Nacht der Kirschblüten von Saachi (Mein sehnsüchtiger Blick in die sternenklare Nacht (HikaruxKaoru)) ================================================================================ Nacht der Kirschblüten ---------------------- Eine Nacht. Eine sternenklare Nacht. Eine sternenklare Nacht, die angenehm kühl war. Perfekt für einen Spaziergang mit einer Person, die man liebte. Dazu noch die wunderschönen Kirschblüten, die im sachten Mondlicht leuchteten. Hand in Hand mit dem geliebten Menschen, den mit Blütenblättern gebettete Weg entlang schlendern. Und dann, umhüllt von der angenehmen Kälte und dem matten Mondenschein, ein sanfter Kuss, ausgetauscht zwischen zwei Liebenden... *~* Eine große Villa mitten in Tokyo. Die Hitachiin Villa. Es war schon recht spät, um genau zu sein 01 Uhr nachts, weshalb die Lichter in allen Zimmern schon erloschen waren. Alles war still, kein Laut zu vernehmen. Nur in einem Zimmer schien sich noch etwas zu regen, nämlich im Zimmer der Zwillinge. Nur durch mattes Kerzenlicht und den Mondenschein war das Zimmer erleuchtet, sodass niemand erahnen würde, dass dort noch Jemand wach war. Doch so wahr es. Einer der Zwillinge saß am Fenster, wo die Vorhänge zur Seite gezogen waren und blickte sehnsüchtig in die Nacht. Er gab keinen Laut von sich, denn er wollte seinen Bruder, der schlafend im Bett lag, nicht wecken. Dieser atmete ruhig vor sich ihn, ab und an nuschelte er etwas Unverständliches, schlief aber weiter. Schmunzelnd schaute er zu seinem großen Bruder, der sich grad auf den Rücken drehte, um wieder etwas zu nuscheln und dann seelig weiterzuschlafen. //Wie unschuldig er so aussieht...//, dachte der Beobachter, sprich Kaoru. Sein Lächeln verschwand und er wand sich wieder zum Fenster. An Schlaf war für ihn momentan nicht zu denken. Schon seit Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen, was gute Gründe hatte. Doch Hikaru schien das nicht zu merken...merkte er überhaupt noch irgendwas? Wahrscheinlich nicht...jedenfalls war es das, was Kaoru vermutete. Ein Seufzen entwich den Lippen des jüngeren Zwillings, als er verträumt nach draußen sah. Eine solche Nacht fand er wunderschön. Aber er hatte schon immer einen Sinn für Romantik, ganz im Gegensatz zu seinem Bruder, der -was das anging- doch eher grob gestrickt war. Was wohl andere Menschen gerade machten? Ob sie mit ihren Liebsten durch diese Nacht schlenderten...? Kaoru schüttelte den Kopf. //Ich hab definitiv zu viele Romanzen gelesen...//, stellte er fest. Plötzlich tätschelte Jemand seinen Kopf. Vor Schreck zuckte Kaoru heftig zusammen und schaute hinter sich. "Hi-Hikaru..." Ja, es war Hikaru, der da hinter ihm stand und ihm den Schrecken erteilt hatte. Er schaute leicht verschlafen drein. "Was machst du denn, Kaoru? Es ist spät, du solltest schlafen, sonst bist du nachher so müde..." Seine Hand verharrte auf dem Kopf des Jüngeren. Dieser lächelte schwach. "Ach was...das geht schon...bin grad so wach!" "So wach, hm...?", wiederholte der Ältere. Die Skepsis in seinen Worten war klar rauszuhören. Als Antwort bekam er nur ein knappes Nicken, doch der Andere fügte hinzu: "Ich lege mich ja gleich wieder hin. Geh du schon vor, hai?" Dabei lächelte er breit, vielleicht etwas zu breit, sodass es etwas ungläubig rüberkam. "Hm, na gut...aber komm schnell nach, schließlich hab ich unser Bett schon vorgewärmt!" Hikaru wuschelte seinem Bruder noch einmal durch die Haare und ging dann wieder zu ihrem Bett, um sich hinzulegen. Sein Blick lag nochmal kurz auf Kaoru, der bereits wieder aus dem Fenster schaute. Der Blick durchbohrte ihn förmlich, bis er abgewand wurde. Hastig zog Hikaru die Decke über sich und schloss die Augen. Genauso wie Hikarus Blick Kaoru durchbohrte, durchbohrte dessen Blick die Nacht. Wenn er sich auf die Kirschblüten, die durch die Luft flogen, und die leuchtenden Sterne konzentrierte, konnte er für einige Momente seine Sorgen und die Gründe für seine Schlaflosigkeit vergessen. Doch sobald seine Konzentration nachließ, kam wieder alles in ihm hoch und der "Schlaf" schien in unerreichbare Ferne zu rücken. Kaoru spürte, wie seine Augenlider schwer wurden. Er war so müde, und doch konnte er nicht schlafen. Zögerlich schaute er wieder hinter sich. Hikaru schien schon wieder eingeschlafen zu sein...und wieder sah er so unschuldig aus, dass es Kaoru ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Er überlegte, ob er sich nicht doch wieder zu ihm legen sollte, doch er entschied sich dagegen. Es würde seine Gefühlswelt wieder zu sehr in Wallungen bringen. Wenn es sein müsste, würde Kaoru nie mehr schlafen, solange er das Band, das zwischen den Zwillingen bestand, erhalten konnte. Er konnte nicht riskieren, ihre "kleine, eigene Welt" zu zerstören, nur weil er sich nicht beherrschen konnte.... Der Morgen brach an, die sternenklare Nacht war vorbei. Sanfte Sonnenstrahlen weckten Hikaru. Verschlafen richtete er sich auf und schaute auf die Uhr. 6.13 Uhr. In zwei Minuten würde der Wecker klingeln, also lohnte es sich nicht mehr, sich noch hinzulegen. Er streckte sich und gähnte dabei herzlich. "Kaoru, aufste-" Gerade wollte er seinen kleinen Bruder wachrütteln, als er feststellen musste, dass niemand neben ihm lag. Sein Blick wanderte zum Fenster. "Oh mann...", nuschelte der Ältere, machte den Wecker aus und stand auf. Langsam tabste er zum Fenster, an dem immer noch der Jüngere saß. Doch dieser war auf dem Fensterbrett abgestützt eingeschlafen. Sanft legte der wache Zwilling eine Hand auf die Schulter seines Ebenbilds und rüttelte ihn sachte. "Hey Nii-Chan...aufstehen...", flüsterte er, jedoch kam keine Regung des Schlafenden. Auch ein weiteres, sanftes Rütteln zeigte keine Wirkung. //Wie müde er ist...wann ist er wohl eingeschlafen...?//, überlegte er nun, um sich danach erneut dran zu machen, seinen Bruder zu wecken. Nun gab er dem Kleineren einen Kuss auf die Wange und hauchte ihm "Aufstehen, Kao-Chan~..." ins Ohr. Hikaru wartete einen Moment, sah dann aber, wie Kaoru langsam aufwachte. Verschlafen schaute er auf, blinzelte ein paar mal und rieb sich die Augen. "Schon Morgen...?", fragte er ungläubig und schaute aus dem Fenster. "Hai...", antwortete der Andere und strich seinem Bruder sanft über die Haare. Vollkommen übermüdet rappelte Kaoru sich auf. Er war noch so verschlafen, das er kaum aufrecht stehen konnte. "Weißt du, Nii-Chan...", sagte Hikaru, "So müde wie du bist, solltest du heute lieber zu Hause bleiben." Doch das kam für den kleineren Zwilling gar nicht in Frage. Er konnte seinen Bruder nicht mit diesen...."schwärmenden Mädchen" allein lassen! "Nein.", antwortete er nur knapp und begab sich zum Schrank. Dort holte er sich seine Klamotten raus und warf diese auf das große Bett. "Kaoru...ich mein es ernst, leg dich lieber hin!" In Hikarus Stimmlage konnte man die Besorgnis genau raushören. Auch dem Angesprochenen blieb das nicht verborgen, also lächelte er beruhigend und sagte: "Nur weil ich mal etwas wenig schlafe, muss ich nicht im Bett bleiben!" "Mal" war wohl etwas untertrieben..."immer öfter" würde es eher treffen, doch das tat nun nichts zur Sache. Für den Jüngeren war nur wichtig, dass sein großer Bruder nicht allein zur Schule ging. Er war gerade dabei, sein Hemd zuzuknöpfen, als er am Handgelenk gepackt und runter gezogen wurde. "H-Hey...", nuschelte Kaoru und blickte in Hikarus Gesicht. Dieser saß im Schneidersitz vor ihm und sah ihn durchdringend an. Kaoru erschrak bei diesem Blick, da sein großer Bruder nur ganz ganz selten so schaute. "Guck doch nicht so, Hikaru..." Sein Blick wanderte zu seinem Handgelenkt, das immer noch fest von der Hand des anderen umpackt wurde. "Hör mal...", begann der ältere Zwilling, "...ich will, dass du dich hinlegst. Du kippst noch um!" So viel Besorgnis von seiner Seite war der Jüngere gar nicht gewohnt, doch er gab trotzdem nicht nach. Hikaru war davon gar nicht begeistert, sodass er sauer aufsprang, um sich daraufhin stillschweigend (schmollend könnte man es auch nennen) fertig für die Schule machen. Dieses Schweigen hielt beim Weg zur Schule, beim Unterricht und in den Pausen an. Im Host Club allerdings spielten sie die Rolle der "inzestiösen Zwillinge" perfekt. Doch als die Kundinnen, die natürlich wieder vollkommen angetan von der Vorstellung waren, das Musikzimmer 3 verließen, kam das Schweigen wieder. Dies blieb den anderes Hosts nicht verborgen, vorallem Haruhi sorgte sich sehr, da sie die Zwillinge ja schon den ganzen Tag so erlebte. Abseits von den stillen Geschwistern disskutierten die restlichen Schönlinge über die Situation. Nach ein paar wenigen Minuten nickten sie alle zustimmend. Ihr grandioser Plan: Nichts tun. Dies hatten sie beschlossen, da sie eh dachten, dass es bloß wieder ein gespielter Streit sei. Nein, eigentlich dachte das niemand, außer Tamaki, der natürlich nichts raffte, doch sie wollten die Situation nicht unnötig verschlimmern. Nach insgesamt 10 Stunden in der Schule, machten sich die Zwillinge auf den Weg nach Hause, hielten die Stille aber bei. Hikaru stieg zuerst aus der Limousine und machte keine Anstalten auf seinen kleinen Bruder zu warten. Ohne Kaoru eines Blickes zu würdigen ging er zur Tür, die sofort von den Bediensteten geöffnet wurde. Ein knappes Nicken zur Begrüßung und damit trottete der ältere Zwilling die Treppe hinauf zu seinem bzw. ihrem Zimmer. Kaoru stieg erst wenige Minuten später aus, begrüßte ebenfalls die Dienstmädchen und ging hoch in Richtung ihres Zimmers. Seufzend drückte er die Türklinke runter, um daraufhin festzustellen, dass abgeschlossen war. //Das ist ja jetzt nicht wahr, oder...?//, dachte er. Bedrückt und vorallem müde stellte er seine Tasche neben die Tür und ging die Treppen wieder hinunter zum Wohnzimmer. Dort angekommen ließ er sich auf dem Sofa nieder und schaltete den Fernseher an. Er achtete nicht mal darauf, was er sich da anschaute, denn seine Gedanken waren ganz woandern, nämlich bei Hikaru. //Er stellt sich ganz schön an...so besorgt war er noch nie...//, dachte Kaoru und ein weiterer Seufzer verließ seine Lippen. Es machte ihr fertig, von seinem Bruder ignoriert zu werden. Das war für ihn die schlimmste Strafe, die es gab, die Hölle war sicher nichts dagegen. //Er hat doch gar keine Ahnung, warum ich nicht schlafen kann...er ist doch an allem Schuld...// Er zog seine Beine ganz dicht an seinen Körper und umschlang diese mit seinen Armen. Sein Gesicht vergrub er. Das alles schien wie ein Schneckenhaus, eine undurchdringbare Festung. Nun würde der kleine Zwilling so verharren, wie er es immer tat, wenn sein Bruder, sein geliebter Bruder, nicht da war. Er würde warten bis genau dieser Bruder herkommen würde, um ihn aus dem Schneckenhaus zu locken. Er würde doch kommen, oder...? Minuten, eher gesagt Stunden waren vergangen, seid die Hitachiin Zwillinge nach Hause gekommen waren. Es war bereits 23 Uhr und ein Großteil der Bediensteten war bereits zu Bett gegangen, bis auf eine, die zaghaft an die Zimmertür der Zwillinge klopfte. "Hitachiin-sama?", flüsterte sie, "Sind Sie noch wach?" Ein paar Sekunden verstrichen bis man aus dem Zimmerinneren Schritte hören konnte. Leise hört man das Klacken des Schlosses, welches gerade aufgeschlossen wurde und die Tür öffnete sich ein Spalt. Hikaru lunste heraus. "Was ist denn?", fragte er leicht genervt, was das Dienstmädchen etwas verunsicherte. "I-Ihr Bruder...er sitzt immer noch zusammengekauert auf dem Sofa und schläft...vielleicht sollten Sie ihn hoch bringen? Ich schaffe das nicht allein..." Hikaru zögerte einen kurzen Augenblick, ging dann aber doch hinunter ins Wohnzimmer, gefolgt von dem Mädchen. Leise ging er zum Sofa, auf dem Kaoru noch immer so saß, wie am Anfang. Der ältere Bruder versuchte seinen Kleinen hochzuheben, doch dieser saß so verkrampft da, dass man ihn nicht bewegen konnte. Ein leiser Seufzer entwich Hikaru, der den Anderen nun leicht an der Schulter rüttelte. "Kaoru...Kaoru, wach auf. Du musst ins Bett..." Doch im Gegensatz zum Morgen, zeigte dieser einfache Satz schon Wirkung und Kaoru hob leicht den Kopf und schaute seinen Bruder aus den Augenwinkeln an. Er brauchte einen Moment um zu realisieren, wo er war und wer da neben ihm war. "Hikaru...", sagte er heiser und kaum war der Name ausgesprochen, ließ die ganze Anspannung von ihm ab, wodruch er leicht zur Seite kippte. Natürlich war der große Bruder sofort zur Stelle und fing den Kleinen auf. Sachte nahm er diesen auf den Arm und ging mit ihm aus der Wohnzimmer, wo das Dienstmädchen stand. "Danke, Sie sollten jetzt auch schlafen...", sagte Hikaru mit einem Lächeln, bevor er die Stufen hinaufging. Das Mädchen nickte knapp und ging. Hikaru trat vorsichtig die Tür auf und legte seinen kleinen Bruder dann ebenso vorsichtig, wenn nicht noch vorsichtiger, auf dem Bett ab. Kaoru rieb sich verschlafen die Augen und schaute dann hinauf zu seinem Onii-san. Sein Blick wurd erwidert, als sich der Ältere auf die Bettkante setzte. "Bist du noch sauer...Hikaru?" Unsicher und gleichzeitig bedrückt schaute der jüngere Bruder zur Seite. Er wollte nicht, dass die beiden Streiten, er hatte es nie gewollt. Aber was hätte er tun sollen? Hätte er den Grund für seine schlaflosen Nächte verraten sollen? Er war so mit diesen Fragen beschäftigt, dass er nicht merkte, wie sich sein geliebter Bruder neben ihn legte. Plötzlich schaute er in große leuchtende Augen, die dieselbe Farbe hatten wie die seinen. "Du bist so ein Baka, Kaoru..!", hauchte der Besitzer dieser wunderschönen Augen und rückte noch ein Stück näher ran. Allerhöchstens 3 cm trennten die beiden voneinander, was Kaoru eine leichte Röte ins Gesicht trieb. Wie dumm musste er aussehen, so verlegen wie er gerade war? Doch es sollte noch schlimmer werden, als ein Arm Hikarus Kaorus Taille umfasste, um ihn so noch ein Stück näher ranzuziehen. Nun betrag der Abstand 0 cm und die Röte des Kleineren wurde noch etwas stärker. Plötzlich verspürte er auch noch ein heftiges Kribbeln in seinem Bauch. Es war wesentlich heftiger als die letzten Male. Er wollte gerade die Augen schließen, als plötzlich sein Kinn angehoben wurde. Was passierte nun? Alles ging so schnell, dass Kaoru einige Sekunden brauchte, um zu begreifen, was geschah. Der Traum seiner schlaflosen, sternenklaren Nächte...nun erfüllt? Alles um ihn herum drehte sich und das Kribbeln in seinem Bauch war so stark, das es schon fast schmerzte, auch wenn es sich wunderschön anfühlte. Warum? Die zarten, unheimlich weichen Lippen seines Bruders umschlossen seine eigenen. Wie rot er wohl gerade war? Sicher extrem rot, aber das sollte ihn nicht stören. Viel wichtiger war der Moment, die Minute, die Sekunde. Viel wichtiger war das Gefühl, dass er grad hatte. Auch konnte er nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, als Hikaru langsam von ihm abließ. "Kaoru..." "Hikaru..." "Natürlich bin ich nicht mehr sauer...", sagte der Ältere dann nach einer Weile, "Ich mache mir bloß Sorgen um dich..." "H-Hai...i-ich weiß...", entgegnete der jüngere Hitachiin Zwilling, immer noch stark rot um die Nase. Er konnte noch gar nicht begreifen, was gerade geschehen war...war Hikaru überhaupt bewusst gewesen, was er da getan hatte? Ein drückendes Schweigen legte sich über die Zwillinge, als sie eng umschlungen auf ihrem Bett lagen. Kaorus Herz pochte so laut, dass er Angst hatte, sein großer Bruder könnte es hören. Er konnte gar nicht klar denken, bis der Ältere wieder das Wort ergriff. "Du Nii-Chan?" "Hai, Onii-san...?" Ihre Blicke trafen sich, und auch wenn sie den jeweils anderen durch die Dunkelheit der Nacht nicht genau sehen konnten, durchdrang ihr Blick ihr Ebenbild. "Als du da auf dem Sofa gelungert hast...hast du da geweint?" Kaoru schaute verwundert drein, denn er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. "Nun ja...ehm..." Dieses Gestottere war Antwort genug. "Gomen ne...", hauchte Hikaru, "...das wollte ich nicht..." Er kam Kaorus Gesicht wieder näher, um ihm erneut einen zärtlichen Kuss aufzuhauchen, als der jüngere Zwilling etwas zurückwich. Etwas beschämt schaute er zur Seite und fing an leise zu nuscheln: "M-Mach das nicht...d-du hast ja keine Ahnung..." Etwas skeptisch zog der Ältere eine Augenbraue an. Was sollte das nun wieder? "Wovon hab ich...keine Ahnung?", fragte er leise, denn er wollte seinen Kleinen verstehen, wollte wissen, was ihn bedrückt. "Ich...ich liebe dich, Hikaru. Ich liebe dich...als Mann...davon hast du keine Ahnung." Ein kurzer Satz, der schnell ausgesprochen war, aber so viel bedeutete. Kaoru schaute beschämt weg, er bereute es jetzt schon, seine Gefühle offenbart zu haben. Niemand konnte sagen, was ihn nun erwartete. Stille herrschte in dem dunklen Raum, die den kleineren Zwilling zu erdrücken drohte. Er traute sich nicht, den Blickkontakt zu seinem Bruder wieder aufzunehmen, aus Angst, in seinen Augen das zu sehen, wovor er am meistens Angst hatte: Hass und Ablehnung. Was würde er tun, wenn er seinen geliebten Hikaru wirklich verlieren würde? Würde er dann überhaupt noch etwas tun können? Da spürte er plötzlich eine warme Hand auf seiner Wange, eine zärtliche Berührung. Diese Hand zwang Kaoru, seinen Bruder wieder anzusehen, was ihm sichtlich unangenehm war. Viel zu viele Zweifel und die Angst waren in seinem Kopf, als das er etwas positives erwarten konnte. Der Jüngere merkte, wie sich seine sonst so leuchtenden Augen mit Tränen füllten, die seine Gefühle bloß noch unterstrichen. Sein Blick war verschwommen, sodass das Gesicht seines Onii-sans bald nur noch ein verzerrtes Bild war. Wann kam endlich die Antwort? Die Antwort, die seine kleine Welt zerstören sollte, ihm aber die Ungewissheit nehmen würde? Diese Antwort kam nicht...sie würde niemals kommen... Warum? Weil es eine andere Antwort gab. Doch diese andere Antwort sollte nicht mit Worten gegeben werden, sondern mit etwas, das viel schöner war. Eine Geste, die man Jemandem gibt, den man liebt. Das wusste auch Hikaru, der seinem Kaoru gerade diese Geste geben wollte. Und so waren ihre Lippen erneut zu einem zärtlichen Kuss zusammengetroffen. Auch wenn sich der Jüngere nicht erklären konnte wie, aber durch diesen Kuss wusste er die Antwort, jedoch war es nicht die erwartete. Es war nichts, was ihre Welt zerstören sollte, im Gegenteil. Es würde ihre Welt nur noch schöner machen. Eine vereinzelte Träne lief seine Wange runter, die sogleich von dem Älteren weggewischt wurde. Um den Moment noch mehr genießen zu können, schlossen beide die Augen. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein und die Zwillinge vergaßen alles um sich herum, außer jenen, den sie liebten - ihr Ebenbild. Ohne weitere Worte, die eh nur unnütz gewesen wären, schmiegten sie sich aneinander. Kaoru genoss die wohlige Wärme, die von seinem großen Bruder ausging, obwohl ihm selbst so warm war. Wieder umschlungen Hikarus starke Arme den zierlichen Körper des Jüngeren, als wolle er ihn beschützen. So verharrten sie, bis die Sterne wieder funkelten. Nach einigen weiteren, wunderschönen Augenblicken in trauter Zweisamkeit, strich Hikaru seinem Kleinen behutsam über die Haare. "Kaoru...? Schläfst du?", hauchte er leise. Keine Antwort. Ein sanftes Lächeln lag auf den Lippen des älteren Bruders. Endlich schlief sein kleiner Nii-Chan wieder richtig. Nun brauchte er sich keine Sorgen mehr machen...jedenfalls nicht dadrum. Sicher würden seine - heimlichen - Eifersuchtsattacken nur noch schlimmer werden...aber das war ihm egal, solange er nur mit seinem Kaoru zusammen sein konnte. "Ich liebe dich auch...Nii-Chan..." Und Kaoru, der gerade tief schlummerte, hatte einen Traum... *~* Es war Nacht. Eine sternenklare Nacht. Eine sternenklare Nacht, die angenehm kühl war. Perfekt für einen Spaziergang mit einer Person, die man liebte. - Einen Spaziergang mit Hikaru. - Dazu noch die wunderschönen Kirschblüten, die im sachten Mondlicht leuchteten. Hand in Hand mit dem geliebten Menschen, den mit Blütenblättern gebettete Weg entlang schlendern. - Hand in Hand mit Hikaru. - Und dann, umhüllt von der angenehmen Kälte und dem matten Mondenschein, ein sanfter Kuss, ausgetauscht zwischen zwei Liebenden... - Ein sanfter Kuss, ausgetauscht zwischen den beiden Zwillingen. - *~* Nunja, das war es dann wohl...Ende~ Normalerweise war es nicht geplant, diesen Oneshot hier reinzustellen, aber nachdem ich gestern eine lange und nervenaufreibende Diskussion mit meinem Hika-Chan hatte, hab ich mich umentschieden...v_v Bist du nun glücklich, Onii-san?! òO *grummel* Wie auch immer, Widmung geht natürlich an meinem großen Bruder (für andere auch als Lynny-Chan zu identifizieren XD) Ich hoffe diese Schnulze gefällt dir echt so, wie du sagtest...==" Kommis sind sehr sehr gern gesehn XD ich verteil sogar Kekse ~ Sou~ mata ne, eure Saachi (oder für andere auch als Kaoru zu identifizieren XD) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)