Woge der Dunkelheit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 33: Der Beginn der Reise -------------------------------- Der Beginn der Reise Yokato befand sich mit allen kampfbereiten Digimon im Innenhof und ließ sie verschiedene Übungen durchführen. Am Rand standen einige Digimon, die seine Tests nicht bestanden hatten und dementsprechend für die Verteidigung der Burg eingeteilt wurden. Jeanne stand an der Seite des Samurai und half ihm bei der Beobachtung der Digimon, sodass die beiden nicht bemerkten, wie Atoeru und Rai den Hof betraten. „Hey Yoki“, rief Rai grinsend. „Sieht ja schon lustig aus, was du die Digimon da machen lässt. Du hast doch sicherlich ein paar Minuten, um dich mit mir zu unterhalten, oder?“ „Wenn es sich um was wichtiges handelt“, brummte der Angesprochene, dem sein Kosename offensichtlich nicht gefiel. „Also, worum geht es?“ „Wir haben eine Route, die vielversprechend erscheint“, antwortete Atoeru. „Allerdings haben wir eine Strecke von dreitausendsiebenhundert Meilen vor uns, was eine geschätzte Reisezeit von dreieinhalb Monaten bedeutet.“ „Wie viel?“ fragte Jeanne entsetzt, während der Krieger die beiden nachdenklich ansah. „Wie sollen wir denn eine solche Strecke bitte bewältigen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur einer von uns eine solche Strecke wird aushalten können, geschweige denn, dass wir am Ende auch nur ansatzweise noch kampffähig sind.“ „Ich bezweifel, dass wir eine andere Wahl haben“, meinte der Gelehrte. „Ich gehe auch nicht davon aus, dass wir die ganze Strecke ohne einen einzigen Kampf bestreiten werden, wir werden vermutlich also von Angst und Erschöpfung begleitet werden.“ „Junge, du solltest dringend üben, wie man andere richtig motiviert“, brummte Rai. „Von dieser Reise war ich schon von Anfang an nicht begeistert, obwohl ich die Notwendigkeit eingesehen habe, aber jetzt überleg ich, ob ich nicht doch hier auf mein Ende warten will.“ „Das dürfte noch weniger lustig werden“, sagte der Junge. „Es sei denn, du hast vor, eines vermutlich ziemlich unschönen und schmerzhaften Todes zu sterben.“ „So, nachdem wir das geklärt haben, finde ich die Frage, wie wir die Reise bewältigen sollen, ziemlich interessant“, unterbrach Yokato die beiden. „Ich gehe einfach mal davon aus, dass wir eine Menge mehr Proviant mitnehmen müssen, als wir zu tragen in der Lage sind. Wie also schaffen wir das?“ „Unterwegs können wir bei mindestens vier Burgen halt machen, die zu uns gehören“, begann Renamon. „Die nächste Burg liegt etwa zwei Wochen von hier entfernt, wenn wir einige kräftige Digimon dabei haben, ist diese Strecke relativ leicht zu bewältigen. Viel wichtiger aber ist, dass wir eigentlich immer in der Nähe von Gewässern sind, wir brauchen uns also nur selten Gedanken darüber machen, wie wir ausreichend Flüssigkeit mitnehmen können.“ „Dann gibt es auch noch viele Dörfer unterwegs, von denen uns einige freundlich gesonnen sind, viele stellen auch unsere Truppen“, führte Guilmon fort. Dort werden wir sicherlich auch noch einige Lebensmittel auffüllen können, sollte es dringend werden. Allerdings liegen auch Burgen des Feindes in der Nähe unserer Route, wir müssen also jederzeit mit Angriffen rechnen.“ „Um was für Gewässer handelt es sich denn?“ wollte der Krieger wissen. „Hauptsächlich Seen, später haben wir aber einen Fluss, der bis zum Meer fließt“, erklärte Rai. „Ich konnte nur nicht genau ausmachen, ob der Fluss dazu geeignet ist, uns zu transportieren, aber ich denke, dass wir wenigstens einige Teilstücke mit Hilfe des Flusses zurücklegen können. Selbst wenn es nicht schneller geht als das Laufen, dürfte es doch wenigstens ein wenig Erholung auf dieser langen Strecke bieten.“ „Atoeru, du hast doch sicherlich ausgerechnet, was wir alles mitschleppen müssen, oder?“ wollte Jeanne wissen. „Nicht im Detail, weil ich nicht sicher weiß, wie viele Digimon uns begleiten werden“, antwortete der Angesprochene. „Aber ich denke, dass es insgesamt weniger sein wird als anfangs befürchtet, wenn wir wirklich so oft die Möglichkeit haben, unsere Vorräte aufzufüllen. Und sollten wir wirklich Teilstrecken auf dem Fluss zurücklegen können, werden wir auch da weniger verbrauchen als wenn wir alles zu Fuß laufen müssten.“ „Wir Digimon brauchen eigentlich recht wenig“, meinte Agumon. „Selbst unter großen Anstrengungen können wir tagelang ohne etwas zu Essen auskommen.“ „Solange wir die Möglichkeit haben, die ganze Gruppe ausreichend zu versorgen, sollten wir diese auch nutzen“, sagte Rai. „Aber haben wir hier auch Digimon, die uns tragen können?“ „Wenn wir digitiert sind, ist es uns ein leichtes, euch zu tragen“, sagte Gabumon. „Nicht die ganze Strecke, vielleicht auch nicht tagelang, aber ich denke, lange genug, damit ihr euch erholen könnt.“ „Alles in allem klingt es besser wir befürchtet hatten“, meinte Jeanne. „Wir sollten unsere Digimon auswählen, alles zusammentragen was wir brauchen und uns auf den Weg machen.“ „So bald schon?“ erklang Ely's Stimme hinter der Gruppe. „Haben wir denn noch Zeit für ein Spiel?“ „Nicht so viel wir dir vielleicht lieb ist“, meinte Yokato. „Es sei denn, essen und schlafen zählen auch.“ „Nicht lustig“, kommentierte das Mädchen. „Aber mal im Ernst, ich bin durch die Burg gelaufen und habe mit Hilfe einiger Digimon eine Liste mit vorhandenen Lebensmitteln erstellt. Vielleicht hilft das ja ein wenig weiter.“ „Sehr gut“, sagte Atoeru. „Wie sieht es denn mit den Vorräten hier aus?“ „Nun, Deemon hat angeordnet, dass hier genug gelagert werden soll, damit man eine einmonatige Belagerung aushalten kann“, erklärte Turimon. „Da im Normalfall aber mehr Truppen hier stationiert sind, als wir mitführen, können wir davon ausgehen, dass es für uns länger als einen Monat reichen sollte, selbst wenn wir für alle, die hierbleiben, vorsorge treffen.“ „Nun gut“, sagte Yokato. „Ely, du und Atoeru sucht einige Digimon aus, die euch dabei helfen, den benötigten Proviant zusammenzusuchen, Jeanne und ich werden weiterhin aussuchen, welche Digimon wir mitnehmen und welche hier bleiben, aber geht davon aus, dass uns der größte Teil der Gruppe, der noch in der Mitte versammelt ist, mitkommen wird. Rai, dir steht frei zu tun, was immer auch dir in den Sinn kommen mag.“ Zwei Tage fleißigen Werkens und Suchens waren vergangen und eine gespannte Stille hatte sich im Schloss breit gemacht. Mit Hilfe der Digimon hatten die Digiritter alles zusammengesucht, was sie an Nahrungsmitteln und sonstigen Materialien benötigen würden. Zusammen mit Yokato und Rai hatte Atoeru weiter an der Route gefeilt, Ely und Riro hatten die Nahrungsmittel zusammengesucht, Jeanne war für die restlichen notwendigen Materialien wie Decken, Töpfe und ähnliches verantwortlich. Die Sonne stand im Zenit, als sich die Vorbereitungen dem Ende entgegen neigten und die Kinder trafen sich im Speisesaal. „Die Truppen sind soweit bereit“, erklärte Yokato. „Wir haben unsere Reiseroute durchgeplant, die Truppen vorbereitet und soweit alles durchgerechnet.“ „Riro und ich haben zusammengesucht, was wir brauchen werden“, fügte Ely hinzu. „In der Halle neben dem Tor zum Hof haben wir alles gelagert, was wir zusammengesucht haben. Dabei handelt es sich um getrocknetes Fleisch, Früchte und etwas, dass die Digimon Reisebrot nennen. Dieses Brot soll besonders lange halten und besonders nahrhaft sein. Uns wurde gesagt, dass dieses Brot extra für lange Reisen gemacht wurde und ein Laib ausreicht, um jemanden wie uns für etwa einen Monat zu versorgen.“ „Wir Digimon haben mit Hand angelegt“, sagte Turimon. „Dann haben wir uns so gut es geht gestärkt, wir sollten also eine ganze Weile durchhalten. Das heißt, dass die Lebensmittel, die wir mitnehmen, länger halten sollten als ursprünglich geplant.“ „Alles in allem sind das gute Neuigkeiten“, sagte Atoeru. „Ich denke, wir sollten mit nicht mehr länger warten sondern noch jetzt gleich aufbrechen, umso schneller haben wir das alles hinter uns.“ „Viel interessanter finde ich, dass wir hier weg sind, ehe die anderen an uns vorbeiziehen können“, brummte Rai. „Warum um alles in der Welt dauert das so lange?“ fluchte Raidon. „Man könnte meinen, dass die Digimon hier den ganzen Tag lang nichts anderes tun als faul in der Gegend rumstehen.“ Sakura und Fudo standen bei dem Samurai und dachten, was das Arbeitstempo der Digimon betraf, das gleiche. „Vielleicht müssen wir den Biestern hier einfach mal Beine machen“, meinte das Mädchen. „Ich meine, anscheinend hilft ja nichts anderes hier.“ „Ich werde drüber nachdenken“, sagte Fudo, dessen Aufmerksamkeit offensichtlich mal wieder einer Karte galt. „Doch vorerst sollten wir selbst vorankommen, wir können nicht einfach blind drauf loslaufen. Ich bin hier für diese Strecke, sie scheint die kürzeste und vergleichsweise ungefährlichste zu sein.“ „Damit sollten wir einiges an Zeit wieder aufholen, die mein Bruder Vorsprung hat“, sagte Raidon. „Auf unserer Strecke sind ihm vermutlich zu viele unserer Burgen, er wird versuchen, sie soweit wie möglich zu umgehen.“ „Kluger Junge“, meinte Sakura trocken. „Auf einer so langen Reise sollten auch wir unsere Kräfte so gut es geht schonen, wenn wir nicht wissen, wann und wie wir unsere Verluste wieder ausgleichen können.“ „Eine Option, die sich ihm nicht bieten wird“, sagte der Ninja. „Und doch sollten wir sie nicht unterschätzen, vermutlich wird auch der Feind die Möglichkeit haben, seine Kräfte aufzufrischen.“ Der Junge warf einen Seitenblick auf den Samurai. „Und was geschieht, wenn wir deinen Bruder unterschätzen, haben wir schon mehr als schmerzlich erfahren müssen.“ „Pures Glück“, zischte der Angesprochene und seine Hand legte sich automatisch auf den Knauf seines Katanas. Fudo zuckte nicht mal mit einer Wimper, auch sonst stand er gelassen und entspannt da. „Wenn ihr Jungs euch dann wieder einbekommen habt, können wir uns doch sicherlich wieder um die wichtigen Dinge kümmern, oder“, ging Sakura mit zuckersüßer Stimme dazwischen. „Wir haben vielleicht abgeklärt, wie wir reisen wollen, doch wir sollten vielleicht auch noch überlegen, wie wir die einzelnen Etappen aufteilen wollen, oder wollt ihr wirklich blindlings drauflosrennen?“ „Nun, am besten wäre es, wenn wir immer zum Abend hin bei unseren Burgen ankommen“, überlegte Fudo. „Dadurch verlieren wir weniger Zeit als wenn wir mitten am Tag ankommen. Je schneller wir sind, desto schneller wirst du deine Rache haben.“ In diesem Moment betrat ein voll beladener Ryoudo den Raum und legte einige Waffen beiseite. „Eure Ersatzbewaffnung“, teilte der Junge mit. „Diese Waffen sind deutlich stabiler und schärfer als alles, was ich bislang erlebt habe. Ich würde wetten, damit kriegen wir jede unserer Waffen klein.“ „Beeindruckende Waffen“, brummte Fudo. „Die sehen aus, als könnte man damit ziemlich viel Schaden anrichten.“ Dabei nahm er ein großes Schwert in die Hand und schwang es probeweise. Raidon nahm eine Waffe, die seinem Katana ähnlich sah. „Ich denke, ich bleibe bei altbewährtem“, kommentierte er. „Und diese Waffe liegt mir in der Hand, als wäre sie für mich geschmiedet worden.“ „Dieser Dolch ist meiner“, sagte Sakura und griff sich einen Dolch mit einem geschwungenen Griff und einer ungewöhnlich langen Klinge. Die letzte Waffe, die noch übrig war, war eine große Streitaxt, die aussah, als würde sie mehr wiegen als die Waffen aller anderen zusammen, doch Ryoudo packte sie und schnallte sie sich auf den Rücken, als wäre es nur ein normales Schwert. „Da wir nun alle unsere Waffen haben, können wir die letzten Vorbereitungen treffen“, meinte der Ninja. „Morgen früh will ich endlich losreisen können.“ „Wir marschieren aus“, hallte Yokato's Stimme über den Hof. Dort hatten sich neben den Digirittern und ihren Partnern all jene Digimon versammelt, die mit auf die Reise gehen sollten. Ein jedes Digimon trug einen Teil der Ausrüstung, die mitgenommen werden sollte. Das Tor öffnete sich und an der Spitze der Digimon liefen die Kinder los. Selbst Ely's Miene hatte ihre Fröhlichkeit verloren, überall blickte man in ernste Gesichter. Ohne noch einmal zurückzublicken, passierte die Gruppe das Tor und schlug die geplante Richtung ein, wissend, dass nun eine harte Zeit auf sie zukommen würde. Während der ersten Meilen wurde nicht nicht gesprochen, Menschen wie Digimon hingen ihren Gedanken nach. Atoeru, der vorne neben Yokato lief, holte regelmäßig seine Karte raus und überprüfte, ob sie auch weiterhin die richtige Richtung eingeschlagen hatten. Der Krieger neben ihm beobachtete ohne Unterlass die Umgebung um sicherzustellen, dass sie nicht angegriffen wurden. Auch wenn in dieser Gegend keine Angriffe zu erwarten gewesen wären, wollte er nicht riskieren, dass sie unerwartet erwischt werden konnten. Stunde um Stunde lief die Kompanie und legte eine Meile nach der anderen zurück. Der Samurai wünschte sich zwar, dass sie schneller voran kämen, doch insgesamt schafften sie mehr, als er befürchtet hatte, doch er merkte, dass nicht nur die anderen Kinder, sondern auch er selbst langsam eine Pause brauchte. So kam es ihm sehr gelegen, als Atoeru seinen Kurs ein wenig veränderte, sodass sie auf eine Lichtung gelangten, die ihnen genug Platz bot, eine Rast einzulegen. „Erste Kompanie, ausschwärmen und Wache halten“, befahl der Gelehrte. „Alle anderen setzen sich nieder und ruhen sich aus. Die nächste Rast wird es erst geben, wenn wir unser Nachtlager aufschlagen.“ „Wann genau hat Atoeru eigentlich angefangen, unseren beiden Samurai konkurrenz zu machen?“ raunte Rai Ely zu. „Man könnte fast meinen, dass er der neue Kommandant wäre.“ „Vermisst du Yoki etwa schon?“ lachte die Angesprochene fröhlich. „Aber keine Sorge, er ist ja noch nicht ganz weg.“ „Spinnst du eigentlich?“ brauste das ältere Mädchen auf. „Wie kommst du eigentlich immer auf so ausgefallene Ideen? Du bist manchmal echt nicht zu ertragen.“ „Gibt es Probleme?“ erklang Yokato's Stimme hinter Rai, die erschrocken herumfuhr. „Alles bestens“, stammelte sie und lief rot an. Sie wusste nicht, wie viel er von dem Gespräch mitbekommen hatte und gleichzeitig betete sie inbrünstig, dass Ely die Klappe halten würde. „Sie vermisst dich“, rief das jüngere Mädchen lachend. „Sie traut sich nur nicht, es dir auch zu sagen.“ „Ach tut sie das?“ fragte der Samurai trocken, war im Gesicht jedoch genauso dunkelrot angelaufen wie Rai, die ihrerseits wütende Blicke auf Ely abfeuerte. „Ich wüsste nicht, inwiefern sie mich vermissen sollte, es ist ja nicht so, als wäre ich besonders weit weg. Ist das wieder ein neues Spiel, dass wir noch nicht kennen?“ „Also ein gutes ist es nicht“, fauchte Rai. „Falls ihr mich sucht, ich schließe mich dem Wachtrupp an.“ Mit diesen Worten stand sie auf und lief davon. „Ein kleiner Tipp von mir“, sagte der Samurai. „Du solltest sie erstmal in Ruhe lassen und dann solltest du dich bei ihr entschuldigen. Manche Scherze kommen bei ihr nicht besonders gut an.“ „Vielleicht solltest du sie auch einfach nur trösten gehen“, meckerte Ely, die nicht verstand, dass die beiden das nicht komisch fanden und nun beleidigt war. „Ich habe doch nur versucht, die Stimmung anzuheben.“ „Das ist ja auch vollkommen in Ordnung“, meinte der Junge. „Aber vergiss niemals, dass es Scherze gibt, die nicht alle Betroffenen komisch finden. Vielleicht fällt dir noch ein kleines Spiel ein, um die Stimmung zu heben, wir werden hier eine Stunde lang rasten ehe wir weiterziehen. Und nicht alle sind einem Spiel abgeneigt, auch wenn es wohl niemand offen zugeben mag.“ Noch immer war das Mädchen unzufrieden, nickte jedoch. „Geh schon mal vor, ich setze mich gleich zu euch“, sagte Ely schließlich. Als der Krieger sich umdrehte und zu den anderen ging, blickte sie ihm gedankenverloren nach und überlegte, wie sie die Wogen wieder glätten konnte. „Mylord, Späher haben berichtet, dass eine feindliche Streitmacht das übernommene Schloss verlassen hat“, rief Tsukaimon, als es in den Archivraum flatterte. „Laut Aussagen ist die Streitmacht gen Westen unterwegs, wir haben aber keinerlei Informationen über eine genaue Truppenstärke. Da zu befürchten stand, dass die Späher entdeckt werden hätten können, mussten sie sich zurückziehen.“ „Damit wissen wir auf jeden Fall, dass Raidon recht hatte“, merkte Sakura an. „Dein Bruder macht sich auf den Weg in Richtung Meer und dann weiter.“ „Zumindest hat es bislang den Anschein“, sagte Fudo. „Er hat noch dreitausend Meilen, die Richtung zu wechseln, auch wenn ich denke, dass das eher unwahrscheinlich ist. Äußerst unerquicklich finde ich es jedoch, dass er seine Truppen soweit mobilisiert hat, dass er schon unterwegs ist. Dadurch gewinnt er einen zusätzlichen Tag, der am Ende über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.“ Erneut glomm in den Augen des Samurai der blanke Hass auf. „Soll er sich doch in Sicherheit wiegen“, zischte er. „Am Ende wird er sehen, dass uns niemand gewachsen ist. Möge seine Hoffnung Tage dauern, sein Tod jedoch ewig währen.“ „Wenn er Glück hat, währt seine Hoffnung sogar Monate“, antwortete der Ninja. „Umso schmerzvoller wird am Ende die Erkenntnis, wer der stärkere ist.“ „Nun, solang sollten wir uns aus seiner Waffenreichweite raushalten“, brummte Sakura. „Ich möchte behaupten, dass er einem jeden von uns im direkten Zweikampf überlegen ist und es wäre doch äußerst bedauerlich, wenn einer von uns den triumphalen Siegeszug aufgrund vorzeitigen Abtretens nicht mehr miterleben könnte.“ „Fürwahr, das wäre in der Tat bedauerlich“, nickte Fudo. „Doch wenn diese jämmerlichen Versager hier nicht bald fertig werden, schaffen diese Kinder auch noch die Rückreise, ohne dass wir auch nur eine Meile zwischen uns und dieses Schloss hier hätten bringen können.“ Am nächsten Morgen war es dann jedoch so weit, die Digimon hatten die ganze Nacht über lang geschuftet und alles fertig bekommen. Die anderen Digimon, die ihre vier Kommandanten begleiten sollten, hatten sich bereits im Hof eingefunden und erwarteten weitere Befehle. „Ausrücken“, befahl Fudo und lief an der Spitze des Truppes los. „Und wehe ihr fallt zu weit zurück, dann möge euch Deemon Gnade erweisen.“ Mehr Motivation brauchte keines der Digimon nicht, um das Tempo anzuziehen und darauf zu achten, dass sie nicht zurückfielen. Jeder wusste, was für fatale Folgen ein Versagen nach sich ziehen konnte und nur selten war der Tod die grausamste Strafe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)