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Lost Child

von

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Was habe ich nur falsch gemacht?

Es verging fast eine Woche, bevor Caen wieder aus seinem Zimmer durfte, besser gesagt, bis er wieder gesund genug war, um nach Draußen zu können. Es war Donnerstag, als er dann wieder in den Unterricht und in seinen Schlafsaal zurückkehren konnte. Na ja, dürfen traf es wohl mehr, denn sowohl seine Eltern alsauch Severus, der jeden Tag für ein paar Stunden zu ihm gekommen war, hatten darauf bestanden, dass er bis gestern ruhig geblieben war und sich nicht angestrengt hatte.
 

Aber er hatte so lange gebettelt, bis sie allesamt aufgegeben hatten. Wobei es ehrlich gesagt, am Leichtesten gewesen war, seinen Dad zu überzeugen, dicht gefolgt von seinem Vater. Sev zu knacken war dagegen eine echte Herausforderung gewesen, aber nachdem er versprochen hatte, sich nicht anzustrengen.
 

„Na, bist du auch mal wieder da, du Unglücksvogel?“, fragte Draco amüsiert, als er den Anderen in den Unterrichtsraum kommen sah. Natürlich hatte er sich Sorgen gemacht, aber nachdem sein Vater ihm erzählt hatte, dass sie ihn wieder gefunden hatten und er ihn ja auch schon besucht hatte, war er eher amüsiert darüber, dass es mal wieder Caen getroffen hatte.
 

Caen lächelte etwas und zuckte mit den Schultern. „Eigentlich wollten sie mich erst nächste Woche wieder gehen lassen, aber ich hab so lang gebettelt, bis sei nachgegeben haben. Sogar Severus.“
 

„Se... wer??! Reden wir vom selben Severus? Ich meine, seit wann...? Was hab ich verpasst, verdammt noch mal?!“
 

„Ähm...“, gerade wollte Caen sich etwas einfallen lassen, doch in dem Moment wurde er von seinem Vater erlöst.
 

„Ich will nachher Alles wissen...“
 

Oha, dann sollte Caen sich ganz schnell etwas ausdenken, was Dracos Aufmerksamkeit genug gefangen nahm, um nicht nachzuhaken. Er wusste nur beim besten Willen nicht, wie er das tun konnte. Und er wusste, der Andere würde sicher soooo schnell nicht locker lassen. Daher war er froh, dass erst mal der Unterricht begann.
 

„Also? Raus mit der Sprache! Ich will alle Einzelheiten! Wie kam es, dass Onkel Sev jeden Tag zu dir hoch gegangen ist?!“
 

„Woher weißt du das denn?“
 

Draco grinste nur: „Ich bin ein Slytherin!“
 

„Hätt ich mir denken können,“ gab Caen nur zurück.
 

„Also? Antworten!“
 

„Sev ist... lieb...“
 

„Lieb? Entschuldigung, reden wir immer noch von Gruffy?“
 

„Von... wem?“
 

Der Blonde grinste. „Das ist eine Figur aus dem Muggelfernsehen.“
 

„Woher kennst du sie denn dann?“
 

„Pansys Eltern...“
 

„Aha – und wer ist Gruffy?“
 

„Ein dauernd mies gelaunter Kuschelbär, der gern so tut, als wär er böse.“
 

„Sev ist nicht böse! Und er hat auch nicht so getan!“
 

Der Blonde starrte seinen Freund seltsam an: „Bist du sicher, dass du gesund bist? Ich meine... hast du vielleicht Halluzinationen? Ich kann schnell zu Onkel Sev, aber du solltest lieber nicht mit, wenn du anfängst, ihn mit solchen Spitznamen zu betiteln...“
 

„Bisher hatte er noch auch nichts dagegen?“
 

„Das war’s jetzt!“, entschied Draco nur: „Du kommst jetzt mit zurück zu deinen Eltern! Die haben doch nen Knall! Lassen dich mit Fieber hier rum...! Äh... Onkel Sev?“
 

Wie aus dem Nichts war auf dem Gang der Tränkemeister aufgetaucht, er hatte eine Freistunde und war mit ziemlich vielen Tränken auf dem Weg zur Krankenstation gewesen. „Fieber?“, fragte er und legte seine Hand auf Caens Stirn. „Hat er nicht, wie bitte kommst du auf die Idee, Draco? Und was war das für ein Gefasel von Wegen Spitznamen?“
 

„O...O...O...Onkel....S...S...S...Sev?“
 

Caen lächelte den Anderen nur an: „Dray meinte, ich halluziniere, weil ich ihm gesagt hab, dass du nett bist.“
 

Severus hob nur eine Augenbraue, bevor er lachte. „Und das kommt von Demjenigen, der mich heimlich hinter meinem Rücken Gruffy nennt!“
 

„Woher...?“
 

„Was sagtest du selbst gerade so treffend, Draco? Ich bin ein Slytherin. Und jetzt macht, dass ihr in den Unterricht kommt!“ Schnell strich er Caen noch mal über die Haare, bevor er einfach weiter lief, als wäre nichts gewesen.
 

„Ich... glaub das nicht, ich glaub... ich halluziniere... wer war das und woher hat der den Vielsafttrank?!“
 

„Das war unser Professor Severus Snape, eindeutig, hat nach ihm gerochen, unverwechselbar. Und er hat sich genau so benommen, wie die letzten Tage auch.“
 

Bei der Aussage fielen dem Anderen gleich noch mal die Augen aus dem Kopf und selten, wie es war, dieses Mal war er es, der den Blonden durch die Gänge zerrte, der selbst noch beim Mittagessen und beim Nachmittagsunterricht noch nicht ein bekam und wissen wollte, welche Tränke man seinem Onkel eingetrichtert hatte. Zumindest so lange, bis er von Blaise erfuhr, dass Gryffindor durch Severus mehr als dreißig Punkte in einer Stunde verloren hatte. Durch die Blicke von Ginerva Weasley.
 

Endlich war dann auch der Unterrichtstag um. Die letzte Stunde, Pflege magischer Geschöpfe mit Hagrid dem Halbriesen, war um Caen liebte diese Stunden und er verstand die Liebe des Mannes zu all den Tieren. Heute hatten sie sich Tierchen angesehen, die große Ähnlichkeit mit Frettchen hatten. Was natürlich vor Allem Ron zu dummen Kommentaren anstiftete, da er Draco ja so gern eine Verwandtschaft mit den Tieren andichtete.
 

Aber es waren eben magische Tierchen, deren Fell in speziellen Farmen abrasiert wurde, da man sie für Tränke und spezielle Fasern brauchte, die extrem stabil waren. Caen hatte sofort eines der Tiere auf seinen Arm genommen und mit ihm geknuddelt, ohne auf die dummen Sprüche um sich herum zu achten.
 

Natürlich hatte Ron dann beschlossen, ihn, die Heulsuse, zu ärgern und hatte sich neben ihn geschlichen, um dann laut in das Ohr des Tieres zu schreien, doch der gewünschte Erfolg blieb aus. Denn statt Caen etwas zu tun, war der Kleine Ron ins Gesicht gesprungen – im wahrsten Sinne des Wortes. Nun, die Slytherin hatten wenigstens was zu Lachen und Weasley eine wochenlange Strafarbeit bei Filch bekommen. Da das Tierchen sich ja bei einer Flucht hätte verletzen können, mal davon ganz zu schweigen, dass es für eine Familie wie die von Ron, unbezahlbar war.
 

Caen hatte Hagrid noch geholfen, die Kleinen zurück in ihre Gatter zu bringen, während Draco los gestürmt war, um sich mit Blaise und den Anderen in der Bücherei zu treffen. Den würde er vermutlich beim Abendessen wiedersehen. Denn er hatte jetzt andere Pläne. Schnell schulterte er seine Büchertasche und lief los, zurück in die gerade ziemlich leeren Kerker. Die Meisten machten ihre Hausaufgaben in der Bücherei oder abends, sie waren draußen, im Schnee spielen. Aber so gern Caen in der Regel die weiße Masse mochte, im Moment konnte er sie nicht mehr sehen.
 

Rasch lief er zu dem Gang, in dem Severus’ Büro lag. Er klopfte, aber bekam keine Antwort. Also trat er ein, aber das Büro war leer. Schnell schritt er zu dem Gemälde hinter dem Schreibtisch: „Elfennebel,“ murmelte er und trat in den Gang ein, der nun sichtbar wurde. Er ging noch etwas weiter in die Tiefe, aber es war nicht kalt oder feucht wie im ersten Jahr hier, sondern warm und sauber. Am Ende des Ganges wartete eine weitere Tür, die er leise öffnete, dann trat er in die Wohnung dahinter ein, das erste Mal.
 

In dem kleinen Flur entledigte er sich der Schuhe und seiner Überrobe, erst dann trat er ins Wohnzimmer. Es sah aus, wie Severus es ihm beschrieben hatte, als sie in der Höhle waren und der Andere nicht gewusst hatte, dass er ihn verstehen konnte. Caen wusste daher, hinter welcher der Türen sich das Bad, das Schlafzimmer oder das Arbeitszimmer befanden. Er wollte aber nicht rumschnüffeln.
 

Sicher war Severus noch in einer Klasse oder sprach mit einem seiner Schüler. Also breitete der Grünäugige seine Arbeitsutensilien auf dem Boden vor dem Sofa aus und begann, seine Hausaufgaben zu machen.
 

Severus war frustriert, als er es endlich schaffte, sich von der Besprechung loszueisen. Sicher, auch er wollte seine Finger an den alten Irren legen, der seinen Gefährten und den Rest der Welt terrorisierte, aber die Besprechungen waren alles Andere als lustig. Frustrierend war richtig nett ausgedrückt. Leise grummelnd entledigte er sich seiner Lehrrobe und des hoch geschlossenen Oberteils und streifte seine Schuhe ab, als er stockte und lächelte. Sieh einer an – er hatte also einen Gast.
 

Lautlos trat er in sein Wohnzimmer – und erkannte es erst mal kaum wieder. Da waren auf dem ganzen Boden Bücher verstreut, auch Papiere flogen herum. Das hier war sicher nicht sein sonst so ordentliches Zimmer und etwas sagte ihm, dass der Kleine das Chaos immer hinter sich her schleifen und er viel Zeit mit Hinterherräumen verschwenden würde. Aber das schien zu Caen zu gehören, wie seine Fähigkeit, selbst in große Gefahr zu geraten...
 

Er beobachtete den Jungen eine Weile, wie er da saß und immer mal wieder an der Feder knabberte, bevor er weiter schrieb, voll konzentriert. „Ich sehe, du bringst dein Chaos gern mit, Draco hat Recht. Wo du bist, kann kaum noch ein Anderer arbeiten...“
 

„Sev!“, strahlend sah der Jüngere auf und legte die Feder beiseite.
 

„Hast du jemand Anderes erwartet?“
 

Hastig rappelte der Jüngere sich auf und stürzte auf Severus zu, der ihn gerade rechtzeitig auffing, da sich ihm eine hinterhältige Teppichfalte in den Weg warf. „Ups...“
 

„Ups ist gut,“ gab Severus nur trocken zurück, doch er schloss den Jungen sanft in den Arm und wuschelte ihm durch die Haare. „Was führt dich in die Folterkammer?“, fragte er amüsiert. Er wusste, dass die Gryffindors das Gerücht in die Welt gesetzt hatten, dass er in einem Kerker mit feuchten Wänden, ohne Licht, einem Sarg und Folterinstrumenten leben würde. Er allerdings bevorzugte eine etwas bequemere Umgebung und einen Sag – nun, so gesehen würde den wohl eher ein Anderer hier brauchen.
 

„Ich wollte dich sehen..:“
 

„Keine Beteiligung an der großen Schneeschlacht und ihren Vorbereitungen?“
 

„Hmmm.... ich glaub, ich mag erst mal keine Kälte mehr,“ meinte Caen nur. „Ich denke, etwas Wärme ist mir gerade lieber und Daddy hat gemeint, ich soll die nächsten zwei Tage noch nicht so lang raus, sonst wird ich wieder krank.“
 

„Sag nicht, die Vernunft hat bei dir durchgeschlagen?“, fragte Severus nur, während er mit einem Zauber seinen Boden wieder begehbar machte und den Jüngeren auf das Sofa drückte. Er selbst verschwand kurz in seinem Schlafzimmer, wo er sich bequemere Kleindung überzog. Dann aber setzte er sich zu Caen, der sich sofort in seinen Schoß setzte.
 

„War dein Tag anstrengend?“
 

„Nicht anstrengender, als sonst, was mich nur so genervt hat, war, dass Irgendein Idiot die Gerüchte in die Welt gesetzt hat, ich könne menschlich sein... Ich hatte alle Mühe, meinen Ruf wieder herzustellen.“
 

Caen kicherte nur. „Du bist menschlich,“ gab er nur zurück. „Musst du wieder Arbeiten korrigieren?“
 

„Natürlich. Und mich graut es jetzt schon davor.“
 

„Hmmm, ich hab meine Hausaufgaben für morgen fertig,“ meinte der Grünäugige, „Ich kann dir bei den Sachen von den Erstklässlern helfen..:“
 


 


 

Zwei weitere Jahre vergingen. Noch immer war Dumbledore auf der Flucht, er hatte das trimagische Turnier für einen weiteren Versuch nutzen wollen, doch Godric und Salazar hatten es platzen lassen, sie hatten es aufgrund der vielen Unfälle abgeschafft, da sei sicher nicht wollten, dass ihre Schüler gegen wütende Drachen antreten mussten.
 

Dumbledore tat wirklich Alles, um wieder mehr Boden zu gewinnen. Die Meisten waren kolossal fehl geschlagen, aber doch hatte er wieder zwei, drei andere Familien auf seine Seite gezogen, die ihn trotz aller Verluste weiter. Tom hatte es geschafft, er war inzwischen offiziell in die Politik eingestiegen und hatte mit Lucius zusammen Alles ganz gut im Griff.
 

Caen war im fünften Schuljahr, er war einer der besten Schüler, von Tränken mal abgesehen und er war auch nicht mehr so unsicher. Im Gegenteil, er war zwar immer noch ruhig und zurückhaltend, aber er konnte auch anders, wenn er wollte. Und das tat er immer mal wieder. Vor Allem, wenn Weasley es wieder mal drauf anlegte. Er oder seine Schwester. Wobei seine Schwester dazu übergegangen war, ihm nachzustellen. Sie machte sich wohl Hoffnungen auf eine Beziehung, immerhin war er der Sohn der offensichtlich gut situierten Direktoren der angesehensten Zauberschule im weiten Umkreis.
 

Was den grünäugigen wahnsinnig aufregte. Er ertrug die Frau um sich herum nicht. Aber er sagte auch nichts weiter, er wollte nicht, dass Sev auf die Kuh losging und dann dumme Fragen aufkamen.
 

Was ihn aber noch viel mehr frustrierte, war, dass er fünfzehn war und der Ältere kaum mehr tat, als ihn von Zeit zu Zeit auf die Stirn zu küssen. Auch kam Severus nicht mehr so oft und manchmal hatte er das Gefühl, dass der Ältere ihm bewusst auswich. Das war im Moment sein größtes Problem. Er fühlte sich zurückgestoßen, aber er konnte auch nicht einfach zu Severus gehen und ihn zur Rede stellen. Warum, wusste er selbst nicht, er konnte es einfach nicht.
 

Er hatte auch Niemandem gesagt, dass seine Alpträume zurückgekehrt waren und er manchmal nächtelang nicht schlief, denn nun war er wirklich zu alt, um zu seinen Eltern zu kriechen. Obwohl er vermutete, dass die eine Ahnung hatten, was vor sich ging. Er mochte ja mit magischen Rüstzaubern richtig gut geworden sein, aber das Andere waren seine Eltern. Sie kannten ihn entschieden zu gut, um sich noch lange etwas vormachen zu lassen.
 

Fawkes trillerte oft, wenn Caen wieder mal von einem Alptraum stumm schreiend auffuhr. Aber seine Stillezauber hielten, Niemand im Saal hatte etwas gemerkt. Dazu kam, dass Draco und er inzwischen allein in einem Saal waren, als Vorstände des Hauses. Sie vertraten Slytherin und irgendeinen Vorteil musste die Zusatzarbeit ja haben.
 

Caen trat lautlos aus der Dusche und schlüpfte in seine Klamotten. Es war Samstag, das hieß, Niemand würde ihn bis zum Abend vermissen. Die Einen würden denken, er wäre bei Severus, der Tränkemeister würde davon ausgehen, dass er bei seinen Eltern oder Draco war, Draco hatte er erzählt, dass er zu den Einhörnen in den verbotenen Wald gehen wollte.
 

In Wirklichkeit wollte er einfach nur allein sein und brüten, nein, am Liebsten wäre er bei Severus, aber der... ließ ihn seit gut einem halben Jahr einfach nicht mehr an sich ran. Er hatte immer gern auf dem Schoß des Anderen gesessen, aber seit dem Beginn des fünften Schuljahres hatte der ihn jedes Mal von Selbigem auf den Boden verfrachtet. Kuscheln schien giftig geworden zu sein und selbst einfache Berührungen schienen den Elf zur Flucht zu treiben.
 

Im vierten Schuljahr hatte Caen fast nur noch bei Severus getrunken, doch auch das hatte ein abruptes Ende gefunden. Er brauchte nicht mehr so oft Blut, und selbst, wenn es soweit war und er zu seinem Vater ging, trank er nicht viel oder er zögerte es so lange heraus, bis er sich fast krank machte. Er verstand nicht, was das sollte! In der Höhle als er entführt worden war, da hatte der Ältere sich noch um ihn gekümmert, doch nun hatte er fast ganz damit aufgehört und das tat richtig weh.
 

Oft schleppte Caen sich nur noch mühsam durch den Tag, das falsche Lächeln war regelrecht auf seinem Gesicht angeklebt. Er wollte nicht, dass seine Eltern sich Sorgen um ihn machten, also sagte er ihnen nichts, sie hatten schon genug Probleme mit ihm gehabt, Draco... würde ihn dazu zwingen mit Severus zu reden und das konnte er einfach nicht, er konnte den Älteren nicht zu etwas drängen, was der offensichtlich nicht wollte.
 

Wie selbstverständlich setzte der Phönix sich auf seine Schulter, als Caen das Zimmer verließ, es war kaum viel Uhr morgens, aber Schlafen war nicht mehr, er war zwei Mal aufgewacht, das erste Mal weil er Onkel Vernon gesehen hatte, der wieder auf ihn eingeprügelt hatte, etwas, was er vor diesem Schuljahr praktisch gar nicht mehr gesehen hatte, und das zweite Mal war da Dumbledore gewesen, der versucht hatte... Severus umzubringen. „Willst du mich begleiten?“, fragte er leise und das trillern war für ihn die Betätigung. „Bitte,“ meinte er nur leise. „Wenn du meinst..:“
 

Es war nicht schwer, sich aus dem Schloss zu schleichen. Er war nicht umsonst Vampir, sein Vater unterrichtete ihn schon seit mehreren Jahren in seinen vampirischen Fähigkeiten, die es ihm mehr als ein Mal ermöglicht hatten, einer Strafe zu entgehen. Er hatte sich überlegt, den Tag in der Basiliskenkammer zu verbringen, wo die Lieblinge seines Vaters die Schule schützten, aber er wollte nicht auch noch von Schuppentieren bemitleidet werden, die dann alles brühwarm seinen Eltern weiter tratschen würden.
 

Er hatte sich auch überlegt, ins Gewächshaus zu gehen, nur würden sich da Longbottom und Konsorten herumtreiben. Der Astronomieturm war am Wochenende DER Pärchentreff schlechthin, das Letzte, was er ertragen würde, waren Leute, die sich gegenseitig abknutschten, das würde er nicht ertragen, nicht gerade jetzt. Der Verbotene Wald kam aber genauso wenig in Frage. Am Ende würden die Zentauren ihn ausfragen. Nein, wirklich nicht. Er war froh, dass er vor einigen Wochen diesen Ort gefunden hatte. Eine Art Höhle, deren Eingang in der Nähe des Sees lag. Da wurde er auch nicht von der Sonne gestört, die würde ihm heut zu seinem ‚Glück’ noch fehlen, wo er sich seit über einer Woche aushungerte...
 

Vor einigen Wochen hatte er versucht, anderes Blut zu trinken, wie sein Vater auch, aber er hatte es nicht mal schlucken können. Am Abend würde er wohl zu seinem Papa gehen, aber vorher sicher nicht. Denn der würde ihm sicher wieder Fragen stellen. Ob Severus und er sich stritten oder so.
 

Dabei wüsste er das selbst gern, Was hatte er falsch gemacht, um den Älteren so zu verärgern? Er hatte früher viele Sachen bei Severus gelagert, aber inzwischen war da unten kaum noch etwas, stattdessen hatte er sich seine Höhle eingerichtet, in die er sich gerade herabrutschen ließ.
 

In einer Ecke lag eine bequeme Matratze mit einer warmen Decke und vielen Kissen. Sein eigenes, kleines Nest, in dem auch seine alte Babydecke lag. Daneben stand ein kleines Regal, in dem er Bücher untergebracht hatte. Auch andere Dinge waren hier. Pergamente, Federn, Kreide, Bleistifte, Tinte. Genug Material um lange Zeit hier verbringen zu können. Auch Süßigkeiten und Knabbersachen waren da. Nicht, dass er sie anrühren würde.
 

Er steuerte direkt auf seine Matratze zu, baute die Kissen um sich herum, rollte sich in der Mitte zusammen und deckte sich zu. Nicht, um zu schlafen, aber es gab ihm das Gefühl, von der Welt abgeschieden zu sein. Hier war er allein, was er eigentlich gar nicht sein sollte und doch ertrug er im Moment kaum Jemanden um sich herum.
 

Fawkes trillerte protestierend, doch Caen ging nicht darauf ein. Er kuschelte sich nur noch weiter zusammen, die Babydecke fest im Arm. Er verstand das einfach nicht! Sie waren doch Gefährten! Warum.... warum stieß Severus ihn dann immer weg? Was machte er falsch? Dachte der Andere, er wäre es nicht wert?
 

Freak.
 

Das Wort hallte wieder ins einem Kopf nach. Er hatte es eine Zeit lang jeden Tag mehrfach gehört. Jahrelang. Sah Severus ihn auch so? Wenn nicht, warum würde er ihn sonst so behandeln?! Warum wollte er ihn nicht...?Was hatte er nur so falsch gemacht...?
 

Caen merkte kaum, wie er wieder mal nach der bereits blutigen Klinge griff, die halb unter der Matratze hervor lugte. Wenn er sich selbst verletzte, tat ihm sein Herz nicht so weh. Mit unheimlicher Übung begann er, die immer selben Bewegungen zu wiederholen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  xuxu713
2008-10-20T16:40:43+00:00 20.10.2008 18:40
Ich kann Severus Ausweischtaktik sehr gut verstehen. Ihm muss es ziemlich schwer fallen, Caen nicht endlich so berühren zu dürfen/können, wie er es am liebsten tun würde. Caen ist zu einen jungen Mann heran gewachsen, aber in den Augen anderer - bei denen es darauf ankommt - nicht erwachsen genug. Außerdem scheint er Angst zu haben Caen mit seinen Bedürfnissen zu überfordern, merkt dabei aber nicht - genau wie `Caen`s Eltern - dass dieser darunter genauso leidet wie er selbst. Das Caen sich nun in seine Höhle und der Einsamkeit zurückzieht ist auch logisch. Dort kann ihn niemand verletzen oder enttäuschen oder gar Vorschriften machen. Aber das 'ritzen' wird ihm auch nicht helfen, doch in seiner momentanen psychischen Verfassung sieht er es leider nicht.
Mal sehen, wie alle Beteiligten diese komplizierte Situation bewältigen wollen.

Das Dumbledore immer noch nicht zur Strecke gebracht und seiner Verantwortung zugeführt wurde ist genauso bedauerlich wie zu sehen, dass Weasley Nr. 7 Caen hinterher steigt. Ich wünschte fast Severus würde diese dabei erwischen.

Das Draco derart ungläubig reagiert hat, dass Caen ihm erzählte wie er und Severus sich nun begegnen war reizend, genau wie die Zusammenkunft auf dem Flur oder die Situation als Severus von der Besprechung in seine Räume zurück kam und dort auf den noch jungen Caen traf. Süß!
Von:  ai-lila
2008-10-19T21:59:35+00:00 19.10.2008 23:59
Hi~~

Eigentlich hab ich Sev ja für recht scharfsinnig gehalten.
Doch mit diesen Zurückweisungen macht er einen großen Fehler.
Wenn kein Wunder geschieht, geht Cean dabei drauf.
Sollte dies geschehen, wird niemand Ric zurückhalten können Sev zu Häuten.

Klasse Kapi. ^_____^b
Freue mich schon aufs nächste.
lg deine ai
Von:  leewes
2008-10-19T17:42:58+00:00 19.10.2008 19:42
aaaaaaaaaaahhhhhhh sie waren doch so süß zusammen wie kann es sev nur wagen und ihn so zurückweisen???? er weiß doch das ihn das umbringen kann... aaaaaaahhhhhh ich könnte sev manchmal echt umbringen....ooooooooooooohhhh man cean hat doch auch so schon genug durchgemacht.... das weiß er doch er hat sie doch alle gesehen....
ooooohh man ich will wirklich wissen wie du ihn da weider rausbekommst.... und ich rate dir das was passieren wird ansonsten musst du dich warm anziehen und das nicht nur weil es drausen kälter wird...
also bis zum nächsten kapi...
lee
Von:  BloodyAugust
2008-10-19T16:55:56+00:00 19.10.2008 18:55
Armer Caen, wozu Sev Ihn da treibt. Schämen sollte er sich. Könnte dem kleinen ja wenigstens erklären was in ihm vorgeht. besonders in der Pubertät hat man es doch immer schwer.
Von:  AngelHB
2008-10-19T16:37:20+00:00 19.10.2008 18:37
Hi!

Super Kap. Bin schon gespannt wie es weiter geht. Hoffe du schreibst schnell weiter.

LG Angel
Von:  sky74
2008-10-19T16:33:26+00:00 19.10.2008 18:33
Aaaahhh Da-chan,

was tust Du da? Das Kappi fing sooo gut an. Witzig, humorvoll. Die Szene mit Draco und dann noch Sev. Das war so schön und dann ...

Tu doch nicht so etwas!! *sniff*

Der arme Caym. Jetzt hatte er sich so gut berappelt und nun das. Jetzt verletzt er sich sogar selbst und dann noch die wiederkehrenden Alpträume. *heul* Das kannst Du doch nicht machen.

Und das alles nur, weil -so nehme ich zumindest an- Caym nun in ein Alter gekommen ist, indem er mehr möchte, als einen kleinen Kuss auf die Stirn und Sev sich einfach nicht traut, weiter zu gehen.

*Sev Schubs geb* Los, mach Dich auf, Deinen Gefährten zu retten, Du Idiot! *schimpf*

Caym ist einfach zu gut geworden, im "Verschleiern", dass er leidet. Das ist nicht gut *deprimiert ist*

Hoffe, im nächsten Kappi wird's wieder besser und es klärt sich alles auf.

Bis dann ... *wink*

Ciao
Sky




Von:  HisoChan
2008-10-19T15:32:15+00:00 19.10.2008 17:32
Oh Gott... er verletzt sich selbst?
wenn ric das rauskriegt wird er durchdrehen vor sorge und wut auf sev...
der soll mit caen reden wenn er was hat... *ich weiß auch was^^*
schreib schnell weiter
lg
Hisochan
Von:  aYaKaShI
2008-10-19T14:01:56+00:00 19.10.2008 16:01
ein tolles kapitel auch wenn das ende echt traurig war

lg aya
Von: abgemeldet
2008-10-19T13:49:42+00:00 19.10.2008 15:49
hi,
es ist ein echt tolles kapitel vor allem, weil man sev und cain mit dreizehn sieht und dann zwei jahre später - und wie viel sich geändert hat
ich freu mich schon auf so manche reaktionen - Eltern, Dray und Co - wenn sie rausfinden was Cain tut um mit seinem schmerz umzugehen
*grins*
aber sev müsste schon etwas leiden dafür wie er seinen gefärten behandelt

schreib schnell weiter es sind halt noch so viele intersante dinge zu klären
mfg
__Kai__
Von:  MiharuKoizumi
2008-10-19T13:43:09+00:00 19.10.2008 15:43
hallo,
also wieder mal ein tolles pitel..
aber was denkt sich severus eigentlich dabei?? er muss doch wissen, dass caen ihn braucht..
ODER seine elfischen gene sagen ihm, dass er mit caen ins bett sollte/muss... und er ihm deswegen aus dem weg geht.. klingt einleuchtender...
ich freu mich schon aufs nächste chap..
bis bald
VLG
Zink-chan


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