Narnia ist überall... von abgemeldet (Eigenartige Ereignisse in und außerhalb von Narnia) ================================================================================ Kapitel 1: Halluzination? ------------------------- Seufzend erhob sich der junge Mann aus seinem Sessel. Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und ließ die Arme dann wieder schlapp herunter hängen. Dann schüttelte er den Kopf und fing an, auf und ab zu gehen. Er merkte auch nicht, wie seine Schwester Susan hereinkam. Sie blieb im Türrahmen stehen und beobachtete ihren Bruder eine Weile. Dann seufzte auch sie leise, kam in den Raum und sagte: "Peter... Bleib doch mal ruhig stehen!" Peter hob erschrocken den Kopf, merkte dass es nur Susan war und lehnte die Stirn gegen die Fensterscheibe. "Peter, ich weiß, es ist schwer für uns beide. Aber..." "Aber was?" fuhr Peter sie an. "Ich bin schonmal erwachsen, habe in Schlachten gekämpft, Armeen angeführt, regiert, Susan ich bin König gewesen!" Susan wollte grade was erwiedern, doch er ließ ihr nur Zeit den Mund auf zu machen. "Und jetzt?" Er drehte sich ganz zu ihr und ging wild gestikulierend auf sie zu. "Jetzt hock ich in einem Haus, darf Kartoffeln zu Mittagessen und mich behandeln lassen wie ein unwichtiger Nichtsnutz!" Diesmal reagierte Susan schnell. "Das hatten wir doch schon einmal Peter!" "Ja, wir durften ein ganzes Jahr warten bis wir wieder dort waren. Und was machen wir? Wir labern irgendwas von 'zu alt' und 'Erfahrungen gesammelt'! Narnia ist meine Heimat, und nicht hier!" Er breitete seinen Arm aus und dann ließ er sich wieder in den Sessel fallen, aus dem er eben noch aufgestanden war. Susan überlegte kurz. Dann sagte sie: "Früher hättest du nie so etwas gesagt. Du hättest dich nicht so aufgeregt." "Na und? Jetzt tu ich's aber!" maulte Peter und schaute die Lampe neben sich an, damit er ja nicht seine Schwester anblicken musste. "Pete, es war die richtige Entscheidung!" versuchte Susan es nocheinmal. Sie ging zu ihm und lächelte ihn an. "Komm... Wir haben viel durchgemacht, wir haben ein Recht auf ein wenig Ruhe und... endlich lastet keine Verantwortung auf uns..." Peter verdrehte nur die Augen. "Gut, verstanden. Du kannst gehen. Sag Ed und Lucy sie sollen machen, das sie nach Narnia kommen, damit sie mir erzählen können, wie die 5 Jahre, die sie da verbringen werden, waren!" murmelte Peter missmutig. "Peter, es reicht! Du benimmst dich schlimmer als ein Kind!" entgegnete Susan nun langsam gereizt. "Erstens hör auf so abfällig von unsren Geschwistern zu reden. Zweitens nehm Vernunft an! Du solltest sehen, wie du hier rumhängst! Wie ein alter Sack, der nichts mehr zu tun hat! Geh raus, treff dich mit Leuten! Es ist ja nicht so, als ob unsere Welt total langweilig wäre!" ohne es zu merken wurde sie immer lauter. Peter merkte es und schaute sie an. "Heeey... Susan, ganz ruhig!" begann er langezogen und sarkastisch. "Vergiss nicht, als Sanftmütige Königin Susan musst du immer schön lässig bleiben..." Das war zu viel. "Peter du bist ein arroganter, selbstverliebter Angeber geworden!" warf sie ihm vor. "Ach ja?" Peter erhob sich wieder. "Schon gemerkt, dass ich nicht angebe, sondern einfach nur sage, was ich auch getan habe? Arrogant nennst du das? Tz, arrogant. Ich war Jahrelang Hochkönig von Narnia, ich habe das Land ehrenvoll und mit größter Mühe regie-" "Sei still!" schrie Susan. "Du bist nicht der Einzige! Edmund, Lucy und ich haben uns auch bemüht. Ohne uns wärst du nie so weit gekommen!" "Schon klar, vielleicht hätten wir es versuchen sollen?" brüllte Peter. "Du gehst mir sowas von auf den Geist, Peter, du Idiot!!!" Damit drehte sie sich um, doch Peter hielt sie am Arm fest und drehte sie wieder zu sich. "Susan, du bist überhaupt nicht mehr sanftmütig!" Sein fieser Unterton milderten ihre Wut und ließ Tränen in ihren Augen aufleuchten. "Peter, der Prächtige..." sagte sie leise und verächtlich, ehe sie sich losriss und den Raum verließ. Peter sah ihr hinterher. Hatte er wirklich Tränen in ihren Augen gesehen? Oder war es nur Einbildung gewesen...? Warum sollte Susan weinen? Was sollte die ganze Aktion eigentlich? Peters Wut steigerte sich nur noch. Er drehte sich um und schlug so fest er konnte auf das Kissen ein. ______________________________________________________________________________ Lucy kickte einen Stein vor sich her, während sie durch die Stadt lief. Schon als sie gesehen hatte, dass Susan zu Peter gegangen war, hatte sie sich angezogen und hatte das Haus verlassen. Und jetzt wusste sie nicht wohin sie gehen sollte. Zurück? Hm... Sie schaute auf und der Wind wehte durch ihre Haare. Es war heute ein windiger Tag. Dann senkte sich ihr Blick wieder auf ihre Füße, die sich automatisch bewegten und sie in irgendeine Richtung trieben. Einer vor, der nächste vor, wieder der andere, dann der linke... Plötzlich stieß sie mit jemandem zusammen. Sie verlor ihr Gleichgewicht und kippte nach vorne, demjenigen entgegen, der in sie- oder sie in ihn- gelaufen war. Zu ihrer Überraschung wurde sie ohne irgendwelche Mühen aufgefangen und wieder aufgestellt. Die Hände lagen noch auf ihren Schultern, als sie in das Gesicht hochblickte. Es war ein Mann, viel älter als sie oder sogar Peter. Er lächelte entschuldigend und ließ dann ihre Schultern los. "Bitte um Vergebung, Miss." sagte er. Lucy holte Luft, um was zu sagen, aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Sie schaute hoch in die blauen Augen des Schwarzhaarigen. Ihre Lippen bewegten sich lautlos und er musste schmunzeln. "Bitte nochmals um Vergebung, dass ich Sie so aus der Bahn geworfen hab." Lucy schluckte ihren Klos runter und meinte leise und kleinlaut: "G...gar nicht. War meine Schuld und... es ist alles in Ordnung..." Der Mann lächelte und schaute nach rechts, wo er auf ein kleines Häuschen wies. "Darf ich Sie zur Entschädigung einladen?" Jetzt las Lucy auch das Schild, dass über der Tür angebracht war: Zum goldenen Löwen Goldener Löwe... Das erinnerte sie an Aslan. Doch sie wollte nicht an Aslan denken, sie schaute wieder zu dem Mann und sagte: "Sehr gerne..." Der Mann lächelte, bot ihr seinen Arm an und sie gingen gemeinsam in das Gasthaus rein, wo sie sich an einen Tisch setzten und Getränke bestellten. Lucy war nicht so ganz wohl, was würde ihre Mutter oder Susan oder Peter dazu sagen, wenn sie mit einem Erwachsenen Mann in einer Kneipe saß? "Mein Name ist übrigens Wulfric Frackson. Falls Sie nichts gegen Duzen haben, dann bitte Rick!" Das kam Lucy ein wenig zu plötzlich. Duzen? Einen fremden Mann? "Ich glaube... Es wäre ein wenig respektlos zu Ihnen 'du' zu sagen." entgegnete sie. "In Ordnung, aber bitte Rick." Lucy nickte lächelnd. "Anscheinend mögen Sie Ihren Namen nicht?" "Oh, ich verachte ihn." gab Rick stöhnend zu. "Frackson ist doch ganz nett." versuchte Lucy ihn aufzumuntern. Rick zog eine Augenbraue hoch. "Mr. Frackson ist eingetroffen, Mr. Frackson, Sie erfüllen meine Erwartungen!, Ach und, Mr. Frackson, da ist ein Brief für Sie angekommen!" Lucy musste lachen und bemühte sich, es leise zu machen. "Sie haben Recht, Rick." nickte sie schließlich und grinste. Rick musste nun auch schmunzeln, als sie so lachte. "Mein Name ist übrigens Lucy Pevensie!" lächelte Lucy und hielt ihm die Hand hin. Rick ergriff sie und ohne das sich die Hände bewegten schauten sie sich gegenseitig in die Augen. Und da wurde Lucy bewusst, dass sie hoffte, er würde sie mögen. Schnell senkte sie ihren Blick und trank einen Schluck ihres Wassers. Rick tat es ihr gleich und als beide Gläser wieder auf dem Tisch standen sagte er: "Pevensie... Den Namen habe ich schonmal gehört." Lucy sah ihn überrascht an. "Oh? hm... Also ich kann mich an keinen Mr. Frackson erinnern... An solch einen Namen würde ich sicher denken." fügte sie stichelnd hinzu. Diesmal musste Rick lachen, aber er fing sich schnell wieder und überlegte weiter. "Haben Sie Geschwister, Lucy?" "Oh ja, drei Stück. Peter, Susan und Edmund." "Ah... Peter Pevensie." er nickte, so als ob es ihm eingefallen wäre. "Was ist mit ihm?" fragte Lucy und wurde leicht rot. Was hatte er nun schon wieder angestellt? "Och, nichts allzu bedeutendes." "Nun sagen Sie schon!" forderte Lucy. "Naja, gestern habe ich gesehen, wie die Polizei mit einem Peter Pevensie gestritten hat. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, hat er eine Frau mit einem Messer bedroht." "Peter hat was?" brachte Lu entsetzt raus. Rick zuckte mit den Schultern. "Es tut mir Leid, das hab ich gehört. Dieser Peter hat es abgestritten und schließlich haben sie ihn laufen lassen." Lucy blieb die Luft weg. Dann trank sie einen Schluck ihres Wassers. Als es leer war, stellte sie das Glas wieder auf den Tisch, stand auf und sagte: "Rick, es tut mir wirklich so sehr Leid, aber ich muss mit Peter sprechen." Rick stand auch auf. "Hat das nicht Zeit?" fragte er fast wehmütig, doch Lucy hörte es nicht. "Ja, muss es. Susan und Peter haben gestritten, wer weiß, auf was für Ideen er noch kommt!" Musste nun schon die kleine Schwester auf den großen Bruder aufpassen? Bevor Rick noch etwas sagen konnte, eilte Lucy aus der Kneipe und rannte so schnell sie konnte nach Hause. ______________________________________________________________________________ Als Lucy zuhause ankam, zog sie in Eile ihre Schuhe aus und hing den Mantel an die Garderobe. Dann ging sie schnellen Schrittes zu Peters Zimmer, klopfte an und öffnete dann ohne abzuwarten die Tür. "Peter!" begann sie und ihre Augen suchten den Bruder. Allerdings war hier keiner. Lucy betrat den Raum und schaute sich nochmals um, doch Peter war wirklich nicht hier. Vielleicht in der Küche, dachte sie sich und machte sich auf den Weg in diese. Doch hier saß nur Edmund. Er schob ein mit Milch gefülltes Glas von der einen Hand in die andere. Er sah nachdenklich aus. "Ed, wo ist Peter?" fragte Lucy. Edmund schaute auf, erkannte Lucy, zuckte mit den Schultern und stand auf. "In seinem Zimmer vielleicht?" schlug er vor. "Da war ich schon." "Auf der Toilette?" "Oh, danke!" Lucy rannte bis vor die Tür des Badezimmers und klopfte an. "Peter, bist du da drin?" Als sie keine Anwort bekam, öffnete sie die Tür. Hier war keiner. Merkwürdig... dachte sie. Plötzlich legte jemand seine Hand auf Lucys Schulter und sie erschrak fürchterlich. Als sie herumwirbelte, war es nur Edmund. "Peter ist bei Susan." sagte er und wies in die Richtung von Susans Zimmer. "Hab ihn eben gehört beim Vorbeigehen. Wieso eigentlich?" "Ach..." murmelte Lucy und rannte zu Susans Zimmer, schlug die Tür auf und erstarrte, als sie ihre Geschwister sah. Susan lag auf ihrem Bett und Peter saß auf einem Stuhl. Jedoch war Susans ganzes Bettlaken voll mit Blut und Peter saß grinsend und mit einem Messer in der Hand auf dem Stuhl gegenüber des Bettes. "Peter was hast du getan?" kreischte sie und rannte zu Susan. Als sie direkt neben ihr stand, setzte Susan sich auf einmal auf und das ganze Blut war weg. Lucy war sehr verwundert, eben war doch noch... Als sie Peter aufstehen hörte wirbelte sie herum und stellte sich schützend vor Susan, die mittlerweile saß. Doch Peter sah besorgt aus, und hatte auch kein blutiges Messer in der Hand. "Lucy..." begann Peter langsam, "Was soll ich getan haben?" "Du.. eben..." Lucy drehte sich nochmal zu Susan um, die Lucy völlig verwundert ansah. Dann schluckte Lucy peinlich berührt und murmelte eine Entschuldigung. Anscheinend hatte sie sich das in ihrer Angst nur vorgstellt. Inzwischen erschien auch Edmund an der Tür, durch Lucys Schreien angelockt. "Alles in Ordnung?" fragte er und lehnte sich an den Türrahmen. "Ja. Lucy... hat wohl eine Wahnvorstellung gehabt..." sagte Peter und hob eine Augenbraue. "W...was willst du denn bei Susan, ihr habt euch doch gestritten?" versuchte Lucy das Thema zu wechseln. "Naja... ich habe mich bei ihr entschuldigt." gab Peter kleinlaut zu. "Ohman, wie lange soll das noch so weitergehen?" stöhnte Edmund. "Streiten- versöhnen, streiten- versöhnen... Wie wärs, wenn ihr euch mal NICHT streitet. Dann müsst ihr euch auch gar nicht entschuldigen." "Manchmal... geschieht das einfach Ed..." versuchte Susan ihres und Peters Verhalten zu erklären. "Jaja..." winkte Edmund ab. Ihm war es egal, was für eine Erklärung sie hatten. "Um mal auf das Thema zu kommen..." Edmund kam nun in den Raum und schloss die Tür hinter sich. Als er seine Geschwister wieder ansah sagte er: "Ich musste eben an Narnia denken." "Schon wieder Narnia!" rief Susan. "Ed, nein! Wir können nicht immer in Hoffnung leben, eines Tages nach Narnia zurückzukehren!" "Ich musste eben an Narnia denken," wiederholte Edmund ausdrücklich, "Und ihr dürft raten, was mir passiert ist!" "Du warst in Narnia!" riefen alle drei Geschwister und sprangen auf. Sie plapperten alle durcheinander, keiner verstand den anderen. "Wie lange warst du dort?" "Wie viel Zeit ist dort vergangen?" "War wieder eine Bedrohung da?" "Wie geht es Kaspian?" "Warum nur du?" Doch Edmund winkte einfach nur ab. "Ich war nicht in Narnia!" rief er in das Durcheinander und alle verstummten. "Ich hab nur Besuch bekommen." "Besuch? Von wem?" fragte Lucy während sie sich wieder setzte. "Von einem Narnianen. Er hieß Krofariel und war ein Vogel." "Und was hat er gesagt?" fragte Peter konzentriert. "Das..." Edmund zögerte. "Sag schon!" drängte ihn Lucy ungeduldig. "Hm...Also eigentlich gar nichts." Die drei anderen sahen sich an. "Nichts?" "Wie meinst du das?" "Hm... naja, er war aufeinmal da und ist um mich geflogen. Er sagte er sei Krofariel und dann hat er gesungen." erzählte Edmund. "Und dann ist er verschwunden." Ein kurzes Schweigen trat ein. "Ich denke tagtäglich an Narnia und bei mir ist noch nie ein Vogel erschienen." meinte Peter leicht misstrauisch. Anscheinend glaubte er Edmund nicht. Und dieser merkte das. "Peter! Ich bin kein Kind mehr! Ich weiß, wann ich zu lügen habe und wann nicht!" sagte er gereizt. "Er hat Recht, Pete." meinte Susan dazu. Peter sah das anscheinend auch ein und entschuldigte sich seufzend. "Hey!" rief Edmund und zeigte in eine Ecke des Raums. "Da ist er wieder!" Alle wanden sich um, doch da war nichts. Auch Edmund ließ verwundert den Arm sinken. "Von der einen auf die andere Sekunde war er nicht mehr da." "Moment mal. Lucy sieht... ich weiß nicht, irgendwas schreckliches, Ed sieht imaginäre Vögel..." fasste Peter besorgt zusammen. Das erinnerte Lucy daran, warum sie eigentlich mit Peter sprechen wollte. "Peter, hast du eine Frau bedroht?" fragte sie einfach frei heraus und schaute ihren Bruder an, der die Stirn runzelte und fragte: "Was?" "Hast du eine Frau berdoht und Ärger mit der Polizei bekommen?" Peter atmete tief ein, um ihr eine Verneinung entgegenzuwerfen, doch die Luft stieß er mit einem Seufzen wieder aus. "Ja." gab er kleinlaut zu. "WAS?" rief Susan entsetzt und auch Edmund starrte Peter an. "Sie... ich... Ich dachte, sie hätte den Stab der weißen Hexe in ihrer Hand gehabt und... ich glaubte ein kleines Mädchen vor ihr knien gesehen zu haben. Ich bekam Panik und... hab sie von hinten gepackt und ein Messer an den Hals gehalten. In dem Moment kam ein Polizist und ich merkte, dass die Frau nur eine Leine in der Hand hielt, und das vermeintliche Mädchen war ihr Hund. Natürlich ließ ich sie wieder los, aber.... bekam natürlich Ärger mit dem Polizisten." Alle brauchten einen Moment um sich zu sammeln. "Also hattest du auch eine Halluzination." stellte Lucy fest. Edmund fühlte sich falsch verstanden. "Der Vogel war keine Halluzination!" rief er entrüstet. Er bekam keine Antwort. Eher schauten alle zu Susan. Als sie es merkte schüttelte sie den Kopf. "Ich hab sowas nicht erlebt." sagte sie. "Irgendetwas seltsames geschieht hier." stellte Peter fest und erhob sich. "Ob es was mit Narnia zu tun hat oder nicht - ... das wissen wir nicht. Aber es ist Besorgniserregend." Schweigend betrachteten alle Geschwister den Boden. Als die Haustür ins Schloss fiel, wussten sie, dass ihre Mutter vom Einkauf zurück war. "Ich bin zuhause!" rief sie und man hörte, wie sie sich die Schuhe und den Mantel auszog. Peter und Edmund gingen in ihr Zimmer und Lucy setzte sich auf ihr Bett. "Susan..." murmelte sie. Ihre große Schwester blickte auf. "Was ist denn, Lucy?" "Ich... hm... Wie war das eigentlich bei Kaspian?" fragte Lucy kleinlaut und starrte den Boden an. Susan sah ihre Schwester verwundert an. "Was meinst du?" "Nun... also du mochtest ihn doch sehr, oder?" Susan drehte den Kopf weg. "Ja." war ihre knappe Antwort. "Wie hat sich das angefühlt? Woher wusstest du, dass du ihn liebst?" Susan sagte ersteinmal gar nichts. Dann schaute sie Lucy an und fragte: "Wieso?" "Ich ähm, nun..." gab Lucy fast abwehrend zurück. Langsam breitete sich ein Grinsen auf Susans Gesicht aus. "Jetzt sag bloß... du hast doch nicht etwa.... Lucy?" Susan grinste ihre Schwester fordernd an. "Erzähl!" Sie stand auf und setzte sich zu ihrer Schwester, die anfing zu erzählen, wie sie Rick kennengelernt hatte. "Oh Lucy, das ist so süß!" "Susan... was soll ich denn jetzt machen? Ich weiß ja gar nichts von ihm, außer seinen Namen!" Da Susan jetzt wusste, dass Lucy Hilfe von ihr wollte, und nicht über Kaspian reden, wurde sie viel lockerer. Und so redeten sie eine Weile über Rick. Wenn Peter und Edmund das gewusst hätten, wären sie sofort los gegangen und hätten sich diesen Rick ersteinmal angesehen. Aber die zwei saßen ebenfalls in ihrem Zimmer. "Hey, Ed!" Peter schaute zu seinem Bruder rüber, der am Schreibtisch saß und irgendwas machte, was Peter nicht in seiner liegenden Position sehen konnte. "Hm..?" machte Edmund und schaute nicht mal von seiner Arbeit auf. "An wen denkst du, wenn du Blonde Haare, große Oberweite und gerade wieder solo hörst?" "An Peter Pevensie." meinte Edmund, drehte sich jedoch auf seinem Stuhl um und schaute Peter mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Redest du etwa von Miranda Knight?" Peter hielt den Zeigefinger auf Edmund und grinste: "Genau die!" Edmund dachte kurz nach und meinte dann: "Okay, wir werfen ne Münze!" Beide standen auf, Peter holte ein Stück Geld aus der Hosentasche und stellte sich Edmund gegenüber. "Kopf oder Zahl?" "Zahl." Dann warf der Ältere die Münze in die Luft und fing sie geschickt auf. Als er sie auf seinen handrücken legte, ließ er die Hand drauf, und man konnte das Ergebnis nicht sehen. "Bist du sicher? Willst du nicht doch vielleicht noch wechseln?" "Nun mach schon!" drängte Edmund. Peter hob seine Hand und beide sahen das Ergebnis- Kopf! "Shit!" stellte Edmund fest. "Ja!" Peter freute sich so sehr über seinen Sieg, dass er Edmund die Münze hinhielt und sagte: "Da! Als Trostpreis!" "Haha!" maulte Edmund, nahm das Geld trotzdem und meinte: "Ich bin die Zweitbesetzung. Solltest du dich zu dämlich anstellen, komm ich dran, klar?" "Och, soweit wird's nicht kommen." freute sich Peter und warf sich wieder auf sein Bett. "Miranda, hast du ein Glück..." ______________________________________________________________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)