Es sind die kleinen Dinge... von abgemeldet (...die meine KG Sammlung bilden) ================================================================================ Kapitel 4: Wasserspiele ----------------------- Wie es genau dazu kam, weiß ich heute nicht mehr so genau, ich kann mich nur noch dunkel erinnern was davor geschah. Was ich noch weiß, ist, dass er einen Schrank eingetreten hat, sobald er wusste, dass wir auch dort waren, es könnte sogar sein, dass er es meinetwegen getan hat. Hans und ich wollten die Sache klären, mit zwei Flaschen Wodka im Gepäck... Eine tolle Idee! Nach den zwei Flaschen Wodka war ich dann zwar auch nicht schlauer, fand mich aber plötzlich in dem weiß gekachelten Duschraum des Veranstaltungsortes wieder. Wo Hans abgeblieben war, kann ich heute immer noch nicht sagen und auch Kuddel war auf seltsame Weise verschwunden, sodass ich nun mit dem Blonden allein war. Einer der Duschköpfe war angestellt, der Temperaturregler voll aufgedreht, sodass das Wasser kochend heiß war und dampfte. Wie kleine Kinder versuchten wir uns gegenseitig mit den brühend heißen Strahlen zu treffen, ohne dem anderen zu zeigen wie höllisch weh das tat. Mittlerweile waren wir nass bis auf die Knochen und wo das Wasser direkt auf die nackte Haut traf, verfärbte sich diese krebsrot. Inzwischen hatte das ganze auch nichts Aggressives mehr, wie noch am Anfang, sondern eher etwas von freundschaftlichem Geplansche. Der Raum war erfüllt von Gelächter und gelegentlichen, kurzen, Schreien. Mit einem Mal grinste er. Herausfordernde, braune Augen blitzten unter den blonden Haaren hervor, die ihm teilweise im Gesicht klebten. Plötzlich stand er direkt vor mich, packte mich an den schmalen Schultern und zerrte mich direkt unter den Wasserstrahl. Wir schrien beide auf, doch schon streckte er eine Hand aus und kurze Zeit später war das Wasser immer noch warm, aber nicht mehr kochend heiß. Sein Gesicht war dicht vor meinem und ich sah unsicher auf. Er kam immer näher, wobei er mich nicht aus den Augen ließ. Ich wehrte mich nicht dagegen, war nur etwas verwirrt und dann geschah es... unsere Lippen trafen sich. Es hatte nichts Zärtliches an sich, war eher wild, roh und sehr stürmisch, trotzdem ließ ich es mir gefallen, öffneten meine Lippen und erwiderte den Kuss auf die gleiche Weise, während sich meine Hand wie von selbst in seinen Haaren vergrub und ich ihn damit noch näher an mich zog. Er genoss es sichtlich, drängte mich noch ein Stück weiter nach hinten, sodass ich nun mit dem Rücken direkt an der Wand stand. Noch immer lagen unsere Lippen aufeinander, unsere Zungen umkreisten sich und hin und wieder biss einer von uns spielerisch zu. Mein Gehirn hatte sich mittlerweile ausgeklinkt, wobei ich nicht weiß, ob das nun am Alkohol lag, an der Hitze, die nun auch von meinem Blut Besitz ergreifen zu schien, oder schlichtweg an der völlig absurden Situation. Jedenfalls handelte ich vollkommen impulsiv, als meine noch freie Hand nun über seinen starken Rücken glitt und sich unter das klatschnasse T-Shirt stahl. Die Haut darunter war warm, nass und wirkte in diesem Moment völlig anziehend auf mich, obwohl ich den Mann, der nun ein Knie zwischen meine Beine schob, weder liebte noch attraktiv fand, doch in diesem Moment begehrte ich ihn. Und er begehrte mich mindestens eben so sehr, was ich nun zu spüren bekam, als er mit beiden Händen über meinen Oberkörper strich, mein Oberteil packte und es mir mit einem einzigen Ruck vom Körper zog. Ich tat es ihm gleich. Wir waren beide ungeduldig und wussten instinktiv, was wir wollten. Kurze Zeit später lag ein ganzer Haufen nasser Klamotten achtlos auf dem Boden und er drängte sich so dicht an mich, dass ich seine Härte deutlich an meiner nackten Haut spüren konnte. Er gab ein leises Stöhnen von sich, viel tiefer als erwartet. Dann, plötzlich, packte er meine Schenkel, spreizte sie und hob mich einfach hoch. Automatisch schlang ich meine Beine um seine Hüften und er drang ohne Vorwarnung in mich ein. Der Schmerz traf mich unvorbereitet und um nicht laut aufzuschreien, verbiss ich mich in seiner Schulter. Dieser Umstand ließ ihn, teils schmerzerfüllt, teils lustvoll, aufstöhnen. Dann begann er sich in mir zu bewegen, auf die gleiche Art, wie er mich auch geküsst hatte; roh, stürmisch und irgendwie wild. Ich krallte mich in seinem Rücken fest und bewegte mich mit ihm. Mein Atem ging immer schneller, die Augen hatte ich mittlerweile geschlossen, konzentrierte mich mit meinem ganzen Körper auf seine Bewegungen und dachte dabei doch an ihn... Seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken, noch immer höre ich die Worte, als hätte er sie mir gerade erst gesagt. “Ich weiß..., dass du nicht mich liebst, sondern ihn..., aber dieses eine Mal sollst du nur... für mich kommen!“ Ich schlug die Augen wieder auf, legte den Kopf in den Nacken und stöhnte laut, während ich ihm genau in die Augen sah. In diesem Moment stieß er ein letztes Mal zu, drückte sich eng an meinen Körper und fand seinen Höhepunkt mit meinem Namen auf den Lippen. Kurze Zeit später verlor auch ich mich in der Ekstase, bis er sich aus mir zurück zog, mich sanft absetzte und mir einen letzten Kuss gab. Schimmerten Tränen in seinen Augen oder kam es vom Wasser? Ich betrachtete ihn, legte eine Hand an seine Wange und sah ihm noch ein letztes Mal in die Augen. “Es tut mir leid...“ Warum ich das sagte, ist mir heute unklar, aber in diesem Moment passte es. Dann hob ich meine Klamotten auf, zog die nassen Sachen über und verschwand ohne mich noch einmal umzusehen... Manchmal frage ich mich, wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wäre ich nach dieser Nacht bei Andreas geblieben. Hätte sich wohl etwas geändert? Hätte sich zwischen uns etwas geändert, wenn ich nicht noch in dieser Nacht zu dir gegangen wäre, um dir meine Gefühle zu gestehen? Doch dann sehe ich hinüber zu dir, so wie jetzt. „Jan?“ Du blickst von deinem Buch auf, schließlich bin ich dir wichtiger, und schenkst mir ein wunderschönes Lächeln. Eins so voller Liebe und Zärtlichkeit, wie nur du es zustande bringst. „Ja, mein Kleiner?“ Die 10 Zentimeter... trotzdem sehe ich dich mit demselben Blick an, wie schon vor 15 Jahren. „Ich liebe dich.“ Dein Lächeln wird breiter, du beugst dich vor und küsst mich, sanft und doch leidenschaftlich. Dein Buch ist vergessen und ich bin mir mal wieder sicher, dass ich mich damals richtig entschieden habe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)