Woge der Dunkelheit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Der erste Kampf -------------------------- Der erste Kampf „Ok“, schloss Yokato. „Wir wissen, ihr seid Digimon, und wir sind auf der File Insel. Weder ich noch irgendwer sonst weiß, was Digimon sind oder wie wir nach Hause finden. Die Pflanzenwelt unterscheidet sich von der, die ich von zu Hause kenne, auch wenn mir viele Pflanzen entfernt bekannt vorkommen.“ „Wenn wir nur hier sitzen bleiben, finden wir definitiv nie nach Hause“, meinte Jeanne. „Richtg“, nickte Yokato. „Allerdings haben wir keine Ahnung, wo wir lang müssen. Hätten wir eine Karte der Gegend, oder wäre einer von uns schon einmal hiergewesen, wäre es bedeutend leichter.“ „Aber sind wir wirklich noch in unserer Welt?“ fragte Atoeru. „Das ist eine gute Frage“, meinte Yokato. „Die kann ich so auch nicht wirklich beantworten. Dafür spricht, dass uns hier einiges bekannt vorkommt, und niemand von uns hat alle Teile der Welt gesehen. Andererseits haben wir nie von Orten wie Server, der ein großer Kontinent sein soll, oder einer File Insel gehört, was eher gegen unsere Welt spricht.“ „Ich denke, wir sollten die Frage erstmal zurückstellen und uns hier umsehen“, meinte Riro. „Vielleicht können wir diese Frage ja dann später beantworten!“ „Ich denke auch, dass das am sinnvollsten ist“, meinte Jeanne. Die anderen nickten nur. „Was haben wir eigentlich alles dabei?“ fragte Rai. „Ich habe ein Katana“, sagte Yokato. „Und ich habe einen Bogen“, kam von Jeanne. „Aber das wars dann auch!“ Auch die anderen hatten nicht mehr zu bieten. „Und was sollen wir dann essen?“ fragte Rai. „Hier finden wir mit Sicherheit genug zu essen“, meinte Yokato. „Wie gesagt, die meisten Pflanzen kommen mir bekannt vor, und zur Not haben wir hier noch die Digimon, die werden uns sicher helfen, etwas essbares zu finden!“ „Ja klar“, meinte Motimon. Während sie noch diskutierten, hatte Ely angefangen, mit ihrem Sunimon Steinchen hin und herzuwerfen. „Naja, verhungern werden wir schon nicht“, meinte Rai dann. „Hoffe ich wenigstens!“ „Wir lassen euch doch nicht verhungern!“ rief Pokomon. Yokato nickte. „Ich denke, dann sollten wir mal aufbrechen! Sonst finden wir nie nach Hause!“ Rai nickte. „Ich weiß nicht“, meinte Atoeru. „Hier sind wir zumindest sicher!“ „Im Moment mag das stimmen“, stimmte Rai Atoeru zu. „Aber ich denke nicht, dass das so bleiben wird!“ „Rai hat recht“, sagte Jeanne. „Unterwegs sind wir genauso sicher wie hier!“ Atoeru blickte die anderen zweifelnd an. „Was sagst du denn Ely?“ fragte er dann. „Dass das Spaß macht!“ lachte Ely. Yokato stöhnte auf. „Ely, sollen wir hier bleiben oder sollen wir weiterwandern?“ „Ach so, das meintet ihr“, sagte sie. „Hier kann man aber prima spielen!“ „Echt?“ Riro bekam glänzende Augen. „Ich bin für hierbleiben!“ Die anderen verdrehten die Augen. „Unterwegs werdet ihr sicherlich neue Spielkameraden finden!“ versuchte es Jeanne. „Was?“ rief Ely. „Worauf warten wir denn dann noch?“ Murrend gab sich Atoeru geschlagen. „Ich bin immer noch der Meinung, dass das falsch ist!“ murrte er. „Wenn wir hier bleiben, finden wir nie mehr nach Hause“, erwiderte Rai. „Wir könnten warten, bis wir jemanden finden, der sich hier auskennt!“ beharrte Atoeru. „Atoeru, haben deine Eltern irgendwann einmal Digiwelt, File Insel, Server, Digimon oder ähnliches erwähnt?“ fragte Yokato. „Ich bin weit herumgekommen, aber niemand hat sowas auch nur mal erwähnt!“ „Nein, haben meine Eltern nicht“, musste Atoeru zugeben. „Aber ich mag es nicht, hier durch eine Gegend zu wandern, die wir nicht kennen!“ „Mir gefällt es auch nicht, aber ich hatte eigentlich nicht vor, ewig hier zu bleiben!“ „Was haben wir zu verlieren, wenn wir die Gegend besser kennen lernen?“ frage Jeanne. „Wir wissen doch gar nicht, ob wir unterwegs nicht vielleicht Gegenden passieren, in denen wir nichts zu essen finden!“ hielt er vor. „Und eines ist gewiss: Ich will nicht des Hungers sterben, das ist einfach nur peinlich!“ Rai sah Atoeru von der Seite an. „Ich bin sicher, wir werden immer was zu essen finden!“ Yokato nickte. „Ich hatte vor, wenn wir eine Pause einlegen, mich auf die Suche zu begeben! So wie es hier aussieht, dürfte ich genügend finden!“ „Hoffen wir es“, meinte Riro. „Mit leerem Magen spielt es sich schlecht!“ „Wann wollen wir denn eine Pause einlegen?“ fragte Rai. „Entscheidet ihr“, meinte Yokato. „Ginge es nach mir, würde ich erst heute Abend eine Rast einlegen, aber ich denke, das ist nicht in eurem Sinne!“ „Eindeutig nicht“, stimmte Atoeru zu. „Ich bin noch nie gerne lange gelaufen! Dabei kann man nichts für seine Bildung tun!“ „Ok, dann legen wir gleich einfach eine Bildungspause für Atoeru ein!“, meinte Yokato. Atoeru sah Yokato skeptisch an, da er nicht so recht einzuschätzen vermochte, ob Yokato ihn verspottete oder nicht. So gingen sie eine Weile, bis Jeanne der Meinung war, den optimalen Rastplatz gefunden zu haben. „Ok, während ihr es euch hier gemütlich macht, werde ich mich hier nach etwas essbarem umsehen!“ erklärte Yokato. „Lass mich mitkommen!“ bat Jeanne. „Ich interessiere mich für die Pflanzen hier!“ Yokato nickte. „Gut, der Rest darf sich dann ausruhen“, sagte Yokato. „Danach wollte ich eigentlich noch ein paar Stunden laufen!“ „Stunden?“ Atoeru sah ihn entsetzt an. „Was wird denn dann aus meinem Studium?“ Ohne ihn weiter zu beachten drehte Yokato sich um und ging mit Jeanne los, um essbare Pflanzen zu finden. „Jeanne, wie gut kennst du dich mit Kräutern aus?“ fragte Yokato sie. „Naja, ich hab nur theoretische Kenntnisse, durch die Studien der Schriften in unserem Archiv!“ gestand sie. Yokato nickte. „So wie ich das sehe, haben wir hier auch viele Pflanzen, aus denen ich Arzneien herstellen könnte“, meinte er. „Nichts kompliziertes, nur Salben oder Extrakte gegen leichtere Gebrechen, aber ich wollte dich bitten, mir dabei zu helfen!“ „Ich denke, das sollte ich schaffen“, meinte Jeanne lächelnd. Zwischendurch deutete Yokato auf einige Pflanzen und fragte seine Begleiterin, was sie von diesen Pflanzen halte. Gemeinsam sammelten die beiden verschiedene Pflanzen. Plötzlich runzelte Jeanne die Stirn. „Yokato, was hälst du hiervon?“ Aufmerksam und nachdenklich betrachtete Yokato die Pflanze, die Jeanne meinte. „Das sieht aus wie Getreide“, meinte er dann. „Getreide in der Digiwelt?“ fragte sie. „Naja, es gibt einige Ähnlichkeiten zwischen den Welten!“ meinte Yokato. „Warum sollte es dann nicht auch Getreide geben? Ich denke, wir sollten davon auch was nehmen und sehen, ob wir daraus Brot machen können!“ „Na gut“, meinte Jeanne. Sie nahm ein Säckchen von ihrem Gürtel, und gemeinsam gingen sie zu den anderen zurück. „Endlich“, seufzte Rai. „Wir dachten schon, euch wäre etwas passiert!“ „Wir haben einige Pflanzen entdeckt, die uns noch sehr weiterhelfen könnten“, klärte Yokato die anderen auf. „Wir sind uns sicher, sogar Getreide entdeckt zu haben, und wollen versuchen, Brot daraus zu machen!“ „Darf ich das machen?“ fragte Rai. „Ich will auch was nützliches tun!“ Während sie das sagte, warf sie einen Seitenblick auf Ely, die mit ihrem Sunimon, Riro und Wanjamon fangen spielte. „Gute Idee“, meinte Yokato. „Atoeru kann Jeanne und mir vielleicht helfen, die Kräuter zu Salben und ähnlichem zu verarbeiten.“ Der Angesprochene nickte. „Ich denke, das ist kein Problem!“ So machten sich die drei daran, aus den Pflanzen Salben zu erstellen, während Rai aus dem Getreide einen Teig buk und Brot machte. Ely und Riro spielten mittlerweile verstecken mit ihren Digimonpartnern. Inzwischen war es schon später Nachmittag geworden, als das Brot und die Salben endlich fertig waren. Nachdenklich blickte Yokato in die schon tief stehende Sonne. „Wenn wir uns beeilen, schaffen wir noch eine größere Strecke“, meinte er dann. „Wir sollten aber nicht mehr nach Einbruch der Dunkelheit wandern“, warf Atoeru ein. Yokato nickte. „Genau das will auch ich vermeiden! Ich will vor allem einen sicheren Platz für die Nacht finden!“ „Was gefällt die hier denn nicht?“ fragte Rai. „Vor allem der See nicht“, erklärte Yokato. „Besonders nachts kommen viele Tiere an Seen, da sie hier gute Weidegründe finden. Genau deshalb trifft man auch häufig auf gefährliche Wildtiere, denen unser Fleisch gut munden würde!“ Jeanne nickte. „Auch ich denke, dass hier nicht der Beste Ort ist! Die Bäume lassen sich nur schwer erklettern und die Äste sind zu feucht, um ein vernünftiges Feuer zu entfachen, mit dem wir uns schützen können!“ „Und in welche Richtung sollen wir weiterlaufen?“ wollte Atoeru wissen. „Koromon, was meint ihr, ist der Beste Weg, den wir wählen können?“ „Naja, so genau wissen wir das nicht, weil wir nicht wissen, wo ihr hinwollt!“ antwortete die kleine rosa Gummiblase, die auf Yokatos Schulter Platz genommen hat. „Möglichst in ein Gebiet, das jemand von uns kennt“, brummte Rai. „Aber wir wissen doch nicht, wer von euch welches Gebiet kennt“ warf Pokomon ein. „Ein berechtigter Einwand“, sagte Jeanne. „Uns würde ein Ort reichen, wo wir übernachten können, an dem wir in Sicherheit sind.“ „Dann sollten wir hier lang!“ meinte Koromon und sprang auf einen Pfad, der nach rechts führte. „Hier geradeaus kommen wir in ein Gebiet, wo viele nicht sehr nette Digimon wohnen, und bei diesem Weg weiß ich nicht, wohin er führt!“ „Also gut, dann hierlang“, meinte Yokato. „Jeanne, überzeug du die beiden spielenden Mitglieder unserer Gruppe doch bitte, dass es an der Zeit ist, weiterzugehen“, bat Yokato Jeanne. Es dauerte noch eine Weile, bis sie dann alles zusammengepackt hatten und weitermarschierten. „Wie weit ist es denn noch?“ fragte Atoeru entnervt, als die Sonne sich über den Horizont neigte. „Genau!“ stimmten Rai und Ely mit ein. „Wir sind müde und hungrig, und wir wollen nicht mehr!“ Gerade als sie zuende gesprochen hatten, vernahm Yokato wieder ein Geräusch. „Leise“, raunte er und schloss die Augen. Das Geräusch wurde lauter und näherte sich ihrem Aufenthaltsort. „Etwas nähert sich“, warnte er die anderen. „Das klingt wie ein sehr großes Insekt“, meinte Atoeru. Dann flog eine riesige Biene in ihr Sichtfeld und hielt Kurs auf sie. „Ich hab noch nie ein so großes Insekt gesehen!“ meinte Jeanne und ihr Gesicht war bleich vor Schreck. Auch die anderen wirkten nicht besser. Nervös zog Yokato sein Katana, stellte sich allerdings nur zögerlich vor die Gruppe. Ganz anders ihre Digimonpartner, die mit grimmigen Gesichtern vor Yokato sprangen. „Zieht ihr euch zurück, das Flymon übernehmen wir!“ rief Tsunomon. „Aber dieses Flymon ist viel größer als ihr“, meinte Ely besorgt. „Was ist, wenn ihr euch verletzt?“ „Wir verletzen uns nicht!“ rief Sunimon. „Los, ihr habt die Kleinen gehört“, drängte Yokato die anderen. Auf einmal beugte das Flymon sein mit einem Stachel besetztes Hinterteil nach vorne und schoss einen Stachel auf Yokato ab. Dieser starrte entsetzt auf den fliegenden Stachel und machte keine Anstalten auszuweichen. Atoeru fluchte einmal kurz und sprang dann vor, um Yokato gerade noch rechtzeitig aus der Flugbahn zu zerren. Die kleinen Digimon schickten eine Wand aus Seifenblasen auf Flymon, doch dieses ließ sich dadurch nicht beirren. Beharrlich schoss es weitere Stachel auf die Menschen ab. „Na los, Sunimon, unternimm doch etwas“, rief Ely drängend. Weil sie nichts anderes tun konnte, umklammerte sie das komische Ding, welches an ihrem Gürtel hing. Plötzlich begann ihres zu leuchten, und auch bei den anderen leuchteten die Dinger auf. „Was ist denn das?“ fragte Riro erstaunt. „Frag mich nochmal, wenn ich es weiß“, entgegnete Atoeru. „Ist bei dir alles in Ordnung?“ Benommen nickte Yokato, das Entsetzen saß ihm noch tief in den Knochen. Die Stachel waren nicht mehr weit von den Kindern weg, als etwas merkwürdiges passierte. Die Digimon wurden von den Lichtern eingeschlossen und veränderten sich. „Koromon digitiert zuuu... Agumon“ „Tsunomon digitiert zuuu... Gabumon“ „Sunimon digitiert zuuu... Turimon“ „Pokomon digitiert zuuu... Renamon“ „Gigimon digitiert zuuu... Guilmon“ „Wanjamon digitiert zuuu... Bearmon„ Die Digimon, die nun vor den Kindern standen, sahen nun anders aus und waren auch deutlich größer als vorher. „Was war denn das nun schon wieder?“ fragte Rai. „Keine Ahnung“, meinte Jeanne, die fasziniert auf die Digimon starrte. „Kleine Flamme“, brüllte Agumon und spie eine Feuerkugel auf die die Stachel. „Kleines Feuer“, rief Gabumon und schoss einen bläulichen Strahl auf einen weiteren Stachel. „Tanzende Spirale“, rief Turimon und schickte einen silbernen Lichtblitz auf die Stachel ab. Renamon sprang in die Luft und brüllte „Diamentensturm“. Auf die Stacheln fuhr ein Diamantensturm nieder. „Bärenfaust“, rief Bearmon und fegte einige weitere Stacheln weg. „Pyrosphere“schrie Guilmon und eine Flammenkugel ließ die letzten Stachel ins Nichts verschwinden. „Das war super!“ rief Atoeru. „Und jetzt macht dieses Flymon fertig!“ Die Digimon sprangen auf und schleuderten ihre Attacken auf das heranstürmende Flymon. Die geballte Angriffskraft der Digimon überstieg die Kraft des Flymon, und es zersprang zu tausenden von Splittern, die sich auflösten. Den Kindern fielen die Kiefer runter. „Was ist denn jetzt passiert?“ fragte Ely benommen. „Das Flymon ist gerade gestorben!“, erklärte Turimon. „Gestorben?“ echote Rai. Jeanne sah das Turimon entsetzt an. Die drei Jungen verzogen keine Miene. „Was passiert jetzt mit Flymon?“ wollte Jeanne wissen. „Die Daten von dem Flymon werden zur Stadt des Ewigen Anfangs gebracht, dort gereinigt und dann wird es wiedergeboren!“ erklärte Renamon. „Wie bitte?“ fragte Yokato. „Den Teil mit dem wiedergeboren werden hab ich ja noch verstanden, aber was sind Daten?“ „Das ist der Stoff, aus dem wir bestehen!“ sagte Agumon. „Das wird ja immer schlimmer“, stöhnte Atoeru. „Ich dachte ja immer, ich sei gebildet, aber was ich in hier gehört habe, ich mit alles vollkommen fremd!“ „Beruhigt euch!“ herrschte Rai die beiden an. „Lasst uns lieber zur Stadt des Ewigen Anfangs reisen, dort sehen wir weiter!“ Fordernd sah sie die anderen an, die durch ein Kopfnicken ihr Einverständnis signalisierten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)