unterhaltung hatte nun ein ganz anderes Kaliber erreicht, bei welchem sie sich lieber raushalten sollten… „Was soll das heißen? Willst du mir etwa schon wieder vorwerfen ich würde zuwenig Zeit mit den Kindern verbringen!?“ „Tatsache ist nun mal Tatsache, Liebling, oder wann hast du zuletzt mal etwas mit den Beiden unternommen? Lass mich überlegen… vor zwei Wochen?!“ Trotzig starrte Sasuke seiner Frau entgegen. In Gedanken wahrhaftig überlegend, wann er das letzte Mal etwas mit Sayuri und Kusame gemacht hatte. Ein undeutliches Knurren trat danach aus seinem Mund. „Vor einer Woche…“ Sich bestätigt fühlend haute die Medical- nin einmal auf die Tischfläche. „Und was sagt uns das!“ „Das du dir einen viel zu großen Kopf darum machst, Sakura. Als ich in Kusame´s und Sayuri´s Alter war, bin ich auch ohne Babysitter ausgekommen! Außerdem sehen wir uns doch immer zu Abend- und Mittagessen!“ Der schwarzhaarige Anbu hatte sich gegenüber seiner Frau nun auch aufgeplustert. Seine dunklen Augen zwängten sich immer mehr zusammen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass nun auch bei ihm bald der Kragen platzen würde. Die Situation rettend, warf nun auch Hinata endlich mal ihren Zettel in den Topf und lenkte somit die Diskussion auf ein ganz anderes Thema. „Wo hast du unsere Kinder eigentlich jetzt gerade untergebracht, Sakura- chan?“ Leicht verwirrt wandte die Uchiha ihren Blick der Uzumaki zu, die ein schüchternes, jedoch aufrichtiges Lächeln aufgesetzt hatte. Augenblicklich entspannten sich auch ihre Gesichtszüge… „Bei Hatake- san.“ Schlagartig ertönte ein starkes Husten neben ihr. Naruto hatte sich glatt an seiner Nudelsuppe verschluckt. „Wie… wie hast du Kakashi- sensei denn dazu rum bekommen, Saku- chan?!“ „Ehm, ja… klassische Überredungskunst?“ „Tse… musstest du ihm das nun auch noch antun! Er hat doch schon genug zu verkraften wegen der ganzen Ruhestandssache.“ Sasuke musterte seine Frau angesäuert. Das sie auch immer solche Aktionen allein beschloss! „Wie? Was für eine Ruhestandssache? Ich dachte er freut sich endlich mal mehr Zeit für seine anderen Aktivitäten zu haben.“ Verwirrt blickte Naruto zu seinem besten Kumpel und kam nicht umhin die Essstäbchen mit einem Stirnrunzeln abzulegen. Genervt schüttelte der Uchiha seinen Kopf. „Du kapierst auch gar nichts, Dobe.“ „Nenn mich nicht immer Dobe, Teme!“ „Dobe.“ „TEME!“ Verzweifelt tauschten die beiden Frauen ein paar Blicke aus. Es war wohl Zeit nach hause zu gehen und die `friedvolle` Runde zu beenden. Schließlich gab es ja auch noch ein Morgen… …………………….. Ich weiß, dass Ende ist etwas abrupt, aber ich hoffe das Kapitel ist so für sich ganz in Ordnung! ^^ LG Lian Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)