The different faces von viky (yami x yugi) ================================================================================ Kapitel 14: Erzähl mir ein bisschen ----------------------------------- Meine Mutter setzt sich irgendwann zu mir in den Flur, ich strafe sie nur mit meinem Blick, und bin einfach nur froh, das sie keinen Ton von sich gibt. Nach längerem Warten kommt auf einmal Herr Nastanschek aus einem der Behandlungsräume, ich stehe damit sofort auf. „Herr Nastanschek“, mache ich gleich auf mich aufmerksam, woraufhin er sich zu mir herum dreht. „Ich wollte fragen was jetzt mit Atemu ist?“, lieb lächelnd, zugleich auch besorgt und trotz aller Wut in mir, frage ich ihn das. „Es geht ihm so weit ganz gut… sie können aber zu ihm, wenn sie wollen“, er deutet dabei auf eine Tür, ich nicke einfach nur und bedanke mich, ehe ich mit meiner Mutter im Petto in diesen eher kleinen Raum eintrete. Als ich ihn da auf der Liege sehe, und er am Arm eine Infusionsnadel hängen hat, wo auch noch irgendeine Flüssigkeit in ihn hinein tröpfelt, hat er schon wieder, auch wenn ich mich innerlich dafür verfluche, mein vollstes Mitgefühl. Er tut mir ja schon leid. „Na du“, matt lächelnd schaut er zu mir herüber. „Na?“, unsicher trete ich an ihn heran, und setze mich auf den Stuhl, der neben der Liege steht. „Geht’s dir besser… und was bekommst du da?“, frage ich nun sorgenvoll nach. „Es geht… das ähm… alles mögliche… ich weiß es selbst nicht so genau“, gibt Atemu nun von sich, ein kleiner verlegener Blick bleibt, was mich schmunzeln lässt. „Wie lange dauert das jetzt?“, macht sich meine Mutter nun aufmerksam. Ich kann nur mit den Augen rollen, wie sich das anhört, wenn sie keine Lust hat, soll sie doch gehen. „Sie können ruhig gehen, sie müssen nicht extra auf mich warten… dennoch, danke fürs Herbringen“, antwortet Atemu, der das ganze genauso wie ich aufgenommen hat. „Kein Thema… also, ruf mich an Yugi, falls noch etwas ist“, sagt meine Mutter, und schreitet zur Tür. Ich nicke nur, als sie hinaus geht, gebe ich ein tiefes Seufzen von mir. „Was hast du?“ Betrübt sehe ich zu ihm hinauf. „Meine Mutter ist so seltsam, seitdem mein Vater richtig ausgezogen ist.“ „Nimm dir das nicht so zu Herzen…das ist bestimmt nicht leicht für sie. Jeder macht und sagt mal Dinge, die er eigentlich nicht so meinte…oder?“, er lächelt mich schwach an. Ich nicke einfach nur, er hat ja recht, dennoch kann ich mit ihr in letzter Zeit nicht gut umgehen. „Hey, bitte schau nicht so traurig… sonst werd ich ganz weich… ich mag das nicht“, sagt er ganz sanft, und stupst eher langsam mein Kinn an. Ich lächle ihn schwach an, und nicke. Dennoch, das was ich eben in seiner Tasche entdeckt habe, steckt tief in meinen Knochen, und es tut sehr weh - es macht mich traurig. „Atemu?“, meine Finger pressen sich in die Tasche von ihm. Kurz schlucke ich hart. Ich will die Frage, aus Angst vor der Antwort gar nicht stellen, aber ich muss! „Wirst du wegziehen?“, traurig schaue ich zu ihm hinauf, doch er schaut mich nur fragend an. „Ich habe deine Bewerbungen gelesen“, gebe ich fast schon wimmernd von mir. Ich habe solche Angst vor dem was er sagen wird. „Yugi“, gibt er leise von sich, und wendet seinen Kopf zur Seite. Ich schlucke hart, er kann es bestimmt hören. Ein dicker Kloß schwillt in meinem Hals an. Ich ahne nichts Gutes, aber auch gar nichts Gutes. „Es gibt so vieles… was ich dir sagen muss…ich…ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll“, gibt er leise aber auch so betrübt von sich. „So Atemu da bin ich wieder“, mit diesen Worten werden wir unterbrochen, Atemu schaut sofort zu seinem Arzt hinauf, ich aber wische mir rasch über die Augen, habe das Gefühl, gleich wieder loszuweinen. Atemus Arzt erklärt ihm dann - nach der Zustimmung von ihm, dass ich das alles mit anhören darf - dass er einfach Ruhe bräuchte. Kein Stress, keine Arbeit, einfach rein gar nichts tun soll. Zudem hätte er noch einen ziemlichen Eisenmangel, was seine Kreislaufprobleme erklärt. Doch ich bekomme auch mit, das dies nicht das erste mal wäre, sondern dass er solche Dinge schon öfters hatte. Nur sei es noch nie so schlimm wie heute gewesen. Sein Körper nimmt sich was er braucht, und wenn Atemu diese Anzeichen eben ignoriert, wie so oft, kippt er um, oder hat Schmerzen am Herzen. Damit sagt ihm sein Körper einfach nein…jetzt nicht mehr! Nach dem Herr Nastanschek ihm einen Krankenschein wie auch eine paar Rezepte gibt, schaut er ihn sorgenvoll an. „Atemu, ich mein es ernst! Keine Arbeit, kein Haushalt, mach am besten gar nichts…hättest du denn wenigstens Hilfe mit deiner Tochter?!“, gibt er ermahnend, aber zugleich auch voller Sorge von sich. Atemu nickt ein paar mal, ehe er doch ein „Ja“ von sich gibt. „Ja sicher!“, er lächelt darauf hin. „Komm morgen noch mal vorbei, dann bekommst du noch eine Infusion…oder willst du doch lieber ins Krankenhaus?“ Atemu schüttelt kräftig den Kopf. „Ich bekomme das schon hin.“ „Gut, also dann bis morgen und mach langsam!“, Herr Nastanschek lächelt lieb, ehe er den Raum verlässt und anschließend die Schwester hinein kommt, um ihm die Infusionsnadel abzumachen. Als er endlich fertig ist, richtet er sich eher langsam auf, ich sehe ihn betrübt an. Ich weiß gar nicht mehr was ich denken soll, dennoch stehe ich auf, und helfe ihm. „Danke“, er lächelt leicht, als ich ihm helfe aufzustehen. „Geht’s?“, frage ich gleich nach, der er nicht gerade sicher auf den Beinen ist. Der Weg hinunter ist eher ein stiller und langsamer Gang, doch als wir unten ankommen, will Atemu sich gleich wieder hinsetzen. Ich freue mich, dass er so ehrlich zu mir ist. Er könnte es jetzt eh nicht mehr vor mir verbergen. „Komm, ich geh gerade für dich in die Apotheke“, meine ich dann, in der Zeit kann er sich ja ausruhen. Er nickt, sagt danke und schon gehe ich die paar Meter über die Straße, um ihm seine Sachen zu holen. Er braucht wirklich Hilfe, vor allem mit seiner Tochter, denn wenn er so schwach auf den Beinen ist, kann er ja wohl schlecht auf sein Kind aufpassen. Als ich wieder komme, spreche ich das auch genau an. „Ich denke, du bleibst lieber ein paar Tage mit Kiara bei uns. Alleine schaffst du das wirklich nicht“, meine ich, und schaue Atemu von oben bis unten an. Doch was mich wieder an ihm verwundert, ist das er auf einmal seine Finger aneinander presst. Er ist leicht nervös, das merke ich. Auch das er mich wieder mal nicht wirklich anschaut… da stimmt was nicht. „So, soll ich meine Mutter wieder anrufen, zu Fuß kommen wir ja schlecht heim.“ „Ne“, Atemu sagt es gerade so abwertend, das ich nur staunen kann. Aber er ist eben eine eher direkte Person. Ich denke auch nicht, dass sein Stolz das jetzt noch zulassen würde, nach diesem Spruch meiner Mutter, sich helfen zu lassen. „Und wie kommen wir heim?“ Kurz winkt Atemu mich mit der Hand bei, ich gehe auf ihn zu, und schon greift er in seine Tasche. Nimmt sein Handy heraus und wählt eine Nummer. „Hi Baku…ja, ja sicher hab ich bestanden!“, spricht Atemu dann ins Telefon. „Du, ich hock hier vorm Arzt…ich hab es am Kreislauf, und mein Auto steht noch bei der Prüfstelle und Kiara müsste noch bei Yugi abgeholt werden…“, meint er dann weiter, ich setzte mich einfach neben ihn. Bin dennoch innerlich total nervös. „Ja...ja klar, danke, den Rest erzähle ich dir später“, mit diesen Worten legt er auf, und lächelt mich an. „Alles geklärt, Bakura kommt gleich“, meint er, ehe er wieder den Kopf senkt, und sein Handy nervös in seinen Händen hin und her dreht. „Weißt du…ich war heute Morgen sehr überrascht, über dein…dein Kuss“, beginnt er, ich aber senke nun auch den Kopf, mein Herz beginnt im gleichen Augenblick an zu rasen. Eigentlich will ich es mir gar nicht anhören, da ich weiß, dass er mich erneut verletzten wird. „Ich dachte eigentlich… das du mich gar nicht mehr magst“, überrascht sehe ich nun doch zu ihm auf. Ihn nicht mögen, wie kommt er denn darauf? Doch er dreht weiterhin sein Handy hin und her, und betrachtet es dabei. „Was ich dir ja auch nicht hätte verübeln können, nach all dem was passiert war“, sagt er, aber so leise, als hätte er etwas Angst, und dennoch spricht er weiter. „Ich weiß selbst nicht was mit mir los war…ich war so… ja ätzend, trifft es am besten“, kurz lächelt er matt zu mir herüber, aber ich schüttle mit dem Kopf und lege meine Hand auf seine Schulter. „Du warst doch nicht ätzend.“ „Doch Yugi… war ich. Ich war so“, er schaut wieder zu Boden. „So aggressiv, und ich hatte Stimmungsschwankungen wie eine schwangere… es ist mir erst an dem letzten Tag bewusst geworden, wo du bei mir warst… vorher war es mir nie so aufgefallen, aber ich wurde oftmals darauf angesprochen“, sagt er und ich erinnere mich noch genau an den Tag, wo er wirklich aggressiv war, und ich das Gefühl hatte, das er gleich explodiert. „Jeder hatte es mir gesagt, doch ich wollte es nicht hören, ab und an, da wusste ich es selbst, doch ich habe es gekonnt ignoriert“, meint er, ein scheuer Blick trifft mich. Er schaut mich wieder an, ehe er seinen kompletten Köper seitlich zu mir wendet. Anschließend greift er zu meinen Händen, und nimmt sie in seine, ich sehe ihn überrascht an, dennoch, ein ungutes Gefühl plagt meinen Körper. Ich kann und will der Situation nicht trauen. „Ich wollte mich aber dennoch nicht mit dir, gar mit meinen Freuden auseinandersetzen, das hätte für mich so viel mehr Arbeit bedeutet. Ich war maßlos damit überfordert. Ich bin dem die letzten Wochen einfach aus dem Weg gegangen, und dachte einfach, es wäre das Beste, wenn ich irgendwo, einfach neu anfange…“, er senkt kurz den Kopf, ich aber schlucke erneut. Ich will es nicht hören was er zu sagen hat… ich will es einfach nicht hören! „Ich hatte Bewerbungen losgeschickt, irgendwo hin, hauptsache weg aus dieser Stadt, an welcher mir eigentlich nicht sehr viel liegt“, meint er. Meine Mundwinkel aber ziehen schon bestialisch nach unten. „Ich habe auch so viele Zusagen bekommen, und es wäre auch so viel einfacher für mich, in einer Großstadt, wo es viel bessere Kinderbetreuungen gibt, als hier, und so viel mehr Möglichkeiten, als hier, zu leben“, ich schließe die Augen, in welchen sich schon Tränen ansammeln. „Nachdem ich dann die Zusagen hatte, fing ich nach meiner Theorieprüfung an, mich erst einmal mit Bakura auseinander zusetzten. Ich war ihm das schuldig. Wir hatten etwas Streit, wegen meinen Launen…aber das war auch nicht alles ganz einfach für mich. So viel Druck, der auf einem lastet. Es ist ein großer Unterschied, nur ein paar Stunden auf ein Kind aufzupassen, als sein Leben lang… verstehst du“, fragt er mich leise. Ich nicke, sicher verstehe ich das, dennoch. Was nützt es mir das alles zu verstehen, wenn er wirklich wegziehen will? „Aber auch nach der Theorieprüfung war so unglaublich viel Druck und Last von mir gefallen, das ich anfing, mich mit dir auseinander zusetzten“, er streichelt über meine Hände, ich aber ziehe sie darauf hin zurück ich will das nicht mehr. Denn es nützt mir kein bisschen. Krampfhaft versuche ich mich zusammenzureißen, jetzt nicht loszuweinen. Ihm würde das bestimmt leicht fallen, doch mir wohl kaum. „Yugi… ich kann das was ich getan habe nicht rückgängig machen, aber ich kann dir sagen, das es mir wirklich, wirklich sehr leid tut, vor allem mein Verhalten… ich war einfach viel zu gestresst, stand nur unter Strom…und das tut mir leid“, meint er, ich aber nicke nur, ein kleines Schluchzen entflieht meinen Lippen, ich kann es nicht mehr unterdrücken „Hey“, auf einmal zieht er mich an meinen Armen zu sich. „Hab ich dich so verletzt?“, fragt er leise nach und nimmt mich komplett in seine Arme. Ich schlucke hart, will ihn am liebsten wegdrücken, ihn schlagen, ihn hauen, ihn anschreien. „Es tut mir so leid Yugi“, flüstert er leise und streichelt behutsam meinen Rücken, mir aber behagt das alles nicht… ich will das nicht, jetzt nicht mehr! „Willst du für ein paar Tage mit zu mir… dann hätten wir Zeit zu reden, und Hilfe könnte ich wirklich vertragen?“, sagt er ganz leise, mir aber bleibt die Spucke im Halse hängen. Ich öffne meine Augen, kann nur ungläubig schauen. Sicher hätte es mich gefreut wenn er mich mal nach Hilfe bittet, doch nun. Ich reagiere sofort, und drücke ihn einfach von mir fort, wobei er gleich von der Bank fliegt. Es ist mir aber egal, ich kann ihn nur noch wütend ansehen. „Sag mal… ich bin doch nicht dein Pingpong ball…. heute haben wir Lust auf Yugi… morgen nicht…ah und dann wieder doch“, fauche ich ihn an, und sehe herablassend, wie auch wütend zu ihm hinunter, er aber schaut mich nur so verletzt an, ehe sein Blick dann auch wütend wird. „Ich habe mich doch dafür entschuldigt“, pfeift er auf einmal zurück. Ich weiß das, wenn er so wütend ist, er eigentlich innerlich verletzt ist, bitte, mir egal, dann fühlen wir eben das selbe. „Und mir tut es leid, das ich dich jemals angesprochen habe…und noch nach Hilfe fragen…jetzt… ich meine du hast sie nicht mehr alle“, sprudelt es wütend aus mir heraus, doch er rappelt sich auf, langsam und wackelig, dennoch steht er auf. Er greift dann zu seiner Tasche, welche ich immer noch trage, und schaut mich mit einem solch vernichtendem Blick an, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Er lässt mich kleiner fühlen, viel kleiner, dennoch, halte ich ihm stand. „Dann geh doch…geh!“, seine Worte sind eiskalt, und herb, ich zucke kurz deswegen zusammen, ehe ich doch hart schlucke. „Das tu ich auch“, gebe ich genauso kühl wie er zurück, ehe ich mich umdrehe, und direkt mal gegen Bakura lauf, wie es mir auffällt, als ich zu ihm hinauf sehe. Skeptisch schaut er mich an. „Was…ist Atemu schon wieder eingeschlafen, oder warum ziehst du so eine Fresse?“, fragt er mich, wenn auch leicht sarkastisch im Ton, wie er nun mal ist. „Du bist blöd, genau so wie Atemu“, ich dränge mich beleidigt an ihm vorbei, höre noch wie er sagt: „Was ist dem denn über die Leber gelaufen?“ Ist mir aber alles egal, ich will nur noch hier weg. * Bald sind die Sommerferien um, und ich kann nur sagen, das diese Sommerferien, die schlimmsten meines Lebens waren. Ich war noch nie gleichzeitig so sauer, wütend, gefrustet und traurig. Mit diesen Gefühlen renne ich schon die ganzen Sommerferien herum. Meine Launen sind schwankend. Mal bin ich etwas gut gelaunt, dann wieder verdammt schlecht und wütend und anschließend traurig. Ertragen tut mich momentan auch kein Mensch. Ich weiß noch wie wütend ich war, als Atemu mich angerufen hatte, ich hatte ihn direkt abgewiesen, und dann noch diese dumme SMS ~Ich finde es nicht fair von dir mich so zu ignorieren. Auch wenn ich dich verletzt habe. Ich hatte mich immer bemüht, es dir zu erklären, und vor allem ehrlich zu dir zu sein. Doch du lässt mich geradezu in der Luft hängen.~ Ich war so sauer, hätte mein Handy wegen dem Wort „fair“ in der Luft zerfetzen können. Fair? Was ist denn fair? Ihm ein Jahr hinterherzulaufen, und ihm dann zu zuwinken, wenn er wegzieht? Ne… mit mir nicht! Doch ab und an, denke ich über mein Verhalten nach. Sicher, ich bin ihm hinterhergelaufen, dennoch, hatte er mir immer wirklich versucht zu erklären, dass er eben nicht könnte. Und was er genau damit meint, hatte ich am Tag seiner Prüfung miterlebt. Das es ihm so schlecht ginge, hätte ich nie erahnen können. Ich hätte auch nie wissen können, wie viel Druck doch auf diesem Mann lastet. Er sagte mir, dass er überfordert wäre, er sagte mir, das er nicht mehr könnte. Doch diese Worte konnte ich nie so richtig verstehen. Denn sagen, und sehen ist ein gewaltiger Unterschied. Er wollte mich prinzipiell nur nicht mit seinen Problemen belasten, und mich damit nicht verletzten. Dessen bin ich mir erst später bewusst geworden. Doch am Ende hat er mich doch verletzt. Und ich ertrage es nicht mehr, verletzt zu werden - kein bisschen! Ich will es nicht mehr. Also hatte ich auch diese SMS ignoriert. Manchmal, juckt es mir in den Fingern doch etwas zurück zuschreiben, irgendwas, mein Herz sagt es mir, doch mein kompletter Verstand, gar meine ganze Vernunft, verbietet es mir. Tief seufze ich auf, als es an der Tür klingelt. Ich hatte es mir gerade so gemütlich auf dem Sofa gemacht. Meine Mutter ist unterwegs, und Großvater? „Großvater?“, rufe ich durchs Haus, doch als keine Reaktion folgt, stehe ich nun doch auf. Denke nichts dabei, gehe einfach zur Tür und öffne sie. Ich blinzle ein paar mal, denn ich hätte nun jeden erwartet, aber nicht ihn. „Bakura?“ Er steht vor mir, hat die Arme vor der Brust verschränkt und sein Blick dabei, er ist irgendwie wütend… und zugleich so gezielt auf mich gerichtet. Ein ungutes Gefühl schleicht sich in meine Venen. „Ich habe genau eine Frage an dich“, meint er, dabei tippt sein Finger noch an seinen Unterarm, als wäre er ungeduldig. Ich schlucke kurz, irgendwie macht der Kerl mir, wenn er mich mit solch einem Blick anschaut, Angst. „Erstens will ich nur mal wissen, wie deine Gefühle noch zu Atemu sind?“ Ich blicke zu Boden, mein Herz beginnt zu rasen, es drückt regelrecht gegen meinen Brustkorb. „Warum willst du das wissen?“, nuschle ich vor mich her. Ich will ihm einfach nicht antworten…ich will einfach nicht lügen. Oder ich will es ganz einfach nicht hören, was mein Herz mir doch zu schreit. Ich reiße erschocken die Augen auf, keuche im nächsten Moment, da Bakura mich am Kragen gepackt hat, und dieser Mann mich mit aller Kraft bedrohlich gegen die nächste Wand drückt. „Yugi bitte, liebst du ihn, oder nicht!“, seine Stimme ist nicht wütend, sie ist leicht aggressiv, und doch so verzweifelt. „Ja schon…aber...“, entflieht es eher kläglich aus meiner Kehle. Zudem fühle ich mich gerade total eingeengt von Bakura, habe sogar Angst vor ihm. Er atmet kurz tief durch, ehe er mich zu meiner Überraschung doch loslässt. Ich senke den Kopf, zupfe meine Kleidung zurecht. „Aber… ich will nicht mehr von ihm verletzt werden“, gebe ich nun beleidigt von mir. Muss der mich so bedrängen? Was sollte das überhaupt? Ich finde das nicht in Ordnung. Ganz und gar nicht. „Yugi“, meint er, aber so mit Nachdruck, das ich zu ihm hinauf sehe, wenn auch leicht schmollend. „Jetzt lass doch mal deine kindliche Sturheit fallen und betrachte mal die Wahrheit“, sagt er, aber so gestresst, wie ich Bakura noch nie erlebt habe. „Die Wahrheit?“, maule ich ihn nun auch mal mit Nachdruck an, da ich mich total von ihm angegriffen fühle. „Die Wahrheit ist doch, das ich über ein Jahr auf ihn warte, und er wegziehen will!“ „Yugi“, Bakura bückt sich leicht und packt mit beiden Händen an meine Schultern. Fest schaut er mir in die Augen. „Er zieht weg…wegen dir!“ Mir bleibt die Spucke im Hals hängen, aber wortwörtlich, ich kann für ein paar Sekunden gar nichts sagen, keinen Ton, nicht mal atmen. „Wegen mir?“, frage ich nun doch mal ungläubig nach. Er lässt meine Schultern los, stellt sich aufrecht hin, doch sein Blick, weicht. Er wird weicher. „Yugi… er wollte hier bleiben, er wollte hier bei dir bleiben, doch du lässt nichts von dir hören, kein Wort… jetzt zieht er weg“, fängt er an, ich aber sehe ich nur erschocken an. Hatte ich das so falsch verstanden? Ja verdammt… warum habe ich ihn nicht aussprechen lassen, warum habe ich ihn verdammt noch mal nicht zu gehört? Er wollte es mir doch erklären. „Dann...dann rede ich mit ihm… er bleibt doch dann…oder?“, scheu sehe ich zu Bakura herauf. Meine eigenen Zweifel plagen mich. Zugleich aber fühle ich diese befreienden glücklichen Gefühle in mir- er wollte gar nicht wegziehen, er wollte hier bleiben. „Yugi… er… er ist am Bahnhof, der Zug fährt gleich. Morgen schaut er sich die Tagesstätte für Kiara an, und anschließend, wollte er den Arbeitsvertrag unterschreiben, und wenn er das unterschrieben hat, und dafür kenne ich ihn zu gut, wird er nicht wieder kommen!“ „Was?“, ein Hauch einer minimalen Frage entflieht meinen Lippen, mein Herz sticht so zu. Straft mich für meinen Fehler, für meine Ignoranz und meine Angst, die ich hatte, verletzt zu werden. Am Ende, war ich es doch selbst, der mich verletzt hat. Ich Idiot. „Außer…“ Mit diesen Worten schaue ich wieder zu Bakura hinauf. Ein Grinsen, was ich eben von Bakura kenne, haftet auf seinen Lippen. „Du hältst ihn auf!“ Rasch nicke ich, und kann ein aufrichtiges Lächeln nicht verkneifen. Ich danke Bakura innerlich so sehr - so oft hat er mir schon geholfen, dabei habe ich mich nie bedankt. „Auf was wartest du?“ „Wie?“ „Na los…sonst ist der Zug weg“, mit diesen Worten dreht Bakura sich herum, und steigt in sein Auto. Ich brauch einen Moment, ehe ich es kapiere, und rasch zu ihm einsteige. Er fährt auch gleich los, schneller als es mir lieb ist. Etwas ängstlich halte ich mich am Haltegriff über der Tür fest. „Weißt du Yugi…wir gönnen Atemu das alles, ob es uns nun passt oder nicht, das er wegziehen will, nur er würde uns allen fehlen… das ist sicher“, kurz lächelt Bakura zu mir hinüber. „Aber warum will er wegen mir wegziehen?“, frage ich ihn nun doch neugierig. „Die Sache war die… als du bei ihm warst und er bei eurem TamTam eingeschlafen ist... das hatte ihn so aus der Fassung gebracht… er war total frustriert, und von sich selbst enttäuscht“, erzählt Bakura. „Atemu und ich waren auch nicht gut zusprechen, es ging mir alles auf den sack… diese Stimmungsschwankungen, und diese Aggression in ihm… doch nach der Theorieprüfung, wurde er ruhiger, also hatten wir uns zusammengesetzt“, ich nicke kurz, sicher, Atemu fing doch an davon zu erzählen. Kurz beiße ich mir auf die Lippen. Warum habe ich ihn nicht aussprechen lassen. „Er fing an zu reden, über seinen Stress, seinen Frust, auch von dir. Doch bevor er angefangen hatte zu reden, hatte er sich im kopf einfach eine Lösung gesucht. Er war so gestresst, gar überfordert, das er einfach nur noch hier weg wollte…vor allem weg von dir. Er meinte, er würde es nicht schaffen, dich zu lieben… dir das zu geben, was du brauchtest… die Bestätigung hatte er, eben als er eingeschlafen war“, Bakura lacht kurz auf. „Dein Gesicht hätte ich mal gerne gesehen“, grinst er mich an, ich aber haue ihm auf die Schulter. „Du bist blöd!“ „Na ja…doch als er die erste Prüfung bestandne hatte, fiel sehr viel Last von ihm, er hatte einfach mal mehr Luft, was ihm gut tat. Wir sprachen uns eben aus, und sprachen über dich“, neugierig schaue ich zu ihm hinauf. „Sicher hatte er zu dem Zeitpunkt schon Bewerbungszusagen in der Tasche, doch er wäre hier geblieben, nur für dich. Er hasst diese Stadt, das ist kein großes Geheimnis, er wollte schon immer weg…wir wussten das alle, von daher hätten wir es auch akzeptiert, doch, ehrlich gesagt, wollen wir alle nicht das er geht“, kurz seufzt Baku auf, ehe er Richtung Bahnhof fährt. Somit aber beginnt mein Herz zu rasen, wie verrückt. „Doch diese Zusagen, er wollte sie alle absagen, vorrausgesetzt, du wolltest ihn noch…denn in dem Punkt war er sich einfach nicht mehr sicher… er dachte, du wolltest ihn nicht mehr…und als ich ihn beim Arzt abholen war…war er davon überzeugt, verstehst du?“ Ich nicke nur, strafe mich erneut für meine Angst. Er sagte mir doch, das er wegen dem Kuss überrascht war. Daher auch diese freudige Reaktion auf den Kuss. Sein Verhalten, so wie als wir zusammen waren. Warum habe ich nicht darüber nachgedacht? Atemu wollte mir nur alles erzählen - er wollte es einfach loswerden, und zwar alles. „Na los… hol uns Atemu zurück… er gehört ja nicht nur dir“, grinst mich Baku an, und schon hält der Wagen. „Kommst du nicht mit?“ Er schüttelt den Kopf. „Der einzige, der ihn aufhalten kannst bist du… nicht ich“ Ich lächle ihn an, während ich aussteige. „Danke Baku… du bist echt-“ „Ja ja… halt deinen Mund, und erzähl mir lieber wie die Nacht mit ihm war“, Baku setzt ganz cool seine Sonnenbrille auf, und grinst dreckiger denn je. Ich lache kurz auf, und schüttle den Kopf über ihn. Doch er fährt ganz einfach weg. Ich schaue den Bahnhof an, atme tief durch, muss mich erstmal sammeln und mich konzentrieren. Rasch schaue ich auf den Fahrplan, wo angezeigt wird, wo welcher Zug losfährt und vor allem wann. Doch als ich merke, wie spät ich eigentlich dran bin, rase ich einfach los. Renne die erste Treppe hinunter, um auf Gleis 9 zu kommen, wo sein Zug bereits steht. Ich hatte ihn gesehen, und vor allem, kann ich von Glück reden, das dieser anscheinend Verspätung hatte. Als ich die Treppe hinauf steige, meine ich, das mir gleich vor Angst und Anstrengung mein Herz aus der Brust springt. „Atemu“, ich rufe nach ihm, da ich sehe, wie er ganz hinten, mit einer kleineren Reisetasche einsteigen will. Aber allein sein Anblick, reicht aus, um mir einen Schauer über den Rücken zu jagen. Meine Haut wird so warm dabei. Gar in meinem Magen tummeln sich unendlich viele Schmetterlinge. Doch er hört mich nicht. Also bewege ich mich aus meiner Starre, und laufe einfach weiter. „Atemu“, wieder rufe ich ihn, doch er steigt ein. Keine Reaktion. Als, dann noch der Schaffner mit der Pfeife trillert, und die Durchsage kommt, das der Zug jetzt losfahren würde, ergreift mich ehrlich gesagt die pure Panik, also handle ich ohne nachzudenken und steige in die erste Tür des Zuges ein. Ich halte mich auch rasch fest, und atme erst einmal tief durch. Der Zug gerät in Bewegung. Und ich, ich komme zur Ruhe. Nach einigen Minuten, bewege ich mich langsam nach vorne, er war einige Wagons vor diesem eingestiegen, dessen bin ich mir bewusst…doch welchen? Mein Herz hört nicht auf gegen meine Brust zu hämmern. Ich bin total nervös, weiß auch gar nicht, was ich sagen soll, wenn ich ihn sehe. Ich reime mir jeden erdenklichen Satz in meinem Kopf zusammen. Es werden immer mehr und mehr. Gar meine Finger kribbeln wie verrückt. Mein Kopf wendet sich immer nach links, wie auch rechts. Ich suche nach ihm, schaue nach ihm. Dann komme ich zu den Wagons der ersten Klasse. War so klar, dass er da hockt, es würde zu ihm passen. Ich schaue in die erste Kabine, anschließend in die zweite, und tatsächlich da sitzt er. Ich amte wegen dem Anblick erleichtert aus. Doch nun wird mir bewusst, das ich die Tür aufmachen muss, und ihm erklären muss, warum ich will das er wieder zurück kommt. Ich weiß einfach nicht was ich sagen soll, zudem, macht sein Anblick mich total nervös und kirre im Kopf. Er sieht mich gar nicht, packt gerade seelenruhig seinen Laptop aus, und steckt dessen Stecker in die Steckdose, ehe er den Laptop aufklappt und ihn anschaltet. Ich betrachte ihn mir einfach. Seine braune Haut, diese feine Nase, und vor allem diese wertvollen Rubine, die er hat. Ob er weiß, das er mit nur einem einzigen Blick, jemanden so schwach machen kann? Natürlich weiß er das. Ich lächle sachte über meine Gedanken. Dennoch, auch jetzt noch, schaut er irgendwie geschlaucht und müde aus. Eine ganze Woche urlaub würde diesem Mann bestimmt mal gut tun. Ganz ohne Stress und Druck. Ich hebe zaghaft meine Hand, mein Puls steigt dabei ins Unermessliche, ehe ich eher zögerlich, und total unsicher, kurz an die Scheibe klopfe. Damit aber schaut er auf, und ich, ich bekomme in diesem Augenblick gar keine Luft mehr. Sein Blick, ist total überrascht...im ersten Augenblick, doch dann schaut er einfach wieder weg. Seine Mimik versteinert sich, aber wie. Ich fühle es und merke es. Ich senke den Kopf, fühle mich gerade irgendwie von ihm bestraft. Doch ich weiß ja, wie stur dieser Mann sein kann. Nochmals zögere ich, ehe ich einfach die Tür aufschiebe, eintrete und sie wieder hinter mir zuschiebe. Ich sehe ihn an, er tut so als würde er etwas am Laptop machen, doch ich weiß, das er es nicht wirklich tut. Dafür kenne ich ihn mittlerweile viel zu gut. Ich versuche ruhig zu bleiben, ganz ruhig, doch innerlich bin ich das blühende Leben. Sogar das Atmen fällt mir schwer. Ich setze mich einfach, direkt gegenüber von ihm. Zwischen uns ist nur der Tisch, und sein Laptop, welcher mich ja schon etwas stört. Und es stört mich auch, das er mich nicht mal beachtet. Doch so ist er nun mal. Es ist ihm sicher schwer gefallen, seinen Stolz zu brechen, doch er hat es getan und als dank dafür, habe ich ihn verletzt, ihn mit Füßen getreten. Ich hätte zuhören sollen, ganz einfach zuhören. „Ich…“, beginne ich ganz langsam und reibe meine schwitzigen Hände, an meiner Hose. Ich weiß einfach nicht was ich sagen will. „Was willst du hier?“, fragt er mich, aber doch so schroff, das ich schlucken muss. Ich hasse es, wenn er so hart zu mir ist. Reicht es denn nicht aus, das er sieht, das ich hier bin? Anscheinend nicht. Innerlich seufze ich darüber. „Ich… nun ja“, stottere ich umher, und sehe zögernd und total unsicher zu ihm hinauf. Er macht den Laptop Gott sei dank zu, was mir sagt, das er nun zuhören wird, doch seine Haltung, und sein Blick, sagen mir auch, das er einfach nur stur und beleidigt ist. „Also…ich… ich“, oh Gott ich stottere, fühle mich fast wie an jenen Dienstagen an denen er zu mir ins Cafe kam. Doch er hatte sich nie wirklich darüber lustig gemacht. Andere hätten es getan, so wie in der Schule, wenn ich ein Referat halten musste…und nur Müll aus meinem Munde kam. Verschämt blicke ich zur Seite. „Ich ähm…bin hier, weil also… ich“, meine Zunge überschlägt sich, ich weiß gar nicht mehr was ich sagen wollte. Mein Kopf wird total weich, und mein Körper ist total hibbelig. Gar mein Fuß tippelt am Boden herum. Verlegen kratze ich an meiner Wange, welch bestimmt schon rot vor sich her schimmert. Er wartet geduldig, doch ansehen, kann ich ihn nicht. „Ich will nicht… das du wegziehst“, piepst es ganz leise aus meinem Mund. Ich weiß noch nicht mal ob er es verstanden hat, bin mir einfach nicht sicher. Meine Beine aber, zittern weiter, weil ich meine Füße immer wieder am Boden tippen lasse. „Du sitzt in diesem Zug, um mir zu sagen, das ich nicht wegziehen soll…etwas suspekt, da ich gerade auf dem Weg zu meiner zukünftigen Wohnung, Arbeitstelle und Kindergarten für Kiara bin…findest du nicht?“, fragt er mich. Hart schlucke ich, seine stimme klingt nicht herablassend, auch nicht wütend, nein einfach nur neutral. Geschickt versteckt er jegliche Emotion vor mir. Ich wünschte er wäre nun offener zu mir, doch verübeln kann ich es ihm nicht. „Ja aber… ich dachte…also, wenn ich…ähm“, tief atme ich durch, was ich hier rede, so peinlich und vor allem so total unüberlegt. „Sag mir doch einfach mal, warum du willst, dass ich nicht wegziehe… das würde mich schon interessieren“, meint er, aber immer noch in der neutralsten Stimmlage, die ich je gehört habe. Ich hasse sein Schauspiel, vor allem jetzt. Und doch hilft er mir, das meine Sätze anfangen Sinn zu ergeben, innerlich aber werde ich nervöser, da ich ihm nun das erklären muss, was sich eigentlich ganz leicht erklären lassen würde. Wäre da nicht dieser Scham in mir, genau das zu sagen, was ich fühle. „Ich mag dich“, nuschle ich über meine Lippen, verschämt blicke ich ihn an, er aber stutzt, und wie er stutzt. „Du magst mich?“ „Ähm ja“, nuschle ich, was dachte er denn, dass ich ihn hasse? „Das ist ja alles nett und schön, mich mögen viele Leute, aber deshalb werde ich nicht aus diesem Zug aussteigen“, gibt er von sich. Ich verstehe, was er mir sagen will…doch ich kann das nicht so sagen… was will er denn hören. Ich liebe dich…ich brauche dich…ich wäre der traurigste Mensch auf Erden, wenn er wegzieht. Ja, das sollte ich ihm sagen, doch ich kann und traue mich nicht. Oder will er mich gar nicht mehr…sind seine Gefühle für mich dahin? Ich weiß es nicht, bin total überfordert mit dieser Situation. Mein Kopf neigt sich nach unten, hart schlucke ich, da sich in meinen Hals abermals ein dicker fester Kloß bildet. Meine Augen werden feucht, ich merke es und ich weiß, das ich kurz davor bin in Tränen auszubrechen. „Ich… ich will nicht das du gehst…weil…weil...“, ein Schluchzen entweicht meiner Kehle, meine Stimme versagt, tief schnappe ich nach Luft. „...weil… ich dich sehr lieb habe…und Fehler gemacht habe….und…und ich will sie wieder gut machen…und ich…will mit dir zusammen sein“, bricht es au mir heraus. Meine Schultern beginnen zu zittern. Rasch wische ich mit meinen Ärmeln über meine Augen und Wangen. Ich will nicht weinen, habe es so oft getan, in letzter Zeit. „Ich habe auch Fehler gemacht Yugi“, höre ich seine Stimme, dennoch ist sie immer noch neutral und das stört mich, es verletzt mich. Warum kann er nicht so sein, wie er sonst zu mir war? Ich schaue zu ihm auf. „Ich wollte dir das alles erklären, was ich ja versucht habe, doch du…“, er schüttelt den Kopf, ehe er zum Fenster hinausschaut, und somit seine Augen vor mir verbirgt. „Es war mir nicht leicht gefallen, überhaupt mit dir solch ein Gespräch anzufangen, und vor allem ist es mir total schwer gefallen um Hilfe zu fragen. Ich dachte, weil du mich am Morgen geküsst hattest…dass du und ich, wirklich noch zusammen finden könnten. Ich war damit voller Energie, wollte alles wieder gut machen…wollte dich zu mir einladen…und weiß Gott mit dir anstellen, gar dir alles erklären und erzählen“, beginnt er, sachte streichelt dabei sein Daumen über seine untere Lippe. „Doch dann kam es eh alles anders, ich breche zusammen, und auch wenn es mein Stolz nicht wirklich zugelassen hat, hatte ich dich um Hilfe gebeten, weil du es ja auch immer wieder betont hast, dass du mir helfen willst“, kurz schaut er zu mir herüber, was mich überrascht, ist dieses kleine feine Lächeln auf seinen Lippen. „Doch dann maulst du mich an, und klagst mich an… obwohl ich mich vorher bei dir entschuldigt hatte“ „Ja aber… ich dachte zu diesem Zeitpunkt, dass du mir sagen willst, das du wegziehst“, versuche ich mich zu verteidigen. „Deshalb, hatte ich dich angemault… ich dachte einfach, du spielst mit mir, und es würde dir Spaß machen, das zu tun.“ „Ich mit dir spielen…ah ha!“ Etwas beleidigt schaut er weg. „Ich habe immer versucht ehrlich zu dir zu sein… wirklich immer!“ Ich nicke, und beiße mir auf die Lippen, das weiß ich selbst. „Weißt du Yugi… ich bin es nicht wegwohnt, das mich jemand so lange … ich will nicht sagen liebt… ich weiß ja nicht was genau du für mich empfindest, aber ich merke ja, das es in diese Richtung geht“, erzählt er, seine Stimme wird dabei leiser. Fragend und auch unsicher sehe ich ihn an, er aber schaut lieber aus dem Fenster. „Ich dachte immer, wenn ich dich von mir weise, und dir erkläre, das ich wirklich überfordert mit dir wäre, dass du schon jemand anderes finden würdest… doch irgendwann wurde mir bewusst, dass bei dir viel mehr Gefühl dahinter steckt als bei vielen anderen“, sagt er, kurz schmunzelt er, ich kann es an seinen Lippen sehen. „Ich hatte dir ja mal erklärt, dass sich viele in mich vergucken, weil sie nur eine Seite von mir sehen, oder eine falsche Vorstellung von mir haben… als ich mir bewusst wurde, das dies bei dir nicht der Fall ist, fing ich an mit mir zu kämpfen“, er seufzt kurz auf. „Mit dir ist es so was ehrliches…und so richtig. Bei dir kann und will ich 100 % geben. Mich öffnen, dir alles an und von mir zeigen…weil ich weiß, dass du es ehrlich mit mir meinst…bei vielen anderen, habe ich noch nicht mal den Drang gehabt, auch nur 10 % zu geben“, sagt er, und damit schaut er nun doch wieder zu mir herüber. „Vielleicht sagt man mir deshalb nach, das ich noch nie verliebt war“, er schmunzelt kurz, doch anschließend bleibt ein kleines Lächeln auf seinen Lippen haften. „Doch dann, als ich wirklich bereit dafür war, dir alles zu erklären, und bereit war, dir etwas zu sagen, oder eher zu sagen, was ich für dich empfinde, kamst du an, und hast mich angeklagt. Hast sogar meine Bitte, mir zu helfen, total ignoriert….meine Anrufe, total ignoriert, gar meine SMS… ich war sehr verletzt deswegen… doch ich habe es akzeptiert“, mit diesen Worten schwindet sein Lächeln, ich aber sehe ihn einfach nur noch bittend an. „Das tut mir leid… ich wollte dir nicht weh tun“, entflieht es meiner Kehle. Doch er schüttelt mit dem Kopf. „Yugi, es ist wirklich das beste, wenn ich wegziehe… ich habe meinen Entschluss gefasst, denn sonst würde ich nicht hier in diesem Zug sitzen, oder?“, fragt er mich, wenn auch seufzend. Ich schlucke erneut hart, und wische mir meine aufkommenden Tränen aus den Augen. War es das jetzt? Ist es jetzt vorbei… einfach so… ohne ein einziges liebes Wort? „Guten Abend, die Fahrkarten bitte“, mit diesen Worten begrüßt uns der Schaffner, und ich, ja, ich sehe ihn einfach nur erschrocken an. Mein Herz rast im schnellen Takt weiter, doch diesmal aus panischer Angst. Ich habe noch nicht einmal eine Fahrkarte dabei. Ich taste rasch an meinen Hintern, doch dann senke ich den Kopf. Auch ein Geldbeutel fehlt. Oh Gott… Panik bricht in mir aus… wie soll ich das denn jetzt erklären? Mein Mutter bringt mich um… und ein Handy hab ich auch nicht dabei… der wirft mich gleich heraus, ich sehe schon, dass wir gleich in der nächsten Stadt sind. Und dann… wie komme ich nach Hause? Kurz schiele ich zu Atemu, ich tue einfach nur so, als würde ich sie suchen, doch Atemu greift seelenruhig in seine Tasche, und zeigt dem Schaffner seine Karte. „Und sie?“, fragt der Schaffner mich, ehe er Atemu die Karte zurück gibt. „Also ähm… ich… ich habe keine“, nuschle ich verklemmt über meine Lippen. Er hebt skeptisch die Augenbraue hoch, und ich habe das Gefühl in meinem Sitz vor lauter Scham zu versinken,. „Und warum?“ „Nun ja… also die Sache ist die“, bricht es aus reiner Selbstverteidigung aus mir heraus. „Das ging alles so schnell...ich wollte ihn“, kurz zeige ich auf Atemu, meine Stimme aber überschlägt sich dabei. „noch am Zug abfangen…weil also...also der will wegziehen und ich will das nicht und dann, dann bin ich einfach, weil der Zug gerade los ist, hier in den Zug eingestiegen und-“ „Ah ha… Ausweis bitte“, unterbricht mich der Schaffner, er glaubt mir kein bisschen, dessen bin ich mir bewusst. „Ich habe meinen Geldbeutel vergessen… weil ich so in Eile war“, ich senke den Kopf, meine Stimme klingt betrübt. Ich höre den Schaffner seufzen. „Dann kommen sie mal mit“, sagt er. Ich aber schaue ihn nur niedergeschlagen an. Na ganz toll. Ich weiß doch wie die Bahn ist. Hatte mal ein Ticket nicht ziehen können, weil der dumme Automat kaputt war und...und? Ich durfte noch nicht mal eine Karte im Zug kaufen, wurde gleich rausgeschmissen, und habe noch ein Bußgeld bezahlen müssen. „Was er sagt ist wahr“, höre ich auf einmal Atemus Stimme“, woraufhin der Schaffner, aber auch ich, zu ihm hinschauen. „Ich bezahle die Karte, wenn sie ihm eine ausstellen würden“, meint Atemu, er packt auch schon seinen Geldbeutel aus. Mein Herz flattert damit leicht auf. Doch der Schaffner schüttelt mit dem Kopf. „Das darf ich nicht…wir gehen jetzt nach vorn, sie füllen mir einen Zettel aus, und dann können sie sich beim nächsten Bahnhof melden. Der Schaffner winkt mit dem Kopf, um mir zu sagen das ich mit ihm kommen muss. Ich seufze geschlagen und stehe auf, doch Atemu packt neben mir seine Sachen. Etwas verwirrt darüber, sehe ich kurz zu ihm hin. „Können wir das nicht anders regeln…ich…das war doch keine Absicht… solche dinge passieren, wenn man verliebt ist“, frage ich ihn, und sehe ihn dabei noch total verzweifelt an. Das wird teuer, zumal wenn rauskommt, das dies schon das zweite mal ist, ich mehr bezahlen darf, und meine Mutter erst. Oh Gott, die flippt aus. „Das ist mir egal… kommen sie bitte mit“, sagt der Schaffner mit erheblichen Nachdruck, somit folge ich ihm. Der Zug aber hält, wie ich es merke. Kurz überlege ich, einfach hier rauszuspringen, doch ich weiß, dass ich es niemals tun würde. „Waaaah“, auf einmal schreie ich erschocken auf, da mich jemand am Handgelenk gefasst hat, und auf einmal werde ich, was ich erst nach meinem Umdrehen bemerke, von Atemu durch das ganze Abteil gezogen. „Na los… lauf mal schneller“, ruft er mir zu und zieht dabei kräftig an meinem Arm. Er hüpft einfach aus dem Zug, ich tue es ihm gleich, aber total unsicher. „Lauf Yugi…oder hast du Lust auf die Bullen“, meint er dann, da er schon weiter läuft, und ich wie bestellt und nicht abgeholt, vor dem Zug stehe. „Nein“, rufe ich im zu, und laufe als ginge es um mein Leben, Atemu hinter her. Auch das Pfeifen und Rufen des Schaffners, lässt mich schneller laufen. Ich schwöre es… noch nie, hatte ich solch eine panische aufregende Angst in mir gespürt. Noch nie habe ich solch einen Mist gemacht. Wie kann Atemu nur! Ich renne ich wie die gehängte Sau hinter her. Ich remple auch Leute dabei an, was mir unheimlich leid tut. Oh man, was tue ich hier? Wenn die mich erwischen, dann bin ich tot… und wenn es mein Vater ist, der mich umbringen wird. Atemu rennt die erste Treppe hinunter, dann die nächste wieder hinauf, ehe er nochmals nach meiner Hand packt und mich, einfach in das Einkaufzentrum zieht, was direkt am Bahnhof anschließt. Er hält auch erst an einem kleinen Cafe, geht mit schnellen Schritten dahinter. Mein Herz aber ist das einzige was ich höre. Seine Tasche fällt zu Boden und schon setzt er sich und lacht sich kaputt. Er lacht einfach. Ich aber stehe einfach nur unschlüssig vor Atemu und kann nicht mal richtig nachempfinden was hier gerade passiert ist. Doch Atemu hört nicht aufzulachen. „Hast du das Gesicht vom Schaffner gesehen“, witzelt er herum und damit muss ich dann doch mal lächeln. Mit diesem kleinen Lächeln, schwindet der ganze Druck von eben aus meinen Körper. „Du hast sie nicht mehr alle“, giggle ich nun zurück, Atemus Lachen steckt einfach an. Man muss mitlachen. „Na und…man muss doch ab und an mal was erleben…oder“, rechtfertigt er sich schmunzelnd. Ich nicke, ja, er hat immer viel zu erleben, doch mein Leben, ist so aufregend, wie das Backen eines Kuchens. Ich hätte mich so was niemals getraut. Und er, er nimmt noch Gefahr auf sich, ohne überhaupt einen Grund dafür zu haben- er hätte auch einfach sitzen bleiben können. Atemu aber hört nach einiger Zeit auf zu lachen. Kurz atmet er tief durch, und hält seine Hand zu mir hin. Überrascht, und mit rasendem herzen sehe ich ihn an. „Deine Mutter hatte wirklich recht“, er lächelt mich an, und winkt dann noch mit seinen Fingern, da ich nicht nach seiner Hand greife. „Das brauchst mehr Aufregung und Abwechslung in deinem Leben“, sagt er, doch da ich immer noch nicht nach seiner Hand greife, da ich das jetzt nicht wirklich verstehen kann, lässt er sie einfach fallen. Ich bin total verwirrt, einfach durcheinander. „Was ist?“, fragt er mich ganz sanft, und legt noch ganz niedlich den Kopf seitlich. „Ich weiß nicht…ich… ich verstehe dein Verhalten jetzt nicht“, gebe ich ehrlich über meine Lippen. „Yugi“, er lächelt, und betont meinen Namen wie noch nie. „Du hattest mich schon, als du an der Tür gestanden hast“, sagt er ganz schlicht. Ich blinze ein paar mal und ich muss zugeben, es dauert einen Moment, ehe ich überhaupt kapiere, was er mir damit sagen will. „Aber…warum hast du dann mit einem Gespräch angefangen“, frage ich nun eher fassungslos nach. „Ganz einfach“, er schnappt sich mein Handgelenk und zieht mich einfach zu sich auf den Schoß. Meine Wangen glühen dabei auf, auch meine Venen, werden von kleinen Ameisen gestreichelt, doch mein Herz, ist das lauteste in mir. „Ich wollte das nur mal loswerden“, grinst er mich an, ich aber schmolle, und verschränke beleidigt die Arme vor meiner Brust. „Und ich wollte gerne hören, was du für mich empfindest“, sagt er auf einmal ganz leise, was mich überrascht. Dazu streichelt er, mit einem sanften Lächeln auf seinen Lippen über meine Wange. Seine Augen, strahlen mich mit einer Wärme an, welche ich noch nie bei ihm gesehen habe. „Du hast mich also auflaufen lassen“, meine ich nur, und er, ja er nickt dabei auch noch mit dem Kopf. Typisch Atemu eben, total direkt und ehrlich. Ich kann nicht anders, als minimal zu lächeln. Doch mein Lächeln vergeht mir rasch, als er mich näher an sich heran zieht, seine Hände gleichzeitig zu meinen Wangen legt, und meinen Kopf dabei näher zu sich zieht. Sein Blick weicht von meinen Augen, er gleitet zu meinen Lippen. Mein Mund wird staubtrocken dabei, mein Herzschlag schallt nur noch in meinen Ohren wieder. „Und? Was empfindest du für mich?“, höre ich ihn leise fragend flüstern, ehe ich meine Augen schließe, und seine Lippen auf meinen fühle. Meine ganze Haut wird dabei von einem Schauer überfallen, welcher alle meine kleinen Härchen aufrichtet. Dabei meine ich, das tausende Schmetterlinge, in meinen Magen umherflattern. Dieser Kuss, er ist so zärtlich und vor allem so romantisch. Wie er meinen Kopf hält, wie er mich an sich zieht, wie er mich küsst. Einfach ein heilender Zauber, der sich auf mich legt. Als würde er mit diesem Kuss, mir ganz leise zu flüstern, wie sehr er mich doch liebt, als würde er sagen, ich bleibe bei dir! Er lässt den zärtlichen Kuss, küsst kurz ganz sanft meine Schläfe, und streichelt mit seinen Händen, über meine Arme, bis hin zu meinen Händen. „Viel zu viel“, beantworte ich hauchend seine Frage, und öffne sachte meinen Augen. Er aber hat seine geschlossen, und lächelt. Seine Hand umgreift meine und streichelt sachte darüber. „Ich hatte gehofft, das du in den Zug kommst, aber nicht daran geglaubt“, flüstert er leise. Ich streichle mit meiner freien hand, über seine Wange und lächle. „Warum bist du denn nicht einfach zu mir nach Hause gekommen?“, frage ich ihn. „Weil ich zu stolz und zu stur bin…das müsstest du doch wissen“, er grinst leicht und öffnet mit diesen Worten seine Augen. Ich nicke sachte, ja, das müsste ich mittlerweile wissen. Auf einmal ist ein Räuspern zu hören“, somit sehe ich in diese Richtung, wo eine Kellnerin steht. Peinlich berührt, gehe ich von Atemu herunter und setze mich direkt auf den Stuhl, neben ihn. Meine Wangen sind so heiß wie noch nie. „Mh… trinken wir etwas?“, fragt mich Atemu, welchen das ganze nicht im Geringsten zu stören scheint hat. „Ähm ja… also sehr gerne“, nuschle ich, himmel, ich kann die Frau nie wieder ansehen, das weiß ich jetzt schon. „Einen Milchkaffee… habt ihr Crepes da?“ Ich lache los… und wie ich lache, es sprudelt aus mir heraus. „Du kannst nicht ohne…was?“, lache ich vor mich her, weil er mich so fragend angesehen hat. „Ich muss meinen Süßheitstand aufrecht erhalten“, zwinkert er, und sagt das noch so eingebildet, wie nichts anderes in der Welt. Ich schüttle nur den Kopf, und greife zur Karte. „Ich hätte gerne, eine Cola…mehr nicht“, meine ich, und schon ist die Dame wieder weg. „Du bist ganz schön eingebildet, weißt du das?“, schmunzle ich, Atemu aber giggelt auf einmal los. Und streift mit seinen kleinen Finger über seine Augenbraue. Ich würde es als eingebildet bezeichnen, wenn er sich dabei nicht kaputt lachen würde. „Du hast sie nicht mehr alle“, giggle ich nun mit ihm. Er stahlt, lacht und macht seine Faxen. Ich kann einfach nur strahlen. Es ist für mich total schön ihn so zu sehen, so ausgeglichen, so glücklich. Es gibt nichts Wertvolleres für mich, als das. „Schön, dass du wieder so lachen kannst“, lächle ich ihn an, und greife nach seiner Hand, welche auf dem Tisch liegt. Kurz stellt die Kellnerin, die bestellten Sachen ab, ehe Atemu seinen Mund öffnet. „Es tut mir nochmals leid… mein Verhalten war… es war einfach ein totaler Zustand… ich habe mich ab und an selbst nicht verstanden“, sagt er mir, ganz leise, doch er lächelt dabei so süß, betrachtet mein Gesicht. Mir ist so, als würde er jede Stelle mustern. Doch unangenehm ist es mir nicht, denn ich tue es ihm gleich. Vor allem aber betrachte ich seine Augen. „Ich sagte dir doch, das es ok ist… du hattest es mir erklärt, und zudem kann ich verstehen, warum du so warst… das war und ist bestimmt nicht alles so einfach für dich“, meine ich, worauf er zaghaft nickt. „Du hattest sehr viel Druck und Last auf dir… ich glaube, du wusstest selbst nicht wohin damit…oder?“, ernickt erneut, sein Blick aber wird leicht beschämt dabei. „Und das hat dein Verhalten wiedergespiegelt“, beende ich meinen Satz, er sagt nichts dazu, er ist zudem auch ganz ruhig. Ich habe oft das Gefühl, das er nicht gerne über seine Fehler, gar Schwächen spricht, dennoch ist es mir wichtig darüber zu reden. „Und jetzt…wie sieht es jetzt aus… wie geht’s dir?“, frage ich ihn direkt. Er seufzt kurz. „Ich weiß nicht…ich...“, kurz lässt er meine Hand los, und lehnt seinen Oberkörper zurück in den Stuhl. „...ich komme von diesem Stresspegel nicht mehr herunter…mir ist so, als hängt das alles noch tief in mir…obwohl ich nun mehr Luft habe“, gibt er offen und ehrlich zu, was mich sehr erfreut und mir zudem noch sagt, das er mir vertraut. „Findest du keine Ruhe…mh?“, frage ich nun nach, er schaut kurz zu Boden, dennoch nickt er. „Das mit dir hatte, mich jetzt auch sehr belastet, und dann noch die Entscheidung, ob ich wirklich wegziehe…und ach…“, er bricht ab, ich lege einfach meine hand auf seine, welche auf seinem Oberschenkel liegt. „Wir könnten ja mal einen Versuch starten, dir mehr Ruhe zu schenken“, ich drücke seine Hand, und er, er schaut mich an, und lächelt. „Wir hört sich gut an“, meint er leise, worauf ich nur zurück lächeln kann. Ja, irgendwie ist mir, als müsste er das Wort „wir“, nicht richtig kennen lernen. „Nun, willst du jetzt deinen Süßheitsstand aufrecht erahlten?“, schmunzle ich ihn an, worauf er auf seinen Crepes schaut. Er schmunzelt leicht. „Also… für ne runde Sex, lass ich ihn stehen“, er grinst mich breit an, und ich ja, ich werde feuerrot und haue ihm, auf den Hinterkopf. „Aua…“, meint er und reibt sich an der Stelle, wo ich ihn gehauen habe. „Ab und an, meine ich echt, das du zu oft an Sex denkst“, gebe ich beleidigt von mir. „Also… wenn ich die Wahl hätte und du auf meinem Bett liegst, daneben so eine süßer Crepe… ich müsste wirklich überlegen was ich nehme“, meint er, dabei grinst er aber so breit wie noch nie. Ich kann ihn nur entrüstet ansehen. „Also so ein süßer Crepe…und ach“, er seufzt kurz auf, und schon hat er schon wieder eine von mir hängen. „Dir ist ja wohl bewusst, das ich bleibende Schäden davon bekommen kann“, murrt er mich an, während er wieder an seinem Kopf reibt. „Tja, solltest du mal überlegen was du von dir gibst.“ „Das war doch nur ein Witz.“ „Ich weiß“, grinse ich ihn an. „Ich schlag dich halt gerne.“ „Oh, oh jetzt wird es pervers“, mit einem mal ruckt Atemu mir ein ganzes Stück näher und schaut mich so verdammt bedeutend an. „Ach du.“ „Ok, dann muss ich doch den Crepe nehmen“, er zuckt mit den Schultern, und greift zu Messer und Gabel, ehe er schon ein Stück in seinen Mund schiebt. Ich schüttle den Kopf und trinke einen Schluck Cola. „Wie kommen wir jetzt eigentlich heim?“, frage ich ihn. Mit vollem Mund, schaut Atemu mich an, und nuschelt das Wort „heim?“, über seine Lippen, aber so entsetzt. Kurz schluckt er das Zeug in seinem Mund hinunter. „Ich fahr doch nicht heim… Kiara ist zum Babysitten für ein paar Tage bei ihrer Mutter… das nutz ich aus“, meint er. „Wie jetzt?“, gebe ich nur fragend von mir. „Na… Hotel… Ferien… in… wo wind wir überhaupt?“, kurz schaut sich Atemu fragend um. „Ah ja… ich war ich doch schon mal… hört sich doch gut an…oder?“ Ich lächle, ja, es hört sich gut an, sehr sogar. Doch ich senke meinen Blick. „Ich hab doch nichts zum anziehen, und auch kein Geld dabei“, nuschle ich über meine Lippen. „Klamotten, brauchst du keine“, fragend sehe ich zu ihm auf und haue wegen seinem dreckigen Grinsen, erneut auf seinen Hinterkopf. „Und für jede sexuelle Geste bekommt du Geld von mir“, er grinst breiter und breiter. Ich aber stehe auf, bin total beleidigt. Doch schon steht auch er auf und hält mich fest. „Mensch Yugi, das war doch nur Spaß… nimm doch nicht immer alles so ernst, was ich sage“, meint er, und schaut mir lieb lächelnd in die Augen. Ich seufze, ich kann diesem Mann gar nicht böse sein. Kurz küsst er ganz zärtlich meinen Mund, anschließend greift er in seine Hosentasche und zieht einen Fünfeuroschein heraus. „Bitte sehr…mehr war der Kuss nicht wert“, grinst er, ehe er auch noch anfängt laut vor sich her zu lachen. Ich piekse ihm aber in die Seite. „Ha, so viel Geld hast du gar nicht dabei… wart´s ab, wenn ich mit dir schlafe, wirst du arm“, Atemu hört damit abrupt auf zu lachen. Doch ich grinse vor mich her. Ich lasse mich doch nicht von ihm ärgern, oh nein. „Dann esse ich lieber den Crepes zu ende“, er grinst fies, ich aber lasse mich nicht davon beeindrucken und setzte mich auch wieder hin. „Warum so still?“, frage ich ihn, da es mich nun doch etwas wundert. „Du willst mit mir schlafen?“, fragt er mich auf einmal, aber so ernst. Verwundert sehe ich ihn an, und eine Wangen werden heiß wie noch nie. So wörtlich habe ich das jetzt auch nicht gemeint. „Also...na ja… irgendwann vielleicht…“ druckse ich herum. „Ach… ich meinte das doch nicht wörtlich…warum fragst du überhaupt“, gebe ich nun doch etwas schroffer über meine Lippen, da ich mich bis über beide Ohren dafür schäme. „Na ja“, beginnt er auf einmal, so nervös, wie noch nie, aber auch so verschämt. Verwundert sehe ich ihn an. Was hat er denn jetzt? „Also… weil….mit mir hat noch kein Mann geschlafen… und“, auf einmal stupst er noch seine Zeigefinger aneinander. „Ich hatte erst einen Kerl, und das war.. nun ja...mehr“, peinlich berührt lacht er auf, und reibt sich durch den Hinterkopf. „Das war so… nicht mehr als küssen… und irgendwie… hab ich ja schon etwas Angst“, gibt er zu. Verwundert sehe ich ihn an. Er hat Angst… er! „Jetzt schau nicht so… darf ich keine Angst haben“, murrt er herum, ich aber lächle und schüttle mit dem Kopf. Es ist ok, und noch besser ist es, dass er mir das sagt. „Ich habe auch etwas Angst“, lächle ich ihn an, er aber sagt nichts dazu, beugt sich zu mir vor und schon schließe ich meine Augen, da seine Nase, über meine Wange streichelt, und erst an meinem Ohr still stehen bleibt. Dabei rieselt es so wundervoll meine Wirbelsäule hinunter. Und mein ganzer Magen, zieht so wundervoll dabei. Ich seufze leicht deswegen auf. „Ich hab dich sehr lieb Yugi“, flüstert er ganz leise, was ein Lächeln auf meine Lippen zaubert. „Aber auch wenn ich Angst habe…so will ich es dennoch…so gerne“, flüstert er weiter. Meine Wangen werden erneut heiß, doch sagen tue ich nichts dazu, mein Herz aber flattert auf. Es ist schön so etwas zu hören, zudem, ist das was er sagt, genau das was ich auch denke. „Also...“, mit diesen Worten, wendet er sich seinen Crepes zu. „...bleiben wir hier?“ „Ja…aber ich müsste noch meine Mutter fragen“, meine ich, worauf Atemu zu seiner Tasche greift und mir sein Handy hinhält. Ich nehme es zögernd an. Ist manchmal echt ätzend, wie direkt er ist. Wie erkläre ich das jetzt meiner Mutter…oh je. „Und?“, fragt mich Atemu, nachdem ich aufgelegt habe. Ich schaue aber immer noch verwundert auf mein Handy. „Ja…sie hatte gar keine Probleme damit“, antworte ich ihm, bin dennoch etwas verwundert, da sonst immer ein Riesenaufstand geschoben wird. Aber auf der anderen Seite ist meine Mutter, momentan eh total komisch drauf. „Schön“, Atemu lächelt mich an, ehe er auch schon den letzten Happen seines Crepes verputzt. Ich stemme meinen Ellebogen auf dem Tisch ab, und lege meinen Kopf auf meine Handfläche. Auf meinen Lippen haftet ein Lächeln. Es ist total verrückt. Das muss ich doch erstmal realisieren! Eben noch habe ich total frustriert auf dem Sofa gesessen und dann kam Bakura, und anschließend bin ich einfach in einen Zug und jetzt, sitze ich vor dem Mann, der seit über ein Jahr mein Herz gewonnen hat, so als wäre nie etwas zwischen uns gewesen. Ein schönes Gefühl. Ich mustere sein Gesicht, dieses sanfte zufriedene Lächeln auf seinen Lippen, seine feine Nase, diese braune Haut, und vor allem diese Augen. Welche immer so leicht müde, und doch voller Stolz vor sich her schimmern. „Was hast du?“, seine Stimme klingt so wundervoll in meinen Ohren. „Nichts“, antworte ich. Kurz trinkt er erneut einen schluck aus seiner Tasse, ehe er auf die Uhr schaut. „Wir haben gleich schon 21.30 Uhr, wenn wir noch ein Hotel bekommen wollen, dann jetzt“, meint er, worauf ich nun auch mal verdutzt auf meine Armbanduhr sehe. Atemu aber steht bereits auf, legt Geld auf den Tisch, und schwenkt seine Tasche um seine Schulter. „Hier in der Nähe gibt es ein schönes Hotel…da können wir hin“ verwundert sehe ich ihn an. „Bist du hier öfters?“ Er schmunzelt kurz und schüttelt den Kopf. „Ich kenne mich so ziemlich in jeder Großstadt in diesem Land aus… mein Stiefvater hatte mich früher überall mitgeschleppt, und außerdem, fahre ich selbst gerne weg. Sobald ich Zeit habe…“ er greift nach meiner Hand, was mich sanft lächeln lässt. „Und was ich in Zukunft auch noch tun werde… mit dir“, ich lächle zu ihm auf. Ich weiß schon jetzt, das es mit ihm nie langweilig werden wird. Wann war ich denn schon mal weg… einfach so? Außer zu einer Klassenfahrt, vielleicht auch zu einer Buchmesse, mit ein paar Klassenkameraden. Mehr aber nicht. „Das klingt gut“, meine ich, doch er schmunzelt nur, und schon sind wir auf dem Weg, zur Stadt. Er steigt gleich in die erste Bahn ein, die vor unserer Nase steht. Ich folge ihm einfach, kenne mich eh kein bisschen hier aus. Als wir uns setzen, und er noch gleich in dieser Bahn zwei Tickets zieht, bekomme ich doch ein schlechtes Gewissen. Ich will nicht das er alles bezahlt, aber auf der anderen Seite, kann ich mich jetzt kaum dagegen wären. „Das gebe ich dir aber alles noch zurück“, nuschle ich über meine Lippe, als er mir das Ticket in die Hand legt. Er aber rollt nur mit den Augen. „Es ist nur Geld Yugi… nur Geld“, antwortet er darauf. Geld scheint ihm auch nicht sehr wichtig, wie ich meine. Ich schmunzle leicht und greife erneut nach seiner Hand. „Und, was wirst du jetzt tun… ich meine du hattest doch alles geplant, umziehen, Arbeit…“, er streichelt sachte über meine Hand, was mir ein wohltuendes und geborgenes Gefühl beschert. „Ich habe doch noch Plan B in der Tasche“, grinst er zu mir herunter. „Plan B?“ „Ja…Plan B… Yugi kommt zu mir zurück, ich behalte die Wohnung, und fange auf Stans Wunsch und Drängen bei ihm in der Bar an. Das mit Kiara müsste ich allerdings noch abklären… da es in unserer beschissenen Kleinstadt, noch keinen Kindergarten gibt, wo Kinder ab 2 Jahre hin dürfen… toll was“, meint er, aber doch etwas mürrisch, vor allem der letzte Satz. Kurz überlege ich, ehe ich ihn doch lächelnd ansehe. Na klar, warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen… ich Idiot! „Weißt du Atemu… ich habe ja schon gehört das du unsere Stadt nicht magst, aber würdest du sie mögen, wenn Kiara, um die Ecke einen Großvater hätte, der sich bestimmt freuen würde, etwas Verantwortung, gar eine kleine Enkelin zu haben… und ich… ich bin ja auch noch da.“ Verwundert schaut er mich an. „Dein Großvater… der geht nicht mehr arbeiten?“ Ich schüttle mit dem Kopf. „Nein, schon lange nicht mehr… er ist einfach zu alt für seinen Job, aber noch viel zu fit, um nichts tun zu können… weißt du, was der nerven kann, wenn ich Ferien habe“, ich rolle mit den Augen, erinnere mich daran, dass ich fast jeden morgen, von diesem Mann zum Frühstück geweckt worden bin, anschließend mit ihm im Park spazieren durfte und noch vieles mehr… der nimmt mich in den Sommerferien total ein. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, nur habe ich nicht immer Lust darauf. Atemu aber lacht auf, und wuselt mir anschließend durchs Haar. „Du hast eine tolle Familie…“, meint er, und schaut für einen kurzen Augenblick aus dem Fenster. „Na ja toll…“, druckse ich herum, da meine Eltern sich eben scheiden lassen. Ich finde das nicht ganz so toll. „Wir können ja gerne tauschen… meine Familie hat mich komplett enttäuscht und im Stich gelassen“, sagt er, aber so leise. Betrübt sehe ich ihn an. „Wie kam das eigentlich alles… Kiara… und so?“, frage ich nun doch mal total interessiert nach. „Ich meine, sollte ein Kind nicht bei seiner Mutter sein?“, frage ich weiter. Es gibt so vieles was mich interessiert. Er seufzt kurz auf. Seine Hand liegt still in meiner, dennoch schaut er dabei aus dem Fenster der Straßenbahn. „Das war kurz bevor ich bei mir zu Hause ausgezogen bin. Ich war 17 Jahre alt, und ich war zu der Zeit, mit Yume zusammen, Kiaras Mutter“, beginnt er. „Ich war total verliebt… ich dachte, sie auch in mich. Ich verfluche mich heute noch für meine Blindheit“, er seufzt tief auf. „Ich wollte und hätte alles für diese Frau getan… wenn ich doch nur etwas von ihr zurückbekommen hätte“, betrübt sehe ich ihn an, er spricht so verletzt. „Am Anfang war auch alles schön und gut, nur irgendwann, da fing sie an… ich weiß nicht… sie war nur mit mir am maulen… das mache ich falsch, dies mache ich falsch. Egal was es war… alles war falsch“, kurz schüttelt er den Kopf. „Wir waren knapp 6 Monate zusammen, wo sie mir das letzte mal fremd ging… da wo ich sie mit Bakura im Bett erwischt habe… in meiner Wohnung“, ich reiße die Augen auf. „Bakura?“, frage ich jetzt nun doch mal entsetzt nach… das wusste ich gar nicht. „Ja… aber… das ist geklärt. Was soll ich noch darauf herumhacken. Es ist vorbei und abgeschlossen“, er lächelt mich kurz an. „Weißt du, dass das Bakura und mich mehr zusammengeschweißt hat… es klingt absurd, aber es ist so… auch wenn ich erst ein mal ein paar Monate nicht mit ihm gesprochen habe“, meint er, und ich nicke. „Du bist nicht nachtragend, was?“ Er schüttelt den Kopf. „Wenn etwas schief läuft, gehören immer noch zwei dazu, aber Bakura hatte den Anstand, sich bei mir zu entschuldigen, und mir alles zu erklären… sie nicht“, er schaut erneut aus dem Fenster, stemmt dabei seinen Kopf auf seiner Hand ab. „Yume, hatte mich angemault, das ich doch selbst schuld wäre… ich bin total augerastet,“, er lacht kurz auf. „Ich habe einen Anhänger ans Auto gespannt, und alle ihre Sachen aus dem Fenster, in den Anhänger geschmissen“, meint er, aber so amüsiert, doch dann schüttelt er den Kopf. „Ich war wirklich wütend, und damit war Schluss, nur Schluss ist relativ, wenn knapp drei Monate später, deine Exfreundin vor deiner Tür steht und so“, kurz zeigt er auf seinen Bauch, formt mit seinen Händen eine Kugel. „So einen bauch hat… boah“, er schaut wieder zu mir herüber, aber mit großen Augen. „Ich war total perplex, und als sei dann noch sagte… „ich bin schwanger und das Kind ist von dir“… hab ich ihr den Vogel gezeigt doch dann fing sie an zu weinen, und ich wurde weich“, er lächelt matt. „Ich hab sie herein gelassen… habe mir, mit einer Riesenwut im Magen, ihre Geschichte angehört…sicher, zugegeben wusste ich innerlich, das der Zeitpunkt stimmen könnte, aber auf der anderen Seite, wollte ich es nicht… ich Vater“, er rollt kurz mit den Augen. „Ne… das wollte ich nicht… das war ein Gedanke in meinen Kopf, der da einfach nicht wirklich hinein passte“, er atmet tief durch, und umgreift meine Hand. Ich aber höre ihm einfach nur zu, lasse ihn sprechen. „Ich wehrte sie also ab… habe gesagt, das wir verhütet hätten, habe gemeint, dass sie ja eh hundert mal fremd gegangen ist…ich hatte Angst, war sauer… und… ach ich weiß es selbst nicht so genau… ich wollte das alles einfach nicht wahr haben“, er senkt kurz den Kopf und ich lehne meinen Kopf einfach an seiner Schulter an, umgreife seinen Arm dabei, und flüstere ihm leise „Das ist doch verständlich“ zu, da ich glaube, dass er sich für sein Verhalten schämt, sein Blick verrät es mir. „Aber Yume… ließ nicht locker, sie betonte immer wieder, dass sie zu diesem Zeitpunkt nur mit mir geschlafen hätte… und ich fing innerlich an, mich damit auseinander zusetzen… doch Yume nicht“, er stöhnt kurz genervt auf, wie ich meine, und lehnt seinen Kopf an meinen an, was mich zart lächeln lässt. „Sie wollte das Kind nicht… nie. Sie hatte ein totale Abneigung dazu, rauchte und trank in der Schwangerschaft… oh Gott, wie oft habe ich sie hochschwanger zusammengeschissen, weil sie am Rauchen, oder am Trinken war… wobei ihr irgendwie anscheinend alles egal war… ich sorgte mich um das Kind, obwohl ich mir immer noch nicht sicher war, ob es wirklich meins sei. Ich sprach viel mit ihrer Mutter… welche aber genauso hilflos war wie ich. Ich meine sie war älter als ich… sie konnte tun und lassen was sie wollte, aber als Kiara dann auf die Welt kam… da wusste ich, dass es mein Kind war… doch Yume wollte noch nicht mal die Kleine im Arm halten… „ich will es nicht… ES“, sagt er, wobei er das Wort es, so entsetzt ausspricht. „Die Ärzte nannten es Wochenbettdepression, sagten, dass so was vorkommen könnte… also kümmerte ich mich, mit Yumes Mutter in dieser Zeit um die Kleine… doch als Yumes Stimmungsschwankungen vorbei waren… und sie ihr Kind nicht mehr ES nannte… sondern beim Namen, war sie aber dennoch so…“, mir scheint als suche er nach dem richtigen Wort. „...ungeschickt… sie kam selbst im Krankenhaus nicht mit der Kleinen zurecht. Nichts funktionierte, und ihre Liebe hielt sich auch in Grenzen“, meint er, seine Stimme wird dabei leiser. Ich konnte das nicht mehr mit ansehen… das war mir einfach zu viel, und mir zerbrach es das Herz, wenn ich daran dachte, dass mein Kind, in Zukunft bei ihr bleiben sollte.“ Ich lege meinen Arm um seine Schulter, und kraule diese leicht. „Ich weiß nicht, wie ich darauf kam, es war mehr eine Kurzschlussreaktion, ich bot ihr an, das ich mich um Kiara kümmere… und zu meine Überraschung war sie überhaupt nicht abgeneigt… betonte immer wieder, das sie viel zu jung wäre für ein Kind… ich sagte nichts mehr dazu… weil ich jünger bin als sie.“ „Uhm“, entkommt es meinen Lippen. Ich weiß auch wirklich nichts dazu zu sagen, dennoch will ich es wissen. „Es dauerte eine ganze weile, ehe ich das Sorgerecht für die Kleine bekam, und es dauerte auch einen kleine Zeit, ehe die Kleine zu mir durfte, aber am Ende durfte sie und ehrlich gesagt bereue ich es nicht…heute nicht mehr“, er lächelt sanft, und schließt seine Augen, wobei er sich bei mir anschmiegt, was ich schön finde. „Yume macht zur Zeit, ein Mutterkindprogramm übers Jugendamt… ich kann sie auf der anderen Seite verstehen… ich bin selbst noch jung, und ab und an denke ich… wie es ohne Kind wäre… doch sie und auch ich… haben eben nun mal ein Kind, und egal wie und warum es geschehen ist, man sollte dazu stehen. Ob man es nun will oder nicht“, meint er, worauf ich sachte nicke. „Mittlerweile kommt sie auch besser mit der Kleinen klar, nur finde ich es schade, dass sie die Zeit mit der Kleinen nicht genutzt hat… sie hat so viel verpasst… das erste Wort, bis hin zu den ersten Schritten… jetzt bereut sie es. Sie fängt an Verantwortung zu tragen. Sicher bin ich noch etwas wütend auf sie, das wird auch nie vorbei gehen, aber was soll ich darauf herum hacken… wenn ich doch sehe, dass sie sich bemüht… ich bin einfach nicht nachtragend… wie du eben sagtest“, mit diesen Worten, hebt er seinen Kopf und schaut mir lächelnd in die Augen. „Zudem glaube ich, war keiner stolzer als ich, an dem Tag, als wir unsere Zeugnisse von der Prüfstelle bekamen.“ Ich schmunzle, ja, das kann ich mir lebhaft vorstellen. Wie er da stand, aufrecht und dieses stolze zufriedene Lächeln im Gesicht. „Boah hab ich mich mit Bakura bekeilt… ich hatte so einen Filmriss“, er lacht kurz auf und zeigt mit seinen Händen, etwa eine halben Meter an. „Na hoffentlich warst du in der Zwischenzeit lieb“, meine ich ermahnend. Er schmunzelt nur. „Also, als ich wach geworden bin, lag ich mit Baku auf dem Sofa…reicht dir das?“ Ich nicke nur, und er stupst meine Nase kurz mit seiner an. „Und was ist, wenn Yume das Sorgerecht wieder zurück haben will?“, frage ich ihn, da er ja sagte, das sie nun wieder besser mit ihr klar käme. Jegliches Lächeln entweicht mit diesem Satz aus seinem Gesicht. „Dann pack ich die Kleine und wandere aus“ Ich ziehe die Augenbraue hoch, dennoch sagt mir dieser Satz, dass dies für ihn gar nicht in Frage kommt. „Keine Ahnung… aber Fakt ist, dass ich das nicht will… und an mir kann sie sich die Zähne ausbeißen, sie weiß das“, meint er, und ich nicke… das weiß ich nämlich auch. „Aber ihr zwei versteht euch nicht sonderlich gut“, frage ich nach, da sie ihn ja auch an seinem Prüfungstag im Stich gelassen hat. „Eigentlich schon… nur“, tief seufzt er auf. „Sie will mich zurück… frag mich nicht warum und weil ich das nicht will ist sie wütend auf mich… betont immer wieder, das wir ja ein Kind zusammen hätten und eine Familie sein könnten“, er rollt kurz mit den Augen, ein genervtes Seufzen entgleitet seinen Lippen. „Und irgendwie will sie mich dafür bestrafen… immer und immer wieder. Ich habe ja kein Problem damit… soll sie doch tun was sie will nur stört es mich, dass sie es immer zu Lasten Kiaras macht… sei es, einfach keinen Unterhalt bezahlen, oder Kiara einfach nicht zu besuchen, auch wenn sie es versprochen hat… das muss Yume leider noch lernen. Sie muss lernen mich und Kiara zu trennen… so“, kurz schaut Atemu sich um, mich aber überkommt ein eher mulmiges Gefühl. Sie will ihn zurück? „Wir müssen gleich raus“, beendet er seinen Satz. Ich nicke einfach nur, und schon stehen wir auf. Die Straßenbahn hält, draußen angekommen, greift Atemu direkt nach meiner Hand. „Yugi?“, fragend sehe ich zu ihm hinauf. „Sind deine Fragen damit beantwortet… ich spreche nicht gerne darüber“, meint er, und stellt sich vor mich, greift mit der andern Hand, zu meiner freien Hand. Ich nicke einfach nur, und falls ich doch mal eine Frage habe, werde ich sie ihm stellen, aber nicht jetzt. Dennoch finde ich es auch schön, dass er mir das nun alles erzählt hat. Die Stories von Mikosch und den anderen , hörten sich etwas anders an, ganz anders, um ehrlich zu sein. Eine Hand verlässt mich, er legt sie unter mein Kinn, und zieht dieses leicht nach oben, zugleich aber auch zu sich. Erneut beginnt mein Herz zu rasen, doch meine Augen, huschen eher zu den Leuten um uns herum. Mir behagt das einfach nicht. „Atemu… ich.. mir...mir ist das unangenehm“, nuschle ich über meine Lippen, und ziehe meinen Kopf etwas weg. „Dir ist das unangenehm mich zu küssen?“, höre ich seine Stimme, sie klingt leicht eingeschnappt. „Nein“, ich schaue entschuldigend zu ihm auf. „Ich… also mag das nicht, wenn so viele Leute…“, beschämt sehe ich zu meinen Füßen herunter. „Mh“, entflieht es meinen Lippen, anschließend lächle ich sanft, da er mich auf die Wange geküsst hat. Zudem, kribbelt diese Stelle leicht. Dennoch, spüre ich, wie meine Wangen leicht heiß werden. „Na komm, es ist nicht mehr weit“, meint er und greift zu meiner Hand. Ich folge ihm mit schnellen Schritten. Ich ziehe einfach hinter ihm her. Warum hat er es so eilig? „Jetzt mach doch mal langsam“, ich bleibe einfach stehen und atme tief durch. Erstens bin ich unsportlich, zweitens, hasse ich es, so zu rennen. „Entschuldige…ich… ich“, er lässt die Schultern hängen, fragend sehe ich ihn an. „Das meinte ich… ich komme einfach nicht mehr von meinen Stresspegel herunter… ich habe immer das Gefühl, alles muss schnell gehen… irgendwie ist da so ein Druck in mir… ich kann es kaum erklären“, meint er dann, aber total niedergeschlagen. Ich lächle ihn an. „Es ist so komisch… vor ein paar Tagen noch, musste ich immer alles schnell machen, immer planen, immer organisieren, und nun, nichts…“ „Das ist doch verständlich und morgen… morgen schlafen wir erst einmal aus… aber jetzt, machst du langsam… ich helfe dir dabei“, lächle ich, und nehme ihm zumindest mal die Laptoptasche ab, die er neben der Reisetasche immer trägt. „Danke“, meint er und schon gehen wir etwas langsamer, was mich erleichtert ausatmen lässt. Im Hotel, meldet er uns gleich an, und schon bekommen wir ein Zimmer gezeigt. Kurz wird uns alles erklärt, ehe Atemu den Zimmerschlüssel in die Hand gedrückt bekommt, und die Dame, die uns das Zimmer gezeigt hat, es wieder verlässt. Ich sehe mich aber dennoch um. Mich macht das Zimmer hier total nervös… aber wie. Ich und er… alleine hier. Und dieser Gedanke macht mich total kirre im Kopf. Ich freue mich darüber, habe aber auch eine scheiß Angst davor. Auf was habe ich mich hier bloß eingelassen? „Atemu?“, frage ich nach, da ich ihn nicht sehe. „Mh“, macht er und schon sehe ich ihn, er liegt mit dem Bauch auf dem Bett, total eingekuschelt. Mit langsamen Schritten gehe ich auf ihn zu und will mich an die Bettkante setzen, doch auf einmal zieht Atemu an meinem Arm, wirft mich im gleichen Zug aufs Bett und schon liegt er seitlich über mir und lächelt mir in die Augen. Mein Herz aber rast, nicht nur wegen diesem überraschenden Handeln, nein auch wegen dieser Nähe, zu der ich ganz und gar nicht abgeneigt bin, dennoch auch Angst davor habe. Sachte streicheln seine Finger meine Wangen, ich lächle scheue zu ihm auf. „Yugi ich…“, beginnt er ganz leise. Ich lege meine Hände an seinen Nacken, und kraule ihn sanft. Sein Duft steigt mir dabei in die Nase. Es tut so gut, diese Wärme, die er ausstrahlt zu fühlen, und von seinem Geruch umgeben zu sein. Ich fühle mich einfach arg wohl bei diesem Mann. „Mh?“, frage ich nun doch mal nach, da er nicht weiter spricht, doch er schüttelt nur mit dem Kopf, ehe er diesen langsam zu mir herunter führt. Automatisch wende ich meinen Kopf leicht zur seitlich, und schließe leicht meine Augen. Als ich seine Lippen auf meinen fühle, entweicht mir ein Seufzen, was so erleichtert klingt, wie nichts anderes auf der Welt. Seine Lippen sind so weich, und warm, so vertraut, aber zugleich auch doch so fremd. Ich liebe dieses Gefühl in mir, wenn er mich küsst. Diese Schmetterlinge, welche so heftig in meinem Bauch umhertoben, gar dieses Ziehen, was meinen Bauch anspannt. Mir ist so, als würde ich schweben, wenn er seine Lippen auf meine legt. Der Kuss ist zärtlich, und langsam, aber dennoch so tief. Zärtlich streift er mit seiner Zunge über meine Lippen. Ich schmunzle leicht in den Kuss. Er ist immer so vorsichtig mit mir. Ab und an, da meine ich, hält er sich zurück, außer an dem Abend, wo ich Trost brauchte. Da hat er sich nicht zurück gehalten… nicht das ich es wüsste. Und wer wäre ich, wenn ich ihm keinen Einlass gewähren würde? Meine Hände umgreifen sein Genick, drücken ihn leicht zu mir herunter, ehe ich meinen Mund öffne, und ihm mit meiner Zunge entgegen komme. Zärtlich berührt er meine Zunge, umkreist sie leicht, stupst sie an, und es fühlt sich so unbeschreiblich gut an, seine Zunge an meiner zu fühlen. Vor allem aber ist es so befriedigend, diesen undefinierbaren Geschmack wieder zu schmecken. Tief seufze ich in den Kuss. Ich fühle mich so leicht, so ohne Last. Und das liegt nicht nur an diesem Kuss. Ich denke an nichts, was mir Kummer bereitet, alles Schlechte wird von mir gespült, und zurück bleibt nur er – Atemu, welcher mir gerade so wunderschöne aufregende Gefühle in die Venen jagt, mit nur einem einzigen Kuss. Ein Kuss, so langsam, und zugleich doch so feste und tief. Mit jedem Druck auf meinen Lippen, zieht es in meinen Magen. Es ist wie beim Achterbahn fahren, an der Stelle, wo man in die Tiefe saust. Und doch so, als würden auf meine Haut kleine rieselnde Wassertropfen, fallen. Tief ziehe ich die Luft durch meine Nase, mein rasendes Herz, wird mit der Festigkeit seines Kusses noch schneller. Kurz schwindet seine Zunge aus meinen Mund, nur um meine Lippen zu küssen, und meinen Mund anschließend gänzlich wieder einzunehmen. Dabei greift er zu meiner Hand, legt sie anschließend auf der Matratze ab, und verhakt seine Finger mit ihr. Das gleiche macht er mit der anderen Hand und er umfasst sie ganz feste, lässt sie auch nicht los. Sein Kuss wird tiefer, er hört nicht mehr auf, sein Zunge ist immer noch zärtlich, tänzelt mit meiner umher, doch seine Lippen pressen sich dabei so feste an meine, das ich das Gefühl bekomme, er wolle mich verschlingen. Ein tolles Gefühl…so herrlich von diesem Mann gefangen zu sein. Sein Zunge aber verlässt die meine, kurz streift sie noch über meine zähne, was für mich ein vollkommenes fremdes Gefühl ist, dennoch fühlt es sich schön an. Anschließend haucht er zarten Kuss auf meine Lippen, ehe diese über meine Wange streifen, und kurz vor meinem Ohr zum Stillstand kommen. „Hng“, ich keuche tief auf, als ich seinen heißen Atemstrom in meinem Ohr fühle. „Das tut mir alles so leid Yugi“, haucht er leise, aber doch so reuevoll in mein Ohr, dabei aber drückt er feste an meinen Händen zu. „Atemu“, entflieht es meinen Lippen, aber nur wie ein Hauch. Ich glaube ihm doch, und verziehen habe ich ihm schon längst. Warum hört er nicht auf sich bei mir zu entschuldigen…warum? Seine Nase streift leicht zu meinem Hals, dabei meine ich, das er an meiner Haut riecht, zumindest fühlt es sich so an. Ein kleiner hauchender Kuss wird auf meinen Hals gelegt, ehe er seinen Kopf, in meiner Halsbeuge vergräbt. Er lässt beide meiner Hände los und umschlingt meinen Körper damit. Feste drückt er sich an mich. „Können wir einen Moment so bleiben...nur so?“ Seine stimme klingt so leise, und ruhig. Ich atme kurz tief durch, ehe ich lächle und seinen Oberköper mit meinen Armen umfasse. „Können wir“, antworte ich, und lächle sachte. Anschließend, streicheln meine Finger einfach an seinem Rücken entlang. Ich verspüre einfach den Drang in mir, diesen Mann anzufassen und ihm Gutes zu tun. Es ist so ruhig dabei, das einzige was ich höre, ist mein wild schlagendes Herz und unser beider Atem. Eine schöne geborgene Stille, in welcher ich mich befinde, und mir scheint es so, das Atemu genau das jetzt braucht. Doch nach einigen Minuten, erklingt im ersten Moment, ein eher undefinierbares Geräusch in mein Gehör, ich kann es gar nicht zuordnen, doch dann irgendwie schon. Es war ganz leise, fast schon versteckt. Besorgt sehe ich leicht zu ihm hinab. „Weinst du?“, frage ich leise und besorgt nach, doch er schüttelt kräftig mit dem Kopf. Ich lächle schwach, als ob er das zugeben würde. Ich wende meinen Körper nun auch seitlich und rutsche einige Zentimeter zu ihm herunter, halte ihn dabei fest, und schon stupse ich meine Nase mit seiner an. Er hat die Augen fest geschlossen, und ich bezweifle das er sie öffnen wird. „Hey was ist denn los?“, frage ich ihn, zeitgleich streichelt meine Hand ganz zärtlich über seine Wange. Er zuckt kurz mit den Schultern, und drückt sich mit seinem Körper erneut an mich, kuschelt sich einfach an mich heran. Ich umschließe in mit meinen Armen, lasse ihn, seine Beine um mich legen, und kraule einfach seinen Nacken. „Was hast du denn?“, frage ich nochmals nach, doch er zuckt erneut mit den Schultern. Ich sage nichts, erinnere mich daran, wie traurig dieser Mann war, als ich ihn auf dem Küchenboden mit seiner Tochter gesehen habe. Vielleicht hätte ich nicht nur zusehen sollen, vielleicht hätte ich ihn einfach in den Arm nehmen, ihm Trost schenken sollen, dass was er brauchte, aber nicht bekommen hatte. „So schlimm?“, frage ich nun nach, da er auf einmal noch leicht aber doch so leise, fast schon heimlich aufschluchzt. „Du schenkst mir Ruhe…und…“, flüstert er leise, man könnte nur erahnen, das er gerade weint. „….und bist für mich da“, beendet er seinen Satz, welcher aber total abgehakt klingt. Und deshalb weinst du?“, frage ich nun sanft nach, und drücke ihn noch etwas fester an mich, nur um ihm Trost schenken zu können. Doch er schüttelt mit dem Kopf. „Ich hatte das vorher nicht… ich war“, ich fühle wie mein T-Shirt an meiner Brust nass wird, nur leicht, aber daran merke ich, wie sehr dieser Mann doch gerade weint, und es dennoch so gut versteckt. „… ich war einsam… so richtig einsam und deshalb…“, er spricht es nicht aus, das Wort weinen. Sachte küsse ich sein Haar. „Du warst doch nicht einsam, du hast doch so gute Freunde“, versuche ich ihn zu beruhigen. „…das ist was anderes“, seine Stimme wimmert nun doch leicht, seine Fassade bricht in sich zusammen. „….ich könnte nie bei meinen Freunden so sein, wie bei dir“, flüstert er in mein Shirt, und drückt sich noch etwas enger an mich heran. „Und warum…jetzt...warum ich jetzt weine, weiß ich auch nicht“, höre ich seine wimmernde Stimme. Ich lächle sachte, und streichle durch sein Haar. „Weil du vorher keine Zeit dafür hattest“, antworte ich ihm. Es klingt so absurd… aber es ist so. Es ist einfach so. Die Szene in der Küche, sagt es mir einfach. Und ich will gar nicht wissen, wie oft dieser Mann kurz davor war, zusammenzubrechen, loszuschreien, oder einfach nur, voller Traurigkeit zu weinen, doch nie wirklich konnte. Weil er einfach keine Zeit dazu hatte, weil seine Gefühle immer zurückgestaut wurden, weil seine Tochter da war, und er sich zusammenreißen musste, oder er auf die Arbeit musste, und da Tränen wirklich fehl am Platz sind. Ich weiß nicht mehr, wie lange dieser sonst so starke Mann, doch so zerbrechlich in meinen Armen gelegt hat, doch irgendwann, war es so still, keiner von uns sagte was. Ab und an, hatte ich sein Haar, gar seine Stirn geküsst, ihn immer wieder gestreichelt um ihm zu zeigen, dass ich für ihn da bin, doch dann war er eingeschlafen, einfach so. Ich hatte ihn noch zugedeckt, ehe ich mir ein Shirt aus seiner Tasche genommen habe, um es anzuziehen und mich anschließend zu ihm zu legen, und irgendwann selbst rasch eingeschlafen bin. wink danke an neko kuss hdl Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)