Carpe Diem von Yumi-san_89 (Wo die Liebe anfängt - vorerst abgebrochen) ================================================================================ Prolog: Job gesucht ------------------- Hallo Zusammen ^^ Dies hier ist meine Neuste FF von der ich jetzt mal den Prolog upgeloadet habe. Das mit dem ein Kapitel pro Woche wird dann im 2009 anfangen, also nicht traurig sein wenn es nicht so schnell vorwärts gehen sollte ;) Ich habe leider nur sehr wenig Freizeit ^^° Ich wünsche euch jedenfalls viel Vergnügen mit "Carpe Diem" Prolog: Job gesucht! Da sass ich also nun, knapp 19 Jahre alt, mitten in einem Café, auf meine beste Freundin wartend, während ich die Jobanzeigen durchstöberte. Vor kurzem hatte ich meinen Schulabschluss gemacht und wollte nun damit beginnen zu studieren. Immerhin wollte ich Ärztin werden. Doch machte mir mein Budget einen saftigen Strich durch die Rechnung. Wie desöfteren. Ich genehmigte mir einen Schluck von dem warmen Kaffe, welchen ich mir bestellt hatte und blätterte auf die nächste Seite um, wo meine Augen ein beinahe unübersehbares Inserat entdeckten. Aushilfskraft gesucht! Bei Interesse melden sie sich bitte direkt bei Hatake Kakashi im Carpe Diem. Na wenn das mal nicht verlockend klang. Prolog Ende Kapitel 1: Erinnerungen und ein unerwartetes Wiedersehen -------------------------------------------------------- Hallo Zusammen ^^ Ich weis, einige haben rumgemoffelt wegen dem Prolog. Aber ich hatte da einfach ne Eingebung und ... ja, er ist hingeklatscht xD ich geb's ja zu >///< wäre ansonsten wohl oder übel mal wieder eine halbe Ewigkeit daran gesessen ^^° Und dazu habe ich im Augenblick keine Zeit. Für den Fall dass ihr es wünscht, dass ich den Prolog nochmals überarbeite, kann ich das gerne tun. Aber frühestens im Februar xD Sodele, aber nun zum ersten Kapitel ^^ da hatte ich den grösstenteil innerhalb eines Abends geschrieben xD und es liegt sicherlich schon seit zwei oder drei Monaten fertig auf meinem PC xD Bevor ihr euch erschreckt, will ich euch vorwarnen: Das erste Kapitel ist so eine Art kleiner Rückblick auf Sakuras Schulleben ;) Und im zweiten Kapitel wird's auch noch ein paar Rückblicke geben :) Aber keine Sorge, die Geschichte wird spätestens am Ende von Kapitel 2 oder 3 so richtig ins Rollen kommen :D *grins* Und nun wünsche ich euch viel Vergnügen beim ersten Kapitel von "Carpe Diem" ^__^ Eure Kapitel 1 Erinnerungen und ein unerwartetes Wiedersehen Draußen goss es wie aus Kübeln. Der Regen, vom Wind gepeitscht, prallte mit voller Wucht gegen die Häuserfassaden und die betonierten Strassen. Wer in diesem Augenblick nicht zuhause war, sich nicht früh genug Schutz vor dem Unwetter gesucht oder keinen Schirm bei sich hatte, würde in diesen Augenblicken unweigerlich bis auf die Haut durchnässt werden. Ich dagegen stand, mit einer Kochschürze umgebunden, in der Küche und wusch gerade ein paar Kartoffeln. Kurz wanderten meine Blicke aus dem Fenster. Das Wetter war fürchterlich. Es sah beinahe so aus, als ob es nie wieder aufhören würde zu regnen, solche Mengen schüttete es und an den Straßenrändern bildeten sich kleinere Flüsse, welche bereits nach kurzer Zeit die ganze Breite der Strasse einnahmen. Meine Hände, in der einen die Kartoffel, in der anderen den Schrubber, den wir extra für das Gemüse gekauft hatten, tauchte ich wieder in das bereits leicht bräunliche Wasser. Kurz wusch ich den größten Dreck von dem braunhäutigen Gemüse und legte es in den Abtropftrog. Gerade als ich mir die Hände abtrocknen und den Schürze ausziehen wollte, das dreckige Wasser hatte ich bereits den Abfluss hinunter gespült, ging die Wohnungstüre auf und eine klatschnasse Ino trat eiligst ein. „Mist! Muss das denn ausgerechnet jetzt sein?!“ Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, denn meine beste Freundin sah aus wie ein durchnässter Pudel. Das Beste: Sie hatte an jenem Tag ein weißes Kleid getragen, wo man jetzt natürlich durchsah. „Hätten die das Wetter nicht mindestens etwas besänftigen können?!“, empörte sie sich während sie sich ihre klitschnassen Fransen zur Seite strich. Dass sie dabei den Wunderschönen Teppich und das ebenso vorsorglich gepflegte Parkett benässte bemerkte sie nicht. „Ino! Los, ab ins Badezimmer! Du machst hier alles Klatschnass!“, schrie ich meine beste Freundin und gleichzeitige Mitbewohnerin an. „Ach, jetzt beruhige dich mal, Sakura-chan.“, versuchte sie mich mit einem Lächeln zu besänftigen. „Kommt gar nicht in Frage. Los, ab unter die Dusche mit dir! Und bevor du nicht bis auf den letzten Hautfetzen trocken bist kommst will ich dich hier nicht sehen, verstanden?!“ Nun war Ino nicht mehr zum Lachen. Und auch wollte sie nicht ein weiteres mal versuchen mich zu beruhigen, denn ich war in Rage. So in Rage wie selten. Wenn es um den Teppich und das Parkett ging, da hielt mich nichts mehr! Ich wusste nur all zu gut, dass man mit Parkett sorgsam umzugehen hatte von meiner Kindheit her. Zusammen mit meinen Eltern hatte ich immer in Wohnungen mit Parkettböden bewohnt, war also fast damit aufgewachsen. Deshalb hatten Ino und ich Teppiche besorgt, doch zu viel Feuchtigkeit tat auch denen nicht gut. Und ich hatte keine besonders große Lust darauf diese dann irgendwie wieder trocknen zu müssen. Oder besser gesagt überhaupt zu trocknen. Als Ino sich ohne großen Widerstand schließlich ins Badezimmer verzogen hatte, hockte ich mich auf den Boden und besah mir den Boden und den Teppich. Zum Glück, dachte ich, das war gerade noch mal gut gegangen. Der Teppich hatte nicht sonderlich viel abgekriegt, auch das Parkett war relativ trocken geblieben. Und doch musste ich kurz mit einem großen, trockenen Lumpen darüber. Während ich den Bodenlumpen aus dem Putzschrank holte, verdrehte ich meine grünen Augen. Nächstes Mal würde Ino das aufputzen übernehmen oder ich würde ausziehen. Denn so langsam aber sicher ging es mir gegen den Strich das alles, was irgendwie mit dem Haushalt zu tun hatte, an mir hängen blieb. Knapp eine halbe Stunde später stellte ich eine Schüssel mit warmen, gerade in der Pfanne gebratenen Kartoffelstücken auf den Tisch. Und dies tat ich anscheinend gerade rechtzeitig, denn Ino, in einem hellblauen Häschenpyjama gekleidet, trat ins Wohnzimmer. Meistens hatte Ino mindestens ¾ Stunden, wenn sie einmal unter der Dusche stand. Manchmal sogar noch länger. Sie hatte es tatsächlich fertig gebracht innerhalb einer halben Stunde sich zu Duschen, anzuziehen und auch ihre lange, blonde Mähne trocken zu Föhnen. Schon beinahe ein Wunder, wie ich fand. In der Zeit hatte ich die Kartoffeln gebraten und die Bratpfanne warauch bereits wieder im Abwaschtrog gelandet. Ich hatte es sogar noch fertig gebracht noch kurz einen kleinen grünen Salat für jede von uns zu machen. Die Salatsauce dazu war natürlich hausgemacht. Die aus den Geschäften hatten mir nie wirklich geschmeckt und inzwischen fanden auch meine Freunde dass ich die beste Salatsauce machte und waren hellauf begeistert davon als ich eines Tages beim Cafe erzählte, dass ich die Salatsaue nur noch selber zubereiten würde. Wenn ich mich nicht irre hatte Ino damals eine Grimasse geschnitten. In der Anfangszeit hatte sie es gehasst, aber bereits nach kurzer Zeit hatte sie es dann doch akzeptiert. Schließlich kam das auf den Tisch, was ich zubereitete und somit blieb ihr auch nichts anderes übrig. Alles zusammen hatte ich bereits auf den Tisch gestellt und jenen hatte ich in der Zeit bevor ich den Salat zubereitet hatte noch kurz schön gedeckt. Es sah einfach mal wieder fabelhaft aus. Da es bereits eingedunkelt hatte stellte Ino im Nachhinein noch eine lange, rote Kerze in einem kleinen Glashalter auf den Tisch, welche sie auch sogleich mit einem Feuerzeug anzündete. So sparten wir an den Abenden des Öfteren Strom. Wir assen bei Kerzenlicht und bequatschten, was uns den Tag über so widerfahren war und lachten immer wieder laut. „Sag mal, Ino, erinnerst du dich noch an Naruto?“ „An Naruto? Den mit den blonden Haaren und den blauen Augen?“, fragte Ino neugierig. Ich nickte. „Klar. Weshalb denn nicht? Ist das nicht derselbe der mit dir zusammen im Carpe Diem arbeitet?“ Ino schien neugierig, doch auch verunsichert. Nun nickte ich einige male, und das ziemlich heftig. Dabei fielen mir einige meiner Fransen, die ich mit ein paar Haarspangen nach hinten weggesteckt hatte, ins Gesicht und versperrten mir leicht die Sicht. Kurzerhand nahm ich mir die Spangen raus und band meine beinahe hüftlangen Haare mit einem Haargummi, welches ich immer um meinen rechten Arm trug, im Nacken zusammen. Glücklicherweise reichten mir meine Fransen beinahe bis zu den Schultern, so dass ich auch diese Locker mit einbeziehen konnte. Ich atmete auf; So war es doch schon viel besser. „Also, was gibt’s?“ Bei Ino war die Neugierde nun vollends geweckt. „Er hat mir heute bei der Arbeit erzählt, dass er mit einer Frau aus unserer alten Klasse zusammen ist.“ „Mit jemandem aus unserer Alten Klasse? Wow, hätte ich nicht erwartet.“ „Und du wirst mir nicht glauben, mit wem er…“ Ich wollte es ihr bereits sagen, doch Ino war der Sinn im Augenblick wohl eher nach Ratespielen und so redete sie mir drein. Und zwar so rasch, dass ich keine Chance hatte mich auch nur in geringster Weise zu wehren. „Ach, lass mich raten. Ich könnte darauf wetten, dass es Ami ist.“ Sie nahm kurz einen Schluck von ihrem Glas Wasser. Als ich hörte, wie sie den Namen Ami aussprach, hätte ich das Essen in meinem Mund am liebsten wieder ausgespien. Und in meiner Fantasie auch noch Ino mitten ins Gesicht. Doch hielt ich mich zurück, schluckte das Essen hinunter und schüttelte den Kopf. „Nope.“ Meine alltägliche Form von einem einfachen Nein. Vor allem, wenn es nicht nur halb, sondern ganz Falsch war. Besonders bei Ratespielen gab ich diese Art von Nein desöfteren von mir. An Ami hatte ich nun nicht erinnert werden wollen. Sie war damals diejenige gewesen, die sich an fast jeden Jungen in unserer Klasse rangeschmissen hatte. Ein Pech für sie, dass sich keiner von ihnen wirklich für sie interessierte. Ino und ich hatten ihre Baggerversuche bei den Jungs in der Schule immer schief belächelt. Wir wussten heimlich, dass sie bei keinem von ihnen eine Chance haben würde. Damals jedenfalls. „Obwohl, bei der Schlampe…“ Ino überlegte kurz, ihre Augen blickten zur Decke. „Ich kann meine verrückte Idee ja selber kaum glauben. Was ist mit dir, Sakura?“ Fragend blickte sie mich an. Dass diese Frage nicht eindeutig, sondern zweideutig gemeint war, war mir bei dem Blick, den sie mir schenkte sofort klar. Da wurde mir wortwörtlich schlecht. Ich und Naruto? Klar, schön und gut. Aber der und ich, niemals. Das war mir schon früh bewusst geworden. „Ich bin es nicht! Ansonsten hätte ich dir das schon längstens erzählt! Und zweitens; Ja, deine Idee ist verrückt.“ Meine Stimme klang wütend. Und das war ich auch, ein ganz klitzekleines bisschen aufgrund dessen, dass Ino Naruto manchmal verdammt ähnlich war. Nicht aufgrund des Charakters, einfach im Allgemeinen, dass es ab und zu Situationen gab, wo sie sich genau gleich verhielten. Es gab sogar Tage da hatte ich manchmal das ungute Gefühl, dass die beiden Geschwister sein mussten. Etwas, was beide jedenfalls nicht konnten, war zuhören. Um ehrlich zu sein war Naruto darin um einiges besser als Ino. „Aber wer könnte es sonst sein?“ Genervt und schon beinahe gelangweilt stütze ich meinen Kopf auf meinem rechten Arm ab, die Hand lag an meiner rechten Wange. „Sagt dir der Name Hyuuga Hinata noch irgendetwas?“ Als ich jenen Namen Aussprach wurden Inos Augen so groß wie ein paar Suppenschüsseln. Und ihr Mund krachte beinahe auf den Parkettboden hinunter. „Hinata? Unsere kleine und schüchterne Hinata die vor mehr als 10 Jahren nach Amerika gezogen ist?“ „Genau, Volltreffer!“ Ich grinste meine beste Freundin schief an. „Hättest du wohl nicht erwartet, oder? Hey, mir ging’s heute Morgen genau so.“, bestätigte ich ihren Gesichtsausdruck, welcher sie demnächst beinahe zum Schreien verleitete. Ich hatte Glück dass sie es schaffte ihre Freude für unsere ehemalige Klassenkameradin zu zügeln. „Die beiden haben’s gut.“, seufzte sie leise. Auch mir erging es in diesem Augenblick nicht anders. Ich beneidete Naruto und Hinata wirklich. Besonders Hinata. Sie war bereits früher in Naruto verliebt gewesen, hatte sich ihm gegenüber in diesem Punkt aber nie wirklich geäußert. Als sie dann schließlich aufgrund der Firma ihres Vaters nach Amerika umziehen musste hatten sie nur noch selten voneinander gehört. Dafür war Hinata in diesen Jahren vermehrt in der Presse vertreten gewesen. Sie war tatsächlich Schauspielerin geworden, wie sie es sich immer gewünscht hatte. Auch hatte sie den Sprung vom Broadway nach Hollywood geschafft und war eine der begehrtesten Jungschauspielerinnen der Zeit. Der Presse zufolge war sie aufgrund dessen, dass ihr Vater einen Herzanfall erlitten hatte, nach Japan zurückgekehrt. Jener hatte den Herzanfall nicht besonders gut überstanden. Nur wenig danach erlitt er einen weiteren, welcher zum Herzstillstand führte. Jeder Reaktivierungsversuch war misslungen. Egal wie sehr die Ärzte sich auch angestrengt hatten, sie hatten nichts mehr tun können für Hyuuga Hiashi. Hinata war danach nach Japan gekommen. Zuerst war nur geplant gewesen, dass sie für die Beerdigung in Tokyo bleiben würde und wenige Tage später zurückkehrte. Doch unverhofft, wie die Presse verlauten ließ, hatte sie sich doch um entschieden hier zu bleiben und sagte alle geplanten Filme in den USA ab. Ich hätte nur all zu gerne gewusst wie die Manager und Organisatoren der jeweiligen Filme dreinblickten, als sie diese Nachricht erhielten. Ohne dass wir es gemerkt hatten saßen wir nun schon seit einigen Minuten still schweigend am Tisch und aßen unser Abendbrot auf. In Gedanken waren wir beide an einem anderen Ort. Aber sicherlich standen wir im Augenblick nicht mit beiden Beinen auf dem Boden. „Sag mal, Ino“, begann ich, aber heute weiß ich, dass ich diese Frage damals besser gelassen hätte, „Wen hättest du als nächstes erwähnt, wenn ich es dir nicht gesagt hätte?“ Meine beste Freundin hatte inzwischen fertig gespeist und überlegte nicht lange: „Ich wäre zuerst mit Temari gekommen. Und danach mit Tenten. Aber die waren ja alle beide ein paar Klassen über uns. Und außerdem Tenten verheiratet.“ Sie grinste. Ja, ich erinnerte mich sehr gut an Temari und Tenten. Tenten war einen Jahrgang über uns. Temari im Gegensatz zu ihr drei Jahrgänge. Ihr jüngster Bruder Gaara war mit uns in einer Klasse gewesen. „Weißt du noch wie damals getuschelt wurde dass Temari und Itachi was miteinander hätten?“ Ich antwortete meiner blonden Freundin nicht. Nicht weil sie dumm war, ganz im Gegenteil. Auf dieses Thema hatte ich einfach keine Lust. Und doch erinnerte es mich an die Zeit der Oberschule. Damals hatten wir einen Jungen in der Klasse namens Uchiha Sasuke. Und fast alle Mädchen aus dem unserem, dem unteren und dem Jahrgang über uns flogen wortwörtlich auf ihn. Besonders Ami, eine ehemalige Klassenkameradin von uns. Aber Ino und ich lachten uns immer halb krank als wir mittags darüber diskutierten, was für einen Blick Sasuke Ami zuwarf wenn sie nur schon auf ihn zuschritt. Meist hatte er sich auch direkt von ihr abgewendet wenn sie ihn ansprechen wollte. Ein Zeichen für uns, dass er sicherlich nichts von ihr wollte. Die einzige, die das die ganzen Jahre einfach nicht verstehen wollte war Ami. Und von den Mädchen die auf ihn standen waren Tenten und ich die wahren Ausnahmen. Denn selbst Ino hatte es ganz leicht erwischt. Ich dagegen hatte mich in seinen vier Jahre älteren Bruder Itachi verliebt, der die gleiche Klasse wie Temari besuchte. Selbst heute wusste ich nicht weshalb ich ihn damals so anziehend gefunden hatte. Schwach erinnerte ich mich an einen der letzten Schultage von Itachi, als ich ihm unbemerkt sehnsüchtig hinterher sah wie er den Schulhof verließ. Plötzlich stand Sasuke, welcher mich damals um einen halben Kopf überragte, neben mir. Er meinte, dass ich meine Finger besser von ihm lassen sollte, dass Itachi für mich gefährlicher wäre als er es je sein könnte. Bevor ich ihn fragen konnte was er damit meinte hatte er sich bereits abgewendet. Was danach geschehen war hatte ich vergessen. Vielleicht war es auch besser so. Ich wusste nur noch, dass ich Itachi seit jenem Tag nicht mehr gesehen hatte. Denjenigen, dem ich immer Sehnsüchtig hinterher gesehen hatte. Sowie es die meisten Mädchen in meiner Klasse getan hatten, doch hatten sie immer Sasuke hinterher gesehen. Nicht seinem älteren Bruder, und ich war froh darum gewesen. Denn so hatte es niemand herausgefunden, außer, wie konnte es anders sein, meine beste Freundin Ino. Betrübt nickte ich nach einer Weile. Meine Vergangenheit hatte mich unweigerlich eingeholt, wieder zurückgezogen. Für einige Minuten hatte ich das Gefühl wieder dieses junge Schulmädchen zu sein, welches sich einfach nach Liebe und Freunden sehnte. Als ich Sasuke das erste Mal sah in der Unterstufe konnte ich ihn bereits nicht leiden. Er hatte mir bereits bei unserer ersten Begegnung einen schiefen Blick geschenkt. Daran erinnerte ich mich noch ganz genau. Auch die anderen Mitschüler hatte er mit so einem Blick betrachtet, doch war er bei mir noch irgendwie mit Neugierde erfüllt gewesen. Bei den anderen war es nur noch pure Kälte gewesen. Dies war der Grund gewesen weshalb ich Sasuke nicht ausstehen konnte. Ich hatte Menschen mit einem kalten Herzen noch nie wirklich ausstehen können. Sein vier Jahre älterer Bruder war genau das Gegenteil von ihm gewesen. Immer fröhlich, er schien voller Wärme. Vom ersten Augenblick an, als ich ihn erblickt hatte, hatte ich ihn bewundert. Ohne dass ich es merkte hatte ich mich in ihn verliebt. Verwirrt blickte Ino mich an. „Was ist?“, fragte ich sie und war dabei verwirrter als sie selbst. „Ich sage es ja nur ungern, aber du hast gerade geseufzt. Und das machst du nur wenn du Liebeskummer hast.“ Ein schiefes Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus. „Sieh einer an. Du trauerst ihm also immer noch hinterher.“ „Ganz und gar nicht. Wie kommst du darauf? Er war für mich nur eine Jugendschwärmerei gewesen.“ Ich wich ihr gekonnt aus. Doch auch dies brachte mir nichts. „Und wieso wirst du dann rot wie eine überreife Tomate?“ Es gab Augenblicke in denen ich Ino hasste. Und zwar wirklich hasste. Besonders in Augenblicken wie diesen. Sie schaffte es immer wieder mich zu durchschauen wie niemand anderes. Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen, wieder einmal. Doch ich würde mich noch lange nicht geschlagen geben. „Ach ja? Was ist denn mit dir und Shikamaru? Willst du das jetzt etwa auch als eine Jugendschwärmerei abtun?“ Meine Stimme klang beleidigt. Und das war ich auch. Ino tat im Augenblick gerade so, als ob sie keine Jugendschwärmerei gehabt hatte. Denn Sasuke war definitiv eine gewesen. Shikamaru konnte sie da nicht dazu zählen. Definitiv nicht. „Logo, was glaubst du denn?“ Sie grinste mich selbstbewusst an. Ich schmunzelte nur leicht. Das war wieder einmal typisch Ino, dachte ich mir, während ich mich erhob und die Lampe über dem Tisch anzündete. Die Kerze blies ich aus. Verwundert blickte Ino mich an als ich begann mein Geschirr in die Küche zu räumen. „Warte mal, Sakura. Wir haben doch abgemacht, dass ich das Abräumen des Tisches und den Abwasch übernehme wenn du gekocht hast.“ Ja stimmt, das wäre mir, bei der ganzen Arbeit, die ich gerade um den Kopf hatte, beinahe vergessen gegangen. „Ist schon ok. Ich will sowieso noch kurz etwas raus an die frische Luft.“, lächelte ich die Blondine an. „Du willst bei dem Wetter raus?“ „Wieso denn nicht? Nach so einem kräftigen Regenschauer könnte man meinen die Luft wäre soeben gereinigt worden.“, begründete ich meinen ungeplanten Abendspaziergang. „Wenn du unbedingt willst“, gab meine blonde Freundin leicht beleidigt von sich. „Aber sag bloß nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte.“ „Jetzt mach dir mal keine Sorgen deswegen. Ich werde schon nicht als durchnässter Pudel hier auftauchen.“ Ein Grinsen zeigte sich auf meinen Lippen während ich Ino meinen dunkelgrünen Knirps direkt vor der Nase hin und herbaumeln ließ. Und bevor sie noch irgendetwas sagen konnte hatte ich mich auch bereits auf den Flur verzogen. Dort zog ich meine Hausschuhe aus und schlüpfte in meine Schwarzen Lackstiefel, die perfekt zu meinem dunkelroten Jupe und dem gleichfarbigen ärmellosen Shirt passten. Meine rosa Haare band ich mir, während ich das Treppenhaus hinunterspazierte, am Hinterkopf kunstvoll zu einem Dutt zusammen. Dies hatte ich schon so gut im Griff, dass ich es blind konnte. Da ich zu jener Zeit in einem Restaurant als Aushilfsköchin arbeitete wusste ich, dass es da manchmal zugehen konnte wie in der Hölle. Und zwar wortwörtlich, denn dann zählte wirklich jeder Augenblick, genau wie in einer Notaufnahme. Leichtfüßig schritt ich einige Minuten später über den mit Pfützen übersäten Asphalt. Mit großer Freude, wie ein kleines Kind, trat ich mitten durch die großen Pfützen. Dass es dabei spritze war mir so ziemlich egal. Ich war schon immer gern nach einem starken Regen spazieren gegangen. Und auch heute war es noch so. Der Regen hatte nachgelassen und nur noch ab und zu fiel ein Tropfen hinunter. Meinen kleinen Schirm in meiner linken Hand an der Schnur schwingend durchquerte ich einen Park und schritt danach direkt in Richtung See. Dabei beobachtete ich unentwegt die Natur, hatte das Gefühl als könnte ich hören, wie einzelne Wassertropfen von den Blättern auf den Boden hinunterfielen. Als ich nach einer Viertelstunde endlich beim See angelangte fühlte ich mich wohler, und auf eine gewisse Art und Weise auch vom Alltagsstress befreit. Hier war nichts, dass mich an meinen Alltag erinnern konnte. „Schön, nicht wahr?“ Ohne dass ich es gemerkt hatte war Jemand neben mich getreten. Und nicht nur Irgendjemand. Es war ein junger Mann, ich schätzte ihn auf mein Alter, und dazu auch noch verdammt gut aussehend. Schwarze Haare, Schwarze Augen, Schwarzer Anzug,…. Augenblick, das kam mir nun doch verdächtig vor, überlegte ich, während ich ihn verstohlen betrachtete. „Haruno Sakura, wenn ich mich nicht irre, oder?“ Da war es wieder, dieses verdammte Lächeln, welches mich schon in meiner Jugend immer so angezogen hatte. „Itachi. Das gibt’s ja nicht. Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.“, begrüßte ich ihn beinahe überfreudig. „Stimmt. Mindestens seit Sasukes Schulabschluss nicht mehr.“ Das war wirklich schon so lange her. Daran konnte ich mich gar nicht erinnern. Auch kein Wunder, immerhin war jener Tag als mein Schulabschluss und nicht als jener von Uchiha Sasuke abgespeichert, selbst wenn er am gleichen Tag gewesen war. „Entschuldige, und seit deinem, natürlich.“ Die Entschuldigung war einfach, höflich und herzlich. Wieder erschien dieses Charmante Lächeln auf seinen Lippen. „Was treibt dich hierher? Ich meine, so weit ich von deinem Bruder weis magst du Seen nicht gerade so besonders.“ Leicht verzweifelt versuchte ich ein Gespräch anzufangen. Aber das war nicht einfach, besonders wenn man sich sechs Jahre lang nicht mehr gesehen hatte. Denn inzwischen war ich nicht mehr 18 sondern 24, und um einiges Erwachsener als Damals. Und Itachi war natürlich vier Jahre älter als ich, wie sich versteht. „Hat schon etwas. Aber heute war mir einfach nach frischer Luft zumute.“ „Wieso denn das?“ Ich war neugierig. Denn Itachi war es früher niemals nach frischer Luft zumute gewesen. Oder wenn, dann sehr selten. Er hatte manchmal Tagelang in einem Raum gesessen und sich auf seine Abschlussprüfungen vorbereitet, und jene auch mit Bravour bestanden, wie ich von Sasuke wusste. Oder sollte ich doch besser Temari sagen? Nein, es waren beide. Einerseits hatte sich Sasuke damals um seinen Bruder gesorgt und war damit, unerwarteter Weise, zu mir gekommen. Und Temari, die damals Itachis beste Freundin gewesen war, war zu jener Zeit öfters mit unserer Clique unterwegs gewesen, da sie ihren Abschluss erst ein Jahr später als Itachi schrieb. Sie hatte ein Jahr nachgeholt, weil es Fächer gab, in denen sie ungenügend gewesen war. Deshalb war es ihr wichtig gewesen auch in diesen Fächern zu bestehen. „Ich sag’s mal so: bei uns herrscht zurzeit Dicke Luft. Ich frage mich gerade ob ich lieber dichte Luft sagen sollte. Denn die Dichte von der Luft bei uns zuhause ist momentan bestimmt höher als die von Osmium. Ich könnte darauf Wetten dass die Dichte der Luft in unserem Haus bestimmt 30 oder mehr beträgt.“ (Das ist nur ein Vergleich! Die Dichte von Osmium beträgt im übrigen 22.6) Ich hätte wohl besser nicht gefragt und meine, wieder einmal übergroße Klappe, halten sollen. Da hatte ich nun den Salat und keine Wirkliche Ahnung, um was es überhaupt ging. „Und um was geht es nun, wenn ich fragen darf?“ „Dir ist doch sicher bekannt, dass Sasuke Vaters Firma übernehmen sollte?“ Eifrig gab ich ein Nicken von mir. „Ich sag’s mal so: Er hat meinen kleinen Bruder hochkant rausgeworfen und mich zu seinem Nachfolger bestimmt.“ Als ich hörte, wie Itachi diesen Satz aussprach, wurden meine Augen so gross wie zwei Suppenschüsseln und mein Unterkiefer krachte beinahe wortwörtlich zu Boden. Ende Kapitel 1 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)