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Lost Child

von

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Überfall

Nervös stand Caen hinter seinem Papa, sie standen im Eingangsbereich des Schlosses, von dem aus er auch nach draußen in den tollen Garten gelangen konnte und den er noch gar nicht so lange kannte. Sie warteten hier auf Lucius, den blonden Mann, an den er sich auch verschwommen erinnerte, aber er würde seine Frau und seinen Sohn mitbringen, der so alt sein sollte, wie er selbst. Sie würden wohl auch einige Tage bleiben.
 

Salazar strich beruhigend über die Haare seines Jungen, er spürte Caens Angst, er wusste, er reagierte nicht gut auf Fremde, aber es wurde einfach Zeit, dass er lernte, mit anderen Kindern umzugehen, ohne zu flüchten. Außerdem würde Sirius zur Vorsicht in der Nähe bleiben, dafür war er extra einige Stunden vor Tom gekommen, der inzwischen in Crystal Gates seine Lager aufgeschlagen hatte, um seine neue Armee zu trainieren. Aber er würde auch für das Wochenende vorbei kommen.
 

Schließlich kündigte ein leiser, aber durchdringender Ton die Besucher an, die kurz darauf vor ihren Nasen auftauchten. Lucius lächelte und begrüßte die Anwesenden. Godric, Salazar, Sirius und Remus. Von Caen sah er nicht viel mehr als die wirren, scheinbar nicht zähmbaren Locken, die in Alle Richtungen abstanden, er versteckte sich hinter seinen Eltern. „Hallo, danke für die Einladung.“
 

Salazar trat vor und schüttelte Lucius’ Hand: „Jederzeit,“ gab er ruhig zurück, bevor er sich galant vor Narcissa verbeugte. „Meine Liebe, es ist immer wieder eine Freude, dich zu sehen und du wirst von Mal zu Mal schöner.“
 

Die lachte nur leise und schob Draco vor. „Draco, Schatz. Sag dem Mann brav Hallo.“
 

„Hallo,“ gab Draco ruhig zurück, in seinen Zügen lag schon eine gewisse Unnahbarkeit, weil er seinen Vater nachahmte, wie er mit Anderen sprach. Dann sah er zu seiner Mutter. „Mama? Ich dachte, hier wär ein Junge, der so alt ist, wie ich!“
 

Draco, das ist unhöflich!“
 

„Aber...!“
 

„Nun, ich denke, du redest von Caen,“ warf Godric freundlich ein und musterte das selbstbewusste Kind, bevor er seinen sich doch etwas sträubenden Sohn vor sich schob. „Er ist nur etwas schüchtern.“
 

Begeistert klatschte Narcissa in die Hände: „Oh, bist du aber ein Hübscher! Und diese Augen! Die kann er nur von dir haben, Ric!“
 

„Offensichtlich,“ lächelte der und schubste Caen erneut an, in Richtung Draco.
 

Der hatte da offenbar herzlich wenig Probleme und umrundete den bleichen Jungen mit den dunklen Haaren neugierig. Er war kleiner, als er, was er schon mal wirklich gut fand. Er war eben gern der Größere. Offensichtlich war der Junge ziemlich schüchtern, aber das konnte man ja ändern, er sah auf jeden Fall nett und süß aus, beschloss er für sich. Wie.. ein kleiner Bruder, den er nicht bekommen würde, wie sein Vater bestätigt hatte. Er, der sonst Alles bekam, hatte diesen Wunsch abgeschlagen bekommen. Allerdings... der Junge würde es auch tun, als kleiner Bruder! Er war schließlich viel kleiner und ziemlich dünn mit großen, unsichern Augen! Perfekt!
 

„Du bist jetzt mein kleiner Bruder!“, bestimmte er daher lautstark und packte Caens Hand. „Los! Zeig mir dein Zimmer, dann spielen wir!“
 

Caen deutete unsicher in eine Richtung und schon stürmte der Andere los, so, dass er kaum folgen konnte. Der weißblonde Junge war wirklich komisch, aber irgendwie richtig nett. Er beschloss, ihm die Hogwartsbahn zu zeigen, Sicher würde es ihm auch Spaß machen, mit ihr zu spielen.
 

Lucius beobachtete die beiden ungleichen Kinder und lachte leise. „Ich glaub es nicht,“ er sah zu seiner Frau. „Er hat wohl seine eigene Art, seinen Kopf durchzusetzen.“
 

„Was meint ihr damit?“, fragte Remus neugierig.
 

„Draco nervt uns seit einem halben Jahr, dass er unbedingt einen kleinen Bruder will, aber ja keine kleine Schwester und das am liebsten sofort. Egal, wie oft wir ihm schon gesagt haben, dass er nun mal das schreckliche Schicksal eines Einzelkindes zu ertragen haben wird, er sieht es einfach nicht ein. Ich hoffe nur, er wird in ein paar Tagen nicht darauf bestehen, euren Jungen zu kidnappen, um ihn zu uns mitzunehmen,“ fügte Lucius grinsend an.
 

„Ja, das kann euch durchaus passieren,“ stimmte Narcissa sofort zu. „Aber euer Caen ist auch zu süß! Diese riesigen Augen! Für einen Halbvampir mehr als ungewöhnlich und auch für Dämonen.“
 

Salazar lachte leise. „Ich denke, das wird sich noch auswachsen, er ist ein Kind. Ach und noch was – wir werden einfach eine Taschenkontrolle machen, bevor ihr wieder gehen dürft,“ fügte er an. Kurz runzelte er die Stirn und sah zu Sirius. „Geh du lieber hinterher und ruf mich, wenn was ist.“
 

„Was sollte denn schon sein? Die Beiden werden sicher Spaß haben.“
 

Godric schüttelte traurig den Kopf. „Manchmal reicht ein falsches Wort um ihn vollkommen aus der Bahn zu werfen,“ gab er ruhig zurück. „Oder wenn Jemand in seiner Nähe zu laut spricht. Er denkt immer, jeder Anschiss ist auf ihn gerichtet. Und in einer Panikattacke können nur Salazar und ich etwas bewirken.“
 

Die Gesichter der Anwesenden verdunkelte sich.
 

„So schlimm?“, fragte Narcissa leise.
 

„Wenn ich dir sage, dass selbst Hauselfen mehr Freizeit und Rechte haben, als der Kleine sie kannte, bevor er zu uns gekommen ist, ist das vermutlich noch Schönmalerei der Zustände, in denen er fast sechs Jahre verbracht hat. Er hat immer noch Alpträume und Angst, wir könnten ihn einfach weggeben, wenn er uns lästig wird. Er hat keine Ahnung, was Familie wirklich bedeutet. Seine früheste bewusste Erinnerung ist ein dunkler Schrank und Schimpfe.“ Godric sah zu seinem Geliebten, der ihm einen Arm um die Taille legte. Allein der Gedanke an das, was sein Kind schon durchgemacht hatte, traf ihn jedes Mal wieder.
 

Salazar nickte bestätigend und drückte den Jüngeren an sich, bevor er zu den Malfoys sah. „Er tut sich noch sehr schwer,“ bestätigte er, dann lächelte er aber. „Aber er macht Fortschritte,“ fügte er an. „Er lernt schnell und gut.“
 

„Das ist doch etwas,“ stimmte Lucius zu, wohl wissend, dass die Beiden sich trotzdem schwer taten. „Aber keine Bange, das wird Alles werden. Und jetzt kommt, ich habe etwas von Kaffee in Erinnerung?“
 


 


 

Tatsächlich wurden Draco und Caen schnell Freunde, denn der Blonde fand es toll, dass er jemanden hatte, der kleiner war und den er beschützen konnte der aber gleichzeitig in irgendwelchen Spielen den nicht so schönen Part fraglos übernahm und der sich an ihn klammerte. Er fühlte sich wichtig und gebracht, nicht nur als Kind.
 

Caen war auch zu süß mit seinen großen, grünen Augen und er war so leicht zu begeistern. Schon Kleinigkeiten, wie ein Schokofrosch waren für ihn etwas Tolles. Auch, wenn er auf das Bild von Dumbledore ziemlich heftig reagiert und es von sich geworfen hatte, mit einer seltsamen Panik in seinen Augen. Dann war der Kleine weggerannt und kurz danach war Sirius erschienen. Er hatte die Karte aufgehoben und Draco angelächelt, dass Alles in Ordnung wäre und Caen bei Salazar wäre.
 

Kein Wort davon, dass der Kleine mitten in eine Versammlung gestürmt war, schneeweiß und zitternd, da er sich vage an etwas erinnert hatte, an ein Gesicht und an das erste Mal, dass er wirklich Schmerzen gehabt hatte. Vampire konnte sich an Vieles erinnern, auch an Dinge, die schon lange zurück lagen, Tage nach ihrer Geburt oder in ihrer frühen Kindheit. Und das Bild des ach so guten Mannes hatte ihn vollkommen aus der Bahn geworfen.
 

Salazar war erst mal außer sich gewesen, weil er nicht wusste, was los war und immer, wenn Caen Etwas hatte oder Angst bekam, begann er, zu stottern, so sehr, dass man ihn kaum verstehen konnte. Also hatte er den Jungen erst beruhigen müssen, um dann in seinen Geist einzudringen. Danach hatte er Sirius geschickt um den sicher verwirrten Draco zu holen und ihm zu sagen, dass Caen gleich kommen würde.
 

Seither wurden die Schokofrösche kontrolliert, aber das war nicht lange nötig, da die Hersteller beschlossen, das Bild des Mannes aus der Sammlung auszustoßen, da sein Ruf inzwischen alles Andere als fleckenfrei war. Im Gegenteil, die Flugblätter, die das Konzil regelmäßig verteilte, taten ihre Wirkung.
 

Aber natürlich war das nicht unbemerkt geblieben. Kurz nach dem dritten Flugblatt war der Golem, der statt Sirius in Azkaban gesessen hatte, unter mysteriösen Umständen umgebracht worden und nach dem Tod hielt ein Golem sich nicht lange. Aber da er noch in derselben Nacht verbrannt worden war, war es Niemandem aufgefallen. Allerdings war es so unmöglich, einen Prozess zu fordern. Stattdessen hatte es zahlreiche Aufrufe gegeben, diese seltsamen Tod näher zu untersuchen. Doch die waren – welch Überraschung – von Dumbledore geblockt worden. Denn auch, wenn die Öffentlichkeit sich langsam von dem Irren abwandte, war er politisch noch sehr einflussreich und noch konnte er sich den Tod Grindelwalds anrechnen und er hatte es so hingebogen, dass der dessen Besitztümer nie hatte haben wollen, man ihn aber gedrängt hätte, sei an sich zu nehmen. Da der damalige Minister für Magie bereits früh verstorben war, hatten sie keine Möglichkeit, etwas Anderes zu behaupten.
 

Doch das hieß nicht, dass das Konzil aufgeben würde. Im Gegenteil, der elfische Spion, dessen Namen sie inzwischen kannte, und der nun auch für das Konzil und nicht mehr nur für sein Volk arbeitete, Severus Snape, hatte sie von dem neuesten Plan des Wahnsinnigen in Kenntnis gesetzt. Der Alte wollte neue Angriffe auf Muggel durchführen und sie mal wieder Tom in die Schuhe schieben. Wahrscheinlich, um sein Bild in der Öffentlichkeit zu reparieren und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf etwas Anderes zu lenken, als sein Leben und seine Fehler.
 

Das brachte sie Alle in eine schreckliche Bredullie. Sie konnten die Leute aufhalten, sicher, aber dann würde es heißen, Todesser hätten Ordensmitglieder angegriffen, wobei das Gerücht ohnehin schon die Runde machte, seitdem regelmäßig die Auroren und Ordenskräfte verschwanden und an den verschiedensten Orten aufgefunden wurden, wenn sie sich in der Nähe dieses nahezu uneinnehmbaren Schlosses befanden.
 

Sie mussten reagieren und etwas tun, aber egal, was sie tun würden, sie würden erst Mal mit Abstand die Bösen sein. Sicher – viele würden den Flugblättern glauben, doch es würde schrecklich schwer werden, weiter am Stuhl des Alten zu sägen. Zwar würde er weiter erst mal nicht als vertrauenswürdig gelten, aber verdammt – man würde ihn trotzdem erst mal an der Macht lassen.
 

Aber auch dafür würde ihnen eine Lösung einfallen. Wie sie sie immer fanden.
 


 


 

Caen lachte und stob durch den Schnee, er war ausgelassen und genoss es, einfach durch die weiße Watte zu rennen, erst das zweite Mal seit er denken konnte. Hinter ihm lief Draco, der versuchte, ihn zu fangen, aber Caen war flink, auch ohne auf seine vampirischen Fähigkeiten zurückgreifen zu müssen. Vielleicht ein kleiner Ausgleich für seine nicht vorhandene Körpergröße.
 

Draco war am Morgen zu Besuch gekommen, während sein Papa auf dem Weg war, mit einigen seiner Leute. Aber er würde wohl zum Abendessen wieder da sein, Daddy dagegen war im Rat und hatte da zu Tun. Aber das machte nichts, so konnte er mit seinem besten Freund spielen, in den hinteren Gärten der Anlage.
 

Es war ein wenig bewölkt und würde sicher bald wieder schneien, so, dass die Sonne Caen nicht störte, da ihm manchmal sogar schlecht und schwindelig wurde, wenn er zu lange draußen blieb. So aber war es ideal. Schließlich blieb Caen schnaufend auf dem kleinen Abhang stehen, wo sein Daddy ihm am Vortag eine Art Rutschbahn aus Schnee gezaubert hatte, die fast durch den gesamten Park reichte.
 

„Du schummelst!“, rief Draco sofort.
 

„Nein;“ bestand Caen ehrlich, woraufhin der Blonde die Stirn runzelte.
 

„Das ist gemein, du Hungerhaken! Warum bist du schneller?!“
 

„Dafür bist du bei Tränken viel besser.“ Die Malfoys hatten entschieden, dass Draco ruhig mit Caen lernen konnte.
 

„Draco grinste. „Allerdings!“, gab er selbstbewusst zurück, bevor er die Stufen ihrer Schneerutsche heraufstieg. „Und ich rutsche viel schneller als du!“
 

Caen lächelte, als der Blonde sich wieder fing, denn auch, wenn Daddy immer sagte, Niemand würde ihm etwas tun, er bekam doch jedes Mal gegen seinen Willen Angst. Er konnte es nicht unterdrücken, so sehr er es auch versuchte
 

Grinsend stieg Draco die Leiter ihrer Eisrutsche hinauf und setzte sich auf seinen Rodelschlitten, bevor er sich von der Bahn abstieß und grölend nach Unten fuhr. Das war aber auch ein Spaß!
 

Caen folgte flink, er setzte sich auf seinen eigenen Schlitten und setzte seinem besten Freund nach, es war so lustig! Doch dann sah er es, ein Blitzen in der Luft. Er schrie auf, in der Hoffnung, auch Draco warnen zu können, dann sprang er von seinem Schlitten, der durch die Luft flog und den Strahl mit seiner glänzenden Unterseite ablenkte, so, dass der woanders hinflog, doch die Wucht des Aufpralls riss Caen von der Bahn. Er schaffte es, sich so herumzurollen, dass er nicht auf den Kopf fiel, doch seinen Arm konnte er nicht rechtzeitig an sich drücken. Er hörte ein komisches Krachen, dann war da ein Schmerz, den er schon lange nicht mehr gespürt hatte, bevor er im Schnee zusammensackte. Er wimmerte unterdrückt, dann versuchte er aber, aufzustehen. Was war das gewesen?!
 

Verwirrt sah Draco sich um, als er den Schrei hörte, während er sich von seinem Rodelschlitten fallen ließ, der allein weiter fuhr, während er stehen blieb. Er sah nur noch, wie Caen durch die erhöhte Bahn brach und nach Unten fiel. Aber... wie konnte das denn sein? Die Bahn war gesichert, das wusste er! Caens Dad hätte gar nicht zugelassen, dass sei sie benutzten, wäre dem nicht so!
 

„Caen! Caen, ist alles in Ordnung?!“, rief er, während er nach Unten sah und seinen Zauberstab zog. Rasch benutzte er einen Zauber, der aus Schnee eine Rutsche nach Unten bildete, dann kletterte er über die erhöhte Bahn und rutschte hastig nach Unten.
 

Fenrir knurrte und sah ein weiteres Mal auf seine Armbanduhr. Eine der wenigen Muggelgegenstände, die er je besessen hatte. Er hasste es, versetzt zu werden, dabei hatte Rania doch versprochen, zur Abwechslung mal pünktlich zu sein, verdammt noch mal! So was von unzuverlässig aber auch!
 

Weiber!
 

Wütend starrte er auf seine frisch eingeschneiten Stiefel und zog den Umhang enger um sich. Wenn die dumme Kuh nicht gleich da sein würde, würde er bei ihrer Ankunft aussehen, die dieser ausnahmslos hässliche Schneemann mit der Karotte im Gesicht, der auch noch den Nerv hatte neben ihm zu stehen!
 

Kinder!
 

Etwas Anderes lenkte ihn dann aber ab. Ein feuerroter Strahl, der an ihm vorbei zischte und die Fichte traf, unter der er stand.
 

Rutsch.
 

„Raaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!“, tobend vor Wut arbeitete Fenrir sich aus dem Schneehaufen und sah auf den Baum, dem nun auch noch die Krone fehlte. Wer bitte schoss derart ziellos mit Bewegungsunfähigkeitszaubern um sich?! „Wenn ich dich erwische, Draco, ich verspreche dir, ich lege dich zum ersten Mal in deinem miserablen Leben übers Knie und zwar so, dass du eine Woche nicht mehr sitzen kannst, du Ratte!“
 

Er hatte die Kinder, den jungen Malfoy und Caen, im Garten gesehen, es konnte nur einer der Beiden gewesen sein und Caen schloss er erst mal aus, der Junge tat so etwas einfach nicht. Wütend stampfte er los, in die Richtung, aus der der Zauber geflogen gekommen war.
 

„Caen, Caen ist Alles in Ordnung?!“
 

Der Jüngere sah Draco mit tränennassen Augen an. Er öffnete seinen Mund, schloss ihn und versuchte es noch mal. „M...m... mein Arm,“ brachte er mühsam heraus.
 

Draco runzelte die Stirn. „Komm wir... heeeeeeee!“
 

Caen sah es, der nächste, rote Strahl. Auch, wenn er wusste, dass Dray sauer sein würde, riss er den Anderen von den Füßen und zerrte ihn mit sich, so, das der Strahl nicht sie traf, sondern einen der Tragepfosten ihrer Eisrutsche. Es knarzte schrecklich, bevor der Pfosten brach.
 

Draco war es, der zuerst reagierte. Hastig sprang er auf seine Füße und sah sich um, während er an Caens Umhang zerrte, um ihn auch auf die Beine zu bekommen, dann packte er dessen gesunde Hand und rannte los. Er hatte keine Lust, dem Zauberer zu begegnen, der das gerade getan hatte. Er wollte ins Schloss zurück, schnell. Da konnte sein Vater sicher was tun! Oder einer der Wachen!
 

Caen japste auf, als Draco aus Versehen den Arm berührte, auf den er gefallen war, doch er stand ebenfalls auf und sah sich um. Er wusste, er hatte gute Augen und nun sah er es: Jemand, ganz in Weiß gekleidet, der auf sie zurannte und der viel schneller war, als sie Beide. Er versuchte, mit Draco Schritt zu halten, aber er musste sich den Fuß umgeknickt haben. Sie schafften es bis zu dem Spielplatz, den Daddy im vergangenen Sommer im Schatten einiger alter Eichen aufgestellt hatte, dann war der Fremde da, packte Draco und schleuderte ihn von sich.
 

Caen starrte den Angreifer entsetzt an. Er hatte goldene Augen, er war ein Werwolf, doch war dieses Gold eisig kalt und alles Andere als freundlich. Er kannte den Mann nicht, er hatte ihn noch nie zuvor gesehen! Der Kerl erhob eine Hand und Caen rollte sich instinktiv in sich zusammen. „N...n...n...nicht... sch...sch....sch...schlagen, b...b...b...bitte,“ wimmerte er, die heile Hand zum Schutz über sein Gesicht gehoben, die Andere lag nutzlos im Schnee. „I...ich....b....b...b...bin,“ er schluchzte auf. „I....i...ich... m...m...m...mach’s n...n....nie w...w...wieder, O...O...O....Onkel V...V...V...Vernon!“
 

Immer noch brodelnd vor Wut stampfte Fenrir los, doch dann stockte er. Er roch ihn, einen anderen Werwolf und der gehörte weder zu Lupins kleinem noch zu seinem Rudel! Ein Fremder?! Ein Eindringling! Aber das Problem war, dass der gerade... den Kleinen von Sal am Wickel hatte und ihn am Kragen hochhielt!
 

Seine normalerweise braunen Augen leuchteten golden auf, bevor er losrannte und noch während er lief, seinen Umhang herab riss. Der Andere merkte ihn zu spät, er war gegen den Wind gekommen. Gleich Fenrirs erster Schlag traf sein Ziel entscheidend, der Fremde ließ den Kleinen, der verzweifelt vor sich hinstotterte, fallen und versuchte vergeblich, den zweiten Schlag abzufangen, der ihm mit einem krankhaften Krachen den Kiefer brach.
 

Gerade als er sich stöhnend zusammenrollen wollte, wurde sein Kopf gepackt, als der Kontakt mit Fenrirs Knie machte, war es vorbei. Der Werwolf hatte all seine Kraft in diesen dritten Angriff gelegt, so, dass die Nase des Fremden zertrümmert wurde und das Nasenbein sich in dessen Hirn bohrte.
 

Das Blut spritzte, wie schon beim ersten Schlag, es traf den Kleinen, der noch mehr zusammenzuckte und sich gegen die Wand des hölzernen Piratenschiffs zusammenrollte.
 

Erst, als sein Gegner definitiv ausgeschaltet war, kam wieder Fenrirs Verstand durch und der sagte ihm, er hätte den Fremden zumindest für eine Befragung am Leben lassen sollen. Nun war es zu spät. Er sah sich um und erkannte, dass Draco sich gerade wieder aufrappelte und seinen dunklen Umhang vom Schnee befreite, während er sich den Kopf hielt. Dann kam er rüber. „Fenrir! Fenrir, wer war das?!“
 

Der Werwolf zuckte mit den Schultern und wandte sich dem anderen Jungen zu, er streckte seine Hand aus, um ihn zu berühren, doch Caen zuckte zusammen, als würde man ihn schlagen und begann wieder stotternd zu betteln, das man ihn nicht schlagen solle. Er nahm gar nicht wahr, wo er war, so viel schien offensichtlich.
 

„Malfoy! Mach, dass du ins Schloss kommst und bring Godric hierher!“
 

Draco überlegte keine zwei Mal, bevor er losrannte, als wäre ein Dementor hinter ihm her, hinein ins Schloss an einer verwirrten Wache vorbei und noch bevor der andere Wächter ihn aufhalten konnte, hatte er die Tür zum Ratsraum aufgerissen, hinter dem er seinen Vater wusste.
 

„...was natürlich auch Folgen haben wird, aber das ist Besser, als das Opfern Unbe...“ Godric hielt mitten im Satz inne, als auf einmal Draco herein stürmte, die Augen weit aufgerissen und ohne seinen eigenen Sohn.
 

„Draco, was..?“ verlangte Lucius sofort zu wissen. Er hatte seinem Sohn doch gesagt, dass er nicht zu sprechen war! Doch eine Bewegung von Godric brachte ihn zum Einhalten.
 

„Draco, wo ist Caen?“
 

„Werwolf... Angriff, Fenrir... Spielplatz!“, brachte Draco heraus. „Und... und... er ist...“
 

Weiter kam er nicht, bevor etwas wie ein Sturm an ihm vorbei zog. Als er aufsah, war Caens Dad verschwunden und sein eigener kniete vor ihm und untersuchte ihn, betrachtete mit sichtlicher Wut die Kratzer an seiner Wange und die kaputten Klamotten. Er führte seinen Sohn zu seinem Platz, hob ihn da auf den Tisch, dann wandte er sich, äußerlich ganz ruhig, zum Rest des Rates um, wo auch Remus sichtlich nervös saß. Gut, dass Black nicht da war, sonst würde es Morde geben.
 

„Der Rat ist wohl für heute beendet,“ stellte er ruhig fest. „Morgen, um dieselbe Zeit.“ Die Anderen erhoben sich stumm, ließen aber ihre Dokumente liegen, und gingen, während sie versuchten zu begreifen, was gerade geschehen war.
 

Erst dann beugte Lucius sich wieder zu seinem Sohn und befreite ihn von dem Umhang, in dem ein hässlicher Riss prangte und half ihm aus dem dicken Pullover. „Was ist passiert?“, fragte er ruhig, während er den Schaden genauer begutachtete, den sein eigener Sohn davongetragen hatte.
 

Aber wie schon bei der ersten Untersuchung schienen es nur Prellungen zu sein – na ja, abgesehen von der hässlichen Beule am Hinterkopf. Aber alles in Allem nichts, was ein guter Trank nicht richten konnte.
 

Draco schnaufte schwer, bevor er seinen Mund aufmachte, er war noch vollkommen aus der Puste. „Wir... wir sind gerutscht, sonst nix und dann ist Caen von der Rutsche... gefallen, Vater,“ gab er ernst zurück. „und...!“
 

Ruhig zog Lucius seinen Zauberstab. „Ganz ruhig, Draco“ gab er zurück. „Schließ die Augen, ich sehe es mir einfach mal an.“
 

Der Kleine tat, wie ihm geheißen, er spürte, wie sein Vater in seinen Geist eindrang und nachzusehen schien, was geschehen war. Dann zog er sich wieder zurück und strich Draco über den Kopf, er wusste, wie knapp sein Sohn davongekommen war. Hätte Caen bei diesem zweiten Angriff nicht so schnell reagiert...
 

„Draco, geh bitte auf dein Zimmer, sag deiner Mutter was passiert ist, sie ist oben, und lass dich versorgen, ich gehe zu Godric.“ Er wartete, bis sein Sohn gegangen war, dann sammelte er sich und lief los, er winkte einer weiteren Werwolfwache, die ihn verwirrt musterte, ihm zu folgen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Bessere_Haelfte
2008-09-25T12:18:52+00:00 25.09.2008 14:18
ohje der arme caen , aber zum glück war draco da
Von:  sky74
2008-09-24T17:59:44+00:00 24.09.2008 19:59
Hallo Da-chan,

wieder super Teil.

Draco ist ja so knuffig als “großer Bruder”. Ich würde Caen auch als kleinen Bruder nehmen. *vorsichtig umschau, ob Ric und Sal in der Nähe sind oder ob ich Caen unauffällig in die Tasche stecken kann*
Der kleine Malfoy weiß eben schon sehr früh, wie er das bekommt, was er will...*smile*

Grummel, welcher Sausack (bitte den Ausdruck entschuldigen) hat sich jetzt wieder an meinem Kleinen vergriffen? Der gehörte doch mit Sicherheit auch zu old Dumbles… Welcher Werwolf ist denn noch dumm genug, dem zu folgen? Oder gibt es noch irgendwen anders, der dahinterstecken könnte??? *grübel und Kopf zermatere*


Yeah, strike!!! Ich hatte Recht. *freu* Sev ist die Elfe *lach* Wie sich das anhört…

Freue mich aufs neue Kappi.

LG

~~sky~~

Von:  Caratinu
2008-09-23T18:22:45+00:00 23.09.2008 20:22
tolles chapi
Von:  DarkEye
2008-09-23T17:36:17+00:00 23.09.2008 19:36
omg wer tut denn so was!
und die beiden sind so was von süß===

lg
dark
Von:  MiharuKoizumi
2008-09-23T15:51:21+00:00 23.09.2008 17:51
Jetzt kann es ja wieder passieren, dass caen sich wieder an diese grauenhaften jahre bei den dursleys erinnert... und dann wird er wieder so unnahbar und depressiv (stimmt das so? O.o)
ich hoffe doch nicht... ich finde ihn so süü~~~ß so wie er jetzt ist.. >////<
also da musst du schonn was machen, dass es caen besser geht!!
Was mich ja gewundert hat, war das, als draco den kleinen gesehen hat... ich dachte eigentlich, dass er mit caen dann nicht spielen will und so aber dann ist er auf einmal auch so süüß >///<
und dass fenrir so eine beschützende art hat, wusste ich auch noch nicht.. ^^ find ich aber klasse
nja.. also alles in allem würde ich meinen kann man für dieses Kapitel ein "sehr gut" geltend machen... xDD
also mach weiter so
bis zum nächsten pitel
VLG
Zink-chan
Von:  xuxu713
2008-09-23T15:31:20+00:00 23.09.2008 17:31
Scheiße! Wie konnte Jemand unbemerkt auf das Grundstück gelangen?! Das würde bedeuten, dass die kleine Familie dort nicht mehr sicher ist. Wie werden wohl Salazar und Godric darauf reagieren, dass sie oder besser Caen auf ihrem Grund und Boden überfallen worden ist, wo es doch als sicher galt. Wer ist der Verräter oder die Verräterin?

Wenn ich bedenke, wie Caen auf das Bildnis von Dumbledore bei den Schokofroschkarten reagiert hat, wie wird er erst jetzt reagieren, wo er tatsächlich angegriffen wird. Ich hoffe der Rückfall wird nicht zu extrem, dennoch finde ich es toll, wie Caen Draco beschützt hat und umgekehrt.
Von:  sann
2008-09-23T14:14:34+00:00 23.09.2008 16:14
tolles kapi
wer war das ?
und wie kommt r in ein gesichertes schloß
schreib schnell weiter
Von:  miaga
2008-09-23T13:39:15+00:00 23.09.2008 15:39
super kapi.
Von:  mathi
2008-09-23T12:52:15+00:00 23.09.2008 14:52
hoi da kapitel war wieder klasse :)
schreib bald wetier
mathi
ps: ich bin froh, das caen einen freund gefunden hat
Von:  AngelHB
2008-09-23T11:54:08+00:00 23.09.2008 13:54
Hi!

Wieder ein super Kap. Freu mich schon aufs nächste. Hoffe Caen wird es bald wieder besser gehen.

LG Angel


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