Angel of Darkness von abgemeldet (Das Jahr 2031...das Ende?) ================================================================================ Prolog: Wie alles begann... --------------------------- Das Jahr 2015…Der Fortschritt der Technologie war unglaublich. Man hatte einen Weg gefunden in das Unterbewusstsein des Menschen zu sehen. Träume…der Spiegel der Seele. Eine parallele Welt, die neben unserer existiert. So gab es auch viele andere Welten. Der uns bekannte Himmel war eine davon wie auch die Höhle. Die Vergangenheit und die Zukunft. Doch eine Welt…die konnte jeder Mensch nur selber herausfinden. Denn jede war unterschiedlich… Früher nannte man es Fantasie, wobei es sich jedoch um einen Teil von uns handelt. Es war ein zweites ich, was wir im Laufe unseres Lebens entwickeln. Es besteht jedoch schon seit unserer Geburt. Ein zweites Ich, was die Menschen früher als Götter verehrten oder als Monster fürchteten. Es waren Menschen, die diese Grenze überwunden hatten. Manche bezeichneten dieses Innere Ich, als die Seele des Menschen, die die Wünsche und Träume desjenigen in sich trägt und so dem Menschen die Kraft gibt zu leben. Britische Forscher versuchten schon bald diesen sogenannten „Spirit“ aus Menschen zu entfernen, was reichlich umstritten war. Denn man wusste nicht, was dann passieren würde. Was aus dem Menschen sein wird, dennoch kam es dazu. In Kalifornien am 6.August zerstörte man die Ketten um den Spirit und er kam frei. Zur gleichen zeit fielen sämtlich Stromversorgungen aus wie auch das globale Satellitensystem. Es wurde dunkel auf der Welt…ein großer Schatten erhob sich über die Erde und seine Schwingen verdunkelten die Sonne. Ein Monster wie es nicht schrecklicher sein konnte drohte alles zu zerstören. Sofort wurden alle Abwehrsysteme des US-Sicherheitsministeriums hochgefahren, aber es half alles nichts. Keine Waffe auf der Welt war stark genug diese Bestie zu vernichten und als der amerikanische Kontinent auseinanderbrach, schien es hoffnungslos. Unzählige Menschen starben in den Flammen und die freigelassenen Spirits kamen frei. Monster durch den Tod geschaffen… Die Vorboten der Höhle? Britannien versank in den Fluten, während der Regenwald vom Fegefeuer verschlungen wurde. Die Welt ertrank im Blut der zahlreichen Opfer und im Chaos. Die Menschen flohen in den Osten und Norden bis letztendlich nicht mals mehr die russische Front länger standhalten konnte. Die Wissenschafter der russischen und japanischen Spiritforschung taten sich zusammen. Sie fassten einen letzten Entschluss um die Menschheit zu retten. Wenn dies nicht klappte, war es vorbei…Ein Kind, was grade erst geboren wurde. Noch keine Wünsche, keinen Traum oder Leid erlebt hatte. Dessen Seele rein war, wurde gebraucht. In aller Eile wurde ein kleines Mädchen ihrer Mutter entrissen und auf die Spiritstation gebracht. Kaum ein paar Stunden alt. Um Mitternacht geboren und nun war es ihre letzte Hoffnung. Hubschrauber hoben vom Boden ab und flogen in Richtung des gebrochenen Kontinents. Nordamerika gab es nicht mehr. Nur die dunkle Kreatur, die sich vor ihnen erhob. Der Hubschrauber landete auf einem Schiff und Kamio Nagashi sprang mit dem Kind in den Armen hinaus. Es ist unbekannt wie er es geschafft hatte, doch er versiegelte die Dunkelheit in diesem kleinen Mädchen. In ihrer Seele würde es ihren Frieden finden und nie wieder herauskommen. Kamio Nagashi brachte das Kind zurück in ihr Heimatland. Niemand durfte ihr etwas tun, denn man befürchtete, dass wenn das Kind stirbt, es freikommen könnte. Doch der Hubschrauber kam nie an… Kurz vor der Grenze stürzte er angeblich ab und sowohl das Mädchen als auch Kamio wurden für Tod erklärt. Kapitel 1: 1.Kapitel -------------------- Es klingelte und Kyoko schlug das Buch zu. „Na endlich…“ meinte sie seufzend und stand auf. „Was denn? Findest du denn das nicht interessant?“ fragte Kitsune und packte ihre Bücher weg, „Naja es geht…Du weißt ich habs nicht so mit Legenden und Märchen.“ „Aber das ist vielleicht wahr“, erwiderte Kitsune und sah sie fragend an. „Vielleicht“, gab Kyoko zurück und zog sich ihre Jacke an. Etwas nachdenklich wanderte ihr Blick zum Fenster nach draußen. „Komm schon“, meinte Kyoko und lief Richtung Ausgang, während Kitsune sich hastig einmummelte. Kyoko legte den Kopf schief und sah sie skeptisch an. So kalt ist es doch gar nicht… Sie liefen beide raus auf den Schulhof und stießen zu den anderen. Setsuna erzählte ihnen aufgeregt über ihren neuen Lehrer, was sie wenig interessierte. Kyoko trat einen Schritt zur Seite, um nicht von der herbei fliegenden Jeanne umgerannt zu werden. „Hiii!“ begrüßte sie sie und sah zu Kyoko. „Wie hast du denn das grad gemacht?“ Kyoko grinste leicht. „Dich kann man ja schlecht überhören, Jeanne.“ Sie lachten und Ray gesellte sich nun auch zu ihnen. Sie und Jeanne hatten tatsächlich noch englische Wurzeln. Ihre Eltern jedenfalls. Als damals wegen der großen Explosion Amerika und Großbritanien wie auch Teile Afrikas zerstörte, waren Milliarden Menschen gestorben. Deswegen haben sich hier in Deutschland wie auch in den anderen europäischen Staaten mittlerweile viele Kulturen angesiedelt. Wie zum Beispiel Jeanne und Ray, deren Familien ursprünglich aus England kamen oder Kitsune und Setsuna kamen aus Japan. Sie selbst war ja nicht mals Deutsche sondern Russin, da sie erst mit 5 Jahren hierher nach Deuschtland kam. Kyoko wurde aus ihren Gedanken gerissen, als jemand einen Arm um sie legte. Verwundert sah sie zur Seite und blickte in Satori’s Gesicht. „Waaah!“ Sie verpasste ihm eine Kopfnuss. „Was fällt dir eigentlich ein?!“ Setsuna und Kitsune hielten sie schnell fest, damit sie ihn nicht gleich umbringt. Satori hielt sich den schmerzenden Kopf. „Sag mal musst du immer direkt zuschlagen!?“ „Ja, mittlerweile solltest du es wissen!“ erwiderte Kyoko und versuchte Setsuna abzuschütteln. „Kyoko beruhig dich…“ „Wieso sollte ich! Ich..“ „Ah ja was dann?!“ „Nix was dann! Komm her!“ Satori und Kyoko sahen sich wütend an, als Mrs. Hitóri hinter ihnen auftauchte. „Was ist denn hier los?“ „Nix!“ meinten alle zugleich und guckten alle wie ein Honigkuchenpferd, während sie sich hinter Kyoko und Satori versteckten. „Ah ja…“ Mrs. Hitóri drehte sich um und streifte davon. Satori legte einen Arm um Kyoko’s Taille. Kyoko ballte die Faust… „Du..perverser…Idiot!!!“ Mit einem Knall flog Satori quer über den Schulhof, während Setsuna und Kitsune große Augen machten. Kyoko wand sich zu ihnen. „Nun zu euch…“ Kitsune hob abwehrend die Hände. „Ah..Kyoko…wir meinten das doch nicht so…wir wollten dich nicht festhalten oder…“ Kyoko knackte mit den Fingern. „AAAAAHH!“ Schreiend rannten die Beiden davon. Kyoko hinterher. „Setsuna renn schneller!“ „Halt die Klappe, Kitsune!“ Rukia kam grad um die Ecke und blickte gelangweilt um sich, als sie die 3 auf sich zurasen sah. Sie schüttelte den Kopf und machte ihren Mp3 aus. Mit einem gekonnten Griff hielt sie Setsuna und Kitsune fest und schleuderte sie zurück an Kyoko vorbei. Fast zeitgleich griff sie sich Kyoko’s Mantel und warf sie nahezu zur Seite. Kyoko war völlig perplex, als Rukia Satori einen Tritt verpasste, der anscheinend hinter ihr her gerannt war. Kitsune und Setsuna lagen KO auf dem Boden und rappelten sich langsam auf, während Ray und Jeanne zu ihnen stießen und sich das Lachen verkneifen mussten. Satori landete geschickt auf dem Boden und sah Rukia durchdringend an, doch sie schien keineswegs eingeschüchtert zu sein. Er schlenderte davon und nun etwas gefasster lief Kyoko zu Rukia. „Alles klar?“ fragte diese mit einem Lächeln. Kyoko nickte und weiß jetzt warum Rukia eine Klasse übersprungen hat. Sie war erst seit kurzem an ihrer Schule und ist ein Jahr jünger wie sie, da sie die 9.Klasse übersprungen hat. Kann man sich kaum vorstellen, denn Kyoko war um haaresbreite noch durchgekommen. Sie war im praktischen Dingen ein Ass, aber schriftliche Prüfung war das Grauen in Person für sie. Vor allem unterrichtete sie Mrs. Hitóri in Geschichte und Englisch… und diese Lehrerin war gruselig. Mehr als das… Wenn man schon einen Radiergummi fallen lässt, kann man mit nachsitzen rechnen. Noch dazu schien sie Augen im Rücken zu haben, denn sie bekam alles mit, aber auch wirklich alles! Letztens hatte sie einen Spicker gemacht, indem sie die Zeitformen mini in den Bleistift geritzt hatte und das hatte sie bemerkt… Obwohl sie ja ihn noch nicht mal benutzt hatte geschweige denn hingeguckt oder auch nur rausgeholt hatte. Diese Frau war echt unheimlich und dabei war sie nicht mal eine alte Schachtel. Nein ganz im Gegenteil… Sie sah aus wie ein Topmodel mitte 20 vielleicht. Blond, blaue Augen, super Figur, immer aufgestylt… schlimm und so was nennt sich Lehrer… Kyoko wurde aus den Gedanken gerissen, als Rukia sie antippte. „Mhh..was?“ „Ne ne ich hab dich nur gefragt, welches Element du am besten findest?“ fragte sie und alle Blicke richteten sich auf sie. „Mhh…naja ich hab mal so einen komischen Test gemacht. Da stand, dass ich 50% Wasser und 50% Feuer bin.“ Kyoko zuckte mit den Schultern. „Ist mir eigentlich egal. Daran kann ich eh nichts ändern“, sagte sie und sie sahen sie nur noch mit größeren Augen an. „Was denn?“ „Na bist du gar nicht neugierig oder aufgeregt oder so?“ fragte Setsuna und konnte dies gar nicht glauben. Sie erzählte ja schon die ganzen 6 Wochen der Sommerferien davon und konnte es kaum abwarten. Kitsune tippte sich ans Kinn: „Also sobald ich weiß ist Feuer sehr selten unter den Elementen vorhanden. In der letzten Jahrgangsstufe waren grad mal 4 oder so dabei. Man sagt, dass das Feuerelement nur bei den dunklen Seelen vorkommt in denen mal ein Monster eingeschlossen wurde vor 15 Jahren und…“ „Du glaubst doch nicht wirklich an den Quatsch?“ fragte Ray genervt. „Ich sag ja nicht, dass es wahr ist oder das ich daran glaube, aber möglich ist es“, antwortete Kitsune etwas beleidigt. Sie hasste es verbessert zu werden, denn sie ist unsere Streberin in der Klasse sozusagen, aber dagegen hatte niemand was. Sie war eigentlich ganz nett und immer mit Rat und Tat an deiner Seite. „Ich hab auch gehört, dass das reine Feuerelement, was nicht damals als dunkler Spirit in einem versiegelt wurde, der Schlüssel ist dafür die dunkle Bestie zu versiegeln wie es auch Kamio Nagashi tat…“ schaltete sich nun auch Jeanne ein und sah nachdenklich zur Seite. „Hää… wie jetzt?“ hackte Setsuna nach, die mal wieder nichts verstand. Rukia hüstelte: „Also der reine Feuerspirit existiert angeblich nicht. Diese dunkel Bestie auch Dark Spirit genannt, hatte den Seelen der Menschen, die bei der Katastrophe umkamen das Feuerelement gegeben. Diese Seelen wurden dann aber zu Monstern, die die Erde verwüsteten und Werkzeuge des Dark Spirits wurden. Als diese Monster in Menschen versiegelt wurden, bekamen auch diese Menschen den Feuerspirit, wobei der Dark Spirit als der stärkste gilt. Kamio Nagashi hatte vorerst die Idee einen Menschen zu finden, der das reine Feuer also kein versiegelt Monster in sich trägt und dessen Spirit freizusetzen, um das Ungeheuer aufzuhalten, aber die Maschine wurde bei der Freisetzung des Dark Spirits zerstört…“ Rukia holte tief Luft, aber Setsuna hielt ihr eine hand vor den Mund. „Schon gut habs kapiert…hehe…“ meinte sie und allem Anschein hatte sie es aber nicht verstanden. „Aber ist es nicht gefährlich Menschen mit Feuerspirits zu trainieren, wenn sie ein Monster in sich haben?“ fragte Jeanne und sah skeptisch zu Rukia, die aber darauf nichts zu antworten wusste. „Ja, aber wenn sie ihre Kräfte gar nicht unter Kontrolle haben und der Spirit freikommt, dann wird’s problematischer…“ ergriff Ray nun das Wort und es schellte auch schon. „Was haben wir jetzt eigentlich?“ fragte Setsuna, während wir uns zum Schulgebäude zuwandten. „Ähm…ich denk mal Sport oder so“, antwortete Kitsune und Kyoko fiel ein, dass sie ihre Sportsachen noch im Klassenraum hatte. „Ah so ein Mist…“ „Was ist, Kyoko?“ fragte Kitsune als Kyoko auch schon losrannte. „Geht schon mal vor. Ich komm nach!“ rief sie bevor sie um die Ecke verschwand. Warum immer sie? Das war ja jetzt wieder klar…Erste Stunde Training im neuen Schuljahr und sie kommt zu spät. Kyoko kam in die Klasse gehetzt und prallte gegen etwas Hartes. Erschrocken fiel sie zurück und sah auf. „Oh…Na sie mal einer an, was…“ Kyoko lief genervt an Satori vorbei und hörte ihm gar nicht zu. Idiot. Wortlos nahm sie ihre Sporttasche und drehte sich um. Erschrocken wich sie zurück, als Satori genau vor ihr stand. „Musst du immer im Weg stehen?“ fragte sie spitz und wollte an ihm vorbeigehen, doch er ließ sie nicht durch und drängte sie zurück an den Tisch. Kyoko bekam fast sie Krise und wollte schon ausholen, da sie grad zu spät kam und er sie noch aufhielt. Plötzlich kam Senji in den Klassenraum geschlendert und ging schweigend an ihnen vorbei. Er würdigte sie nicht mals eines Blickes, ließ jedoch Satori für eine kurze Zeit unachtsam werden, sodass Kyoko sich befreien konnte und auch schon aus dem Klassenraum hetzte. „Kommst wie immer im richtigen Augenblick, Senji Whatley.“ Er sah Satori kurz an, erwiderte jedoch nichts bis Satori den Klassenraum verließ. Kyoko rannte schnell aus der Kabine und stolperte in die Halle während sie sich den Schuh noch zumachte. „Entschuldigung für die Verspätung, Kiyoshi-sama…!“ rief sie schon im Voraus und sah dann verwirrt auf, da es so still war. Alle Blicke waren auf sie gerichtet, während die Lehrer nun aus der Menge sich durchkämpften, darunter auch Kiyoshi-sama, doch etwas war anders…“ Kyoko Karasuma …wo warst du?“ fragte sie nun Kiyoshi-sama streng und schien nicht zu spaßen. „Äh…ich war im Klassenraum und hab noch meine Sportsachen geholt, da ich sie vor der Pause dort vergessen hab“, antwortete sie und sah sich um. Alle sahen geschockt drein oder saßen fassungslos da…Manche weinten wiederum andere lagen sich in den Armen um sich zu trösten. Was war hier nur passiert? Kyoko sah wieder zu den Lehrern, die sich ebenfalls komisch anblickten. „Kann dies jemand beweisen?“ fragten sie sie nun und Kyoko war mehr als verwundert. Dann fiel ihr die Sache mit Satori und Senji ein. „Ähm…Satori Uchida und Senji Whatley waren ebenfalls da…“ sagte sie etwas zögerlich und die Lehrer schienen nun etwas erleichtert. „Kiyoshi-sama…Warum fragen sie mich das?“ Die Lehrerin sah zu den anderen, worunter sie nun Rukia und die anderen erblickte. Rukia hielt die weinende Kitsune im Arm, während Ray und Setsuna sich nun einen Weg zu ihr bannten. Jeanne blieb bei den anderen Beiden. Die Lehrer berieten sich weiter und wollten gar nicht auf ihre Frage eingehen. „Was ist los? Warum…“ „Maya Kuzakabe wurde ermordet“, antwortete Ray direkt und es traf sie wie ein Schlag. „Was?!“ Maya war zusammen mit ihr eine der besten Schwertkämpferinnen dieser Stufe gewesen und ihre größte Konkurrentin. Deswegen die Fragen…dachten sie wirklich, dass sie Maya umgebracht hatte? „Die Mordwaffe war ein Schwert. Es sollte so aussehen als hätte sie sich selbst erstochen, doch das ist ein Irrtum. Das Schwert war im falschen Winkel als das…“ erklärte Ray weiter, als plötzlich Karin aus dem Getümmel gerannt kam mit einem Schwert in Richtung Kyoko. „Du warst es!!! Du Mörderin! Du hast sie umgebracht!“ Ray schaffte es noch grade so ihr auszuweichen, während Kyoko zurücksprang. Feindlich sahen sie einander an. Es war kein Geheimnis, dass sie sich nicht mit den anderen Mädchen in der Klasse nicht verstehen konnte. Vor allem mit Maya und Karin. „Beruhig dich…“ meinte sie, doch Karin griff weiterhin an. Es war aussichtslos mit ihr zu reden. Sie hatte grade ihre beste Freundin verloren und sah nur noch rot. Kyoko wich geschickt aus bis sie schließlich eine Gelegenheit fand und ihr das Schwert mit einem gezielten Tritt aus der Hand prellte. Kyoko fing es auf und richtete es gegen sie. Ihr Gesichtsausdruck wirkte kalt wie immer beim Kämpfen, doch Karin ging tatsächlich auf sie los. Kiyoshi tauchte nun zwischen ihnen auf und fing sie ab. Karin wehrte sich heftig und schrie sie an. Fast weinend versuchte sie freizukommen, aber Kiyoshi-sama hatte sie fest im Griff. Mit einem festen Schlag in den Magen wurde Karin letztendlich bewusstlos. Kyoko ließ ihr Schwert sinken und senkte traurig ihren Blick. Man sollte seine Gefühle als Kämpfer unter Kontrolle haben und nie zeigen, denn diese würden einen nur behindern… Der Sportunterricht fiel aus und sie sollten besser draußen auf dem Sportplatz sich die Zeit vertreiben bis die Lehrer alles mit der Polizei geklärt haben. Kyoko seufzte als der Haufen Schminkmonster erneut zu ihr blickten und dann anfingen zu tuscheln. „Glauben sie etwa wirklich, dass ich das war? Ich hab doch gar keinen Grund sie zu töten…“ Ray sah zu ihr und zuckte mit den Schultern. „Menschen sind dumm, wenn sie Angst haben“, sagte sie und Jeanne nickte zustimmend. „Aber du hättest sie sehen sollen…Dazu wärst nicht mals du fähig Kyoko…“ „Wie meinst du das?“ fragte Kyoko etwas skeptisch. Jeanne hob abwehrend die Hände. „Nicht falsch verstehen…Ich mein, sie war fürchterlich zugerichtet…Überall Schnittwunden und der erschrockene Gesichtsausdruck als hätte sie vor etwas Angst gehabt…“ Kyoko hörte ihr aufmerksam zu und überlegte. Sie kannte niemanden, der eigentlich wirklich einen Groll gegen Maya hegte. „Aber ihr Gegner mus ihr wirklcih überlegen gewesen sein…“ warf Ray nun jetzt ein und sie sah fragend zu ihr. „Na überleg mal…Wenn du es schafftest ihr einen Kratzer zu verpassen, war es nun wirklich mal ein Wunder, aber wie sie aussah…musste ihr Gegner geradezu mir ihr gespielt haben“, erklärte Ray und es klang logisch, doch wer wäre dazu in der Lage gewesen? Setsuna gesellte sich nun zu ihnen, war jedoch etwas bedrückt. „Wie geht es Kitsune?“ fragte Jeanne besorgt, aber Setsuna nickte nur, was soviel bedeuten sollte wie ganz okey… Sie hatte jedoch einen Teil ihrer Unterhaltung mitbekommen und sah nun zu Ray. „Maya hatte doch viele Kontakte zu den Oberstufentypen da. Vielleicht gab es da ein paar Probleme…“ „Möglich“, gab Ray kurz wieder, während Kyoko zu Jeanne blickte, die über etwas grübelte...“Aber warum sollte man sie töten? Ws war das Motiv? Ein Korb`? Wohl kaum…Außerdem hat die Oberstufe heute gar kein Unterricht hier“, meinte Jeanne und alle vier fingen wieder an zu überlegen. Schließlich klingelte es und Rukia mit Kitsune stieß zu ihnen. Kitsune war noch etwas geschockt, aber es ging einigermaßen wieder. Sie konnte Horrorfilme schon bis auf den Tod nicht ausstehen und Blut konnte sie erst recht nicht sehen geschweige denn Leichen. Rukia legte ihr einen Arm um die Schultern und sie begaben sich allmählich zum Schulgebäude. Plötzlich hörte man einen Schrei und ohne zu zögern rannte Kyoko los. Wie der Wind hetzte sie zurück zum Sportplatz, hinter die Halle woher der Schrei kam. Kyoko blieb wie versteinert stehen und sah geschockt auf das, was sich vor ihr abspielte. Sie sah die Klinge aufblitzen und machte einen Hechtsprung zu Nadia. Sie stürzte sie zu Boden, wobei sich ein kleiner Schnitt über ihren rechten Arm zog. „Kyoko…“ meinte nun Nadia und sah sie mit großen Augen an und sah dann wieder zu der anderen Kyoko, die grad mit dem Schwert ausgeholt hatte. Kyoko wusste nicht, was hier vor sich ging und sprang geschickt zurück, während sie dem Mädchen das Schwert aus der Hand prellte. „Wer bist du?“ fragte Kyoko ihr Ebenbild und traute ihren Augen nicht. Kein Zweifel… Sie sah genauso aus... jede Einzelheit…alles stimmt, aber wie kann das sein? „Kyo-ko…Kara-su-ma…Ich…we-rd dich…bald---hol-en…“ antwortete sie in einem seltsam zischenden Ton und holte ein weiteres Schwert hervor….aus ihrem Mund… Kyoko sah fassungslos zu ihr und schaffte es grade so noch den Schlag zu parieren. „Renn weg!“ schrie sie Nadia zu, die jedoch rannte in die andere Richtung. Kyoko’s Augen folgten ihrer Absicht, als sie Nina am Boden liegen sah, die anscheinend schwer verletzt worden war. Ray und die anderen kamen nun um die Ecke gehetzt und sahen ungläubig von einer Kyoko zur anderen… Kyoko stolperte zurück, als sie für einen kurzen Moment unachtsam war. Jeanne entdeckte Nadia und Nina nun hinten und erschrak. Plötzlich rannte ihr Ebenbild auf ihre anderen Freundinnen zu und sprang glatt über sie hinweg. „Bringt Nadia und Nina in Sicherheit!“ rief Kyoko ihren Freundinnen zu und raste an ihnen vorbei der anderen Kyoko hinterher. Jeanne überlegte nicht lange und rannte zu Nina, während sie Kitsune hinwies einen Krankenwagen zu rufen, die das auch sofort ihr Handy zückte. „Hol einen Lehrer. Ich werd Kyoko helfen“, entschied Ray und nickte Setsuna zu, die sich sofort auf den Weg machte. Ray blickte kurz zu Jeanne, die bereits erste Hilfe leistete, und Nadia, die wimmernd daneben saß und verfolgte schließlich Kyoko’s Spur. Was ist hier nur passiert? Kyoko sah wie die ihr Doppelgänger auf dem Sportplatz stehen und blieb und hielt ebenfalls an. „Sag mir wer du bist!“ forderte sie und bemerkte das ein dichter Nebel um sie herum sich bildete. „Was geht hier vor…“ murmelte Kyoko und sah zu ihrer Gegnerin, die sich ihr langsam zuwandte. Sie lächelte und spitze Eckzähne kamen zum Vorschein. „Wie…“ Plötzlich verschwand sie für einige Sekunden und Kyoko drehte sich fast schon instinktiv um. Noch rechtzeitig fing sie die Klinge ab und ein klingender Ton hallte über den Platz, als die Schwerter aufeinander trafen. „Wer ..bist du?“ fraget Kyoko zähneknirschend und hielt dagegen. Sie war unglaublich stark… „Wer ich bin?“ Sie lachte gehässig. „Willst du das denn wissen?“ stellte sie eine Frage zurück und drängte sie zurück. Kyoko sah feindlich zu ihr…Nebel… „Das Wasserelement.“ Kyoko stellte sich in Verteidigungsposition. Sie muss älter als sie sein, wenn sie schon ein Element besaß, doch wie schaffte sie es so auszusehen wie sie? Auf einmal hörte Kyoko ihr eine bekannte Stimme durch den Nebel. „Kyoko!!!“ „Ray…Ray!“ rief Kyoko zurück und sah sie aus dem Nebel zu ihr rennen. Als plötzlich die andere Kyoko vor ihr auftauchte und mit dem Schwert ausholte. Kyoko’s Augen weiteten sich, doch Ray duckte sich unter dem Hieb hinweg. Mit einem gezielten Tritt auf die Beine ließ sie sie stürzten und knallte ihr die Faust in den Magen. Ray wusste, dass nicht ich das bin. Ich hätte nie solch einen grundlegenden Fehler im Schwertkampf getan. Ray überlegte nicht lang und spielte ihr das Schwert aus den Händen. „Wer bist du?“ fragte sie kühl und hielt ihr das Schwert an die Kehle. Mit einem Mal sprang diese jedoch vor und rammte sich somit das Schwert in die Brust…Ray ließ erschrocken das Schwert los und wich zurück… „Was zum…“ das Mädchen vor ihr stand langsam auf und zog das Schwert aus sich…einfach so…als machte es ihr nichts aus. Sie grinste, während ihre Augen bläulich schimmerten. Was ist sie? Bevor Kyoko sich auch nur rühren konnte, sah sie Ray zu Boden gehen.- „Ray!“ Kyoko sah die blutige Klinge an und wusste nicht wie das gehen konnte…Warum ist Ray nicht ausgewichen? Höhnisch grinsend wand sich nun ihr Doppelgänger ihr zu und rannte auf sie zu. Kyoko umfasste ihren Schwertgriff fester… „Du…“ sprach sie leise und senkte ihren Blick. Ray… Sie muss schnell ins Krankenhaus, ansonsten wird sie sterben… Kyoko sah entschlossen auf. Sie musste das schnell zu ende bringen. Wut flammte in ihr auf. „Das wird ich dir nie verzeihen!“ schrie sie und rannte ihr nun entgegen. Niemand! Niemand darf es wagen ihren Freundinnen etwas zu tun! „Niemals!“ Die Schwerter trafen aufeinander… Kiyoshi-sama und Setsuna rannten durch den Nebel und hörten immer wieder wie zwei Schwerter klingend aufeinander trafen. Kyoko? Ray? Wer war dieses andere Mädchen, was aussah wie Kyoko? Setsuna gingen tausend Fragen durch den Kopf, als sie sie endlich erblickten. Eine Kyoko kämpfte gegen die andere, aber wie konnte dies sein. „Was geht hier nur vor sich?“ Sie hörten plötzlich einen tiefen Seufzer und Setsuna wand sich in die Richtung aus der das Geräusch kam. Sie erblickte etwas auf dem Boden, was sich leicht bewegte. Sofort ging Setsuna in Verteidigungsstellung, als Kiyoshi-sama ihr eine Hand auf die Schulter legte. Sie war etwas verwundert, aber dann lichtete sie sich der Nebel etwas und sie erkannte Ray. Wie der Wind war sie bei ihr und stützte sie. Ein tiefer Schnitt zog sich durch ihren Rücken. „Wie ist das passiert?“ fragte Setsuna, aber Ray blieb nur regungslos an ihr hängen. „Ray…“ Setsuna biss sich auf die Lippe. Sie sah zu Kiyoshi-sama, die nickte. Setsuna sah noch mal zu den kämpfenden Kyokos und rannte dann mit Ray los. Kiyoshi-sama besah sich den Kampf, aber es war unmöglich zu sagen welche die wahre Kyoko ist. Es war verwunderlich, aber Kyoko hatte noch nie einen festgelegten Schwertkampfstil. In jeder Situation kämpfte sie anders und passte sich an. Manchmal nutzte sie Techniken, die sie noch nicht einmal beherrschen konnte oder durfte. So in den Kampf vertieft, hatte sie sie noch nicht einmal bemerkt. Jede Ablenkung könnte ihren Tod bedeuten… Kyoko merkte bald, dass ihre Gegnerin mehr als gut war, dennoch durfte sie nicht aufgeben. Es schien jedoch kein Ende zu nehmen. Beide waren gut und sich ebenbürtig. Kyoko analysierte genau die Kampfschritte ihres gegenüber. Jede Bewegung bis ins letzte Detail. Bald stellte sie fest, dass sie ihren eigenen Bewegungen ähnelte. Kopierte sie nicht nur ihr Aussehen sondern auch ihre Fähigkeiten? Kyoko kriegte die Krise. Das war doch egal! Sie musste nur gewinnen! Kyoko holte mit aller Kraft aus, doch sie parierte wie erwartet. Kyoko lächelte und ließ ihr Schwert plötzlich fallen und packte stattdessen ihre Hand mit dem Schwert. Es war selten, dass sie ihr Schwert fallen lässt und umso überraschender. Sie knallte ihr Knie in ihren Magen und verpasste ihr noch einen Schlag in den Nacken, als diese sich an ihrem Knie abdrückte und nach hinten sprang. Kyoko lächelte leicht und richtete sich auf. Das Mädchen wischte sich das Blut am Mund ab und stand ebenfalls wieder aus der Hocke auf. Kyoko nahm ihr Schwert vom Boden und sah zu ihr. In ihren Zügen war nur Gleichgültigkeit zu lesen. Es würde ihr nicht ausmachen zu töten. Eine Mörderin wie sie hatte es nicht verdient zu leben. Maya…ich räche dich! Kyoko schloss die Augen und hörte wie sie losrannte... Mit dem Schwert ausholte…Sie öffnete die Augen und im nächsten Moment stand die Zeit still. Klirrend fiel das Schwert zu Boden…Kyoko steckte ihr Schwert ein und sah aus den Augenwinkeln das Mädchen in die Knie gehen. Das Schwert sauber durchschnitten…Noch nie hatte sie diese Technik benutzt um jemanden zu besiegen… Kyoko bemerkte erst jetzt Kiyoshi-sama, doch was sich dahinter nun abspielte, verwundert sie. Der Nebel verzerrte sich…als…Kyoko sah zu dem Mädchen, das am Boden hockte und heftig hustete. Lächelnd sah diese nun über die Schulter zurück und ihr Gesicht verschwamm ebenfalls… „Eine Illusion“, stellte ihre Lehrerin nun fest und trat näher. „Wenn der Gegner keine Kraft mehr hat oder verletzt wird, löst sie sich langsam auf. Aber es wundert mich, dass du selbst Personen nachahmen kannst bei deinem niedrigen Rang.“ Kyoko versuchte das zu verstehen, was Kiyoshi-sama grad sagte und stutzte. Illusionstechniken waren besonders schwierig zu erlernen und nicht jedermanns Sache. Mit einem Mal umhüllte ihre Gegnerin plötzlich ein helles Licht und Kyoko wurde geblendet. Noch bevor sie etwas tun konnte, umfasste etwas fest ihren Arm und riss sie mit sich. Kyoko stolperte hinterher, als das Licht hinter ihr erlosch. Kyoko erkannte nun Satori, der sie noch immer festhielt und versuchte seine Hand abzubekommen. „Lass mich los!“ meinet sie scharf, aber er achtete gar nicht auf sie. Widerstrebend wollte sie etwas sagen, als sie ein bedrohliches Knurren hinter sich hörte. Sie folgte Satori’s Blick und drehte sich langsam um. Kyoko stockte der Atem als sie es erblickte. Der Nebel hatte sich mittlerweile verzogen und nun erkannte sie auch weiter hinten Jeanne wie auch Setsuna. „Kiyoshi-sama…was ist das?“ fragte sie, während Satori sie noch immer ihre Hand hielt. Das war Kyoko jedoch jetzt egal. Das, was grad ihnen gegenüber stand, war mit keinem Tier zu vergleichen. Sein Körper massig und schuppig. Mächtige Kiefer und ein Horn in der Mitte ließen es noch bedrohlicher wirken und die Klauen waren ebenfalls nicht zu unterschätzen. Ein Schwanz mit langen Stacheln zuckte gefährlich hin und her, während die blau leuchtenden Augen nun Kyoko fixierten. „Ein dunkler Wasserspirit“, meinte dann ihre Lehrerin als Antwort und Kyoko verstand nur Bahnhof. „Aber ich dachte es…“ „Das steht in keinem deiner Lehrbücher. Diese Art wurde seit neustem entdeckt“, unterbrach sie Kiyoshi-sama und streckte ihre Hand vor sich aus, die dann anfing hellbläulich zu leuchten. Langsam nahm es dann eine längliche Form an und letztendlich entstand ein Bogen in ihrer Hand. Unglaublich… „Satori. Kyoko. Geht!“ forderte sie die Beiden auf und richtete ihren Bogen auf ihr Ziel aus. „Was?!“ kam es von Kyoko und kassierte einen strengen Blick von ihrer Lehrerin. Noch nie hatte sie sie so ernst gesehen geschweige denn mit ihrer Waffe in der Hand, daher hatte Kyoko auch nie gewusst, dass Kiyoshi-sama mit Pfeil und Bogen kämpfte. Satori zog sie plötzlich mit sich vom Platz wogegen sie sich wehrte, doch sein Griff war fest. Sie wollte schon ihr Schwert mit der freien Hand ziehen, als er stehen blieb und sie ernst ansah. „Du kannst Kiyoshi-sama nicht helfen oder was willst du gegen das Ungetüm da tuen?“ fragte er sie und Kyoko senkte ihren Blick. Er hatte Recht. Sie würde wahrscheinlich nur im Weg stehen… Satori musterte sie eingehend und ließ ihre Hand dann los. Wortlos lief er weiter immer darauf bedacht, dass Kyoko ihm auch wirklich folgte. „Du könntest dich ruhig mal bedanken“, meinte er schließlich, woraufhin Kyoko die Stirn runzelte. „Wofür?“ „Wenn ein Spirit freigesetzt wird, dann wird extrem viel Energie frei, was du an dem Licht deutlich erkennen konntest. es hätte dich wahrscheinlich verbrannt, was auch der Plan des Mädchens war denk ich“, erklärte er und Kyoko wunderte sich grade von ihm belehrt zu werden. Satori war für sie nichts weiter als der letzte Vollidiot und Angeber gewesen. Dass er soviel Wissen besaß, hatte sie sich im Traum nicht denken können. Sie musterte ihn und bemerkte jetzt, dass sein schwarzes T-Shirt etwas verbrannt war am Arm. Plötzlich erschütterte eine Explosion hinter ihnen den Boden und Kyoko fuhr herum. Sie sah nur noch einen hellen Pfeil, der in einer Staubwolke verschwand. Sie wollte schon hinrennen, aber Satori hielt sie zurück. „Beruhig dich! Kiyoshi-sama wird es sicherlich gut gehen!“ „Fass mich nicht an!“ antwortete Kyoko scharf und knallte ihm den Ellbogen in die Seite, damit er sie losließ. Erneut bebte sie Erde, woraufhin das Ungeheuer aus der Staubwolke geschossen kam und sich ihr zuwandte. Jeder Schritt verursachte eine leichte Erschütterung. Das Ding war vielleicht über 3m groß! Kyoko hielt inne wie auch Satori. Mit einem Mal rannte es dann auf sie zu. Kyoko überlegte erst gar nicht und zog ihr Schwert, während Satori sie versuchte wegzuzerren. Schließlich sah er es ein und zog ebenfalls sein Schwert, wobei er sich neben sie stellte. Diese dumme Gans! Wütend sah er sie von der Seite an und war erstaunt wie entschlossen und furchtlos sie dastand. Sie war echt beeindruckend… Ein Pfeil rauschte an dem Ungeheuer vorbei und explodierte vor ihm auf dem Boden, dass es anhielt. Das war meine Chance! Kyoko rannte los und setzte zum Sprang an, wobei sie mit ihrem Schwert ausholte. Satori sah wie es sich jedoch schon gefangen hatte und jetzt mit einer Klaue nach ihr ausholte. So ein Mist! Was tat sie denn da?! Es würde sie erwischen! „Du… ah! verdammt!“ Das Mädchen war lebensmüde! Kyoko sah die Klaue aus den Augenwinkeln, doch zurück konnte sie nicht mehr. Ihr Schwert auf dessen Kehle gerichtet, sprang sie ab, als Satori neben ihr auftauchte. Kyoko richtete ihren Blick wieder nach vorn und umfasste ihren Schwertgriff fester. Mit aller Kraft stieß sie ihr Schwert in die Kehle des Monsters und ein markerschütterndes Brüllen hallte über den Platz. Kyoko wurde zurückgeschleudert und kam hart auf dem Boden auf. Zischend riss das Monster herum und sah Kyoko wütend an. Satori wollte zu ihr rennen, als ihn ein Schwanzhieb gegen den nächsten Baum beförderte. Kyoko’s Augen weiteten sich, als das riesige maul mit unzähligen dolchartigen Zähnen auf sich zukommen sah. Mit einem Mal durchschoss ein heller Pfeil die Brust des Monsters und ließ es inne halten. Kyoko sah wie gebannt auf das Spektakel vor sich. Langsam löste es sich in schwarzen Rauch auf und verschwand letztendlich… Wie erstarrt sah Kyoko noch auf die Stelle wo es grade noch stand und hörte dann ihr bekannte Stimmen ihren Namen rufen. Kyoko fasste sich wieder und sah zu Jeanne und Setsuna, die grad zu ihr gerannt kamen. „Kyoko! Du bist völlig bescheuert! Warum bist du nicht weggerannt?!“ schrei sie Jeanne an und umarmte sei heftig. „mach so was nie wieder! Hörst du?! Du hättest sterben können!“ schluchzte sie und Kyoko legte einen Arm um sie. „Es …tut mir Leid…“ sagte Kyoko leise, als ihr Satori einfiel. „Sag mal was ist mit Satori passiert?“ fragte sie und Setsuna sah sich fragend um, als sie ihn am Baum entdeckte. Jeanne löste sich von ihr und half Kyoko auf. Schnell rannten sie zu ihm, während Kyoko inständig hoffte, dass er nicht verletzt ist. Jeanne beugte sich zu ihm runter und verpasste ihm dann eine Ohrfeige. Verwundert sah Setsuna zu Kyoko und sahen dann wie Satori die Augen öffnete. „Musst du mich gleich schlagen?!! beschwerte er sich und rieb sich mürrisch die rote Wange. „Du musst ja nicht so tun, als ob du bewusstlos wärst“, antwortete Jeanne spitz und stemmte die Hände in die Hüfte. „Naja dir scheint es gut zu gehen.“ Kyoko und Setsuna mussten unwillkürlich lachen, während Satori sich aufrappelte. „Weiber eh…immer gleich so brutal“, murmelte er und verhaarte dann in seiner Bewegung. Die drei Mädchen folgten seinem Blick und erstarrten. Sie hatten Kiyoshi-sama hinter sich gar nicht bemerkt. Kyoko und Satori machten große Augen und fürchteten schon Schläge, als ihre Lehrerin lächelte. „Gut gemacht, ihr Zwei.“ Kyoko sah verdutzt zu Satori, doch es war noch nicht vorbei… „Aber wagt es nicht dies noch einmal zu tun!!! Ich bin für euch verantwortlich und ihr rennt dem Vieh auch noch entgegen!!! Ich erwarte euch morgen nach der letzten Stunde zum nachsitzen!!!“ Kiyoshi-sama drehte sich um. „Bye“, sagte sie dann fast schon liebenswürdig und winkte ihnen noch einmal zu bevor sie im nächsten Augenblick verschwunden war. Kyoko und Satori fielen KO um, während Setsuna und Jeanne sich fast totlachten. „Tja, das habt ihr davon“, meinte Setsuna als sie sich zum Schulgebäude begaben. Kyoko murmelte etwas Unverständliches und Satori schloss die Augen als hätte er es nicht gehört. Jeanne grinste und piekste ihm in die Rippen, woraufhin er zusammenzuckte. „Hey, lass das!“ „Warum sollt ich?“ entgegnete Jeanne belustigt. „Was für Turteltäubchen“, sagte Kyoko desinteressiert und wich grad noch Jeanne’s Faust ab. „Wie war das?!“ Jeanne knurrte bedrohlich und knackte mit den Fingern. „Äh…nichts“, sagte Kyoko leise, woraufhin sie sich von ihr abwandte. Sie atmete erleichtert aus, als ihr etwas einfiel. „was ist eigentlich mit Ray und Nina?“ „Es geht ihnen gut. Frau Nasshiro hat sich um sie gekümmert“, antwortete Setsuna und Kyoko war erleichtert. Frau Nasshiro war eine gute Heilerin und selbst Ärztin im örtlichen Krankenhaus. Bei ihr waren sie in guten Händen. Es klingelte und den Vieren wurde schlagartig klar, dass sie zur nächsten Stunde zu spät kamen. „Aaaa so ein Mist! Warum musstest du auch so trödeln Jeanne?!“ „Ich?! Wer wollte denn nicht mein Trinken zurückgeben!?“ „Du hättest mich ja auch einfach trinken lassen können dann hätte ich…!“ „Jetzt haltet doch mal eure Klappe und beeilt euch!“ meinet Satori und kassierte 3 finstere Blicke. Hilfe…die sind ja gut drauf…dachte Satori und seufzte. ---------------------------------------------------------------------- so das wars voerst^^ich hoffe es hat euch gefallen... Kapitel 2: 2.Kapitel -------------------- Kyoko hob gelangweilt die Hand und sah aus dem Fenster. „Ey.. Kyoko! Pss… Kyoko!“, kam es von rechts leise. „Mhh?“ Kyoko sah zu Setsuna, die aufgeregt mit den Armen ruderte. Ganz unauffällig… „Miss Karasuma“, hörte sie dann eine strenge Stimme von vorne und sah in die Richtung. „Ähm… Außenminister Rathenau wurde ermordet, weil er ein Jude war und den Rapallovertrag unterzeichnet hatte, der den Handel mit Russland ermöglichte… und deshalb galt er als Verleugner unter den Rechtsextremisten“, antwortete Kyoko auf ihre Frage von vorhin und Mrs. Hitóri nickte. „Richtig. Der Rapallovertrag…“, begann diese weiterzureden, aber Kyoko hörte schon nicht mehr zu. Ein Papierkügelchen traf sie von der Seite. „Was willst du Setsuna?“, fragte Kyoko leise und rutschte etwas nach rechts. „Wann haben wir Schluss?“, flüsterte Setsuna und sah kurz zu Mrs. Hitóri, die grad was an die Tafel schrieb. Die Tafel flimmerte leicht als der Laserstift auf die große Projektilfläche kam. „Weiß ich doch nicht“, antwortete Kyoko und zuckte mit den Schultern. Sie hatte doch keine Uhr, warum fraget sie sie dann? Setsuna zwinkerte und deutete etwas hinter ihr an. Kyoko runzelte die Stirn und verstand jetzt. Senji… Oh man die lässt auch keine Gelegenheit aus, um wenigstens indirekt mit ihm zu sprechen. Setsuna sah sie flehend an und schließlich gab sie nach. Möglichst unauffällig kippelte sie nach hinten an Senji’s Tisch. „Senji, wie viel Uhr haben wir?“, fragte sie ihn leise, als sie plötzlich einen klackenden Laut hinter sich hörte. Eindeutig von Absatzschuhen… Langsam drehte sie sich um und erblickte Mrs. Hitóri. „Äh…“, fing Kyoko an, aber weiter kam sie nicht. „Miss Karasuma, sie wissen genau, das reden im Unterricht verboten ist wie auch Kippeln mit den Stühlen. Dabei könnten sie sich schwer verletzen und außerdem stören sie noch dazu die Aufmerksamkeit der anderen Schüler. Dies ist ein unerhörtes Benehmen und ich bitte sie sich nach draußen zu begeben.“ Kyoko seufzte und stand von ihrem Platz auf. „Ist gut... hab verstanden“, sagte sie und begab sich aus dem Raum. Mrs. Hitóri nahm ihren Platz wieder vorne ein und fuhr fort wo sie stehen geblieben war, während sich die Tür hinter Kyoko schloss. Wie sie das hasste… Tu dies nicht! Tu das nicht! Kyoko setzte sich auf die Fensterbank und sah nach draußen, als sich nach ein paar Minuten die Klassentür vor ihr öffnete. Sie dachte schon, sie dürfe wieder rein, stattdessen fand sie Satori vor. Anscheinend auch rausgeflogen wie üblich… Er lehnte sich genervt an die Wand neben ihr und verschränkte die Arme vor der Brust. „Na… ist doch gar nicht deine Art erwischt zu werden“, meinte er nach einer Zeit. „Kann sein“, erwiderte Kyoko nur und drehte ihm den Rücken zu, während ihre Aufmerksamkeit immer noch dem Geschehen draußen galt. Satori sah sie an und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Selten, dass ihm mal die Worte fehlten, aber Kyoko war auch nicht wie jedes andere Mädchen. Er erinnerte sich an die Szene beim Sportplatz und musste zugeben: Sie war ganz schön mutig oder aber dumm. Kyoko sprang plötzlich vom Fenster und blickte über die Schulter zurück zu ihm. „Wie lange willst du mich eigentlich noch anstarren?“ Satori grinste und löste sich von der Wand. Sie hat es also bemerkt. „Was denn? Wie könnte ich nicht?“ Kyoko wollte grad etwas erwidern, als die Tür sich öffnete. „Miss Karasuma, sie können wieder reinkommen“, meinte Mrs. Hitóri und wartete bis sie rein kam. Kyoko wand sich nach vorn und versteckte die Hände in den Jeanstaschen. Sie würdigte Mrs. Hitóri keines Blickes und trat in die Klasse, als plötzlich ein lautes Klirren hinter sich vernahm. Kyoko fuhr herum, als sie etwas traf und sie quer durch die Klasse schleuderte. Mit voller Wucht knallte sie gegen die Wand und schnappte nach Luft. Was zum… Sie sah auf und konnte ihren Augen nicht trauen. Ein reptilartiges Geschöpf stand auf dem Flur und knurrte bedrohlich. Was ging hier eigentlich vor sich? Satori stand wie angewurzelt hinter der Kreatur und hoffte, dass es ihn nicht bemerken würde, denn er hatte sein Schwert in der Klasse. Einige aus der Klasse lehnten sich interessiert über die Tische, da sie es nicht sehen konnten. Mrs. Hitóri wich zurück und sah zu Kyoko dann zu ihrem Schreibtisch, wo ihr großes Buch lag, was sie immer mit sich herum trug. So recht wusste niemand, was darin geschrieben stand und wofür es Mrs. Hitóri brauchte, doch man sagte ihr schwarze Magie nach. Das Reptil drehte sich nun zu Kyoko und raste dann brüllend auf sie zu. Mrs. Hitóri sprang zur Seite, als plötzlich Kyoko auf dem Rücken des Monsters eine Person ausmachen konnte. „Satori!“ entwich es Kyoko und sprang auf. Er hielt dem Geschöpf die Augen zu, doch es rannte weiterhin auf sie zu. Abwehrend hob Kyoko die Arme vor ihr Gesicht und schloss die Augen. En Knall war zu hören und sie wurde mitgerissen. Panisch sah sie wie sie fiel und streckte die Hand aus. Das Reptil stürzte an ihr vorbei hinab in die Tiefe und Kyoko’s Augen weiteten sich, als ihr bewusst wurde, dass sie ebenfalls hinab fiel. Es hatte die ganze Wand eingerissen! Plötzlich packte sie etwas am Arm und die Zeit stand still. War es vorbei? War sie tot? „Kyoko, du dumme Ziege! Halt dich fest!“ Irritiert sah Kyoko auf und entdeckte Satori. Sie lebte noch… Mit einem Mal wäre sie fast aus Satori’s Griff geglitten und schrie auf. Kurz sah sie nach unten und Angst ergriff sie, als sie feststellte, dass sie mehrere Meter über dem Boden hang. „Halt dich fest!“, schrie Satori und hielt sie verbissen fest. Setsuna und Ray tauchten hinter ihm auf. Kyoko packte nun mit beiden Händen seinen Arm, woraufhin er sie langsam hochzog. Schließlich zog er sie mit einem Ruck hoch und sie war oben. Erleichtert sah sie auf und stellte fest, dass sie auf Satori lag. Eine leichte Röte wurde in ihrem Gesicht bemerkbar, als Mrs. Hitóri hinter ihnen auftauchte. „Alles in Ordnung bei euch Beiden?“ Kyoko nickte und stand schnell auf, wobei sie leicht ins Schwanken kam und wieder drohte nach hinten zu fallen. Satori hielt sie bestimmt fest und grinste. „Ich rette dich bestimmt nicht wieder“, meinte er und Kyoko sah zur Seite. „Ich hab dich nicht drum gebeten…“, schmollte sie und wurde dann auch schon von Setsuna zur Seite gezogen. „Mädchen, was tust du denn auch nur für Sachen! Jeanne reist dir den Kopf ab, wenn sie davon erfährt!“ „Jaja, reg dich ab. Leb ja noch“, meinte Kyoko und sah zurück auf den Schulhof. Das Monster löste sich langsam ebenfalls in Rauch auf. „Das war doch sicherlich kein Dinosaurier oder?“, fragte Ray und biss in ihr Brötchen. „Wie kannst du in so einer Situation essen?!“, fragten Kyoko und Setsuna zugleich. „Ich hab halt Hunger“, sagte Ray und aß weiter. „Nein, aber dies war ein dunkler Erdspirit“, sagte Mrs.Hitóri und sah zu Kyoko. „Scheint heut nicht dein Tag zu sein, Miss Karasuma. Sie sollten sich in Acht nehmen.“ Ihre Lehrerin wirkte ernst und drehte sich um. „Ich beende den Unterricht aufgrund des Vorfalls früher“, erklärte sie und verließ den Klassenraum. Kyoko atmete erleichtert auf und bannte sich einen Weg durch das Getümmel, während die anderen das Geschöpf unten bestaunten. „Du bekommst heut auch alles ab“, sagte Setsuna und grinste, was Kyoko jedoch nicht grade lustig fand. „Komisch, dass diese dunklen Spirits in letzter Zeit so oft auftauchen und heute schon 2 mal an gleichen Ort. Das kann doch kein Zufall sein oder?“, murmelte Ray und lehnte sich an einen der Tische. „Da wir jetzt etwas früher Schluss haben, können wir ja kurz in die Bücherei und im Internet gucken? Vielleicht finden wir da ja mehr Informationen“, schlug dann Setsuna vor und sie machten sich sogleich auf den Weg dahin. Wie wild tippte Kyoko in die Tastatur Passwörter ein und scheiterte abermals. „So ein Mist, die haben die Sicherheitsmaßnahmen verschärft“, meinte sie dann und gab es auf. Sie hatten bis jetzt immer Zugang zu den Schuldaten, aber diesmal half einfach nichts. Sie hatten die Passwörter geändert und auch noch dazu ein besseres Hackerprogramm installiert. Nachdem sie im Internet nichts Brauchbares gefunden hatten, dachten sie, dass sie vielleicht etwas in den Schuldaten fanden. „So ein Mist…“, fluchte Kyoko und drückte versuchte erneut. Sie drückte schließlich auf die Enter-Taste, als sie tatsächlich eingeloggt wurden. Die 3 sprangen freudig von ihren Stühlen, woraufhin das Programm sie sogleich ausloggte. „NEIN!“ Niedergeschlagen setzten sie sich wieder hin und ließen die Köpfe hängen. „Kann ich helfen?“, meinte auf einmal jemand hinter ihnen. Die Drei drehten sich fragend um und sahen Senji skeptisch an. Ohne auf eine Antwort zu warten, beugte er sich runter zu der Tastatur und nach wenigen Sekunden waren sie drin. „Waaaa! Wie hast du denn das gemacht?“, fragte Kyoko und sah ungläubig auf den Bildschirm. „Ich hab das Programm installiert“, antwortete Senji gelassen und durchforstete bereits die Dateien. Ray und Kyoko sahen sich verwundert an und wandten sich dann wieder Senji zu. „Ich hab mehrmals gemerkt, dass ihr euch hier eingehackt habt und wurde dann gebeten die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen“, fuhr Senji fort und Kyoko macht ein dummes Gesicht. Sie haben einen Verräter in ihren eignen Reihen? Ist ja ganz toll… „Setsuna alles in Ordnung?“, fragte Senji plötzlich sie und ihre Freundinnen wandten sich nun ihrer Freundin zu, die Senji mit Sternchenaugen anglubschte. Omfg… Kyoko schüttelte den Kopf. „Achte einfach nicht auf sie…“ „Was?!“ Setsuna funkelte sie böse an. „Äh… nichts nichts…“, meinte Kyoko als sie einen piepslaut vernahmen. „Ich hab was“, meinte Senji nun und sie rückten näher zu Bildschirm. „Eine E-Mail vom Bundessicherheitsamt.“ „Wusste gar nicht, dass unsere Schule solche Kontakte pflegte.“ „Mhm“, stimmte Ray Setsuna zu und lasen sich die Informationen durch. Plötzlich dröhnte von rechts Musik auf… Loona- Rhythm of the Night? Die Drei wandten sich Ray zu, die hastig auf ihrem Handy rumtippte. „Was?! Das Handy ist von meiner Mutter!“, zischte sie und steckte es schnell weg. Kyoko und Setsuna grinsten und kassierten gleich ne Kopfnuss. „Ah man… Ray… so war das doch gar nicht gemeint“, beschwerte sich Setsuna und rieb sich den Kopf. Ray verschränkte die Arme vor der Brust und sah in eine andere Richtung. „Die dunklen Spirits wurden erstmals auf dem amerikanischen Kontinent entdeckt auf einer Expedition. Sie scheinen andere Spirits anzustecken, die sich dann in solche Monster verwandeln. Vor allem seelisch schwache Menschen sind davon betroffen“, meldete sich nun Senji zu Wort. Aufmerksam hörten sei ihm zu und Kyoko wunderte sich, denn der amerikanische Kontinent war seit der Katastrophe Sperrgebiet und es war verboten sich dorthin zu begeben. Das eine Expedition dort gemacht wurde, kam gar nicht in den Nachrichten… „Ein Mensch hatte sich an der norwegenschen Küste in ein Monster verwandelt, wodurch es sich immer weiter verbreitet hat. Man weiß noch nicht, was diese Monster beabsichtigen, aber man vermutet, dass sie in Besitz von starken Spirits gelangen wollen. Bis jetzt ist dies unter strengster Geheimhaltung, aber im Osten Deutschlands wurde schon höchste Gefahrenzone ausgerufen wie auch der Einsatz von Waffen ist erlaubt“, fuhr Senji fort und holte etwas Luft. „Klartext: Grade heute bei der Freisetzung eurer Spirits werden unzählige Biester nur drauf warten euch diese abzuknöpfen.“ Kyoko nickte: „Sie wollen diese Sache vorerst vertuschen, denn in den Nachrichten wurden öfters von Gasexplosionen und all möglichem berichtet, aber nichts in der Art erwähnt. Wahrscheinlich wollen sie keine Panik auslösen, um diese Sache in den Griff zu bekommen.“ Es klingelte zur nächsten Stunde und die 3 erhoben sich. „Dank dir für deine Hilfe“, meinte Ray und lief Kyoko hinterher, die nachdenklich aus dem Raum schlenderte. „Tschü“, verabschiedete sich Setsuna und lächelte scheu, bevor sie ihren Freundinnen hinterher rannte. Senji sah den Dreien hinterher und wusste sich nachdenklich ans Kinn. Er war nicht so ganz überzeugt von der ganzen Sache mit den dunklen Spirits. Warum tauchten sie grade hier so oft auf? In anderen Schulen sind doch ebenfalls heute die Zeremonien und außerdem konnten sie unmöglich so schnell von Berlin bis hierher durchdringen, wenn sie schon Wochen brauchten von Norwegen. Irgendetwas stimmte nicht… Setsuna, Ray und Kyoko kamen in die Klasse gerast und waren heilfroh, dass der Lehrer noch nicht da war. Sie hatten jetzt Japanisch bei Kirio Ishida, einem Vollidioten, der eine Brille anhatte um intelligent zu wirken. Sie nahmen ihre Plätze ein und holten schnell ihre Bücher raus. Kyoko konnte eigentlich sehr gut Japanisch im Gegensatz zu Englisch, aber Herr Ishida… Kyoko sträubte sich bei dem Gedanken, dass er ihr letzte mal den Arm um die Schultern gelegt hatte um ihr etwas NÄHER zu erklären. Hätte sie Ray nicht im letzten Moment weggezogen, dann wäre sie wahrscheinlich ausgetickt. „Hey, Kyoko-chan!“, hörte sie plötzlich jemanden ihren Namen rufen und drehte sich um. „Hör auf mich so zu nennen, Satori…“, meinte sie und wand sich wieder nach vorn. „Ah komm schon! Sei doch nicht gleich beleidigt!“ Kyoko seufzte, als jemand einen Arm um sie legte. „Hör zu, dass ist…“, fing Satori an und wich grad noch zurück, um keine zu kassieren. „Hey, hey! Bist ja richtig aggressiv heute“, sagte er grinsend. Kyoko ignorierte ihn und sah nach vorn, als er sich vor den Tisch stellte und sich zu ihr über den Tisch lehnte. „Schade ich dacht du fällst wieder vom Stuhl wie bei Herr Ishida.“ Kyoko seufzte und gabs auf: „Was willst du?“ „Na also geht doch…Die Hausaufgaben natürlich“, antwortete er und bekam das heft direkt ins Gesicht geschmissen. „Beeil dich“, meinte Kyoko nur und stand auf, woraufhin sie sich zu Ray gesellte. „Danke…“, murmelte Satori und begann damit hastig abzuschreiben. Ray beobachtete die Szene mit Satori und musste ein Grinsen unterdrücken. Der Typ war aber auch zu komisch… „Wie üblich kam er mal wieder zu spät“, sagte Kyoko und setzte sich auf den Tisch. Ray nickte als Setsuna zu ihnen gehopst kam. „Woa! wir sollten öfter in die Bücherei!“ Fröhlich tänzelte sie vor Kyoko’s Nase und laberte unaufhörlich von Senji. „Die steht unter Drogen!“, flüsterte Kyoko zu Ray, die zustimmend nickte. „Morgen allesamt!“, begrüßte sie dann Herr Ishida, während er sich rasch zu seinem Pult begab. Sofort waren alle auf ihren Plätzen, als Kyoko einfiel, dass ihr Heft noch bei Satori war. „Dieser.. ah...“ Kyoko drehte sich zu Satori um, der rechts hinter Setsuna saß. „Satori…“, rief sie leise und winkte leicht. „Mein Heft…“ „Kyoko-san ist irgendwas?“ Sofort sah sie nach vorn und setzte ein Lächeln auf: „Nein, nein alles in bester Ordnung, Herr Ishida.“ Kirio hüstelte leicht. „Ähm… ich mein natürlich Kirio-sama“, korrigierte sich Kyoko sofort und atmete erleichtert auf, als sich ihr Lehrer wieder seiner Tasche widmete. Plötzlich knallte ihr Heft auf ihrem Tisch und sie kassierte einen strengen Blick von Herr Ishida. „Musstest du es unbedingt werfen, du Vollidiot?!“, zischte sie Satori an und schlug ihr Heft auf, woraufhin ein Zettel rausflog. Neugierig öffnete sie ihn und errötete etwas. Ich liebe dich…^^ Wütend zerriss sie den Zettel und wand sich Satori zu, der sich eine Hand vor den Mund hielt um nicht laut loszulachen. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen!“, brachte er heraus und schnappte nach Luft. „Halt die Klappe!“, giftete sie ihn an und zeigte ihm die kalte Schulter. „Also hört mir jetzt alle zu. Nach der Unterrichtsstunde werdet ihr vorerst hier in der Klasse bleiben. Aus Sicherheitsgründen werde ich ebenfalls hier bleiben. Es werden die Klassen nach Alphabet aufgerufen. Also erst kommt die 10a dann ihr“, fing Herr Ishida an zu erklären und sah alle Schüler prüfend an. „Ihr geht dann zur Halle unter meiner Führung und keine Einzelgänge! Wenn wir dann in der Halle sind, werdet ihr weitere Anweisungen bekommen, aber vorerst beginnen wir mit dem Unterricht.“ Ray hob plötzlich die Hand und Herr Ishida sah verwundert zu ihr: „Ja, bitte, Ray-san.“ „Ist es wegen den dunklen Spirits, die heute aufgetaucht sind?“, fragte sie direkt und Herr Ishida bekam einen ernsten Gesichtsaudruck bevor er lächelnd abwinkte: „Nein, es ist nur wegen den organisatorischen Dingen und Platzmangel also kein Grund zur Sorge.“ Ray war genauso wenig überzeugt wie Kyoko und beschlossen deshalb trotzdem aufzupassen. Man kann ja nie wissen… Es klingelte schließlich und Setsuna konnte es jetzt schon nicht mehr erwarten. „Ich will da endlich hin!“, quietschte sie aufgeregt und rannte auf und ab. Kyoko war auch leicht gespannt aber es hielt sich noch in Grenzen. Ray schien es völlig kalt zu lassen und die anderen Mädchen sprachen 24h am Stück davon wie süß doch die Jungs waren und ah welches Element sie doch haben würden und in welche Gruppe sie dann kämen… Kyoko sah zu Satori und den anderen Jungs, als sie jemand antippte. „Hey, Kyoko.“ „Was ist, Sebi?“, fragte Kyoko ohne ihn anzublicken. Sebastian war einer der „Ich bin ein Deutscher, eine bedrohte Art“- Typ und echt stolz drauf. Ray könnte schwören, dass wenn man zwischen den Beiden stand vom Blitz erschlagen würde, wenn sie sich anschauten. Immer so freundlich… „Wetten wir?“ „Nein, kein Interesse“, erwiderte Kyoko nur gelangweilt. „Was denn? Angst?“, fragte dieser nun fies grinsend. Kyoko bedachte ihn mit einem Blick und schwieg. Als ob sie sich von ihm provozieren ließe… Dieser streifte nun endlich davon und Ray gesellte sich zu ihr. „Wie es wohl Jeanne, Kitsune und Rukia ergeht?“ „Werden wir gleich wissen wenn Kitsune zurückkommt“, gab Kyoko zurück und sah sei auch schon durch die Tür stolpern. „Sie sind schon unterwegs in die Halle. Hab sie grad noch so erwischt“, hechelte sie und blieb bei ihnen stehen. „Wer führt sie dahin?“, wollte Ray wissen und reichte ihr ihre Trinkflasche. „Danke…ähm Mrs. Hitóri“, antwortete sie und wussten, wer das schlimmste Los gezogen hatte. Kitsune nahm ein paar Schlücke aus der Flasche und gab sie Ray zurück. „Das könnte jedoch jetzt dauern. Die 10a hat immerhin 5 Schüler mehr und jede Spiritfreisetzung kostet viel Zeit“, fuhr sie dann fort, als auch schon Setsuna angeflogen kam. „Kitsune!“ „Äh…ja?“, fraget diese vorsichtig nach und Setsuna plapperte auch schon los wie ein Wasserfall, was in der Bücherei passiert war. Kyoko lief zu ihrem Platz. „Wohin willst du?“, fragte Ray erstaunt. „Ich mach Hausaufgaben…schließlich werden wir hier noch ewig drinsitzen und raus können wie auch nicht“, antwortete sie und warf einen Blick zu Herr Ishida. Ray nickte und machte es ihr nach. Besser als gar nichts zu tun… Müde blinzelte Kyoko und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Sie war wohl eingeschlafen. Erschrocken fuhr sie hoch und stellte fest, dass niemand mehr in der Klasse war. Hastig stand sie auf und packte ihre Sachen weg, als sie etwas zurückzog. Völlig überrumpelt glitt sie auf den Tisch und erkannte Satori. Moment… Grade noch war doch niemand in der Klasse… Unmöglich, dass sie ihn übersehen hate… Kyoko wollte sich wieder aufrichten, woraufhin er sie jedoch bestimmt auf Senji’s Tisch zurückdrückte. „Gehst dir noch gut?“, wollte sie wissen, als er sich auf einmal über sie beugte und ihr gradewegs in die Augen schaute. Kyoko spürte wie ihre Wangen anfingen zu brennen und der Ausdruck in seinen Augen gefiel ihr nicht… Nein, im Moment machte er ihr mehr Angst. Sie wollte grad etwas erwidern, als sie seine Lippen auf ihren spürte. Kyoko schnappte geschockt nach Luft, was ein großer Fehler war, denn nun fand seine Zunge Zugang zu ihrer. „Kyoko…! …Kyoko!“ hörte sie dann jemanden rufen und schlug die Auge auf. Schreiend sprang sie von ihrem Platz auf und erkannte Ray an ihrer Seite. Verwirrt schweifte ihr Blick durch die Klasse und blieb an Satori hängen. Hatte sie etwa nur geträumt? Kyoko spürte wie ihr die Röte ins Gesicht schoss und schloss die Augen. So ziemlich alle starrten sie an, während sie sich wieder zu ihrem Platz begab. Sie war wohl eingeschlafen nach den Hausaufgaben… Setsuna kicherte leicht und legte ihr die Hand um die Schultern. „Na was hast du denn so schönes geträumt?“, fragte sie grinsend und deutete zu Satori. Anscheinend war ihr der Blick nicht entgangen grade und Ray sah sie auch neugierig an. „Ähm…weiß ich nicht mehr“, meinte Kyoko dann, als Herr Ishida in die Hände klatschte. „So da sich nun alle wieder beruhigt haben, fahren wir jetzt fort…“, sagte er und begann irgendwas zu erzählen. Erst jetzt fiel Kyoko auf, das alle ihre Plätze angenommen hatten wie auch Setsuna und Ray. „Nun also wir werden in einer geordneten Schlange alle nacheinander durchs Schulgebäude gehen. Auch wenn kein Unterricht ist, bitte ich trotzdem um Ruhe. Stellt euch jetzt auf. Ich gehe voran“, beendete Herr Ishida seine Rede, woraufhin alle schnell aufstanden und sich ihre Partner suchten. Es gab jedoch ein Problem. Sie waren zu 3… Entschieden nahm Ray sie beim Arm und zog sie mit sich. Kyoko wollte grade etwas sagen, als Ray möglichst unauffällig Setsuna zu Senji schubste. Diese stolperte ihm glatt in die Arme und glich dann einer Tomate. „Äh… Entschuldige, ich…“, stammelte sie und warf Ray einen bösen Blick zu. „Gehen wir“, meinte dann Senji tonlos und nahm Setsuna am Arm, die fast laut aufgequiekt hätte vor Freude. Kyoko und Ray unterdrückten ein Lachen, als die Beiden sich hinter sie stellten. Dann liefen sie schließlich los und tatsächlich machte Setsuna auf dem ganzen Weg kein Mucks. Knallrot lief sie wortlos neben Senji her, der desinteressiert einfach nach vorne schaute. Das Setsuna mal still war, war auch mal ein Wunder… Letztendlich kamen sie bei der Halle an, wo Mrs. Hitóri schon wartete. Sie besprachen etwas, aber Kyoko konnte von hier hinten nichts hören. Sie gingen hinein und befanden sich mitten in der Halle, doch es schien nichts Ungewöhnliches zu sein… Die Halle war so wie immer. Die schwarzen Wände und der Holzboden mit den ganzen Dellen. Alles war noch beim Alten, was Kyoko recht misstrauisch werden ließ. „Sag mal hast du Kitsune und die anderen rausgehen gesehen?“, fragte Ray plötzlich und Kyoko fiel es jetzt erst auf. Auf dem Weg zur Halle war ihnen niemand begegnet aus der A, dabei war dies unmöglich. Es sei denn sie sind nicht zurückgegangen… aber sie befanden sich auch nicht hier drin… „Nein“, antwortete sie Ray und ließen ihren Blick durch die Halle schweifen. Setsuna tippte ihr plötzlich auf die Schulter:“ Ey Kyoko… seht mal da… da ist doch irgendwas!“, zischte sie und deutete auf die schwarze Wand rechts am Ende der Halle. Kyoko konnte auf Anhieb dort nichts erkennen, doch dann bemerkte sie das leichte Flimmern an den Rändern… „Was ist das?“, fragte Setsuna leise und schien das alles nicht ganz geheuer zu sein. „Hört zu! Jeder der gleich aufgerufen wird, tritt nach vorn! Alle anderen setzen sich auf die Tribüne gegenüber!“, rief Herr Ishida und wies sie zu den Tribünen, wo sie alle erst mal Platz nahmen. Als alle soweit waren, kam Mrs.Hitóri mit einer Liste zurück. „Ayamée Kannazuki! Lisa Welen! Nach vorn!“ Sofort erhoben sich die Mädchen und liefen zu Herr Ishida. Es ging also nicht nach dem Alphabet. Kyoko spürte wie leichte Aufregung sich bei ihr bemerkbar machte, aber sie versuchte es zu ignorieren. Herr Ishida legte nun ihren Klassenkameradinnen die Hände auf ihre Köpfe, woraufhin seine Hand grünlich aufleuchtete. Ein Raunen ging durch die Reihen wie auch die Zwei vorne waren etwas erschrocken zusammengezuckt. Herr Ishida begleitete sie schließlich zu der flimmernden Wand und… ging mit ihnen durch…! Manch erschrockene Ausrufe kamen von den Schülern, die Mrs.Hitóri sofort beschwichtigte. „Keine Sorge. Das ist nur ein Auswahlverfahren zu welcher Art und zu welchem Element ihr gehört. Dahinter findet die eigentliche Zeremonie statt“, erklärte sie kurz angebunden und Setsuna sah Kyoko fragend an, aber sie selbst hatte auch so gut wie gar nichts verstanden. Im Moment war sie völlig unkonzentriert. „Ray Hemington! Louise Lapars!“, kam es dann in dem Moment als Herr Ishida durch die schwarze Wand zurückkam, wobei diese leicht verschwamm. Kyoko warf Ray einen ermutigenden Blick zu und wünschten sich viel Glück bis sie auch ging. Setsuna seufzte neben ihr und versteckte ihre Hände in den Taschen, damit niemand sah, dass sie zitterte. Sie wusste nicht mal warum sie zitterte, aber sie wollte nicht als Angsthase vor Senji da stehen. Es schien eine Ewigkeit vorüberzugehen bis nur noch 7 Personen auf der Tribüne saßen. Senji sah verwundert zu Setsuna, die an seiner Schulter gelehnt tief und fest schlief. Kyoko lächelte leicht und die nächsten 4 Personen wurden aufgerufen, darunter auch Setsuna. Senji wollte sie nicht unbedingt aufwecken und überließ dies Kyoko. Vorsichtig stupste sie sie an, wobei Setsuna aufsprang und mit den Armen rudernd versuchte ihr Gleichgewicht zu halten, um nicht von der Tribüne zu fliegen. „Waaaa…!“ Kyoko nahm ihr Shirt und riss sie zurück. „Hör auf zu trödeln! Du bist dran.“ „Was?!“ Setsuna machte große Augen und hörte ihren Namen erneut von Mrs.Hitóri rufen. „Also dann… werde ich mal gehen!“, meinte Setsuna dann plötzlich lächelnd und sprang runter. Gelassen winkte sie ihnen noch einmal und rannte zu Herr Ishida. Kyoko wusste, dass es dem nicht so war. Sie sah kurz zu Senji, der ihr nachblickte, doch auf seinem Gesicht zeigte sich keine Regung, die ihn verraten hätte können. Auf eine Art konnte sie verstehen, warum Setsuna ihn mochte, aber auf der anderen Seite passte seine ruhige Art gar nicht zu ihr. Kyoko’s Blick wanderte nach links, um zu sehen wer denn noch übrig war. Zwei Blicke trafen sich. „Satori.“ „Kyoko.“ Trotzig sahen sie wieder in jeweils eine andere Richtung. „Idiot…“ „Warum grade sie?“ Senji seufzte und blickte zu dem verbliebenen Kandidaten. Kimiko Nataki. Sie kam aus Japan und war ein Jahr jünger wie sie. Ziemlich schüchtern und still. Noten: durchschnittlich. Ein gewöhnliches Mädchen. Sein Blick schweifte zu Kyoko und dann zu Satori. Eine Russin und ein Spanier mit ziemlichem Temperament. Könnte interessant werden… Schließlich nach einer geschlagenen halben Stunde standen sie vor der dunklen Mauer. Kyoko schluckte und strich neugierig über die glatte Oberfläche, die plötzlich wie Wasser Wellen schlug. Ruckartig zog sie ihre Hand zurück und sträubte sich… Egal… da musste sie durch! Sie bedachte Satori mit einem Blick, der ihren Blick mit Mühe ignorierte und nach Vorne schaute. Herr Ishida lief schließlich voran und sie hinterher. Kyoko zögerte kurz als Satori sie einfach hineinschubste. Stolpernd knallte sie gegen Senji und sah wütend zu Satori zurück, der sie frech angrinste. Sie wollte sich schon beschweren, als vor ihr etwas aufleuchtete. Neugierig lugte sie hinter Senji hervor und erblickte Herr Ishida, was sie etwas beruhigte. Dann erkannte sie ihre Schulleiterin weiter hinten und noch 4 weitere vermummte Personen, die mit schwarzer Magie einen großen Kreis in der Mitte formten. Kyoko sah sich mit großen Augen um, doch um sie herum war nur unheimliche Dunkelheit. Ihr lief ein Schauer über den Rücken, als sie etwas an ihrem Arm spürte. Kimiko hielt sich zitternd an ihrem Arm fest und schien große Angst zu haben. „Hey, keine Sorge.. Hier passiert uns nichts, beruhig dich…“, sagte Kyoko so optimistisch wie möglich und lächelte leicht. Kimiko nickte leicht und sah sich ängstlich um. „Nun ihr werdet euch sicherlich fragen, wo wie hier sind. Da ich bei euch besonders starke Spirits ausgemacht habe, solltet ihr erst als letzte drankommen. Damit auch nichts dazwischen kommen kann, ist dieser Raum in einer anderen Dimension und kann somit nicht von außen beeinflusst werden“, erklärte ihnen Herr Ishida und zeigte nun zu dem leuchtendem Kreis in der Mitte, der einen Sternen innen bildete wie das Hexenmal. Etwas unheimlich war es schon andererseits war Kyoko neugierig und aufgeregt. „Ich werde gleich einen nach dem Anderen aufrufen. Ihr werdet euch dort in die Mitte des Kreises stellen und es wird mit der Spiritfreisetzung begonnen. Am besten entspannt ihr euch und versucht euch auf diese Kraft, die ihr dann spüren werdet, zu konzentrieren. Verstanden?“ Alle nickten und Herr Ishida wand sich nun wieder ihnen zu. „Als erstes Senji Renoir.“ Senji trat hervor und lief wortlos zum dem leuchtenden Kreis. Kyoko achtete auf jedes noch so kleine Detail, aber vorerst passierte gar nichts. Er stellte sich in die Mitte und schloss die Augen. Ein paar Minuten herrschte Stille und es schien als würde auch gar nichts geschehen, als der Kreis dann plötzlich heller leuchtete. Kyoko kniff leicht die Augen zusammen, weil sie geblendet wurde, konnte jedoch undeutlich Konturen von etwas erkennen. Sie blinzelte und war sich nun sicher eine Schlange zu sehen. Dann erschloss mit einem Mal das Licht und Senji stand unverändert vor ihnen. „Erstaunlich“, murmelte dann Herr Ishida und schrieb sich etwas in seinen kleinen Notizcomputer. „Was war das?“ fragte Kimiko leise und zupfte an ihrem Ärmel, jedoch hatte Herr Ishida das schon mitbekommen. „Das Element Eis. Es war so hell, weil die Erscheinung seines Spirits das Licht stark reflektiert hatte“, erklärte er, als auch schon Senji zu ihnen trat. Herr Ishida sah kurz zur Schulleiterin und nickte. „Kimiko Nataki jetzt“, sagte er dann und Kyoko lächelte ihr aufmunternd zu. „Komm, das schaffst du schon.“ Kimiko nickte leicht und löste sich von ihr. Etwas ängstlich betrat sie dann den Kreis und Kyoko wunderte sich wie es sein konnte, dass sie einen starken Spirit besitzt. Schließlich gehört zu starken Seelen meist eine starke Persönlichkeit. Kyoko fiel erst jetzt ein, dass sie ebenfalls dazugehörte. Sie sollte stark sein?! „Sagen sie Herr Ishida. In wie fern sind sie sich sicher, dass wir einen starken Spirit besitzen?“ „Ähm…nun ja auf einem hohen Level schwarzer Magie kann man dies spüren. Eure Spirits sind jedoch noch jung und können sich verändern, also auch schwächer werden je nach eurem Verhalten und Fähigkeiten. Es hängt von vielen Faktoren ab“, erklärte er und wand sich dann wieder Kimiko zu, als um sie herum die Luft sich verschwamm. Nein…Um sie herum schwebte Wasser! Kyoko machte große Augen, als sich daraus ein geflügeltes Pferd bildete und dann im nächsten Augenblick verschwand. „Eindeutig Wasser… Aber war dies nun ein starker Spirit?“ „Du irrst dich…das ist ein dunkler Wasser-Spirit“, sagte Senji neben ihr und Kyoko bemerkte nun, dass sie wohl ihre Gedanken laut ausgesprochen hatte. Ein dunkler Spirit? „Ja, sie scheint wie viel andere in der Vergangenheit ein Monster in sich versiegelt zu haben.“ „Ja, den japanischen Pegasus, der damals halb Tokyo überschwemmt hatte. Er wurde in ihr versiegelt“, meldete sich nun Herr Ishida an und hielt dies in seinem kleinen Mini-Pc fest. Kimiko fiel plötzlich in die Knie und atmete schwer. Schnell rannte Kyoko zu ihr und lief aber glatt gegen eine unsichtbare Barriere. Senji fing sie auf, als sei zurückstolperte und sah zu Herr Ishida, der den Kopf schüttelte. „Wir dürfen da nicht rein.“ „Was?! Aber Kimiko geht es schlecht! Wir müssen…“ „Das muss sie allein machen!“ wies sie dann Senji zurecht und Kyoko verstummte. Sie riss sich von ihm los und trat näher zum Kreis. Irgendwas musste sie tun. Sie musste ihr wenigstens zeigen, dass sie hier war und ihr zur Seite stand. Allem Anschein nach war ihr Spirit zu stark für sie…Kimiko bemerkte sie und sah mit großen Augen zu Kyoko. Man sah ihr deutlich an, dass sie Angst hatte. Kyoko überlegte, was sie am besten tun konnte und lächelte schließlich. Kimiko war leicht verwundert, grinste dann aber auch. Letztendlich stand sie auf und verließ den Kreis. „Ich danke dir, Kyoko“, sagte sie und ihr Blick trübte sich leicht. Kyoko fing sie grad noch auf, als sie zu Boden stürzte. „Hey, alles in Ordnung Kimiko?“ fragte sie, doch ihr fiel ein Stein vom Herzen, denn Kimiko schlief nur. „Soetwas ist ziemlich anstrengend für den ein oder anderen. Mach dir keinen Kopf sie kommt wieder zu sich später“, meinte Herr Ishida gelassen und wies dann Satori zu sich in den Kreis zu begeben. Erst jetzt bemerkte Kyoko, dass er ganze Zeit über ziemlich ruhig gewesen war. Komisch… Mit ausdrucklosen Blick ging er an ihr vorbei, dich man sah ihm an, dass er angespannt war. Was war denn mit dem los? Aufregung? Wohl kaum…Satori lief durch den Bannkreis und blieb in der Mitte stehen…Anders als bei den Anderen fing jedoch sofort an der Kreis deutlicher zu leuchten. Als er anfing jedoch zu brennen, erschrak Kyoko heftig und musste sich zwingen sitzen zu bleiben, da sie ja noch Kimiko in den Armen hielt. Satori kniff ebenfalls die Augen zusammen und er schien Schmerzen zu haben, doch dann erlosch das Feuer auch schon. Er war etwas irritiert und sah zu Herr Ishida. „Feuerspirit“, sagte dieser kurz angebunden und Satori kam wieder zurück. Er sah auf seine Hand, die grade noch gebrannt hatte. Er fühlte sich kein bisschen stärker…War es das etwa? Herr Ishida bat ihn dann plötzlich rüberzukommen. „Hör zu, Satori-san. Feuerspirits werden nicht vollständig freigesetzt genauso wie dunkle Spirits jeglicher Art, deswegen wunder dich nicht, dass du dich jetzt nicht stärker fühlst. Wir haben nur einen teil deiner Kraft entfesselt, damit…“ „Jaja, verstanden“, unterbrach ihn dann Satori und drehte sich um. Damit ich nicht stärker werden kann als andere und somit nicht die Menschheit in Gefahr bringe… Er lief zu Kyoko, die ihn bis jetzt nicht einmal aus den Augen gelassen hatte. „Na los, du bist dran. Gib mir Kyoko“, meinte er genervt und deutete zum Kreis. Kyoko sah nachdenklich zum Kreis und stand dann auf, während er Kimiko nahm. Er war etwas verdutzt, denn sie hätte jetzt vielleicht einfach in eine andere Richtung geguckt und Senji drum gebeten, aber diesmal…Er sah ihr hinterher und war gespannt wie stark sie ist…Kyoko… Kyoko drang ruhig durch die Barriere und krachte nicht dagegen wie eben, doch spürte sie den Unterschied deutlich. Die Luft war schwer und die vermummten Personen um sie herum, ließen es erscheinen wie eine Totenmesse. Sie konnte Kimiko etwas verstehen, lief jedoch selbstbewusst in die Mitte. Als sie dort ankam, veränderte sich jedoch die Umgebung. Alle Personen um sie herum verschwanden. Satori, Herr Ishida…Senji und Kimiko…Die vermummten Personen und ihre Schulleiterin…Alle waren weg und nur noch Dunkelheit da. Im Kreis um sie herum erschienen Zeichen der 5 Elemente, doch diese hatte sie vorhin gar nicht gesehen...Es wurde plötzlich unheimlich warm und die Luft flimmerte um sie herum…Was ging hier vor sich? Kyoko schloss die Augen. Egal, bewahr Ruhe! Kyoko hörte weit entfernt wie Luft mächtigen Schwingen Platz machte…Etwas großes und bedrohliches schien näher zu kommen…Dann verstummte der Laut…Ein kleines Feuer flackerte auf und erhellte spitze silberne Fangzähne…Kyoko schlug sofort die Augen auf und schrie auf. Feuer umgab sie und schien sie zu verbrennen, dann schoss es in die Höhe. Kyoko spürte wie ihr Rücken anfing zu Schmerzen, als dort das Feuer sich fixierte. Langsam formte es sich zu riesigen Schwingen, die die Barriere durchbrachen. Sie hörte Schreie um sich, während die Barriere blitzte und funkte. Schließlich kamen schwarze Schwingen zum Vorschein und Kyoko ging in die Knie. Sie schnappte nach Luft und stützte sich vom Boden ab. Es fühlte sich so an als verbrenne sie langsam innerlich…Plötzlich verschwand das Licht des Bannkreises und sie fiel in die Tiefe…Um sie herum Finsternis und es schein Kyoko, als wollten Hände nach ihr greifen…Sie hielt sich die Hände vor die Augen und hoffte einfach, dass dies alles nur ein Traum ist, als sie plötzlich jemanden ihren Namen schreien hörte. „Kyoko!“ Sie erkannte die Stimme sofort und wand sich ihr zu. „Satori!“ schrie sie zurück und erblickte auch die anderen. Mir immer schnellerer Geschwindigkeit stürzten sie hinab in die Dunkelheit. Kyoko ergriff Panik Sie sah auch Kimiko und Senji wie auch Herr Ishida. Was passierte hier?! „Kyoko! Flieg!“ rief ihr dann Herr Ishida zu und bildete um sich herum eine Art Kugel und schien dann zu schweben. Er bekam Kimiko zu fassen, konnte jedoch Satori und Senji nicht erreichen, da sie zu weit weg waren. Kyoko überlegte gar nicht und schwang ihre großen schwarzen Flügel. Wie von selbst flogen sie sie zu ihrem Ziel und sie bekam beide Jungs zu fassen. Sie schlug heftig mit den Flügeln, denn ihr Gewicht zog sie mit sich nach unten. „Kyoko! Flieg dahin!“ reif plötzlich Herr Ishida und zeigte weit hinten auf ein helles Licht. Was das auch war, sie musste dahin… Kyoko biss die Zähne aufeinander und ließ die Jung los, klappte die Flügel zusammen und stürzte an ihnen vorbei in die Tiefe. Satori und Senji schrien auf, weil sie dachten sie wäre bewusstlos geworden, doch dann kam sei mit einer bahnbrechenden Geschwindigkeit wieder hochgeschossen. „Satori halt dich an meinem Rücken fest!“ schrie sie ihn an und hoffte, dass er rechtzeitig reagieren würde. Sie packte Senji’s Arm und spürte dann ein Gewicht auf ihren Schultern, was ihr bestätigte, dass Satori sich festhielt. Sie flog geradewegs auf das Licht zu und tauchte in das grelle Licht ein, wobei sie die Augen schloss. Sie wusste nicht, wo sie hingelangen würden oder was passiert ist. Dennoch vertraute sie Herr Ishida einfach, dass dies das Richtige ist, was sie tun. ------------------------------------------------------------------------ *verbeug* danke fürs lesen und bis zum nächsten Mal =) hoffe es hat euch gefallen,aber Kritik oder Vorschläge sind auch erwünscht^^ Kapitel 3: 3.Kapitel -------------------- Kyoko spürte einen kühlen Windhauch und öffnete die Augen. Erst sah sie nur Dunkelheit und kleine weiße Stellen, die glitzerten…Kyoko blinzelte und erkannte, dann Schnee…Ein heftiger Schmerz durchfuhr ihren Rücken, dass ihr kurz schwarz vor Augen wurde. Sie stürzten kurzzeitig hinab in die Nadelwälder, wobei die Jungs anfingen zu schreien. Kyoko fasste sich jedoch wieder und schlug stark mit ihren Flügeln, um wieder an Höhe zu gewinnen, doch der Schmerz nahm ihr langsam die Kraft. Satori auf ihrem Rücken bemerkte, dass Kyoko immer tiefer flog und ihre Flügelschläge schwächer wurden. „Senji! Spring auf einen Ast! Kyoko wird…“ rief er seinem Kameraden unten zu, als es auch schon abwärts ging. Wenige Meter über den Baumwipfeln ließ Senji plötzlich los und Satori sah noch grade wie er sich an einem Ast festhielt, bevor Kyoko in den nächsten Baum krachte…Satori fiel runter und landete im tiefen Schnee, weswegen ihm der Sturz nichts ausgemacht hatte. Er rappelte sich mühsam auf und sah grad noch wie Kyoko durchs Geäst brach und hinab in den Schnee fiel, wo sie noch ein paar Meter weiterrollte und schließlich reglos liegen blieb. „Kyoko!“ Satori rannte so schnell es ging durch den hohen Schnee zu ihr und versank zum Teil bis zu den Knien in dem schimmernden Weiß. „Kyoko!“ Vorsichtig drehte er ihren Kopf zu sich und erschrak etwas, als er die Erschöpfung in ihrem Gesicht sah. Ein kleiner Kratzer zog sich durch ihre Wange, doch was ihn mehr beunruhigte war ihr schwacher Atem. Behutsam drehte er sie auf den Rücken, um ihre Flügel nicht zu verletzen. Sie zuckte kurz zusammen, öffnete jedoch weiterhin nicht die Augen…Satori hörte nun ein Geräusch hinter sich und blickte zurück. „Senji…“ „Geht’s ihr gut?“ fragte dieser und trat zu ihm. „Ja, sie scheint nur überanstrengt zu sein und ein paar leichte Prellungen zu haben“, antwortete er ruhiger als erwartet. „Hast du Herr Ishida gesehen?“ fragte Satori nun, aber Senji schüttelte nur leicht den Kopf und sah sich um. Auch Satori’s Blick schweifte über seine Umgebung. Sie schienen in den nördlichen Nadelwäldern gelandet zu sein, doch wie konnte dies sein? Bildete er sich das nur ein? Ein Traum? Er sah zu Kyoko und spürte wie die Kälte im langsam in die Kleider kroch. Nein, dass war kein Traum… “Wir sollten irgendwo eine geschützte Stelle vor der Kälte suchen“, meinte Senji und sah zu Kyoko, die in einem schwarzen Top und Jeans dalag. Er hatte zwar auch nur ein T-Shirt an, aber im machte die Kälte nicht viel aus. Satori nickte und machte sich daran Kyoko Huckepack zu nehmen, da es wegen ihren Flügeln nicht anders ging. Schwer hingen sie an den Seiten und Satori spürte deutlich das Gewicht. Kyoko selbst konnte nicht soviel wiegen, da war er sich sicher. Senji machte sich daran einen Baum hochzuklettern, wobei Satori ihn skeptisch dabei beobachtete. „Was willst du da oben?“ fragte er und fluchte erneut, als er im Schnee versank. „Von da oben hab ich einen besseren Ausblick“, rief er zurück als Antwort und kam dann nach ein paar Minuten zurück. „Und?“ Senji zeigte nach rechts und lief voraus. „Dort ist ein Gebirge. Vielleicht finden wir dort Schutz vor der Kälte“, sagte er und Satori folgte ihm einfach. Er wusste zwar nicht, was ihnen ein Gebirge für Schutz bieten sollte, aber besser als hier draußen zu erfrieren. Nach einer geschlagenen Stunde wandern, war Satori nun völlig durchgefroren und blieb stehen. Senji stoppte und blickte zurück zu ihm. „Was ist? Sollen wir eine Pause machen?“ „Nein…es geht schon…“ Satori zwang sich weiterzugehen und hustete etwas. Er würde doch nicht vor ihm jetzt aufgeben! Hätte er wohl gern! Senji musterte Kyoko, die ganz blass im Gesicht war und immer noch bewusstlos auf seinem Rücken ruhte. Ihr hatten sie es zu verdanken, dass sie überhaupt noch lebten… Wer weiß was mit ihnen sonst passiert wäre…Die Beiden zogen schließlich weiter und irgendwann waren die Gebirgshänge zu erkennen. Es vergingen weitere Stunden und mittlerweile hatten sie sich abgewechselt, sodass Senji sie trug. Satori konnte seinen Atem sehen und ballte seine Faust, da er seine Hände sonst taub wurden. Verdammt wie lange denn noch…Sie mussten dringend Unterschlupf finden ansonsten würden sie erfrieren! Plötzlich ging Senji in die Knie und Satori hastete zu ihm zurück. „Hey! Mach mir jetzt ja nicht schlapp! Lass mich sie wieder tragen.“ Senji nickte und rappelte sich wieder auf, während Satori sie ihm abnahm. Senji hatte nicht die Ausdauer wie er, aber damit wollte er ihn jetzt nicht aufziehen. Für solche Kleinigkeiten hatten sie jetzt keine Zeit…Satori spürte Kyoko’s heißen Atem im Nacken und blickte zu ihr. Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter und ein paar Haarsträhnen hingen ihr im Gesicht, doch ihre Lippen waren bläulich und ihre Haut glich langsam mehr dem Schnee. Sie mussten sich beeilen. Satori lief los und Senji wunderte sich woher er diese Kraft nahm. Senji folgte ihm und sammelte ab und zu ein paar trockene Äste für ein Feuer später, als sie den Fuß des Gebirges erreichten. Sie passierten die engen Schluchten und eisiger Wind kam ihnen entgegen und bald gerieten sie in einen Schneesturm, der ihnen die Sicht nahm. Satori lief stur weiter, als ihn etwas zurückhielt. Er drehte sich um und sah Senji etwas sagen, doch seine Worte verstand er nicht bei dem Getöse des Sturmes. Er zeigte nach oben und jetzt Satori erkannte sie nun auch…eine Höhle! Sie machten sich auf den Weg rauf und Satori drohte mehrmals abzustürzen, aber er konnte sich immer irgendwie noch halten. Schließlich kamen sie bei der Höhle an und betraten sie zögerlich. Die Dunkelheit war bedrückend und erinnerte sie an den Vorfall von vorhin…Eine Flamme flackerte plötzlich auf und Satori erkannte ein Feuerzeug, das in Senji’s Hand ruhte… „Du hattest ein Feuerzeug dabei!?“ Senji nickte und machte sich daran ein Feuer zu entzünden mit dem Holz was er gesammelt hatte. „Warum hast du…!“ „Draußen wäre es sofort ausgegangen, wegen der Kälte und dem starken Wind“, unterbrach ihn Senji und blickte ihn ernst an. „Ich hab das nicht auf Spaß getan. Wir müssen jedoch bedacht und sparsam umgehen mit den Dingen, die wir haben.“ Satori nickte und nach ein paar Minuten gelang es Senji ein kleines Feuer zu entfachen. Es erhellte einwenig die Höhle, die nur sehr klein war, jedoch im geschützten Winkel vor dem Sturm war, somit kam kein Wind rein. „Warum hast du eigentlich ein Feuerzeug bei?“ fragte Satori, während er Kyoko auf seinen Schoss bettete und sich nah ans Feuer ransetzte, dass langsam größer wurde. „Ich bin Raucher“, antwortete ihm Senji und setzte sich ebenfalls. Satori war etwas verwundert, stellte aber keine weiteren Fragen. Er selbst hatte das Rauchen aufgegeben vor ein paar Monaten, da es langweilig wurde und zu viel Geld beanspruchte. Satori fühlte die Wärme in seine Glieder zurückkehren und auch die Anstrengung des Marsches hierher. Auch Senji schien erschöpft und lehnte sich an die Wand der Höhle, um zu schlafen. Satori wusste jedoch nicht so recht, ob er schlafen sollte, denn Kyoko’s Zustand machte ihm sorgen. Noch immer ging ihr Atem schwach…Dann hatte sie auch nur ein Top an und ihre haut war kalt wie Eis, was ihn etwas geschockt hatte. Satori lehnte sich schließlich zurück an die Wand und setzte Kyoko vor sich. Wärmend legte er die Hände um sie und die Flügel schützten sie nun so auch etwas. Satori fielen schließlich die Augen zu und er sank in einen tiefen Schlaf. Ich lass dich nicht allein… Müde blinzelte Satori ins Zwielicht und atmete einen süßen Duft ein. Er spürte etwas Weiches an seiner Brust und öffnete schlagartig seine Augen, als er das Mädchen in seinen Armen erkannte. Friedlich schlief sie weiter, wobei ihre Augen etwas hin und her zuckten. Träumte sie etwa? „Satori…“ flüsterte sie dann leise und er lief rot an. Sie träumte doch nicht etwa von ihm? Auf einmal hörte er ein Klacken und ein kleiner Stein kullerte vor seine Füße. Verwirrt sah er zum Höhleneingang und stellte fest, dass es Senji war. „Ah..du bist endlich wach. Ich hab mich draußen etwas umgesehen und neues Feuerholz gesammelt“, plapperte dieser einfach drauf los und warf die Stöcken auf einen weiteren Berg von Ästen. „Äh…oke…“ „Ist Kyoko schon zu sich gekommen?“ fragte dieser nun und setzte sich ihm gegenüber. „Nein…noch nicht. Anscheinend hatte sie die Sache mit der Spiritfreisetzung ziemlich mitgenommen…“ murmelte Satori und seufzte. „Wo sind wir hier eigentlich gelandet?“ Senji sah nach draußen und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Alaska? Kanada? In der Taiga? Keine Ahnung…auf jeden Fall hab ich Rauch weiter südlich aufsteigen gesehen. Vielleicht sind dort Herr Ishida und Kimiko oder wenigstens eine Menschensiedlung.“ Satori war erfreut über diese gute Nachricht und hoffte, dass Kyoko bald aufwachen würde. „Aber wie haben sie den gestrigen Sturm überstanden? Ich mein, wenn sie dort so weit draußen waren?“ fragte Satori dann zweifelnd. „Ich weiß es nicht“, meinte Senji daraufhin nur nachdenklich und stand dann auf. „Wohin willst du?“ „Mich einwenig umsehen…Vielleicht finden wir hier noch etwas zu essen…“ Satori sträubte sich, da er ihn nicht alleine gehen lassen wollte, aber Kyoko wollte er auch nicht alleine lassen… Senji sah ihm die Unentschlossenheit im Gesicht an. „Schon gut, lass mich nur machen. Ich komm in ein paar Stunden wieder zurück.“ Er wand sich schon zum gehen, als Satori ihn aufhielt: „Warte! Ich hab noch etwas…“ Senji blickte erstaunt zu ihm, als er ein kleines Messer zückte. Es war nicht groß, aber spitz und hatte eine verzierte Klinge. „Danke, wird ich sicherlich gebrachen können“, meinte er und nahm es an, woraufhin er verschwand. Satori sah noch eine ganze Weile zum Eingang und wand sich dann wieder Kyoko zu. Diese schlummerte weiterhin friedlich in seinen Armen und Satori hätte sich so was nie erträumen lassen, dass er sie mal in den Armen halten könnte. Normalerweise hätte er jetzt glatt ein paar Fausthiebe kassiert geschweige das er denn überlebt hätte. Nur zu gut kante er ihre kämpferischen Fähigkeiten, aber er wusste auch, dass er nur ein Teil davon vielleicht grad mal gespürt hatte. Sie hatte sogar damals eine Chance gehabt gegen Maya, die ja nun als eine der besten galt. Niemand hatte gegen sie antreten wollen, aber Kyoko…Sie hätte sie auch niemals umgebracht. Sie ist nicht stehengeblieben, um das Monster zu besiegen…Nein, sie wollte Maya rächen, da war er sich sicher…Lebensmüdes Ding…Nur zu gut erinnerte er sich an ihr erstes Zusammentreffen in der 5. Klasse. Er, Kyoko und Joey waren damals die besten Freunde und hatten so ziemlich all möglichen Scheiß angestellt. Dennoch war Kyoko immer an ihrer Seite und sie fingen an Schwertkampf zu üben, um für das kommende 7.Schuljahr gewappnet zu sein. Meist mehrere Stunden trainierten sie auf dem Trainingsplatz und tollten ausgelassen herum. Irgendwann gingen wir dann in ein Dojo, als wir unsere Eltern endlich überredet hatten. Unser Meister war jedoch mehr als streng, aber wir hatten trotzdem viel Spaß miteinander…Sie kamen in die 7. Klasse und waren ein paar der Besten, doch das sprach sich schnell herum. Auch anderen Schulen und in anderen Dojos, da wir ja auch an Turnieren teilnahmen, wobei Kyoko das einzigste Mädchen war. Kyoko störte dies aber nicht im geringsten…Sie hatte ein Kampf nach dem anderen gewonnen genauso wie sie…Schließlich versprachen sie sich niemals gegeneinander zu kämpfen und die Welt schien friedlich und schön zu sein, doch dem war nicht so…Die Nachricht über die Schwertkämpferin hat sich herumgesprochen und Kyoko hatte viele Feinde bekommen. Sie hatte zwar immer gewonnen, doch eines Tages verlor sie. Mit schweren Verletzungen und hohem Blutverlust wurde sie ins Krankenhaus eingewiesen, woraufhin wir beide direkt dahin hasteten. Es war hart für uns Kyoko so zu sehen und zu wissen, dass sie vielleicht gestorben wäre. Von ihrem Cousin erfuhren wir, dass er ihn aufgehalten hatte, denn ansonsten hätte er sie getötet. Ihr Cousin war in der 10.Klasse damals und hätte ihren Feind locker besiegt wenn nicht umgebracht, doch Kyoko’s Zustand war zu schlimm, weswegen er sie ins Krankenhaus erst mal brachte. Satori blieb bei ihr im Krankenhaus und jede Sekunde in diesem Zustand war für ihn eine Qual. Nie hatte er gewollt, dass so was passiert. Nie hätte er gedacht, dass es soweit geht…Schließlich nahm Joey sein Schwert und verließ das Krankenhaus, bevor er noch etwas sagen konnte. Er verschwand im Dunkeln, der regnerischen Nacht und auf die Sekunde genau hin schlug Kyoko ihre Augen auf. Er wusste nicht, ob es Zufall war oder eine finstere Vorahnung. Als er ihr jedoch sagte, dass Joey los war, konnte er nur pure Angst in ihren Augen sehen. Sie war aufgesprungen und an ihm vorbei in die Nacht hinaus gerannt. Er hatte nichts mehr tun können, als er ankam… Er sah neu noch wie Kyoko weinend Joey in den Armen hielt und der Verlierer nur regungslos dalag. In diesem Fall jedoch gab es auch keinen Gewinner… Satori schloss die Augen und versuchte die Erinnerung zu verdrängen. An dem Tag hatte Kyoko ihr Lächeln verloren…Plötzlich spürte er eine kalte Hand auf seiner Wange und schreckte auf. Verwirrt blickte er auf Kyoko hinab, deren Augen nun geöffnet waren und ihn musterten. „Kyoko…“ sprach er leise, woraufhin sie blinzelte und dann anfing heftig mit den Flügeln zu schlagen und sich aus seinen Armen zu befreien. Satori ließ sie schnell los, woraufhin sie nach vorne stolperte und sogleich zu Boden fiel. Satori sprang hastig auf und war in einem Satz bei ihr. „Hey, alles in Ordnung? Du solltest dich nicht überanstrengen.“ Kyoko kniff die Augen zusammen und hatte allem Anschein nach Schmerzen. Ohne auf eine Antwort von ihr zu warten, stützte er sie bei ihrem Aufstehversuch. „Lass das…“ meinte sie, aber Satori kannte das nu zu gut und dachte nicht dran sie loszulassen. „Beruhig dich.“ Kyoko sah ihn wütend an, wobei jedoch der Glanz in ihren Augen wieder verschwand und sie drohte wieder bewusstlos zu werden. Satori fing sie noch grade so auf und seufzte. Muss sie auch immer so widerspenstig sein? Nicht mal Hilfe nimmt sie an…zu stolz? Satori wusste es nicht und lief mit ihr wieder zurück. Vorsichtig lehnte er sei gegen die Felswand und wartete bis sie sich wieder gesammelt hat. Kyoko blickte langsam auf und blinzelte, da vor ihr noch alles verschwamm. „Was ist passiert?“ fragte sie dann hustete leicht. Ihr war kalt…Wo war sie? Satori sah sie ernst und setzte sich dann zu ihr, wobei Kyoko ihn nicht aus den Augen ließ. Wo waren Senji, Kimiko und Herr Ishida? Satori überlegte, was er ihr erzählen sollte, denn so recht wusste er auch nicht was passiert ist. Schließlich fing er an zu erklären und wieso sie hier in der Höhle sind, wo Senji war und was er entdeckt hat. Kyoko hörte ihm aufmerksam zu und als er endete, senkte sei traurig ihren Blick. „Es tut mir Leid“, sagte sie leise und Satori verstand nur Bahnhof. „Wofür entschuldigst du dich denn?“ „Ich wollte nicht zur Last fallen.“ Satori runzelte die Stirn und packte fest ihren Arm, damit sie ihn an sah. „Du bist keine Last!“ Er sah sie durchdringend an und hätte sie am liebsten geschlagen für solche Worte. Wie konnte sie von ihm erwarten, dass er sie draußen hätte liegen lassen?! Auch…wenn sie sich nach der Zeit auseinander gelebt hatten…Sie waren mal Freunde gewesen! Kyoko sah ihn mit großen Augen an und nickte dann leicht, woraufhin er sie wieder losließ. „Hör auf dir Vorwürfe zu machen“, sagte er kühl und stand auf. „Da du jetzt wach bist, werde ich nach Senji sehen. Bis gleich.“ Bevor Kyoko noch etwas sagen konnte, war er auch schon weg. „Satori…“ Satori stampfte die Hänge herunter Richtung Wald und verfolgte die Spuren von Senji im Schnee. Wohin dieser wieder abgehauen ist? Satori sah hoch zu dem klaren hellblauen Himmel und wunderte sich wie warm es ist. Die Sonne schien hell und die Wärme reflektiert der Schnee. Unruhig sah Satori wieder zurück zur Höhle und hoffte, dass Kyoko dort auch blieb. Bei ihr wusste man schließlich nie…Er wand sich wieder der Fährte zu und lief weiter in den Wald hinein. Bald stellte er noch andere Spuren im Schnee fest. Wahrscheinlich von einem Tier, aber Satori hatte keinen Plan welches Tier solche Spuren hinterließ. Ein Reh vielleicht? Aber ein Reh mit dem kleinen Messer zu erlegen…darauf würde sogar Senji niemals kommen. Unruhig bannte er sich weiter einen Weg durch den Schnee und stellte bald fest, dass seine Füße taub waren. Plötzlich hörte er etwas weiter vorne und sprang schnell hinter einen Baum. Vorsichtig schaute er um den Baum und entdeckte ein Reh auf der Lichtung. Er atmete erleichtert aus, als auf einmal Senji brüllend aus dem Gebüsch rannte. Direkt auf das Reh zu, was erschrak und von ihm davonrannte. Senji hastete hinterher und Satori checkte echt nicht, was er da tat. Schnell rannte er hinterher und entdeckte weiter vorne eine glatte silberne Oberfläche…Eis? Senji trieb es genau daraufhin zu. Was hatte der Typ zum Teufel noch mal vor. „Senji!“ rief er und beschleunigte sein Tempo, um ihn einzuholen. „Satori?!“ Etwas überrascht sah Senji zurück und dann wieder zu Reh. „Lauf links entlang! Ich blieb rechts! Wir müssen es dort auf die Eisfläche treiben!“ rief er dann zurück. Satori tat einfach das, was er von ihm wollte und verstand allmählich, worauf er aus war. Er wollte das Reh auf dem Eis ausrutschen lassen und es so fangen in der Hoffnung, dass es sich vielleicht die Beine bricht. Satori und Senji erreichten letztendlich das was sie wollten und das Reh rutschte quer übers Eis und konnte nicht aufstehen. Senji kam nun mit einem Holzspeer auf es zu gerutscht und stieß es dem Tier direkt in den Hals. Blut spritzte auf das helle Weiß und auch Satori sprang jetzt runter zu ihm, als ein bedrohliches Knacken zu hören war. Verwundert sah Satori runter und sah ein paar Risse im Eis. Es war hier dünner als an den anderen Stellen…Senji hörte einen Schrei und drehte sich ruckartig um. Er sah wie Satori grad noch im Wasser verschwand und ließ von der erlegten Beute ab. Stolpernd rannte er zu dem Loch im Eis und suchte verzweifelt die Wasseroberfläche ab. „Satori!“ schrie er und schlug dann wütend mit der Faust aufs Eis. „So ein Mist…“ Plötzlich hörte er ein dumpfes Klopfen und wand sich dem Geräusch zu. Wie der Wind war er an der Stelle und sah Satori unter dem Eis verzweifelt um Luft ringen. „Satori! Halt durch!“ Senji holte schnell den Holzspeer, dass noch im Reh steckte und rannte dann zurück. Er lief ein paar Meter weiter wo Satori vermutlich vorbeischwimmen würde und holte mit dem Speer aus. Der Holzspeer traf auf das Eis und zerbarst in unzählige Holzstücke, die sich in seinen Arm bohrten. Schreiend ging er in die Knie und hielt sich den blutenden Arm, musste jedoch feststellen, dass das Eis grad mal paar Risse hatte. Verzweifelt hieb er auf das Eis ein, als Satori vorbei trieb und die Augen langsam schloss. Senji saß fassungslos da und konnte es nicht wahrhaben, dass er nichts tun konnte. Dann stürzte irgendwas vom Himmel und das Eis um ihn herum zerbarst, hob und senkte sich. Er konnte noch mächtige schwarze Flügel erkennen, als die Eisscholle auf der er nun saß, drohte umzukippen. Er sprang auf und rannte zum Reh, um es noch schnell ans Ufer zu ziehen. Aus den Augenwinkeln sah er wie irgendwas wieder aus dem Wasser geschossen kam und hochflog. Am sicheren Ufer schweifte sein Blick panisch über die Wasseroberfläche, als ihm ein eiskalter Wind in den Rücken wehte. Zögerlich drehte er sich langsam um und seine Augen weiteten sich. Kyoko’s Flügel hingen schwer über ihr und der Schmerz raubte ihr den Atem, aber das war ihr egal. Wie wild drückte sie immer wieder auf Satori’s Brustkorb, damit er das Wasser ausspuckte. „Satori! Wach jetzt auf! Hörst du!?“ schrie sie ihn an und beuget sich über ihm. Sie presste ihre Lippen auf seine und hauchte ihm Luft ein. Immer wieder tat sie das und ihre Augen tränten langsam. „Jetzt öffne verdammt noch mal deine Augen, Satori…“ wimmerte sie drückte erneut auf seine Brust. „Du darfst nicht sterben! Satori…Bitte atme wieder…Satori…“ flehte sie und hauchte ihm erbeut Luft ein, als er anfing zu husten. Kyoko wich erschrocken zurück und bemerkte erst jetzt Senji neben sich. Satori neigte sich zur Seite und spuckte Wasser aus. Benommen sah er dann auf und erkannte unscharf die Umrisse einer Person… „Kyoko?“ fragte er noch ganz schwach und versuchte sich aufzusetzen. Plötzlich schloss sie die Arme um ihn und drückte ihn ganz fest an sich. Satori’s Augen weiteten sich, als ihm bewusst wurde, dass er grad fast gestorben wäre. „Kyoko…“ Er schloss die Augen und legte ebenfalls die Arme um sie. Die schwarzen Federn ihrer Flügel waren noch ganz nass und verrieten ihm, dass sie es war…die ihn gerettet hatte…schon wieder. Satori spürte wie Kyoko’s Arme von ihm abließen und nur noch ihr Kopf auf seiner Schulter ruhte. Sie war schon nicht mehr bei Bewusstsein. Es war einfach zu viel für sie… Ray blieb um Luft ringend vor der Halle stehen, hinter ihr Setsuna und Jeanne. „Was ist…das?“ fragte Setsuna leise und konnte den Blick nicht davon abwenden…Ein schwarzes Loch klaffte in der Halle und dunkle Hände kamen daraus hervor…Es bildeten sich immer mehr dieser Löcher im Himmel und Boden…Die Polizei vor Ort bemerkte sie nun, da sie die Absperrung überschritten hatten. „Hey, weg da! Ihr dürft das Gelände hier nicht betreten!“ rief ein Polizist und bewegte sich auf sie zu. „Wir sollten abhauen“, meinte Jeanne und sah zu Ray, die jedoch wie versteinert mit dem Rücken zu ihnen gewandt da stand. „Ray? Alles in Ordnung?“ Jeanne legte ihr eine Hand auf die Schulter und bemerkte erst jetzt, dass Ray zitterte. Mit geweiteten Augen schaute Ray, die dunklen Hände an, von denen immer mehr hervorkamen und das Loch in der Halle immer größer werden ließen. „Damals…in England…als die Insel unterging…ich war grad mal ein Jahr alt…Meine Mum schubste mich ins Flugzeug und wurde dann…“, stotterte Ray und ein Wimmern war in ihrer Stimme herauszuhören. Nie hatte Setsuna noch Jeanne sie so erlebt… „Überall kamen diese…Monster aus diesen dunklen…Löchern und…bevor ich etwas tun konnte…war Mum von diesen Bestien dort...hinein gezogen worden…Das ist das einzige…woran ich mich noch erinnere…“ Ray schluckte hart, woraufhin der Polizist sie nun unsanft an der Schulter packte. „Ich hab doch gesagt, es ist hier gefährlich. Schüler haben hier nichts…“ Plötzlich umfasste eine riesige schwarze Hand den Polizisten, der sich langsam umdrehte und dann mit einem Ruck zurückgezogen wurde…in die Dunkelheit…Ein erstickender Schrei war zu hören und dann das grausame Brechen von Knochen…Schreiend wich Ray zurück und wäre fast gestolpert, wenn Jeanne sie nicht aufgefangen hätte. „Wir müssen hier weg…“ Jeanne nahm Ray am Arm und zog sie mit sich. Setsuna folgte ihnen und sah kurz noch zurück…Unzählige Hände schossen aus diesen Löchern, während die Polizisten wie wild auf sie schossen. Die Kugeln gingen jedoch einfach hindurch…Einer nach dem anderen wurde hineingezogen und noch mehr Polizeiwagen trafen ein. Mitten auf dem Sportplatz blieben die 3 erst stehen und sahen zurück auf das Massaker, was sich vor ihnen abspielte. Sie waren zwar weit genug und in Sicherheit, doch sie konnten doch nicht einfach so tatenlos dasitzen. „Was sollen wir bloß tun…“ murmelte Setsuna und biss sich auf die Lippe. Ray hielt sich die Ohren zu und versteckte sich wimmernd in Jeanne’s Armen. Sie konnte die Schreie nicht ertragen…Immer wieder hallte das Brüllen dieser Bestien in ihren Gedanken wieder…Dieses Geräusch von Knochen brechen und dem auseinanderreißen von Fleisch. Der verzweifelte Hilferuf ihrer Mutter…ihr weinendes Gesicht…der Lärm des Flugzeugs und sie von ihr fort trug… „Beruhig dich, Ray…Wir sind hier in Sicherheit…“ flüsterte Jeanne und streichelte vorsichtig über ihren Rücken. Es tat ihr Leid ihre Freundin so zu sehen…Sie hatte nie über ihre Eltern oder dem, was damals passiert ist geredet… „Setsuna! Jeanne!“ hörten sie plötzlich jemanden rufen und blickten auf. Rukia und Kitsune hetzten auf sie zu, während immer mehr Polizeiwagen nun auf den Sportplatz fuhren. „Das brachte doch nichts…Schusswaffen können ihnen nichts haben…“ Jeanne nickte zustimmend, als die Beiden sie auch schon erreichten. Sie sahen verwirrt auf Ray in ihren Armen, aber Setsuna schüttelte nur den Kopf. Das reichte Kitsune schon, weswegen sie nicht nachfragte. „Wo ist Kyoko?“ fragte Rukia ernst, doch sie blickte in ratlose Gesichter. „Sie ist noch in der Halle denk ich…“ sagte Setsuna leise und hoffte aus tiefstem Herzen, dass sie vielleicht schon draußen war. Eine Explosion erschütterte auf einmal den Boden und die Mädchen sahen geschockt in die Richtung. Mehrere Polizeiwagen standen in Brand, während die Kreatur langsam aus der Finsternis vollständig herauskam. Heißer Dampf kam aus seinen Nüstern und die roten Augen schweiften gierig umher. Es war pure Dunkelheit, die die Form eines Werwolfs angenommen hatte, doch ein Werwolf wäre Setsuna jetzt im Moment tausendmal lieber als das da…Sein Blick blieb an der Mädchengruppe hängen und spitze Zähne kamen zum Vorschein, als er seine Schnauze zu einem Lächeln verzog. „Mädels…wir sollten so schnell wie möglich abhauen…“ meinte Setsuna und das zittern in ihrer Stimme war niemandem entgangen. „Wir sollten uns in 2er Teams aufteilen, dann kann er uns nicht alle auf einmal kriegen!“ meinte Rukia als nun unzählige Schattenwesen aus den Löchern kamen. Entsetzte Schreie waren zu hören und Schüsse, doch die schwarzen Kreaturen fielen über die Polizisten her wie ein Schwarm Raben über ein Stück Ackerland. „Rennt!“ schrie Rukia nun und raste los. Kitsune folget ihr so schnell sie konnte, während die anderen Mädchen in die entgegen gesetzte Richtung vom Schulhof liefen. Rukia sah zurück und stellte fest, dass das Monster den anderen hinterher hetzte und nicht ihnen. Mit einem Hechtsprung war Rukia ins nächste Gebüsch gesprungen und zog Kitsune mit sich, bevor die anderen Wesen sie bemerkten. „So ein Mist…Wir sitzen in der Falle…“ stellte Kitsune fest und sah zurück zur Mauer, die das Ende des Sportplatzes von den Wohngebäuden trennte. Sie war jedoch zu hoch um rüberzuklettern und überhaupt zu steil… „Was sollen wir tun?“ fragte Kitsune Rukia, die nachdenklich zu den Wesen sah, die sich an den Polizisten vergnügten. Blutlachen bildeten sich um die Polizeiautos und Kitsune wusste, dass es zu spät war ihnen noch zu helfen… „Wir müssen hier vorerst weg, denn sonst finden sie und hier früher oder später. Was denkst du wohin die anderen flüchten?“ fragte sie nun Rukia und riss sie aus den Gedanken. „Naja gleich vor unserer Schule ist die Stadt…das Monster ist riesig…Ich denk sie werden einen Platz suchen, wo es ihnen nicht hinfolgen kann…“ schlussfolgerte Kitsune und rieb sich das Kinn. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, welches Massaker dort stattfinden würde, wenn die Schattenkreaturen über die unzähligen Menschen dort fallen würden. Plötzlich zog Rukia hastig ihr Handy raus und tippte schnell die Nummer der Polizei ein. „Wir müssen alle warnen…“ sagte sie ernst, als auch schon jemand abnahm. „Hier spricht Rukia Issen, Schülerin des Leibniz Gymnasiums aus Düsseldorf. Hören sie mir zu. Die Verstärkung die sie hierher geschickt haben, hat nicht standgehalten. Schusswaffen können ihnen nichts haben und wir sitzen hier auf dem Sportplatz fest. Zurzeit ist ein großes werwolfartiges Wesen auf den Weg Richtung Stadt und die anderen Monster werden da voraussichtlich ebenfalls in ein paar Minuten eintreffen…“ Plötzlich hörte sie einen Schrei und horchte, als jemand anderes das Telefon nahm. „Rukia Issen?“ hörte sie eine männliche Stimme fragen und warf Kitsune einen Blick zu. „Ja…Wer ist da?“ fragte sie misstrauisch. „Unwichtig. Sag mir nur welche Augenfarbe haben diese Monster und wie groß sind sie.“ „Warum sollte ich…!“ fauchte Rukia ihn an, denn sie hatte keine zeit für so was, aber er unterbrach sie: „Deine Freundinnen werden sonst sterben.“ Rukia’s Augen weiteten sich…Woher wusste er das? Sie hatte davon nichts erwähnt…Kurz herrschte Stille, als sie wieder das Wort ergriff: „Durchschnittlich zwischen 2,5 m hoch und der Größte ca. 4m, der grade in die Stadt unterwegs ist. Augenfarbe…“ Sie sah zu Kitsune und nahm das Handy bei Seite… „Welche Augenfarbe hat dieses Ding gehabt?“ fragte sie leise und Kitsune runzelte die Stirn. „Rot glaub ich…“ antwortete sie dann und Rukia flüsterte dies ins Handy. Dann legte derjenige am anderen Ende der Leitung auf. „Moment!“ schrie sie in den Hörer, aber es war schon zu spät. Wer war das? Warum hatte er ihr diese Fragen gestellt? Was ging hier vor sich? „Ah…so ein Mist!“ fluchte sie, als ihr Kitsune das Handy aus der Hand riss. „Was willst du…“ „Ray anrufen“, antwortet sie knapp und tippte ihre Nummer schnell ein. Jeanne und Setsuna hetzten durch die Schule, als Rays Handy plötzlich klingelte. Sie hatten mehrere Wege genommen und das Ding wohl etwas abgehängt…Jedenfalls war es nicht mehr hinter ihnen…Sie blieben dennoch in Bewegung, während Ray abnahm. „Kitsune!“ entwich es Ray und wirkte nun ernst. Sie hatte sich mittlerweile etwas gefangen… „Wo seit ihr?“ fragte sie, bekam jedoch nur eine knappe Antwort. „Mach den Lautsprecher an!“ meinte dann Setsuna, was Ray sogleich tat. „Wir haben grad bei der Polizei angerufen. Ihr werdet wahrscheinlich Hilfe bekommen in der Stadt auch wenn wir nicht wissen von wem“, plapperte Kitsune auch schon drauf los. „Wie meinst du das?“ hackte Ray nach und auch Jeanne war verwundert. „Das ist jetzt egal. Versucht alle zu warnen und sucht die Metro auf! Wir treffen uns bei Kyoko’s Haus!“ antwortete ihnen Kitsune und legte dann auf. Ray verstaute ihr Handy wieder und sah zu Jeanne. „Was meinte sie mit -wir nicht weiß werden Hilfe bekommen auch wenn sie von wem-?“ Setsuna zuckte mit den Schultern. „Sie hat doch gesagt das ist egal. Wir sollten jetzt möglichst schnell alle warnen, aber warum sollen wir grad in die Metro?“ fragte sich Setsuna und ein Brüllen hallte durchs Schulgebäude. „Das Brüllen war nicht grad weit weg! Beeilung!“ meinte Ray und sie beschleunigten ihr Tempo. Schließlich rasten sie durch den Haupteingang nach draußen und sahen schon die Stadt. Auf einmal lächelte Jeanne und Setsuna sah sie fragend an. „Was ist denn so lustig?“ „Ich weiß warum wir in die Metro müssen! Das Vieh hinter uns ist viel zu groß!“ „Hä? Wie meinst du das?“ fragte Setsuna und richtete ihren Blick wieder nach vorn, um nicht jetzt auch noch zu stolpern. „Na es kann uns nicht darunter folgen. Die Metro ist zu eng“, erklärte sie und für Ray war es einleuchtend, doch… „Wie sollen wir dann zu Kyoko kommen? Sie wohnt zwar nicht weit weg quasi die Straße runter, aber eine direkte Metrolinie fährt dort nicht hin. Nur die Bahn sobald ich weiß“, stellte Ray dann fest und sie gerieten wieder ins Grübeln. „Wenn alles vorbei ist, können wir ja wieder raus und zu Kyoko rennen“, schlug Setsuna vor und kassierte nur einen fragwürdigen Blick von Jeanne, der soviel wie –Hast du sie nicht mehr alle?- bedeuten sollte. Ihnen war klar, dass das nicht alles so schnell vorüber sein wird und sie sich etwas überlegen sollten…Plötzlich krachte hinter ihnen der Haupteingang zusammen und das schwarze Geschöpf kam aus dem Staub geschossen. „Scheiße, Leute! Schneller!“ rief Setsuna und sie sahen schon die Metro, aber unzählige Menschen…Kinder, Frauen in der Nähe… „Verdammt…“ meinte Ray und ballte die Fäuste. „Hört zu…Ihr rennt in die Metro! Ich werde euch folgen, nachdem ich das Ding abgelenkt habe!“ „Was?! Du spinnst wohl…!“ wollte Jeanne erwidern, doch Ray wand sich nun von ihnen ab und rannte statt auf die Metro auf McDonals zu. „Ray!“ rief Jeanne und wollt hinterher, als Setsuna sie festhielt. Sie sah sie erstaunt an und dann nach hinten. Die Bestie folgte nun tatsächlich Ray hinterher. „Vertrau ihr“, meinte Setsuna tonlos, sah ihr jedoch nicht in die Augen. Sie hatten keine Wahl, als Ray zu vertrauen. Würden sie jetzt zu ihr rennen, würden sie alle sterben… „Setsuna…“ Sie hörten Ray etwas schreien und sofort stürzten alle Menschen zu ihren Autos oder zu den Bahnen die grad hielten. Ein Teil zum Busbahnhof andere wiederum rannten einfach um ihr Leben, als sie das Wesen hinter Ray sahen. Setsuna zog Jeanne mit hinunter in die Metro und quetschten sich zwischen den Leuten durch. Setsuna sah noch mal zurück und blieb kurz stehen. „Bitte, Ray….pass auf dich auf.“ Ray bannte sich einen Weg durch die panischen Menschen und sah verzweifelt sich nach einer Waffe um oder irgendwas…Das Ding fegte die Menschen, die ihm im Weg standen gegen die nächste Hauwand, woraufhin Risse sich dadurch zogen. Die Menschen blieben regungslos liegen…Wahrscheinlich war die Wirbelsäule direkt durch gewesen… Das Vieh blieb jedoch an ihr dran…Ray rannte auf die Kreuzung und wurde fast umgefahren. Der Fahrer bremste und schrie sie wütend an, als er das Wesen hinter ihr sah. Schreiend rannte er davon und Ray sah sich hastig um. Schließlich bemerkte sie die Autoschlüssel, die noch im Auto waren und stieg ein. Sie konnte zwar nicht fahren, aber sie würde nicht mehr lange so davonlaufen können. Sie sah die Bestie hinter ihr mit seinen Klauen nach ihr greifen und drückte aufs Gas. Die Reifen quietschten und es griff ins Leere. Ray war etwas erleichtert und sah wieder nach vorn. Schreiend lenkte sie das Auto nach rechts, als sie über rot fuhr und fast gegen einen Bus krachte. Sie ratterte über die Bahngleise die Straße runter und lenkte ihren Golf wieder auf die Straße, als ihr ein BMW entgegenkam. Sie war auf der falschen Spur. „Aaaaa scheiße! Geisterfahrer!“ schrie sie und flog über die Bahngleise zurück auf die andere Spur, wobei sich ihr Auto jedoch umdrehte. Sie sah wie das Ding auf sie zustampfte und schlug den Rückwärtsgang ein. Sie schrie am laufenden Band und sah auch schon die nächsten Autos von weitem kommen. Irgendwie wendete sie und konnte grad noch rechtzeitig vor den Reißzähnen der Bestie entkommen. Sie sah auf das Tempolimit: 80km/h…und dann auf ihre Geschwindigkeitsanzeige…180km/h…Ah scheiß drauf! Ich hab grad andere Sorgen zum Teufel noch mal! Plötzlich blendete sich kurz etwas und sie sah Punkte vor den Augen. Ein Blitzer?! Sie blinzelte und schrie als sie eine alte Oma grad über die Ampel gehen sah. „Aus dem Weg!“ schrie sie und ihre Gedanken überschlugen sich. Sie schloss die Augen und wendete das Auto zur Seite und dachte schon es wäre vorbei, aber sie blieb letztendlich quer stehen. Erleichtert atmete sie auf und mehrere stiegen aus den Autos, um zu ihr zu rennen, als ein Baum weiter hinten über die Straße hinweg geschleudert wurde. Das Schattenwesen brüllte und Blut spritzte aus seinem Maul auf den Asphalt. Die Menschen standen eine Weile wie versteinert da bis sie dann sich in Bewegung setzten und an ihr vorbeirasten. Es begab sich nun zu Ray und rannte auf sie zu. Ray wurde jetzt klar, dass ihr Fluchtweg abgeschnitten wurde. Rechst war blockiert, links führte zurück zur Stadt, wo bestimmt schon unzählige dieser Viecher waren und links…sie würde es nicht rechtszeitig schaffen dorthin zu wenden. Verdammt…Ray drückte aufs Gaspedal und wendete das Auto in Richtung des Ungeheuers…Sie beschleunigte und raste stets auf das Monster zu. Das Monster bleckte seine Zähne, als Ray die Tür des Autos öffnete und im letzten Moment raus sprang. Hart knallte sie mit dem Rücken auf den harten Asphalt und überschlug sich einige Mal bis sie schließlich liegen blieb und vor Schmerzen stöhnend liegen blieb. Das Auto fuhr geradewegs in das Ungeheuer und ging in einer großen Explosion hoch. Ray schnappte nach Luft und versuchte sie langsam aufzurappeln. Ihr ganzer Körper schmerzte…lauter blaue Flecke, Prellungen und Schürfwunden übersäten ihren Körper, doch es hätte auch schlimmer kommen können. Keuchend kam sie auf die Beine und sah zu den Flammen…Es war vorbei…Sie drehte sich um und ging langsam die Straße runter, als plötzlich ein kleines Beben zu spüren war. Ein bedrohliches Knurren ließ ihre Nackenhaare sich aufrichten. Zögerlich drehte sie sich um, als das Auto zur Seite flog und das Schattenwesen sie wütend anbrüllte. Sie sah es fassungslos an und konnte sich nicht rühren… „Wie kann…das sein?“ Sie hat es doch gesehen…Das Auto war direkt... Das Ungeheuer setzte sich nun in Bewegung und holte mit seiner Klaue aus. Rays Augen weiteten sich und das Gesicht ihrer Mutter erschien vor ihren Augen. „Nein…“ Ray duckte sich unter dem Hieb hinweg und ein kleiner Kratzer zog sich über ihre Schulter. Wie der Wind war sie unter seinen Füßen hinweg und schnappte sich irgendeine Metallstange, die auf dem Boden lag. Mit einer geschickten Rückwärtsrolle landete sie dann auf dem Rücken des Wesens, das verärgert anfing um sich zu schlagen. Sie umfasste die Metallstange fester und rammte es ihm in den Rücken…Tatsächlich quoll schwarzes Blut hervor und die Bestie brüllte vor Schmerz auf. Ray zog sie Stange wieder heraus und wollte sich zum Hals begeben, als sie ein harter Stoß hinunter stieß. Sie ratschte über den Boden und hustete Blut. Sie versuchte vergeblich aufzustehen, doch ihre Kraft reichte dazu nicht mehr aus. Schwach blieb sie liegen und ihre Sicht verschwamm etwas…Sie spürte die leichten Erschütterungen, als es auf sie zustampfte. Bei jedem Schritt sah sie schon die Fänge des Ungeheuers in ihrer Seite und schloss die Augen. Die Schritte verstummten…war es schon vorbei? Sie hörte ein ihr bekanntes Geräusch…das Ziehen eines Schwertes…Schlagartig öffnete sie ihre Augen und sah das Schattenwesen sich auflösen. Jemand stand dahinter…weiter weg…Ray kniff die Augen zusammen…Ein Junge…aber wer war er? Ray versuchte erneut sich hinzusetzen, als sie jemand von der Seite stützte. Sie zuckte etwas zusammen und sah zur Seite. „Seiko!“ entwich es ihrer trockenen Kehle und sah ihn erstaunt an. „Ray! Was ist passiert?! Wie hast du dieses Ding…“ Ray hörte ihm schon nicht mehr zu und sah zu der Stelle, wo grad noch der Typ stand, doch da war nichts… „Das…war ich nicht…Hast du ihn grad nicht gesehen?“ Fragend sah sie ihr Schulkamerad an. „Ähm…nein, wen meinst du?“ „Schon gut…“ keuchte Ray und versuchte aufzustehen. „Hey, warte! Wo willst du jetzt hin?“ „Zu Kyoko“, sagte sie bestimmt, aber ihre Beine knickten weg. Erschöpft kniete sie auf dem Boden und atmete schwer. So ein Mist… Seiko wusste zwar nicht, was jetzt abging, doch konnte er Ray hier nicht so zurücklassen und er selbst wusste ja auch nicht wohin… „Gut, ich helfe dir“, meinte er dann und nahm sie auf die Arme. „Nein, ich kann schon…“ „Halt die Klappe, Ray“, meinte er nur und seufzte. Er konnte sie aus diesem Grund nicht leiden. Immer musste sie alles alleine machen…Wie dumm kann man eigentlich sein? Ray sah zur Seite und erwiderte nichts. In dem Ton hat es noch niemand gewagt mit ihr zu reden… Er setzte sie auf ein Motorrad vor sich hin und sie sah ihn misstrauisch an. „Du kannst Motorradfahren?“ „Nein, aber ich habs schon öfter mit meinem Bruder geübt“, erwiderte Seiko und sie sah ihn etwas verdutzt an, als er auch schon losfuhr. Mit voller Geschwindigkeit sausten sie durch den Tunnel und wäre Ray nicht so erschöpft, hätte sie wahrscheinlich am laufenden Band ihm die Ohren voll geschrien. Der Gegenwind war so stark, dass sie sich irgendwann zurück in seine Brust sank. Das wird sie sich noch ein Leben lang vor Augen halten, was sie hier tat… Kyoko blinzelte ins Feuer und setzte sich dann ruckartig auf, woraufhin sie sogleich zurücksank. Ihr Rücken schmerzte immer noch… „Hey, hey nicht so hastig…“ meinte dann jemand und sie sah zur Seite. Wie ein Honigkuchenpferd grinste Satori sie an und sie lief rot an. Warum hatte er kein T-Shirt an…? Ihr Blick wanderte runter und am Ende glich sie einer Tomate. „Warum hast du nur eine Boxershorts an!?!“ Satori schmollte und wärmte sich weiterhin am Lagerfeuer. Eine Beule wuchs an seinem Kopf. Warum bekam er auch immer alles ab? Er hatte doch nichts verbrochen. Er hatte stundenlang gewartet, dass sie aufwacht und sie knallt ihm eine! Voll brutal eh das Mädchen…Senji betrat nun die Höhle und stellte zu seinem Erstaunen fest, dass Kyoko wach war. Diese saß mit etwas Abstand zum Feuer an der Höhlewand gelehnt und beobachtete genervt Satori. Er wollte gar nicht erst wissen, was jetzt wieder war. „Geht’s dir wieder besser?“ fragte er Kyoko, die jetzt verwundert zu ihm blickte. „Ähm…ja…glaub ich.“ Senji setzte sich ans Feuer und sah zu Satori. „Du solltest dir wirklich langsam etwas anziehen, sonst erkältest du dich noch. Deine Sachen sind sicherlich schon trocken.“ Satori bedachte ihn mit einem Blick und lief dann mürrisch zu seiner Kleidung, die in der Nähe des Feuers da lag. „Kyoko?“ wand sich dann Senji ihr zu. „Mhh?“ „Denkst du, dass du einen längeren Marsch schaffst oder willst du dich noch etwas ausruhen?“ Sie sah ihn etwas skeptisch an. „Klar schaff ich das! Ihr braucht keine Rücksicht auf mich zu nehmen!“ meinte sie dann, aber es klang nicht so überzeugend wie es sollte. Senji musterte sie und seufzte. „Na dann werden wir morgen aufbrechen…“ „Wohin?“ fragte Kyoko sogleich und verstand nur Bahnhof. Sie hatte ja nicht mals einen Schimmer wo sie waren. Satori kam nun zurückgehumpelt, weil er die Hose runterkrempelte und sah zu Kyoko. *Feufeuaugen* „Mach gefälligst deine Hose zu!!!“ „Was denn?! Schau doch einfach nicht hin!!!“ entgegnete er und wich noch grad einem Kinnhaken aus. „Bist du taub oder was?!“ fauchte sie ihn an, wobei ihr Tritt ihn um Haaresbreite verfehlte. „Na fit scheinst du ja wieder zu sein!“ meinte Satori auch wenn er wusste, dass es dem nicht so war. Kyoko’s Bewegungen waren normalerweise viel schneller und die Kopfnuss hätte auch viel mehr wehgetan. Satori nutzte die Chance und ergriff ihre Handgelenke. Mit einer geübten Bewegung drehte er sie um und grinste, denn mit dem Rücken zu ihm konnte sie ihn schlecht treten und ihre Hände hatte er fest im Griff. Kyoko sträubte sich und streckte ihre Flügel mit einem Mal voll aus. Schreiend flog Satori durch die Höhle und Senji schüttelte nur den Kopf. Wofür hatte er das verdient? Kapitel 4: 4.Kapitel -------------------- Setsuna und Jeanne zwängten sich in die U-Bahn mit unzähligen anderen Menschen, die auf der Flucht waren. Man hörte draußen entsetzte Schreie und Blut floss die Treppen zur Metro hinab. Dann fuhr die Bahn ab und beide waren vorerst etwas erleichtert. Sie würden bei der nächsten Haltestelle aussteigen und dann ein kleines Stückchen bis zu Kyoko’s Haus laufen, aber besser als dort wieder hinaus zu gehen auch wenn es kürzer gewesen wäre. Plötzlich hielt die Bahn und an und die Passagiere wurden unruhig. „Warum hat sie angehalten?“ fragte Setsuna und Jeanne seufzte. „Woher soll ich denn das wissen?“ Plötzlich war weiter vorne ein schriller Schrei zu vernehmen und dunkles Blut spritzte an die Scheibe. Setsuna sah etwas Schwarzes als auch schon alle Menschen in die hintere Abteilung der U-Bahn drängten und eine Panik ausbrach. Jeanne zog Setsuna am Arm mit und machte dann einen Satz über den Sitz zur Tür. Mit einem Satz über einen der Sitze sprangen sie direkt durchs Fenster. Setsuna schrie und heilt sich die freie Hand vor Augen, als das Glas zerbrach. Sie landeten auf dem harten Boden und Setsuna hielt ihr Knie. „Au…“ „Setsuna jetzt reiß dich zusammen!“ forderte sie Jeanne auf, woraufhin Setsuna nicket und aufstand. „Du hast recht. Tut mir Leid.“ „Egal, komm jetzt“, meinte Jeanne und griff wieder nach ihrer Hand. Erneut zerbrach ein Glas und ein abgerissener Arm landete vor ihnen. Setsuna und Jeanne verhaarten kurz in ihrer Bewegung und rasten dann los. Jeanne holte ihr Handy raus, um etwas sehen zu können, denn es war stockfinster. Setsuna’s Hand fest umschlossen rannten sie weiter und irgendwann sahen sie ein Licht. Sie waren fast da! Auf einmal hörten sie ein unheimliches Zischen, doch es kam nicht von hinten… Jeanne blieb stehen und sah etwas dunkles weiter vorne am Bahnsteig…Schnell drückte sie sich an die Wand wie auch Setsuna und wagten es kaum zu atmen. „Was ist das?“ „Keine Ahnung, aber es wäre besser, wenn es uns nicht sieht“, flüsterte Jeanne zurück. Setsuna schluckte hart, während Jeanne ihr Handy wegpackte. So leise wie möglich an der Wand gedrückt, liefen sie dann auf die nächste Haltestelle zu. Plötzlich raste die U-Bahn an ihnen vorbei und Blut spritzte Setsuna ins Gesicht. Jeanne hielt ihr den Mund zu, damit sie nicht schrie und deutete an, dass alles in Ordnung sei. Als Setsuna sich etwas beruhigt hatte, ließ sie sie los und liefen weiter. Schließlich waren sie angekommen und lugten vorsichtig auf den menschenleeren Bahnhof. „Anscheinend waren sie hier auch schon gewesen…“ Jeanne deutete auf die Treppe hin, die mit Blut besudelt war. „Was sollen wir jetzt tun?“ „Na hier rumstehen und gar nichts tun, bringts nicht. Wir gehen raus und prüfen die Lage“, antwortete Jeanne ganz selbstverständlich. „Aber sollten wir nicht vorher Ray anrufen und ihr bescheid sagen?“ „Nein, wenn sie grad in der gleichen Situation wie wir ist, dann wird sie das Klingeln des Handys noch verraten“, antwortete Jeanne und sah wieder um die Ecke. „Ich denke die Luft ist rein. Lass uns gehen.“ Setsuna nickte und sie stiegen langsam von den Schienen rauf, auf den Bahnhofssteg. Vorsichtig schlichen sie von einer Ecke zur anderen und horchten jedes Mal. Sie hatten keine Lust dem Ding von vorhin zu begegnen. Schließlich liefen sie langsam die Treppen hoch zum Ausgang und versuchten möglichst nicht auf das Blut zu treten, die sich nach oben hin zog. Setsuna und Jeanne sahen wie mehrere Autos über die Kreuzung rasten und duckten sich zeitgleich. Erst jetzt fielen Jeanne die unzähligen Leichen um sie herum auf oder jedenfalls das, was von ihnen übrig geblieben ist. Da sie Ärztin werden wollte, machte ihr der Anblick nicht fiel aus, aber Setsuna sah nur geschockt auf die zerstreuten Körperteile. Sie hatten die fliehenden Menschen wortwörtlich auseinander gerissen… „Jeanne… lass uns gehen“, meinte Setsuna und senkte den Blick. Sie ballte ihre Fäuste und zitterte leicht. „Setsuna…?“ fragte sie vorsichtig und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Diese blickte nun wütend auf und sah ihr direkt in die Augen. „Jeanne, ich werde denjenigen zur Rechenschaft ziehen, der dies getan hat!“ Jeanne sah sie verwundert an, als sie die Entschlossenheit in ihrer Stimme hörte, aber nickte dann. „Ja, das werden wir.“ Die Beiden richteten sich wieder auf und rannten dann von einem Auto zum anderen, um nicht entdeckt zu werden. Eine sicherte immer den Weg hinter ihnen ab, die andere achtete auf den Weg vor ihnen. Ab und zu sahen sie eins der Schattenwesen, doch bemerkte sie keins. Letztendlich sahen sie schon Kyoko’s Haus. Es befand sich mitten in einer Siedlung, doch auf der Straße und auch in den Häusern schien kein Mensch zu sein. War Kyoko etwa auch schon weg? Seiko donnerte hinaus auf die Straßen und hob plötzlich das Motorrad an, das sie nur noch auf einem Rad fuhren. Ray krallte sich in Seiko’s Beine und musste ansehen, wie geradewegs auf ein Auto zuraste, was im Tunneleingang verlassen da stand. „ AAaaaaaa halt an!!!“ quietschte sie, aber stand zu bremsen beschleunigte er. „Woohuu!!!“ rief er erfreut aus und fuhr mit dem Motorrad aufs Auto und flogen dann quer durch die Luft. Ray verschlug es den Atem als sie wieder hart auf dem Asphalt landeten und er weiterfuhr. Seiko lachte und beschleunigte noch weiter. Ray hielt sich die Augen zu und bettete, dass er irgendwann mal anhielt. „Hey, Süße! Wo lang?!“ rief er dann und sie sah auf. Ein Schattenwesen raste ihnen genau entgegen. Sie schrie, als mit einem Mal ein Gesteinsbrocken es zur Seite schleuderte und sie auf eine Kreuzung zupreschten. Sie war noch etwas verwirrt, aber Seiko war froh, dass sie vorerst aufhörte zu schreien. „Wo lang!?“ fragte er noch mal und unterdrückte ein Grinsen, als sie zu ihm aufblickte. Die Kulleraugen hatte er bei ihr noch nie gesehen. „Geradeaus!“ schrie Ray dann gegen den Wind an und ihre Augen weiteten sich, als sie wieder nach vorne blickte. Unzählige Autos versperrten ihnen den Weg, die die Menschen zurückgelassen haben auf ihrer Flucht vor den Monstern. Er wollte doch nicht… „Nin, du Spinner halt an!“ forderte sie und ruderte mit den Armen. „Hör auf zu zappeln! So lebensmüde bin ich auch nun wieder nicht!“ wies er sie an und machte dann eine scharfe Rechtskurve im letzten Moment. Ray dachte schon, dass ihr Ende gekommen zu sein, doch stattdessen raste er über den Bürgersteig hinweg und bei jeder Laterne war sie kurz davor zu schreien, aber er wich immer aus. Schließlich sah sie Kyoko’s Straße und deutete auf das Schild hin. Seiko verstand und machte erneut so eine scharfe Kurve, dass die Maschine schon fast auf dem Boden lag dabei. Ray erkannte zwei Personen vor sich auf der Straße und stellte fest, dass es Jeanne und Setsuna waren. Er würde sie glatt umfahren! Die Beiden drehten sich nun zu dem donnernden Geräusch zu und sahen ein Motorrad auf sich zu kommen. Die Mädchen schrien auf und schlossen die Augen, als das Geräusch verstummte. Seiko stieg grinsend ab und fing grad noch Ray auf, die KO war. Setsuna und Jeanne blickten auf und stellten fest, dass Seiko paar Millimeter vor ihnen erste gebremst hatte. Sie sahen zu Seiko. „Was soll das?!“ fauchten sie ihn an und bemerkten dann Ray in seinen Armen. „Hey, hey! Seit mal etwas freundlicher, sonst läge euer Freundin noch immer mitten auf der Straße“, sagte Seiko mürrisch und hob Ray auf die Arme. Jeanne sah besorgt zu ihr, als sie ihre vielen Wunden feststellte. „Ws ist mit ihr passiert?“ fragte sie besorgt. „Sie war von irgend soeinem Schattenwesen gejagt worden und statt wegzurennen, griff sie es dann auch noch an.“ „Was?!“ Setsuna sah Ray mitfühlend an und dann zu Kyoko’s Haus. „Lasst uns besser reingehen, bevor so ein Viech hier noch auftaucht“, meinte sie dann und sie begaben sich ins Haus. Als sie anklopften, war es irgendwie klar, dass ihnen niemand aufmacht. Seiko legte Ray kurz auf den Boden und brach dann die Tür auf. „Waaa spinnst du?! Wenn…“ meinte Jeanne und verstummte, als Seiko ihr einen fragwürdigen Blick zuwarf. „Also ich will hier draußen nicht unbedingt rumstehen und auf Kyoko warten.“ Jeanne nickte und sie betraten das verlassene Haus. Seiko stellte die Haustür wieder provisorisch hin und sie liefen rauf in Kyoko’s Zimmer. Seiko schmiss Ray geradezu aufs bett statt sie hinzulegen, wobei ihm Jeanne einen bösen Blick zuwarf. „Was?“ „Ah nichts…Geh und hol was zu essen“, herrschte sie ihn an und Setsuna kehrte mit einem erste Hilfe-Kasten zurück ins Zimmer. „Gefunden!“ meinte sie grinsend und lief zu Ray rüber. Jeanne zog Ray die Jacke aus und atmete schwer aus. „Seiko, hab ich nicht gesagt, dass du etwas zu essen holen sollst?“ „Jaja, bin ja schon weg“, sagte er und verschwand aus dem Zimmer. „Spanner…“ meinte Setsuna und verschränkte die Arme vor der Brust. Jeanne nickte zustimmend und machte sich daran Heilsalbe auf die Verletzungen aufzutragen und verband manche Stellen, wo sie es für nötig hielt. Schließlich kam Seiko wieder mit all möglichem Zeugs und einer Chipstüte zwischen den Zähnen. „Reicht das?“ fragte er zähneknirschend und breitete die ganzen Sachen auf dem Schreibtisch aus. „Aber…das sind doch nur Süßigkeiten…“ stellte Setsuna fest und knallte sich die hand vor die Stirn. Sie gab es auf. Sie würde das einfach alleine machen. Setsuna verließ das Zimmer und machte sich auf den Weg nach unten in die Küche, während ihr Seiko neugierig hinterher sah. Nach einer Weile hörte man einen schrillen Schrei und es war eindeutig Setsuna’s Stimme. Jeanne sprang auf, doch Seiko hielt sie zurück. „Bleib du lieber hier bei Ray“, meinte er ernst und schlich dann leise nach draußen die Treppen runter. Leise sah er um die Ecke in die Küche und erblickte ein menschengroßes Schattenwesen, was bedrohlich fauchte. Setsuna konnte er nicht sehen, aber das war auch nebensächlich. Er konzentrierte sich auf den Boden und im nächsten Moment wuchsen faustdicke Ranken aus dem Boden, die das Geschöpf umschlangen und es würgten. Nach ein paar Sekunden war noch ein erstickendes Röcheln zu hören und er war sich sicher, dass es tot war. Er betrat die Küche und erkannte nun Setsuna auf dem Boden bei den Küchenschränken. In der Ecke hatte sie praktisch keine Fluchtmöglichkeit gehabt. Na wenigstens schreien konnte sie wie jedes andere Mädchen. Er dachte vorhin an Ray und lief dann zu Setsuna, die sich aufrappelte. „Danke…“ sagte sie leise und errötete leicht. „Ah was…ist doch Kinderkram“, sagte Seiko und lehnte sich an den Kühlschrank. „Na los beeil dich.“ Setsuna plusterte sich etwas auf, sagte aber nichts. Schnell räumte sie die gefundenen Sachen in die Tüten und war in ein paar Minuten fertig. „Soll ich…“ wollte Seiko grad sagen, als Setsuna die Tüten mit Leichtigkeit anhob und an ihm vorbei schritt. „Mhh?“ fragend sah sie ihn an, während er sie mit großen Augen ansah. Andere Mädchen wären nicht mals in der Lage diese Tüten anzuheben und sie spazierte einfach so mit ihnen durch die Gegend. „Was starrst du mich denn so an?“ fragte sie und sah ihn skeptisch an. „Hallooo?“ „Ähm…nein..nichts…hehe…“ antwortete Seiko und grinste leicht. „Na dann…“ Setsuna lief voraus und sie betraten zusammen wieder Kyoko’s Zimmer. „Was war los?“ fragte Jeanne direkt und sah zu ihnen. „Nur ein Schatten“, antwortete Seiko gelassen und setzte sich auf den Stuhl, während Setsuna die Tüten auspackte. „Setsuna! Du solltest doch nicht alles…“ Jeanne ließ den Kopf hängen. „Oh man…“ „Die ist aber auch nie zufrieden oder?“ stellte Seiko mehr fest, als er fragte und Setsuna kicherte leise. Jeanne wollte sich grade aufregen, als Ray sich aufsetzte. „Moin allerseits“, meinte sie und rieb sich den Kopf. Noch etwas benommen sah sie sich im Zimmer um und schließlich blieb ihr Blick an Seiko hängen. „Du…“ begann sie bedrohlich und Jeanne hatte sie grad noch so festhalten können. „Ich wäre wegen dir fast draufgegangen!!!“ Wild ruderte Ray mit den Armen und wollte sich von Jeanne losreißen. „Lass mich los! Ich bring ihn um!“ „Ganz ruhig, Ray! Das kannst du später auch noch tun! Vorerst solltest du dich noch einwenig ausruhen!“ meinte Jeanne und Ray hörte plötzlich auf zu zappeln. „Meinetwegen…“ sagte sie knapp und sah trotzig weg. Jeanne war etwas erleichtert und lief zum Fenster, um die Gardinen zu zuziehen. Es wär besser, wenn sie keins der Viecher sehen könnte. Sofort wurde es etwas dunkler im Zimmer, doch das störte niemanden. Kyoko’s Zimmer beinhaltete ein Bett, einen großen Schreibtisch und Schrank wie auch passende Kommode. Auch ein Fernseher war in der ecke zu finden und sie hatte ein extra Bad, was Jeanne besonders praktisch fand. „Was habt ihr denn nun?“ fragte Seiko plötzlich und alle Drei sahen ihn fragend an. „Naja ich mein euer Element…“ fügte er noch hinzu und wartete auf ihre Antworten. „Blitz“, meinte Ray dann und sah immer noch nicht zu ihm. „Ich hab Wasser“, sagte Jeanne und sah dann zu Setsuna. „Erde und was hast du, Seiko?“ Er grinste etwas und lehnte sich zurück. „Ich denke, dass du es in der Küche eigentlich gesehen hast. Erde.“ Ray blickte auf. Jetzt wusste sie wie er das vorhin mit dem großen Felsen das Schattenwesen wegschleudern konnte. „Na dann können wir doch sicherlich mal zusammen trainieren“, meinte plötzlich Setsuna und lächelte freundlich, aber Seiko war darauf jetzt echt nicht vorbereitet gewesen wie auch Ray und Jeanne, die sie etwas verdutzt ansahen. „Äh…ja, klar“, stammelte Seiko und stieß mit dem Kopf gegen Tisch, während Setsuna fröhlich hin und her sprang. Was hatte er da nur getan!? Ray und Jeanne sahen den Beiden zu und waren sich einig: Da haben sich Zwei gefunden… Kyoko seufzte als sie schon 2h in eine Richtung liefen und immer noch alles gleich aussah. An das Gewicht der Flügel hatte sie sich mittlerweile mehr oder weniger gewöhnt auch wenn sie noch etwas schmerzten. „Sag mal Kyoko. Was ist dein Element nun?“ fragte sie dann Senji plötzlich, der voran lief. „Ähm…“ Kyoko überlegte und betrachtete ihre Flügel. „Wind denk ich…“ „Aber vorher war ganz deutlich Feuer zu sehen“, meldete sich auch Satori zu Wort und warf ebenfalls einen skeptischen Blick au ihre schwarzen Schwingen. „Mhh… Wir werden Herr Ishida dann halt fragen“, sagte Senji und sah zu ihr zurück, wobei er fast gegen einen Baum gelaufen wäre. Kyoko unterdrückte ein Lachen, während Satori sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Senji lief weiter als wäre nichts gewesen und für die nächste Zeit schwiegen sie. Tatsache war jedoch das Kyoko sich wie ein Eis am Stiel fühlte, denn im Top rumzulaufen in der Taiga war nicht grad sehr prickelnd. Senji schien es gar nichts auszumachen, aber das konnte auch daran liegen, dass er das Element Eis hat. Satori machte stattdessen einen auf Obercool und versteckte seine zitternden Hände in den Jeanstaschen. Kyoko hoffte, dass sie bald ankommen würden schließlich sah es nicht so weit aus… Schließlich sahen sie plötzlich vor sich eine Lichtung, wo ein erloschenes Lagerfeuer noch etwas rauchte. Wie der Wind eilten sie da hin in der Hoffnung noch jemanden zu finden. „Seht mal!“ rief Kyoko und deutete auf Fußspuren im Schnee. „Sie scheinen noch nicht lange fort zu sein und sind 2 vielleicht auch 3 Personen“, vermutete Senji und besah sich die Spuren. „Sind die von einem Hund?“ fragte Kyoko dann und beugte sich runter, um sie besser betrachten zu können. „Vermutlich“, sagte Senji und sah um sich. „Sie sind Richtung Süden gegangen…“ Kyoko richtete sich wieder auf. „Na dann lasst uns gehen, sonst holen wir nicht ein! Außerdem hab ich keine Lust hier zu erfrieren…“ Eigensinnig lief sie den Spuren nach und achtete gar nicht darauf, ob sie ihr nun folgen oder nicht. Senji sah ihr hinterher und seufzte… Schnell liefen sie ihr dann hinterher und es vergingen einige Minuten als man etwas von weitem sah… Wie Senji richtig vermutet hat, waren dort 3 Personen und jeweils 2 Hunde an ihrer Seite…Noch hatten sie sie nicht gemerkt, als Senji sie zurück riss und hinter einen Baum zerrte wie auch Satori. „Kyoko, du bleibst hier“, sagte er bestimmt und sah zu Satori, während Kyoko nur Bahnhof verstand. „Warum soll ich denn…“ fing sie schon an, als sie Senji unterbrach: „Falls du die Gewehre nicht auf ihrem Rücken gesehen hast…Es könnten Wilderer sein. Was denkst du was die mit dir machen, wenn die dich sehen?“ Kyoko sah ihn skeptisch an. „Nur weil ich ein Mädchen bin, heißt es…“ „Ich mein deine Flügel!“ regte sich Senji nun auf und hätte sie am liebsten erschlagen bei solcher Dummheit. Satori beruhigte ihn und sah zu Kyoko. „Stimmt, es wär zu gefährlich. Ich schlag vor, dass sie uns nur mit Abstand folgt…“ Senji nickte und beide warteten auf Kyoko’s Reaktion. „Ja“, murrte sie und verschränkte die Arme. Sie lugte hervor und stellte fest, dass man die Personen kaum mehr sah… „Ihr solltet euch beeilen“, sagte sie an den Blick immer noch auf die immerkleiner werdenden Punkte am Horizont. Die Jungs sahen sie kurz ernst an und stürmten los. Senji war überzeugt, dass Kyoko das schaffen würde. Auch wenn sie nicht in ihrer Nähe waren und unauffällig jemanden folgen konnte sie sowieso… Jedenfalls erinnerte er sich nur zu gut, als sie und Setsuna ihm hinterher spioniert hatten und er sie zuletzt nur wegen Kitsune aufgeflogen waren, die sie angerufen hatte… Senji wurde plötzlich bewusst, dass Kyoko doch ein Handy hatte! Er sah zurück, aber Kyoko war schon nicht mehr da. Verdammt… „Satori!“ Verwundert blickte dieser zurück und stellte nun auch fest, dass sie verschwunden war. Nicht schlecht… „Hast du ein Handy?“ fragte Senji ihn nun und holte ihn ein. Satori blickte etwas verdutzt drein, aber dann weiteten sich seine Augen. „Oh scheiße…das hab ich ja ganz vergessen…“ Satori holte nun ein schwarzes kleines Etwas aus der Jeanshose. „Hast du Kyoko’s Nummer?“ Diesmal schüttelte Satori den Kopf. Hätte sie ihr altes Handy noch, aber so hatte er ihr nie ihre Nummer entlocken können. „Shit…“ Senji verstand und sah dann wieder zu den Personen, die sie entdeckt hatten und die bellenden Hunde zurückhielten. Einer richtete nun die Waffe auf sie… „Nein! Warten sie! Wir wollen ihnen nichts tun!“ rief er und blieb stehen. Er hielt Satori zurück und ihre Blicke trafen sich kurz. Sie sollten jetzt nichts falsch machen…Die Männer vor ihnen waren alle vermummt und bis auf die Augen konnte man nichts von ihrem Gesicht erkennen. Die Hunde knurrten bedrohlich und Senji schluckte. Sie konnten nur hoffen, dass sie ihnen helfen würden. Einer schritt nun auf sie zu mit der Waffe in der Hand. In seinen Augen war Verwunderung zu sehen, aber wann traf man auch mitten in der Schneelandschaft zwei Jungs im T-Shirt? „Kto we?“ sprach der Mann sie nun an und die zwei sahen sich irritiert an. „Was hat der gesagt?“ fragte Satori, aber Senji hatte auch kein Plan. Senji hob leicht die Arme, um anzudeuten, dass sie unbewaffnet waren. „We come from Germany. May i ask you, which Country that is?” fragte Senji nun In einem fließenden Englisch und wartete die Reaktion des Mannes ab. Satori hoffte einfach nur, dass sie sie verstanden. „Alesia, idi suda!“ rief nun der Mann den anderen zu, wovon sie kein Wort auch nur ansatzweise verstehen konnten. „Welche Sprache ist das?“ zischte Satori ihm zu, der kurz überlegte. „Ich denk russisch“, antwortete Senji dann leise und eine andere vermummte Person kam nun zu ihnen rüber. Sie sah besprach kurz etwas mit ihrem Partner und wand sich danach den Beiden zu. „How you come to Russia?“ fragte diese und die Jungs machten große Augen. „Äh…äh…thats a long Story and we have nothing to eat the last days…its also very cold. Please, help us. We will tell you all you want to know.” Satori runzelte die Stirn, als Senji diese Worte sprach. Das klang ja schon fast flehend… Kyoko würde ihnen jetzt sicherlich weiterhelfen können. Schließlich stammt sie aus Russland und beherrschte auch diese Sprache… „Okey, follow us“, sagte die Person dann und drehte sich um. Der andere Typ warf ihnen jeweils ein paar Decken zu in denen sie sich einwickelten. Anscheinend war diese Person mit den Englischkenntnissen ihr Führer und der andere mit der Waffe ein Schütze. Der Letzte war die Nachhut mit den Hunden und deckte ihnen den Rücken. Senji musterte die Waffe des Anführers und hatte so ein Model noch nie gesehen, dennoch beschäftigte Beide eine andere Tatsache…Wie waren sie nach Russland gekommen? Senji und Satori folgten ihnen und sahen aber nie zurück, denn sie würden Kyoko damit noch verraten… Ist nur noch die Frage, ob sie Kyoko ihnen überhaupt zeigen sollten…? Es verging eine Ewigkeit bis sie tatsächlich etwas zwischen den Bäumen sahen. Eine Hütte! Nein! Ein Dorf! Sie traten aus den Wäldern und sofort waren Gekläffe und Gebelle der Wachhunde zu hören. Paar Menschen sahen durch die Fenster, während wir zielstrebig durchs Dorf auf ein etwas größeres Gebilde zuliefen. Es hatte zwei Stockwerke und ein großes Schild, worauf eindeutig russische Buchstaben waren. Sie traten schließlich ein und wollige Wärme kam ihnen entgegen. Wie sie das vermisst hatten…Die Jungs sahen sich um und entdeckten eine Frau an der Rezeption, wie auch eine Empfangsecke beim Kamin. Rechts führte eine Treppe hoch zum zweiten Stock und ein paar verschlossene Türen wahrscheinlich noch zu anderen Räumlichkeiten… „Wait there“, sagte dann plötzlich der Anführer und deutete auf die Empfangsecke mit den schwarzen Ledersesseln. Die Jungs überlegten nicht lange und begaben sich zum Kamin. Erfreut über die Wärme hielten sie ihre Hände davor und tauten selbst etwas auf. In den Decken gekuschelt sahen sie zu den Personen, die sich mit der Frau an der Theke unterhielten, aber aus der Entfernung konnten sie nichts mitbekommen. Wahrscheinlich würden sie auch eh nichts verstehen, doch vorerst waren sie gerettet und würden nicht erfrieren. Sie würden sie sicherlich nach Hause zurück nach Deutschland schicken und dann… Satori zuckte plötzlich innerlich zusammen und sprang auf. Senji sah ihm verwirrt nach, als er zum Fenster hetzte. „Hey, Satori. Was ist denn?“ „Wir haben…“ begann Satori, als ihm die Leute anfielen. Sie durften nichts von Kyoko mitbekommen, aber selbst wenn würden sie sie verstehen? Taten sie vielleicht nur so, als könnten sie kein deutsch? „Ich betrachte nur die schöne Umgebung“, meinte Satori dann und konnte Kyoko draußen auch wirklich nirgends entdecken. Die Hunde waren ruhig, was soviel hieß, dass sie nicht mals in der Nähe war, oder? Hatte sie vielleicht ihre Spur verloren oder hatte sie die Kälte nicht mehr ausgehalten? Was ist wenn sie wieder zusammengebrochen ist und draußen hilflos in der Kälte lag? Ihr könnte auch etwas zugestoßen sein… Wer weiß, was hier für Tiere leben…Satori seufzte und setzte sich wieder zu Senji. Er sollte sich nicht verrückt machen. „Kyoko geht’s gut. Sie hat in diesem Gebiet als die Beste abgeschnitten in unserer Klasse. Sie ist anpassungsfähig“, sagte Senji leise, wobei sein Blick auf dem Feuer im Kamin ruhte. „Aber sie ist auch nur ein Mensch…“ flüsterte Satori ernst zurück. „Vertrau ihr“, antwortete Senji dann knapp und sah ihm ebenfalls in die Augen. Er hatte recht…Sie mussten Kyoko einfach vertrauen. Sie hat schon vieles geschafft und ihre Fähigkeiten außergewöhnlich. Die Kälte würde sie nicht aufhalten solange sie an sie glauben würden. Sie schwiegen und betrachteten eine Weile das Feuer, als die Typen die Treppe hoch verschwanden. Der Anführer blieb jedoch und trat nun zu ihnen. Erst jetzt fiel Senji auf, das er grad mal so groß war wie er. Satori und Senji sahen sich verwundert an und dann zu dem Typen. Seine Augen funkelten in verschiedenen bronzefarben, als er in das Feuer sah. Danach setzte er sich ihnen gegenüber. „So…Your Names, Boys“, forderte sie und machte sich daran den Schal auszuziehen. „Satori Uchida.“ „Senji Renoir.“ –gaben die beiden zur Antwort und machten dann große Augen, als der Schal fiel und sein Gesicht enttarnte. „Ein Mädchen!“ stellte Satori lautstark fest und zeigte auf ihr Gesicht. Als sie ihre Kapuze und Mütze auszog und ihre langen lockigen Haare um die Schultern fielen, lagen beide Jungs fast auf dem Boden. „Wie kann das sein?! Ihre Stimme war doch eindeutig tief also…“ „Der Schal hatte ihre Stimme vielleicht gedämpft.“ „Aso…“ Das Mädchen grinste nun etwas, als sie die Verwunderung in deren Gesichtern sah. „My Name is Anna Darskia“, sagte sie in einem fröhlichen Ton und einem leichten Akzent. Satori und Senji sahen sich kurz an und dann zu ihr. „Do you live here?“ „No. I’m only to learn here“, antwortete sie und wirkte im nächsten Moment ernst. „How you came here, Satori and Senji?“ Satori warf ihm einen Blick zu und nickte. Senji fing an zu erklären was passiert sei und was sie vermuteten. Die Prüfung. Die Dunkelheit wodurch die geflogen sind. Das sie hier wieder auftauchten und wie sie überlebt haben. Kyoko erwähnte er, doch nur knapp und das sie hier nur vielleicht sein könnte wie Herr Ishida und Kimiko. Anna hörte ihnen aufmerksam zu und fragte ab und zu manche Dinge nach. Als Senji endete, waren sie gespannt auf ihre Reaktion. „Okey. We will inform the german government and then we try to find your other friends. You can be here so long”, sprach das Mädchen nachdenklich und tippte sich ans Kinn. Senji war etwas misstrauisch. Worüber dachte sie nach? „What means here?“ Anna lächelte leicht und beugte sich etwas vor, um ihre Ellbogen auf ihren Knien abzustützen. “That’s a Hotel.” Satori musterte Senji und wusste nicht so recht, worauf er hinaus wollte. „No, i mean this village…Where is it?“ „Oh…In Siberia of course.” Satori schluckte. Wie waren sie nur hierher gelangt? „Ah…ähm…How does your girlfriend and the other look?“ fragte Anna plötzlich und Satori kramte sein Handy raus, um ihr ein paar Bilder zu zeigen. Sie nickte und überlegte erneut, was die Jungs etwas verunsicherte. Das Mädchen war wahrscheinlich kaum älter als sie, aber überdachte jede Antwort und Frage präzise. „So you two don’t know anything about the situation in Germany?“ kam es dann nach einiger Zeit und die Jungs glubschten sie fragend an. „Was?“ Satori verstand nur Bahnhof. „What do you mean?“ Anna stand nun auf und sah sie prüfend an. „I will see you later, bye.“ Mit diesen Worten ließ sie die Jungs sitzen und verschwand aus dem Hotel… Kyoko folgte ihnen immer mit sehr viel Abstand, dass sie sie noch grade so sehen konnte. Oft rannte sie von Baum zu Strauch und ließ sich oft auf den Bauch fallen, damit sie sie auch ja nicht bemerken. Sie war mittlerweile völlig durchgefroren, aber daran versuchte sie einfach nicht zu denken. Als die kleine Gruppe schließlich ein Dorf erreichte und sie sah wie sie in einem Hotel verschwanden, ist es ihr sofort aufgefallen. Die russischen Buchstaben und auch die Bewohner sprachen russisch. In Häusern liefen im Fernseher russische Kanäle und es ließ keinen Zweifel…Sie waren in Russland gelandet, aber wie war dies möglich? Es war für sie ein Rätsel, doch noch durfte sie sich nicht zeigen. Daher näherte sie sich dem Dorf nicht und behielt das Hotel im Auge. Nach Stunden entschloss sie das Dorf schließlich von allen Seiten mal sich anzusehen und streifte rund um das Dorf umher immer auf der Hut nicht entdeckt zu werden. Dies passierte auch nicht und so ging es auch die nächsten Stunden…Kyoko sah öfters zu den Hotelfenstern, doch nichts…gar nichts…War ihnen vielleicht etwas zugestoßen? Waren diese Typen womöglich gefährlicher als gedacht? Kyoko konnte schließlich nicht mehr stillhalten… Sie musste etwas tun, sonst würde sie noch erfrieren, wenn sie weiter so untätig rum sitzt. Sie würde heute Nacht, wenn die Dunkelheit sie denkt zurück kommen…Vorerst jedoch wird sie trainieren. Kyoko lief zurück…Als sie dachte, dass sie weit genug vom Dorf entfernt war, breitete sie ihre Flügel aus. Sie waren groß, wenn nicht zu groß für sie…Sie schlug paar Mal mit ihnen, um sich an das Gefühl zu gewöhnen. Als sie Satori gerettet hatte, hat sie gar nicht dran gedacht wie sie es getan hat. Es war einfach als wär es normal für sie gewesen…Kyoko sah hoch zu einem Ast weiter vor ihr. Sie sollte es einfach versuchen…Wenn sie springt, würde sie ihn niemals erreichen…dazu war sie einfach zu klein…Schließlich nahm Kyoko Anlauf und flatterte aufgeregt mit den Flügeln, was jedoch mehr als schief ging. Sie kam wieder auf dem Boden auf und stolperte etwas nach vorn, wobei sie sich den Kopf gegen den nächsten Baum stieß. Sie fiel zurück und rieb sich den Kopf. „Aua…wird wohl doch nicht so einfach wie gedacht…“ Kyoko seufzte und stand wieder auf. Sie drehte sich zu dem Ast und sprintete erneut los. Nach weiteren 7 Mal hatte sie zumindest ein Gefühl für ihre Flügel bekommen, aber fliegen hatte sie sich anders vorgestellt. Etwas außer Atem sah sie hoch zu den Ästen, als sie ein Zwitschern hörte. Ein kleiner Vogel saß da und blickte auf sie herab. Sie waren mit Flügeln geboren und konnten es sobald sie aus ihrem Nest sprangen. Kyoko lächelte in sich hinein und begann den Aufstieg. Langsam kletterte sie hoch und schaffte es schließlich auf einen höher gelegenen Zweig. Der kleine Vogel flog nun davon und sie sah ihm noch kurz nach, bevor sie ihre Position annahm. Von hier oben wirkte es viel tiefer, als von unten…Der Schnee würde zwar einen Fall abfedern, aber wenn sie falsch aufkommt, wird’s trotzdem reichlich wehtun. Egal! Sie musste es versuchen…und es schaffen bis zum Abend. „Bald wird die Sonne untergehen“, meinte Seiko, als er das letzte Fenster mit Brettern verbarrikadierte. „Ja“, sagte Ray nur knapp und reichte ihm noch ein Brett. Über den Tag hinweg hatten sie die ganze Wohnung sicher gemacht indem sie Fenster und Türen mit Brettern zuschlugen und Möbel vorgeschoben haben. Der Strom war jedoch schon seit einigen Stunden ausgefallen und es war ungewiss, was draußen passierte. Menschen hatten sie keine mehr gesehen seit sie hier sind genauso wenig wie ein Schattenwesen. „Vielleicht sind diese Schattenwesen ja schon weg? Wir haben schließlich keins mehr seit heut Mittag gesehen…“ „Nein, Ray…Sie sind noch da“, antwortete Seiko und sie sah ihn argwöhnisch an. „Woher willst du denn das wissen?“ „Ganz einfach…Diese Wesen bestehen aus schwarzer Magie und wenn ich sie auch nur schwach spüre. Sie sind noch da“, erklärte er und selten sah man ihn so ernst. Setsuna kam nun aus der Küche spaziert und streckte sich. „So da wär dann alles verriegelt!“ „Du hast so lange nur für die Küche gebraucht?“ hackte Ray nach und besah sich ihr Werk. Sie hatten grad mal das ganze Wohnzimmer und den Flur geschafft. „Nein, ich hab noch das Bad und Gäste-WC und das Gästezimmer wie auch den Flur noch mal überprüft.“ Ray sah zweifelnd zu Seiko, der auch etwas fragwürdig zu Setsuna sah. „In Ordnung dann mach im oberen Geschoss weiter und helfe Jeanne“, sagte er und Setsuna war im nächsten Augenblick um die Ecke die Treppe rauf gehetzt. „Wie immer voller Elan und Tatdrang…“ murmelte Ray und senkte ihren Blick. Wie es wohl Kyoko, Rukia und Kitsune ergangen ist? Die Beiden hatten doch vorgeschlagen sich hier zu treffen und nun sind schon Stunden vergangen…Ist ihnen vielleicht etwas zugestoßen? Sie dachte an die Bestie vorhin. Sie war verwundbar, doch hatte ihr das letztendlich wenig gebracht. Sie würden es nicht schaffen und diese Monster sind draußen in Scharen… Ray sah auf und wurde wütend. „Musst du mich so anstarren?“ fragte sie spitz und wand sich von Seiko ab. „Was denn? Du machst dir Sorgen über die anderen, richtig?“ Ray murmelte etwas wie ein ja und verschwand in der Küche nebenan. Eine kleine Kerze brannte noch und erhellte den Raum. Setsuna hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Ray fuhr sich durch die Haare und schüttete sich etwas Cola in ein Glas. „Sag mal, Seiko. Was denkst du, woher diese Wesen kommen und wohin diese schwarzen Löcher führen?“ fragte sie dann und horchte auf eine Antwort. „Ich denke es sind Portale in andere Dimensionen. Man sagt das zwischen den verschiedenen Dimensionen jedoch eine Zwischenwelt existiert, die sozusagen alles zusammenhält bzw. verbindet. Normalerweise werden Portale nur selten und sehr kurz geöffnet, weswegen solche Wesen es nicht schaffen durchzukommen, doch ist es zum Beispiel mal in Japan passiert, dass eins entkam und 47 Menschen tötete“, kam es dann zurück und Ray ließ sich das alles durch den Kopf gehen. „Aber wie ist es dazu gekommen, dass an unserer Schule welche geöffnet wurden und vor allem von wem?“ flüsterte Ray mehr zu sich selbst, als Seiko in die Küche trat. „Nun die Lehrer bevorzugen eine andere Dimension bei der Freisetzung von Spirits, um es ungefährlicher für die Umgebung zu machen und falls so etwas wie vor 15 Jahren sich wiederholt, dieses Wesen in dieser Dimension eingesperrt werden kann. Eine Sicherheitsmaßnahme.“ Ray nippte an ihrem Glas und schien in Gedanken versunken. „Warum haben sie die Portale nicht einfach wieder geschlossen und wieso sind noch mehr aufgetaucht?“ „Ah…was fragst du mich denn? Bin ich ein wandelndes Lexikon oder was?“ Seiko seufzte und deutete auf das Bad. „Überprüf noch mal alles. Ich bin oben“, sagte er mürrisch und machte sich auf den Weg in den 2. Stock. Ray sah ihn missmutig hinterher. Er war zwar älter und wusste einiges mehr als sie, aber er benahm sich nicht wirklich älter. Außerdem ihr noch Befehle zu erteilen…das bekommt er zurück… Seiko trat ins Kyoko’s Zimmer und erblickte Setsuna fleißig am Fenster hantieren. „Hey, Setsu…“ begann er und stolperte glatt über ein Brett. Er fluchte leise und sah dann wieder nach vorn. Schreiend hielt er inne, als er direkt in Setsuna’s Gesicht sah, die ihn musterte. „Alles okey?“ fragte sie dann grinsend und sah wieder zurück zum Fenster, was schon bis zur Hälfte verschlossen war. Seiko schluckte, denn ihr Gesicht war vielleicht grad mal ein Zentimeter von seinem entfernt gewesen. „Meine Fresse ist sie schnell…“ murmelte er und atmete erleichtert auf. Setsuna wand sich wieder ihm zu. „Mhh…was?“ „Ah nichts“, gab er zurück. „Naja ich bin hier gleich fertig. Machst du schon mal im Schlafzimmer weiter?“ fragte sie so freundlich, dass es schon wieder bestimmt klang. Er nickte und lief wieder zurück, als er schon wieder über das Brett stolperte und sich der Länge nach hinlegte. Jeanne hörte ein Krachen und sah runter aus dem Dachbodenloch. Seiko blickte auf, als er ihre gelben Haare sah und fuhr hoch vor Schreck. Dabei hatte er jedoch Setsuna nicht gemerkt, die hinter ihm stand und ihm aufhelfen wollte. Zusammen kullerten sie die Treppe runter und Ray kam aus dem Bad herbeigerast, als sie das dumpfe Poltern hörte. Sie blieb verwirrt vor den Beiden stehen, die KO am Ende der Treppe lagen und schaute die Treppe hoch, wo sie Jeanne erkannte. „Ist bei euch alles in Ordnung?“ fragte sie und Ray sah wieder zu den Beiden, die sich langsam aufrappelten. Seiko blinzelte und blickte geradewegs in die schwarzen Augen von Setsuna, die wie er rot anlief. Sein Blick wanderte runter, wobei er feststellte: Er lag auf ihr…und…seine Hand…Setsuna wurde wütend. „Waaaaaaa du Grabscher!!!!“ schrie sie und verpasste ihm einen Kinnhacken, dass Ray grad noch zur Seite springen konnte, um nicht von dem herbei fliegendem Seiko getroffen zu werden. Setsuna richtete sich auf und stampfte die Treppe hoch. Ray sah in die Küche, wo sich Seiko sich langsam aufsetzte und das Kinn rieb. Oh man…an seiner Stelle wäre ich jetzt nicht grad… Schließlich hatten sie das Haus abgesichert und saßen im Wohnzimmer. Setsuna saß in der rechten Ecke des Sofas und schaute stur in eine andere Richtung, während Seiko in der linken Ecke des Sofas saß und mürrisch drein sah. Jeanne kam sich zwischen den Beiden etwas fehl am Platz vor und sah hilfesuchend zu Ray, die sich einen Sessel ergattert hatte. „Nun vorerst sollten wir drin bleiben, wie Seiko schon erklärt hat. Der Notfallplan steht fest und ich würde sagen wir sollten auch Wachen für die Nacht einteilen“, durchbrach Ray die Stille. „Ja, am besten immer 2er Paare, damit sie aufeinander aufpassen und nicht einschlafen“, stimmte Jeanne mit ein und sah dann zu Setsuna, die dazu anscheinend nichts zu sagen hatte. „Gut dann würd ich sagen 2er Teams, die sich immer nach 4h abwechseln“, entschied Ray und holte nun Stückchen Papier raus. Schnell schrieb sie von jedem den Namen auf eins der vier Papierfetzen. Danach zerknüllte sie diese und mischte. „So jeder zieht eins und derjenige ist sein Partner“, meinte sie und hielt ihnen die Zettel hin. Setsuna sah sie skeptisch an und zog einen. Schließlich hatten sie alle gezogen und falteten diese auf, woraufhin Jeanne erleichtert aufatmete. Ray warf Setsuna einen Blick zu, die die Augen schloss und den Zettel zur Seite warf. Seiko ließ den Kopf hängen und sie selbst hatte Jeanne gezogen. Na das kann ja heiter werden… „Wer übernimmt die erste Wache?“ fragte Ray und Setsuna hob den Arm. „Je schneller ich es hinter mir hab desto besser.“ Sie warf Seiko kurz einen Blick zu, der schon so gut wie alles sagte. Setsuna mochte Jungs, aber so etwas wie vorhin kann sie bis auf den Tod nicht ausstehen. Vor allem wenn sie erst mal einmal so eine Meinung von dem Typen hat, dann wird es schwer sie von dem Gegenteil zu überzeugen. Das Setsuna denn überhaupt mal zuschlägt, grenzt an ein Wunder. Meist ist sie friedlich und regelt alles mit Worten, was man vielleicht bei ihrer Stärke nicht vermutet. Ray seufzte und stand auf. „Ich geh dann mal schlafen schließlich heißt es um 2Uhr wieder aufstehen.“ Jeanne sah kurz zu Setsuna und folgte Ray dann schnell. „Gute Nacht ihr zwei“, meinte sie noch grinsend und lief mit Ray die Treppen hoch. Setsuna sah ihr hinterher und versuchte ruhig zu bleiben, sonst würde das Haus morgen nicht mehr stehen…Sie sah zum Fernseher und wünschte sich jetzt ihren kleinen Lcd-Fernseher herbei, der auf Batterien lief. Ihr Blick wanderte zu Seiko, der schlief… „Seiko!“ knurrte Setsuna bedrohlich, als er müde die Augen öffnete. „Hmm? Was willst du, Süße?“ murmelte er verschlafen und konnte sich grad noch so vor einem Fausthieb retten, doch die Couch kippte nach hinten um. Verwundert lag er erst eine Weile, woraufhin er schnell zur Seiet rollte, um nicht einen Tritt zu kassieren. Setsuna jagte ihn förmlich durchs ganze Haus bis sie wieder im Wohnzimmer waren. „Hey, hey! Beruhig dich, Mädchen! Ich hab doch nichts getan!“ meinte er und bei Setsuna brannten die Sicherungen durch. Zornig ging sie auf ihn los und Seiko geriet ins Schwitzen. „Verdammt noch mal“ Du dummes Weib!“ Mit einer geübten Bewegung umfasste er ihre Handgelenke und drehte sie mit dem Rücken zu sich. Dafür haute ihm Setsuna mit voller Wucht den Ellbogen in die Rippen und riss sich los. Sie machte eine Halbdrehung und hole mit dem Knie aus zu einem Tritt in die Magenhöhle, als er ihr Bein festhielt. Setsuna war etwas verwirrt, woraufhin er sie zurückwarf und sie ins stolpern geriet. Seiko nutzte die Gelegenheit und warf sie zu Boden, wobei er einen direkten Fausthieb ins Gesicht bekam. Das machte ihm jedoch nichts, da er nicht aus voller Kraft gewesen war. Er drückte ihre Hände an den Boden und wartete einfach ab bis sie aufhörte zu zappeln und rumzuschreien. „Geh runter von mir!“ fauchte sie und war etwas außer Atem, dass Seiko sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „Zu dumm, Kleine. Du hast dir wohl oder übel den Falschen ausgesucht. Ich hab keine Angst davor Mädchen zu schlagen“, meinte er etwas bedrohlich und sein Lächeln wurde fies… „Dann tu’s doch!“ entgegnete Setsuna spitz und sträubte sich. Man konnte ihr Unbehagen ihr jedoch ansehen und ihre Position grad war ihr mehr als unangenehm. „Schade…Ich würd ja gern…nur zu meinem Bedauern mag ich dich.“ Setsuna sah ihn fragend an. Hatte sie sich jetzt verhört? Er findet es schade, dass er keine Mädchen schlagen darf. Setsuna musste aus irgendeinem Grund anfangen zu Lachen, was Seiko leicht erstaunte. „Was ist so lustig?“ fragte er und machte ein Gesicht wie ein Esel. „Na das du mir mit dem Angst einjagen wolltest…lol…ich hab schon einiges erlebt, aber mir anzudrohen mich zu schlagen. Auch mal was neues“, antwortete Setsuna fasste sich allmählich wieder. So was hat ihr wirklich noch niemand angedroht geschweige es sich denn je getraut. Setsuna war nur einmal bis jetzt in ihrem ganzen Leben ausgeflippt und das war wegen ihrem Ex, der ihr fremdgegangen ist und das hatte gereicht, um alle Jungs aus ihrer Stufe abzuschrecken. Und jetzt droht er ihr damit, womit sie schon immer mal gehofft hatte. Setsuna wollte grad etwas sagen, als sie plötzlich seine Lippen auf ihren spürte. Sie riss die Augen auf und zappelte etwas hilflos vor Schreck. Seiko löste den Kuss und sah ihr tief in die Augen. Smaragd traf Onyx. Setsuna spürte wie ihre Wangen brannten und ihr Herz grad einen Rennspurt machte. „Ähm…äh…Seiko…“ stotterte sie und war immer noch völlig neben sich. Innerlich machet sie grad Party, denn endlich mal hatte ein Junge keine Angst vor ihr andererseits war ihr die Situation grad tot peinlich und vor allem wusste sie nicht, was sei tun sollte. Seiko sah ihr einfach nur in die Augen und tat gar nichts, was sie umso mehr verunsicherte. Wollte er sie hypnotisieren? Langsam strich er ihr dann über die Lippen und küsste sie dann innig. Setsuna schloss die Augen und ließ ihn gewähren. Sanft strich er ihr über die Wange, den Hals runter zur Schulter…Fast schon zu schön um wahr zu sein… Plötzlich hörte man ein dumpfes Poltern an der Tür und sie schreckten auf. Schnell richtete sich Seiko auf und half Setsuna auf. Vorsichtig sahen sie in den dunklen Flur, als eins der Bretter an der Tür knackte. Erneut rannte etwas gegen die Tür und eins der Bretter flog ab. Die Möbel wurden etwas zurück geschoben. Irgendetwas wollte rein…Setsuna schluckte und stellte sich das Wesen vor, was solche eine Stärke besaß. Seiko stupste sie an und wies sie zum Schalter. „Warn du die anderen…ich werde sie Schaltvorrichtung aktivieren.“ Setsuna nickte und rannte ins Gästezimmer. Seiko raste in die Küche und machte eine kleine Klappe hoch, um einen Blick nach draußen zu werfen. Nichts. Jetzt erst fiel ihm auf, dass auch das Poltern aufgehört hatte. „So ein Mist…“ Wie der Wind befestigte er die Kabel an der großen Batterie, die er aus dem Laptop geschraubt hatte. Ein Stofftier lief nun über die Straße. Es war ein Vogel und zwitscherte lauthals und im ersten Moment geschah nichts. Er blinzelte und sah dann plötzlich unzählige Schatten von allen Seiten darauf zukommen, die es in Sekunden auseinander rissen. Seiko schloss die Klappe und rannte zurück in den Flur. Noch ein Brett an der Tür prallte ab und Seiko erschrak, als er Setsuna nicht vor der Kellertür sah. Schnell hetzte er zum Gästezimmer und stellte erleichtert fest, dass es ihr gut ging. „Was tust du denn da noch?“ „Ich hab ausversehen Rays Nummer gelöscht!“ antwortete sie und tippte verzweifelt all mögliche Nummern ein. Seiko schlug sich gegen die Stirn und schmiss ihr sein Handy zu. „Schau mal nach. Vielleicht hab ich sie noch.“ „Noch?“ „Ja, ich war früher mit Ray befreundet“, erklärte er knapp und Setsuna sah ihn etwas skeptisch an, als sie die Nummer tatsächlich fand. Schnell wählte sie und hoffte, dass Rays Handy auch an war. Tatsächlich ging Ray dran auch wenn das „Hallo“ total verschlafen klang. Setsuna erklärte hastig, was abging und Ray war im nächsten Moment hellwach. „Geht klar“, antwortete sie und legte auf. Mit einem Tritt weckte sie Jeanne auf, die fast aus dem Bett flog. „Hey, was soll das, Ray?!“ beschwerte sie sich, als plötzlich mit voller Wucht gegen das Fenster raste. Erschrocken wich Ray zurück und sah zu Jeanne. „Weg hier…“ Jeanne nickte, woraufhin beide auf den Flur rasten und dann auf den Dachboden. Schnell schloss Ray noch die Dachbodenklappe und liefen dann zu den Fenstern, die sie extra nicht so stark mit Brettern zugenagelt haben. Jeanne holte eine Stange und fing an die Bretter abzureißen. Von unten hörte man ein Krachen und die Mädchen hielten kurz inne. Sie waren durch die Tür gekommen… „Beeil dich“, meinte dann Ray und holte ebenfalls einen Besen, um mitzuhelfen. Setsuna und Seiko schoben schnell einen Schrank vor die Tür und rasten durch den Keller. Bei einer Tür blieben sie schließlich stehen und Setsuna stockte der Atem, als sie hineingingen. „Das ist ja eine ganze Schießhalle!“ „Ja, aber keine Zeit zum üben, Setsuna. Hier!“ Setsuna fing einen Rucksack auf und zog ihn sogleich an. An der Seite bemerkte sie sofort die Dolche und machte große Augen als er ihr ein Maschinengewehr gab. „Aber ich kann…“ „Besser als unbewaffnet zu sein“, meinte Seiko nur und zog sich ebenfalls einen Rucksack an. Setsuna wusste zwar, dass hier unten Waffen gibt und das hier paar Zielscheiben standen zum üben, aber sie selbst war hier vorher noch nicht und hatte es nur von den anderen bei der Planung erzählt bekommen. Das jedoch ähnelte eher wie bei der Polizei…Seiko zog sie plötzlich mit sich und sie rannten weiter zur letzten Tür am Ende des Ganges. „Was wohl noch in den anderen Räumen ist?“ „Kyoko’s Mutter ist eine Wissenschaftlerin. Dort sind all möglichen Laborvorrichtungen und ihr Vater ist ein hohes Tier beim Militär sobald ich weiß“, antwortete Seiko noch beim rennen und Setsuna stellte fest, dass sie mal wieder laut gedacht hatte. Jedoch erklärte dies einiges, warum zum Beispiel Kyoko auch so unter Druck ist in der Schule und nie über ihre Eltern sprach. Seiko öffnete nun vorsichtig die Tür und eine kühle Brise kam ihnen entgegen als sie nach draußen traten. Seiko stellte nun eine Leiter ans Dach und ein paar Sekunden vergingen, als auch schon Ray und Jeanne dort auftauchten. Setsuna passte auf, dass sie beim klettern nicht überrascht wurden, während Seiko auf die Straße achtete. Bis jetzt war nicht viel zu sehen und ohne das Licht der Laternen war es unheimlich dunkel. Schließlich waren Beide unten und sie schlichen vorsichtig zum Nachbarhaus. Es war still. Zu still…Es war normal, dass es hier ruhig war in der Siedlung, doch das…Setsuna war hinten und gab Rückendeckung, während Seiko voran lief. Jeanne und Ray achteten auf die Seiten und besaßen Scharfschützengewehre, die ein Nachtsichtgerät hatten. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie auch so was hatte und klappte die kleine Linse aus. Oh man war sie doof! Schließlich waren sie bei der Hauptstraße angekommen von wo sei vorhin gekommen sind. Erstaunt stellten sie fest, dass die Leichen nun völlig verschwunden waren. Was ging hier nur vor sich? Nachdem sie zwischen den Autos hindurch gehuscht waren, kamen sie bei der Metro an. „Mädels…Gehen wir vielleicht besser durch die Metro? Hier draußen sind sicherlich mehr von diesen Biestern“, zischte Seiko leise, aber Jeanne schüttelte den Kopf. „Da unten sind auch welche…von da sind wir vorhin gekommen…“ Setsuna nickte eifrig, um ihr zuzustimmen, behielt jedoch die Umgebung im Auge. „Dann gehen wir also auf direktem Weg dorthin?“ fragte Seiko noch mal nach und sah nach vorn. Das ist zwar der kürzeste Weg, aber auch der auffälligste. Breite Straße ist zwar von Autos zugestopft, dennoch wird es ein Einfaches sie von den Dächern aus zu entdecken. Aber hatten sie eine Wahl? Kapitel 5: 5.Kapitel -------------------- Setsuna und Jeanne zwängten sich in die U-Bahn mit unzähligen anderen Menschen, die auf der Flucht waren. Man hörte draußen entsetzte Schreie und Blut floss die Treppen zur Metro hinab. Dann fuhr die Bahn ab und beide waren vorerst etwas erleichtert. Sie würden bei der nächsten Haltestelle aussteigen und dann ein kleines Stückchen bis zu Kyoko’s Haus laufen, aber besser als dort wieder hinaus zu gehen auch wenn es kürzer gewesen wäre. Plötzlich hielt die Bahn und an und die Passagiere wurden unruhig. „Warum hat sie angehalten?“ fragte Setsuna und Jeanne seufzte. „Woher soll ich denn das wissen?“ Plötzlich war weiter vorne ein schriller Schrei zu vernehmen und dunkles Blut spritzte an die Scheibe. Setsuna sah etwas Schwarzes als auch schon alle Menschen in die hintere Abteilung der U-Bahn drängten und eine Panik ausbrach. Jeanne zog Setsuna am Arm mit und machte dann einen Satz über den Sitz zur Tür. Mit einem Satz über einen der Sitze sprangen sie direkt durchs Fenster. Setsuna schrie und heilt sich die freie Hand vor Augen, als das Glas zerbrach. Sie landeten auf dem harten Boden und Setsuna hielt ihr Knie. „Au…“ „Setsuna jetzt reiß dich zusammen!“ forderte sie Jeanne auf, woraufhin Setsuna nicket und aufstand. „Du hast recht. Tut mir Leid.“ „Egal, komm jetzt“, meinte Jeanne und griff wieder nach ihrer Hand. Erneut zerbrach ein Glas und ein abgerissener Arm landete vor ihnen. Setsuna und Jeanne verhaarten kurz in ihrer Bewegung und rasten dann los. Jeanne holte ihr Handy raus, um etwas sehen zu können, denn es war stockfinster. Setsuna’s Hand fest umschlossen rannten sie weiter und irgendwann sahen sie ein Licht. Sie waren fast da! Auf einmal hörten sie ein unheimliches Zischen, doch es kam nicht von hinten… Jeanne blieb stehen und sah etwas dunkles weiter vorne am Bahnsteig…Schnell drückte sie sich an die Wand wie auch Setsuna und wagten es kaum zu atmen. „Was ist das?“ „Keine Ahnung, aber es wäre besser, wenn es uns nicht sieht“, flüsterte Jeanne zurück. Setsuna schluckte hart, während Jeanne ihr Handy wegpackte. So leise wie möglich an der Wand gedrückt, liefen sie dann auf die nächste Haltestelle zu. Plötzlich raste die U-Bahn an ihnen vorbei und Blut spritzte Setsuna ins Gesicht. Jeanne hielt ihr den Mund zu, damit sie nicht schrie und deutete an, dass alles in Ordnung sei. Als Setsuna sich etwas beruhigt hatte, ließ sie sie los und liefen weiter. Schließlich waren sie angekommen und lugten vorsichtig auf den menschenleeren Bahnhof. „Anscheinend waren sie hier auch schon gewesen…“ Jeanne deutete auf die Treppe hin, die mit Blut besudelt war. „Was sollen wir jetzt tun?“ „Na hier rumstehen und gar nichts tun, bringts nicht. Wir gehen raus und prüfen die Lage“, antwortete Jeanne ganz selbstverständlich. „Aber sollten wir nicht vorher Ray anrufen und ihr bescheid sagen?“ „Nein, wenn sie grad in der gleichen Situation wie wir ist, dann wird sie das Klingeln des Handys noch verraten“, antwortete Jeanne und sah wieder um die Ecke. „Ich denke die Luft ist rein. Lass uns gehen.“ Setsuna nickte und sie stiegen langsam von den Schienen rauf, auf den Bahnhofssteg. Vorsichtig schlichen sie von einer Ecke zur anderen und horchten jedes Mal. Sie hatten keine Lust dem Ding von vorhin zu begegnen. Schließlich liefen sie langsam die Treppen hoch zum Ausgang und versuchten möglichst nicht auf das Blut zu treten, die sich nach oben hin zog. Setsuna und Jeanne sahen wie mehrere Autos über die Kreuzung rasten und duckten sich zeitgleich. Erst jetzt fielen Jeanne die unzähligen Leichen um sie herum auf oder jedenfalls das, was von ihnen übrig geblieben ist. Da sie Ärztin werden wollte, machte ihr der Anblick nicht fiel aus, aber Setsuna sah nur geschockt auf die zerstreuten Körperteile. Sie hatten die fliehenden Menschen wortwörtlich auseinander gerissen… „Jeanne… lass uns gehen“, meinte Setsuna und senkte den Blick. Sie ballte ihre Fäuste und zitterte leicht. „Setsuna…?“ fragte sie vorsichtig und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Diese blickte nun wütend auf und sah ihr direkt in die Augen. „Jeanne, ich werde denjenigen zur Rechenschaft ziehen, der dies getan hat!“ Jeanne sah sie verwundert an, als sie die Entschlossenheit in ihrer Stimme hörte, aber nickte dann. „Ja, das werden wir.“ Die Beiden richteten sich wieder auf und rannten dann von einem Auto zum anderen, um nicht entdeckt zu werden. Eine sicherte immer den Weg hinter ihnen ab, die andere achtete auf den Weg vor ihnen. Ab und zu sahen sie eins der Schattenwesen, doch bemerkte sie keins. Letztendlich sahen sie schon Kyoko’s Haus. Es befand sich mitten in einer Siedlung, doch auf der Straße und auch in den Häusern schien kein Mensch zu sein. War Kyoko etwa auch schon weg? Seiko donnerte hinaus auf die Straßen und hob plötzlich das Motorrad an, das sie nur noch auf einem Rad fuhren. Ray krallte sich in Seiko’s Beine und musste ansehen, wie geradewegs auf ein Auto zuraste, was im Tunneleingang verlassen da stand. „ AAaaaaaa halt an!!!“ quietschte sie, aber stand zu bremsen beschleunigte er. „Woohuu!!!“ rief er erfreut aus und fuhr mit dem Motorrad aufs Auto und flogen dann quer durch die Luft. Ray verschlug es den Atem als sie wieder hart auf dem Asphalt landeten und er weiterfuhr. Seiko lachte und beschleunigte noch weiter. Ray hielt sich die Augen zu und bettete, dass er irgendwann mal anhielt. „Hey, Süße! Wo lang?!“ rief er dann und sie sah auf. Ein Schattenwesen raste ihnen genau entgegen. Sie schrie, als mit einem Mal ein Gesteinsbrocken es zur Seite schleuderte und sie auf eine Kreuzung zupreschten. Sie war noch etwas verwirrt, aber Seiko war froh, dass sie vorerst aufhörte zu schreien. „Wo lang!?“ fragte er noch mal und unterdrückte ein Grinsen, als sie zu ihm aufblickte. Die Kulleraugen hatte er bei ihr noch nie gesehen. „Geradeaus!“ schrie Ray dann gegen den Wind an und ihre Augen weiteten sich, als sie wieder nach vorne blickte. Unzählige Autos versperrten ihnen den Weg, die die Menschen zurückgelassen haben auf ihrer Flucht vor den Monstern. Er wollte doch nicht… „Nin, du Spinner halt an!“ forderte sie und ruderte mit den Armen. „Hör auf zu zappeln! So lebensmüde bin ich auch nun wieder nicht!“ wies er sie an und machte dann eine scharfe Rechtskurve im letzten Moment. Ray dachte schon, dass ihr Ende gekommen zu sein, doch stattdessen raste er über den Bürgersteig hinweg und bei jeder Laterne war sie kurz davor zu schreien, aber er wich immer aus. Schließlich sah sie Kyoko’s Straße und deutete auf das Schild hin. Seiko verstand und machte erneut so eine scharfe Kurve, dass die Maschine schon fast auf dem Boden lag dabei. Ray erkannte zwei Personen vor sich auf der Straße und stellte fest, dass es Jeanne und Setsuna waren. Er würde sie glatt umfahren! Die Beiden drehten sich nun zu dem donnernden Geräusch zu und sahen ein Motorrad auf sich zu kommen. Die Mädchen schrien auf und schlossen die Augen, als das Geräusch verstummte. Seiko stieg grinsend ab und fing grad noch Ray auf, die KO war. Setsuna und Jeanne blickten auf und stellten fest, dass Seiko paar Millimeter vor ihnen erste gebremst hatte. Sie sahen zu Seiko. „Was soll das?!“ fauchten sie ihn an und bemerkten dann Ray in seinen Armen. „Hey, hey! Seit mal etwas freundlicher, sonst läge euer Freundin noch immer mitten auf der Straße“, sagte Seiko mürrisch und hob Ray auf die Arme. Jeanne sah besorgt zu ihr, als sie ihre vielen Wunden feststellte. „Ws ist mit ihr passiert?“ fragte sie besorgt. „Sie war von irgend soeinem Schattenwesen gejagt worden und statt wegzurennen, griff sie es dann auch noch an.“ „Was?!“ Setsuna sah Ray mitfühlend an und dann zu Kyoko’s Haus. „Lasst uns besser reingehen, bevor so ein Viech hier noch auftaucht“, meinte sie dann und sie begaben sich ins Haus. Als sie anklopften, war es irgendwie klar, dass ihnen niemand aufmacht. Seiko legte Ray kurz auf den Boden und brach dann die Tür auf. „Waaa spinnst du?! Wenn…“ meinte Jeanne und verstummte, als Seiko ihr einen fragwürdigen Blick zuwarf. „Also ich will hier draußen nicht unbedingt rumstehen und auf Kyoko warten.“ Jeanne nickte und sie betraten das verlassene Haus. Seiko stellte die Haustür wieder provisorisch hin und sie liefen rauf in Kyoko’s Zimmer. Seiko schmiss Ray geradezu aufs bett statt sie hinzulegen, wobei ihm Jeanne einen bösen Blick zuwarf. „Was?“ „Ah nichts…Geh und hol was zu essen“, herrschte sie ihn an und Setsuna kehrte mit einem erste Hilfe-Kasten zurück ins Zimmer. „Gefunden!“ meinte sie grinsend und lief zu Ray rüber. Jeanne zog Ray die Jacke aus und atmete schwer aus. „Seiko, hab ich nicht gesagt, dass du etwas zu essen holen sollst?“ „Jaja, bin ja schon weg“, sagte er und verschwand aus dem Zimmer. „Spanner…“ meinte Setsuna und verschränkte die Arme vor der Brust. Jeanne nickte zustimmend und machte sich daran Heilsalbe auf die Verletzungen aufzutragen und verband manche Stellen, wo sie es für nötig hielt. Schließlich kam Seiko wieder mit all möglichem Zeugs und einer Chipstüte zwischen den Zähnen. „Reicht das?“ fragte er zähneknirschend und breitete die ganzen Sachen auf dem Schreibtisch aus. „Aber…das sind doch nur Süßigkeiten…“ stellte Setsuna fest und knallte sich die hand vor die Stirn. Sie gab es auf. Sie würde das einfach alleine machen. Setsuna verließ das Zimmer und machte sich auf den Weg nach unten in die Küche, während ihr Seiko neugierig hinterher sah. Nach einer Weile hörte man einen schrillen Schrei und es war eindeutig Setsuna’s Stimme. Jeanne sprang auf, doch Seiko hielt sie zurück. „Bleib du lieber hier bei Ray“, meinte er ernst und schlich dann leise nach draußen die Treppen runter. Leise sah er um die Ecke in die Küche und erblickte ein menschengroßes Schattenwesen, was bedrohlich fauchte. Setsuna konnte er nicht sehen, aber das war auch nebensächlich. Er konzentrierte sich auf den Boden und im nächsten Moment wuchsen faustdicke Ranken aus dem Boden, die das Geschöpf umschlangen und es würgten. Nach ein paar Sekunden war noch ein erstickendes Röcheln zu hören und er war sich sicher, dass es tot war. Er betrat die Küche und erkannte nun Setsuna auf dem Boden bei den Küchenschränken. In der Ecke hatte sie praktisch keine Fluchtmöglichkeit gehabt. Na wenigstens schreien konnte sie wie jedes andere Mädchen. Er dachte vorhin an Ray und lief dann zu Setsuna, die sich aufrappelte. „Danke…“ sagte sie leise und errötete leicht. „Ah was…ist doch Kinderkram“, sagte Seiko und lehnte sich an den Kühlschrank. „Na los beeil dich.“ Setsuna plusterte sich etwas auf, sagte aber nichts. Schnell räumte sie die gefundenen Sachen in die Tüten und war in ein paar Minuten fertig. „Soll ich…“ wollte Seiko grad sagen, als Setsuna die Tüten mit Leichtigkeit anhob und an ihm vorbei schritt. „Mhh?“ fragend sah sie ihn an, während er sie mit großen Augen ansah. Andere Mädchen wären nicht mals in der Lage diese Tüten anzuheben und sie spazierte einfach so mit ihnen durch die Gegend. „Was starrst du mich denn so an?“ fragte sie und sah ihn skeptisch an. „Hallooo?“ „Ähm…nein..nichts…hehe…“ antwortete Seiko und grinste leicht. „Na dann…“ Setsuna lief voraus und sie betraten zusammen wieder Kyoko’s Zimmer. „Was war los?“ fragte Jeanne direkt und sah zu ihnen. „Nur ein Schatten“, antwortete Seiko gelassen und setzte sich auf den Stuhl, während Setsuna die Tüten auspackte. „Setsuna! Du solltest doch nicht alles…“ Jeanne ließ den Kopf hängen. „Oh man…“ „Die ist aber auch nie zufrieden oder?“ stellte Seiko mehr fest, als er fragte und Setsuna kicherte leise. Jeanne wollte sich grade aufregen, als Ray sich aufsetzte. „Moin allerseits“, meinte sie und rieb sich den Kopf. Noch etwas benommen sah sie sich im Zimmer um und schließlich blieb ihr Blick an Seiko hängen. „Du…“ begann sie bedrohlich und Jeanne hatte sie grad noch so festhalten können. „Ich wäre wegen dir fast draufgegangen!!!“ Wild ruderte Ray mit den Armen und wollte sich von Jeanne losreißen. „Lass mich los! Ich bring ihn um!“ „Ganz ruhig, Ray! Das kannst du später auch noch tun! Vorerst solltest du dich noch einwenig ausruhen!“ meinte Jeanne und Ray hörte plötzlich auf zu zappeln. „Meinetwegen…“ sagte sie knapp und sah trotzig weg. Jeanne war etwas erleichtert und lief zum Fenster, um die Gardinen zu zuziehen. Es wär besser, wenn sie keins der Viecher sehen könnte. Sofort wurde es etwas dunkler im Zimmer, doch das störte niemanden. Kyoko’s Zimmer beinhaltete ein Bett, einen großen Schreibtisch und Schrank wie auch passende Kommode. Auch ein Fernseher war in der ecke zu finden und sie hatte ein extra Bad, was Jeanne besonders praktisch fand. „Was habt ihr denn nun?“ fragte Seiko plötzlich und alle Drei sahen ihn fragend an. „Naja ich mein euer Element…“ fügte er noch hinzu und wartete auf ihre Antworten. „Blitz“, meinte Ray dann und sah immer noch nicht zu ihm. „Ich hab Wasser“, sagte Jeanne und sah dann zu Setsuna. „Erde und was hast du, Seiko?“ Er grinste etwas und lehnte sich zurück. „Ich denke, dass du es in der Küche eigentlich gesehen hast. Erde.“ Ray blickte auf. Jetzt wusste sie wie er das vorhin mit dem großen Felsen das Schattenwesen wegschleudern konnte. „Na dann können wir doch sicherlich mal zusammen trainieren“, meinte plötzlich Setsuna und lächelte freundlich, aber Seiko war darauf jetzt echt nicht vorbereitet gewesen wie auch Ray und Jeanne, die sie etwas verdutzt ansahen. „Äh…ja, klar“, stammelte Seiko und stieß mit dem Kopf gegen Tisch, während Setsuna fröhlich hin und her sprang. Was hatte er da nur getan!? Ray und Jeanne sahen den Beiden zu und waren sich einig: Da haben sich Zwei gefunden… Kyoko seufzte als sie schon 2h in eine Richtung liefen und immer noch alles gleich aussah. An das Gewicht der Flügel hatte sie sich mittlerweile mehr oder weniger gewöhnt auch wenn sie noch etwas schmerzten. „Sag mal Kyoko. Was ist dein Element nun?“ fragte sie dann Senji plötzlich, der voran lief. „Ähm…“ Kyoko überlegte und betrachtete ihre Flügel. „Wind denk ich…“ „Aber vorher war ganz deutlich Feuer zu sehen“, meldete sich auch Satori zu Wort und warf ebenfalls einen skeptischen Blick au ihre schwarzen Schwingen. „Mhh… Wir werden Herr Ishida dann halt fragen“, sagte Senji und sah zu ihr zurück, wobei er fast gegen einen Baum gelaufen wäre. Kyoko unterdrückte ein Lachen, während Satori sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Senji lief weiter als wäre nichts gewesen und für die nächste Zeit schwiegen sie. Tatsache war jedoch das Kyoko sich wie ein Eis am Stiel fühlte, denn im Top rumzulaufen in der Taiga war nicht grad sehr prickelnd. Senji schien es gar nichts auszumachen, aber das konnte auch daran liegen, dass er das Element Eis hat. Satori machte stattdessen einen auf Obercool und versteckte seine zitternden Hände in den Jeanstaschen. Kyoko hoffte, dass sie bald ankommen würden schließlich sah es nicht so weit aus… Schließlich sahen sie plötzlich vor sich eine Lichtung, wo ein erloschenes Lagerfeuer noch etwas rauchte. Wie der Wind eilten sie da hin in der Hoffnung noch jemanden zu finden. „Seht mal!“ rief Kyoko und deutete auf Fußspuren im Schnee. „Sie scheinen noch nicht lange fort zu sein und sind 2 vielleicht auch 3 Personen“, vermutete Senji und besah sich die Spuren. „Sind die von einem Hund?“ fragte Kyoko dann und beugte sich runter, um sie besser betrachten zu können. „Vermutlich“, sagte Senji und sah um sich. „Sie sind Richtung Süden gegangen…“ Kyoko richtete sich wieder auf. „Na dann lasst uns gehen, sonst holen wir nicht ein! Außerdem hab ich keine Lust hier zu erfrieren…“ Eigensinnig lief sie den Spuren nach und achtete gar nicht darauf, ob sie ihr nun folgen oder nicht. Senji sah ihr hinterher und seufzte… Schnell liefen sie ihr dann hinterher und es vergingen einige Minuten als man etwas von weitem sah… Wie Senji richtig vermutet hat, waren dort 3 Personen und jeweils 2 Hunde an ihrer Seite…Noch hatten sie sie nicht gemerkt, als Senji sie zurück riss und hinter einen Baum zerrte wie auch Satori. „Kyoko, du bleibst hier“, sagte er bestimmt und sah zu Satori, während Kyoko nur Bahnhof verstand. „Warum soll ich denn…“ fing sie schon an, als sie Senji unterbrach: „Falls du die Gewehre nicht auf ihrem Rücken gesehen hast…Es könnten Wilderer sein. Was denkst du was die mit dir machen, wenn die dich sehen?“ Kyoko sah ihn skeptisch an. „Nur weil ich ein Mädchen bin, heißt es…“ „Ich mein deine Flügel!“ regte sich Senji nun auf und hätte sie am liebsten erschlagen bei solcher Dummheit. Satori beruhigte ihn und sah zu Kyoko. „Stimmt, es wär zu gefährlich. Ich schlag vor, dass sie uns nur mit Abstand folgt…“ Senji nickte und beide warteten auf Kyoko’s Reaktion. „Ja“, murrte sie und verschränkte die Arme. Sie lugte hervor und stellte fest, dass man die Personen kaum mehr sah… „Ihr solltet euch beeilen“, sagte sie an den Blick immer noch auf die immerkleiner werdenden Punkte am Horizont. Die Jungs sahen sie kurz ernst an und stürmten los. Senji war überzeugt, dass Kyoko das schaffen würde. Auch wenn sie nicht in ihrer Nähe waren und unauffällig jemanden folgen konnte sie sowieso… Jedenfalls erinnerte er sich nur zu gut, als sie und Setsuna ihm hinterher spioniert hatten und er sie zuletzt nur wegen Kitsune aufgeflogen waren, die sie angerufen hatte… Senji wurde plötzlich bewusst, dass Kyoko doch ein Handy hatte! Er sah zurück, aber Kyoko war schon nicht mehr da. Verdammt… „Satori!“ Verwundert blickte dieser zurück und stellte nun auch fest, dass sie verschwunden war. Nicht schlecht… „Hast du ein Handy?“ fragte Senji ihn nun und holte ihn ein. Satori blickte etwas verdutzt drein, aber dann weiteten sich seine Augen. „Oh scheiße…das hab ich ja ganz vergessen…“ Satori holte nun ein schwarzes kleines Etwas aus der Jeanshose. „Hast du Kyoko’s Nummer?“ Diesmal schüttelte Satori den Kopf. Hätte sie ihr altes Handy noch, aber so hatte er ihr nie ihre Nummer entlocken können. „Shit…“ Senji verstand und sah dann wieder zu den Personen, die sie entdeckt hatten und die bellenden Hunde zurückhielten. Einer richtete nun die Waffe auf sie… „Nein! Warten sie! Wir wollen ihnen nichts tun!“ rief er und blieb stehen. Er hielt Satori zurück und ihre Blicke trafen sich kurz. Sie sollten jetzt nichts falsch machen…Die Männer vor ihnen waren alle vermummt und bis auf die Augen konnte man nichts von ihrem Gesicht erkennen. Die Hunde knurrten bedrohlich und Senji schluckte. Sie konnten nur hoffen, dass sie ihnen helfen würden. Einer schritt nun auf sie zu mit der Waffe in der Hand. In seinen Augen war Verwunderung zu sehen, aber wann traf man auch mitten in der Schneelandschaft zwei Jungs im T-Shirt? „Kto we?“ sprach der Mann sie nun an und die zwei sahen sich irritiert an. „Was hat der gesagt?“ fragte Satori, aber Senji hatte auch kein Plan. Senji hob leicht die Arme, um anzudeuten, dass sie unbewaffnet waren. „We come from Germany. May i ask you, which Country that is?” fragte Senji nun In einem fließenden Englisch und wartete die Reaktion des Mannes ab. Satori hoffte einfach nur, dass sie sie verstanden. „Alesia, idi suda!“ rief nun der Mann den anderen zu, wovon sie kein Wort auch nur ansatzweise verstehen konnten. „Welche Sprache ist das?“ zischte Satori ihm zu, der kurz überlegte. „Ich denk russisch“, antwortete Senji dann leise und eine andere vermummte Person kam nun zu ihnen rüber. Sie besprach kurz etwas mit ihrem Partner und wand sich danach den Beiden zu. „How you come to Russia?“ fragte diese und die Jungs machten große Augen. „Äh…äh…thats a long Story and we have nothing to eat the last days…its also very cold. Please, help us. We will tell you all you want to know.” Satori runzelte die Stirn, als Senji diese Worte sprach. Das klang ja schon fast flehend… Kyoko würde ihnen jetzt sicherlich weiterhelfen können. Schließlich stammt sie aus Russland und beherrschte auch diese Sprache… „Okey, follow us“, sagte die Person dann und drehte sich um. Der andere Typ warf ihnen jeweils ein paar Decken zu in denen sie sich einwickelten. Anscheinend war diese Person mit den Englischkenntnissen ihr Führer und der andere mit der Waffe ein Schütze. Der Letzte war die Nachhut mit den Hunden und deckte ihnen den Rücken. Senji musterte die Waffe des Anführers und hatte so ein Model noch nie gesehen, dennoch beschäftigte Beide eine andere Tatsache…Wie waren sie nach Russland gekommen? Senji und Satori folgten ihnen und sahen aber nie zurück, denn sie würden Kyoko damit noch verraten… Ist nur noch die Frage, ob sie Kyoko ihnen überhaupt zeigen sollten…? Es verging eine Ewigkeit bis sie tatsächlich etwas zwischen den Bäumen sahen. Eine Hütte! Nein! Ein Dorf! Sie traten aus den Wäldern und sofort waren Gekläffe und Gebelle der Wachhunde zu hören. Paar Menschen sahen durch die Fenster, während wir zielstrebig durchs Dorf auf ein etwas größeres Gebilde zuliefen. Es hatte zwei Stockwerke und ein großes Schild, worauf eindeutig russische Buchstaben waren. Sie traten schließlich ein und wollige Wärme kam ihnen entgegen. Wie sie das vermisst hatten…Die Jungs sahen sich um und entdeckten eine Frau an der Rezeption, wie auch eine Empfangsecke beim Kamin. Rechts führte eine Treppe hoch zum zweiten Stock und ein paar verschlossene Türen wahrscheinlich noch zu anderen Räumlichkeiten… „Wait there“, sagte dann plötzlich der Anführer und deutete auf die Empfangsecke mit den schwarzen Ledersesseln. Die Jungs überlegten nicht lange und begaben sich zum Kamin. Erfreut über die Wärme hielten sie ihre Hände davor und tauten selbst etwas auf. In den Decken gekuschelt sahen sie zu den Personen, die sich mit der Frau an der Theke unterhielten, aber aus der Entfernung konnten sie nichts mitbekommen. Wahrscheinlich würden sie auch eh nichts verstehen, doch vorerst waren sie gerettet und würden nicht erfrieren. Sie würden sie sicherlich nach Hause zurück nach Deutschland schicken und dann… Satori zuckte plötzlich innerlich zusammen und sprang auf. Senji sah ihm verwirrt nach, als er zum Fenster hetzte. „Hey, Satori. Was ist denn?“ „Wir haben…“ begann Satori, als ihm die Leute anfielen. Sie durften nichts von Kyoko mitbekommen, aber selbst wenn würden sie sie verstehen? Taten sie vielleicht nur so, als könnten sie kein deutsch? „Ich betrachte nur die schöne Umgebung“, meinte Satori dann und konnte Kyoko draußen auch wirklich nirgends entdecken. Die Hunde waren ruhig, was soviel hieß, dass sie nicht mals in der Nähe war, oder? Hatte sie vielleicht ihre Spur verloren oder hatte sie die Kälte nicht mehr ausgehalten? Was ist wenn sie wieder zusammengebrochen ist und draußen hilflos in der Kälte lag? Ihr könnte auch etwas zugestoßen sein… Wer weiß, was hier für Tiere leben…Satori seufzte und setzte sich wieder zu Senji. Er sollte sich nicht verrückt machen. „Kyoko geht’s gut. Sie hat in diesem Gebiet als die Beste abgeschnitten in unserer Klasse. Sie ist anpassungsfähig“, sagte Senji leise, wobei sein Blick auf dem Feuer im Kamin ruhte. „Aber sie ist auch nur ein Mensch…“ flüsterte Satori ernst zurück. „Vertrau ihr“, antwortete Senji dann knapp und sah ihm ebenfalls in die Augen. Er hatte recht…Sie mussten Kyoko einfach vertrauen. Sie hat schon vieles geschafft und ihre Fähigkeiten außergewöhnlich. Die Kälte würde sie nicht aufhalten solange sie an sie glauben würden. Sie schwiegen und betrachteten eine Weile das Feuer, als die Typen die Treppe hoch verschwanden. Der Anführer blieb jedoch und trat nun zu ihnen. Erst jetzt fiel Senji auf, das er grad mal so groß war wie er. Satori und Senji sahen sich verwundert an und dann zu dem Typen. Seine Augen funkelten in verschiedenen bronzefarben, als er in das Feuer sah. Danach setzte er sich ihnen gegenüber. „So…Your Names, Boys“, forderte sie und machte sich daran den Schal auszuziehen. „Satori Uchida.“ „Senji Renoir.“ –gaben die beiden zur Antwort und machten dann große Augen, als der Schal fiel und sein Gesicht enttarnte. „Ein Mädchen!“ stellte Satori lautstark fest und zeigte auf ihr Gesicht. Als sie ihre Kapuze und Mütze auszog und ihre langen lockigen Haare um die Schultern fielen, lagen beide Jungs fast auf dem Boden. „Wie kann das sein?! Ihre Stimme war doch eindeutig tief also…“ „Der Schal hatte ihre Stimme vielleicht gedämpft.“ „Aso…“ Das Mädchen grinste nun etwas, als sie die Verwunderung in deren Gesichtern sah. „My Name is Anna Darskia“, sagte sie in einem fröhlichen Ton und einem leichten Akzent. Satori und Senji sahen sich kurz an und dann zu ihr. „Do you live here?“ „No. I’m only to learn here“, antwortete sie und wirkte im nächsten Moment ernst. „How you came here, Satori and Senji?“ Satori warf ihm einen Blick zu und nickte. Senji fing an zu erklären was passiert sei und was sie vermuteten. Die Prüfung. Die Dunkelheit wodurch die geflogen sind. Das sie hier wieder auftauchten und wie sie überlebt haben. Kyoko erwähnte er, doch nur knapp und das sie hier nur vielleicht sein könnte wie Herr Ishida und Kimiko. Anna hörte ihnen aufmerksam zu und fragte ab und zu manche Dinge nach. Als Senji endete, waren sie gespannt auf ihre Reaktion. „Okey. We will inform the german government and then we try to find your other friends. You can be here so long”, sprach das Mädchen nachdenklich und tippte sich ans Kinn. Senji war etwas misstrauisch. Worüber dachte sie nach? „What means here?“ Anna lächelte leicht und beugte sich etwas vor, um ihre Ellbogen auf ihren Knien abzustützen. “That’s a Hotel.” Satori musterte Senji und wusste nicht so recht, worauf er hinaus wollte. „No, i mean this village…Where is it?“ „Oh…In Siberia of course.” Satori schluckte. Wie waren sie nur hierher gelangt? „Ah…ähm…How does your girlfriend and the other look?“ fragte Anna plötzlich und Satori kramte sein Handy raus, um ihr ein paar Bilder zu zeigen. Sie nickte und überlegte erneut, was die Jungs etwas verunsicherte. Das Mädchen war wahrscheinlich kaum älter als sie, aber überdachte jede Antwort und Frage präzise. „So you two don’t know anything about the situation in Germany?“ kam es dann nach einiger Zeit und die Jungs glubschten sie fragend an. „Was?“ Satori verstand nur Bahnhof. „What do you mean?“ Anna stand nun auf und sah sie prüfend an. „I will see you later, bye.“ Mit diesen Worten ließ sie die Jungs sitzen und verschwand aus dem Hotel… Kyoko folgte ihnen immer mit sehr viel Abstand, dass sie sie noch grade so sehen konnte. Oft rannte sie von Baum zu Strauch und ließ sich oft auf den Bauch fallen, damit sie sie auch ja nicht bemerken. Sie war mittlerweile völlig durchgefroren, aber daran versuchte sie einfach nicht zu denken. Als die kleine Gruppe schließlich ein Dorf erreichte und sie sah wie sie in einem Hotel verschwanden, ist es ihr sofort aufgefallen. Die russischen Buchstaben und auch die Bewohner sprachen russisch. In Häusern liefen im Fernseher russische Kanäle und es ließ keinen Zweifel…Sie waren in Russland gelandet, aber wie war dies möglich? Es war für sie ein Rätsel, doch noch durfte sie sich nicht zeigen. Daher näherte sie sich dem Dorf nicht und behielt das Hotel im Auge. Nach Stunden entschloss sie das Dorf schließlich von allen Seiten mal sich anzusehen und streifte rund um das Dorf umher immer auf der Hut nicht entdeckt zu werden. Dies passierte auch nicht und so ging es auch die nächsten Stunden…Kyoko sah öfters zu den Hotelfenstern, doch nichts…gar nichts…War ihnen vielleicht etwas zugestoßen? Waren diese Typen womöglich gefährlicher als gedacht? Kyoko konnte schließlich nicht mehr stillhalten… Sie musste etwas tun, sonst würde sie noch erfrieren, wenn sie weiter so untätig rum sitzt. Sie würde heute Nacht, wenn die Dunkelheit sie denkt zurück kommen…Vorerst jedoch wird sie trainieren. Kyoko lief zurück…Als sie dachte, dass sie weit genug vom Dorf entfernt war, breitete sie ihre Flügel aus. Sie waren groß, wenn nicht zu groß für sie…Sie schlug paar Mal mit ihnen, um sich an das Gefühl zu gewöhnen. Als sie Satori gerettet hatte, hat sie gar nicht dran gedacht wie sie es getan hat. Es war einfach als wär es normal für sie gewesen…Kyoko sah hoch zu einem Ast weiter vor ihr. Sie sollte es einfach versuchen…Wenn sie springt, würde sie ihn niemals erreichen…dazu war sie einfach zu klein…Schließlich nahm Kyoko Anlauf und flatterte aufgeregt mit den Flügeln, was jedoch mehr als schief ging. Sie kam wieder auf dem Boden auf und stolperte etwas nach vorn, wobei sie sich den Kopf gegen den nächsten Baum stieß. Sie fiel zurück und rieb sich den Kopf. „Aua…wird wohl doch nicht so einfach wie gedacht…“ Kyoko seufzte und stand wieder auf. Sie drehte sich zu dem Ast und sprintete erneut los. Nach weiteren 7 Mal hatte sie zumindest ein Gefühl für ihre Flügel bekommen, aber fliegen hatte sie sich anders vorgestellt. Etwas außer Atem sah sie hoch zu den Ästen, als sie ein Zwitschern hörte. Ein kleiner Vogel saß da und blickte auf sie herab. Sie waren mit Flügeln geboren und konnten es sobald sie aus ihrem Nest sprangen. Kyoko lächelte in sich hinein und begann den Aufstieg. Langsam kletterte sie hoch und schaffte es schließlich auf einen höher gelegenen Zweig. Der kleine Vogel flog nun davon und sie sah ihm noch kurz nach, bevor sie ihre Position annahm. Von hier oben wirkte es viel tiefer, als von unten…Der Schnee würde zwar einen Fall abfedern, aber wenn sie falsch aufkommt, wird’s trotzdem reichlich wehtun. Egal! Sie musste es versuchen…und es schaffen bis zum Abend. „Bald wird die Sonne untergehen“, meinte Seiko, als er das letzte Fenster mit Brettern verbarrikadierte. „Ja“, sagte Ray nur knapp und reichte ihm noch ein Brett. Über den Tag hinweg hatten sie die ganze Wohnung sicher gemacht indem sie Fenster und Türen mit Brettern zuschlugen und Möbel vorgeschoben haben. Der Strom war jedoch schon seit einigen Stunden ausgefallen und es war ungewiss, was draußen passierte. Menschen hatten sie keine mehr gesehen seit sie hier sind genauso wenig wie ein Schattenwesen. „Vielleicht sind diese Schattenwesen ja schon weg? Wir haben schließlich keins mehr seit heut Mittag gesehen…“ „Nein, Ray…Sie sind noch da“, antwortete Seiko und sie sah ihn argwöhnisch an. „Woher willst du denn das wissen?“ „Ganz einfach…Diese Wesen bestehen aus schwarzer Magie und wenn ich sie auch nur schwach spüre. Sie sind noch da“, erklärte er und selten sah man ihn so ernst. Setsuna kam nun aus der Küche spaziert und streckte sich. „So da wär dann alles verriegelt!“ „Du hast so lange nur für die Küche gebraucht?“ hackte Ray nach und besah sich ihr Werk. Sie hatten grad mal das ganze Wohnzimmer und den Flur geschafft. „Nein, ich hab noch das Bad und Gäste-WC und das Gästezimmer wie auch den Flur noch mal überprüft.“ Ray sah zweifelnd zu Seiko, der auch etwas fragwürdig zu Setsuna sah. „In Ordnung dann mach im oberen Geschoss weiter und helfe Jeanne“, sagte er und Setsuna war im nächsten Augenblick um die Ecke die Treppe rauf gehetzt. „Wie immer voller Elan und Tatdrang…“ murmelte Ray und senkte ihren Blick. Wie es wohl Kyoko, Rukia und Kitsune ergangen ist? Die Beiden hatten doch vorgeschlagen sich hier zu treffen und nun sind schon Stunden vergangen…Ist ihnen vielleicht etwas zugestoßen? Sie dachte an die Bestie vorhin. Sie war verwundbar, doch hatte ihr das letztendlich wenig gebracht. Sie würden es nicht schaffen und diese Monster sind draußen in Scharen… Ray sah auf und wurde wütend. „Musst du mich so anstarren?“ fragte sie spitz und wand sich von Seiko ab. „Was denn? Du machst dir Sorgen über die anderen, richtig?“ Ray murmelte etwas wie ein ja und verschwand in der Küche nebenan. Eine kleine Kerze brannte noch und erhellte den Raum. Setsuna hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Ray fuhr sich durch die Haare und schüttete sich etwas Cola in ein Glas. „Sag mal, Seiko. Was denkst du, woher diese Wesen kommen und wohin diese schwarzen Löcher führen?“ fragte sie dann und horchte auf eine Antwort. „Ich denke es sind Portale in andere Dimensionen. Man sagt das zwischen den verschiedenen Dimensionen jedoch eine Zwischenwelt existiert, die sozusagen alles zusammenhält bzw. verbindet. Normalerweise werden Portale nur selten und sehr kurz geöffnet, weswegen solche Wesen es nicht schaffen durchzukommen, doch ist es zum Beispiel mal in Japan passiert, dass eins entkam und 47 Menschen tötete“, kam es dann zurück und Ray ließ sich das alles durch den Kopf gehen. „Aber wie ist es dazu gekommen, dass an unserer Schule welche geöffnet wurden und vor allem von wem?“ flüsterte Ray mehr zu sich selbst, als Seiko in die Küche trat. „Nun die Lehrer bevorzugen eine andere Dimension bei der Freisetzung von Spirits, um es ungefährlicher für die Umgebung zu machen und falls so etwas wie vor 15 Jahren sich wiederholt, dieses Wesen in dieser Dimension eingesperrt werden kann. Eine Sicherheitsmaßnahme.“ Ray nippte an ihrem Glas und schien in Gedanken versunken. „Warum haben sie die Portale nicht einfach wieder geschlossen und wieso sind noch mehr aufgetaucht?“ „Ah…was fragst du mich denn? Bin ich ein wandelndes Lexikon oder was?“ Seiko seufzte und deutete auf das Bad. „Überprüf noch mal alles. Ich bin oben“, sagte er mürrisch und machte sich auf den Weg in den 2. Stock. Ray sah ihn missmutig hinterher. Er war zwar älter und wusste einiges mehr als sie, aber er benahm sich nicht wirklich älter. Außerdem ihr noch Befehle zu erteilen…das bekommt er zurück… Seiko trat ins Kyoko’s Zimmer und erblickte Setsuna fleißig am Fenster hantieren. „Hey, Setsu…“ begann er und stolperte glatt über ein Brett. Er fluchte leise und sah dann wieder nach vorn. Schreiend hielt er inne, als er direkt in Setsuna’s Gesicht sah, die ihn musterte. „Alles okey?“ fragte sie dann grinsend und sah wieder zurück zum Fenster, was schon bis zur Hälfte verschlossen war. Seiko schluckte, denn ihr Gesicht war vielleicht grad mal ein Zentimeter von seinem entfernt gewesen. „Meine Fresse ist sie schnell…“ murmelte er und atmete erleichtert auf. Setsuna wand sich wieder ihm zu. „Mhh…was?“ „Ah nichts“, gab er zurück. „Naja ich bin hier gleich fertig. Machst du schon mal im Schlafzimmer weiter?“ fragte sie so freundlich, dass es schon wieder bestimmt klang. Er nickte und lief wieder zurück, als er schon wieder über das Brett stolperte und sich der Länge nach hinlegte. Jeanne hörte ein Krachen und sah runter aus dem Dachbodenloch. Seiko blickte auf, als er ihre gelben Haare sah und fuhr hoch vor Schreck. Dabei hatte er jedoch Setsuna nicht gemerkt, die hinter ihm stand und ihm aufhelfen wollte. Zusammen kullerten sie die Treppe runter und Ray kam aus dem Bad herbeigerast, als sie das dumpfe Poltern hörte. Sie blieb verwirrt vor den Beiden stehen, die KO am Ende der Treppe lagen und schaute die Treppe hoch, wo sie Jeanne erkannte. „Ist bei euch alles in Ordnung?“ fragte sie und Ray sah wieder zu den Beiden, die sich langsam aufrappelten. Seiko blinzelte und blickte geradewegs in die schwarzen Augen von Setsuna, die wie er rot anlief. Sein Blick wanderte runter, wobei er feststellte: Er lag auf ihr…und…seine Hand…Setsuna wurde wütend. „Waaaaaaa du Grabscher!!!!“ schrie sie und verpasste ihm einen Kinnhacken, dass Ray grad noch zur Seite springen konnte, um nicht von dem herbei fliegendem Seiko getroffen zu werden. Setsuna richtete sich auf und stampfte die Treppe hoch. Ray sah in die Küche, wo sich Seiko sich langsam aufsetzte und das Kinn rieb. Oh man…an seiner Stelle wäre ich jetzt nicht grad… Schließlich hatten sie das Haus abgesichert und saßen im Wohnzimmer. Setsuna saß in der rechten Ecke des Sofas und schaute stur in eine andere Richtung, während Seiko in der linken Ecke des Sofas saß und mürrisch drein sah. Jeanne kam sich zwischen den Beiden etwas fehl am Platz vor und sah hilfesuchend zu Ray, die sich einen Sessel ergattert hatte. „Nun vorerst sollten wir drin bleiben, wie Seiko schon erklärt hat. Der Notfallplan steht fest und ich würde sagen wir sollten auch Wachen für die Nacht einteilen“, durchbrach Ray die Stille. „Ja, am besten immer 2er Paare, damit sie aufeinander aufpassen und nicht einschlafen“, stimmte Jeanne mit ein und sah dann zu Setsuna, die dazu anscheinend nichts zu sagen hatte. „Gut dann würd ich sagen 2er Teams, die sich immer nach 4h abwechseln“, entschied Ray und holte nun Stückchen Papier raus. Schnell schrieb sie von jedem den Namen auf eins der vier Papierfetzen. Danach zerknüllte sie diese und mischte. „So jeder zieht eins und derjenige ist sein Partner“, meinte sie und hielt ihnen die Zettel hin. Setsuna sah sie skeptisch an und zog einen. Schließlich hatten sie alle gezogen und falteten diese auf, woraufhin Jeanne erleichtert aufatmete. Ray warf Setsuna einen Blick zu, die die Augen schloss und den Zettel zur Seite warf. Seiko ließ den Kopf hängen und sie selbst hatte Jeanne gezogen. Na das kann ja heiter werden… „Wer übernimmt die erste Wache?“ fragte Ray und Setsuna hob den Arm. „Je schneller ich es hinter mir hab desto besser.“ Sie warf Seiko kurz einen Blick zu, der schon so gut wie alles sagte. Setsuna mochte Jungs, aber so etwas wie vorhin kann sie bis auf den Tod nicht ausstehen. Vor allem wenn sie erst mal einmal so eine Meinung von dem Typen hat, dann wird es schwer sie von dem Gegenteil zu überzeugen. Das Setsuna denn überhaupt mal zuschlägt, grenzt an ein Wunder. Meist ist sie friedlich und regelt alles mit Worten, was man vielleicht bei ihrer Stärke nicht vermutet. Ray seufzte und stand auf. „Ich geh dann mal schlafen schließlich heißt es um 2Uhr wieder aufstehen.“ Jeanne sah kurz zu Setsuna und folgte Ray dann schnell. „Gute Nacht ihr zwei“, meinte sie noch grinsend und lief mit Ray die Treppen hoch. Setsuna sah ihr hinterher und versuchte ruhig zu bleiben, sonst würde das Haus morgen nicht mehr stehen…Sie sah zum Fernseher und wünschte sich jetzt ihren kleinen Lcd-Fernseher herbei, der auf Batterien lief. Ihr Blick wanderte zu Seiko, der schlief… „Seiko!“ knurrte Setsuna bedrohlich, als er müde die Augen öffnete. „Hmm? Was willst du, Süße?“ murmelte er verschlafen und konnte sich grad noch so vor einem Fausthieb retten, doch die Couch kippte nach hinten um. Verwundert lag er erst eine Weile, woraufhin er schnell zur Seiet rollte, um nicht einen Tritt zu kassieren. Setsuna jagte ihn förmlich durchs ganze Haus bis sie wieder im Wohnzimmer waren. „Hey, hey! Beruhig dich, Mädchen! Ich hab doch nichts getan!“ meinte er und bei Setsuna brannten die Sicherungen durch. Zornig ging sie auf ihn los und Seiko geriet ins Schwitzen. „Verdammt noch mal“ Du dummes Weib!“ Mit einer geübten Bewegung umfasste er ihre Handgelenke und drehte sie mit dem Rücken zu sich. Dafür haute ihm Setsuna mit voller Wucht den Ellbogen in die Rippen und riss sich los. Sie machte eine Halbdrehung und hole mit dem Knie aus zu einem Tritt in die Magenhöhle, als er ihr Bein festhielt. Setsuna war etwas verwirrt, woraufhin er sie zurückwarf und sie ins stolpern geriet. Seiko nutzte die Gelegenheit und warf sie zu Boden, wobei er einen direkten Fausthieb ins Gesicht bekam. Das machte ihm jedoch nichts, da er nicht aus voller Kraft gewesen war. Er drückte ihre Hände an den Boden und wartete einfach ab bis sie aufhörte zu zappeln und rumzuschreien. „Geh runter von mir!“ fauchte sie und war etwas außer Atem, dass Seiko sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „Zu dumm, Kleine. Du hast dir wohl oder übel den Falschen ausgesucht. Ich hab keine Angst davor Mädchen zu schlagen“, meinte er etwas bedrohlich und sein Lächeln wurde fies… „Dann tu’s doch!“ entgegnete Setsuna spitz und sträubte sich. Man konnte ihr Unbehagen ihr jedoch ansehen und ihre Position grad war ihr mehr als unangenehm. „Schade…Ich würd ja gern…nur zu meinem Bedauern mag ich dich.“ Setsuna sah ihn fragend an. Hatte sie sich jetzt verhört? Er findet es schade, dass er keine Mädchen schlagen darf. Setsuna musste aus irgendeinem Grund anfangen zu Lachen, was Seiko leicht erstaunte. „Was ist so lustig?“ fragte er und machte ein Gesicht wie ein Esel. „Na das du mir mit dem Angst einjagen wolltest…lol…ich hab schon einiges erlebt, aber mir anzudrohen mich zu schlagen. Auch mal was neues“, antwortete Setsuna fasste sich allmählich wieder. So was hat ihr wirklich noch niemand angedroht geschweige es sich denn je getraut. Setsuna war nur einmal bis jetzt in ihrem ganzen Leben ausgeflippt und das war wegen ihrem Ex, der ihr fremdgegangen ist und das hatte gereicht, um alle Jungs aus ihrer Stufe abzuschrecken. Und jetzt droht er ihr damit, womit sie schon immer mal gehofft hatte. Setsuna wollte grad etwas sagen, als sie plötzlich seine Lippen auf ihren spürte. Sie riss die Augen auf und zappelte etwas hilflos vor Schreck. Seiko löste den Kuss und sah ihr tief in die Augen. Smaragd traf Onyx. Setsuna spürte wie ihre Wangen brannten und ihr Herz grad einen Rennspurt machte. „Ähm…äh…Seiko…“ stotterte sie und war immer noch völlig neben sich. Innerlich machet sie grad Party, denn endlich mal hatte ein Junge keine Angst vor ihr andererseits war ihr die Situation grad tot peinlich und vor allem wusste sie nicht, was sei tun sollte. Seiko sah ihr einfach nur in die Augen und tat gar nichts, was sie umso mehr verunsicherte. Wollte er sie hypnotisieren? Langsam strich er ihr dann über die Lippen und küsste sie dann innig. Setsuna schloss die Augen und ließ ihn gewähren. Sanft strich er ihr über die Wange, den Hals runter zur Schulter…Fast schon zu schön um wahr zu sein…Plötzlich hörte man ein dumpfes Poltern an der Tür und sie schreckten auf. Schnell richtete sich Seiko auf und half Setsuna auf. Vorsichtig sahen sie in den dunklen Flur, als eins der Bretter an der Tür knackte. Erneut rannte etwas gegen die Tür und eins der Bretter flog ab. Die Möbel wurden etwas zurück geschoben. Irgendetwas wollte rein…Setsuna schluckte und stellte sich das Wesen vor, was solche eine Stärke besaß. Seiko stupste sie an und wies sie zum Schalter. „Warn du die anderen…ich werde sie Schaltvorrichtung aktivieren.“ Setsuna nickte und rannte ins Gästezimmer. Seiko raste in die Küche und machte eine kleine Klappe hoch, um einen Blick nach draußen zu werfen. Nichts. Jetzt erst fiel ihm auf, dass auch das Poltern aufgehört hatte. „So ein Mist…“ Wie der Wind befestigte er die Kabel an der großen Batterie, die er aus dem Laptop geschraubt hatte. Ein Stofftier lief nun über die Straße. Es war ein Vogel und zwitscherte lauthals und im ersten Moment geschah nichts. Er blinzelte und sah dann plötzlich unzählige Schatten von allen Seiten darauf zukommen, die es in Sekunden auseinander rissen. Seiko schloss die Klappe und rannte zurück in den Flur. Noch ein Brett an der Tür prallte ab und Seiko erschrak, als er Setsuna nicht vor der Kellertür sah. Schnell hetzte er zum Gästezimmer und stellte erleichtert fest, dass es ihr gut ging. „Was tust du denn da noch?“ „Ich hab ausversehen Rays Nummer gelöscht!“ antwortete sie und tippte verzweifelt all mögliche Nummern ein. Seiko schlug sich gegen die Stirn und schmiss ihr sein Handy zu. „Schau mal nach. Vielleicht hab ich sie noch.“ „Noch?“ „Ja, ich war früher mit Ray befreundet“, erklärte er knapp und Setsuna sah ihn etwas skeptisch an, als sie die Nummer tatsächlich fand. Schnell wählte sie und hoffte, dass Rays Handy auch an war. Tatsächlich ging Ray dran auch wenn das „Hallo“ total verschlafen klang. Setsuna erklärte hastig, was abging und Ray war im nächsten Moment hellwach. „Geht klar“, antwortete sie und legte auf. Mit einem Tritt weckte sie Jeanne auf, die fast aus dem Bett flog. „Hey, was soll das, Ray?!“ beschwerte sie sich, als plötzlich mit voller Wucht gegen das Fenster raste. Erschrocken wich Ray zurück und sah zu Jeanne. „Weg hier…“ Jeanne nickte, woraufhin beide auf den Flur rasten und dann auf den Dachboden. Schnell schloss Ray noch die Dachbodenklappe und liefen dann zu den Fenstern, die sie extra nicht so stark mit Brettern zugenagelt haben. Jeanne holte eine Stange und fing an die Bretter abzureißen. Von unten hörte man ein Krachen und die Mädchen hielten kurz inne. Sie waren durch die Tür gekommen… „Beeil dich“, meinte dann Ray und holte ebenfalls einen Besen, um mitzuhelfen. Setsuna und Seiko schoben schnell einen Schrank vor die Tür und rasten durch den Keller. Bei einer Tür blieben sie schließlich stehen und Setsuna stockte der Atem, als sie hineingingen. „Das ist ja eine ganze Schießhalle!“ „Ja, aber keine Zeit zum üben, Setsuna. Hier!“ Setsuna fing einen Rucksack auf und zog ihn sogleich an. An der Seite bemerkte sie sofort die Dolche und machte große Augen als er ihr ein Maschinengewehr gab. „Aber ich kann…“ „Besser als unbewaffnet zu sein“, meinte Seiko nur und zog sich ebenfalls einen Rucksack an. Setsuna wusste zwar, dass hier unten Waffen gibt und das hier paar Zielscheiben standen zum üben, aber sie selbst war hier vorher noch nicht und hatte es nur von den anderen bei der Planung erzählt bekommen. Das jedoch ähnelte eher wie bei der Polizei…Seiko zog sie plötzlich mit sich und sie rannten weiter zur letzten Tür am Ende des Ganges. „Was wohl noch in den anderen Räumen ist?“ „Kyoko’s Mutter ist eine Wissenschaftlerin. Dort sind all möglichen Laborvorrichtungen und ihr Vater ist ein hohes Tier beim Militär sobald ich weiß“, antwortete Seiko noch beim rennen und Setsuna stellte fest, dass sie mal wieder laut gedacht hatte. Jedoch erklärte dies einiges, warum zum Beispiel Kyoko auch so unter Druck ist in der Schule und nie über ihre Eltern sprach. Seiko öffnete nun vorsichtig die Tür und eine kühle Brise kam ihnen entgegen als sie nach draußen traten. Seiko stellte nun eine Leiter ans Dach und ein paar Sekunden vergingen, als auch schon Ray und Jeanne dort auftauchten. Setsuna passte auf, dass sie beim klettern nicht überrascht wurden, während Seiko auf die Straße achtete. Bis jetzt war nicht viel zu sehen und ohne das Licht der Laternen war es unheimlich dunkel. Schließlich waren Beide unten und sie schlichen vorsichtig zum Nachbarhaus. Es war still. Zu still…Es war normal, dass es hier ruhig war in der Siedlung, doch das…Setsuna war hinten und gab Rückendeckung, während Seiko voran lief. Jeanne und Ray achteten auf die Seiten und besaßen Scharfschützengewehre, die ein Nachtsichtgerät hatten. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie auch so was hatte und klappte die kleine Linse aus. Oh man war sie doof! Schließlich waren sie bei der Hauptstraße angekommen von wo sei vorhin gekommen sind. Erstaunt stellten sie fest, dass die Leichen nun völlig verschwunden waren. Was ging hier nur vor sich? Nachdem sie zwischen den Autos hindurch gehuscht waren, kamen sie bei der Metro an. „Mädels…Gehen wir vielleicht besser durch die Metro? Hier draußen sind sicherlich mehr von diesen Biestern“, zischte Seiko leise, aber Jeanne schüttelte den Kopf. „Da unten sind auch welche…von da sind wir vorhin gekommen…“ Setsuna nickte eifrig, um ihr zuzustimmen, behielt jedoch die Umgebung im Auge. „Dann gehen wir also auf direktem Weg dorthin?“ fragte Seiko noch mal nach und sah nach vorn. Das ist zwar der kürzeste Weg, aber auch der auffälligste. Breite Straße ist zwar von Autos zugestopft, dennoch wird es ein Einfaches sie von den Dächern aus zu entdecken. Aber hatten sie eine Wahl? Langsam liefen sie weiter durch die engen Gassen und lugten um jede Ecke, bevor sie weitergingen. Es war extrem still, was sie in ihrem Leben noch nie erlebt haben. Schließlich war es die meist befahrene Straße der Stadt und jetzt kam es einem so vor, als stünde die Zeit still. Nichts regte sich…Die Stadt war quasi ausgestorben…Waren wirklich alle…Setsuna schüttelte den Gedanken ab. Nein. Sie musste sich auf ihre Umgebung konzentrieren, redete sie sich ein und folgte langsam den anderen. Duckend schlichen sie zwischen den Autos durch, als sie plötzlich etwas hörte. Ruckartig fuhr sie herum und schaute aufgeregt hin und her. Dort war nichts. „Alles okay, Setsuna?“ flüsterte Jeanne nun und sah sie besorgt an. Setsuna war etwas erleichtert und winkte lächelnd ab. „Jaja, ich dachte…“ Plötzlich hörte man einen Knall, dass das Auto schwankte und sie spürte einen warmen Atem in ihrem Nacken. Tief gruben sich die Krallen in das Metall der Motorhaube und Jeanne ließ einen kurzen spitzen Schrei los. Seiko fuhr herum und als er das Geschöpf hinter ihr erblickte, verschlug es ihm vorerst den Atem, als plötzlich ein Schuss fiel und eine Kugel sich in die Schulter des Monsters bohrte. Wütend bäumte es sich auf und Ray setzte zum nächsten Schuss an, woraufhin Setsuna von dem Rumgefuchtel des Monsters erwischt wurde und über mehrere Autos hinweg flog. „Setsuna!“ schrie Jeanne und rannte los zu ihr, wobei sie galant auf ein Auto sprang und dann weiter raste. „Jeanne komm zurück!“ rief Ray, doch sie hörte sie nicht mehr. Das Monster hatte sich mittlerweile wieder gefasst und fixierte Ray, bevor es sich dann den anderen Beiden zu wand. Es schlug mit den Flügeln und hob ab. Geschockt hetzte Ray zu ihren Freundinnen, während das Wesen im Nachthimmel verschwand. Wir müssen weg hier, hämmerte es nur in ihrem Kopf immer wieder und so lief so schnell ihre Füße sie trugen. Sie sah Jeanne hinter einem Auto knien und ihre Hände leuchtenden bläulich, während sie sie auf Setsuna’s Schulter gelegt hatte. Diese war anscheinend bewusstlos… Ray bewunderte immer wieder Jeanne’s Fähigkeiten. Heilgrundlagen lernte man schon viel früher, als mit seinem Element umzugehen, aber Jeanne hatte einfach ein Talent dafür. Ray selbst hatte diesen Kurs nicht belegt, da sie es einfach nicht konnte und ihr nur schlechte Noten einbrachte. Jeanne war die einzige unter ihnen, die es geschafft hatte solch eine Konzentration aufzubringen. Ray wollte sie nicht unterbrechen und fragte deswegen nicht wie es Setsuna ging. Im nächsten Moment hörte sie ein eigenartiges Rauschen und sah nach oben zum dunklen Himmel…Etwas Großes zeichnete sich deutlich von dem dunkelblau ab…Es bewegte sich jedoch komisch…Rays Augen wurden größer und sie sah hastig zu Jeanne, die immer noch konzentriert da saß. Das Flügelschlagen der unzähligen dunklen Wesen hallte durch die Nacht und erneut vielen Schüsse…Ray zielte erneut, aber in dem Gewirr und der Dunkelheit konnte sie nichts wirklich erkennen. Sie schoss einfach, aber der Schwarm kam wie eine schwarze Wolke immer näher. Rays Herz hämmerte wie wild, aber zum wegrennen war es zu spät. „Jeanne beeil dich!“ Mit einem Satz war sie bei ihr und half ihr mit Setsuna auf, die benommen blinzelte. Ray blickte zurück und konnte schon die spitzen Zähen und Klauen erkennen. Sie würden es nicht schaffen…Ray schloss die Augen und konnte sich die Szene vor ihrem inneren Augen sehen, als die Erde unter ihnen bebte und sie fielen. Wände erhoben sich aus der Erde und dann war es dunkel… Jeanne hörte ihren Atem und sah sich um. Es war stockfinster. Sie spürte Setsuna nicht mehr neben sich. „Ray…Setsuna…?“ flüsterte sie heiser und richtete sich langsam auf. Vorsicht tastete sie sich vorwärts und Angst erfüllte ihr Herz. Wo war sie? Was war passiert? „Ray…?“ fragte sie erneut leise und erspürte nun endlich rauen Fels vor sich. Eine Wand…Sie war nicht tot…Da war sie sich sicher…Plötzlich hörte Jeanne ein Klackern und wich wimmernd zurück. Es kam von weiter hinten…Eins der Monster? Jeanne drückte sich an die Wand und lief langsam an ihr entlang. Immer in die Dunkelheit spähend und bedacht darauf kein Geräusch zu machen. Ihr Herz hämmerte so laut in ihren Ohren, dass es möglich wäre, es würde jemand anderes hören. Sie betete innerlich, dass dort in der Finsternis nicht das lauert, was sie grad glaubte und hob langsam ihre Hand. Sie konnte sie nicht sehen selbst wenn sie sie vor ihr Gesicht hielt. Jeanne zitterte wie Espenlaub und konzentrierte vorsichtig etwas spirituelle Energie in ihrem Finger, der blau aufleuchtete. Jeanne blickte geradewegs in ein riesiges Maul voller spitzer Zähne und schrie auf. Das Licht erlosch und sie hörte ein dumpfes Geräusch, aber es passierte nichts weiter. Jeanne’s Atem ging schwer, während sie runter sank auf den Boden und sich in den rauen Asphalt krallte. Was ging hier vor sich? Wo war sie?! Auf einmal hörte sie Schritte, die sich ihr näherten. Jeanne kauerte sich vor Angst auf dem Boden zusammen und kniff die Augen zusammen. Würde sie etwa sterben?! Nein, bitte nicht… Setsuna….Ray… „Jeanne?“ fragte plötzlich eine ihr bekannte Stimme aus der Dunkelheit und sie sah auf. „Seiko?“ Ein Licht ging an und schien ihr mitten ins Gesicht. Mit einer Taschenlampe kam er ihr näher und beugte sich zu der völlig verängstigten Jeanne runter. „Alles okey? Bist du verletzt?“ fragte er und Jeanne sah ihn nur mit großen Augen an. Er seufzte und richtete sich auf. „Keine Sorge, hier bist du in Sicherheit.“ Er reichte ihr die Hand, um ihr beim aufstehen zu helfen. Jeanne nickte und stand auf, aber ihre zittrigen Hände verrieten sie. „Wo sind…wir hier?“ fragte sie dann leise und Seiko suchte anscheinend etwas mit der Taschenlampe. „Ich habe einen Erdwall um uns herum gebaut. Hier sind wir vorerst sicher…“ „Wo sind die anderen?“ hackte Jeanne besorgt nach und war innerlich doch etwas erleichtert. „Ich such sie grad. Sie müssen hier irgendwo…“ Plötzlich spürte Seiko die kühle Waffe an seiner Schläfe und drehte sich langsam, aber dennoch wissend um. „Also Ray haben wir schon mal“, meinte er belustigt, woraufhin sie das Scharfschützengewehr runter nahm und ins Licht trat. „Was sollte das? Du hättest uns fast umgebracht?!“ fauchte Ray ihn an und sah ihn ernst an. „Naja ich hatte keine Wahl oder willst du mir erzählen, dass ihr es geschafft hättet wegzurennen?“ Ray sah missmutig zur Seite und Seiko setzte seine Suche fort nach Setsuna. „Wie ist das Ding von vorhin eigentlich hier rein gelangt?“ fragte dann Jeanne und Seiko hielt inne. „ich habs nicht geschafft rechtzeitig die Wände hochzuziehen, dass es noch reinschaffte. Es war aber auch das einzige…“ meinte er nur und seine Hand verhaarte dann auf etwas. Die Mädchen sahen in die Richtung und hörten ein erschöpftes Keuchen, als Seiko auch schon hinraste. Setsuna sah auf als sie ein Licht wahrnahm und kniff die Augen zusammen, da es blendete. „Setsuna?!“ hörte sie jemanden rufen und konnte dann Seiko’s Gesicht identifizieren. Noch auf dem Boden sitzend sah sie zu Ray und Jeanne auf, die grade zu ihnen stießen. Dann fiel ihr auch wieder ein, was passiert ist und irritiert sah sie sich um. „Das ist doch ein Erdwall…“ murmelte sie und blickte dann zu Seiko. „Hast du das gemacht?“ Er nickte und erwartete jetzt einen Fausthieb oder ähnliches, als diese begeistert aufquietschte. „Wow, das musst du mir beibringen!“ Jeanne ließ den Kopf hängen und konnte es nicht glauben. „Du warst in Lebensgefahr! Hörst du?! Du wärst fast gestorben!“ meinet sie wütend und schüttelte Setsuna. Ray stieß sich mit der Hand gegen die Stirn und sah zu Seiko, der auch leicht verwundert wirkte. „Und was jetzt?“ meinte sie ruhig, woraufhin Jeanne innehielt. Seiko grinste leicht und erhob sich. „Nun wir gehen weiter!“ meinte er mit dem Gesichtsausdruck eines rosa Wattepuschels. Ray ballte die Faust und knallte ihm eine. „Das ist nicht lustig!“ Beleidigt saß Seiko in einer Ecke und rieb sich den schmerzenden Kopf. Setsuna stand nun auf und klopfte sich den Dreck von den Sachen. „Nun wir sollten erst mal unsere Sachen überprüfen. Habt ich noch all eure Waffen?“ Ray nickte und deutete auf das, was um ihre Schulter hand. Seiko hatte ebenfalls eins und Setsuna besaß immerhin noch eine kleine Pistole. Jeanne seufzte und schüttelte den Kopf. „Als ich zu dir gerannt bin, hab ich meine fallen gelassen…“ „Naja Seiko hast du einen Plan?“ fragte Setsuna dann, der sich nachdenklich das Kinn hielt. „Ich hab noch nicht drüber nachgedacht. Es war vorrangig euch erst mal zu retten…aber einfach so den Wall öffnen, wäre Selbstmord.“ „Vielleicht sollten wir bis zum Morgengrauen warten?“ meinte Jeanne, der man ansah, dass sie keineswegs nach draußen wollte. „Nein, das würde zu lange dauern. Diese Wesen könnten vielleicht noch durch den Wall kommen und dann säßen wir in der Falle. Außerdem wissen wir nicht, ob diese Wesen verschwinden wenn die Sonne aufgeht“, meldete sich nun auch Ray zu Wort und Stille kehrte wieder ein. Nach einer Weile wand sich dann Setsuna zu Seiko. „Wie wärs mit einem Tunnel?“ fragte sie und sah zu den anderen. „Wenn wir schon nicht direkt rauskommen, dann könnten wir doch einen Tunnel graben, wo wir etwas außerhalb dann rauskommen können?“ Ray nickte und sie musste zugeben, dass war bis jetzt eine der schlausten Dinge, die Setsuna von sich gegeben hatte, aber Erde war ja auch nicht umsonst ihr Element. Die Mädchen blickten wieder zu Seiko, der nachdenklich schien. „Was ist los?“ fragte Setsuna und musterte ihn. „Der Plan ist gut, aber solch eine Technik im Fach Erde ist sehr fortgeschritten und wir haben sie grad erst angefangen zu üben…“ „Du meinst du kannst das nicht?“ hackte Setsuna nach, aber er schüttelte den Kopf. „Mehr oder weniger…ich weiß nicht wie lange ich die Erdmassen halten kann…also bis der Tunnel zusammenfällt…“ Setsuna seufzte und lief zu ihm. Aufmunternd legte sie ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte leicht, woraufhin Seiko erstaunt aufsah. „Du schaffst das schon und wir haben irgendwie sowieso keine Wahl.“ Seiko wusste gar nicht, was er sagen sollte und nickte einfach nur. Setsuna wand sich ab und richtete sich wieder an Jeanne und Ray, die immer noch große Augen machten, wegen dem was sie da grad getan hatte. Vor ein paar Stunden war sie noch bereit ihn zu töten? Ray lief rot an, als sie sich dabei ertappte wie sie an Satori dachte bei der Szene. „Was ist los, Ray?“ fragt Jeanne dann und Ray schreckte auf. „Ich hab nicht…!“ Sie heilt inne und sah zu Setsuna und Seiko und zu Jeanne. „Äh…“ Sie hüstelte leicht und sträubte sich. „Wir sollten überlegen, wo wir den Tunnelausgang machen sollten.“ Jeanne sprang nun auf und schien eine Idee zu haben. „In die Metro! Von dort aus sind es dann nur noch wenige Meter bis zur Schule!“ meinte sie und Ray sah sie fragend an. „Wenige?“ Es waren mehr als 500m dahin und selbst wenn sie rennen würden, die Monster würden sie auf dieser Strecke noch einholen. „Was ist mit dem Museum“, fragte nun Seiko und erst jetzt fiel Ray ein, dass Gebäude ein, was an den Schulhof angrenzte. „Dies könnte klappen, doch auf dem freien Schulgelände könnten wir auch leicht entdeckt werden…“ „Ja, aber es ist noch lange nicht so weit und die Chancen auf der Straße oder auf dem Schulhof entdeckt zu werden stehen gleich. Außerdem muss ich bis zur Metro einen längeren Tunnel machen. Das Museum ist näher“, erklärte Seiko und die anderen stimmten zu. Ray sah ernst zu ihm und gab dann klein bei. „Ja, anders geht’s wohl nicht…“ Ray wand sich ab und setzte sich an die Wandgelehnt hin. „Du solltest dich aber vorerst ausruhen. Einen solchen Erdwall zu errichten, ist nicht gerade wenig an Energieverbrauch“, meinte sie und die grauen Augen von Ray wirkten wie immer kalt. Setsuna schätzte sie trotzdem…vor allem wegen ihres Mutes. Vorhin hatte sie alles versucht, um sie zu retten und ist nicht feige davongerannt auch wenn sie wusste, dass sie gegen diese Monster keine Chance hatte. Setsuna setzte sich zu Jeanne, die sich noch mal ihre Schulter ansah, während Seiko etwas außerhalb sich etwas zur Ruhe legte. Schlafen ist wohl das Beste, was er jetzt tun konnte, um sich zu erholen… Kyoko landete ein weiteres Mal hart im Schnee und schlug wütend mit der Faust auf den Schnee ein. „So ein Mist!“ Sie konnte es immer noch nicht! Wie hatte sie es nur vorhin geschafft? Sie ist einfach geflogen ohne drüber nachzudenken und nun versuchte sie es schon seit Stunden und schaffte es grad mal ein paar Meter zu gleiten. Bis zum Haus eines Daches waren es jedoch mehr als paar Meter und wenn sie da gegen die Hauswand dreschte, würde sie sofort enttarnt werden. Außerdem konnte sie mit den Flügeln nicht schnell rennen und was Tarnung betraf…schwarze Flügel? Sie seufzte und stand auf. Etwas müde kletterte sie wieder den Baum hoch und schwang sich einen Ast hoch. Es erforderte jetzt viel Kraft mit solchem Gewicht auf dem Rücken, aber sei redete sich immer ein, dass es nur das Gewicht ihrer Schultasche sei und dies doch gar nichts war. Sie konnte viel mehr tragen! Kyoko hockte auf dem Ast und sah runter. Was Höhenangst betraf, ist sie nicht sonderlich anfällig darauf und mittlerweile machte es ihr auch nichts. Sie hatte mittlerweile auch gelernt wie man richtig fällt. Kyoko streckte ihre Flügel und schlug paar Mal damit. Sie musste zugeben, dass sie schön waren, aber…für wie lange hatte sie nun diese? E ging die Sonne unter und der Himmel wurde in oranges Licht getaucht, was der Schnee reflektierte. Kyoko hatte dennoch keine Zeit sich auszuruhen und diesen Anblick zu genießen. Sie wusste nicht ob sie es schaffen würde zum Hotel zu fliegen, aber sie musste es einfach versuchen. Vielleicht würde sie ihr Instinkt retten? Wie sie auch Satori gerettet hatte…Kyoko beobachtete das Treiben im Dorf und blieb im Schatten eines Baumes verborgen. Die Dorfbewohner kehrten Heim, als ein Mann seinen Mantel auf dem Hundeschlitten ließ. Er war groß und weit…Vielleicht würde er auch ihre Flügel verdecken? Soweit war es auch gar nicht und sie könnte schnell hinrennen und ihn holen…Kyoko überlegte, während sich die Sonne immer tiefer neigte und der tag der Nacht wich. Sie entschloss sich schließlich ihn zu holen und kam aus ihrer Deckung raus. Mit raschen Schritten war sie beim Schlitten angekommen und nahm den Mantel an sich, woraufhin sie etwas hinter sich hörte. Ein Bellen kam aus der Richtung aus der sie gekommen war und jemand schien gleich aus dem Wald zu kommen. Sie konnte nun weder zurück noch konnte sie durchs ganze Dorf rennen. Sie spreizte ihre Flügel und hob ab. Verwundert darüber, dass es geklappt hatte, landete sie auf einem Hausdach und legte sich flach, damit sei auch niemand bemerkte. Paar Männer kamen lachend aus dem Wald geschritten mit ein paar Hunden an ihrer Seite. Sie liefen an ihr vorbei auf ein Haus zu und angespannt haarte Kyoko aus. Sie hoffte einfach nur, dass die Hunde sie jetzt nicht wittern… Letztendlich verschwanden die Männer im Haus, dass sie etwas erleichtert aufatmen konnte. Die letzten Sonnenstrahlen verschwanden…Sie spähte unruhig in die Umgebung und lauschte, doch da war niemand. Sie setzte sich auf und rutschte fast runter, denn das dach war vollkommen vereist. „Na ist ja noch besser…“ Kyoko schaffte es mit Mühe in die Hocke zu gehen und sah zum nächstgelegenen Dach. Auch wenn sie nur zu gern gesprungen wäre, dann wäre sie mitten im Schnee gelandet. Sie musste fliegen… Kapitel 6: 6.Kapitel -------------------- Kyoko sprang nun mit voller Kraft und schlug schwer mit den Flügeln. Für einen kurzen Moment drohte sie an Höhe zu verlieren und zu stützen, weswegen sie aufgeregt mit den Flügeln flatterte und irgendwie es zum anderen dach schaffte. Fast hätte sie freudig aufgeschrien, als ihr einfiel, dass sie ruhig sein musste. Sie sah zum Hotel und stellte fest, dass es doch weiter weg war als gedacht. Außerdem hatte es zwei Stöcke und somit musste sie höher fliegen oder gegen die Hauswand krachen. Kyoko räusperte sich und versuchte wieder eine passende Position zu finden…Sie atmete noch mal ruhig aus und sprang…Kurz schien als schwebte sie still in der Luft und käme gar nicht voran, woraufhin sie kräftig mit ihren großen Schwingen sich vorwärts brachte. Sie keuchte, aber gewann an Höhe. Eine starke Windböe brachte sie schließlich noch höher, doch sie war schon fast beim Haus angekommen. Erschrocken musste sie feststellen, dass sie nicht die richtige Höhe hatte und genau auf die Balkone zuflog. Wie will versuchte sie nach rechst auszuweichen, wobei sie an Höhe wieder verlor und sie dann noch der Wind nach vorne schubste, dass sie genau auf die Fassade zuraste…Mit voller Geschwindigkeit knallte sie gegen die Hauswand und krallte sich instinktiv in die Fassade, um nicht zu fallen. Neben ihr ging plötzlich das Licht an im Zimmer und sie hörte wie die Tür zum Balkon geöffnet wurde. Kyoko verhaarte und machte keinen Mucks. Sie wagte es kaum zu atmen und hang flach am Gerüst. Hoffentlich bemerkte er sie jetzt nicht in der Dunkelheit, obwohl der Knall grade war nicht zu überhören. Sie hörte männliche Stimmen und sah dann jemanden ans Balkongeländer kommen. Im schwachen Licht schimmerten die Haare deutlich rötlich und die Augen hatten ebenfalls einen rötlichen Schimmer. „Sato-ri?“ sprach Kyoko leise, der den Kopf langsam zu ihr drehte. Sie Augen weiteten sich, als er sie an der Hauswand klammernd sah. „Kyoko…“ kam es leise über seine Lippen, woraufhin er im nächsten Moment schreiend zurückwich. „Was tust du denn hier?!“ Kyoko ließ den Kopf hängen. Was für eine Begrüßung. „Ja, was tu ich wohl hier?!“ fragte sie spitz zurück und jetzt trat auch ein anderer junger Mann auf den Balkon. Sie erkante ihn natürlich sofort: „Senji!“ Dieser sah nun zu ihr und blinzelte. „Woa…Kyoko!“ kam es dann und auch er fiel rücklings um. Sie seufzte und machte sich daran zum Geländer zu kommen, als plötzlich die Fassade brach und sie keinen halt mehr hatte. Fast schien es als fiele sie, doch Satori kriegte noch rechtzeitig ihre Hand zu fassen. Sie atmete erleichtert aus und wurde langsam von den Beiden hochgezogen. Die Jungs sahen zu ihr und wussten gar nicht, was sie jetzt tun sollten. Sie konnten sie nicht wegschicken, aber noch länger hätte sie da draußen auch wahrscheinlich nicht überlebt. Sie liefen zurück ins Zimmer, wo sie sich vorerst aufs Bett nieder ließ. Erschrocken stellten sie nun fest, dass sie total bleich war und man sah ihr deutlich die Strapazen an. „Warum bist du nicht früher gekommen?“ fragte Satori nun ernst und wand sich ab. E konnte diesen Anblick wohl nicht aushalten. „Ihr habt mir in keiner Weise bescheid gegeben, dass ich kommen kann und ich konnte wohl auch schlecht einfach so durch das Dorf spazieren!“ erwiderte Kyoko etwas spitz zurück. „Warum hangst du an der Fassade dann?“ hackte Satori nach und sah aus dem Fenster. Er stellte fest, dass es keine Spuren draußen im Schnee gab. „Ich bin geflogen und habs nicht ganz geschafft“, murmelte sie nur und sah zur Seite. Senji reichte ihr eine Decke und setzte sich selbst in den Sessel gegenüber vom Bett. „es war reichlich anstrengend es zu lernen, also beschwer dich nicht. Ich hätte ja natürlich auch draußen bleiben können, um zu erfrieren.“ Kyoko legte die Decke um sich und allmählich spürte sie die Wärme in ihren Köper zurückkehren. Satori gab keine Antwort und eine Zeit lang herrschte Stille. „Senji, was sollen wir jetzt mit ihr machen?“ fragte Satori und drehte sich zu Kyoko. Diese sah erstaunt von einem zum anderen und stand energisch auf. „Ihr habt echt Nerven! Ich bin froh, dass ich hier heil rübergekommen bin und ihr…ah!“ Sie schritt zu Satori und öffnete die Balkontür. „Ich kann auch wieder gehen“, meinte sie wütend und wollte die Tür grad öffnen, als Satori’s sie fest am Arm packte und sie davon abhielt. „Lass mich los!“ zischte sie ihn an und automatisch faltete sie ihre Flügel aus. Satori sah sie durchdringend an und war etwas ratlos, was er mit ihr tun sollte. Es war nicht so, dass er nicht froh wäre, dass sie hier ist und das es ihr gut geht…aber wenn man sie jetzt erwischte, dann hätten sie ein Problem. Plötzlich klopfte es an der Tür und die 3 sahen geschockt zur Tür. „Verdammt…“ entfuhr es Satori und hastig sah er zu Kyoko und dann zur Tür, wobei sein Blick am Schrank hängen blieb. „Da rein“, zischte er Senji zu dun sie zehrten die verwirrte Kyoko zum Schrank und sperrten sie dort drinnen ein. Erneut klopfte es und Satori eilte zur Tür. Er atmete tief durch, bevor er sie öffnete und erblickte das junge Mädchen von vorhin. „Äh…yes, Miss?“ fragte er und sah zu Senji, der auch zu ihm stieß. „I want to say you that we didn’t find your mates and we will search tomorrow them.” Satori nickte stumm und versuchte nicht so angespannt zu wirken. Mit einem Mal trat Anna ins Zimmer ein und die Jungs wären fast tot umgefallen. „You’ve a pretty room. I hope you feel better here than for few hours”, sagte sie und man merkte, dass ihr Englisch nicht so lag, aber Senji verstand. “Yes, its much better.” Satori sah nervös zum Schrank, woraufhin Anna ihn zu sich zog. „You aren’t german or?“ Er schüttelte heftig den Kopf und versuchte wieder etwas Abstand zu gewinnen. Ihm war schon bewusst, dass Kyoko das mitbekam. „Äh…äh…can i get a cup tea here somewhere?“ versuchte nun Senji abzulenken. “Of course! Go to the Reception. There you can get all you want”, antwortete sie fröhlich und eigentlich hatte Senji gehofft, dass sie ihnen welchen holen würde. Mit einem Mal schubste sie ihn aus dem Zimmer dun schloss die Tür. Senji rannte panisch im Flur rum und dachte sie wären aufgeflogen, woraufhin er ein lautes Krachen hörte. Er öffnete schnell die Tür zum Zimmer, wobei sein Blick an der wütenden Kyoko hängen blieb. Die bedrohlich ihre Flügel gespreizt hatte und Satori mit Feueraugen ansah. Satori auf dem Bett. Anna über ihm. Senji ließ sich die Szene durch den Kopf gehen, woraufhin Anna auch schon lauthals anfing zu kreischen. Rasch hielt Senji ihren Racheengel fest, die drauf und dran war Satori das Licht auszuknipsen. Dieser sah geschockt von einem Mädchen zum anderen und ihm standen die Haare zu Berge vor Schreck. „Was geht hier vor sich?!“ kam es im nächsten Augenblick von der Tür und die 2 Männer von vorhin standen im Türrahmen. Anna zeigte auf Kyoko, die spitz zurückfauchte und von Senji nur mit Mühe zurückgehalten werden konnte. Die Männer fielen aus allen Wolken, als sie zu dem wütenden Etwas schauten und einer zog seine Waffe. „Nicht!“ schrie Satori und sprang vor Kyoko. „Das ist unsere Freundin, die wir suchten!“ Die Männer glotzten ihn nur dumm an, da sie kein Wort verstanden. Kyoko holte nun aus und verpasste Satori, der in ihrer Reichweite nun war einen Tritt, dass er quer durch den Raum zu den Männern flog. KO lagen alle 3 auf dem Flur und Anna sah sie nur mit großen Augen an. „Was bist du?“ fragte sie vorsichtig und Kyoko fixierte sie scharf, dass diese zusammenzuckte. „Kyoko Karasuma und ich will hier wissen, was hier los ist!“ Jemand klatschte in die Hände und trat nun ins Zimmer. „Fein gemacht, Kyoko. So konnten wir euch jedenfalls finden…“ Ungläubig sah sie den neuen Besucher an und auch die Jungs waren baff. „Herr..Ishida!“ Kimiko tauchte plötzlich lächelnd mit einem Keks hinter ihm auf und winkte ihnen schüchtern. „Schön euch wiederzusehen.“ Gemütlich flackerte das Feuer im Kamin und ab und zu war ein Knistern zu hören. Kyoko saß auf dem großen Sofa bei der Rezeption, links und rechts Satori und Senji. Angespannt warteten sie darauf, dass Herr Ishida anfing zu reden. Anna rutschte unbehaglich auf dem Sofa hin und her, während Kimiko genüsslich Kekse futterte. „Jetzt sagen sie schon!“ meinte Kyoko dann aufbrausend und plusterte sich auf. Sie hatte keine Lust mehr zu warten! Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass die beiden Jungs an ihrer Seite verschwunden waren. „Hä?“ Sie sah fragend um sich, als die beiden hinter dem Sofa hervorlugten zu Kyoko. Diese drehet sich sofort um: „Was tut ihr da zum Teufel noch mal?!“ Die beiden sprangen vor Schreck auf und erstarrten in ihrer Bewegung. „Nichts!“ meinten sie gleichzeitig und atmeten erleichtert aus, als Kyoko sich wieder ab wand. Herr Ishida kicherte etwas und faltete die Hände in seinem Schoss. „Nun…Ich und Kimiko waren nicht weit von hier in einem Dorf gelandet, aber als du dich aufgeregt hattest, spürte man deine spirituelle Energie, weswegen wir so schnell es ging hierher gekommen sind.“ Kyoko sah ihn immer noch an und wartete. „Was ist Kyoko-san?“ fragte dann Herr Ishida völlig ahnungslos, dass sie wieder Feuer fing. Die Jungs hielten sie schnell fest, damit sie Herr Ishida nicht in Stücke riss. „Ruhig Blut, Kyoko-san. Du willst sicherlich wissen wie dies passiert ist? Warum wir hier gelandet sind…“ Er hüstelte leicht und fuhr fort: „Nun wir haben ein Loch zwischen den Dimensionen geöffnet. Wir hätten theoretisch auch in der Zukunft landen können oder in einem Traum eines Menschen. Sogar in einem anderen Spirit. Alles in einem hatten wir ziemliches Glück.“ Die drei sahen ihn mit großen Augen an und dann zu Anna, die ja gar nichts verstanden hatte. Kyoko erinnerte sich an vorhin und blickte zur Seite. Er hatte sie nicht vermisst. Wahrscheinlich wärs besser gewesen, wenn sie nicht zurückgekehrt wäre… Es vergingen ein paar Stunden bis es auch Anna begriff und alles geklärt wurde wie sie nach Hause kommen würden. Kimiko war schon auf dem Sofa eingeschlafen, als mitten in der Nacht schließlich ein Hubschrauber landete, der sie vorerst nach Moskau bringen sollte von wo sie dann mit einem Flugzeug nach Deutschland zurückkommen sollten. Sachte schüttelte Kyoko ihre Kameradin an der Schulter, die müde blinzelte. „Kyoko-san…?“ „Ja, komm steh auf. Wir gehen jetzt nach Hause“, flüsterte sie und half Kimiko auf. Ihr selbst machte es nichts aus solange wach zu sein, da sie es gewohnt war mal die eine oder andere Nacht durchzumachen. Sie traten nach draußen in die Nacht und liefen zu dem Hubschrauber, der den Schnee ringsherum aufwirbelte und ihre Sicht behinderte. Als sie sich schließlich alle im Hubschrauber eingefunden hatten wie auch Anna, hoben sie ab. Kyoko konnte schwören, dass sie noch nie mit einem Hubschrauber geflogen ist, aber das Gefühl kam ihr irgendwie vertraut vor…Komisch…Ihre Gedanken schweiften ab…Ray und die anderen machten sich bestimmt Sorgen…Ob sie schon wissen, das sie bald zurückkommt? Was war mit ihren Eltern? Sicherlich haben sie alle erdenklichen Maßnahmen ergriffen, um sie zu finden…Kyoko spürte plötzlich wie sich Kimiko an ihre Schulter lehnte und sah zu ihr. Sie schlummerte friedlich und schien einfach nur froh zu sein, dass sie bald wieder zu Hause sind. Kyoko war es dennoch ein Rätsel warum Kimiko eine Kämpferin sein wollte…Sie war nicht dazu im Stande jemanden zu töten, aber war sie das? Kyoko sah nach draußen auf die verschneiten Wälder und Berge…Dies war ihre Heimat, vor 11 Jahren…Sehnsucht ergriff ihr Herz und ihr Blick wanderte zu den Sternen. Neumond…doch der klare Himmel zeigte seine volle Pracht…Die Abermillionen Sterne funkelten um die Wette wie sie es in Deutschland noch nie gesehen hatte…Ein Teil von ihr gehörte hierher auch wenn sie in Deutschland lebt…Sie war hier geboren…Eine schwarze Feder gleitet tänzerisch in die Nacht…frei und unentschlossen… Welchen Weg wird sie wählen? Sie kamen nach Stunden in Moskau an und wurden von einem ganzen Komitee erwartet. Sie hatten die ganze Zeit über kein Wort miteinander gesprochen und als sie nach draußen trat, kam ihr der altbekannte eisige Wind der Großstadt entgegen. Er war anders als dort draußen in den Wäldern, der so rau und kalt war und doch sanft mit ihren Haaren gespielt hatte. Dort… war sie zu Hause…Frei in jeder Entscheidung…Bereit zu überleben, hatte sie ihren Willen zum ersten Mal gespürt…Da hatte sie tatsächlich gelebt…Entschlossen sprang Kyoko aus dem Hubschrauber und ihr Blick war fest nach vorne gerichtet…Irgendwann… Ihre Augen schweiften über das Hochhauspanorama. Sie waren auf einem Wolkenkratzer gelandet und hatten einen perfekten Ausblick. Kyoko kannte Moskau schon…Sie war schon paar Mal hier gewesen. „Kyoko-san!?“ kam es von hinten, dass sie aus den Gedanken gerissen wurde. Sie wand sich von dem Bild ab und lief zu den Anderen. Mehrere Bodyguards folgten ihnen auch wenn sie Abstand von ihr nahmen, als sie die schwarzen Flügel unter ihrem weiten Mantel bemerkten. Sie wurden zunächst in ihre Apartments geleitet, wobei sie mit Kimiko sich ein Zimmer teilte. Sie bekamen eine Karte, die von einem digitalen Sicherheitsschloss gelesen wurde. Noch dazu musste sie ihre Hand drauf legen, damit sie eingescannt werden konnte. Dann erst öffnete sich die Tür und ihre Augen weiteten sich. Das Wohnzimmer war vielleicht so groß wie eine ganze 3 Zimmer Wohnung, wenn nicht größer! Die Beiden standen erst mal ratlos da und traten vorsichtig ein, woraufhin sich automatisch die Tür schloss. Sie zuckten zusammen und zogen ihre Schuhe aus. Der Teppich war angenehm an den Füßen…Neugierig sahen sich die Mädchen um und durchquerten langsam das Zimmer. Rechts stand eine Couch, während links ein Tisch stand, der nicht grade sehr billig aussah. Kimiko schnippte mit dem Finger, als plötzlich überall Licht anging und sie panisch sich in die nächste Ecke verzogen. Vor der Couch war ein Fernseher aus der Wand gefahren genauso kam daneben eine kleine Bar heraus, die all möglichen Drinks anbot. „Was tust du denn auch?!“ meinet Kyoko und seufzte. „Naja ich hab das mal in einem Film gesehen“, antwortete Kimiko grinsend und sie schauten sich weiterhin skeptisch um. Kimiko lief direkt freudig durch den ganzen Raum zum riesigen Fenster, wo man die Stadt aus überblicken konnte. Kyoko holte sich währenddessen eine Cola an der Bar, die für sie ebenfalls neu war. Fragend sah sie das Ding an und blickte sich nach einem Becher um oder wenigstens nach einer Colaflasche. Lediglich teure Weine und Sekte waren zu finden und eine kleine Sprechanlage an der Seite. Kyoko tippte vorsichtig mit dem Finger dran, aber es passierte nichts. „Manno…ich will ein RedBull…oder wenigstens eine Cola…“ murmelte sie, als sie ein Piepen hörte. Im nächsten Moment kam aus einem kleinen Regal an der Wand ein Tablett raus gefahren mit zwei Gläsern. „Man kann auch umständlich machen…“ Sie nahm das Glas Cola und stellte fest, dass das andere mit Redbull war. Das Tablett verschwand lautlos wieder im Regal. Dann hörte sie ein schrilles quietschen, dass sie fast die beiden Gläser fallen gelassen hätte. Schnell stellte sie diese auf dem Tisch ab und raste zu einer der geöffneten Türen. „Was ist los Kimiko-san?!“ Verdutzt blieb sie in der Tür stehen, als sie ihre Mitbewohnerin sah. „Ist das nicht toll!?“ kreischte Kimiko mit glitzernden Augen und erst jetzt erkannte Kyoko auch, dass der Raum…das Bad ist. Eine riesige schwarze Badewanne mit Whirlpoolfunktionen. Massagebank…Verschiedene Aromaöle und Blütenblätter…Das nannte sich also Luxus… „Und guck mal, das echt alles automatisch. Du musst nur mit der Hand drangehen und das Wasser geht dann einfach an! Wenn du eine Massage willst, musst du es bloß sagen oder einfach in die Hände klatschen, um Wasser in den Pool einzulassen! Ist das nicht krass?!“ Kyoko nickte nur…Nachdem sie schließlich alle Funktionen entdeckt hatten, verließen sie das Bad nach 2h. Ihr Blick wanderte zu den Beiden anderen Türen und so schnell es ging rannten sie rüber. Kimiko nahm die eine Tür, sie die Andere. Kyoko riss erwartungsvoll die Tür auf und trat ein…Rechts zog sich das Stadtbild Moskau’s wenn man hinausblickte. Links eine edle Kommode mit einem riesengroßen Spiegel…edle Parfüms und Schmuck…In der Mitte stand ein großes Bett, was mit weißen Vorhängen behangen war. Erst auf dem zweiten Blick fiel ihr das rote Kleid darauf auf. Sie durchquerte langsam den Raum bis sie beim Bett ankam…Vorsichtig strich sie die Vorhänge bei Seite, als sie plötzlich ein Klacken hörte…Sie fuhr herum und entdeckte einen jungen Mann ordentlich gekleidet in einem Anzug. „Sorry, i don’t want to…“ begann er, aber Kyoko winkte ab und erwartete eine Erklärung, warum er hier war. Es dauerte eine Weile bis er antwortete, da sein Blick an ihren Flügeln hing. Kyoko hatte sich mittlerweile an diese völlig gewöhnt und bemerkte sie selbst nicht mehr so wirklich…Schließlich teilte ihr der Butler mit, dass sie in 2h unten erwartet werden und so lange noch Zeit hatten sich frisch zu machen. Er verbeugte sich und war dann auch schon aus der Tür, bevor Kyoko etwas sagen konnte. Sie seufzte und sah zum Kleid…Eigentlich war dies alles nicht so wirklich ihr Stil. Es war zwar schön, aber viel zu…Sie wusste nicht wie sie es sagen sollte…Sie fühlte sich einfach fehl am Platz. Das Zimmer war nobel…für Adlige…eingerichtet wie in einem Schloss…für eine Prinzessin…Kyoko sah kurz raus auf die Stadt und stand auf. Ein Blick in den Spiegel genügte, dass sie sich in Richtung Bad bewegte. Die letzten Tage waren nicht ohne…Sie war dreckig…hatte lange mehr kein Bad gehabt…hatte abgenommen und sah einfach nur erbärmlich aus…Sie fühlte sich zwar noch okay, aber sie sollte sich etwas erholen. Sie öffnete die Tür und ihr Blick blieb an der anderen Tür hängen. Kimiko war zu still…Leise öffnete sie die hölzerne Tür und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Rosa! Kyoko schüttelte den Kopf und betrat das Zimmer. „Kimiko?“ „Mhh?“ kam es dann von rechts und eine strahlende kleine Prinzessin stand vor ihr. Mit 3 Parfümfläschen in der Hand und 4 verschiedenen Lidschatten drauf + knallrosanen Lippenstift. Ihr fehlten wahrlich die Worte. „Kyoko-san? Ist irgendwas?“ „Nein..Nein…Hast du was…dagegen, wenn ich schon mal das Bad benutze?“ fragte Kyoko zögerlich und war immer noch sprachlos. Ihr Zimmer war fast genauso wie ihrs nur das alles rosa war mit all möglichen Schleifchen und Rüschen, wo man nur welche machen konnte. Gut, dass sie das Zimmer nicht erwischt hatte…Sie wäre glaub wieder schreiend rausgerannt…Nicht, dass sie etwas gegen rosa hatte…aber das war zu viel! „Geh ruhig vor! Kannst dir auch Zeit lassen, ja?“ antwortete Kimiko und sie war schneller raus, als sie sehen konnte. Kopfschüttelnd schritt sie zum Bad und entdeckte sogleich zwei Handtücher und ein Nachthemd…was sie für ein Kleid gehalten hatte *hust*.- Kyoko ließ sich ins Wasser gleiten und atmete den Duft von Rosen, die sanft auf dem Wasser trieben. „Endlich Ruhe…“ murmelte sie und ließ sich tiefer ins Wasser sinken bis sei ganz darin verschwand…Komisch, das ihre Eltern noch nicht angerufen hatten…Nach einer Weile stieg sie aus der Badewanne und angelte sich das Handtuch, was sie sich umband. Im Spiegel bemerkte sie, das sie ganz rot im Gesicht war…wahrscheinlich war sie zu lange im heißen Wasser…Sie atmete schwer aus und setzte sich auf den Rand der Badewanne…Ihr war etwas schwindelig…“Na noch besser geht’s ja nicht…“ Als es wieder ging, steckte sie sich die dunkelbraunen Haare hoch und nahm ihr Nachthemd, was sie etwas skeptisch musterte. So verwöhnt musste sie auch nicht werden…Sie sprang in ihre Pantoffel und machte sich auf ins Zimmer. „Kimiko! Ich bin fertig!“ rief sie, als sie mitten im Wohnzimmer inne hielt. Ihre Augen wanderten zur Haupttür…Sie hatte ihn am Anfang gar nicht erkant…“Satori!“ entwich es ihr und sie schreckte zurück. In einem dunkelgrauen Anzug stand er lässig vor ihr, während die Tür sich hinter ihm schloss. Er hatte zudem ein schwarzes Hemd darunter und locker eine rote Krawatte gebunden…Sein schwarzrotes Haar dagegen war wie immer etwas struppig und hing ihm in Strähnen im Gesicht. Kyoko lief rot an sie ihr bewusst wurde, dass sie eigentlich nur im Handtuch vor ihm stand. „Tag, Kyoko-chan…“ sagte er ruhig und fing dann an zu grinsen. „Seit wann mutierst du zur Tomate?“ Kyoko sah zur Seite und schritt eigensinnig weiter zu ihrem Zimmer. „War zu lange im Bad“, meinte sie nur kurz und schlug hinter sich die Tür zu, als Kimiko zur gleichen Zeit aus ihrem Zimmer kam. „Wow, was ist denn…“ Sie sah zu ihrem Besucher und wurde leicht verlegen. „Hallo, Satori-san…“ „Hey, Kimiko...“ kam es dann von der Tür. Fragend wandten sich Beide zur bekannten Stimme. In eleganten weiß trat Senji ein…Perfekt zu seinen Augen ein hellblaues Hemd und kleines blaues Tuch in seiner Brusttasche. Entegegensatz zu Satori hatte er die Krawatte ordentlich gebunden und im nächsten Moment war Kimiko ins bad gerannt. Die Jungs sahen ihr hinterher und ein Grinsen konnte sich Satori nicht verkneifen. „Komm nicht auf dumme Gedanken, Satori-san“, meinte Senji nur und zog ihn mit sich wieder aus dem Zimmer. „Hey! Ich will aber…!“ „Ander mal…“ Kyoko horchte an der Tür bis sie sich sicher war, dass die beiden Jungs verschwunden waren. Erleichtert atmete sie aus und das Bild von Satori kam ihr wieder an den Kopf. Der Anzug stand ihm wirklich gut…Sie schüttelte den Kopf bei dem Gedanken und schritt durchs Zimmer zum Bett. Mit einem Mal fuhr sie herum zum Fenster, als sie eine schwarze Silhouette wahrnahm. Prüfend schweifte ihr Blick vom Fenster durchs Zimmer, aber da war nichts…Hatte sie sich das vielleicht nur eingebildet oder waren das nur ihre Flügel? Sie sah zu den schwarzen Schwingen, deren Federn noch etwas feucht waren. Kyoko musterte sie kurz und setzte sich dann aufs Bett, wo sie fast darin versank. Sie war wohl erschöpft…kein Wunder, dass sie schon anfing Dinge zu sehen, die gar nicht da waren. Sie seufzte und ließ sich zurück ins Bett fallen, wobei ihre Haare sich lösten und ihr frei um die Schultern fielen. Ohne, dass sie es wollte, waren ihr dann auch schon die Augen zugefallen… Der schwarzen Haare des Jungen Mannes wehten leicht im Wind, während der kleine Engel einschlief. „Sie hat eine rasche Auffassungsgabe…“ sagte jemand hinter ihm, wobei er nur kaum merkbar nickte. Ruhig blieb sein Blick an dem zarten Mädchen hängen, dessen schwarzen Flügel einen starken Kontrast zum weißen Bett bildeten. Fast wie ein Gemälde... „Wir haben sie gefunden“, meinte er tonlos, wobei seine Gesichtszüge keineswegs veränderten. „Es hat lange gedauert…“ Der junge Mann wand sich ab und schritt an seinem Komplizen vorbei ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Das Stadtbild, was sich vor ihm erstreckte war ihm egal. Seine Gedanken befassten sich nur noch mit einer Sache…Im nächsten Augenblick verschwand er spurlos…Er hatte gefunden wonach er suchte… Ein Klopfen ließ Kyoko schließlich aufschrecken und ihr wurde bewusst, dass sie eingeschlafen war. Schnell sprang sie auf und suchte ihre Sachen zusammen. „Herein!“ rief sie nebenbei und angelte sich eine Socke. „Kyoko-san?“ fragte dann eine leise ich bekannte Stimme und Kimiko trat ein. „Tut mir Leid, ich bin eingeschlafen…ich komm sofort!“ entgegnete Kyoko und bürstete sich hastig ihre Haare. „Warum beeilst du dich denn so?“ wollte Kimiko nun wissen und sah sie fragend an. Sie blieb irritiert stehen: „Wie lange haben wir denn noch Zeit?“ „Etwas mehr als ne Stunde noch“, antwortete die Andere und sah sich in Kyoko’s Zimmer um, da sie ja noch gar nicht hier drin war. „Du hast auch ein schönes Zimmer“, meinte sie und lief zu der erledigten Kyoko. „Sag mal…könntest du mir bei der Frisur und dem Make-up helfen?“ fragte sie sie verlegen und schaute zu Boden. Kyoko fasste sich sogleich und lächelte. „Aber klar doch! Hol deine Sachen. Wir können uns ja gemeinsam fertig machen.“ Kimiko strahlte und raste sofort in ihr Zimmer, um die Sachen zu holen. Kyoko sah ihr hinterher und wirkte etwas bedrückt. Das Bild ihrer Schwester kam ihr in den Sinn und sie fragte sich, wie es ihr wohl ging. Anna war zwar 9 Jahre älter als sie, aber sie vermisste die ständigen Streitereien… Es war jetzt 2 Jahre her seit sie ausgezogen ist…Kimiko kam wieder ins Zimmer gerannt mit ihrem Kleid und allen Accessoires, die sie nur auftreiben konnte. Kyoko kam sich so jetzt so vor wie eine große Schwester mit dem kleinen Unterschied, dass sie von Make-up und Frisuren genauso wenig wusste wie Kimiko. Trotzdem versuchte sie einfach das Beste draus zu machen: improvisieren! Zu aller erst nahm sich Kyoko das Kleid vor und forderte auf Kimiko es anzuziehen. Es war ein schönes weißes Kleid, das etwas über die Knie ging und einen relativ gewagten Ausschnitt hatte. Leichte Rosen rankten sich an der Seite als aufwendige Stickerei…Wer wohl diese Kleider ausgesucht hatte und was sie wohl gekostet haben? Kyoko mag es sich gar nicht vorstellen, denn diese Kleider waren wirklich wunderschön… Noch dazu passten sie wie angegossen… „Kyoko-san willst du deins nicht auch anprobieren?“ unterbrach sie dann Kimiko in ihren Gedanken. „Ah nein…später. Erst mal müssen wir dich fertig machen.“ Kimiko lächelte etwas und holte dann die hellfunkelnde Kette raus, die wie sie sagte, in der Kommode gefunden hatte. Ebenfalls hatte sie weiße Sandalen gefunden…Kyoko konnte es nicht glauben und schüttelte nur den Kopf. All dieses teure Zeug… Kyoko machte sich schließlich ans Make-up und suchte einen silbrig glänzenden Lidschatten heraus. Wimpertusche…und einen dezenten schimmernden Lipgloss, der jedoch durchsichtig war. Ihre Haare bearbeitete sie mit dem Lockenstab und nach einer halben Stunde hatten sie es geschafft. Kimiko staunte als sie vor den Spiegel trat und konnte sich gar nicht statt sehen. Auch Kyoko war zufrieden mit sich und fand, dass sie zu einer richtigen Dame geworden ist. Sie sah auf die Uhr und stellte fest, dass sie jetzt nur noch kaum eine halbe Stunde für sich Zeit hatte. Mit raschen Schritten war sie beim Kleid angekommen und betrachtete es etwas skeptisch, bevor sie es anzog. Es war knielang und hatte unten geschwungene Rüschen, die ihre Beine länger wirken ließen. Noch dazu passte es sich ihr perfekt an und der Stoff schien hauchzart, dass sie wieder das Gefühl hatte nackt dar zustehen. Der Ausschnitt war wenigstens nicht so tief, doch dafür war ihr ganzer Rücken frei… Kyoko war es reichlich unangenehm, da sie selten solche Kleider trug. Schließlich fand sie auch ihren Schmuck in der Kommode und zwar ein Armband und Ohrringe. Die schwarzen Sandalen mit dem hohen Absatz machten ihr zu schaffen, doch sie hatte keine Zeit mehr zu üben. Wie der Wind kämmte sie sich die Haare und machte sich kleine Kringel mit dem Lockenstab. Schließlich steckte sie diese dann doch hoch und machte sich ans Make-up. Die Wimpertusche ließ ihre ohnehin langen Wimpern noch länger und voller wirken und war ungewohnt für sie. Sie überlegte kurz, ob sie den Kajal noch benutzen sollte und entschied sich dafür. Danach sah sei wieder in den Spiegel und fing an zu schreien. Kimiko kam zu ihr und machte große Augen. „Kyoko-san! Das ist ja echt Wahnsinn! Du hast ja richtige Raubtieraugen!“ „Das ist nicht lustig!“ entgegnete sie und suchte etwas, womit sie es wieder abwischen konnte. „Ich find das aber schön!“ meinte Kimiko, aber Kyoko rannte immer noch wie wild hin und her auf der Suche nach Abschminktüchern. „Wir haben keien Zeit mehr Kyoko-san!! „ich geh da aber nicht so hin!“ „Aber…!“ „Nichts aber! Ich seh aus, als würde ich gleich jemanden umbringen wollen!“ „Hä?!“ Plötzlich öffnete sich die Tür und Satori kam mit bestimmten Schritten rein. „Mein Gott, was tut ihr denn hier solange!?“ Kyoko und Kimiko verhaarten beide in ihren Bewegungen und auch Satori blieb mit einem Mal stehen. „Kyoko?“ fragte er vorsichtig und sein Mund klappte auf. Das war tatsächlich sie! Seine Augen wanderten ihre schlanke Gestalt ab, wobei er immer mehr einer Tomate ähnelte. Er blinzelte und zeigte auf sie. „Eine Doppelgängerin von Kyoko!“ schrie er dann und Kyoko’s Katzenblick fixierte ihn. Binnen Sekunen war er dann auch schon aus dem Zimmer geflogen und blieb KO vor Senji’s Füßen liegen. „Siehst du…Du hättest nicht reingehen sollen“, meinte dieser gelassen und sah zur Tür, die mit einem Knall zufiel. „Aber…da ist eine…Doppelgängerin von Kyoko drin…“ entgegnete Satori @-@... „Wohl kaum…keiner kann so zuschlagen wie sie“, argumentierte Senji ruhig, als Kimiko aus dem Zimmer kam. „Tut mir Leid für das Satori-san. Du bist nur grad…etwas ungelegen…gekommen.“, entschuldigte sie sich und schaute zu Senji, der verdammt gut aussah. „Guten Abend, Senji-san.“ Plötzlich zeigte dieser auf Kimiko und machte ein dummes Gesicht. „Kimiko?“ Sie nickte und lächelte schüchtern. „Ja?“ Senji hatte sie überhaupt nur an ihrer Stimme erkannt, fasste sich aber sogleich. „Du bist wunderhübsch“, meinte er und nahm ihre Hand, um sie zu küssen. Kimiko wurde rot und hielt sich eine Hand an die Wange. „Darf ich bitten, schöne Dame?“ Er bot ihr den Arm an, wo sie sich einhacken konnte, doch Kimiko war wie erstarrt. Er lächelte leicht und zog sie einfach sanft mit sich. „Wir warten dann unten. Hol jetzt Kyoko-san!“ meinte er und verschwand mit Kimiko aus dem Zimmer. Satori rieb sich die rote Wange und ärgerte sich etwas über diese schlagartige Art von Kyoko. Es gab keinen Zweifel, dass sie es war, aber so hatte er sie in seinem Leben noch nicht gesehen...nicht mal in seinen Träumen. Ah was dachte er denn da…als ob er von ihr je träumte! Er rappelte sich wieder auf und klopfte an die Tür. Schließlich wollte er keinen weiteren Schlag riskieren… „Kyoko-chan…wir kommen zu spät…“ meinte er, aber es kam keine Antwort. Er wartete eine Weile bis die Tür auf einmal sich öffnete und er in die vertrauten braunen Augen blickte…doch wirkten sie traurig… „Alles…in Ordnung?“ Kyoko sah zur Seite und öffnete dann ganz die Tür. „Wir können gehen…“ meinte sie und wollte an ihm vorbei, aber er versperrte ihr den Weg. Sie wich seinem Blick aus und wartete bis er zur Seite ging. Ungewöhnlich…sonst hätte sie ihn einfach zur Seite geschleudert. Er wusste nicht, warum er das tat, was er grade tat…Es schien als bewege jemand anderes seinen Körper. Seine Hände schlossen sich um die schlanke Statur des Mädchens vor ihm, die erschrocken zusammenzuckte. Er drückte sie fest an sich und nahm das Parfüm wahr…ein Hauch einer Rose…so zart…verletzlich… „Lass mich los“, meinte dann Kyoko leise und blickte immer noch nicht auf, doch er tat das, was sie verlangte…Sobald sie frei war, hastete sie an ihm vorbei aus dem Zimmer und Satori schaute ihr sehnsüchtig hinterher …leider…war sie ein Rätsel für ihn…egal wie sehr er sie hasste oder…liebte… Kimiko und Senji traten in die große Halle und staunten. All mögliche Leute waren hier…Nobel gekleidet und ihr Blick richtete sich kurz auf sie, bevor sie sich wieder ihren Gesprächen widmeten. Der Boden war aus schwarzem Marmor, während riesige Kronleuchter aus Kristall über ihnen hangen. Kaum paar Minuten vergingen, als auch schon Kyoko zu ihnen trat wie auch Satori. Sie schritten durch die Halle und wussten gar nicht, was sie hier sollten oder wohin sie sollten… Die Gäste schauten Kyoko zum teil erschrocken und erstaunt hinterher, als sie ihre Flügel sahen. Manche vermuteten, das sie angeklebt seien andere wiederum empfanden einfach nur tiefe Furcht. Schließlich erkannte Kyoko den jungen Mann, der vorhin in ihrem Zimmer war und trat zu ihm. Mit einer Hand hinterm Rücken verbeugte er sich und fragte, was er für sie tun sollte. Ihre Freunde verstanden natürlich gar nichts, da er nur auf Russisch sprach. Kyoko verstand jedoch und erklärte ihre Situation, woraufhin der Butler auch schon loslief. Sie deutete den anderen ihm zu folgen und so gelangen sie in einen anderen Raum mit unzähligen Büchern. Eine Bibliothek? Der Butler verließ sie daraufhin und deutete auf einen Mann, der am Fenster stand und auf die Stadt hinabblickte. Kyoko war sich nicht sicher und musterte den Mann eingehender, da er mit dem rücken zu ihnen gewand stand. „Hey, Kyoko-san…wer ist das?“ fragte nun Kimiko. „Ähm…Kimiko lass bitte das –san weg…In Russland ist das nicht so üblich“, antwortete Kyoko ihr und deutete den anderen erst mal hier zu bleiben. Sie lief zu dem Mann und versuchte ihre Unsicherheit zu vertuschen, in dem sie ruhig ans Fenster zu ihm trat. „Schöner Ausblick, nicht?“ Der Mann sah nun auf, wer sich zu ihm gesellte und ein bestimmter Blick durchbohrte sie. Kyoko musste jedoch feststellen, dass dieser junge Herr nicht derjenige ist für den sie ihn gehalten hat. „Ja, obwohl es gibt schöneres…Wie ich sehe, haben sie das Kleid an. Ich hoffe doch es gefällt ihnen?“ antwortete er schließlich auf ihre Frage und Kyoko erkannte nun mit wem sie sprach. Roman Kitanow, Außenminister und der Firmenchef des größten Ölkonzerns in Russland. Noch dazu adlig, wobei er grad mal 18 Jahre alt ist. „Ja…Sie haben dies ausgesucht?“ fragte sie dann vorsichtig und kam sich etwas fehl am Platze vor. Sie war eine gewöhnliche Bürgerin weder adlig noch reich…außer das ihre Eltern vielleicht hochqualifizierte Berufe ausübten…Sie konnte sich noch lange nicht zu den Reichen und Schönen zählen… „Freut mich, dass sie ihnen gefallen. Es ist das mindeste, was ich für sie tun konnte…“ „Ah…nein…das hätte nicht sein müssen…“ stotterte sie und sah zu ihm auf. „Ich bedanke mich jedoch für diese Aufmerksamkeit“, meinte sie schnell und errötete leicht. Seine blonden Haare waren zurückgekämmt und er hatte strahlend blaue Augen. Zudem stand ihm der schwarze Anzug vorzüglich und die schlichte schwarze Krawatte passte einfach. „Kyoko, richtig? Sie können ruhig ihre Freunde zu uns rufen. Ich muss mit ihnen allen etwas besprechen“, meinte Roman und deutete auf die kleine neugierige Gruppe etwas abseits. Kyoko nickte und lächelte etwas verlegen, bevor sie die Anderen zu sich winkte. Kimiko und Senji waren sofort bei ihr und stellten ihr gleich tausend Fragen. Satori dagegen hielt sich etwas abseits und betrachtete den Adligen. „Ganz ruhig, Leute…ich erklär euch sofort wer er ist“, meinte Kyoko und sah dann zu Roman, da dieser ja nur russisch sprach und sie nicht verstand, doch bevor Kyoko etwas sagen konnte, wollte er, dass sie ihm folgten. Die Anderen sahen sie fragend an, aber Kyoko zuckte mit den Schultern und sie folgten ihm. Sie kamen schließlich in einen „kleineren“ Raum…In der Mitte stand ein runder Tisch aus Holz, in dem verschiedene aufwendige Muster eingeritzt waren, dass Kyoko sich gar nicht traute sich an ihn zu setzen. Roman setzte sich ganz vorne hin und wartete bis sie Platz nahmen. Satori war trotz allem gezwungen neben Kyoko Platz zu nehmen, dennoch beachtete sie ihn nicht mal. Roman faltete die Hände und platzierte sein Kinn darauf…sein Blick war ernst und hinter ihm, tauchte ein Bildschirm auf bzw. eine Leinwand, die von einem Projektor am anderen Ende des Raumes erschuf. Ein anderer Mann trat nun ein und Roman erklärte auf Englisch, dass dies ein Dolmetscher sei, der ihnen alles auf Deutsch erklären wird. Daraufhin tauchte die Karte von Deutschland auf und Roman begann zu erläutern, was sich dort grade abspielte. Kyoko hörte ihm aufmerksam zu und mit jedem Wort weiteten sich ihre Augen. Bilder von Düsseldorf, den Wesen, den dunklen Löchern, Opfern und fliehenden Menschen tauchten auf der Leinwand auf und brannten sich in Kyoko’s Kopf ein. Realität, die sie nie für möglich gehalten hatte…Düsseldorf war Karantänegebiet…Ihre Stadt war in den letzten Stunden gestorben…Plötzlich sprang Kyoko auf und war kreidebleich im Gesicht. „Stop! Astafti!“ rief sie auf jede Geflogenheit verzichtend. Sie musterte das Bild genauer…Die Metro… „Kyoko…was ist los?“ fragte Kimiko leise und auch Roman wie auch die Anderen waren gespannt auf ihre Antwort. Ein riesiges schwarzes Wesen war im Hintergrund zu sehen…Es verfolgte etwas…vorne beim Eingang zur Metro...sie war ganz sicher… „Auf dem Foto sind…“ begann Kyoko und nur leise hauchte sie die Namen derer, die sie auf dem Bild erkannte… „Ray…Jeanne und…Setsuna…“ Sie ließ sich zurück in den Stuhl fallen und ihr Blick war starr nach vorne gerichtet. Auch die Anderen waren geschockt, woraufhin Roman wieder das Wort ergriff. „Kyoko Karasuma…es war zu erwarten, dass du diese Personen erkennst, doch es ist nichts über deren Zustand bekannt und verlassen hat die Stadt auch kein Mensch mehr seit dem Angriff. Dies ist jedoch nicht die einzige schlechte Nachricht für dich“, sprach der Dolmetscher nachdem Roman geendet hatte und sie sah langsam zu ihm. In den sonst so gefährlichen Raubtieraugen spiegelte sich schon die harte Erkenntnis wieder. Sie wusste es bereits. „Mit Bedauern muss ich mitteilen, dass deine Eltern leider…“ fuhr der Dolmetscher fort, doch Kyoko unterbrach ihn: „Wie?“ „Beim Ausflug mit dem Hubschrauber erwischte eins der Wesen sie…“ erklärte Roman auf ihrer Heimatsprache und deutete ihrem Nebenmann zu schweigen. Diese Angelegenheit sollte Kyoko alleine wissen und entscheiden, ob sie es jemandem mitteilt. Auch den anderen wurde nun klar, dass auch ihre Familien in Gefahr sein könnten, doch Roman konnte nichts versprechen. Es herrschte Stille, bevor Kyoko aufstand und entschlossen zu Roman blickte. Ihr Blick verriet ihm ihre Absicht und er erhob sich ebenfalls. „Ich weiß, Kyoko, das dies ein großer Verlust für dich ist, doch überstürze nichts“, sagte er auf Russisch und war ganz die Ruhe selbst. „Roman, ich kann nicht warten und zu sehen…Bei jedem Tag der vergeht, sinkt die Chance, das sie noch leben. Ich kann sie nicht im Stich lassen“, entgegnete Kyoko in der gleichen Sprache und Gelassenheit, während die anderen nur Bahnhof verstanden, aber dennoch merkten, dass es Kyoko grad ernst war und sie sie besser nicht unterbrechen sollten. „Denkst du wirklich, dass du etwas tun könntest in deinem Zustand?“ fragte Roman und ließ Kyoko’s Standhaftigkeit einwenig schwanken. „Ich muss es wenigstens versuchen“, behaarte sie weiterhin und sie maßen sich mit Blicken. „Du bist ein wahrhaft stures Mädchen wie von Herrn Ishida behauptet. Ich kann dich dennoch nicht in den Tod gehen lassen.“ „Es ist wohl meine Sache, ob ich sterbe oder nicht“, entgegnete sie scharf und ballte die Fäuste. Wer hatte ihm erlaubt so etwas für sei zu entscheiden?! Roman lächelte auf ihre Antwort hin leicht und blickte zu seinem Dolmetscher, der anscheinend seine Aufgabe wieder übernehmen sollte: „Bevor ich euch zurück nach Düsseldorf gehen lassen kann, müsst ihr lernen zu kämpfen, denn sonst würdet ihr dort nicht lange überleben. Die nächsten Tage werdet ihr von den besten Ausbildern rekrutiert und dann mit einer Spezialeinheit nach Deutschland reisen. Es steht euch frei, ob ihr hier bleibt oder mit Kyoko zurückkehrt. Die Spezialeinheit wird diese Wesen vernichten und die schwarzen Löcher schließen. Ihr habt bis morgen Bedenkzeit, um uns eure Entscheidung mitzuteilen, ob ihr am Training teilnehmt“, endete Roman und die Anderen wirkten ernst aber auch unsicher. Roman erhob sich und schritt an ihnen vorbei zur Tür. „Sleep well“, meinte er und die großen Flügel der Türen öffneten sich, woraufhin er hinaustrat und verschwand. Kyoko sah ihm nach…doch Satori konnte ihren Blick nicht deuten. Dennoch empfand er tiefes Mitleid für sie…letztendlich hatte sie grade ihre Eltern verloren…Die kleine Gruppe trat schließlich wieder raus in die großen Hallen und wieder richteten sich die Köpfe zu Kyoko’s Flügeln…Ein Rachengel in blutrot mit dem Blick eines Leoparden und einem Lächeln so unergründlich wie die Nacht…Ein Butler bot ihnen auf einem Tablett Sekt an, wovon sich Kyoko ein Glas einfach nahm und in einem Zug austrank. Satori und Senji warfen sich einen Blick zu und auch Kimiko sah sie besorgt an. „Geht’s ihr gut?“ flüsterte sie und hatte sich bei Senji immer noch eingehackt. „Ja, sie muss nur darüber hinwegkommen“, antwortete Satori und war selbst jedoch auch erstaunt, da Kyoko nie trank. Sie verabscheute das Zeug und rührte es nie an. „Wir sollten sie etwas ablenken“, meinte er und sah zu den Beiden in weiß. Senji nickte nur, als eine helle Melodie ertönte und einen langsamen Walzer anstimmte. Sofort formten sich Pärchen aus der Menge und Senji schloss sich mit Kimiko den Reihen an. Sie war etwas unbeholfen, aber Senji führte sie sicher übers Parkett als täte er dies jeden tag. Kimiko lächelte und hatten großen Spaß auch wenn ihre Gedanken öfters an Kyoko abschweiften. Sie sah wie Satori sich Kyoko näherte und wurde dann aber auch schon von Senji quer durch die Halle mit sich zog, als der Walzer schneller wurde. Kyoko drehte sich fragend um, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte und sah in Satori’s Gesicht. Er wusste auf Anhieb gar nicht, was er sagen sollte und erinnerte sich an Senji’s Gesten und Worte. Wie ein Gentleman umfasste er sanft ihre Hand und hauchte ihr einen Kuss darauf, dass Kyoko völlig erstaunt dastand und erst überlegte, ob da grade Satori vor ihr stand. „Darf ich bitten, schöne Lady?“ fragte Satori und führte sie zum Tanz. Kyoko war etwas überrumpelt und ließ sich mitziehen bis ihr einfiel, das sie gar nicht tanzen konnte…jedenfalls nicht so…Satori hatte auch keinen Plan und tat es einfach den Typen gleich, die neben ihm tanzten. Er legte eine Hand auf ihre Taille und mit der anderen umfasste er ihre andere Hand. Verdammt! Wie sollte er den führen, wenn er überhaupt kein Plan hatte wie das geht?! Langsam machte er einen Schritt nach vorn und zurück, wobei er merkte, dass Kyoko genauso unsicher war wie er und grade in dieser Situation sollte ein Mann einer Frau doch Sicherheit bieten! Die schwarzen Schwingen auf ihrem Rücken irritierten in zu dem noch mehr und er musste noch aufpassen, dass sie niemanden damit schubste. Satori schluckte hart und wünschte sich lieber auf einer Diskothek zu sein, als Kyoko kicherte. „Was ist?“ fragte er und hob eine Augenbraue. „Du weißt auch nicht wie Walzer geht oder?“ fragte sie zurück und er grinste ebenfalls etwas. „Du hasts erraten…“ Jetzt bemerkte er den leichten Rotschimmer auf Kyoko’s Wangen und beugte sich etwas zu ihr runter. „Sag mal…wie viele Gläser hattest du schon?“ „Ähm…2“, antwortete sie und legte den Kopf schief. „Wieso?“ „Ah nur so…“ Satori seufzte und musste feststellen, das sie tatsächlich schon nach zwei Gläsern Sekt angetrunken war. Plötzlich löste sie sich von ihm und verschwand er in Menge. Verwirrt stand der erst mal dumm da und rannte ihr schnell hinterher. Er keuchte und blieb stehen, als er einen Butler sah. „Have you seen the Girl with the Wings?“ fragte er und der Butler nickte. Er wies ihn auf die Terrasse, wo er sofort hinrannte. Er trat hinaus und ein kalter Wind kam ihm entgegen. Sein Blick schweifte über die Plattform und blieb an der einzigen Person hier hängen. „Kyoko?“ fragte er leise und näherte sich ihr. Das Geländer aus Glas war niedrig und als er hinabblickte schluckte er hart. „Das geht ziemlich tief hinab…“ meinte er und sah an seine Seite zu Kyoko, deren Blick in die Nacht gerichtet war. Satori schwieg und genoss ebenfalls den Ausblick. Es war für ihn eine andere Welt…Düsseldorf war im Vergleich zu Moskau nur ein Dorf… „Es tut mir Leid, Kyoko“, meinte er schließlich und sah immer noch nach vorn. nach einer Weile reagierte sie und er spürte ihren durchdringenden Blick auf sich ruhen. „Wofür?“ fragte sie ruhig und er wand sich ihr auch zu. „Das mit deinen Eltern und…“ er stoppte kurz und sah in den Himmel…„Und?“ hackte Kyoko nach und wartete geduldig auf seine Antwort. „Das von vorhin…ich hätte es nicht tun sollen“, erklärte er weiter und er schaute wieder zu ihr. „Sag mal…ist dir nicht kalt?“ fragte er und betrachtete das Hauch Stoff an ihr. „Nein“, antwortete sie und sah zur Seite…in dem Moment umfasste er ihr Kinn etwas unsanft und forderte sie auf ihn anzusehen. Er konnte eine starke Rötung auf ihren Wangen erkennen und irgendwie war er sich sicher, dass sie nicht wegen seiner Anwesenheit da ist…Aus den Augenwinkeln entdeckte er nun das 3. Glas Sekt und wusste, warum sie so ruhig geblieben ist. Satori schaute in die sonst so kalten braunen Augen von Kyoko und die Versuchung war groß…Seine Lippen näherten sich den ihren…doch er hielt inne…Das würde er sich nie verzeihen…egal wie sehr er es mit seinen Gefühlen rechtfertigen würde…Er durfte es nicht tun…Kyoko sah ihn an und ihre Sicht verschwamm. „Jetzt hast du mal…die Chance und…nutzt sie nicht?“ meinte sie leicht belustigt und nahm seine Hand runter. „Wolltest du mich nicht auf der Schulparty noch extra abfüllen?“ Sie wand sich ab und lief langsam zurück zur Halle, doch der Absatz machte es ihr nicht grade einfach. Erneut verdoppelte sich alles vor ihr und im nächsten Moment stolperte sie, aber Satori fing sie noch auf. „Dummes Mädchen…Damals wollte ich Spaß mit dir haben und dich nicht alle 3m auffangen“, sagte er und sie sah ihn fragend an. Er lachte und half ihr wieder auf. „Wenn du wüsstest…“ Er zog sie mit sich und stützte sie teils zum Zimmer, da sie jede Sekunde drohte umzufallen. Es war etwas beschwerlich, aber nach einiger Zeit kamen sie in ihrem Zimmer an, worüber Satori heilfroh war. Während Kyoko sich von ihren Sandalen entledigte, wollte er schon mit raschen Schritten das Zimmer verlassen, als ihn etwas festhielt am Ärmel. Er drehte sich um und schreckte zurück, als ihm Kyoko entgegenkam. „Kyoko, was hast du…?!“ Mit einem Knall lagen Beide auf dem Boden und Satori lag hilflos unter ihr. „Hör zu Kyoko…das ist nicht so eine gute Idee…Du solltest besser schlafen gehen und…“ Er verstummte als sie ihm zärtlich über die Lippen mit dem Zeigefinger strich. „Satori…“ hauchte sie und ihr verführerischer Blick traf seinen…Der Geruch von Rosen stieg ihm wieder in die Nase und er spürte die schlanke Gestalt nah an sich…Sein Herz raste förmlich, als sie leicht an seinem Nacken entlang küsste… „Kyoko!“ Fest umfasste er ihre Handgelenke und drehte sie auf den Rücken, dass er nun über ihr lag und sie scharf ansah. Was war denn los mit ihr? Wird sie etwa zur verschmusten Hauskatze, wenn man sie betrunken machte? Auf was hatte er sich da eingelassen…Satori seufzte und stellte jedoch fest, dass seine Position grad nicht besser war als vorhin. Die sanfte Wildkatze lockte ihn geradezu…mit allen Waffen einer Frau…Er zögerte und beugte sich dann zu ihr runter…fordernd küsste er ihren Nacken entlang und biss manchmal in einige Stellen sanft rein…Kyoko’s Hände hielt er fest, als würde sie ihm davonlaufen. Kyoko schnappte nach Luft und war völlig berauscht von dem Gefühl, was sie gefangen nahm…als ihr plötzlich bewusst wurde, was sie grad tat…nur kurz klärte sich ihre Sicht…ordneten sich ihre Gedanken und sperrten ihr Herz weg…Ohne weiter zu überlegen schubste sie Satori von sich runter und ihr Atem beruhigte sich wieder. Satori stand auf und sah zur Seite… „Entschuldige…schlaf gut…“ meinte er und Kyoko hörte wie die Tür ins Schloss fiel. Sie setzte sich auf und hielt sich die Stirn. Was hatte sie da eben getan?! War sie völlig bescheuert geworden? …das sie noch mal Alkohol trinkt in ihrem Leben… Seiko öffnete die Augen und blinzelte ins Zwielicht. Wo war er? Er richtete sich langsam auf von dem rauen Felsboden und erblickte daraufhin Setsuna. Mit angezogenen Beinen saß sie an einen Felsen gelehnt da, schlief jedoch nicht. „Warum schläfst du nicht?“ fragte er leise und sie zuckte zusammen, weil sie damit nicht gerechnet hatte. Setsuna erkannt dennoch schnell seine Stimme und sah zu ihm. Ihre dunklen Augen funkelten in dem erlöschenden Feuer und die langen Haare hingen ihr strähnig ins Gesicht. „Ich kann nicht“, antwortete sie nach einer Weile und richtete ihren Blick wieder auf die letzten hervorzüngelten Flammen. Er wusste warum, weswegen er nicht weiter fragte. Je früher sie Kyoko fanden desto besser…Ein Stein kullerte vor seine Füße und Ray trat zu ihm. „Bist du soweit?“ Er nickte und stand auf. Er hatte die letzte Überprüfung nicht bestanden…aber wenn er sie jetzt nicht besteht, würde Setsuna und die Anderen sterben…Er sträubte sich und sah zu den Mädchen, die Jeanne wachrüttelten, wobei Setsuna sie eher tot schüttelte. Auch wenn sie sich Sorgen machte, so zeigte sie keine Spur davon. Erstaunlich wie sie alles hinter einem Lächeln verbarg, um andere aufzumuntern und Mut zu machen. Sie war aber auch wirklich ein totaler Optimist, während er ihre Chancen jedoch gering schätzte. Sie mussten es trotzdem versuchen…Schließlich waren sie so weit und er suchte die beste Stelle um zu beginnen…Am besten dort wo der Boden ziemlich locker war…Er tastete vorsichtig den Asphalt ab und wand sich dann den Mädchen zu. „Ich werde jetzt anfangen…sobald sich ein 2m tiefes Loch bildet, steigt ihr hinein und folgt einfach dem Tunnel, der entsteht. Beeilt euch und bleibt möglichst nah beisammen. Ihr geht so schnell durch wie es nur möglich ist, verstanden?“ Sie nickten und Seiko setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Er schloss die Augen und für die nächsten Minuten tat sich nichts, doch wollten sie ihn auch nicht unterbrechen, da sie wussten wie viel Konzentration dies beanspruchte. Dann erzitterte die Erde leicht und vor Seiko begann die Erde…einfach wegzusacken…wie bei Treibsand…sie verschwand einfach weiter in den Boden hinein und das Loch wurde tiefer und tiefer…Ray war schließlich der Meinung, dass es schon 2m seien und sprang runter. Jeanne folgte ihr wie auch Setsuna, die aber erst zögerte und noch kurz zu Seiko blickte. Sie hoffte, das er es schaffen würde noch rechtzeitig nachzukommen…Sie kam unten geschickt auf, als in dem Moment sich hinter ihr die Erde zur Seite wallte und sich langsam ein Tunnel bildete… „Wir sollten keine Zeit verlieren“, meinte Ray und zog Jeanne mit sich…Die Drei rannten durch den Tunnel, der sich immer schneller vor ihnen auftat und bald bemerkte Setsuna, dass es etwas aufwärts ging. Sie waren schon fast beim Museum…Schließlich sahen sie tatsächlich ein Licht und waren im nächsten Moment aus dem Loch herausgesprungen. Sie blieben keuchend stehen und sahen sich hastig um, doch es war wie üblich nur die Nachtbeleuchtung…Setsuna sah zurück zum Tunnel wo sie grad hergekommen waren und stutzte als dieser plötzlich in sich zusammensackte. Geschockt sah sie auf den verschütteten Zugang und ihr Herz wollte am liebsten grad schreiend raus rennen… „Seiko…“ Ray hörte ein Krachen und wand sich ruckartig um, dass sie Setsuna noch grade so am Arm erwischte und sie zurückriss. „Nein! Lass mich los Ray! Lass mich los!!!“ schrie sie und versuchte freizukommen. „Setsuna beruhig dich!“ Auf einmal hielt sie still und wand sich dann ihr langsam zu… „Wie…?“ flüsterte Setsuna und eine einsame Träne rolle ihre Wange hinab. „Wie soll ich das tun, Ray?! Wie soll ich einfach ruhig bleiben, wenn er sich…“ Ihre Stimme versagte und auch Ray konnte nichts entgegnen. Noch nie hatte sie Setsuna so außer sich gesehen…Sie sah zu dem verschütteten Tunnel, als Setsuna sich plötzlich losriss und im nächsten Moment nach draußen gerannt war. „Setsuna!“ entfuhr es ihr und folgte ihr. „Jeanne blieb hier!“ meinte sie nur noch und verschwand ebenfalls im Ausgang. „Setsuna bleib stehen!“ rief sie ihr hinterher, doch diese setzte über Autos hinweg und spurtete in Richtung des Erdwalls. Ray hörte ein Rauschen und blieb stehen. Forschend spähte sie in den Nachthimmel, als sich von den Dächern unzählige Schatten lösten. „Oh Mist…Setsuna!“ rief sie und rannte los, als plötzlich die Erde erbebte und sie von einer Staubwolke eingeschlossen wurde. Sie hustete leicht und richtete sich wieder auf. Sie stolperte über ein paar Felsbrocken und suchte verzweifelt nach Setsuna. Sie hörte von allen Seiten Flügelschlagen, bedrohliches Knurren, Fenster bersten…Sie war eingeschlossen… „Ray!“ hörte sie dann plötzlich eine ich bekannte Stimme rufen und hielt inne. „Setsuna!“ Wie der Wind raste sie aus der Staubwolke raus und hastig schweiften ihre Augen über die brennenden Autos. Plötzlich regten sich die dunklen Schatten zwischen den hellen Flammen, die Ray gar nicht vorher wahrgenommen hatte. Zögerlich machte sie ein paar Schritte zurück und schaute zu dem zerbrochenen Erdwall…Was war passiert? Wo ist Setsuna? Auf einmal hörte sie ein ohrenbetäubendes Krachen und zuckte zusammen. Im gleichen Moment erhellte eine große Explosion die Nacht und jemand riss sie mit sich. Stolpernd sah sie nach vorn und erkannte ein schwarzhaariges Mädchen. „Rukia!“ entfuhr es ihr und war völlig verwirrt. Hand in Hand rannten sie in Richtung der Explosion, als sie in die große Einkaufsmeile abbog. Aus den Augenwinkeln konnte sie noch Setsuna und Seiko sehen und etwas schwarzes, was sich langsam aus den Flammen erhob. Sie wollte grade deren Namen rufen, als die Rukia in den nächsten Laden zur Seite hin mitriss… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)