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Lost Child

von

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Abstoßreaktion

Salazar runzelte die Stirn, während sein Blick durch die Halle glitt. „Er ist schon wieder nicht da,“ stellte er nur ruhig fest.
 

Der Dämon blickte erst zu einem Mann und dann zu dem Tisch mit den Kindern, die über Weihnachten hier bleiben würden. Ein Tisch für Alle. Auch die Weasley-Kinder und Longbottom waren geblieben, einige Ravenclaws, ein oder zwei Kinder aus Huffelpuff und ein paar Slytherins. Nur ihr Sohn war, wie schon die letzten Tage beim Unterricht, nicht da. „Wo ist er?“
 

„Bei Severus?“
 

„Der, der gerade mies gelaunt um die Ecke kommt?“, entgegnete Salazar sofort stirnrunzelnd. Der Tränkemeister zog ein Gesicht als würde er noch unter Dumbledore unterrichten. Und das ging schon seit Wochen so.
 

„Was ist denn da los?“, fragte Godric, als der Elf sich auch noch so weit nur eben möglich von ihnen wegsetzte. „Haben sie sich doch gestritten und wenn, warum ist er dann nicht zu uns gekommen?!“
 

Der Vampir seufzte leise, er hatte schon vor einer Weile gemerkt, dass das Dauerlächeln auf Caens Gesicht Falsch war, fälscher ging es schon gar nicht mehr. Sein Sohn war wohl Alles aber sicher nicht glücklich gewesen, seit das Schuljahr wieder begonnen hatte. Es tat weh zu sehen, wie Caen sich wieder fast vollkommen abschottete und zurückzog. Auch von Draco und den Anderen, die nun meist ohne ihr Kind spielten. „Er wollte heute Abend zu uns kommen um mit uns zu essen,“ erinnerte sich Salazar. „Dann sollten wir dringend mit ihm reden.“
 

„Heute ist schlecht.“
 

„Schlecht? Warum?“
 

„Weil Tom und Sirius auch kommen und ich bezweifle, dass wir ihm dann auch nur ein Wort aus der Nase ziehen könnten.“
 

„Oh, das hätte ich fast vergessen... ich hoffe wir finden vor dem Weihnachtsfest raus, was nicht stimmt, sonst hat er bestimmt keinen Spaß an der Sache...“
 

„Komm, reden wir mit Severus, er wird Caen sicher später sehen. Dann kann der ja auch mit ihm reden...“
 

„Ich weiß nicht.“
 

„Ein Versuch kann nicht schaden... Severus?“
 

Der Tränkemeister war wahnsinnig schlecht gelaunt, schon das gesamte Schuljahr über. Seit... seit er Caen kaum noch sah. Und das ließ er an fast Jedem aus, auch an seinem eigenen Haus, er hatte sogar schon angefangen, Punkte abzuziehen. Es hatte schon am Ende des letzten Jahres angefangen. Jedes Mal, wenn der Grünäugige bei ihm gewesen war, hatte er sich zurückhalten müssen, um nicht mehr zu tun, als ihn auf dem Arm zu halten oder durch seine Haare zu streichen. Nach den Ferien war es noch schlimmer geworden. Daher war er froh, dass Caen im Moment praktisch nicht zu ihm kam, auch, wenn er ihn schrecklich vermisste und es Alle spüren ließ.
 

Gut, dass der Junge nicht so sehr auf ihn angewiesen und jung war. Er würde vermutlich den Tag mit Draco, Blaise und Co verbringen, die ihre große Schneeballschlacht vorbereiteten, die sie jedes Jahr zu Weihnachten abhielten. Und die war ja schon in drei Tagen, Wälle mussten errichtet und Bälle geformt werden. Nun, dann hatte wenigstens Einer von ihnen Spaß.
 

Als Salazar seine Ruhe durchbrach, überlegte er sich sekundenlang, etwas Dummes zu sagen, doch er biss sich auf die Zunge. „Was ist?“, fragte er nur ruhig. Er hatte ihnen doch schon gesagt, dass er am Weihnachtsmittag für ein, zwei Stunden kommen würde! Was war denn nun noch?!
 

„Weißt du, wo Caen heute ist?“
 

Der Tränkemeister zuckte die Schulter, als wäre es ihm gleich. „Vermutlich wird er nachher schon auftauchen, um zu helfen, die Schneeballschlacht vorzubereiten. Warum? Wenn ihr ihn sucht, Draco wird wissen, wo er ist.“
 

Das brachte Salazar dazu, die Augenbraue zu heben. Schneeballschlacht? Sicher nicht. Draco? Unwahrscheinlich! Warum sagte Severus das dann? War er auf einmal mit Blindheit geschlagen oder was war geschehen?! „Kannst du in einer Stunde hoch kommen?“, fragte er daher.
 

„Warum?“, fragte Severus nur wieder kühl.
 

„Sag mal, hast du dich mit Caen gestritten, oder was ist los?!“
 

„Was...? Nein, nicht das ich wüsste.“
 

Godric kniff seine Augen zusammen. „Eine Stunde,“ meinte er nur und stand auf, trat zu Draco. „Draco, weißt du, wo Caen ist?“
 

Der Blonde wandte sich um und unterbrach sein strategisches Gespräch mit Milli und Blaise: „Mein, tut mit leid,“ meinte er. „Caen sagte nur, dass er in den Wald wollte, wohin genau hat er nicht gesagt. Warum? Ist was?“ Auch ihm war aufgefallen, dass Caen sich in letzter Zeit anders verhielt und sich plötzlich, nachdem sie eigentlich im Sommer und im letzten Schuljahr so viel Spaß gehabt hatten, vollkommen zurückgezogen hatte.
 

„Danke,“ murmelte Godric und kniff die Augen zusammen. Wald? Unwahrscheinlich. Das glaubte der Dämon nicht. Er lief zu Salazar und schüttelte nur den Kopf.
 

Der runzelte die Stirn. „Auf Schuldgrund ist er,“ meinte er nur leise.
 

„Aber sicher nicht im Wald,“ gab der Andere zurück.
 

„Sicher?“
 

„Ich kann gern nachsehen und die Zentauren fragen, aber ja, eigentlich bin ich mir sicher. Was ist mit deinem Basiliskenlager? Samya mag ihn doch so.“
 

„Was vermutlich auch der Grund ist, warum sie sich erst gestern bei mir beschwert hat, dass er seit einem Monat nicht mehr da war.“
 

„Ein Monat? Er war einen Monat nicht bei den Basilisken?! Und... Sal... ist es nicht etwa dieselbe Zeit, in der er kaum noch in der großen Halle ist? Ich meine, wir dachten immer, er ist bei Severus oder Draco, aber... Ersteres schließe ich vollkommen aus.“
 

„Warum sollte er nicht bei Severus sein?“
 

„Sieh dir doch mal seine Laune an! Im letzten Jahr war er nicht so! Meine Güte, er zieht seinem eigenen Haus ohne Rücksicht auf Verluste Punkte ab! Wann haben wir die Beiden das letzte Mal miteinander gesehen?“, fragte er dann, auf ein Mal mehr als besorgt.
 

„Keine Ahnung, vorgestern, glaube ich, warum?“
 

„Sal, da stimmt was nicht!“
 

Der Vampir nickte nur. Etwas stimmte wirklich nicht. Er erhob sich: „Gehen wir ihn suchen,“ meinte er nur. „Wir haben vierzig Minuten, bevor Severus kommen wird. Geh du in den Wald, ich suche die Schule ab.“
 

Doch die Suche lief erfolglos, wie sie es nicht anders erwartet hatten. Den gesamten Tag waren die Beiden unruhig, Severus hatte sich von dem Treffen mit einem ;Notfall’ entschuldigt.
 

Tom und Sirius waren mit Lucius angekommen, um Weihnachten mit ihnen zu verbringen. Dumbledore verschanzte sich noch immer in der belagerten Burg, da etwas zu unternehmen, war im Moment sinnlos, leider konnte man keine Pfeile durch Stein schießen. Der Grimm hatte versucht, Caen zu finden, doch beim See hatte er jedes Mal die Spur verloren.
 

Erst am Abend sahen sie ihn dann wieder, er setzte sich in die Halle und Draco und Co als wäre er nicht einfach mal für Stunden nicht abhanden gekommen, ein künstliches Lächeln auf den Lippen. Er schien zwar zuzuhören, was die Anderen sagten, aber er selbst beteiligte sich nicht an dem, was um ihn herum geschah. Und irrte Ric sich oder schob er das Essen nur auf seinem Teller hin und her, bevor er aufstand und in Richtung Wohnung lief.
 

Auch Tom runzelte die Stirn. Was war denn mit seinem Bruder los? Da stimmte wirklich was nicht. Er folgte seinen Eltern in deren Wohnung, wo Caen schon auf dem Sofa saß und lächelte. „Hi ihr...“
 

„Caen, wo warst du?“, fragte Godric sofort.
 

„Ich? Unterwegs?“, gab Caen erzwungen fröhlich zurück. „Im Wald und... im Astronomieturm.“
 

„Dann hast du es erfolgreich geschafft, die gesamte Zeit an mir UND an deinem Vater vorbei zu rennen,“ gab der Dämon ruhig zurück, er trat zu Caen, streckte seine Hand aus, aber der zuckte sofort zurück.
 

„Caen?“, fragte Salazar ruhig. „Stimmt etwas nicht?“
 

„Alles in Ordnung,“ gab der nur zurück. „Was sollte schon nicht stimmen? Ich bin nur... etwas müde.“
 

„Hast du Durst?“, fragte Salazar schließlich.
 

Der Jüngere schüttelte den Kopf. „Nein,“ meinte er sofort. „Ich... denke, ich trinke morgen. Ich bin nur müde.“
 

„Dann bleib heute bitte hier,“ gab Godric ruhig zurück.
 

Caen schluckte, doch er versteckte seine Angst und nickte. „Ich bin dann im Bad und verschwinde im Bett, ich... bin müde.“ Und schon trat er seine sicher nicht mehr geregelte Flucht an.
 

„Was bitte ist mit Caen los?“, fragte Sirius dunkel. „Seit wann lügt er uns an und was soll dieses dumme Dauergrinsen? Da stimmt doch was nicht! Ich wette, Snivellus...!“
 

Es war Tom, der den Dämon aufhielt und zurückdrückte. „Etwas stimmt nicht, da gebe ich dir recht, aber wir wissen nicht, warum. Du kannst doch nicht einfach so auf Leute losgehen!“
 

„Warum redet er nicht mit uns?“, fragte Godric leise. „ich verstehe es nicht, das hat er doch sonst immer getan!“
 

Tom sah seine Eltern eine ganze Weile an, bevor er sich erhob. Die Beiden waren beunruhigt und nervös. Weihnachtsstimmung war auch nicht wirklich aufgekommen, davon hatte es auf dem Schlachtfeld mehr gegeben, entschied er. „Ich rede mal mit ihm, so von Bruder zu Bruder.“
 

Salazar nickte. „Vielleicht kommst du weiter, als wir.“
 

Tom trat zu Caens Zimmertür und klopfte, bevor er eintrat und zu seinem Bruder trat, der zu seiner Überraschung schon im Bett lag. Aber nicht nur einfach so. Die Kissen und Decken waren irgendwie zu einem Nest geformt und er saß in der Mitte, starrte stumpf ins nichts, in seinem Arm den inzwischen ziemlich mitgenommenen Stoffwolf. „Kleiner?“, fragte er ruhig und setzte sich zu ihm. „Caen, was ist los? Ich seh doch, das was nicht stimmt.“
 

Caen hatte gewusst, man würde ihm folgen, aber er hätte eher mit seinem Vater, nicht mit Tom gerechnet. Er wollte antworten, aber... es schien ihm die Mühe nicht wert. Er zuckte nur mit den Schultern, ohne den Älteren auch nur anzusehen. Er war so müde...
 

„Caen, bitte! Sie machen sich wirklich Sorgen und Severus sicher auch!“
 

Der Grünäugige machte nur ein abfälliges Geräusch. Nein, der Andere machte sich sicher keine Sorgen, der schien nur froh zu sein, wenn er nicht da war. Er kuschelte sich enger an das Stoffspielzeug, den Blick weiterhin starr ins Nichts gerichtet.
 

Tom seufzte leise und streckte seine Hand aus, berührte Caens Oberarm – und bekam eine Reaktion, mit der er sicher nicht gerechnet hatte. Der Jüngere wich ihm aus, als würde der Andere ihm mit ätzender Säure verbrühen.
 

„Nicht!“
 

„Wow, das erste Wort, das du heut so zu meinen scheinst, wie du es sagst,“ stellte er nur fest, doch als er seine Finger wieder hob, zogen sich seine Brauen zusammen. Die Fingerspitze war blutig. Aber da war keine Wunde, kein Fleck in dem Schlafanzug, Nichts. Nichts, was er sehen konnte, fügte er an.
 

„Caen, noch mal, ganz langsam: „Was ist los und wo bist du verletzt?“
 

Erneut zuckte Caen nur mit den Schultern, sein Blick war wieder ins Nichts gerichtet.
 

„Also gut, du hast es nicht anders gewollt,“ meinte Tom nur. „Ich hole Vater.“ Er erhob sich ruhig von der Matratze.
 

„Nein!“
 

Bei der panischen Stimme wandte Tom sich wieder um, er wollte Caen durch die Haare streichen, aber wieder wich er nur abrupt aus. „Was ist los?“, fragte er noch ein Mal. „Was hast du? Keiner Kann dir helfen, wenn du uns nicht sagst, was passiert ist..:“
 

„Nichts...“
 

„Nichts? Caen, du blutest, du versteckst du Wunden, du redest nicht, du starrst vor dich hin! Meine Güte, es ist halb Acht und du liegst im Bett! Du lässt dich nicht anfassen!“
 

„Nichts,“ wiederholte Caen fast irgendwie automatisch, wie die Bandansagen in Muggelverkersmitteln.
 

Nein, musste Tom feststellen, sein Bruder war nicht gewillt, zu reden. Aber etwas musste geschehen sein, heut, vor einer Woche, er wusste nur, dass es nicht gut war. Komm, leg dich hin,“ meinte er schließlich leise, überrascht, als Caen diesmal, ohne zu zögern tat, was er verlangte. Er ließ sich einfach von seiner Haltung aus auf die Seite fallen und rollte sich noch weiter zusammen. Langsam breitete er die Decke über den Jüngeren. Er wusste, er hatte keine Wahl, er musste ihren Eltern bescheid sagen, etwas war absolut falsch und sie mussten schnell herausfinden, was es war.
 

Mit einem letzten Blick auf das Bett trat er ins Wohnzimmer, wo mehrere Augenpaare ihn fragend musterten. „Etwas stimmt nicht,“ meinte er nur und hielt seinen Finger hoch, an dem immer noch Blut war. „Aber er redet nicht. Er saß nur auf seinem Bett und hat sich hin und her geschaukelt...“
 

Das reichte. Ohne ein weiteres Wort stürmte Godric in das Zimmer seines Jungen, dicht gefolgt von Salazar. Er trat zu dem Bett, zog Caen die Decke wieder weg. Kurz musterten ihn grüne Augen, bevor sie wieder zu fielen. „Caen, ich will wissen, wo du..:“ Er hatte die Hand ausgestreckt, wollte ihm nur über die Wange fahren, doch kaum, dass er dessen Haut berührte, zuckte der Junge erneut heftig zurück.
 

Salazar beobachtete das irritiert, bevor er zur anderen Bettseite trat, während sich langsam ein schrecklicher Verdacht bildete. Er sah, wie Godric weiter auf ihren Sohn einredete und der weiter abrückte, unbemerkt näher in seine Richtung kommend. Sobald Caen nah genug war, packte er ihn, zog ihn bestimmt an sich, ohne auf den fast schon markerschütternden Schrei zu hören.
 

„Caen! Um Himmels Willen! Er tut dir doch nichts! Er...!“
 

„Dad, was...?!“
 

„Tom, nicht jetzt!“, befahl Salazar knapp, während er sich schnell sein Handgelenk aufbiss und einen Tropfen Blut in den Mund seines Sohnes zwang. Doch es kam zu einer regelrecht schmerzhaften Reaktion, als Caen es wieder ausspuckte, als habe es ihm die Zunge so richtig verbrannt.
 

„Was ist los? Sal, warum...?!“
 

„Abstoßreaktion.“
 

„Auf... dein Blut?! Aber...!“
 

„Tom, komm hierher und hilf mir, halt ihn runter, er muss auf dem Bett bleiben.“
 

Der Andere sah seinen Vater zweifelnd an, doch er nickte und pinnte Caens Beine aufs Bett, während Salazar Dasselbe mit dem um sich schlagenden Oberkörper tat. „Ric, er trägt eine magische Rüstung! Lös sie! Darunter muss die Verletzung sein!“
 

Der Dämon tat, was der Andere gesagt hatte – und wurde schneeweiß. An mehreren Stellen war der Schlafanzug vollkommen durchgeblutet. Hastig knöpfte er Caens Schlafhemd auf: „Was...?“
 

Alle, auch Sirius, der entsetzt Alles beobachtet hatte, rangen nach Luft.
 

„Das muss er sich selbst zugefügt haben,“ stellte Salazar leise fest, bei dem die Puzzleteile langsam an die richtigen Plätze fielen.
 

„Aber warum sollte Caen so was tun? Und dann noch ausgerechnet das Wort?!“, Tom strich leicht über einen der Buchstaben, was seinen Bruder dazu brachte, erneut aufzuschreien. „Und was...warum schreit er, wenn..?“
 

„Ich kann es nicht heilen,“ stellte Godric auf ein Mal tonlos zurück.
 

„Er... hat diese Wunden gewollt,“ gab Salazar nur zurück und beobachtete, wie Godric einen Zauber sprach, der die Wunden verband. Erst dann ließ er Caen los, zeitgleich mit Tom und sie konnten beobachten, wie Caen sich wieder in sich selbst zusammenrollte, während er leise vor sich hin weinte. Er selbst sprach einen Überwachungszauber. Er wollte Caen streicheln, ihm sagen, dass Alles wieder gut werden würde, doch ihm war klar, dass er ihn damit höchstens noch mehr verletzen würde. Wie er das bis jetzt vor ihnen hatte verstecken können, war die einzige Frage, die er sich selbst noch stellte. „Kommt,“ befahl er den Anderen und trat zurück ins Wohnzimmer, setzte sich.
 

„Was ist mit Caen los? Was hat er? Warum wollte er sich selbst solche Wunden zufügen?“, fragte Sirius, noch immer vollkommen unter Schock.
 

„Sal du weißt, was los ist, was ist mit meinem Baby?!“
 

„Er... hat eine Abstoßreaktion...“
 

„Eine... was?!“, fragte Tom ungläubig. „Das glaub ich nicht, Severus...!“
 

„Ich wusste, er war es! Ich bringe ihn um!!“
 

„Sirius, setzen!“, bellte Salazar wütend. „Der Einzige, der Caen im Moment verletzt, ist er selbst! Severus mag es ausgelöst haben, aber Schmerzen zufügen, tut er nur sich selbst!“
 

„Vater, warum...?!“
 

„Weil er denkt, dass Severus ihn nicht will...“
 

„Aber wie kommt er auf so etwas?!“
 

Salazar sah zu den Anderen, blickte kurz auf die Tür. „Ich weiß nicht, wie oder warum es geschehen ist,“ gab er nur leise zurück. „Aber aus irgendeinem Grund denkt er, dass Severus ihn nicht mehr will. Wir müssen rausfinden, wo er heute war.“
 

„Wir haben ihn Alle nicht gefunden! Und er war nicht im Wald! Die Zentauren haben Dasselbe gesagt, wie deine Basilisken! Sie hätten ihn bemerkt, wäre er in letzter Zeit da gewesen!“
 

„Fawkes,“ meinte Sirius auf ein Mal. „Wo ist Fawkes? Wenn es Jemand weiß, dann vielleicht er..:“
 

„Fawkes!“ Zu ihrer Überraschung erschien der Phönix tatsächlich in einer Feuersäule und Godric packte das Tier. „Fawkes, wo war Caen heute? Es ist wichtig! Bitte! Bring mich zu seinem Versteck!“
 

Der Phönix trillerte, nickte dann aber und flog aus dem Fenster, zurück nach Draußen, wo es schon dunkel war. Ohne weiter zu überlegen schimmerten Alle sich nach Draußen, wobei Tom Sirius mitnahm. Als sie im Freien standen, jagten sei dem roten Punkt hinterher, bis zum See, zu einer vollkommen überwuchert wirkenden Stelle, wo der Feuervogel sich, scheinbar mitten im Gestrüpp, niederließ und sie Alle ansah.
 

Tom war der Erste, der sich durch die Dornen schlug. „Hier ist eine Art unterirdische Höhle!“, rief er, als er die abgedeckte Platte sah, die den Eingang zu bewachen schien. Er öffnete sie, auch, wenn sie sich zu wehren schien, dann ließ er sich herunter rutschen.

„Tom? Was ist da?!“
 

Der Angesprochene sprach ein leises Lumos und sah sich um. Es war relativ eng und die Decke für ihn zu tief, um aufrecht zu stehen. Wild überall verteilt lagen Pergamente und auf Jedem stand nur immer wieder ein und Dasselbe Wort. Das, was Caen sich selbst an mehreren Stellen in die Haut geritzt hatte. Freak. In feuerroter Tinte. Wie eine Anklage, die er gegen sich selbst erhoben hatte.
 

Kopfschüttelnd schwang Tom seinen Zauberstab, so, dass alle herumfliegenden Papiere auf einem Haufen lagen, er gab sie nach Oben weiter, bevor er sich auf die Knie herab ließ und weiter suchte. Auf der Matratze waren Blutflecken, die Kissen und die Decken da hatten dieselbe Form angenommen, wie die in Caens Zimmer, ein enger, nestartiger Kreis, in dem gerade der Platz für die schmale Figur seines Bruders war.
 

Und da, halb unter der Matratze lag es: das Messer. Ein schönes Messer, davon mal abgesehen. Mit einer verzierten Klinge und silbrigem Griff mit Schlangenkopf. Ein Geschenk von Severus an seinen Bruder, letztes Jahr zu Weihnachten. Es war als Pflanzen und Kräutermesser gedacht gewesen.
 

Nun stieg sogar in ihm die Wut über diesen Mann auf, den er eigentlich so respektierte. Rasch steckte er ihn sich an den Gürtel seiner Kleidung, ohne das Blut vorher abzuwischen. Auch die Kinderdecke mit der Schlange darauf hob er auf. Das Tier hatte sich in sich selbst zusammengerollt und zischelte leise vor sich hin. Er würde sie Caen wiedergeben. Der Jüngere würde sie brauchen.
 

Als Nächstes nahm er das Regal in Augenschein. Die Knabbersachen und Süßigkeiten waren noch verpackt und geschlossen, unangetastet. Dann ging er die Bücher durch, wobei ihm eines auffiel, er selbst hatte es Caen vor einigen Jahren geschenkt, zu seinem ersten Weihnachtsfest mit ihnen. Ein Tagebuch. Er strich über das Leder des Deckels, bevor er es aufklappte und zu den letzten Einträgen blätterte. Er las die des letzten Monats, ohne auf die Rufe derer zu achten, die oben standen, ging dann noch etwas weiter zurück – und kam nach oben – mit feuerroten Augen.
 

„Tom, was hast du gef...?!“
 

Salazar konnte gerade noch das Buch fangen, bevor er nur noch Schnee spritzen sah.
 

„Ich behaupte, Tom hat etwas... sein Tagebuch?!“
 

Der Vampir nickte und sah zu seinem Gefährten. „Sirius, ich denke, er ist zu Severus, geh ihm hinterher! Egal, was da drin steht, wenn er Severus umbringt, bringt er auch Caen um!“
 

Ohne zu zögern setzte der Grimm seinem Gefährten hinterher. Er kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Tom ausholte und dem Anderen einen heftigen Hieb auf die Nase verpasste. Er sah, wie Draco zu schreien begann, stieß den Blonden aus der Bahn: „Verschwindet,“ zischte er. „Und kommt Tom und seinen Eltern heut nicht in die Quere, so wenig, wie morgen! Ich sorge schon dafür, dass er überlebt..!“
 

„Spinnst du, Tom?“, zischte Severus entsetzt, als er wieder stand. „Was sollte..?“, auch den zweiten Hieb hatte er nicht gesehen, diesmal mitten in die Magengrube, dicht gefolgt von weiteren Schlägen, die ohne offensichtlichen Grund auf ihn niedergingen. Doch erst beim siebten oder Achten schaffte er es, sie endlich abzublocken. „Was soll das?!“
 

„Willst du ihn umbringen? Willst du meinen kleinen Bruder umbringen, du Ekel? Hast du eine Ahnung, was...?!“
 

In dem Moment tat es sogar Sirius leid und er zog Tom, dessen Toben etwas nachließ, von seinem Opfer herunter. „Du sollst ihn nicht umbringen hat dein Vater gesagt!“
 

„Von blutig prügeln war nicht die Rede! Lass mich los!“
 

„Nein, tu ich nicht,“ gab der Grimm ruhig zurück und starrte selbst eisig auf ihren Delinquenten. „Caen braucht das Blut dringender, als der Boden!“
 

„Was ist hier los?!“, fragte Severus inzwischen aufgebracht, während er seine eigene, gebrochene Nase mit einem Zauber heilte. Sollte das witzig sein? Von Black hätte ich so einen Auftritt erwartet, aber von dir...?!“
 

„Du hast meinen kleinen Bruder fast umgebracht!“
 

„Ich habe gar nichts getan!“
 

„Eben! Du hast nur zugesehen, du Arschloch!“
 

„Ich sehe, ihr lebt noch,“ schaltete sich Salazar ruhig ein und packte seinen Sohn, als würde der nichts wiegen schleuderte ihn auf das Sofa. „Tom beruhig dich, wie Sirius schon sagte, für das Blut haben wir bessere.... Ric! Zurück! Pfui! Aus!!“
 

Der Dämon starrte den Tränkemeister mörderisch an, dabei hatte er ihm doch nur die Hand oder so brechen wollen! Pah! Caen schützen! Tolle Aufgabe hatte dieses Arschloch geleistet! Sein Baby....!
 

„Gib es ihm, Sirius, sammle Tom auf und geh mit ihm zu eurer Belagerung zurück, dann kann er sich da austoben. Wir gehen nach Oben, bevor der Kleine noch mehr Dummheiten macht. Komm schon.“
 

„Aber...!“
 

Salazar funkelte Mann und Sohn warnend an, bevor Beide sich fügten. Mit voll Karacho warf der Dämon dem Mann das Tagebuch vor die Füße, während Sirius und Tom vor ihren Augen verschwanden. Egal, wo sie landen würden, es blieb für alle Anwesenden zu hoffen, dass sie schnell rennen konnten, um ihrer selbst Willen. Salazar nahm Godric an der Hand und brachte ihn zurück nach Oben, wo der sofort in Caens Zimmer verschwand, als könne er Irgendwas ausrichten. Der Vampir setzte sich auf das Sofa und wartete, sicher, dass es nicht allzu lange dauern konnte.
 

Auch ihm schwirrten die Einträge des Jungen im Kopf herum und es hatte ihn alle Mühe gekostet, nicht etwas zu tun, was Tom getan und Godric gewollt hatte, aber wenigstens Einer hatte ruhig bleiben müssen. Am Ende würde derjenige sterben, den sie am Meisten brauchten, um Caen zu helfen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Caratinu
2008-10-21T18:58:14+00:00 21.10.2008 20:58
Tolles Kapitel
Von:  miaga
2008-10-21T18:47:13+00:00 21.10.2008 20:47
klasse kapi.
Von: abgemeldet
2008-10-21T18:01:31+00:00 21.10.2008 20:01
Bitte bitte schnell weiterschreiben! Seine Ideen und deinen Stil mag ich sehr, fiebere jedesmal bis zum Ende mit!!
Lg
Sheireen
Von:  ai-lila
2008-10-21T17:51:16+00:00 21.10.2008 19:51
Hi~~

Autsch!
Das war brutal. Tom in zorniger Stimmung. ^^°
Oje~ Ric tut mir leid. Da kann er doch so gut heilen und ausgerechnet bei Cean klappt es nicht.
Sev sollte sich was schämen. Echt jetzt mal. Wollte er nicht auf seinen Kleinen achten?
*murmel* Wenn er Probleme damit hat, seinem kleinen Schatz nicht mehr nahe sein zu können hätte er zu Sal gehen müssen.
Auch wenn´s peinlich würde.

Ein super Kapi.
Hab mit Cean gelitten, mit Tom gestritten und mit Ric gebangt.
Freue mich schon aufs nächste Kapi.
lg deine ai
Von:  sann
2008-10-21T17:25:53+00:00 21.10.2008 19:25
tolles kapi
ich finde severus hat es verdient
konnte er ihn wirklich damit umbringen?
schreib schnell weiter
Von:  mathi
2008-10-21T16:53:16+00:00 21.10.2008 18:53
hi
das kapitel war klasse :)
hoffe es geht bald weiter
mathi
Von:  DarkEye
2008-10-21T16:42:40+00:00 21.10.2008 18:42
das war klasse
nur weiter so
dark
Von:  sky74
2008-10-21T16:21:24+00:00 21.10.2008 18:21
Hallo Da-chan,

Du bringst mich noch ins Grab... *sniff* Es zerreißt mir regelrecht das Herz, dass Caen so leiden muss. *doppelsniff*

Ich hoffe, dass Donnerstag nicht nur die Auflösung kommt, sondern dass es dann für Caen auch endlich wieder bergauf geht.

Ein bisserl tut mir der gute Dummkopf Sev ja Leid, dass sie ihn aber auch gleich alle Massakrieren wollen.

Jetzt möchte ich natürlich noch zu gerne wissen (wie alle anderen auch), WAS in dem Tagebuch stand.

Bis Donnerstag dann... :-)

LG
sky
Von:  xuxu713
2008-10-21T14:25:15+00:00 21.10.2008 16:25
Na die Tagebucheinträge müssen es ja in sich haben.
Bin gespannt, was dort steht, wenn Tom derart ausflippt und Godric reagiert, als wenn Dumbledore seinen Sohn die Wunden zugefügt hätte.
Von:  aYaKaShI
2008-10-21T13:44:18+00:00 21.10.2008 15:44
naja wenigstens haben sie es bald herausgefunden
lg aya


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