Angel of Darkness von abgemeldet (Das Jahr 2031...das Ende?) ================================================================================ Kapitel 6: 6.Kapitel -------------------- Kyoko sprang nun mit voller Kraft und schlug schwer mit den Flügeln. Für einen kurzen Moment drohte sie an Höhe zu verlieren und zu stützen, weswegen sie aufgeregt mit den Flügeln flatterte und irgendwie es zum anderen dach schaffte. Fast hätte sie freudig aufgeschrien, als ihr einfiel, dass sie ruhig sein musste. Sie sah zum Hotel und stellte fest, dass es doch weiter weg war als gedacht. Außerdem hatte es zwei Stöcke und somit musste sie höher fliegen oder gegen die Hauswand krachen. Kyoko räusperte sich und versuchte wieder eine passende Position zu finden…Sie atmete noch mal ruhig aus und sprang…Kurz schien als schwebte sie still in der Luft und käme gar nicht voran, woraufhin sie kräftig mit ihren großen Schwingen sich vorwärts brachte. Sie keuchte, aber gewann an Höhe. Eine starke Windböe brachte sie schließlich noch höher, doch sie war schon fast beim Haus angekommen. Erschrocken musste sie feststellen, dass sie nicht die richtige Höhe hatte und genau auf die Balkone zuflog. Wie will versuchte sie nach rechst auszuweichen, wobei sie an Höhe wieder verlor und sie dann noch der Wind nach vorne schubste, dass sie genau auf die Fassade zuraste…Mit voller Geschwindigkeit knallte sie gegen die Hauswand und krallte sich instinktiv in die Fassade, um nicht zu fallen. Neben ihr ging plötzlich das Licht an im Zimmer und sie hörte wie die Tür zum Balkon geöffnet wurde. Kyoko verhaarte und machte keinen Mucks. Sie wagte es kaum zu atmen und hang flach am Gerüst. Hoffentlich bemerkte er sie jetzt nicht in der Dunkelheit, obwohl der Knall grade war nicht zu überhören. Sie hörte männliche Stimmen und sah dann jemanden ans Balkongeländer kommen. Im schwachen Licht schimmerten die Haare deutlich rötlich und die Augen hatten ebenfalls einen rötlichen Schimmer. „Sato-ri?“ sprach Kyoko leise, der den Kopf langsam zu ihr drehte. Sie Augen weiteten sich, als er sie an der Hauswand klammernd sah. „Kyoko…“ kam es leise über seine Lippen, woraufhin er im nächsten Moment schreiend zurückwich. „Was tust du denn hier?!“ Kyoko ließ den Kopf hängen. Was für eine Begrüßung. „Ja, was tu ich wohl hier?!“ fragte sie spitz zurück und jetzt trat auch ein anderer junger Mann auf den Balkon. Sie erkante ihn natürlich sofort: „Senji!“ Dieser sah nun zu ihr und blinzelte. „Woa…Kyoko!“ kam es dann und auch er fiel rücklings um. Sie seufzte und machte sich daran zum Geländer zu kommen, als plötzlich die Fassade brach und sie keinen halt mehr hatte. Fast schien es als fiele sie, doch Satori kriegte noch rechtzeitig ihre Hand zu fassen. Sie atmete erleichtert aus und wurde langsam von den Beiden hochgezogen. Die Jungs sahen zu ihr und wussten gar nicht, was sie jetzt tun sollten. Sie konnten sie nicht wegschicken, aber noch länger hätte sie da draußen auch wahrscheinlich nicht überlebt. Sie liefen zurück ins Zimmer, wo sie sich vorerst aufs Bett nieder ließ. Erschrocken stellten sie nun fest, dass sie total bleich war und man sah ihr deutlich die Strapazen an. „Warum bist du nicht früher gekommen?“ fragte Satori nun ernst und wand sich ab. E konnte diesen Anblick wohl nicht aushalten. „Ihr habt mir in keiner Weise bescheid gegeben, dass ich kommen kann und ich konnte wohl auch schlecht einfach so durch das Dorf spazieren!“ erwiderte Kyoko etwas spitz zurück. „Warum hangst du an der Fassade dann?“ hackte Satori nach und sah aus dem Fenster. Er stellte fest, dass es keine Spuren draußen im Schnee gab. „Ich bin geflogen und habs nicht ganz geschafft“, murmelte sie nur und sah zur Seite. Senji reichte ihr eine Decke und setzte sich selbst in den Sessel gegenüber vom Bett. „es war reichlich anstrengend es zu lernen, also beschwer dich nicht. Ich hätte ja natürlich auch draußen bleiben können, um zu erfrieren.“ Kyoko legte die Decke um sich und allmählich spürte sie die Wärme in ihren Köper zurückkehren. Satori gab keine Antwort und eine Zeit lang herrschte Stille. „Senji, was sollen wir jetzt mit ihr machen?“ fragte Satori und drehte sich zu Kyoko. Diese sah erstaunt von einem zum anderen und stand energisch auf. „Ihr habt echt Nerven! Ich bin froh, dass ich hier heil rübergekommen bin und ihr…ah!“ Sie schritt zu Satori und öffnete die Balkontür. „Ich kann auch wieder gehen“, meinte sie wütend und wollte die Tür grad öffnen, als Satori’s sie fest am Arm packte und sie davon abhielt. „Lass mich los!“ zischte sie ihn an und automatisch faltete sie ihre Flügel aus. Satori sah sie durchdringend an und war etwas ratlos, was er mit ihr tun sollte. Es war nicht so, dass er nicht froh wäre, dass sie hier ist und das es ihr gut geht…aber wenn man sie jetzt erwischte, dann hätten sie ein Problem. Plötzlich klopfte es an der Tür und die 3 sahen geschockt zur Tür. „Verdammt…“ entfuhr es Satori und hastig sah er zu Kyoko und dann zur Tür, wobei sein Blick am Schrank hängen blieb. „Da rein“, zischte er Senji zu dun sie zehrten die verwirrte Kyoko zum Schrank und sperrten sie dort drinnen ein. Erneut klopfte es und Satori eilte zur Tür. Er atmete tief durch, bevor er sie öffnete und erblickte das junge Mädchen von vorhin. „Äh…yes, Miss?“ fragte er und sah zu Senji, der auch zu ihm stieß. „I want to say you that we didn’t find your mates and we will search tomorrow them.” Satori nickte stumm und versuchte nicht so angespannt zu wirken. Mit einem Mal trat Anna ins Zimmer ein und die Jungs wären fast tot umgefallen. „You’ve a pretty room. I hope you feel better here than for few hours”, sagte sie und man merkte, dass ihr Englisch nicht so lag, aber Senji verstand. “Yes, its much better.” Satori sah nervös zum Schrank, woraufhin Anna ihn zu sich zog. „You aren’t german or?“ Er schüttelte heftig den Kopf und versuchte wieder etwas Abstand zu gewinnen. Ihm war schon bewusst, dass Kyoko das mitbekam. „Äh…äh…can i get a cup tea here somewhere?“ versuchte nun Senji abzulenken. “Of course! Go to the Reception. There you can get all you want”, antwortete sie fröhlich und eigentlich hatte Senji gehofft, dass sie ihnen welchen holen würde. Mit einem Mal schubste sie ihn aus dem Zimmer dun schloss die Tür. Senji rannte panisch im Flur rum und dachte sie wären aufgeflogen, woraufhin er ein lautes Krachen hörte. Er öffnete schnell die Tür zum Zimmer, wobei sein Blick an der wütenden Kyoko hängen blieb. Die bedrohlich ihre Flügel gespreizt hatte und Satori mit Feueraugen ansah. Satori auf dem Bett. Anna über ihm. Senji ließ sich die Szene durch den Kopf gehen, woraufhin Anna auch schon lauthals anfing zu kreischen. Rasch hielt Senji ihren Racheengel fest, die drauf und dran war Satori das Licht auszuknipsen. Dieser sah geschockt von einem Mädchen zum anderen und ihm standen die Haare zu Berge vor Schreck. „Was geht hier vor sich?!“ kam es im nächsten Augenblick von der Tür und die 2 Männer von vorhin standen im Türrahmen. Anna zeigte auf Kyoko, die spitz zurückfauchte und von Senji nur mit Mühe zurückgehalten werden konnte. Die Männer fielen aus allen Wolken, als sie zu dem wütenden Etwas schauten und einer zog seine Waffe. „Nicht!“ schrie Satori und sprang vor Kyoko. „Das ist unsere Freundin, die wir suchten!“ Die Männer glotzten ihn nur dumm an, da sie kein Wort verstanden. Kyoko holte nun aus und verpasste Satori, der in ihrer Reichweite nun war einen Tritt, dass er quer durch den Raum zu den Männern flog. KO lagen alle 3 auf dem Flur und Anna sah sie nur mit großen Augen an. „Was bist du?“ fragte sie vorsichtig und Kyoko fixierte sie scharf, dass diese zusammenzuckte. „Kyoko Karasuma und ich will hier wissen, was hier los ist!“ Jemand klatschte in die Hände und trat nun ins Zimmer. „Fein gemacht, Kyoko. So konnten wir euch jedenfalls finden…“ Ungläubig sah sie den neuen Besucher an und auch die Jungs waren baff. „Herr..Ishida!“ Kimiko tauchte plötzlich lächelnd mit einem Keks hinter ihm auf und winkte ihnen schüchtern. „Schön euch wiederzusehen.“ Gemütlich flackerte das Feuer im Kamin und ab und zu war ein Knistern zu hören. Kyoko saß auf dem großen Sofa bei der Rezeption, links und rechts Satori und Senji. Angespannt warteten sie darauf, dass Herr Ishida anfing zu reden. Anna rutschte unbehaglich auf dem Sofa hin und her, während Kimiko genüsslich Kekse futterte. „Jetzt sagen sie schon!“ meinte Kyoko dann aufbrausend und plusterte sich auf. Sie hatte keine Lust mehr zu warten! Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass die beiden Jungs an ihrer Seite verschwunden waren. „Hä?“ Sie sah fragend um sich, als die beiden hinter dem Sofa hervorlugten zu Kyoko. Diese drehet sich sofort um: „Was tut ihr da zum Teufel noch mal?!“ Die beiden sprangen vor Schreck auf und erstarrten in ihrer Bewegung. „Nichts!“ meinten sie gleichzeitig und atmeten erleichtert aus, als Kyoko sich wieder ab wand. Herr Ishida kicherte etwas und faltete die Hände in seinem Schoss. „Nun…Ich und Kimiko waren nicht weit von hier in einem Dorf gelandet, aber als du dich aufgeregt hattest, spürte man deine spirituelle Energie, weswegen wir so schnell es ging hierher gekommen sind.“ Kyoko sah ihn immer noch an und wartete. „Was ist Kyoko-san?“ fragte dann Herr Ishida völlig ahnungslos, dass sie wieder Feuer fing. Die Jungs hielten sie schnell fest, damit sie Herr Ishida nicht in Stücke riss. „Ruhig Blut, Kyoko-san. Du willst sicherlich wissen wie dies passiert ist? Warum wir hier gelandet sind…“ Er hüstelte leicht und fuhr fort: „Nun wir haben ein Loch zwischen den Dimensionen geöffnet. Wir hätten theoretisch auch in der Zukunft landen können oder in einem Traum eines Menschen. Sogar in einem anderen Spirit. Alles in einem hatten wir ziemliches Glück.“ Die drei sahen ihn mit großen Augen an und dann zu Anna, die ja gar nichts verstanden hatte. Kyoko erinnerte sich an vorhin und blickte zur Seite. Er hatte sie nicht vermisst. Wahrscheinlich wärs besser gewesen, wenn sie nicht zurückgekehrt wäre… Es vergingen ein paar Stunden bis es auch Anna begriff und alles geklärt wurde wie sie nach Hause kommen würden. Kimiko war schon auf dem Sofa eingeschlafen, als mitten in der Nacht schließlich ein Hubschrauber landete, der sie vorerst nach Moskau bringen sollte von wo sie dann mit einem Flugzeug nach Deutschland zurückkommen sollten. Sachte schüttelte Kyoko ihre Kameradin an der Schulter, die müde blinzelte. „Kyoko-san…?“ „Ja, komm steh auf. Wir gehen jetzt nach Hause“, flüsterte sie und half Kimiko auf. Ihr selbst machte es nichts aus solange wach zu sein, da sie es gewohnt war mal die eine oder andere Nacht durchzumachen. Sie traten nach draußen in die Nacht und liefen zu dem Hubschrauber, der den Schnee ringsherum aufwirbelte und ihre Sicht behinderte. Als sie sich schließlich alle im Hubschrauber eingefunden hatten wie auch Anna, hoben sie ab. Kyoko konnte schwören, dass sie noch nie mit einem Hubschrauber geflogen ist, aber das Gefühl kam ihr irgendwie vertraut vor…Komisch…Ihre Gedanken schweiften ab…Ray und die anderen machten sich bestimmt Sorgen…Ob sie schon wissen, das sie bald zurückkommt? Was war mit ihren Eltern? Sicherlich haben sie alle erdenklichen Maßnahmen ergriffen, um sie zu finden…Kyoko spürte plötzlich wie sich Kimiko an ihre Schulter lehnte und sah zu ihr. Sie schlummerte friedlich und schien einfach nur froh zu sein, dass sie bald wieder zu Hause sind. Kyoko war es dennoch ein Rätsel warum Kimiko eine Kämpferin sein wollte…Sie war nicht dazu im Stande jemanden zu töten, aber war sie das? Kyoko sah nach draußen auf die verschneiten Wälder und Berge…Dies war ihre Heimat, vor 11 Jahren…Sehnsucht ergriff ihr Herz und ihr Blick wanderte zu den Sternen. Neumond…doch der klare Himmel zeigte seine volle Pracht…Die Abermillionen Sterne funkelten um die Wette wie sie es in Deutschland noch nie gesehen hatte…Ein Teil von ihr gehörte hierher auch wenn sie in Deutschland lebt…Sie war hier geboren…Eine schwarze Feder gleitet tänzerisch in die Nacht…frei und unentschlossen… Welchen Weg wird sie wählen? Sie kamen nach Stunden in Moskau an und wurden von einem ganzen Komitee erwartet. Sie hatten die ganze Zeit über kein Wort miteinander gesprochen und als sie nach draußen trat, kam ihr der altbekannte eisige Wind der Großstadt entgegen. Er war anders als dort draußen in den Wäldern, der so rau und kalt war und doch sanft mit ihren Haaren gespielt hatte. Dort… war sie zu Hause…Frei in jeder Entscheidung…Bereit zu überleben, hatte sie ihren Willen zum ersten Mal gespürt…Da hatte sie tatsächlich gelebt…Entschlossen sprang Kyoko aus dem Hubschrauber und ihr Blick war fest nach vorne gerichtet…Irgendwann… Ihre Augen schweiften über das Hochhauspanorama. Sie waren auf einem Wolkenkratzer gelandet und hatten einen perfekten Ausblick. Kyoko kannte Moskau schon…Sie war schon paar Mal hier gewesen. „Kyoko-san!?“ kam es von hinten, dass sie aus den Gedanken gerissen wurde. Sie wand sich von dem Bild ab und lief zu den Anderen. Mehrere Bodyguards folgten ihnen auch wenn sie Abstand von ihr nahmen, als sie die schwarzen Flügel unter ihrem weiten Mantel bemerkten. Sie wurden zunächst in ihre Apartments geleitet, wobei sie mit Kimiko sich ein Zimmer teilte. Sie bekamen eine Karte, die von einem digitalen Sicherheitsschloss gelesen wurde. Noch dazu musste sie ihre Hand drauf legen, damit sie eingescannt werden konnte. Dann erst öffnete sich die Tür und ihre Augen weiteten sich. Das Wohnzimmer war vielleicht so groß wie eine ganze 3 Zimmer Wohnung, wenn nicht größer! Die Beiden standen erst mal ratlos da und traten vorsichtig ein, woraufhin sich automatisch die Tür schloss. Sie zuckten zusammen und zogen ihre Schuhe aus. Der Teppich war angenehm an den Füßen…Neugierig sahen sich die Mädchen um und durchquerten langsam das Zimmer. Rechts stand eine Couch, während links ein Tisch stand, der nicht grade sehr billig aussah. Kimiko schnippte mit dem Finger, als plötzlich überall Licht anging und sie panisch sich in die nächste Ecke verzogen. Vor der Couch war ein Fernseher aus der Wand gefahren genauso kam daneben eine kleine Bar heraus, die all möglichen Drinks anbot. „Was tust du denn auch?!“ meinet Kyoko und seufzte. „Naja ich hab das mal in einem Film gesehen“, antwortete Kimiko grinsend und sie schauten sich weiterhin skeptisch um. Kimiko lief direkt freudig durch den ganzen Raum zum riesigen Fenster, wo man die Stadt aus überblicken konnte. Kyoko holte sich währenddessen eine Cola an der Bar, die für sie ebenfalls neu war. Fragend sah sie das Ding an und blickte sich nach einem Becher um oder wenigstens nach einer Colaflasche. Lediglich teure Weine und Sekte waren zu finden und eine kleine Sprechanlage an der Seite. Kyoko tippte vorsichtig mit dem Finger dran, aber es passierte nichts. „Manno…ich will ein RedBull…oder wenigstens eine Cola…“ murmelte sie, als sie ein Piepen hörte. Im nächsten Moment kam aus einem kleinen Regal an der Wand ein Tablett raus gefahren mit zwei Gläsern. „Man kann auch umständlich machen…“ Sie nahm das Glas Cola und stellte fest, dass das andere mit Redbull war. Das Tablett verschwand lautlos wieder im Regal. Dann hörte sie ein schrilles quietschen, dass sie fast die beiden Gläser fallen gelassen hätte. Schnell stellte sie diese auf dem Tisch ab und raste zu einer der geöffneten Türen. „Was ist los Kimiko-san?!“ Verdutzt blieb sie in der Tür stehen, als sie ihre Mitbewohnerin sah. „Ist das nicht toll!?“ kreischte Kimiko mit glitzernden Augen und erst jetzt erkannte Kyoko auch, dass der Raum…das Bad ist. Eine riesige schwarze Badewanne mit Whirlpoolfunktionen. Massagebank…Verschiedene Aromaöle und Blütenblätter…Das nannte sich also Luxus… „Und guck mal, das echt alles automatisch. Du musst nur mit der Hand drangehen und das Wasser geht dann einfach an! Wenn du eine Massage willst, musst du es bloß sagen oder einfach in die Hände klatschen, um Wasser in den Pool einzulassen! Ist das nicht krass?!“ Kyoko nickte nur…Nachdem sie schließlich alle Funktionen entdeckt hatten, verließen sie das Bad nach 2h. Ihr Blick wanderte zu den Beiden anderen Türen und so schnell es ging rannten sie rüber. Kimiko nahm die eine Tür, sie die Andere. Kyoko riss erwartungsvoll die Tür auf und trat ein…Rechts zog sich das Stadtbild Moskau’s wenn man hinausblickte. Links eine edle Kommode mit einem riesengroßen Spiegel…edle Parfüms und Schmuck…In der Mitte stand ein großes Bett, was mit weißen Vorhängen behangen war. Erst auf dem zweiten Blick fiel ihr das rote Kleid darauf auf. Sie durchquerte langsam den Raum bis sie beim Bett ankam…Vorsichtig strich sie die Vorhänge bei Seite, als sie plötzlich ein Klacken hörte…Sie fuhr herum und entdeckte einen jungen Mann ordentlich gekleidet in einem Anzug. „Sorry, i don’t want to…“ begann er, aber Kyoko winkte ab und erwartete eine Erklärung, warum er hier war. Es dauerte eine Weile bis er antwortete, da sein Blick an ihren Flügeln hing. Kyoko hatte sich mittlerweile an diese völlig gewöhnt und bemerkte sie selbst nicht mehr so wirklich…Schließlich teilte ihr der Butler mit, dass sie in 2h unten erwartet werden und so lange noch Zeit hatten sich frisch zu machen. Er verbeugte sich und war dann auch schon aus der Tür, bevor Kyoko etwas sagen konnte. Sie seufzte und sah zum Kleid…Eigentlich war dies alles nicht so wirklich ihr Stil. Es war zwar schön, aber viel zu…Sie wusste nicht wie sie es sagen sollte…Sie fühlte sich einfach fehl am Platz. Das Zimmer war nobel…für Adlige…eingerichtet wie in einem Schloss…für eine Prinzessin…Kyoko sah kurz raus auf die Stadt und stand auf. Ein Blick in den Spiegel genügte, dass sie sich in Richtung Bad bewegte. Die letzten Tage waren nicht ohne…Sie war dreckig…hatte lange mehr kein Bad gehabt…hatte abgenommen und sah einfach nur erbärmlich aus…Sie fühlte sich zwar noch okay, aber sie sollte sich etwas erholen. Sie öffnete die Tür und ihr Blick blieb an der anderen Tür hängen. Kimiko war zu still…Leise öffnete sie die hölzerne Tür und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Rosa! Kyoko schüttelte den Kopf und betrat das Zimmer. „Kimiko?“ „Mhh?“ kam es dann von rechts und eine strahlende kleine Prinzessin stand vor ihr. Mit 3 Parfümfläschen in der Hand und 4 verschiedenen Lidschatten drauf + knallrosanen Lippenstift. Ihr fehlten wahrlich die Worte. „Kyoko-san? Ist irgendwas?“ „Nein..Nein…Hast du was…dagegen, wenn ich schon mal das Bad benutze?“ fragte Kyoko zögerlich und war immer noch sprachlos. Ihr Zimmer war fast genauso wie ihrs nur das alles rosa war mit all möglichen Schleifchen und Rüschen, wo man nur welche machen konnte. Gut, dass sie das Zimmer nicht erwischt hatte…Sie wäre glaub wieder schreiend rausgerannt…Nicht, dass sie etwas gegen rosa hatte…aber das war zu viel! „Geh ruhig vor! Kannst dir auch Zeit lassen, ja?“ antwortete Kimiko und sie war schneller raus, als sie sehen konnte. Kopfschüttelnd schritt sie zum Bad und entdeckte sogleich zwei Handtücher und ein Nachthemd…was sie für ein Kleid gehalten hatte *hust*.- Kyoko ließ sich ins Wasser gleiten und atmete den Duft von Rosen, die sanft auf dem Wasser trieben. „Endlich Ruhe…“ murmelte sie und ließ sich tiefer ins Wasser sinken bis sei ganz darin verschwand…Komisch, das ihre Eltern noch nicht angerufen hatten…Nach einer Weile stieg sie aus der Badewanne und angelte sich das Handtuch, was sie sich umband. Im Spiegel bemerkte sie, das sie ganz rot im Gesicht war…wahrscheinlich war sie zu lange im heißen Wasser…Sie atmete schwer aus und setzte sich auf den Rand der Badewanne…Ihr war etwas schwindelig…“Na noch besser geht’s ja nicht…“ Als es wieder ging, steckte sie sich die dunkelbraunen Haare hoch und nahm ihr Nachthemd, was sie etwas skeptisch musterte. So verwöhnt musste sie auch nicht werden…Sie sprang in ihre Pantoffel und machte sich auf ins Zimmer. „Kimiko! Ich bin fertig!“ rief sie, als sie mitten im Wohnzimmer inne hielt. Ihre Augen wanderten zur Haupttür…Sie hatte ihn am Anfang gar nicht erkant…“Satori!“ entwich es ihr und sie schreckte zurück. In einem dunkelgrauen Anzug stand er lässig vor ihr, während die Tür sich hinter ihm schloss. Er hatte zudem ein schwarzes Hemd darunter und locker eine rote Krawatte gebunden…Sein schwarzrotes Haar dagegen war wie immer etwas struppig und hing ihm in Strähnen im Gesicht. Kyoko lief rot an sie ihr bewusst wurde, dass sie eigentlich nur im Handtuch vor ihm stand. „Tag, Kyoko-chan…“ sagte er ruhig und fing dann an zu grinsen. „Seit wann mutierst du zur Tomate?“ Kyoko sah zur Seite und schritt eigensinnig weiter zu ihrem Zimmer. „War zu lange im Bad“, meinte sie nur kurz und schlug hinter sich die Tür zu, als Kimiko zur gleichen Zeit aus ihrem Zimmer kam. „Wow, was ist denn…“ Sie sah zu ihrem Besucher und wurde leicht verlegen. „Hallo, Satori-san…“ „Hey, Kimiko...“ kam es dann von der Tür. Fragend wandten sich Beide zur bekannten Stimme. In eleganten weiß trat Senji ein…Perfekt zu seinen Augen ein hellblaues Hemd und kleines blaues Tuch in seiner Brusttasche. Entegegensatz zu Satori hatte er die Krawatte ordentlich gebunden und im nächsten Moment war Kimiko ins bad gerannt. Die Jungs sahen ihr hinterher und ein Grinsen konnte sich Satori nicht verkneifen. „Komm nicht auf dumme Gedanken, Satori-san“, meinte Senji nur und zog ihn mit sich wieder aus dem Zimmer. „Hey! Ich will aber…!“ „Ander mal…“ Kyoko horchte an der Tür bis sie sich sicher war, dass die beiden Jungs verschwunden waren. Erleichtert atmete sie aus und das Bild von Satori kam ihr wieder an den Kopf. Der Anzug stand ihm wirklich gut…Sie schüttelte den Kopf bei dem Gedanken und schritt durchs Zimmer zum Bett. Mit einem Mal fuhr sie herum zum Fenster, als sie eine schwarze Silhouette wahrnahm. Prüfend schweifte ihr Blick vom Fenster durchs Zimmer, aber da war nichts…Hatte sie sich das vielleicht nur eingebildet oder waren das nur ihre Flügel? Sie sah zu den schwarzen Schwingen, deren Federn noch etwas feucht waren. Kyoko musterte sie kurz und setzte sich dann aufs Bett, wo sie fast darin versank. Sie war wohl erschöpft…kein Wunder, dass sie schon anfing Dinge zu sehen, die gar nicht da waren. Sie seufzte und ließ sich zurück ins Bett fallen, wobei ihre Haare sich lösten und ihr frei um die Schultern fielen. Ohne, dass sie es wollte, waren ihr dann auch schon die Augen zugefallen… Der schwarzen Haare des Jungen Mannes wehten leicht im Wind, während der kleine Engel einschlief. „Sie hat eine rasche Auffassungsgabe…“ sagte jemand hinter ihm, wobei er nur kaum merkbar nickte. Ruhig blieb sein Blick an dem zarten Mädchen hängen, dessen schwarzen Flügel einen starken Kontrast zum weißen Bett bildeten. Fast wie ein Gemälde... „Wir haben sie gefunden“, meinte er tonlos, wobei seine Gesichtszüge keineswegs veränderten. „Es hat lange gedauert…“ Der junge Mann wand sich ab und schritt an seinem Komplizen vorbei ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Das Stadtbild, was sich vor ihm erstreckte war ihm egal. Seine Gedanken befassten sich nur noch mit einer Sache…Im nächsten Augenblick verschwand er spurlos…Er hatte gefunden wonach er suchte… Ein Klopfen ließ Kyoko schließlich aufschrecken und ihr wurde bewusst, dass sie eingeschlafen war. Schnell sprang sie auf und suchte ihre Sachen zusammen. „Herein!“ rief sie nebenbei und angelte sich eine Socke. „Kyoko-san?“ fragte dann eine leise ich bekannte Stimme und Kimiko trat ein. „Tut mir Leid, ich bin eingeschlafen…ich komm sofort!“ entgegnete Kyoko und bürstete sich hastig ihre Haare. „Warum beeilst du dich denn so?“ wollte Kimiko nun wissen und sah sie fragend an. Sie blieb irritiert stehen: „Wie lange haben wir denn noch Zeit?“ „Etwas mehr als ne Stunde noch“, antwortete die Andere und sah sich in Kyoko’s Zimmer um, da sie ja noch gar nicht hier drin war. „Du hast auch ein schönes Zimmer“, meinte sie und lief zu der erledigten Kyoko. „Sag mal…könntest du mir bei der Frisur und dem Make-up helfen?“ fragte sie sie verlegen und schaute zu Boden. Kyoko fasste sich sogleich und lächelte. „Aber klar doch! Hol deine Sachen. Wir können uns ja gemeinsam fertig machen.“ Kimiko strahlte und raste sofort in ihr Zimmer, um die Sachen zu holen. Kyoko sah ihr hinterher und wirkte etwas bedrückt. Das Bild ihrer Schwester kam ihr in den Sinn und sie fragte sich, wie es ihr wohl ging. Anna war zwar 9 Jahre älter als sie, aber sie vermisste die ständigen Streitereien… Es war jetzt 2 Jahre her seit sie ausgezogen ist…Kimiko kam wieder ins Zimmer gerannt mit ihrem Kleid und allen Accessoires, die sie nur auftreiben konnte. Kyoko kam sich so jetzt so vor wie eine große Schwester mit dem kleinen Unterschied, dass sie von Make-up und Frisuren genauso wenig wusste wie Kimiko. Trotzdem versuchte sie einfach das Beste draus zu machen: improvisieren! Zu aller erst nahm sich Kyoko das Kleid vor und forderte auf Kimiko es anzuziehen. Es war ein schönes weißes Kleid, das etwas über die Knie ging und einen relativ gewagten Ausschnitt hatte. Leichte Rosen rankten sich an der Seite als aufwendige Stickerei…Wer wohl diese Kleider ausgesucht hatte und was sie wohl gekostet haben? Kyoko mag es sich gar nicht vorstellen, denn diese Kleider waren wirklich wunderschön… Noch dazu passten sie wie angegossen… „Kyoko-san willst du deins nicht auch anprobieren?“ unterbrach sie dann Kimiko in ihren Gedanken. „Ah nein…später. Erst mal müssen wir dich fertig machen.“ Kimiko lächelte etwas und holte dann die hellfunkelnde Kette raus, die wie sie sagte, in der Kommode gefunden hatte. Ebenfalls hatte sie weiße Sandalen gefunden…Kyoko konnte es nicht glauben und schüttelte nur den Kopf. All dieses teure Zeug… Kyoko machte sich schließlich ans Make-up und suchte einen silbrig glänzenden Lidschatten heraus. Wimpertusche…und einen dezenten schimmernden Lipgloss, der jedoch durchsichtig war. Ihre Haare bearbeitete sie mit dem Lockenstab und nach einer halben Stunde hatten sie es geschafft. Kimiko staunte als sie vor den Spiegel trat und konnte sich gar nicht statt sehen. Auch Kyoko war zufrieden mit sich und fand, dass sie zu einer richtigen Dame geworden ist. Sie sah auf die Uhr und stellte fest, dass sie jetzt nur noch kaum eine halbe Stunde für sich Zeit hatte. Mit raschen Schritten war sie beim Kleid angekommen und betrachtete es etwas skeptisch, bevor sie es anzog. Es war knielang und hatte unten geschwungene Rüschen, die ihre Beine länger wirken ließen. Noch dazu passte es sich ihr perfekt an und der Stoff schien hauchzart, dass sie wieder das Gefühl hatte nackt dar zustehen. Der Ausschnitt war wenigstens nicht so tief, doch dafür war ihr ganzer Rücken frei… Kyoko war es reichlich unangenehm, da sie selten solche Kleider trug. Schließlich fand sie auch ihren Schmuck in der Kommode und zwar ein Armband und Ohrringe. Die schwarzen Sandalen mit dem hohen Absatz machten ihr zu schaffen, doch sie hatte keine Zeit mehr zu üben. Wie der Wind kämmte sie sich die Haare und machte sich kleine Kringel mit dem Lockenstab. Schließlich steckte sie diese dann doch hoch und machte sich ans Make-up. Die Wimpertusche ließ ihre ohnehin langen Wimpern noch länger und voller wirken und war ungewohnt für sie. Sie überlegte kurz, ob sie den Kajal noch benutzen sollte und entschied sich dafür. Danach sah sei wieder in den Spiegel und fing an zu schreien. Kimiko kam zu ihr und machte große Augen. „Kyoko-san! Das ist ja echt Wahnsinn! Du hast ja richtige Raubtieraugen!“ „Das ist nicht lustig!“ entgegnete sie und suchte etwas, womit sie es wieder abwischen konnte. „Ich find das aber schön!“ meinte Kimiko, aber Kyoko rannte immer noch wie wild hin und her auf der Suche nach Abschminktüchern. „Wir haben keien Zeit mehr Kyoko-san!! „ich geh da aber nicht so hin!“ „Aber…!“ „Nichts aber! Ich seh aus, als würde ich gleich jemanden umbringen wollen!“ „Hä?!“ Plötzlich öffnete sich die Tür und Satori kam mit bestimmten Schritten rein. „Mein Gott, was tut ihr denn hier solange!?“ Kyoko und Kimiko verhaarten beide in ihren Bewegungen und auch Satori blieb mit einem Mal stehen. „Kyoko?“ fragte er vorsichtig und sein Mund klappte auf. Das war tatsächlich sie! Seine Augen wanderten ihre schlanke Gestalt ab, wobei er immer mehr einer Tomate ähnelte. Er blinzelte und zeigte auf sie. „Eine Doppelgängerin von Kyoko!“ schrie er dann und Kyoko’s Katzenblick fixierte ihn. Binnen Sekunen war er dann auch schon aus dem Zimmer geflogen und blieb KO vor Senji’s Füßen liegen. „Siehst du…Du hättest nicht reingehen sollen“, meinte dieser gelassen und sah zur Tür, die mit einem Knall zufiel. „Aber…da ist eine…Doppelgängerin von Kyoko drin…“ entgegnete Satori @-@... „Wohl kaum…keiner kann so zuschlagen wie sie“, argumentierte Senji ruhig, als Kimiko aus dem Zimmer kam. „Tut mir Leid für das Satori-san. Du bist nur grad…etwas ungelegen…gekommen.“, entschuldigte sie sich und schaute zu Senji, der verdammt gut aussah. „Guten Abend, Senji-san.“ Plötzlich zeigte dieser auf Kimiko und machte ein dummes Gesicht. „Kimiko?“ Sie nickte und lächelte schüchtern. „Ja?“ Senji hatte sie überhaupt nur an ihrer Stimme erkannt, fasste sich aber sogleich. „Du bist wunderhübsch“, meinte er und nahm ihre Hand, um sie zu küssen. Kimiko wurde rot und hielt sich eine Hand an die Wange. „Darf ich bitten, schöne Dame?“ Er bot ihr den Arm an, wo sie sich einhacken konnte, doch Kimiko war wie erstarrt. Er lächelte leicht und zog sie einfach sanft mit sich. „Wir warten dann unten. Hol jetzt Kyoko-san!“ meinte er und verschwand mit Kimiko aus dem Zimmer. Satori rieb sich die rote Wange und ärgerte sich etwas über diese schlagartige Art von Kyoko. Es gab keinen Zweifel, dass sie es war, aber so hatte er sie in seinem Leben noch nicht gesehen...nicht mal in seinen Träumen. Ah was dachte er denn da…als ob er von ihr je träumte! Er rappelte sich wieder auf und klopfte an die Tür. Schließlich wollte er keinen weiteren Schlag riskieren… „Kyoko-chan…wir kommen zu spät…“ meinte er, aber es kam keine Antwort. Er wartete eine Weile bis die Tür auf einmal sich öffnete und er in die vertrauten braunen Augen blickte…doch wirkten sie traurig… „Alles…in Ordnung?“ Kyoko sah zur Seite und öffnete dann ganz die Tür. „Wir können gehen…“ meinte sie und wollte an ihm vorbei, aber er versperrte ihr den Weg. Sie wich seinem Blick aus und wartete bis er zur Seite ging. Ungewöhnlich…sonst hätte sie ihn einfach zur Seite geschleudert. Er wusste nicht, warum er das tat, was er grade tat…Es schien als bewege jemand anderes seinen Körper. Seine Hände schlossen sich um die schlanke Statur des Mädchens vor ihm, die erschrocken zusammenzuckte. Er drückte sie fest an sich und nahm das Parfüm wahr…ein Hauch einer Rose…so zart…verletzlich… „Lass mich los“, meinte dann Kyoko leise und blickte immer noch nicht auf, doch er tat das, was sie verlangte…Sobald sie frei war, hastete sie an ihm vorbei aus dem Zimmer und Satori schaute ihr sehnsüchtig hinterher …leider…war sie ein Rätsel für ihn…egal wie sehr er sie hasste oder…liebte… Kimiko und Senji traten in die große Halle und staunten. All mögliche Leute waren hier…Nobel gekleidet und ihr Blick richtete sich kurz auf sie, bevor sie sich wieder ihren Gesprächen widmeten. Der Boden war aus schwarzem Marmor, während riesige Kronleuchter aus Kristall über ihnen hangen. Kaum paar Minuten vergingen, als auch schon Kyoko zu ihnen trat wie auch Satori. Sie schritten durch die Halle und wussten gar nicht, was sie hier sollten oder wohin sie sollten… Die Gäste schauten Kyoko zum teil erschrocken und erstaunt hinterher, als sie ihre Flügel sahen. Manche vermuteten, das sie angeklebt seien andere wiederum empfanden einfach nur tiefe Furcht. Schließlich erkannte Kyoko den jungen Mann, der vorhin in ihrem Zimmer war und trat zu ihm. Mit einer Hand hinterm Rücken verbeugte er sich und fragte, was er für sie tun sollte. Ihre Freunde verstanden natürlich gar nichts, da er nur auf Russisch sprach. Kyoko verstand jedoch und erklärte ihre Situation, woraufhin der Butler auch schon loslief. Sie deutete den anderen ihm zu folgen und so gelangen sie in einen anderen Raum mit unzähligen Büchern. Eine Bibliothek? Der Butler verließ sie daraufhin und deutete auf einen Mann, der am Fenster stand und auf die Stadt hinabblickte. Kyoko war sich nicht sicher und musterte den Mann eingehender, da er mit dem rücken zu ihnen gewand stand. „Hey, Kyoko-san…wer ist das?“ fragte nun Kimiko. „Ähm…Kimiko lass bitte das –san weg…In Russland ist das nicht so üblich“, antwortete Kyoko ihr und deutete den anderen erst mal hier zu bleiben. Sie lief zu dem Mann und versuchte ihre Unsicherheit zu vertuschen, in dem sie ruhig ans Fenster zu ihm trat. „Schöner Ausblick, nicht?“ Der Mann sah nun auf, wer sich zu ihm gesellte und ein bestimmter Blick durchbohrte sie. Kyoko musste jedoch feststellen, dass dieser junge Herr nicht derjenige ist für den sie ihn gehalten hat. „Ja, obwohl es gibt schöneres…Wie ich sehe, haben sie das Kleid an. Ich hoffe doch es gefällt ihnen?“ antwortete er schließlich auf ihre Frage und Kyoko erkannte nun mit wem sie sprach. Roman Kitanow, Außenminister und der Firmenchef des größten Ölkonzerns in Russland. Noch dazu adlig, wobei er grad mal 18 Jahre alt ist. „Ja…Sie haben dies ausgesucht?“ fragte sie dann vorsichtig und kam sich etwas fehl am Platze vor. Sie war eine gewöhnliche Bürgerin weder adlig noch reich…außer das ihre Eltern vielleicht hochqualifizierte Berufe ausübten…Sie konnte sich noch lange nicht zu den Reichen und Schönen zählen… „Freut mich, dass sie ihnen gefallen. Es ist das mindeste, was ich für sie tun konnte…“ „Ah…nein…das hätte nicht sein müssen…“ stotterte sie und sah zu ihm auf. „Ich bedanke mich jedoch für diese Aufmerksamkeit“, meinte sie schnell und errötete leicht. Seine blonden Haare waren zurückgekämmt und er hatte strahlend blaue Augen. Zudem stand ihm der schwarze Anzug vorzüglich und die schlichte schwarze Krawatte passte einfach. „Kyoko, richtig? Sie können ruhig ihre Freunde zu uns rufen. Ich muss mit ihnen allen etwas besprechen“, meinte Roman und deutete auf die kleine neugierige Gruppe etwas abseits. Kyoko nickte und lächelte etwas verlegen, bevor sie die Anderen zu sich winkte. Kimiko und Senji waren sofort bei ihr und stellten ihr gleich tausend Fragen. Satori dagegen hielt sich etwas abseits und betrachtete den Adligen. „Ganz ruhig, Leute…ich erklär euch sofort wer er ist“, meinte Kyoko und sah dann zu Roman, da dieser ja nur russisch sprach und sie nicht verstand, doch bevor Kyoko etwas sagen konnte, wollte er, dass sie ihm folgten. Die Anderen sahen sie fragend an, aber Kyoko zuckte mit den Schultern und sie folgten ihm. Sie kamen schließlich in einen „kleineren“ Raum…In der Mitte stand ein runder Tisch aus Holz, in dem verschiedene aufwendige Muster eingeritzt waren, dass Kyoko sich gar nicht traute sich an ihn zu setzen. Roman setzte sich ganz vorne hin und wartete bis sie Platz nahmen. Satori war trotz allem gezwungen neben Kyoko Platz zu nehmen, dennoch beachtete sie ihn nicht mal. Roman faltete die Hände und platzierte sein Kinn darauf…sein Blick war ernst und hinter ihm, tauchte ein Bildschirm auf bzw. eine Leinwand, die von einem Projektor am anderen Ende des Raumes erschuf. Ein anderer Mann trat nun ein und Roman erklärte auf Englisch, dass dies ein Dolmetscher sei, der ihnen alles auf Deutsch erklären wird. Daraufhin tauchte die Karte von Deutschland auf und Roman begann zu erläutern, was sich dort grade abspielte. Kyoko hörte ihm aufmerksam zu und mit jedem Wort weiteten sich ihre Augen. Bilder von Düsseldorf, den Wesen, den dunklen Löchern, Opfern und fliehenden Menschen tauchten auf der Leinwand auf und brannten sich in Kyoko’s Kopf ein. Realität, die sie nie für möglich gehalten hatte…Düsseldorf war Karantänegebiet…Ihre Stadt war in den letzten Stunden gestorben…Plötzlich sprang Kyoko auf und war kreidebleich im Gesicht. „Stop! Astafti!“ rief sie auf jede Geflogenheit verzichtend. Sie musterte das Bild genauer…Die Metro… „Kyoko…was ist los?“ fragte Kimiko leise und auch Roman wie auch die Anderen waren gespannt auf ihre Antwort. Ein riesiges schwarzes Wesen war im Hintergrund zu sehen…Es verfolgte etwas…vorne beim Eingang zur Metro...sie war ganz sicher… „Auf dem Foto sind…“ begann Kyoko und nur leise hauchte sie die Namen derer, die sie auf dem Bild erkannte… „Ray…Jeanne und…Setsuna…“ Sie ließ sich zurück in den Stuhl fallen und ihr Blick war starr nach vorne gerichtet. Auch die Anderen waren geschockt, woraufhin Roman wieder das Wort ergriff. „Kyoko Karasuma…es war zu erwarten, dass du diese Personen erkennst, doch es ist nichts über deren Zustand bekannt und verlassen hat die Stadt auch kein Mensch mehr seit dem Angriff. Dies ist jedoch nicht die einzige schlechte Nachricht für dich“, sprach der Dolmetscher nachdem Roman geendet hatte und sie sah langsam zu ihm. In den sonst so gefährlichen Raubtieraugen spiegelte sich schon die harte Erkenntnis wieder. Sie wusste es bereits. „Mit Bedauern muss ich mitteilen, dass deine Eltern leider…“ fuhr der Dolmetscher fort, doch Kyoko unterbrach ihn: „Wie?“ „Beim Ausflug mit dem Hubschrauber erwischte eins der Wesen sie…“ erklärte Roman auf ihrer Heimatsprache und deutete ihrem Nebenmann zu schweigen. Diese Angelegenheit sollte Kyoko alleine wissen und entscheiden, ob sie es jemandem mitteilt. Auch den anderen wurde nun klar, dass auch ihre Familien in Gefahr sein könnten, doch Roman konnte nichts versprechen. Es herrschte Stille, bevor Kyoko aufstand und entschlossen zu Roman blickte. Ihr Blick verriet ihm ihre Absicht und er erhob sich ebenfalls. „Ich weiß, Kyoko, das dies ein großer Verlust für dich ist, doch überstürze nichts“, sagte er auf Russisch und war ganz die Ruhe selbst. „Roman, ich kann nicht warten und zu sehen…Bei jedem Tag der vergeht, sinkt die Chance, das sie noch leben. Ich kann sie nicht im Stich lassen“, entgegnete Kyoko in der gleichen Sprache und Gelassenheit, während die anderen nur Bahnhof verstanden, aber dennoch merkten, dass es Kyoko grad ernst war und sie sie besser nicht unterbrechen sollten. „Denkst du wirklich, dass du etwas tun könntest in deinem Zustand?“ fragte Roman und ließ Kyoko’s Standhaftigkeit einwenig schwanken. „Ich muss es wenigstens versuchen“, behaarte sie weiterhin und sie maßen sich mit Blicken. „Du bist ein wahrhaft stures Mädchen wie von Herrn Ishida behauptet. Ich kann dich dennoch nicht in den Tod gehen lassen.“ „Es ist wohl meine Sache, ob ich sterbe oder nicht“, entgegnete sie scharf und ballte die Fäuste. Wer hatte ihm erlaubt so etwas für sei zu entscheiden?! Roman lächelte auf ihre Antwort hin leicht und blickte zu seinem Dolmetscher, der anscheinend seine Aufgabe wieder übernehmen sollte: „Bevor ich euch zurück nach Düsseldorf gehen lassen kann, müsst ihr lernen zu kämpfen, denn sonst würdet ihr dort nicht lange überleben. Die nächsten Tage werdet ihr von den besten Ausbildern rekrutiert und dann mit einer Spezialeinheit nach Deutschland reisen. Es steht euch frei, ob ihr hier bleibt oder mit Kyoko zurückkehrt. Die Spezialeinheit wird diese Wesen vernichten und die schwarzen Löcher schließen. Ihr habt bis morgen Bedenkzeit, um uns eure Entscheidung mitzuteilen, ob ihr am Training teilnehmt“, endete Roman und die Anderen wirkten ernst aber auch unsicher. Roman erhob sich und schritt an ihnen vorbei zur Tür. „Sleep well“, meinte er und die großen Flügel der Türen öffneten sich, woraufhin er hinaustrat und verschwand. Kyoko sah ihm nach…doch Satori konnte ihren Blick nicht deuten. Dennoch empfand er tiefes Mitleid für sie…letztendlich hatte sie grade ihre Eltern verloren…Die kleine Gruppe trat schließlich wieder raus in die großen Hallen und wieder richteten sich die Köpfe zu Kyoko’s Flügeln…Ein Rachengel in blutrot mit dem Blick eines Leoparden und einem Lächeln so unergründlich wie die Nacht…Ein Butler bot ihnen auf einem Tablett Sekt an, wovon sich Kyoko ein Glas einfach nahm und in einem Zug austrank. Satori und Senji warfen sich einen Blick zu und auch Kimiko sah sie besorgt an. „Geht’s ihr gut?“ flüsterte sie und hatte sich bei Senji immer noch eingehackt. „Ja, sie muss nur darüber hinwegkommen“, antwortete Satori und war selbst jedoch auch erstaunt, da Kyoko nie trank. Sie verabscheute das Zeug und rührte es nie an. „Wir sollten sie etwas ablenken“, meinte er und sah zu den Beiden in weiß. Senji nickte nur, als eine helle Melodie ertönte und einen langsamen Walzer anstimmte. Sofort formten sich Pärchen aus der Menge und Senji schloss sich mit Kimiko den Reihen an. Sie war etwas unbeholfen, aber Senji führte sie sicher übers Parkett als täte er dies jeden tag. Kimiko lächelte und hatten großen Spaß auch wenn ihre Gedanken öfters an Kyoko abschweiften. Sie sah wie Satori sich Kyoko näherte und wurde dann aber auch schon von Senji quer durch die Halle mit sich zog, als der Walzer schneller wurde. Kyoko drehte sich fragend um, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte und sah in Satori’s Gesicht. Er wusste auf Anhieb gar nicht, was er sagen sollte und erinnerte sich an Senji’s Gesten und Worte. Wie ein Gentleman umfasste er sanft ihre Hand und hauchte ihr einen Kuss darauf, dass Kyoko völlig erstaunt dastand und erst überlegte, ob da grade Satori vor ihr stand. „Darf ich bitten, schöne Lady?“ fragte Satori und führte sie zum Tanz. Kyoko war etwas überrumpelt und ließ sich mitziehen bis ihr einfiel, das sie gar nicht tanzen konnte…jedenfalls nicht so…Satori hatte auch keinen Plan und tat es einfach den Typen gleich, die neben ihm tanzten. Er legte eine Hand auf ihre Taille und mit der anderen umfasste er ihre andere Hand. Verdammt! Wie sollte er den führen, wenn er überhaupt kein Plan hatte wie das geht?! Langsam machte er einen Schritt nach vorn und zurück, wobei er merkte, dass Kyoko genauso unsicher war wie er und grade in dieser Situation sollte ein Mann einer Frau doch Sicherheit bieten! Die schwarzen Schwingen auf ihrem Rücken irritierten in zu dem noch mehr und er musste noch aufpassen, dass sie niemanden damit schubste. Satori schluckte hart und wünschte sich lieber auf einer Diskothek zu sein, als Kyoko kicherte. „Was ist?“ fragte er und hob eine Augenbraue. „Du weißt auch nicht wie Walzer geht oder?“ fragte sie zurück und er grinste ebenfalls etwas. „Du hasts erraten…“ Jetzt bemerkte er den leichten Rotschimmer auf Kyoko’s Wangen und beugte sich etwas zu ihr runter. „Sag mal…wie viele Gläser hattest du schon?“ „Ähm…2“, antwortete sie und legte den Kopf schief. „Wieso?“ „Ah nur so…“ Satori seufzte und musste feststellen, das sie tatsächlich schon nach zwei Gläsern Sekt angetrunken war. Plötzlich löste sie sich von ihm und verschwand er in Menge. Verwirrt stand der erst mal dumm da und rannte ihr schnell hinterher. Er keuchte und blieb stehen, als er einen Butler sah. „Have you seen the Girl with the Wings?“ fragte er und der Butler nickte. Er wies ihn auf die Terrasse, wo er sofort hinrannte. Er trat hinaus und ein kalter Wind kam ihm entgegen. Sein Blick schweifte über die Plattform und blieb an der einzigen Person hier hängen. „Kyoko?“ fragte er leise und näherte sich ihr. Das Geländer aus Glas war niedrig und als er hinabblickte schluckte er hart. „Das geht ziemlich tief hinab…“ meinte er und sah an seine Seite zu Kyoko, deren Blick in die Nacht gerichtet war. Satori schwieg und genoss ebenfalls den Ausblick. Es war für ihn eine andere Welt…Düsseldorf war im Vergleich zu Moskau nur ein Dorf… „Es tut mir Leid, Kyoko“, meinte er schließlich und sah immer noch nach vorn. nach einer Weile reagierte sie und er spürte ihren durchdringenden Blick auf sich ruhen. „Wofür?“ fragte sie ruhig und er wand sich ihr auch zu. „Das mit deinen Eltern und…“ er stoppte kurz und sah in den Himmel…„Und?“ hackte Kyoko nach und wartete geduldig auf seine Antwort. „Das von vorhin…ich hätte es nicht tun sollen“, erklärte er weiter und er schaute wieder zu ihr. „Sag mal…ist dir nicht kalt?“ fragte er und betrachtete das Hauch Stoff an ihr. „Nein“, antwortete sie und sah zur Seite…in dem Moment umfasste er ihr Kinn etwas unsanft und forderte sie auf ihn anzusehen. Er konnte eine starke Rötung auf ihren Wangen erkennen und irgendwie war er sich sicher, dass sie nicht wegen seiner Anwesenheit da ist…Aus den Augenwinkeln entdeckte er nun das 3. Glas Sekt und wusste, warum sie so ruhig geblieben ist. Satori schaute in die sonst so kalten braunen Augen von Kyoko und die Versuchung war groß…Seine Lippen näherten sich den ihren…doch er hielt inne…Das würde er sich nie verzeihen…egal wie sehr er es mit seinen Gefühlen rechtfertigen würde…Er durfte es nicht tun…Kyoko sah ihn an und ihre Sicht verschwamm. „Jetzt hast du mal…die Chance und…nutzt sie nicht?“ meinte sie leicht belustigt und nahm seine Hand runter. „Wolltest du mich nicht auf der Schulparty noch extra abfüllen?“ Sie wand sich ab und lief langsam zurück zur Halle, doch der Absatz machte es ihr nicht grade einfach. Erneut verdoppelte sich alles vor ihr und im nächsten Moment stolperte sie, aber Satori fing sie noch auf. „Dummes Mädchen…Damals wollte ich Spaß mit dir haben und dich nicht alle 3m auffangen“, sagte er und sie sah ihn fragend an. Er lachte und half ihr wieder auf. „Wenn du wüsstest…“ Er zog sie mit sich und stützte sie teils zum Zimmer, da sie jede Sekunde drohte umzufallen. Es war etwas beschwerlich, aber nach einiger Zeit kamen sie in ihrem Zimmer an, worüber Satori heilfroh war. Während Kyoko sich von ihren Sandalen entledigte, wollte er schon mit raschen Schritten das Zimmer verlassen, als ihn etwas festhielt am Ärmel. Er drehte sich um und schreckte zurück, als ihm Kyoko entgegenkam. „Kyoko, was hast du…?!“ Mit einem Knall lagen Beide auf dem Boden und Satori lag hilflos unter ihr. „Hör zu Kyoko…das ist nicht so eine gute Idee…Du solltest besser schlafen gehen und…“ Er verstummte als sie ihm zärtlich über die Lippen mit dem Zeigefinger strich. „Satori…“ hauchte sie und ihr verführerischer Blick traf seinen…Der Geruch von Rosen stieg ihm wieder in die Nase und er spürte die schlanke Gestalt nah an sich…Sein Herz raste förmlich, als sie leicht an seinem Nacken entlang küsste… „Kyoko!“ Fest umfasste er ihre Handgelenke und drehte sie auf den Rücken, dass er nun über ihr lag und sie scharf ansah. Was war denn los mit ihr? Wird sie etwa zur verschmusten Hauskatze, wenn man sie betrunken machte? Auf was hatte er sich da eingelassen…Satori seufzte und stellte jedoch fest, dass seine Position grad nicht besser war als vorhin. Die sanfte Wildkatze lockte ihn geradezu…mit allen Waffen einer Frau…Er zögerte und beugte sich dann zu ihr runter…fordernd küsste er ihren Nacken entlang und biss manchmal in einige Stellen sanft rein…Kyoko’s Hände hielt er fest, als würde sie ihm davonlaufen. Kyoko schnappte nach Luft und war völlig berauscht von dem Gefühl, was sie gefangen nahm…als ihr plötzlich bewusst wurde, was sie grad tat…nur kurz klärte sich ihre Sicht…ordneten sich ihre Gedanken und sperrten ihr Herz weg…Ohne weiter zu überlegen schubste sie Satori von sich runter und ihr Atem beruhigte sich wieder. Satori stand auf und sah zur Seite… „Entschuldige…schlaf gut…“ meinte er und Kyoko hörte wie die Tür ins Schloss fiel. Sie setzte sich auf und hielt sich die Stirn. Was hatte sie da eben getan?! War sie völlig bescheuert geworden? …das sie noch mal Alkohol trinkt in ihrem Leben… Seiko öffnete die Augen und blinzelte ins Zwielicht. Wo war er? Er richtete sich langsam auf von dem rauen Felsboden und erblickte daraufhin Setsuna. Mit angezogenen Beinen saß sie an einen Felsen gelehnt da, schlief jedoch nicht. „Warum schläfst du nicht?“ fragte er leise und sie zuckte zusammen, weil sie damit nicht gerechnet hatte. Setsuna erkannt dennoch schnell seine Stimme und sah zu ihm. Ihre dunklen Augen funkelten in dem erlöschenden Feuer und die langen Haare hingen ihr strähnig ins Gesicht. „Ich kann nicht“, antwortete sie nach einer Weile und richtete ihren Blick wieder auf die letzten hervorzüngelten Flammen. Er wusste warum, weswegen er nicht weiter fragte. Je früher sie Kyoko fanden desto besser…Ein Stein kullerte vor seine Füße und Ray trat zu ihm. „Bist du soweit?“ Er nickte und stand auf. Er hatte die letzte Überprüfung nicht bestanden…aber wenn er sie jetzt nicht besteht, würde Setsuna und die Anderen sterben…Er sträubte sich und sah zu den Mädchen, die Jeanne wachrüttelten, wobei Setsuna sie eher tot schüttelte. Auch wenn sie sich Sorgen machte, so zeigte sie keine Spur davon. Erstaunlich wie sie alles hinter einem Lächeln verbarg, um andere aufzumuntern und Mut zu machen. Sie war aber auch wirklich ein totaler Optimist, während er ihre Chancen jedoch gering schätzte. Sie mussten es trotzdem versuchen…Schließlich waren sie so weit und er suchte die beste Stelle um zu beginnen…Am besten dort wo der Boden ziemlich locker war…Er tastete vorsichtig den Asphalt ab und wand sich dann den Mädchen zu. „Ich werde jetzt anfangen…sobald sich ein 2m tiefes Loch bildet, steigt ihr hinein und folgt einfach dem Tunnel, der entsteht. Beeilt euch und bleibt möglichst nah beisammen. Ihr geht so schnell durch wie es nur möglich ist, verstanden?“ Sie nickten und Seiko setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Er schloss die Augen und für die nächsten Minuten tat sich nichts, doch wollten sie ihn auch nicht unterbrechen, da sie wussten wie viel Konzentration dies beanspruchte. Dann erzitterte die Erde leicht und vor Seiko begann die Erde…einfach wegzusacken…wie bei Treibsand…sie verschwand einfach weiter in den Boden hinein und das Loch wurde tiefer und tiefer…Ray war schließlich der Meinung, dass es schon 2m seien und sprang runter. Jeanne folgte ihr wie auch Setsuna, die aber erst zögerte und noch kurz zu Seiko blickte. Sie hoffte, das er es schaffen würde noch rechtzeitig nachzukommen…Sie kam unten geschickt auf, als in dem Moment sich hinter ihr die Erde zur Seite wallte und sich langsam ein Tunnel bildete… „Wir sollten keine Zeit verlieren“, meinte Ray und zog Jeanne mit sich…Die Drei rannten durch den Tunnel, der sich immer schneller vor ihnen auftat und bald bemerkte Setsuna, dass es etwas aufwärts ging. Sie waren schon fast beim Museum…Schließlich sahen sie tatsächlich ein Licht und waren im nächsten Moment aus dem Loch herausgesprungen. Sie blieben keuchend stehen und sahen sich hastig um, doch es war wie üblich nur die Nachtbeleuchtung…Setsuna sah zurück zum Tunnel wo sie grad hergekommen waren und stutzte als dieser plötzlich in sich zusammensackte. Geschockt sah sie auf den verschütteten Zugang und ihr Herz wollte am liebsten grad schreiend raus rennen… „Seiko…“ Ray hörte ein Krachen und wand sich ruckartig um, dass sie Setsuna noch grade so am Arm erwischte und sie zurückriss. „Nein! Lass mich los Ray! Lass mich los!!!“ schrie sie und versuchte freizukommen. „Setsuna beruhig dich!“ Auf einmal hielt sie still und wand sich dann ihr langsam zu… „Wie…?“ flüsterte Setsuna und eine einsame Träne rolle ihre Wange hinab. „Wie soll ich das tun, Ray?! Wie soll ich einfach ruhig bleiben, wenn er sich…“ Ihre Stimme versagte und auch Ray konnte nichts entgegnen. Noch nie hatte sie Setsuna so außer sich gesehen…Sie sah zu dem verschütteten Tunnel, als Setsuna sich plötzlich losriss und im nächsten Moment nach draußen gerannt war. „Setsuna!“ entfuhr es ihr und folgte ihr. „Jeanne blieb hier!“ meinte sie nur noch und verschwand ebenfalls im Ausgang. „Setsuna bleib stehen!“ rief sie ihr hinterher, doch diese setzte über Autos hinweg und spurtete in Richtung des Erdwalls. Ray hörte ein Rauschen und blieb stehen. Forschend spähte sie in den Nachthimmel, als sich von den Dächern unzählige Schatten lösten. „Oh Mist…Setsuna!“ rief sie und rannte los, als plötzlich die Erde erbebte und sie von einer Staubwolke eingeschlossen wurde. Sie hustete leicht und richtete sich wieder auf. Sie stolperte über ein paar Felsbrocken und suchte verzweifelt nach Setsuna. Sie hörte von allen Seiten Flügelschlagen, bedrohliches Knurren, Fenster bersten…Sie war eingeschlossen… „Ray!“ hörte sie dann plötzlich eine ich bekannte Stimme rufen und hielt inne. „Setsuna!“ Wie der Wind raste sie aus der Staubwolke raus und hastig schweiften ihre Augen über die brennenden Autos. Plötzlich regten sich die dunklen Schatten zwischen den hellen Flammen, die Ray gar nicht vorher wahrgenommen hatte. Zögerlich machte sie ein paar Schritte zurück und schaute zu dem zerbrochenen Erdwall…Was war passiert? Wo ist Setsuna? Auf einmal hörte sie ein ohrenbetäubendes Krachen und zuckte zusammen. Im gleichen Moment erhellte eine große Explosion die Nacht und jemand riss sie mit sich. Stolpernd sah sie nach vorn und erkannte ein schwarzhaariges Mädchen. „Rukia!“ entfuhr es ihr und war völlig verwirrt. Hand in Hand rannten sie in Richtung der Explosion, als sie in die große Einkaufsmeile abbog. Aus den Augenwinkeln konnte sie noch Setsuna und Seiko sehen und etwas schwarzes, was sich langsam aus den Flammen erhob. Sie wollte grade deren Namen rufen, als die Rukia in den nächsten Laden zur Seite hin mitriss… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)