All you need is love von blumenpups (All you get is trouble (ZoTa) *Kapitel 20*) ================================================================================ Kapitel 6: Two-to-zero ---------------------- *reinschleich* *umschau* o________O Ähm...also, sorry. Ich gelobe Besserung, irgendwie...Ich hab mich mit dem Chap echt schwer getan und teilweise hatte ich auch wirklich echt Stress oO Ich hoffe ihr vergebt mir, hier geht's weiter...^^°° Chapter 6: Two-to-zero Präzise ließ er die Schwerter herumwirbeln, stieß Sanji bei Seite, als dieser beinahe von einer Kugel durchbohrt wurde, und ließ die rasenden Geschosse an dem kalten Stahl seiner Klinge abprallen. Es kostete ihn alle Kraft und Konzentration, nicht den Überblick zu verlieren, und das Schwindel und Übelkeit stetig zunahmen, war nicht unbedingt hilfreich. Ähnlich merkwürdig war es, sie in der Nähe zu wissen. Er konnte sie sehen, wenn er den Kopf leicht nach links wandte, aber das würde heißen, dass er Ruffy keine Deckung mehr geben könnte. Er unterließ es – meistens. Doch obwohl nur wenige Meter sie trennten, da das Marineschiff immer näher an die Flying Lamb heran trieb, schienen sie Welten voneinander entfernt. Sie waren Kontrahenten, wie Magneten, die sich gegenseitig auf heftigste abstießen, obwohl sie doch eigentlich zusammengehörten. Jedenfalls sah er das so. Die Marine schaffte es einfach nicht, sie aus der Fassung zu bringen, und es schien, als würde auch Smoker das langsam zähneknirschend erkennen. Sein sonst so marmoriertes Gesicht wurde von Minute zu Minute wütender und entlockte dem Schwertkämpfer ein schadenfrohes Grinsen. Kurz wischte er sich das Blut aus dem Augenwinkeln, schielte umständlich zu Ruffy und als hätten sie sich darauf abgesprochen tauschten sie die Positionen. Der Grünhaarige hörte sein Herz flattern, als er sie erspähte. Sie war beinahe noch hübscher, als er sie in Erinnerung hatte. Selbst jetzt, wo ihre Haare zerzaust waren, ihre Wangen von der Kälte gerötet. Tashigi hastete durch die Gruppen von Marinesoldaten und schrie ihnen Befehle zu. Er registrierte, dass sie ab und zu einen Blick über ihre Schulter warf, zu ihm selbst, und sein Herz schlug nun so schnell, dass er meinte, es würde ihm geradewegs aus der Brust hinaushüpfen. Sein persönliches Objekt der Begierde war ganz in der Nähe und scheinbar unerreichbarer denn je. Er spürte einen scharfen Schmerz durch seine Brust zucken und meinte schon, getroffen worden zu sein, doch ausnahmsweise lag er mit seiner Vermutung daneben und er erinnerte sich an die Zeit ohne sie. Die Zeit, in der er an kaum etwas anderes hatte denken können. Die Zeit, in der er sie nur bei sich hatte haben wollen – und in der er realisiert hatte, dass gerade das unmöglich und unverzeihlich war. Er verzog die Mundwinkel. Das passte ihm alles so gar nicht. Sie sollte nicht in der Lage sein, ihn abzulenken, sie sollte ihn nicht durcheinander bringen und ganz besonders sollte sie es nicht schaffen, seinen Körper verrückt spielen zu lassen. Doch unerklärlicher Weise gelangen ihr all diese Kunststücke spielend und dafür hätte er am liebsten Harakiri begangen. Allerdings würde das seiner Mannschaft wohl auch keinen Vorsprung verschaffen, obwohl sie vermutlich den Überraschungseffekt auf ihrer Seite hätten. Er lachte kurz rau auf, während er einen weiteren Kugelhagel von Robin ablenkte, die ihn mit Argusaugen beobachtete und ihre eigenen Schlüsse aus seiner guten Laune zog, die höchstwahrscheinlich nichts mit entflammter Kampfeslust zu tun hatten. Ein harter Rippenstoß, der ihn zusammenfahren ließ, holte ihn abrupt in die Realität zurück, und nun spürte er auch die stechenden Kopfschmerzen wieder, die er mühsam in den Hintergrund gedrängt hatte. Er keuchte leicht auf, wandte dann langsam den Kopf zu dem qualmenden Koch herum, der unbeeindruckt eine Augenbraue hob. Doch bevor Zorro ihn mit Blicken töten konnte, nickte der Koch langsam in Richtung Marineschiff. „Willst du nicht hinterher?“ Der Grünhaarige erstarrte, während sich eine ungute Vorahnung in ihm ausbreitete. Er unterdrückte ein frustriertes Stöhnen, als er Sanjis Blick folgte und seinen Käptain munter auf dem Marineschlachtschiff herumturnen sah, hier und da einen Kadetten ins Meer stoßend. „Will der sich umbringen?!“, knurrte der Grünhaarige genervt, seinen Blick scharf auf Smoker gerichtet, der entweder die Dummheit seines Käptains oder sein eigenes Glück kaum fassen konnte, und sich sichtlich zum Angriff bereit machte, ein grimmiges Lächeln um die Mundwinkel herum. Zorro warf Robin einen knappen Blick zu, fasste nur Sekundenbruchteile später nach ihrer zarten Hand und verlor augenblicklich den Boden unter den Füßen. Der Wind peitschte ihm hart ins Gesicht, er spürte, wie das Blut von seinem Hinterkopf tropfte. Den kopf hatte er sich also recht gut an der Badewanne angeschlagen. Er sah nicht nach unten, wo sich direkt unter seinen Füßen das tosende Meer befand. Sein Blick war auf das Marineschiff gerichtet, das mit jeder Sekunde näher kam. Dann verschwand Robins Hand, in exakt der Richtigen Sekunde und er kam leichtfüßig auf den Planken des gegnerischen Schiffes auf, direkt in mitten einer verblüfft wirkenden Soldatentruppe, die ihre Säbel und Schwerter gezogen hatten, jedoch zu erstarrt waren, um einen wirklichen Angriff zu starten. Zorro grinste, ließ seine Hand wieder zu einem seiner Schwerter gleiten, und streckte seinen Nacken leicht, sodass dieser vernehmlich knackste. Er unterdrückte den Impuls, sich an die schmerzhaft pochenden Rippen zu fassen und schickte die Reihe verdutzter Soldaten mit einigen schnellen Hieben ins Land der Träume. Hinter sich hörte er Smoker wütend schnauben und Ruffy begeistert johlen. Kurz wandte er den Blick von seinem unmittelbaren Umfeld ab, wischte sich mit den Handrücken erneut das Blut aus dem Augenwinkel und blickte seinem Käptain nach, der mit großen, leichtfüßigen Sprüngen hoch oben auf einem der Masten herumturnte und den Attacken des weißen Jägers auswich. Der Grünhaarige verdrehte die Augen. Das war mal wieder typisch Ruffy – er erkannte den Ernst der Lage überhaupt nicht. Dann erst begriff Zorro, dass es ein grober, fahrlässiger Fehler gewesen war, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu richten. Sie ließ entsetzt ihr Schwert sinken. Einige Soldaten schoben sich zur Seite, um mit den Enterhaken zu zielen, und ihr Blick fiel geradewegs auf Smoker, der den vermaledeiten Schwertkämpfer fest im Griff hielt, einige Meter über den Boden. Für einige Sekunden musterte sie den Grünhaarigen, der leicht keuchend und immer noch perfide grinsend zu Smoker herunterblickte, einen lodernden Blick in seinen dunklen Augen. Blut tropfte an seinem Kinn herunter, und nun war sie sich zumindest sicher, dass die Verfärbung auf seinem Gesicht keine Einbildung gewesen war. Eine seiner Gesichtshälften schillerte in allen möglichen Farben und der Schnitt, dem sie ihn verpasst hatte, stach grellrot hervor. Sie biss sich leicht auf die Lippe und kniff die Augen zusammen, als ihr Vorgesetzter den Piraten erbarmungslos wieder auf die Planken schleuderte. Außer einem dumpfen Aufprall ließ Zorro nichts von sich hören. Er war sich Ruffys Blick bewusst, doch momentan konnte der Gummijunge einfach nichts ausrichten – gegen Smoker kam er eben nicht an. Und er selbst genauso wenig. Seine Schwerter konnten den Rauch einfach nicht treffen, er hatte es oft genug versucht, und nun lagen sie einige Meter von ihm entfernt nahe der Reling; unerreichbar für ihn. Seine Rippen, die seit dem Aufprall im Bad schon gefährlich gepocht hatten, brachten ihn nun beinahe um den Verstand, neben der Platzwunde von demselben Sturz hatte er sich mittlerweile noch einige andere eingefangen, inklusive der tiefen Schürfwunden, die sich nun über seine Haut zogen. Smoker würde ihn mit einem eiskalten Lächeln umbringen, wenn Ruffy nicht bald eingreifen würde. Und wenn Ruffy tatsächlich so blöd war, sich auf das Spielchen einzulassen, würde er seinem Käptain höchst persönlich den Hals rumdrehn. Der Boden, auf dem er vor wenigen Sekunden erst gekracht war, verschwand wieder und er hing einige Meter weiter oben in der Luft, tief durchatmend. Sein Blick glitt durch die Gegend, bis er Ruffy erspähte, der mit zusammengebissenen Zähnen und zitternd vor Wut zwischen Smoker und ihm selbst hin und her blickte. „Na, Strohhut, wie gefällt dir das?!“, lachte Smoker spöttisch, seinen kalten Blick auf den Kapitän der Strohhutbande gerichtet, während er den grünhaarigen ersten Maat von sich stieß, geradewegs gegen den Mast, auf dem Ruffy sich in Sicherheit wiegte. Tashigi steckte mit zittrigen Händen ihr Schwert wieder in die Scheide und wandte den Blick ab. Rein theoretisch müsste dieser Aufprall Zorro die gesamte Wirbelsäule zertrümmert haben, doch er gab weiterhin keinen Laut von sich. Auf dem Deck herrschte mittlerweile eine merkwürdige Stille. Während einige Soldaten das Schiff der Strohhüte geentert hatten und mit der restlichen Besatzung kämpften, schaute der Rest wie gebannt auf das Szenario, dass sich ihnen bot. Zum wiederholten Male rappelte sich der feindliche Schwertkämpfer auf die Beine und spuckte taumelnd etwas Blut auf die Planken, bevor er erneut in die Höhe gerissen wurde, nur um Sekunden später wieder auf den Boden zu krachen. Ein widerliches Knacken war zu hören, und nun bestand gar kein Zweifel mehr daran, dass Smoker auf dem besten Weg war, seinen Gefangenen sämtliche Knochen im Leibe zu brechen. Sie schluckte nervös und hatte das unglaubliche Verlangen, in die Situation einzugreifen, wusste jedoch, dass sie das nicht konnte. Kurz blickte sie hinauf zu dem schwarzhaarigen Gummijungen, der sich nun mit einer knappen Handbewegung den Hut tief ins Gesicht zog, die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Zorro bemerkte es auch, während er mit den schwarzen Punkten vor seinen Augen kämpfte. Doch so leicht würde er sich schon nicht erledigen lassen, da hatte er schon schlimmere Kämpfe überstanden, in denen weitaus mehr Blut geflossen war. Ungestüm blickte er zu seinem Käptain hinauf. „Wag es dich ja nicht, auf den Dreckssack reinzufallen, Ruf-“ Sie zuckte erschrocken zusammen, als dem Schwertkämpfer brüsk das Wort abgeschnitten wurde. Hilflos warf sie einen Blick zu Smoker, der den wankenden Schwertkämpfer mit sichtlicher Genugtuung beobachtete. Der Grünhaarige lag bäuchlings auf den Planken, die Augen für einen kurzen Moment geschlossen, bevor er sich ohne einen weiteren Schmerzenslaut wieder auf die Beine rappelte. Ruffy biss sich hart auf die Unterlippe. Wenn er Smoker angriff, würde er der Unterlegene sein, aber Zorro wäre gerettet. Jedoch bezweifelte er, dass seine Mannschaft ohne ihn gehen würde, und damit wäre ihr Untergang besiegelt. Er saß in einer Zwickmühle, denn ganz egal, was er tat, es würde ihnen nichts bringen. Zorro hatte das schon längst erkannt und ließ die Tortour stumm über sich ergehen. Ein leises Knurren entwich der Kehle des Strohhutjungen. Er konnte nicht zulassen, dass das so weiter ging, sonst würde sein bester Freund noch sterben. „LASS IHN IN RUHE!!!“ Smoker lachte bloß erneut, während Zorro seine Hoffnungen dahinschwinden sah. Wenn Ruffy erst mal richtig wütend war, hielt ihn so leicht nichts mehr zurück. Seine Sicht verschwamm leicht, jeder Knochen in seinem Leib schmerzte, doch noch immer hielt er sich recht wacker und schoss einen funkelnden Blick zu seinem Käptain hinauf. „Halt dich da raus, Kleiner! Das ist mein Kampf!“, rief er dem Schwarzhaarigen zu, obwohl er es besser wusste. Ihre Sicht verschwamm. Irritiert hob sie eine Hand zu ihrem Gesicht und wischte sich umständlich die Tränen aus den Augenwinkeln. Das war doch unmenschlich! Gerne hätte sie sich dazwischengestellt, doch sie war sich ziemlich sicher, dass Smoker sie nur kurz bei Seite geschoben hätte, und dann hätte das Ganze auch nichts gebracht. Panisch ließ sie ihren Blick umherschweifen, doch ihre Kollegen schienen an diesem Schauspiel nichts annähernd so bestialisch zu finden, wie sie es tat. Im Gegenteil – einige lachten amüsiert. Die Wut keimte unbändig in ihr auf und verzweifelt schoss sie einen Blick in Zorros Richtung, immer noch mit tränenden Augen. Erst da bemerkte sie, dass er sie beobachtete. Nur kurz, und immer wieder unterbrochen durch neue Stürze, doch immer wieder flackerte sein Blick kurz zu ihr, mahnend. Sie schluckte hart, fuhr sich ratlos durch das Haar und unterdrückte mühsam ein hartes Schluchzen. „Laber keinen Scheiß, Zorro! Willst du dich umbringen?!!“, brüllte Ruffy ungestüm zurück, nachdem Smoker seinen besten Freund gegen die Reling geschleudert hatte. Zorro lachte rau und erschöpft und blinzelte durch das Blut, das ihm langsam aber sicher die Sicht nahm, zu dem Jüngeren hinauf. „Nein. Willst du etwa?“, gab er ruhig zurück und beobachtete, wie sich Ruffy scharf auf die Unterlippe biss. Dann glitt sein Blick zu Tashigi herunter, die sich mit bebenden Schultern von dem Geschehen abwandte. Ganz so egal konnte er ihr also doch nicht sein. Er grinste schief und wandte seinen Blick dann wieder Smoker zu, der ungeduldig darauf zu warten schien, dass Ruffy sich endlich einmischte. Spöttisch leckte er sich das Blut von den Lippen. „Einen Freund foltern um an die Zielperson ranzukommen…du bist erbärmlich, Smoker.“ Er wusste haargenau, dass er sich damit selbst an den Rand des Todes brachte, doch um nichts in der Welt würde er vor diesem bulligen Marinekapitän kuschen. Ganz egal, wie viele Knochen ihm der andere brechen würde, seinen Willen würde er nicht brechen können. Sie kämpfte sich verzweifelt durch die Masse ihrer Kollegen durch, als sie hinter sich leise Zorros Worte vernahm. Schockiert erstarrte sie. War er denn vollkommen lebensmüde?!!! Panisch wirbelte sie herum, während sie das Gefühl hatte, dass ihr Herz stillstand. Ihre Gedanken waren kaum mehr als wirbelnde Fetzen, keinen konnte sie lange fassen und sie fühlte sich so hilflos wie noch nie in ihrem Leben. Ganz egal, wie wütend sie bis vor kurzem noch auf den Grünhaarigen gewesen war, ganz egal, was für Qualen sie ihm an den Hals gewünscht hatte – sie nahm alles zurück. In diesem Moment hätte sie so ziemlich alles getan, damit Smoker aufhörte, ihn zu verletzen. Damit der Wahnsinn stoppte, der nichts gerechtes mehr an sich hatte. Sie unterdrückte ein gequältes Wimmern, als sie die dumpfen Aufpralle hörte, das erstaunte Raunen, das durch die Reihen der Soldaten ging, Ruffys wütendes Knurren. Smokers höhnisches Lachen. „Du bist gerade nicht in der richtigen Position, um dir eine so große Klappe leisten zu können.“ Kühl blickte der weiße Jäger auf den gefürchteten Piratenjäger herunter, der reglos auf den Planken lag, flach atmend. Langsam ging der Marinekapitän vor dem Grünhaarigen in die Hocke und rollte ihn an der Schulter auf die Seite, um in dessen schweißnasses und blutüberströmtes Gesicht zu blicken. Doch seine Schmerzen zeigte er immer noch nicht. Stattdessen lachte Zorro heiser. „Du bist…so berechenbar, Smoker“, gab er kaum hörbar zurück. Knurrend erhob sich der Ältere und versetzte dem Schwertkämpfer einen harten Tritt in die Seite, was diesem endlich ein leichtes Aufkeuchen entlockte. Dann blickte Smoker hinauf zu dem Strohhut, der immer noch wütend, unentschlossen und mit sich selbst hadernd oben auf dem Mast hockte und starr zu Zorro heruntersah, der mehr tot als lebendig schien, obwohl er sich alle Mühe gab, es nicht zu zeigen. „Willst du deinen Freund nicht retten, Monkey D. Ruffy?!!“ Ruffy biss sich auf die Lippe und sah herüber zur Flying Lamb. Die anderen kamen ganz gut zurecht, schienen jedoch nicht zu bemerken, was hier an Bord so vor sich ging. Was wohl auch besser war. Nur Robins Blick heftete an ihm, dem Käptain, und er nickte ihr leicht zu. Wenn sie Zorro zurück an Bord schaffte, konnte er sich vorerst ungestört um Smoker kümmern, und sobald Nami mit den anderen zur Flucht bereit war, würde er diese Chance nutzen müssen. „Er will gar nicht gerettet werden. Das ist sein Kampf“, gab Ruffy mit tonloser Stimme zurück und Smoker verzog unwillig das Gesicht. Irgendwie musste er den Kerl doch reizen können, damit er eingriff. Reichte es nicht, dass er seinen blöden Schwertkämpfer halbtot schlug? Musste er den Kerl etwa erst töten, damit Ruffy an die Decke ging und sich ihm endlich in den Weg stellte?! Zorros Gedanken schwirrten und er war kaum fähig, auch nur einen von ihnen richtig zu fassen. Warum verschwand Ruffy nicht einfach? Warum ließ er ihn das nicht alles regeln und sah zu, dass er mit den anderen heil davon kam? Er kannte die Antwort und hätte die Augen verdreht, wenn er sich besser gefühlt hätte. Stattdessen setzte er sich auf, wischte sich das Blut aus den Mundwinkeln und ignorierte die brennenden Schmerzen, die durch seinen Körper zuckten. Seine Schwerter lagen viel zu weit weg, als dass er sie hätte erreichen können, ohne das Smokers Aufmerksamkeit auf ihn fiel. Er linste zu Tashigi, die eine Hand in den Haaren vergraben zwischen einigen Soldaten stand und ihn mit weit aufgerissenen, tränenden Augen anstarrte. Er grinste schwach. In dem Moment ging ein Ruck durch das Marineschiff und riss ausnahmslos alle Anwesenden von den Beinen. Ächzend schlug Zorro auf die Planken auf und rutschte gegen die Reling. Mit einem Hechtsprung schaffte er es, seine Schwerter vor der sicheren Versenkung zu retten, bevor ein Marinesoldat gegen ihn prallte und ihm die Luft aus den Lungen presste. „Was zum…!?“, entfuhr es ihm verwirrt, während er den Soldaten mit den Beinen von sich wegstieß und sich mühsam an der Reling hochzog. Er glaubte ehrlich gesagt nicht daran, dass die anderen eine Bombe auf das Schiff gezündet hatten, während Ruffy und er noch dort waren. Außerdem dürften sie noch genug mit dem klaffenden Leck zu tun haben. Und das hieß, dass es etwas anderes sein musste. Und das war gar nicht gut. In letzter Sekunde schaffte Ruffy es, einen Arm um die Takelage zu wickeln und sich an Bord zu halten. Beinahe panisch ließ er seinen Blick auf der Suche nach Zorro über das Deck schweifen, und der Käptain atmete erleichtert auf, als er seinen besten Freund an der Reling erblickte. Zumindest lebte er noch. Einige der Marinesoldaten schienen das Glück jedenfalls nicht gehabt zu haben. Andere waren verletzt. Ein paar trieben im Wasser herum. Von Smoker war nicht die Spur zu sehen. Dafür aber schlangen sich drei riesige Tentakel über die Backbordseite und wickelten sich um die Reling. Ruffy blinzelte verwirrt und blickte dann hastig erneut zu Zorro, der sich zwischen zwei der glitschigen Arme rücklings gegen die Reling legte, das Kopftuch herunterzog und erschöpft die Augen schloss. „ZORROOOOOOOOO! PASS AUF!!!“ Widerwillig öffnete der Grünhaarige die Augen wieder. Da gönnte man sich zwei Sekunden Ruhe und schon ging das Geschrei wieder los. Dann linste er zur Seite und bemerkte die gelblichen Tentakel, die sich nicht weit von ihm an dem Holz der Reling festsaugten. Er blinzelte irritiert und unterdrückte mühsam ein Stöhnen, während sich der Griff um sein Kitetsu verfestigte. Entschlossen holte er aus und schlug dem Mistvieh den Fangarm ab. Tashigi regte sich langsam. Der unfreiwillige Sturz hatte sie geradewegs gegen den Mast prallen lassen, und jetzt brummte ihr Schädel wie verrückt. Die Planken unter ihren Händen waren glitschig und sie hatte Mühe, sich halbwegs aufzusetzen. Doch irgendwann gelang es ihr und geschockt ließ sie ihren Blick über das Chaos an Bord gleiten. Dann erst erblickte sie die anderen Fangarme, die sich um die Reling schlangen und sie zuckte beinahe erschrocken zusammen, als sie Zorro nicht weit von einem ausmachen konnte. Sie lachte gepresst auf, als er sich endlich rührte und einen der Arme kurzerhand abschlug. Langsam glitt ihr Blick weiter, während sich um sie herum einige Soldaten langsam und benommen aufsetzten. Ein Großteil blieb liegen; sie waren von Ruffy und Zorro außer Gefecht gesetzt worden. Von Smoker war keine Spur zu sehen. Panisch sah sie sich erneut um, doch sie konnte ihren Vorgesetzten beim besten Willen nicht finden. Sie ignorierte das dumpfe Geräusch neben sich, das von dem Strohhutjungen zeugte, sondern stürzte zu einem Teil der Reling. Ihre Gedanken setzten aus und die Luft um sie herum schien zu vibrieren, als ihr Blick auf das aufgewühlte Meer fiel. Kurz musterte sie die riesigen Fangarme, die sich über die Bordwand zogen, dann erblickte sie jedoch endlich Smoker, der prustend auftauchte und nach Luft schnappte, danach jedoch unbeholfen herumzappelte. Er konnte nicht schwimmen. Genauso wenig wie Ruffy es konnte oder Nico Robin. Oder irgendjemand sonst, der eine Teufelskraft besaß. Ruffy rutschte halb über das nasse Deck, geradewegs hinüber zu Zorro. Besorgt beäugte der Schwarzhaarige seinen besten Freund, der den Kopf zurück in den Nacken legte und mit den Händen das Kopftuch wieder um seinen Oberarm verknotete. Er sah mies aus und war auf alle Fälle verletzt, auch wenn er sich jetzt auf die Beine rappelte, als wäre nichts. Ruffy war sich ziemlich sicher, dass da mehr als nur ein, zwei Knochen gebrochen waren, auch wenn ihm solche Stürze eher weniger anhaben konnten. „Alles klar?“, fragte er mit leicht zitternder Stimme, doch Zorro zuckte bloß kurz mit den Schultern und ließ seine Schwerter wieder mit einem leisen Klacken in den Scheiden verschwinden. „Lass und verschwinden, Ruff.“ Ruffy nickte leicht und blickte dann zur Flying Lamb, wo Nami ihnen schon ungeduldig zuwinkte und eindeutige Gesten machte, die besagten, was geschehen würde, wenn sie nicht hinne machten. Zorro schmunzelte leicht und sah kurz herüber zu Tashigi, die an der Reling lehnte und mit starrem Blick auf das Meer starrte. Mit einem leisen Seufzen wandte er sich an seinen Käptain, fasste ihn an der Schulter und nickte in ihre Richtung. Und ausnahmsweise schien Ruffy einmal direkt zu verstehen. Verzweifelt unterdrückte Tashigi ein Schluchzen, während ihre Gedanken fieberhaft nach einer Lösung suchten. Irgendwie musste sie Smoker doch helfen können! Doch um ihn heraufzuziehen hatte sie nicht die nötige Kraft, und alles andere schien sinnlos oder kam ihr nicht einmal in den Sinn. Sie zuckte erneut zusammen, als sie aufblickte und Ruffy neben sich bemerkte, der kurz entschlossen seine langen Arme herunter zu Smoker schoss, ihn umfasste und mit einem lauten Krachen an Deck zog. Beinahe sofort war sie an der Seite ihres Käptains, der sich einige Sekunden lang nicht rührte, sich dann jedoch keuchend auf den Bauch rollte und einen Schwall Wasser aushustete. Zittrig vor Erleichterung wandte sie sich zu dem Strohhutjungen herum, der gerade einen Arm um Zorros Seite schlang. „Danke“, hauchte sie kaum hörbar. Grinsend wandte Ruffy sich zu dem Leutnant herum. „Bedank dich bei Zorro!“, rief er ihr zu, bevor er sich mit Zorro an seiner Seite zurück an Bord der Flying Lamb beförderte. Danach ging alles ganz schnell. „Das hat ja ewig gedauert!!“, fauchte Nami sofort, kaum dass sie auf den Planken aufkamen. Sie besann sich jedoch anders, ließ ihren Blick kurz an den Jungs herunter gleiten und seufzte hörbar. Zeitgleich schüttelte sie missbilligend den Kopf. „Ruffy, du gehst ans Heck und spannst das Segel. Zorro, du übernimmst die Pinne bis Chopper Zeit für dich hat“, befahl sie schließlich schlecht gelaunt und stakste auf die Klappe zur Jungenkajüte zu, um nachzusehen, wie es um ihr Leck stand. Zorro atmete tief durch, auch wenn bei jedem noch so vorsichtigen Atemzug heiße Schmerzen durch seinen Körper zuckten und die Sicht immer mal wieder verschwamm. Das Schlimmste hatten sie jetzt überstanden, jetzt hieß es nur noch ein paar Stunden durchhalten, und das war eine Frage der Willensstärke. Das schaffte er mit links. Sein Blick glitt zurück zu dem Marineschiff. Die Soldaten, die sich noch auf den Beinen halten konnten, versuchten nun wie wild, die Arme des Kraken von der Reling zu lösen, doch das Holz des Schiffes knarrte bereits bedenklich. Der Grünhaarige unterdrückte ein Seufzen, zog seine Schwerter und ließ sie gezielt auf die Fangarme zusurren. Danach wandte er dem Geschehen den Rücken ab. Ab jetzt konnten sie es auf sich gestellt schaffen. Robin schmunzelte leicht und folgte dem Schwertkämpfer mit ihren Augen. Kurz ließ sie ihre Arme sprießen und holte ihm seine heiß geliebten Schwerter zurück, bevor er noch auf die Idee kam, sie sich selbst zu holen. „BACKBORD, ZORRO!!!“, brüllte Nami hinauf zur Kombüse, als sie die Tür hinter ihm zufallen hörte. Robins Hände, die dem Schwertkämpfer die Klingen hinterher brachten, beachtete sie gar nicht. „Ja ja…ich mach ja schon“ , murmelte Zorro halblaut vor sich hin und trat einen Kochtopf bei Seite, als die Tür erneut aufschwang und die Hände der Archäologin ihm zuvorkommend seine Schwerter entgegenstreckten. Er grinste kurz, nahm sie entgegen – und dann hatte er eine Idee. Er schmunzelte. Tashigi atmete tief durch, als das Problem mit dem Riesenkraken endlich gelöst war. Noch immer leicht zitternd, teils vor Kälte und teils wegen des Adrenalinkicks, der langsam abflaute, lehnte sie sich an die Reling und sah dem Schiff der Strohhüte hinterher, tief in Gedanken versunken. Sie kam nicht dahinter. Warum hatte Zorro den Strohhut angewiesen, Smoker zu retten, nachdem dieser ihn so gefoltert hatte? Und warum hatte er ihr gleich darauf noch einmal geholfen, in dem er vier weitere Fangarme abgehackt hatte? Der Marineleutnant seufzte tief und schob dann ihre fröstelnden Hände in die Taschen ihrer Jacke. Sie stieß gegen irgendetwas. Verwirrt blinzelnd zog sie die Hände wieder zurück, richtete sich mit einer Hand die Brille und öffnete mit der anderen den Zettel, den sie herausgefischt hatte. Sie lachte leise, als sie die krakelige Handschrift entziffert hatte. 2:0. Noch mal rette ich dir nicht den Arsch. Pass besser auf dich auf! Bis zum nächsten Mal. Z. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)